[0001] Die Erfindung betrifft eine metallische Matrize zum Strangpressen von metallischen
Werkstoffen, vorzugsweise Al und dessen Legierungen, und Buntmetallen, insbesondere
Cu und dessen Legierungen, mit im wesentlichen scheibenartig flachem Matrizenkörper
mit zumindest einem Durchbruch, wobei an einen, dem gewünschten Strangquerschnitt
entsprechenden ersten Durchbruchs-Abschnitt in Preßrichtung ein weiterer Durchbruchs-Abschnitt
anschließt, der im wesentlichen quer zur Preßrichtung zumindest identisch, vorzugsweise
im wesentlichen allseitig weiter ist als der endformgebende Abschnitt.
[0002] Im wesentlichen wird beim Strangpressen von Metallen so vorgegangen, daß ein Block
des zu verpressenden Metalles auf Verformungstemperatur gebracht wird und unter Aufbringung
eines hohen Preßdruckes unter Ausbildung eines kontinuierlichen Metallstranges oder
mehrerer solcher Stränge mit gewünschtem Querschnitt durch die formgebende Öffnung
oder mehrere solche Öffnungen einer Strangpreßmatrize hindurch gepreßt wird. Im wesentlichen
weisen Vorrichtungen zum Strangpressen einen Blockaufnehmer mit hitze- und druckfesten
Wandungen auf, in welchen der erhitzte Metallblock eingebracht wird, auf welchen
dann z.B. mittels im Blockaufnehmer verschieblichen Preßstempels der jeweils nötige
Preßdruck aufgebracht wird. An seiner Stirnseite ist der Blockaufnehmer von der Strangpreßmatrize
abgeschlossen. Diese selbst kann zur Halterung in seitlicher Position von einem Matrizenhalter,
welcher sie z.B. an der Peripherie umfaßt, gehalten sein, wobei der Matrizenhalter
in Preßrichtung hin an einer im Werkzeughalter angeordneten Druckplatte abgestützt
ist. In Richtung der Strangbewegung wird die hohen mechanischen Beanspruchungen ausgesetzte
Matrize von einem an ihrer dem Blockaufnahme raum abgewandten Seite möglichst großflächig
anliegenden Matrizenstützwerkzeug abgestützt, welches seinerseits üblicherweise ebenfalls
an der vorerwähnten Druckplatte des Werkzeughalters abgestützt ist.
[0003] Für das Strangpressen von Nichteisenmetallen und deren Legierungen, wie insbesonders
Aluminium oder Kupfer sowie deren Legierungen werden Matrizen mit im wesentlichen
flachen scheibenartigem Matrizenkörper eingeetzt, wobei ein formgebender Durchbruch
oder mehrere Durchbrüche so gestaltet ist bzw. sind, daß ein erster Abschnitt, in
den das zu verpressende Metall zuerst gelangt, eine Querschnitts-Fläche und -Gehalt
aufweist, die im wesentlichen schon dem Endprofil des herzustellenden Stranges entspricht.
In Metallbewegungsrichtung geht dieser endformende Durchbruchsabschnitt in einen
weiteren Abschnitt über, welcher jedenfalls zumindest die gleiche Querschnittsfläche
aufweist, wie der endformende Durchbruch, üblicherweise aber etwa nach Art einer Hinterschneidung
einen im Vergleich zum ersten Abschnitt im wesentlichen nach allen Richtungen quer
zur Strangbewegungsrichtung erweiterten bzw. sich erweiternden Querschnitt aufweist.
Der Übergang vom endformenden ersten Abschnitt zum erweiterten folgenden Abschnitt
ist üblicherweise relativ scharfkantig ausgebildet. Bei Matrizen für das Verpressen
von Aluminium und Kupfer und deren Legierungen weist der endformende Durchbruchsabschnitt
an der Einlaufseite gegebenenfalls überhaupt keinen oder einen nur sehr kurzen, etwa
konischen Einlaufabschnitt auf.
[0004] Als Werkstoffe für die beschriebenen Strangpreßmatrizen, die je nach zu verpressendem
Buntmetall verschieden zu wählen sind, wurden für das Strangpressen von Aluminium
und dessen Legierungen bisher aus sonderbehandeltem Stabstahl gesägte Scheiben aus
Warmarbeitsstählen, z.B. solchen der Werkstoff Nr. 1.2343, 1.2344, 1.2567 im gehärteten
und angelassenen bzw. nachträglich nitrierten Zustand eingesetzt. Derartige Matrizen
für Aluminium sind für Arbeits- temperaturen im Bereich von 450°C, die bei bisher
üblichen Strangpreßgeschwindigkeiten auftreten, geeignet. Für das Strangpressen von
Kupfer und dessen Legierungen, wo die Temperatur des erhitzten Blockes höher und
zwar im Bereich von etwa 750 - 1040° liegt, kommen üblicherweise gefaßte Matrizen,
die mit hochlegiertem Warmarbeitsstahl, z.B. Werkstoff-Nr. 1.2581, 1.2678, 1.2886
bzw. 1.2888, mit ausscheidungshärtenden Cu- oder Mo- Ni-Stählen, z.B. 1.6354 oder
mit Sonderlegierungen, insbesondere auf Basis von Co, Ni oder Mo gefertigt sind, zum
Einsatz.
[0005] Im Zuge der Bestrebungen, die Wirtschaftlichkeit der Strangpreßmethode zu erhöhen,
besteht die Forderung nach Matrizenwerkstoffen, welche höhere Preßgeschwindigkeiten
als bisher, bei denen am Durchbruch und in der Matrize höhere Temperaturen auftreten,
zulassen. Gleichzeitig sollen Durchbrüche der Matrize mit komplizierten Querschnittsformen
möglich sein und die Matrize soll durch Vorsehen mehrerer Durchbrüche noch wirtschaftlicher
gestaltet werden können. Z.B. treten bei den dabei zur Anwendung kommenden hohen Preßkräften
im Bereich von 7000 t bei Aluminium bei Blocktemperaturen von 450°C am Durchbruch
Temperaturen von 600 - 640°C auf, der übrige Matrizenkörper erhitzt sich etwa auf
550 - 580°C und die Werkzeughalterung liegt im Bereich von 200°C. Um den infolge der
erhöhten Preßdrucke und -geschwindigkeiten wesentlich erhöhten Beanspruchungen hinsichtlich
mechanischer Belastbarkeit, Temperatur und Verschleiß gerecht zu werden, wurde versucht,
Strangpreßmatrizen aus metallischen Werkstoffen einzusetzen, deren Warmfestigkeit
und Warmverschleißwiderstand durch erhöhte Gehalte an Legierungskomponenten erhöht
sind. Diese Erhöhung des Anteiles an Legierungselementen bringt jedoch eine Verschlechterung
der Warmzähigkeitseigenschaften mit sich. Gerade diese sind jedoch im Hinblick auf
die gesteigerte mechanische und thermische Belastung und darauf, daß Profile mit komplizierten
Formen herstellbar sein sollen, besonders wichtig. Es hat sich bei Einsatz von hochlegierten
Stählen, z.B. Hochgeschwindigkeitsschnellstählen für das Strangpressen von Aluminium
bzw. dessen Legierungen, sowie von Kobalt-, Molybdän- oder Nickel-Basislegierungen
für Kupfer und dessen Legierungen für Matrizen mit komplizierter geformten Durchbrüchen,
mit Durchbrüchen größerer Querschnittsfläche und für Matrizen mit einer Mehrzahl von
Durchbrüchen gezeigt, daß die Verwendbarkeit der genannten harten Werkstoffe durch
Auftreten von Wärme- und Brand-Rissen beschränkt ist, sodaß die Werkzeuge meist schon
nach kurzem Einsatz mechanisch und thermisch nachbearbeitet bzw. nachbehandelt werden
müssen, was aufwendig ist und zu erhöhten Stillstandzeiten führt. Die Sonderlegierungen
auf Basis Co, Mo, Ni, wie sie für Bronze-, Messing- und Kupfer-Preßmatrizen eingesetzt
werden, zeigen die Tendenz, im Betrieb zu schrumpfen, sodaß sie nach längerer Gebrauchsdauer
nicht mehr fest in ihren Fassungen gehalten sind.
[0006] Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, Strangpreßmatrizen zu schaffen, bei
welchen trotz der Anwendung gesteigerter Preßgeschwindigkeiten die beschriebenen
Nachteile nicht auftreten und bei welchen bei hohen Standzeiten das Strangpressen
der genannten Metalle und Legierungen mit erhöhtem Durchsatz ermöglicht ist, wobei
die erwähnte Rißbildungsgefahr selbst bei kompliziert geformten Durchbrüchen der
Matrize nicht mehr gegeben ist und die beschriebene Schrumpfung nicht auftritt.
[0007] Gegenstand der Erfindung ist eine metallische Matrize zum Strangpressen von metallischen
Werkstoffen, vorzugsweise Buntmetallen, wie insbesondere Al und Cu und deren Legierungen
mit im wesentlichen scheibenartigem Matrizenkörper mit zumindest einem Durchbruch,
wobei an einen dem gewünschten Strangquerschnitt entsprechenden ersten Durchbruchsabschnitt
in Metallbewegungsrichtung ein weiterer Durchbruchsabschnitt anschließt, der im wesentlichen
quer zur Preßrichtung zumindest identisch, vorzugsweise im wesentlichen allseitig
weiter ist als der endformgebende Abschnitt, die im wesentlichen darin besteht, daß
der Matrizenkörper mit zumindest zwei über zumindest eine, vorzugsweise im wesentlichen
ebene, quer zur Preßrichtung sich erstreckende Fläche aneinander schließenden Matrizenteilen
aus unterschiedlichen metallischen Werkstoffen aufgebaut ist, deren erster zumindest
den gesamten endformgebenden Durchbruchsabschnitt und der weitere im wesentlichen
den vorzugsweise eine Freistellung aufweisenden anschließenden weiteren Durchbruchsabschnitt,
aufweist, wobei der Matrizenteil mit dem endformgebenden Abschnitt aus einem Werkstoff
mit hoher Verschleiß- und Warmfestigkeit, vorzugsweise hochlegiertem Warmarbeitsstahl,
Schnellarbeitsstahl, Ausscheidungshärter bzw. Superlegierung, insbesondere auf Co-,
Ni- oder Mo-Basis, und der Matrizenteil mit der Freistellung aus einem zähfesten wärmebeständiger
Stahl, vorzugsweise einem mittelegierten Warmarbeitsstahl gebildet sind und die genannten
Matrizenteile über die genannte Fläche artgleich metallisch miteinander zum einstückigen
Matrizenkörper verbunden sind. Bei der neuen mit Verbundwerkstoff aufgebauten Matrize
ist eine Beschränkung auf einfachere Matrizendurchbrüche nicht mehr erforderlich,
vielmehr kann, wie sich zeigte, da der weniger warmzähe aber warmverschleißfeste Auflagewerkstoff,
der mit dem erhitzten Metall in Kontakt steht, vom integral flächig mit ihm verbundenen
warzähen und warmfesten Unterlagswerkstoff voll abgestützt ist, auch die bisherige
Begrenzung der Größe des Matrizendurchbruchs wegfallen, und es können problemlos auch
mehrere kompliziert geformte Durchbrüche im Matrizenkörper angeordnet werden. Durch
den Schichtaufbau mit artgleich metallischem Verbund selbst werden wesentlich erhöhte
mechanische Festigkeit und Stabilität quer zur Verbundfläche erreicht. Es ist also
bei der neuen und mit relativ geringem Aufwand herstellbaren flachen Schicht-Matarize
die für den endformenden Durchbruch geforderte Verschleißfestigkeit bei hohen Temperaturen,
z.B. von hochlegierten Warmarbeits-und/oder Schnellstählen mit der hohen Warmzähigkeit
und den guten mechanischen Festigkeiten bei erhöhter Temperatur der bisher für Matrizen
verwendeten und bewährten Werkstoffe kombiniert. Die Werkstoffe für den verschleißfesten
Matrizenteil weisen bei ihrer jeweiligen Einsatztemperatur vorteilhafterweise HRC-Werte
von über 43, vorzugsweise über 50 auf. Günstige Werte der Festigkeit des tragenden
Matrizenteiles betragen über 700, vorzugsweise über 1000 N/mm², die Schlagarbeit kann
bei über 150, vorzugsweise über 200 J/cm² liegen. Durch den artgleichen metallischen
integralen Verbund ohne Fremdmetall zwischen den Werkstoffen der Matrizenteile und
deren gegenseitige Stützfunktion läßt sich das Auftreten der oben beschriebenen Warm-
und Brandrisse im hochwarmund verschleißfesten Werkstoff praktisch völlig ausschalten,
und es werden Strangpreßmatrizen erhalten, welche bei wesentlich erhöhtem Durchsatz
erhöhte Lebensdauer aufweisen. Die erwähnten Probleme des Schrumpfens bei den gefaßten
Matrizen treten nicht auf. Durch den Schichtaufbau kann ein Großteil des teuren, hochwarmverschleißfesten
Werkstoffes eingespart werden.
[0008] Die neuen Strangpreßmatrizen können nach einem der bekannten Schicht- bzw. Verbundstahl-Herstellungsverfahren
erhalten werden, beispielsweise durch Schmiede-, Explosions- oder Walz-Verbund, durch,
vorzugsweise heißisostatisches Pressen, od. dgl., letztgenanntes gegebenenfalls mit
nachfolgenden Verformungsschritten, wie z.B. Schmieden oder Walzen. Mit hoher Wirtschaftlichkeit,
wobei ein homogener hochfester metallischer Verbund an der Verbundfläche der beiden
Matrizenteile, wobei der Vorteil gegeben ist, daß beide einen Faserverlauf, im wesentlichen
quer zur Preßrichtung aufweisen, erreichbar ist, lassen sich die erfindungsgemäßen
Matrizen auch bei Einsatz miteinander auf andere Weise nur schwierig verbindbarer
Werkstoffe durch Walzen herstellen. Bei dieser Herstellungsart werden üblicherweise
mit den unterschiedlichen metallischen Werkstoffen gebildete, miteinander flächig
zu verbindende Bleche nach Richten und Säubern übereinander angeordnet, an den Rändern
gasdicht verschweißt und nahe der Solidustemperatur, z.B. etwa bei 1150°C unter beispielsweise
etwa 2 bis 2,5-facher Verformung gewalzt, wobei bei der Wahl der Dicke der eingesetzten
Bleche unter Berücksichtigung der gewünschten Dickenverhältnisse der beiden Matrizenteile
auf die unterschiedlichen Verformungswiderstände der beiden Werkstoffe Rücksicht genommen
wird.
[0009] Es wurde gefunden, daß das Verhältnis der Dicken der beiden einstückig miteinander
metallisch verbundenen Matrizenteile und zwar jenes mit dem hochwarmfsten verschließfesten
Stahl zu jenem mit dem warmzähen Stahl nicht über 1 : 1 liegen soll, da sonst Rißanfälligkeit
bzw. Schrumpfung auftreten können. Besonders bevorzugt ist es, wenn der den im wesentlichen
endformenden Durchbruchsabschnitt aufweisende Matrizenteil eine Dicke aufweist, die
etwa 0,45 bis ein Fünftel, vorzugsweise etwa ein Drittel bis ein Viertel der Gesamtdicke
des Matrizenkörpers beträgt. Durch das Überwiegen des tragenden Matrizenteiles ist
genügend Anteil an Warmzähigkeit gegeben, wodurch die Rißanfälligkeit des hochverschleißfesten
Werkstoffes des entsprechenden Matrizenteiles ausgeschaltet ist, und es kann der
hohen mechanischen Beanspruchung insbesondere in axialer Richtung, welche Folge der
hohen Preßdrücke ist, besonders gut Rechnung getragen werden. Insbesondere für das
Strangpressen von Al und Cu und deren Legierungen sind diese Dickenverhältnisse der
beiden Matrizenteile zueinander von Vorteil, wobei für das Pressen dieser Werkstoffe
nur kurze endformende Durchbruchsabschnitte notwendig sind. Die Einarbeitung der
Durchbrüche und auch der Freistellung im tragenden Matrizenteil kann vorteilhaft mittels
Drahterosion vorgenommen werden, welche hohe Genauigkeit ermöglicht.
[0010] Für die erfindungsgemäßen Matrizen haben sich die folgenden Werkstoffkombinationen
im praktischen Betrieb als besonders vorteilhaft erwiesen, die Erfindung ist aber
darauf nicht beschränkt. Für den den üblicherweise erweiterten Durchbruchsabschnitt
aufweisenden Matrizenteil eignen sich besonders mittellegierte Warmarbeitsstähle,
wie z.B. solche mit den Werkstoff-Nr. 1.2343, 1.2344, 1.2567, welche für die bisher
üblichen mit nur einem Werkstoff gefertigten Al-Strangpreßmatrizen herangezogen wurden.
Für den den endformenden Durchbruchsabschnitt aufweisenden Matrizenteil werden je
nach für das Verpressen notwendiger Temperatur vorteilhaft hochlegierte Warmarbeitsstähle,
z.B. Werkstoff-Nr. 1.2886, Schnellarbeitsstähle, z.B. Werkstoff-Nr. 1.3343, 1.3243,
Ausscheidungshärter, z.B. 1.6354 oder hochwarmfeste Sonderlegierungen, z.B. mit den
Werkstoff-Nr. 2.4979 und 2.4686 eingesetzt. Die folgende Tabelle erläutert die konkret
genannten Werkstoffe, welche für die erfindungsgemäßen Verbund-Preßmatrizen vorteilhaft
verwendet werden können.

[0011] Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung näher:
Beispiel 1:
[0012] Für Matrizen für das Strangpressen von Al-Profilen wurde walzverbundener Schichtstahl
in der Kombination Warmarbeitsstahl 1.2344 mit Schnellstahl 1.3343, wobei bei einer
Gesamtstärke von 20 mm die Dicke der Auflage mit 1.3343 4 mm betrug, herangezogen.
Die Fertigung erfolgte durch Walzplattieren, wobei homogener metallischer Verbund
erreicht wurde. Nach dem Weichglühen des Verbundbleches wurden Ronden mit Ø 180 mm
entnommen, am Außenmantel und an den Planseiten vorbearbeitet und es wurden die Startlöcher
für das Drahterodieren angebracht. Die anschließende Wärmebehandlung erfolgte im Salzbad
mit einer Temperatur von 1150°C mit Abschrecken im Warmbad von 520 - 540°C. Danach
wurden die Matrizen zweimal bei 620°C angelassen, wodurch die Härte des Schnellstahls
auf einen Wert von 51 HRC gebracht wurde. Danach erfolgte die Fertigbearbeitung,
wobei kreisförmig angeordnet, 10 etwa eckig-C-förmige Profil-Durchbrüche mit 2,5
mm Breite mittels Drahterodierensherausgearbeitet wurden. Zum Spannungsabbau wurde
nach dem funkenerosiven Bearbeiten ein entspannendes Anlassen bei 580°C vorgenommen.
Wie bei den bisher verwendeten Matrizen wurde ein Salzbadnitrieren vorgenommen, wobei
die Tauchzeit auf 10 min eingestellt wurde. Diese Matrize wurde auf einer 16 MN-Presse
für das Verpressen von AlMgSiO,5 eingesetzt. Es wurde gegenüber konventionellen, aus
Stahl der Werkstoff-Nr. 1.2344 (nitriert) gefertigten Matrizen die Standzeit auf das
etwa 4-Fache erhöht.
Beispiel 2:
[0013] Es wurden durch Walzplattieren hergestellte Schichtstahl-Matrizen in der Kombination
eines Stahles mit 0,40 % C, 2,6 % Cr, 2,6 % Mo, 0,9 % V, 0,3 % Nb, 0,005 % B als Träger
werkstoff und einer Kobaltbasislegierung, Werkstoff Nr. 2.4979 mit 0,05 % C, 0,27
% Cr, 6,0 % Mo, 62,0 % Co und 4,0 % Fe als hochwarmfestem Werkstoff eingesetzt. Die
Gesamtdicke der scheibenförmigen Matrize betrug 35 mm, wobei der verschleißfeste
Matrizenteil 10 mm Dicke aufwies.
[0014] Nach dem Verbundwalzen wurde die Matrize im walzhartem Zustand auf funkenerosivem
Wege mit 4 etwa kreuzartig verzweigtes Profil aufweisenden Durchbrüchen versehen.
Die Wärmebehandlung erfolgte anschließend in Form einer Aushärtung bei 700°C - 10
h/Luft, wonach Fertigungsbearbeitung erfolgt. Die Festigkeit des hochverschleißfesten
Matrizenteiles lag bei 372 HB und jene des tragenden Teiles bei 357 HB. Als besonderer
Vorteil zeigte sich, daß infolge des metallischen Verbundes das bekannte, durch Schrumpfen
der Co-Basislegierung wenn diese alleine den Matrizenkörper bildet, hervorgerufene
Lösen des Matrizeneinsatzes aus der Fassung nicht auftritt, und auch die Bildung von
Brandrissen nicht zu beobachten war. Die Standzeit beim Pressen der genannten Profile
aus einer Cu-Basislegierung bei 840° und 16 MN Preßkraft wurde gegenüber einstückig
aus der Co-Basislegierung gefertigten Flachmatrizen auf das etwa 2,5-Fache erhöht.
[0015] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung weiters näher erläutert.
[0016] Die Zeichnung zeigt einen Schnitt entlang der Achse durch eine erfindungsgemäße Matrize
1 für Aluminium bzw. Al mit geringen Legierungszusätzen wie Mn, Mg, Si, deren hier
mit ihr identischer Matrizenkörper 10 mit zwei Matrizenteilen 2 und 3 aufgebaut ist,
welche an einer gemeinsamen im wesentlichen zu den Matrizenkörper-Hauptflächen 20
und 30 parallelen Fläche 23 miteinander metallisch zu dem ein stückigen Matrizenkörper
10 verbunden sind. Mit r ist die Metallbewegungsrichtung bezeichnet. Der Matrizenteil
2 ist aus einem hochwarm- und hochverschleißfesten metallischen Werkstoff bzw.Stahl,
gebildet, während der Matrizenteil 3 aus einem mittellegierten warmzähen Stahl gebildet
ist. Im Matrizenteil 2 ist in seiner Gesamtheit der endformende Durchbruchsabschnitt
25 sowie ein geringer Teil des an ihn scharfkantig anschließenden stärker konisch
auseinanderlaufenden Beginns des Auslaufabschnittes 35 des Durchbruches angeordnet,
während der Matrizenteil 3 im wesentlichen den sich in Richtung r erweiternden Durchbruchsabschnitt
35 aufweist. Einlaufseitig ist die Kante des ersten Durchbruchsabschnittes 25 durch
einen äußerst kurzen Einlaufkonus 26 gebrochen. Die Dicken der beiden Matrizenteile
2 und 3 verhalten sich zueinander wie 1 : 3.
1. Metallische Matrize zum Strangpressen von metallischen Werkstoffen, vorzugsweise
Al und dessen Legierungen, und/oder Buntmetallen, insbesondere Cu und dessen Legierungen,
mit im wesentlichen scheibenartigem Matrizenkôrper mit zumindest einem Durchbruch,
wobei an einen dem gewünschten Strangquerschnitt entsprechenden ersten Durchbruchs-Abschnitt
in Preßrichtung ein weiterer Durchbruchs-Abschnitt anschließt, der im wesentlichen
quer zur Preßrichtung zumindest identisch, vorzugsweise im wesentlichen allseitig
weiter ist als der endformgebende Abschnitt, dadurch gekennzeichnet, daß der Matrizenkörper
(10) mit zumindest zwei über eine, vorzugsweise im wesentlichen ebene, quer zur Preßrichtung
sich erstreckende Fläche (23) aneinander schließenden, Matrizenteilen (2, 3) aus unterschiedlichen
metallischen Werkstoffen aufgebaut ist, deren erster zumindest den gesamten endformgebenden
Durchbruchs-Abschnitt (25) und der andere im wesentlichen den, vorzugsweise eine
Freistellung aufweisenden, anschließenden weiteren Durchbruchs-Abschnitt (35) aufweisen,
wobei der Matrizenteil (2) mit dem endformgebenden Abschnitt (25) aus einem Werkstoff
mit hoher Verschleiß- und Warmfestigkeit, vorzugsweise hochlegiertem Warmarbeitsstahl,
Schnellarbeitsstahl oder Superlegierung, isnbesondere auf Co-, Ni- oder Mo-Basis,
und der Matrizenteil (3) mit der Freistellung aus einem zähfesten wärmebeständigen
Stahl, vorzugsweise einem mittellegierten Warmarbeitsstahl, gebildet sind, und die
genannten Matrizenteile (2, 3) über die genannte Fläche (23) artgleich metallisch
miteinander zum einstückigen Matrizenkörper verbunden sind.
2. Matrize nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Matrizenteile (2, 3) einen
Faserverlauf im wesentlichen quer zur Erstreckung des Durchbruches (2, 3) aufweisen.
3. Matrize nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Matarizenteile
(2, 3) durch Walzverbund miteinander artgleich metallisch verbunden sind.
4. Matrize nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der den
im wesentlichen endformenden Durchbruchsabschnitt (25) aufweisende Matrizenteil (2)
eine Dicke aufweist, die das 0,45- bis 0,2-Fache, vorzugsweise das 0,33- bis 0,25-Fache
der Gesamtdicke des Matrizenkörpers (10) beträgt.