[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung von Hochleistungs-Hochspannungsimpulsen
für mehrere Verbraucher, insbesondere TE-Laser, mittels eines einzigen Schalters.
[0002] Bei Impulslasern mit hohen Einzelpulsleistungen oder hohen Repetitionsraten müssen
große Energien und Leistungen geschaltet werden, was mit bisherigen Schaltern, insbesondere
Thyratrons, nur bedingt möglich ist, da die für solche Impulslaser nötigen Schaltanforderungen
die Lebensdauer des Schaltelementes herabsetzen. Des weiteren ist für einen Oszillator-Verstärker-Betrieb
eine Verzögerung der Entladungen der einzelnen Oszillator- bzw. Verstärker-Stufen
gegeneinander von einigen Nanosekunden (ns) notwendig, welche keinen Jitter aufweisen
darf. Dies läßt sich vorteilhaft erreichen, indem man einen gemeinsamen Schalter
für zwei oder mehrere Entladungssysteme verwendet. Dadurch wird jedoch die Belastung
des Schalters noch höher, wie es in den bisherigen Oszillator-Verstärker-Systemen
mit gemeinsamen Schalter der Fall ist.
[0003] Eine solche Oszillator-Verstärker-Schaltung, wie sie beispielsweise im Modell EMG
150 der Anmelderin realisiert ist, ist in Fig. 1 dargestellt. Die Speicher-Kondensatoren
K1, K2 werden in vergleichsweise langen Zeiten aufgeladen und durch Schließen des
Schalters S in einigen 10 ns umgeladen. Diese Umladung führt zur Aufladung der Kondensatoren
P1 und P2 und anschließend zur Zündung der Entladungen E1, E2. Der Stromdurchgang
durch die Entladung muß bei vielen Lasergasen rasch hohe Werte erreichen, deshalb
muß der Spannungsanstieg an den Kondensatoren schnell sein. Für den Schalter hat dies
ein hohes und schädliches Anwachsen des Stromes di/dt zur Folge. Die Erzeugung der
Verzögerung wird durch ungleiche Induktivitäten I1 und I2 in den Umladungskreisen
und durch unterschiedliche Entladungskammern E1, E2, erzeugt.
[0004] Darüber hinaus sind aus der DE-A 32 40 372 und der DE-A 33 35 690 Schaltkreise mit
verlangsamtem, das Schaltelement schonendem Verlauf und magnetisch sättigbaren Induktivitäten
zur nachfolgenden Inpulsverkürzung bekannt, die jedoch nur eine einzige Laserentladung
speisen.
[0005] Es ist dementsprechend eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung
anzugeben, mit der die Lebensdauer eines hochbelasteten Schalters, über den mehrere
Verbraucher gespeist werden, erheblich verlängert wird.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1 gelöst.
[0007] Vorteilhafterweise wird die Betriebszuverlässigkeit erhöht und ein Betrieb mit hoher
Repetitionsrate (>500 Hz) und hoher Pulsleistung ermöglicht. Laserentladungen in
mehreren Verbrauchern können gegeneinander um einige ns jitterfrei verzögert werden.
Die Vorrichtung dient vorteilhafterweise zur Erzeugung von Hochleistungs-Hochspannungsimpulsen
in Verbrauchern, die eine Reihenschaltung aus einer zweiten Induktivität, einer zweiten
Kapazität und einer Parallelschaltung aus einer Entladungsstrecke, einer dritten
Kapazität und einer dritten Induktivität aufweisen.
[0008] Zur Erzielung einer zeitlichen Verzögerung der Hochspannungs-Hochleistungsimpulse
in den einzelnen Verbrauchern zueinander können die zweiten Kapazitäten, die zweiten
Induktivitäten oder die dritten Kapazitäten vorteilhafterweise in jedem Verbraucher
unterschiedlich groß dimensioniert werden. Ebenso können die Entladungsstrecken unterschiedliche
Gasdrücke oder Gaszusammensetzungen oder Entladungsgeometrien aufweisen, um die gewünschte
zeitliche Verzögerung der einzelnen Verbraucher zueinander zu erzielen.
[0009] Parallel zu der sättigbaren Induktivität ist vorteilhafterweise eine vierte Induktivität
parallelgeschaltet, die die nach der Entladung der Kapazitäten verbleibende Restladung
zum Ladepunkt abführt.
[0010] Parellel zu den Entladungsstrecken liegende dritte Induktivitäten verbinden die
zweiten Kapazitäten gleichspannungsmäßig mit Masse.
[0011] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung
mit der Zeichnung. Darin zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung zur Erzeugung von Hochspannungsimpulsen nach dem Stand der
Technik und
Fig. 2 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Erzeugung von Hochleistungs-Hochspannungsimpulsen.
[0012] Fig. 2 zeigt eine Hochspannungsversorgung HV, die mit einem Schwingkreis verbunden
ist. Dieser Schwingkreis weist eine Kapazität C1, eine Induktivität L1 und einen
Schalter S1 auf. Die Kapazität C1 ist zwischen die Hochspannungsversorgung HV und
Masse geschaltet. Parallel zu dieser Kapazität C1 liegt eine Reihenschal tung der
Induktivität L1 und des Schalters S1.
[0013] An dem Punkt, an dem die Hochspannungsversorgung HV mit dem Schwingkreis C1, L1,
S1 verbunden ist, ist eine sättigbare Induktivität S2 mit dem Schwingkreis verbunden.
Parallel zu dieser sättigbaren Induktivität S2 liegt eine vierte Induktivität L4.
[0014] Am anderen Ende der sättigbaren Induktivität S2 sind Verbraucher angeschlossen. Im
vorliegenden Ausührungsbeispiel sind zwei Verbraucher gezeigt. Diese sind als "Oszillator"
und "Verstärker" bezeichnet. Jeder Verbraucher weist eine Reihenschaltung auf, in
der eine zweite Induktivität L2, L3, eine zweite Kapazität C2, C3 und eine Parallelschaltung
aus einer Entladungsstrecke E1, E2, einer dritten Kapazität C4, C5 und einer dritten
Induktivität L5, L6 hintereinander geschaltet sind.
[0015] Durch die Verwendung einer magnetisch gesättigten Induktivität in der dargestellten
abgewandelten Blümlein-Schaltung kann der Umladestrom durch den Schalter S1 in seinem
Stromanstieg und in seinem Spitzenstrom reduziert werden, was zu einer Erhöhung der
Lebensdauer und zu einem zuverlässigen Schaltbetrieb führt. Durch die beiden Kapazitäten
C2 und C3 läß sich eine Entkopplung der Entladungen in den Entladungsstrecken E1 und
E2 voneinander erzielen. Durch die unterschiedliche Dimensionierung der Kapazitäten
C4 und C5 kann ein unterschiedlicher Spannungsanstieg an den Elektroden der Entladungsstrecken
erreicht werden, was bei gleicher Durchbruchspannung (gleicher Elektrodenabstand
und gleicher Gasdruck) zu einer festen Verzögerung der Entladung zwischen den Entladungsstrecken
E1 und E2 führt.
[0016] Anhand der in Fig. 2 dargestellten Schaltung wird nun die Wirkungsweise der Vorrichtung
beschrieben. Nach
1. Vorrichtung zur Erzeugung von Hochleistungs-Hochspannungsimpulsen für mehrer Verbraucher,
insbesondere TE-Laser, unter Verwendung eines einzigen Schalters (S1), gekennzeichnet durch einen Schwingkreis aus einer Kapazität (C1), einer Induktivität (L1) und dem
Schalter (S1), bei dem die Kapazität (C1) parallel zur Reihenschaltung des Schalters
(S1) mit der Induktivität (L1) liegt, und der über eine in Reihe zu dem Schwingkreis
(S1, L1, C1) liegende sättigbare Induktivität (S2) mit den Verbrauchern verbunden
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwingkreis (C1,
L1, S1) mit Verbrauchern verbunden ist, die eine Reihenschaltung aus einer zweiten
Induktivität (L2, L3) einer zweiten Kapazität (C2, C3) und einer Parallelschaltung
aus einer Entladungsstrecke (E1, E2), einer dritten Kapazität (C4, C5) und einer dritten
Induktivität (L5, L6) aufweisen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die dritten Kapazitäten
(C4, C5) zue Erzielung einer zeitlichen Verzögerung der Hochleistungs-Hochspannungsimpulse
in den einzelnen Verbrauchern zueinander unterschiedlich dimensioniert sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten Kapazitäten
(C2, C3) zue Erzielung einer zeitlichen Verzögerung der Hochleistungs-Hochspannungsimpulse
in den einzelnen Verbrauchern zueinander unterschiedlich dimensioniert sind.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweiten Induktivitäten (L2, L3) zur Erzielung einer zeitlichen Verzögerung
der Hochleistungs-Hochspannungsimpulse in den einzelnen Verbrauchern zueinander unterschiedlich
dimensioniert sind.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Entladungsstrecken (E1, E2) zue Erzielung einer zeitlichen Verzögerung der
Hochleistungs-Hochspannungsimpulse in den einzelnen Verbrauchern zueinander unterschiedliche
Gasdrücke und/oder Gaszusammensetzungen und/oder unterschiedliche Entladungsgeometrien
aufweisen.
7. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine
zu der sättigbaren Induktivität (S2) parallelgeschaltete vierte Induktivität (L4),
die die nach der Entladung der Kapazitäten verbleibende Restladung zu einem Ladepunkt
(HV) abführt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten Induktivitäten
(L2, L3) zur Erzielung einer einstellbaren Verzögerung der Hochleistungs-Hochspannungsimpulse
in den einzelnen Verbrauchern vom Benutzer während des Betriebes variiert werden können.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei den Verbrauchern um Quellen elektromagnetischer Strahlung beliebiger
Frequenz handelt.