(19)
(11) EP 0 238 686 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.09.1987  Patentblatt  1987/40

(21) Anmeldenummer: 86104128.3

(22) Anmeldetag:  25.03.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B26D 5/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(71) Anmelder: DIENES WERKE FÜR MASCHINENTEILE GMBH & CO KG
D-5063 Overath 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Häger, Johannes
    D-5063 Overath (DE)

(74) Vertreter: Müller, Karl-Ernst, Dr. et al
Patentanwälte Becker & Müller Eisenhüttenstrasse 2
40882 Ratingen
40882 Ratingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Scherenschnitt-Kreismesserhalter


    (57) In einem druckmittelbetätigten Scherenschnitt-Kreismesser­halter mit je einem Kolben (3) zum Absenken des Kreismessers, sind daß Absenkkolben (3) und Absenkkolbenstange (4) im Haltestück (1) vor einer dieses vertikal durchsetzenden Halterachse (5 a) geführt, wobei das Betätigungsende (5) der Absenk­kolbenstange (4) mit dem messerseitigen Ende (6) der Halterachse (5 a) und mit einer Trägerplatte (7) für die Anstellmechanik (8) starr verbunden sind über ein Haltestück (6).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen druckmittelbetätigten Scherenschnitt-Kreismesserhalter, mit je einem Kolben zum Absenken des Kreismessers auf die zu schneidende Materialbahn und einem federbelasteten Kolben zum seitlichen Anstellen des Kreismessers an das Unter­messer, wobei die genannten Teile über ein Haltestück mit einer Prismenführung längs eines mehreren Messer­haltern gemeinsamen Messerbalkens verstellbar sind, bekannt etwa aus DE-PS 10 24 341.

    [0002] Beim bekannten Messerhalter dieser Gattung ist die Ab­senkkolbenstange das Führungs- und Tragelement für die den Anstellkolben und das Kreismesser aufnehmende An­stellmechanik. Da somit der Absenkkolben als Längs­führungsorgan für die Anstellmechanik wirkt, ist er als Ringkolben ausgebildet, so daß er zur Bewältigung der Absenkarbeit einen ziemlich großen Außendurchmesser haben muß, wodurch das axiale Einbaumaß des Messerhalters und damit die kleinstmögliche zwischen benachbarten Messerhaltern einstell­bare Schnittbreite nachteilig vergrößert sind.

    [0003] Um einen Messerhalter der eingangs angegebenen Gattung kompakter, insbesondere mit kleinerem axialem Einbaumaß zu gestalten, wird die Kom­bination der Merkmale des Hauptanspruches vor­geschlagen.

    [0004] Durch die Aufteilung der Führungsfunktion zur Halterachse und der Betätigungsfunktion zur Absenkkolbenstange wird letztere von Kipp- und Klemmkräften entlastet. Die Absenkbewegung erfordert entsprechend geringere Kraft; der Ab­senkkolben kann einen kleineren Durchmesser haben. Da die den früheren Einbauort der Kol­benstange einnehmende Achse das Haltestück durchsetzt, it sie an dessem oberen und unterem Ende gelagert, also mit großem Stütz­abstand zweckmäßig in großflächigen Trocken­schmierlagern, so daß auch die Halterachse einen geringeren Durchmesser haben kann als der Absenkkolben beim bekannten Kreismesser­halter. Entsprechend schmal baut der erfindungs­gemäße Kreismesserhalter in Richtung der Messer­achse, wodurch zwischen benachbarten erfindungs­gemäßen Messerhaltern Schnittbreiten bis herunter zu 25 mm einstellbar sind, was bei den bekannten gattungsgemäßen Messerhaltern unmöglich war.

    [0005] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Kreis­messerhalters besteht in seiner Kompatibilität mit bekannten gattungsgemäßen Kreismesserhaltern.

    [0006] Weil die Halterachse nach Lage und Richtung im Haltestück die Führungsfunktion des Absenk­kolbens mit bekannten gattungsgemäßen Messer­haltern ersetzt, können alte und neue Messer­halter auf dem Messerbalken ein und derselben Längsschneidemaschine in beliebigen Paarungen nebeneinander zusammenarbeiten.

    [0007] In Weiterbildung der Erfindung kann das Halte­stück gegenüberliegende Anlageflächen mit Ge­windelöchern zur Befestigung des Haltestücks wahlweise für Rechts- oder Linksanschlag haben, wobei die Anlageflächen vorteilhaft um je etwa 1° gegeneinander geneigt sind. Dadurch stellt sich beim Umspannen der Trägerplatte zwischen Rechts- und Linksanschlag jedesmal     nach Be­trag und Vorzeichen der optimale Anstellwinkel zwangläufig ein. Stattdessen, oder zusätzlich zur Variierung des Anstellwinkels für besondere Anwendungszwecke, kann das Haltestück zur Auf­nahme des Betätigungsendes der Kolbenstange ein gegenüber der Halterachse bogenförmig verlaufendes sogenanntes Radiallangloch haben.

    [0008] Damit auch die Anstellmechanik im schmalen axialen Einbaumaß des erfindungsgemäßen Messerhalters bleibt, ohne auf die exakte vom Druckmittel unabhängige Einstellung der Anstellkraft zum Gegenmesser durch eine Tellerfeder verzichten zu müssen, übergreift der den Anstellkolben bildende innere Wälzlagerring den Anstellzylinder, so daß auch die     als Nabe zur Aufnahme des Kreismessers und seiner teller­förmigen Anstellfeder dienende äußere Messerbüchse sowie das Kreismesser selbst innerhalb des axialen Einbauraumes für die Anstellpneumatik zu liegen kommen.

    [0009] Die Erfindung wird anhand des in den Figuren schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels weiter erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Stirnansicht, teilweise ge­schnitten, in der Ebene I/I aus Fig. 2,

    Fig. 2 eine Seitenansicht dazu, teilweise vertikal geschnitten und

    Fig. 3 einen Teilschnitt in der Ebene III/III aus Fig. 2.



    [0010] Das Haltestück 1 nimmt in bekannter Weise eine Prismenführung 2 auf zur Verstellung auf einem ebenfalls bekannten nicht dargestellten für mehrere Messerhalter gemeinsamen Messerbalken. Der Absenk­kolben 3 und seine Kolbenstange 4 sind im Halter­stück 1 vor einer dieses vertikal durchsetzenden Halterachse 5a geführt, wobei das Betätigungsende 5 der Absenkkolbenstange 4 mit dem messerseitigen Ende 6 der Halterachse 5a und mit einer Träger­platte 7 für die Anstellmechanik 8 starr ver­bunden sind über ein im wesentlichen rechteckiges Haltestück 9. Es bildet gegenüberliegende Anlage­flächen 10, 11, welche gegenüber der Ebene des Kreismessers 12 um je 1° gegensinnig geneigt und mit Gewindelöchern 13 zur Aufnahme der Träger­platte 14 für die Anstellmechanik 8 wahlweise in Rechts- oder Linksposition ausgerüstet sind.

    [0011] Die Aufnahmeöffnung für das Betätigungsende 5 der Absenkkolbenstange 4 kann als bezüglich der Achse 5 a bogenförmiges Radiallangloch 13 ausgeführt sein, wie aus Fig. 3 ersichtlich.

    [0012] Die Verlängerung der Halterachse nach unten ist als Trägerplatte 14 für die Anstellmechanik 8 ausgeführt, wodurch sich auch in diesem Be­reich bei genügender Steifigkeit ein geringes axiales Einbaumaß ergibt. Dieses wird noch wei­ter dadurch verringert, daß der Innenring 15 des Kreismesser-Wälzlagers zugleich den An­stellkolben bildet und trägt und den Anstell­zylinder übergreift, so daß auch die Wälzkörper 16 und die den Außenring des Lagers bildende Nabe 17 sowie die darauf abgestützte Anstell-­Tellerfeder 18 mit dem Kreismesser 12 im gleichen schmalen axialen Einbauraum untergebracht sind.

    [0013] Die Achse 5 a ist mit ihrem unterseitigen Gewinde 6 im Flansch 9 verschraubt und verlötet und in selbstschmierenden Lagerbuchsen 19 geführt und trägt am oberen aus dem Haltestück 1 ragenden Ende einen Gewindestutzen 20 mit Kontermuttern 21, welche die Einstellung der Absenktiefe ermöglichen.


    Ansprüche

    1. Druckmittelbetätigter Scherenschnitt-Kreis­messerhalter mit je einem Kolben zum Ab­senken des Kreismessers auf die Material­bahn und einem federbelasteten Kolben zum seitlichen Anstellen des Kreismessers an das Untermesser, wobei die genannten Teile über ein Haltestück mit einer Prismenführung längs eines Messerbalkens verstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß Absenkkolben (3) und Absenkkolbenstange (4) im Haltestück (1) vor einer dieses vertikal durchsetzenden Halterachse (5 a) geführt sind, wobei das Betätigungsende (5) der Absenkkolbenstange (4) mit dem messerseitigen Ende (6) der Halter­achse (5 a) und mit einer Trägerplatte (7) für die Anstellmechanik (8) starr verbunden sind über ein Halterstück (6).
     
    2. Messerhalter nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß das im wesentlichen quaderförmige Halterstück (6) gegenüberliegende Anlageflächen (10, 11) mit Gewindelöchern (13) aufweist zur Befestigung der Trägerplatte (7) im Rechts- oder Linksanschlag.
     
    3. Messerhalter nach Anspruch 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Anlageflächen (10, 11) gegen­einander dachförmig geneigt sind um je etwa 1° gegenüber der Ebene des Kreismessers 12.
     
    4. Messerhalter nach einem der vorhergehenden An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Halter­stück (6) die Aufnahme für das Betätigungsende (5) der Absenkkolbenstange (4) als bogenförmig gegenüber der Achse (5 a) verlaufendes Lang­loch (13) ausgeführt ist.
     
    5. Kreismesserhalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der innere Wälzlagerring (15) für das Kreismesser (12) innenseitig den Anstellkolben (  ) bildet oder trägt und außenseitig den Anstellzylinder (  ) übergreift.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht