[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schärfen von Spiralbohrern o. dgl. mit
einer drehbeweglich angetriebenen Schleifscheibe und einem Einspannorgan für den Bohrer,
das um eine rechtwinklig zur Bohrerachse und parallel zur Schleifebene verlaufende
Schwenkachse schwenkbar ist.
[0002] In der DE-A 33 07 935 ist ein Einspannkopf für eine Bohrer-Schleifmaschine beschrieben
und dargestellt, bei dem die Schwenkachse vor der dem Bohrer zugekehrten Schleifebene
der Schleifscheibe und innerhalb des Bohrers selbst liegt. Zum Durchführen eines Flächenschliffes
muß der Einspannkopf mit dem Bohrer gegen die Schleiffläche der Schleifscheibe verfahren
werden. Da die Schwenkachse innerhalb des Bohrers liegt, muß dieser vor der Durchführung
des zweiten Flächenschliffes, d. h. vor dem Schwenken des Einspannkopfes um die Schwenkachse
in Richtung der Bohrerachse zurückgezogen werden, um ihn nach dem Schwenken des Einspannkopfes
um den Spitzenwinkel wieder gegen die Schleiffläche abzustellen. Ein Nachschleifen
der Bohrerspitze durch Spanabnahme ist dabei nur möglich, wenn der Bohrer in Richtung
seiner Bohrerachse kontinuierlich zur Schleiffläche verfahren wird.
[0003] Der bekannte Einspannkopf hat nicht nur einen komplizierten Aufbau, sondern ist aufgrund
der beschriebenen Funktionsweise auch umständlich in der Handhabung und nicht genügend
genau.
[0004] Eine ähnliche Vorrichtung zum Schleifen von Bohrern und Bohrerfräsern ist Gegenstand
der DE-C 1 152 636. Der Bohrer ist dabei in einem Spindelkasten eingespannt, der um
eine horizontale Längsachse drehbar, um eine horizontale Querachse schwenkbar und
um eine Hochachse schwenkbar ist. Die Hochachse liegt dabei in der Schleifebene. Auch
bei dieser bekannten Vorrichtung muß zur Herstellung eines Flächenschliffes an der
Spitze des Bohrers dieser nach der jeweiligen Schwenkung um die Hochachse in Richtung
seiner Längsachse gegen die Schleifebene verfahren werden.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Schärfen von Spiralbohrern
o. dgl. zur Verfügung zu stellen, die so einfach aufgebaut ist, daß mit nur wenigen
Handgriffen ein exakter Zweiflächenschliff oder auch Vierflächenschliff an der Bohrerspitze
ausgeführt werden kann, ohne daß dabei die Notwendigkeit besteht, den Bohrer vor oder
nach der Schwenkung um den Spitzenwinkel in seiner Achsrichtung zu verschieben.
[0006] Bei der Vorrichtung der eingangs umrissenen Gattung wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Schwenkachse des Einspannorgans bezüglich der Spitze des Bohrers
mit Abstand unter der Schleifebene der Schleifscheibe liegt.
[0007] Vorzugsweise beträgt dabei der Abstand der Schwenkachse von der Schleifebene wenige
Millimeter, vorzugsweise 2 bis mm.
[0008] Dadurch, daß bei der Erfindung die Schwenkachse des Einspannorgans nicht vor oder
auf der Bohrerspitze liegt, wie das bei dem eingangs geschilderten Stand der Technik
der Fall ist, sondern vor der Bohrerspitze und unter der Schleifebene, werden durch
eine einzige Schwenkbewegung des Einspannorgans sowohl der Spitzenwinkel des Bohrers
als auch das abzuschleifende Maß für den Flächenschliff an der Bohrerspitze erzeugt.
[0009] Mit dieser Vorrichtung kann ein ausreichend genauer Zweiflächenschliff an der Bohrerspitze
hergestellt werden. Sofern bei größeren Bohrern ein Vierflächenschliff erwünscht ist,
genügt es, den Bohrer nach Fertigstellung des Zweiflächenschliffes um einen kleinen
Betrag im Einspannorgan zu drehen, um anschließend den Vierflächenschliff durch Erzeugung
des Freiwinkels fertigzustellen.
[0010] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind zur Begrenzung des Schwenkwinkels
des Einspannorgans nach beiden Seiten Anschläge vorgesehen.
[0011] Diese Anschläge können an einem in Achsrichtung der Schleifscheibe verstellbaren
Halteorgan angebracht sein, so daß durch einfaches Verschieben des Halteorgans in
Achsrichtung der Schwenkwinkel verstellt werden kann.
[0012] Dabei ist es günstig, wenn die Anschläge aus um eine Exzenterachse drehbeweglich
einstellbaren Anschlagbolzen bestehen, so daß eine Feineinstellung des Schwenkwinkels
möglich ist.
[0013] Es können aber auch zwei Anschlagpaare für zwei verschiedene Schwenkwinkel vorgesehen
sein, von denen das Anschlagpaar für den kleineren Schwenkwinkel in eine Außerbetriebsstellung
bringbar ist. Mit dieser Maßnahme kann beispielsweise nach Durchführung eines Zweiflächenschliffes
das Anschlagpaar für den kleinerem Schwenkwinkel weggeschwenkt werden, um anschließend
den Vierflächenschliff durch Einschwenken des zweiten Anschlagpaares fertigzustellen.
[0014] In Weiterbildung der Erfindung weist das Einspannorgan wenigstens eine um die Schwenkachse
schwenkbare Halteleiste für die Fixierung des Bohrers auf. Dabei ist es von Vorteil,
wenn auf die Halteleiste im an die Anschläge anschlagenden Bereich Abstandselemente
aufsetzbar sind. Diese Abstandselemente können aus U-förmigen Kunststoffbügeln bestehen,
durch die nach dem Aufsetzen auf die Halteleiste der Schwenkwinkel verkleinert wird.
[0015] Nach einem anderen Merkmal sind an einem um die Schwenkachse schwenkbaren Schwenkring,
der die Schleifscheibe mit Abstand von ihrem Umfang umgreift, zwei diametral gegenüberliegende
Halteleisten befestigt. Mit dieser Anordnung können gleichzeitig zwei Bohrer, die
an den beiden Halteleisten fixiert sind, geschliffen werden.
[0016] Es ist vorteilhaft, wenn das Einspannorgan wenigstens ein Einspannprisma für den
Bohrer hat. Dabei sollte an jeder Halteleiste ein Einspannprisma für den Bohrer abnehmbar
befestigt sein, um zunächst die genaue Winkelposition des Bohrers am Einspannprisma
einstellen zu können, bevor dieses zusammen mit dem Bohrer dann an der Halteleiste
befestigt wird.
[0017] In vorteilhafter Weiterbildung ist das Einspannprisma auf seiner vom Bohrer wegweisenden
Rückseite mit einer im Querschnitt U-förmigen Schiene verbunden, die auf die Halteleiste
aufsetzbar und an dieser festklemmbar ist.
[0018] Um bei dieser Ausbildung das Einspannprisma relativ zur Schiene verstellen zu können,
ist dieses durch Klemmschrauben an der Rückseite der Schiene befestigt. Nach Lösen
der Klemmschrauben läßt sich dann das Einspannprisma vertellen, um Fertigungstoleranzen
der Vorrichtung ausgleichen und die Bohrerachse so einstellen zu können, daß diese
die Schwenkachse schneidet.
[0019] Zur Erleichterung der erläuterten Feineinstellung sind in Verschieberichtung der
Schiene relativ zu dem Einspannprisma Einstellschrauben in die Schiene eingeschraubt,
die sich paarweise diagonal gegenüberliegend etwa tangential an je einer Klemmschraube
abstützen.
[0020] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß auf jedes Einspannprisma
ein Klemmring mit einer Klemmschraube zur Fixierung des Bohrers aufgesetzt ist. Mit
Hilfe dieses Klemmringes wird der Bohrer in seiner für den anzubringenden Flächenschliff
erforderlichen Winkelstellung fixiert, so daß anschließend das Einspannprisma mit
dem Bohrer an der Halteleiste befestigt werden kann.
[0021] Zur Einstellung der Hauptschneide an der Bohrerspitze sind an der Unterseite jedes
Einspannprismas Markierungslinien angebracht.
[0022] Die Erfindung ist nachstehend an Ausführungsbeispielen erläutert, die in der Zeichnung
dargestellt sind.
[0023] Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Darstellung der Arbeitsweise der Vorrichtung gemäß der Erfindung
entsprechend einem Vertikalschnitt in der Ebene I - I der Figur 3,
Figur 2 eine Unteransicht der Spitze eines Spiralbohrers, der in einem Einspannprisma
mit Markierungslinien gehalten ist,
Figur 3 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer Vorrichtung gemäß der Erfindung,
Figur 4 einen Querschnitt der Vorrichtung in der Ebene IV - IV der Figur 3,
Figur 5 eine der Figur 3 entsprechende Seitenansicht der Vorrichtung mit geschwenktem
Einspannorgan,
Figur 6 eine Seitenansicht der Vorrichtung in Richtung des Pfeiles VI der Figur 5,
Figur 7 die perspektivische Ansicht einer Vorrichtung gemäß einer abgeänderten Ausführungsform,
Figur 8 die Ansicht eines justierbaren Einspannprismas,
Figur 9 die Draufsicht des Einspannprismas der Figur 8,
Figur 10 den Längsschnitt des justierbaren Einspannprismas und
Figur 11 einen Querschnitt des Einspannprismas in der Ebene XI - XI der Figur 10.
[0024] Figur 1 zeigt das Wirkungsprinzip der erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung zum
Nachschleifen der Spitze eines Bohrers 10. Zum Anbringen eines Zweiflächenschliffes
wird dieser zunächst, wie strichpunktiert dargestellt, in senkrechter Stellung so
gegen eine Schleifscheibe 12 mit senkrechter Achse 14 bewegt, daß seine Bohrerspitze
die Schleifebene 16 der Schleifscheibe 12 berührt. Dabei ist der Bohrer 10 in einem
in Figur 2 schematisch dargestellten Einspannprisma 18 fixiert.
[0025] Bei rotierender Schleifscheibe 12 wird dann das Einspannprisma 18 und mit diesem
der Bohrer 10 um eine Schwenkachse 20 gedreht, die mit einem Abstand a von vorzugsweise
2 bis 3 mm unter der Schleifebene 16 liegt. Diese Schwenkung des Bohrers 10 um den
mit Beta bezeichneten Schwenkwinkel wird durch zwei Anschläge 22 begrenzt, die mit
gleichem Abstand zu beiden Seiten der Achse 14 angeordnet sind.
[0026] Die Schwenkung des Bohrers 10 um den Schwenkwinkel Beta erzeugt wowohl den gewünschten
Spitzenwinkel Phi des Bohrers 10 (Phi + Beta = 180°) als auch das Abschleifmaß b,
ohne daß vor oder nach der Schwenkung eine Axialverstellung des Bohrers 10 erforderlich
ist.
[0027] Bei kleinen Bohrern wird auf die beschriebene Weise ein Zweiflächenschliff an der
Bohrerspitze angebracht, der in der Praxis für die meisten Einsatzfälle ausreicht.
Figur 2 zeigt die beiden geschliffenen Flächen 24 mit der jeweiligen Hauptschneide
26 und der Querschneide 28. Um einen exakten Zweiflächenschliff herzustellen, muß
gemäß Figur 2 der Bohrer 10 so am Einspannprisma 18 fixiert werden, daß die Hauptschneide
26 parallel zu einer Prismenfläche 30 verläuft.
[0028] Bei größeren Bohrern genügt im allgemeinen ein Zweiflächenschliff nicht; es muß daher
ein Vierflächenschliff angebracht werden, um an den Hauptschneiden 26 einen gestrichelt
eingezeichneten Hinterschliff 32 und damit einen Freiwinkel zu erzeugen. Hierzu muß
die Bohrerspitze nach Fertigstellung des Zweiflächenschliffes in der in Figur 1 strichpunktiert
dargestellten Ausgangsstellung einen Abstand von der Schleifebene 16 haben, der leicht
durch eine Distanzlehre eingestellt werden kann, die zwischen die Bohrerspitze und
die Schleifebene 16 gelegt wird. Außerdem muß für die Herstellung des Hinterschliffs
32 der Bohrer im Einspannprisma 16 gedreht werden, bis die Hauptschneide 26 mit einer
dem Bohrerdurchmesser entsprechenden Markierungslinie 34 fluchtet. Gemäß Figur 2 sind
an der Unterseite des Einspannprismas 18 mehrere Markierungslinien 34 angebracht,
die verschiedenen Bohrerdurchmessern zugeordnet sind.
[0029] Nachdem der Bohrer 10 in der beschriebenen Weise am Einspannprisma 18 fixiert ist,
wird er erneut in zwei Endstellungen geschwenkt, wobei jedoch der Schwenkwinkel kleiner
als der Schwenkwinkel Beta für den ersten Zweiflächenschliff ist. Zu diesem Zweck
müssen die Anschläge 22 verändert werden, worauf weiter unten noch näher eingegangen
wird.
[0030] Die Figuren 3 - 6 zeigen eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung gemäß der Erfindung.
Die Schleifscheibe 12 ist mit einem nicht gezeigten Antriebsmotor, der durch einen
Druckknopf 26 angeschaltet und ausgeschaltet werden kann, in einem zylindrischen Gehäuse
38 untergebracht, das einen flachen Fuß 40 aufweist. Der nach oben offene, obere Teil
des Gehäuses 38 ist kastenförmig ausgebildet und hat ebene Begrenzungswände 42. Zwei
einander gegenüberliegende Begrenzungswände 42 tragen je ein Lager 44 für einen Schwenkzapfen
46, durch den die Schwenkachse 20 definiert ist. Die beiden Schwenkzapfen 44 sind
durch einen Schwenkring 48 miteinander verbunden, der die Schleifscheibe 12 mit Abstand
von ihrem Umfang umgreift. An dem aus dem Gehäuse 38 herausragenden Ende jedes Schwenkzapfens
46 ist eine Halteleiste 50 befestigt, die sich von dem Schwenkzapfen 46 geradlinig
nach oben und nach unten erstreckt.
[0031] Jede Halteleiste 50 trägt an ihrem oberen Ende ein Einspannprisma 18. Das Einspannprisma
18 hat an seiner vom Bohrer 10 wegweisenden Rückseite eine U-förmige Schiene 52, deren
Schenkel 54 einen Abstand voneinander haben, der der Breite der Halteleiste 50 entspricht.
Damit kann die Schiene 52 und mit dieser das Prisma 18 spielfrei auf die Halteleiste
50 aufgesetzt werden.
[0032] Die Figuren 3, 5 und 6 zeigen, daß an jedem Einspannprisma 18 ein U-förmiger Klemmbügel
56 befestigt ist, beispielsweise durch einen Stift 58, und daß der Klemmbügel 56 eine
Feststellschraube 60 trägt. Zum Festklemmen des Einspannprismas 18 an der Halteleiste
50 wird die Feststellschraube 60 angezogen, so daß ihre Spitze gegen die Halteleiste
50 drückt. Dabei ist es wesentlich, daß die Halteleiste 50 flacher als die Höhe der
beiden Schenkel 54 der Schiene 52 ist.
[0033] Unmittelbar unterhalb des Klemmbügels 56 ist auf das Einspannprisma 18 ein Klemmring
62 mit rechteckigem Querschnitt aufgesetzt, der eine Klemmschraube 64 trägt. Die Spitze
der Klemmschraube 64 ist drehbar in einer Andruckplatte 66 befestigt, die sich gegen
die freien Enden der Schenkel 54 der U-förmigen Schiene 52 abstützt.
[0034] Nachdem die Bohrerspitze in der eingangs erläuterten Weise im Einspannprisma 18 eingestellt
ist, wird die Klemmschraube 64 angezogen, so daß der Klemmring 62 den Bohrer 10 im
Einspannprisma 18 festklemmt. Sodann kann das Einspannprisma 18 mit dem darin fixierten
Bohrer 10 auf die Halteleiste 50 gesetzt und bis zu dem gewünschten Abstand der Bohrerspitze
von der Schleifebene 16 geschoben werden. Erst jetzt wird die Feststellschraube 60
angezogen, so daß die Einheit Bohrer 10 - Einspannprisma 18 an der Halteleiste 50
fixiert wird.
[0035] Für die Herstellung eines Vierflächenschliffes muß der Bohrer 10 um einige Winkelgrade
gedreht werden, worauf eingangs ausführlich eingegangen worden ist. Hierzu muß lediglich
die Feststellschraube 60 gelockert werden, so daß das Einspannprisma 18 von der Halteleiste
50 abgenommen werden kann. Dann wird durch Lockern der Klemmschraube 64 der Bohrer
10 in seine neue Winkelposition gebracht.
[0036] Zur Begrenzung des Schwenkwinkels sind an der Begrenzungswand 42 des Gehäuses 38
Anschläge 22 angebracht. Figur 6 zeigt, daß ein unteres Anschlagpaar 22 und ein oberes
Anschlagpaar 22′ vorgesehen sind, wobei das obere Anschlagpaar 22′ den Schwenkwinkel
Beta für einen Zweiflächenschliff definiert, während das untere Anschlagpaar 22 für
einen größeren Schwenkwinkel dient, wenn der Freiwinkel für einen Vierflächenschliff
hergestellt werden soll.
[0037] Um das obere Anschlagpaar 22′ in Betrieb nehmen zu können, sind die beiden unteren
Anschläge 22 an je einem Klapparm 68 befestigt, der um eine horizontale Klappachse
70 nach unten in eine Außerbetriebsstellung der beiden Anschläge 22 weggeschwenkt
werden kann. Dieser Vorgang ist in Figur 5 durch einen Pfeil angedeutet.
[0038] Bei der in Figur 7 gezeigten Variante sind jeder Halteleiste 50 nur zwei Anschläge
22 zugeordnet. Diese bestehen dabei aus zylindrischen Anschlagbolzen, die um eine
nicht gezeigte Exzenterachse drehbeweglich sind. Damit ist eine Feineinstellung der
Anschläge 22 möglich.
[0039] Zur Grobeinstellung der beiden Anschläge 22 sind diese an einer Halbschale 72 angebracht,
deren Außenseite 74 eben ist, während ihre teilzylindrische Innenseite am zylindrischen
Innengehäuse 38 anliegt. Die Anschläge 22 für die gegenüberliegende Halteleiste 50
sind ebenfalls an einer derartigen Halbschale 72 angebracht. Beide Halbschalen 72
können durch Schraubbolzen 76 gegeneinander und damit gegen die zylindrische Wand
des Gehäuses 38 geklemmt werden. Nach Lockern der Schraubbolzen 76 lassen sich die
beiden Halbschalen 72 gemeinsam in Vertikalrichtung verstellen, wodurch auch der Schwenkwinkel
Beta der beiden Halteleisten 50 verändert wird. Zur Vertikalführung der beiden Halbschalen
72 dient dabei eine Führungsleiste 78, die an der Außenseite des Gehäuses 38 angebracht
ist und in den Spalt zwischen den beiden Halbschalen 72 eingreift.
[0040] Da bei dieser Ausführungsform der Vorrichtung für jede Halteleiste 50 nur zwei Anschläge
22 vorgesehen sind, muß zur Verkleinerung des Schwenkwinkels Beta für die Herstellung
eines Vierflächeschliffes auf das untere Ende der Halteleiste 50 ein U-förmiges Abstandselement
80 aufgesetzt werden, das bei einer Schwenkung der Halteleiste 50 an den beiden Anschlägen
22 anschlägt.
[0041] Die Figuren 8 - 11 zeigen eine abgeänderte Ausführungsform eines Einspannprismas
18, das hier mit seiner von den Prismenflächen 30 abgekehrten Rückseite verstellbar
an der U-förmigen Schiene 52 befestigt ist. Zur Befestigung dienen zwei Klemmschrauben
82, deren Gewindeschaft in eine Gewindebohrung 84 des Einspannprismas 18 eingeschraubt
ist und die entsprechende Bohrung in der Schiene 52 mit Radialspiel durchläuft. Auf
diese Weise kann nach Lockern der Klemmschraube 82 das Einspannprisma 18 relativ zu
der Schiene 52 verstellt werden, um Fertigungstoleranzen der Vorrichtung auszugleichen
und die Achse des Bohrers 10 in eine solche Stellung zu bringen, daß sie die Schwenkachse
20 schneidet.
[0042] Um diese Feineinstellung des Einspannprismas 18 relativ zu der Schiene 52 einwandfrei
durchführen zu können, hat diese zwei rechtwinklig zur Achse der Klemmschraube 82
verlaufende Gewindebohrungen, in die je eine Einstellschraube 86 eingeschraubt ist.
Die einander gegenüberliegenden Enden der beiden Einstellschrauben 86 stützen sich
etwa tangential an der Klemmschraube 82 ab. Durch Einschrauben oder Ausschrauben der
beiden Einstellschrauben 86 kann die Schiene 52 rechtwinklig zur Achse der Klemmschrauben
82 auf der Rückseite des Einspannprismas 18 verstellt werden. Nach Einstellen der
genauen Position des Einspannprismas 18 werden die beiden Klemmschrauben 82 wieder
festgezogen.
1. Vorrichtung zum Schärfen von Spiralbohrern o. dgl. mit einer drehbeweglich angetriebenen
Schleifscheibe und einem Einspannorgan für den Bohrer, das um eine rechtwinklig zur
Bohrerachse und parallel zur Schleifebene verlaufende Schwenkachse schwenkbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (20) des Einspannorgans bezüglich der
Spitze des Bohrers (10) mit Abstand (a) unter der Schleifebene (16) der Schleifscheibe
(12) liegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (a) der Schwenkachse
(20) von der Schleifebene (16) wenige Millimeter, vorzugsweise 2 bis 3 mm beträgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Begrenzung
des Schwenkwinkels (Beta) des Einspannorgans nach beiden Seiten Anschläge (22) vorgesehen
sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschläge (22) an
einem in Achsrichtung der Schleifscheibe (12) verstellbaren Halteorgan angebracht
sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteorgan aus zwei
gegeneinander klemmbaren Halbschalen (72) besteht, die an einem parallel zur Achse
(14) der Schleifscheibe (12) verlaufenden Führungselement (78) verschiebbar sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschläge
(22) aus um eine Exzenterachse drehbeweglich einstellbaren Anschlagbolzen bestehen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwei
Anschlagpaare (22,22′) für zwei verschiedene Schwenkwinkel vorgesehen sind, von denen
das Anschlagpaar (22) für den kleineren Schwenkwinkel (Beta) in eine Außerbetriebsstellung
bringbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Einspannorgan wenigstens eine um die Schwenkachse (20) schwenkbare Halteleiste
(50) für die Fixierung des Bohrers (10) aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß auf die
Halteleiste (50) im an die Anschläge (22) anschlagenden Bereich Abstandselemente (80)
aufsetzbar sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß an einem um die
Schwenkachse (20) schwenkbaren Schwenkring (48), der die Schleifscheibe (12) mit Abstand
von ihrem Umfang umgreift, zwei diametral gegenüberliegende Halteleisten (50) befestigt
sind.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Einspannorgan wenigstens ein Einspannprisma (18) für den Bohrer (10) hat.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß an
jeder Halteleiste (50) ein Einspannprisma (18) für den Bohrer (10) abnehmbar befestigt
ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Einspannprisma (18)
auf seiner vom Bohrer (10) wegweisenden Rückseite mit einer im Querschnitt U-förmigen
Schiene (52) verbunden ist, die auf die Halteleiste (50) aufsetzbar und an dieser
festklemmbar ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß am Einspannprisma (18)
ein Klemmbügel (56) mit einer Feststellschraube (60) befestigt ist, welche gegen die
Halteleiste (50) andrückbar ist, die zwischen die beiden Schenkel (54) der U-förmigen
Schiene (52) eingreift und flacher als die Höhe der Schenkel (54) ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Einspannprisma
(18) durch Klemmschrauben (82) an der Rückseite der Schiene (52) befestigt ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Schiene (52) rechtwinklig
zur Achse der Klemmschrauben (82) verschiebbar an der Rückseite des Einspannprismas
(18) befestigt ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß in Verschieberichtung
der Schiene (52) relativ zu dem Einspannprisma (18) Einstellschrauben (86) in die
Schiene (52) eingeschraubt sind, die sich paarweise diagonal gegenüberliegend etwa
tangential an je einer Klemmschraube (82) abstützen.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß auf
jedes Einspannprisma (18) ein Klemmring (62) mit einer Klemmschraube (64) zur Fixierung
des Bohrers (10) aufgesetzt ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die Klemmschraube (64) über eine Andruckplatte (66) an den freien Enden der Schenkel
(54) der U-förmigen Schiene (52) abstützt.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß an
der Unterseite jedes Einspannprismas (18) Markierungslinien (34) für die Einstellung
der Hauptschneide (26) an der Bohrerspitze angebracht sind.