(19)
(11) EP 0 234 396 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.09.1987  Patentblatt  1987/36

(21) Anmeldenummer: 87101801.6

(22) Anmeldetag:  10.02.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B24B 3/26, B24B 3/28
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 13.02.1986 DE 3604536

(71) Anmelder: HAMMEDINGER, Albert
D-8300 Landshut (DE)

(72) Erfinder:
  • HAMMEDINGER, Albert
    D-8300 Landshut (DE)

(74) Vertreter: Gustorf, Gerhard, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt Dipl.-Ing. Gerhard Gustorf Bachstrasse 6 A
84036 Landshut
84036 Landshut (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Bohrerschleifvorrichtung


    (57) Vorrichtung zum Schärfen von Spiralbohrern (10) o. dgl. mit einer drehbeweglich angetriebenen Schleifscheibe (12) und einem Einspannorgan (18) für den Bohrer (10), das um eine rechtwinklig zur Bohrerachse und parallel zur Schleifebene (16) verlaufende Schwenkachse (20) schwenkbar ist, wobei zur raschen und genauen Herstellung eines Zweiflächenschliffes oder eines Vierflächenschliffes ohne axiale Zustellbewegung des Bohrers (10) die Schwenkachse (20) des Einspannorgans (18) bezüglich der Spitze des Bohrers (10) mit Abstand (a) unter der Schleifebene (16) der Schleifscheibe (12) liegt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schärfen von Spiralbohrern o. dgl. mit einer drehbeweglich angetriebenen Schleifscheibe und einem Einspannorgan für den Bohrer, das um eine rechtwinklig zur Bohrerachse und parallel zur Schleifebene verlaufende Schwenkachse schwenkbar ist.

    [0002] In der DE-A 33 07 935 ist ein Einspannkopf für eine Bohrer-Schleifmaschine beschrieben und dargestellt, bei dem die Schwenkachse vor der dem Bohrer zugekehrten Schleifebene der Schleifscheibe und innerhalb des Bohrers selbst liegt. Zum Durchführen eines Flächenschliffes muß der Einspannkopf mit dem Bohrer gegen die Schleiffläche der Schleifscheibe verfahren werden. Da die Schwenkachse innerhalb des Bohrers liegt, muß dieser vor der Durchführung des zweiten Flächenschliffes, d. h. vor dem Schwenken des Einspannkopfes um die Schwenkachse in Richtung der Bohrerachse zurückgezogen werden, um ihn nach dem Schwenken des Einspannkopfes um den Spitzenwinkel wieder gegen die Schleiffläche abzustellen. Ein Nachschleifen der Bohrerspitze durch Spanabnahme ist dabei nur möglich, wenn der Bohrer in Richtung seiner Bohrerachse kontinuierlich zur Schleiffläche verfahren wird.

    [0003] Der bekannte Einspannkopf hat nicht nur einen komplizierten Aufbau, sondern ist aufgrund der beschriebenen Funktionsweise auch umständlich in der Handhabung und nicht genügend genau.

    [0004] Eine ähnliche Vorrichtung zum Schleifen von Bohrern und Bohrerfräsern ist Gegenstand der DE-C 1 152 636. Der Bohrer ist dabei in einem Spindelkasten eingespannt, der um eine horizontale Längsachse drehbar, um eine horizontale Querachse schwenkbar und um eine Hochachse schwenkbar ist. Die Hochachse liegt dabei in der Schleifebene. Auch bei dieser bekannten Vorrichtung muß zur Herstellung eines Flächenschliffes an der Spitze des Bohrers dieser nach der jeweiligen Schwenkung um die Hochachse in Richtung seiner Längsachse gegen die Schleifebene verfahren werden.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Schärfen von Spiralbohrern o. dgl. zur Verfügung zu stellen, die so einfach aufgebaut ist, daß mit nur wenigen Handgriffen ein exakter Zweiflächenschliff oder auch Vierflächenschliff an der Bohrerspitze ausgeführt werden kann, ohne daß dabei die Notwendigkeit besteht, den Bohrer vor oder nach der Schwenkung um den Spitzenwinkel in seiner Achsrichtung zu verschieben.

    [0006] Bei der Vorrichtung der eingangs umrissenen Gattung wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schwenkachse des Einspannorgans bezüglich der Spitze des Bohrers mit Abstand unter der Schleifebene der Schleifscheibe liegt.

    [0007] Vorzugsweise beträgt dabei der Abstand der Schwenkachse von der Schleifebene wenige Millimeter, vorzugsweise 2 bis mm.

    [0008] Dadurch, daß bei der Erfindung die Schwenkachse des Einspannorgans nicht vor oder auf der Bohrerspitze liegt, wie das bei dem eingangs geschilderten Stand der Technik der Fall ist, sondern vor der Bohrerspitze und unter der Schleifebene, werden durch eine einzige Schwenkbewegung des Einspannorgans sowohl der Spitzenwinkel des Bohrers als auch das abzuschleifende Maß für den Flächenschliff an der Bohrerspitze erzeugt.

    [0009] Mit dieser Vorrichtung kann ein ausreichend genauer Zweiflächenschliff an der Bohrerspitze hergestellt werden. Sofern bei größeren Bohrern ein Vierflächenschliff erwünscht ist, genügt es, den Bohrer nach Fertigstellung des Zweiflächenschliffes um einen kleinen Betrag im Einspannorgan zu drehen, um anschließend den Vierflächenschliff durch Erzeugung des Freiwinkels fertigzustellen.

    [0010] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind zur Begrenzung des Schwenkwinkels des Einspannorgans nach beiden Seiten Anschläge vorgesehen.

    [0011] Diese Anschläge können an einem in Achsrichtung der Schleifscheibe verstellbaren Halteorgan angebracht sein, so daß durch einfaches Verschieben des Halteorgans in Achsrichtung der Schwenkwinkel verstellt werden kann.

    [0012] Dabei ist es günstig, wenn die Anschläge aus um eine Exzenterachse drehbeweglich einstellbaren Anschlagbolzen bestehen, so daß eine Feineinstellung des Schwenkwinkels möglich ist.

    [0013] Es können aber auch zwei Anschlagpaare für zwei verschiedene Schwenkwinkel vorgesehen sein, von denen das Anschlagpaar für den kleineren Schwenkwinkel in eine Außerbetriebsstellung bringbar ist. Mit dieser Maßnahme kann beispielsweise nach Durchführung eines Zweiflächenschliffes das Anschlagpaar für den kleinerem Schwenkwinkel weggeschwenkt werden, um anschließend den Vierflächenschliff durch Einschwenken des zweiten Anschlagpaares fertigzustellen.

    [0014] In Weiterbildung der Erfindung weist das Einspannorgan wenigstens eine um die Schwenkachse schwenkbare Halteleiste für die Fixierung des Bohrers auf. Dabei ist es von Vorteil, wenn auf die Halteleiste im an die Anschläge anschlagenden Bereich Abstandselemente aufsetzbar sind. Diese Abstandselemente können aus U-förmigen Kunststoffbügeln bestehen, durch die nach dem Aufsetzen auf die Halteleiste der Schwenkwinkel verkleinert wird.

    [0015] Nach einem anderen Merkmal sind an einem um die Schwenkachse schwenkbaren Schwenkring, der die Schleifscheibe mit Abstand von ihrem Umfang umgreift, zwei diametral gegenüberliegende Halteleisten befestigt. Mit dieser Anordnung können gleichzeitig zwei Bohrer, die an den beiden Halteleisten fixiert sind, geschliffen werden.

    [0016] Es ist vorteilhaft, wenn das Einspannorgan wenigstens ein Einspannprisma für den Bohrer hat. Dabei sollte an jeder Halteleiste ein Einspannprisma für den Bohrer abnehmbar befestigt sein, um zunächst die genaue Winkelposition des Bohrers am Einspannprisma einstellen zu können, bevor dieses zusammen mit dem Bohrer dann an der Halteleiste befestigt wird.

    [0017] In vorteilhafter Weiterbildung ist das Einspannprisma auf seiner vom Bohrer wegweisenden Rückseite mit einer im Querschnitt U-förmigen Schiene verbunden, die auf die Halteleiste aufsetzbar und an dieser festklemmbar ist.

    [0018] Um bei dieser Ausbildung das Einspannprisma relativ zur Schiene verstellen zu können, ist dieses durch Klemmschrauben an der Rückseite der Schiene befestigt. Nach Lösen der Klemmschrauben läßt sich dann das Einspannprisma vertellen, um Fertigungstoleranzen der Vorrichtung ausgleichen und die Bohrerachse so einstellen zu können, daß diese die Schwenkachse schneidet.

    [0019] Zur Erleichterung der erläuterten Feineinstellung sind in Verschieberichtung der Schiene relativ zu dem Einspannprisma Einstellschrauben in die Schiene eingeschraubt, die sich paarweise diagonal gegenüberliegend etwa tangential an je einer Klemmschraube abstützen.

    [0020] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß auf jedes Einspannprisma ein Klemmring mit einer Klemmschraube zur Fixierung des Bohrers aufgesetzt ist. Mit Hilfe dieses Klemmringes wird der Bohrer in seiner für den anzubringenden Flächenschliff erforderlichen Winkelstellung fixiert, so daß anschließend das Einspannprisma mit dem Bohrer an der Halteleiste befestigt werden kann.

    [0021] Zur Einstellung der Hauptschneide an der Bohrerspitze sind an der Unterseite jedes Einspannprismas Markierungslinien angebracht.

    [0022] Die Erfindung ist nachstehend an Ausführungsbeispielen erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind.

    [0023] Es zeigen:

    Figur 1 eine schematische Darstellung der Arbeitsweise der Vorrichtung gemäß der Erfindung entsprechend einem Vertikalschnitt in der Ebene I - I der Figur 3,

    Figur 2 eine Unteransicht der Spitze eines Spiralbohrers, der in einem Einspannprisma mit Markierungslinien gehalten ist,

    Figur 3 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer Vorrichtung gemäß der Erfindung,

    Figur 4 einen Querschnitt der Vorrichtung in der Ebene IV - IV der Figur 3,

    Figur 5 eine der Figur 3 entsprechende Seitenansicht der Vorrichtung mit geschwenktem Einspannorgan,

    Figur 6 eine Seitenansicht der Vorrichtung in Richtung des Pfeiles VI der Figur 5,

    Figur 7 die perspektivische Ansicht einer Vorrichtung gemäß einer abgeänderten Ausführungsform,

    Figur 8 die Ansicht eines justierbaren Einspannprismas,

    Figur 9 die Draufsicht des Einspannprismas der Figur 8,

    Figur 10 den Längsschnitt des justierbaren Einspannprismas und

    Figur 11 einen Querschnitt des Einspannprismas in der Ebene XI - XI der Figur 10.



    [0024] Figur 1 zeigt das Wirkungsprinzip der erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung zum Nachschleifen der Spitze eines Bohrers 10. Zum Anbringen eines Zweiflächenschliffes wird dieser zunächst, wie strichpunktiert dargestellt, in senkrechter Stellung so gegen eine Schleifscheibe 12 mit senkrechter Achse 14 bewegt, daß seine Bohrerspitze die Schleifebene 16 der Schleifscheibe 12 berührt. Dabei ist der Bohrer 10 in einem in Figur 2 schematisch dargestellten Einspannprisma 18 fixiert.

    [0025] Bei rotierender Schleifscheibe 12 wird dann das Einspannprisma 18 und mit diesem der Bohrer 10 um eine Schwenkachse 20 gedreht, die mit einem Abstand a von vorzugsweise 2 bis 3 mm unter der Schleifebene 16 liegt. Diese Schwenkung des Bohrers 10 um den mit Beta bezeichneten Schwenkwinkel wird durch zwei Anschläge 22 begrenzt, die mit gleichem Abstand zu beiden Seiten der Achse 14 angeordnet sind.

    [0026] Die Schwenkung des Bohrers 10 um den Schwenkwinkel Beta erzeugt wowohl den gewünschten Spitzenwinkel Phi des Bohrers 10 (Phi + Beta = 180°) als auch das Abschleifmaß b, ohne daß vor oder nach der Schwenkung eine Axialverstellung des Bohrers 10 erforderlich ist.

    [0027] Bei kleinen Bohrern wird auf die beschriebene Weise ein Zweiflächenschliff an der Bohrerspitze angebracht, der in der Praxis für die meisten Einsatzfälle ausreicht. Figur 2 zeigt die beiden geschliffenen Flächen 24 mit der jeweiligen Hauptschneide 26 und der Querschneide 28. Um einen exakten Zweiflächenschliff herzustellen, muß gemäß Figur 2 der Bohrer 10 so am Einspannprisma 18 fixiert werden, daß die Hauptschneide 26 parallel zu einer Prismenfläche 30 verläuft.

    [0028] Bei größeren Bohrern genügt im allgemeinen ein Zweiflächenschliff nicht; es muß daher ein Vierflächenschliff angebracht werden, um an den Hauptschneiden 26 einen gestrichelt eingezeichneten Hinterschliff 32 und damit einen Freiwinkel zu erzeugen. Hierzu muß die Bohrerspitze nach Fertigstellung des Zweiflächenschliffes in der in Figur 1 strichpunktiert dargestellten Ausgangsstellung einen Abstand von der Schleifebene 16 haben, der leicht durch eine Distanzlehre eingestellt werden kann, die zwischen die Bohrerspitze und die Schleifebene 16 gelegt wird. Außerdem muß für die Herstellung des Hinterschliffs 32 der Bohrer im Einspannprisma 16 gedreht werden, bis die Hauptschneide 26 mit einer dem Bohrerdurchmesser entsprechenden Markierungslinie 34 fluchtet. Gemäß Figur 2 sind an der Unterseite des Einspannprismas 18 mehrere Markierungslinien 34 angebracht, die verschiedenen Bohrerdurchmessern zugeordnet sind.

    [0029] Nachdem der Bohrer 10 in der beschriebenen Weise am Einspannprisma 18 fixiert ist, wird er erneut in zwei Endstellungen geschwenkt, wobei jedoch der Schwenkwinkel kleiner als der Schwenkwinkel Beta für den ersten Zweiflächenschliff ist. Zu diesem Zweck müssen die Anschläge 22 verändert werden, worauf weiter unten noch näher eingegangen wird.

    [0030] Die Figuren 3 - 6 zeigen eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung gemäß der Erfindung. Die Schleifscheibe 12 ist mit einem nicht gezeigten Antriebsmotor, der durch einen Druckknopf 26 angeschaltet und ausgeschaltet werden kann, in einem zylindrischen Gehäuse 38 untergebracht, das einen flachen Fuß 40 aufweist. Der nach oben offene, obere Teil des Gehäuses 38 ist kastenförmig ausgebildet und hat ebene Begrenzungswände 42. Zwei einander gegenüberliegende Begrenzungswände 42 tragen je ein Lager 44 für einen Schwenkzapfen 46, durch den die Schwenkachse 20 definiert ist. Die beiden Schwenkzapfen 44 sind durch einen Schwenkring 48 miteinander verbunden, der die Schleifscheibe 12 mit Abstand von ihrem Umfang umgreift. An dem aus dem Gehäuse 38 herausragenden Ende jedes Schwenkzapfens 46 ist eine Halteleiste 50 befestigt, die sich von dem Schwenkzapfen 46 geradlinig nach oben und nach unten erstreckt.

    [0031] Jede Halteleiste 50 trägt an ihrem oberen Ende ein Einspannprisma 18. Das Einspannprisma 18 hat an seiner vom Bohrer 10 wegweisenden Rückseite eine U-förmige Schiene 52, deren Schenkel 54 einen Abstand voneinander haben, der der Breite der Halteleiste 50 entspricht. Damit kann die Schiene 52 und mit dieser das Prisma 18 spielfrei auf die Halteleiste 50 aufgesetzt werden.

    [0032] Die Figuren 3, 5 und 6 zeigen, daß an jedem Einspannprisma 18 ein U-förmiger Klemmbügel 56 befestigt ist, beispielsweise durch einen Stift 58, und daß der Klemmbügel 56 eine Feststellschraube 60 trägt. Zum Festklemmen des Einspannprismas 18 an der Halteleiste 50 wird die Feststellschraube 60 angezogen, so daß ihre Spitze gegen die Halteleiste 50 drückt. Dabei ist es wesentlich, daß die Halteleiste 50 flacher als die Höhe der beiden Schenkel 54 der Schiene 52 ist.

    [0033] Unmittelbar unterhalb des Klemmbügels 56 ist auf das Einspannprisma 18 ein Klemmring 62 mit rechteckigem Querschnitt aufgesetzt, der eine Klemmschraube 64 trägt. Die Spitze der Klemmschraube 64 ist drehbar in einer Andruckplatte 66 befestigt, die sich gegen die freien Enden der Schenkel 54 der U-förmigen Schiene 52 abstützt.

    [0034] Nachdem die Bohrerspitze in der eingangs erläuterten Weise im Einspannprisma 18 eingestellt ist, wird die Klemmschraube 64 angezogen, so daß der Klemmring 62 den Bohrer 10 im Einspannprisma 18 festklemmt. Sodann kann das Einspannprisma 18 mit dem darin fixierten Bohrer 10 auf die Halteleiste 50 gesetzt und bis zu dem gewünschten Abstand der Bohrerspitze von der Schleifebene 16 geschoben werden. Erst jetzt wird die Feststellschraube 60 angezogen, so daß die Einheit Bohrer 10 - Einspannprisma 18 an der Halteleiste 50 fixiert wird.

    [0035] Für die Herstellung eines Vierflächenschliffes muß der Bohrer 10 um einige Winkelgrade gedreht werden, worauf eingangs ausführlich eingegangen worden ist. Hierzu muß lediglich die Feststellschraube 60 gelockert werden, so daß das Einspannprisma 18 von der Halteleiste 50 abgenommen werden kann. Dann wird durch Lockern der Klemmschraube 64 der Bohrer 10 in seine neue Winkelposition gebracht.

    [0036] Zur Begrenzung des Schwenkwinkels sind an der Begrenzungswand 42 des Gehäuses 38 Anschläge 22 angebracht. Figur 6 zeigt, daß ein unteres Anschlagpaar 22 und ein oberes Anschlagpaar 22′ vorgesehen sind, wobei das obere Anschlagpaar 22′ den Schwenkwinkel Beta für einen Zweiflächenschliff definiert, während das untere Anschlagpaar 22 für einen größeren Schwenkwinkel dient, wenn der Freiwinkel für einen Vierflächenschliff hergestellt werden soll.

    [0037] Um das obere Anschlagpaar 22′ in Betrieb nehmen zu können, sind die beiden unteren Anschläge 22 an je einem Klapparm 68 befestigt, der um eine horizontale Klappachse 70 nach unten in eine Außerbetriebsstellung der beiden Anschläge 22 weggeschwenkt werden kann. Dieser Vorgang ist in Figur 5 durch einen Pfeil angedeutet.

    [0038] Bei der in Figur 7 gezeigten Variante sind jeder Halteleiste 50 nur zwei Anschläge 22 zugeordnet. Diese bestehen dabei aus zylindrischen Anschlagbolzen, die um eine nicht gezeigte Exzenterachse drehbeweglich sind. Damit ist eine Feineinstellung der Anschläge 22 möglich.

    [0039] Zur Grobeinstellung der beiden Anschläge 22 sind diese an einer Halbschale 72 angebracht, deren Außenseite 74 eben ist, während ihre teilzylindrische Innenseite am zylindrischen Innengehäuse 38 anliegt. Die Anschläge 22 für die gegenüberliegende Halteleiste 50 sind ebenfalls an einer derartigen Halbschale 72 angebracht. Beide Halbschalen 72 können durch Schraubbolzen 76 gegeneinander und damit gegen die zylindrische Wand des Gehäuses 38 geklemmt werden. Nach Lockern der Schraubbolzen 76 lassen sich die beiden Halbschalen 72 gemeinsam in Vertikalrichtung verstellen, wodurch auch der Schwenkwinkel Beta der beiden Halteleisten 50 verändert wird. Zur Vertikalführung der beiden Halbschalen 72 dient dabei eine Führungsleiste 78, die an der Außenseite des Gehäuses 38 angebracht ist und in den Spalt zwischen den beiden Halbschalen 72 eingreift.

    [0040] Da bei dieser Ausführungsform der Vorrichtung für jede Halteleiste 50 nur zwei Anschläge 22 vorgesehen sind, muß zur Verkleinerung des Schwenkwinkels Beta für die Herstellung eines Vierflächeschliffes auf das untere Ende der Halteleiste 50 ein U-förmiges Abstandselement 80 aufgesetzt werden, das bei einer Schwenkung der Halteleiste 50 an den beiden Anschlägen 22 anschlägt.

    [0041] Die Figuren 8 - 11 zeigen eine abgeänderte Ausführungsform eines Einspannprismas 18, das hier mit seiner von den Prismenflächen 30 abgekehrten Rückseite verstellbar an der U-förmigen Schiene 52 befestigt ist. Zur Befestigung dienen zwei Klemmschrauben 82, deren Gewindeschaft in eine Gewindebohrung 84 des Einspannprismas 18 eingeschraubt ist und die entsprechende Bohrung in der Schiene 52 mit Radialspiel durchläuft. Auf diese Weise kann nach Lockern der Klemmschraube 82 das Einspannprisma 18 relativ zu der Schiene 52 verstellt werden, um Fertigungstoleranzen der Vorrichtung auszugleichen und die Achse des Bohrers 10 in eine solche Stellung zu bringen, daß sie die Schwenkachse 20 schneidet.

    [0042] Um diese Feineinstellung des Einspannprismas 18 relativ zu der Schiene 52 einwandfrei durchführen zu können, hat diese zwei rechtwinklig zur Achse der Klemmschraube 82 verlaufende Gewindebohrungen, in die je eine Einstellschraube 86 eingeschraubt ist. Die einander gegenüberliegenden Enden der beiden Einstellschrauben 86 stützen sich etwa tangential an der Klemmschraube 82 ab. Durch Einschrauben oder Ausschrauben der beiden Einstellschrauben 86 kann die Schiene 52 rechtwinklig zur Achse der Klemmschrauben 82 auf der Rückseite des Einspannprismas 18 verstellt werden. Nach Einstellen der genauen Position des Einspannprismas 18 werden die beiden Klemmschrauben 82 wieder festgezogen.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Schärfen von Spiralbohrern o. dgl. mit einer drehbeweglich angetriebenen Schleifscheibe und einem Einspannorgan für den Bohrer, das um eine rechtwinklig zur Bohrerachse und parallel zur Schleifebene verlaufende Schwenkachse schwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (20) des Einspannorgans bezüglich der Spitze des Bohrers (10) mit Abstand (a) unter der Schleifebene (16) der Schleifscheibe (12) liegt.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (a) der Schwenkachse (20) von der Schleifebene (16) wenige Millimeter, vorzugsweise 2 bis 3 mm beträgt.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Begrenzung des Schwenkwinkels (Beta) des Einspannorgans nach beiden Seiten Anschläge (22) vorgesehen sind.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschläge (22) an einem in Achsrichtung der Schleifscheibe (12) verstellbaren Halteorgan angebracht sind.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteorgan aus zwei gegeneinander klemmbaren Halbschalen (72) besteht, die an einem parallel zur Achse (14) der Schleifscheibe (12) verlaufenden Führungselement (78) verschiebbar sind.
     
    6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschläge (22) aus um eine Exzenterachse drehbeweglich einstellbaren Anschlagbolzen bestehen.
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Anschlagpaare (22,22′) für zwei verschiedene Schwenkwinkel vorgesehen sind, von denen das Anschlagpaar (22) für den kleineren Schwenkwinkel (Beta) in eine Außerbetriebsstellung bringbar ist.
     
    8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Einspannorgan wenigstens eine um die Schwenkachse (20) schwenkbare Halteleiste (50) für die Fixierung des Bohrers (10) aufweist.
     
    9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Halteleiste (50) im an die Anschläge (22) anschlagenden Bereich Abstandselemente (80) aufsetzbar sind.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß an einem um die Schwenkachse (20) schwenkbaren Schwenkring (48), der die Schleifscheibe (12) mit Abstand von ihrem Umfang umgreift, zwei diametral gegenüberliegende Halteleisten (50) befestigt sind.
     
    11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Einspannorgan wenigstens ein Einspannprisma (18) für den Bohrer (10) hat.
     
    12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Halteleiste (50) ein Einspannprisma (18) für den Bohrer (10) abnehmbar befestigt ist.
     
    13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Einspannprisma (18) auf seiner vom Bohrer (10) wegweisenden Rückseite mit einer im Querschnitt U-förmigen Schiene (52) verbunden ist, die auf die Halteleiste (50) aufsetzbar und an dieser festklemmbar ist.
     
    14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß am Einspannprisma (18) ein Klemmbügel (56) mit einer Feststellschraube (60) befestigt ist, welche gegen die Halteleiste (50) andrückbar ist, die zwischen die beiden Schenkel (54) der U-­förmigen Schiene (52) eingreift und flacher als die Höhe der Schenkel (54) ist.
     
    15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Einspannprisma (18) durch Klemmschrauben (82) an der Rückseite der Schiene (52) befestigt ist.
     
    16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Schiene (52) rechtwinklig zur Achse der Klemmschrauben (82) verschiebbar an der Rückseite des Einspannprismas (18) befestigt ist.
     
    17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß in Verschieberichtung der Schiene (52) relativ zu dem Einspannprisma (18) Einstellschrauben (86) in die Schiene (52) eingeschraubt sind, die sich paarweise diagonal gegenüberliegend etwa tangential an je einer Klemmschraube (82) abstützen.
     
    18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß auf jedes Einspannprisma (18) ein Klemmring (62) mit einer Klemmschraube (64) zur Fixierung des Bohrers (10) aufgesetzt ist.
     
    19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Klemmschraube (64) über eine Andruckplatte (66) an den freien Enden der Schenkel (54) der U-­förmigen Schiene (52) abstützt.
     
    20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite jedes Einspannprismas (18) Markierungslinien (34) für die Einstellung der Hauptschneide (26) an der Bohrerspitze angebracht sind.
     




    Zeichnung