[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Schneidwerk für Aktenvernichter nach dem Oberbegriff
               des Hauptanspruchs, speziell dabei auf sogenannte Partikelschneider mit Längsschnitt
               und zusätzlicher Quertrennung des Materials. Zwar ist bereits aus der DE-PS 27 49
               482 ein für Aktenvernichter der hier zur Rede stehenden Art speziell gedachtes Abstreifersystem
               für Wellengrund und Schneidwalzenoberfläche bekannt, das aus nebeneinandergereihten
               und den Walzengrund voll umfassenden Abstreifern und zusätzlich auf der Walzenoberfläche
               sektorartig aufliegenden Hilfsabstreifern besteht, die auf gemeinsamen Lagerstangen
               aufgereiht und auf diese Weise im Gehäuse gehalten sind, jedoch ist gerade dies eine
               Konstruktion, die den feinen und somit instabilen Schneidpartikelchen eine Fülle
               von Möglichkeiten bietet, in die Räume zwischen den Abstreifern und Hilfsabstreifern
               einzudringen und das gesamte Schneidwerk nach bereits kürzester Zeit zu verstopfen.
 
            [0002] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die aus dem Stand der Technik bekannte
               Grundausbildung eines Abstreifersystems derart zu modifizieren, daß sich auch bei
               den Partikelschneidern ein optimales Arbeitsergebnis ergibt.
 
            [0003] Die Lösung dieser Aufgabe ist den Patentansprüchen sowie den Zeichnungen zu entnehmen.
               Letztere zeigen weitestgehend schematisch dargestellt in Fig. 1 ein Aktenschneidwerk
               im Querschnitt, in Fig. 2 ein Schneidwerk verkleinert in Ansicht, in Fig. 3 verschiedene
               Alternativen zu Fig. 1 und in Fig. 4 bis 6 die Abstreiferbleche aus Fig. 3 als Einzelheit.
 
            [0004] Generell zeigt das dargestellte Schneidwerk zunächst einmal Abstreiferbleche 7 für
               die Schneidwalzen 1, 2, bei dem sich über die gesamte Walzenbreite B zwischen jeweils
               zwei scheibenartigen Schneidmessern 3, 4 über Stangen 5 bzw. 6 in den Seitenplatten
               P gelagerte Abstreifer 7 sektorartig und mit angepaßtem Radius R bis auf den Walzenkern
               la, 2a hin erstrecken und zusätzliche Abstreiferelemente auf der Oberfläche bzw. dem
               Außenumfang 3a, 4a der Schneidscheiben bzw. Kreismesser 3, 4 aufliegen.
 
            [0005] Gemäß der vorliegenden Erfindung besteht das Neue nun darin, daß die Haltestangen
               5, 6 für die Abstreifer 7 leistenförmig ausgebildet sind und die den Schneidwalzen
               1, 2 benachbarten Bereiche 5a bzw. 6a einerseits formschlüssig auf dem Außenumfang
               3a, 4a der Kreismesser 3, 4 aufliegen und andererseits eine im Querschnitt hakenförmige
               Ausspitzung 5b bzw. 6b aufweisen, die in eine hinterschnittene Nut 7b am Rücken jedes
               Abstreiferbleches 7 eingreifen, wobei die Haltestangen 5 bzw. 6 für die Abstreiferbleche
               7 als im Querschnitt spiegelbildlich und mit Abstand x zueinander liegende, divergierend
               vom jeweiligen Stangenfuß 5a bzw. 6a her nach außen verlaufende Einzelleisten 1, 2
               ausgebildet sind und die Verbindung zwischen Stangenfuß 5a bzw. 6a und Nut 7b der
               Abstreiferbleche 7 schwalbenschwanzförmig ausgebildet ist.
 
            [0006] Die Vorteile dieser Ausführung liegen nun zum einen darin, daß keinerlei Teile oder
               taschenartige Hohlräume zwischen Haltestangen mehr vorhanden sind, in denen sich Schneidpartikelchen
               festsetzen können, und zwar sowohl bei Walzenvor- oder Rücklauf; was tatsächlich
               noch an den Nasen 7a der Abstreiferbleche 7 an Schneidpartikelchen innerhalb der
               Nuten am Scheibenaußenumfang vorbeigehen könnte, fällt spätestens im Spalt zwischen
               den divergierenden Haltestangen 5 und 6 aus.
 
            [0007] Ein ganz besonderer Vorteil der Schwalbenschwanzausbildung liegt jedoch vor allem
               darin, daß die empfindlichen Spitzenteile (Nasen 7a) der Abstreiferbleche 7 durch
               den Schwalbenschwanzfuß 7b der Abstreiferleisten gemäß der strichpunktierten Linie
               K unmittelbar gehalten und somit in festigkeitsmäßigem Sinne verstärkt bzw. abgestützt
               werden. Wichtig ist zudem die glatte Außenkontur der Leisten 5 bzw. 6, an denen sich
               somit auch keine Partikel festsetzen können.
 
            [0008] Ein weiteres wesentliches Merkmal der Erfindung besteht noch darin, daß die auf
               der Seite des Schneidspalts Sp liegenden Abstreifernasen 7a unterschiedlich weit
               a, b, c, d von der Mitte M der Uberdeckung der Schneidscheiben 3 und 4 entfernt liegen,
               wobei zudem noch die Summe der Gesamtabstände a + b bzw. c + d von Nase 7a zu Nase
               7a bei jeder der beiden Schneidwalzen 1 bzw. 2 unterschiedlich groß ist. Hierdurch
               wird vor allem erreicht, daß das zwangsläufig an den Abstreifernasen 7a auf der Schnittgutaustrittsseite
               A anhaftende faserige Schnittgutgewölle W, beim Walzenrücklauf nicht zum gleichen
               Zeitpunkt in die Mitte M des Schneidscheibenüberdeckungsbereiches gelangt und dort
               zusätzlich zum ohnehin im Schneidspalt vorhandene Material auf den Walzengrund gepreßt
               und verfestigt wird. Zudem garantiert diese Anordnung, daß solches Material auch
               auf der Papiereinzugsseite E niemals zum gleichen Zeitpunkt, sondern stets nacheinander
               an die dortigen Abstreifernasen 7a gelangt und für den Antrieb somit die Summe der
               Abstreiferwiderstände quasi halbiert, bzw. die Stoßbelastung stark verringert wird.
 
            [0009] Letztlich ist es noch erfindungserheblich, daß die Schultern 7c der Abstreiferbleche
               7 außerhalb des Umfangs der Kreismesser 3, 4 liegen und der innere Verlauf der Schwalbenschwanznut
               7b dekkungsgleich mit demjenigen der Kreismesseraußenkontur 3a, 4a ist.
 
            [0010] Antriebsmäßig sind im übrigen wie Fig. 2 noch zeigt, die Schneidwalzen 1, 2 über
               Zahnräder 8, 9 mit dem Antriebsrad 10 gekoppelt.
 
            [0011] Die Abstreiferleisten sind über Schrauben 11 in den Lager- bzw. Gehäuseseitenplatten
               P verspannt, in denen sich auch die Walzenlagerungen 12 befinden.
 
            [0012] Alternativ zu der zuvor beschriebenen Ausführung nach Fig. 1 sind zur Lösung der
               gleichen Aufgabenstellung aber auch, wie die Fig. 3 bis 6 andeuten, Bauarten I bis
               IV der Abstreiferleisten denk bar, bei denen die einzelnen Abstreiferbleche 20, 20ʹ
               oder 20ʺ einen aus dem Außenumfang 13a bzw. 14a der Kreismesser 13 und 14 herausragenden,
               sockelartigen Ansatz 24 bzw. 25 bzw. 26 aufweisen, der in den Zwischenraum zwischen
               den Abstreiferleisten 15 bis 18 ragt und von mindestens einer durchlaufenden Befestigunsstange
               19 durchsetzt ist.
 
            [0013] Die spezielle Ausgestaltung im Detail sieht dabei vor, daß die jeweils formschlüssig
               am Außenumfang 13a und 14a der Kreismesser 13 und 14 anliegenden Bereiche der Abstreiferleisten
               15 bis 18 in entsprechende Nuten 21 bzw. 22 der Abstreiferbleche 20 bzw. 20ʹ eingreifen
               oder entsprechende Aussparungen 23 in diesen 20ʺ durchdringen, wobei bei den Varianten
               II und III die paarweisen Abstreiferleisten 17 und 18 durch Rückenpartien 17a bzw.
               18a miteinander verbunden sind und die Sockel 24 bzw. 25 der Abstreiferbleche 20 bzw.
               20ʹ somit haubenartig umgreifen. Auch bei diesen Lösungen sind die Abstreiferleisten
               jeweils durch Schrauben 11 mit den Seitenplatten P des Gerätegehäuses verbunden.
 
            Bezugsziffernverzeichnis
[0014] 
               
               1 Schneidwalze
               2 Schneidwalze
               1ʹ Walzenkern
               2ʹ Walzenkern
               3 Kreismesser
               4 Kreismesser
               3a Außenumfang
               4a Außenumfang
               5 Abstreiferleisten
               6 Abstreiferleisten
               5a Bereich an den Walzen
               6a Bereich an den Walzen
               5b Ausspitzung
               6b Ausspitzung
               7 Abstreiferblech
               7a Nase
               7b Nut
               7c Schulter
               8 Zahnrad
               9 Zahnrad
               10 Antriebsritzel
               11 Verschraubung
               12 Walzenlagerung
               13 Kreismesser
               13a Außenumfang
               14 Kreismesser
               14a Außenumfang
               15 Abstreiferleiste I
               16 Abstreiferleiste IV
               17 Abstreiferleiste II
               17a Rückenpartie
               18 Abstreiferleiste III
               18a Rückenpartie
               19 durchlaufende Haltestangen
               20 Abstreiferblech
               20ʹ Abstreiferblech
               20ʺ Abstreiferblech
               21 Nut
               22 Nut
               23 Aussparung
               24 Sockel
               25 Sockel
               26 Sockel
               a Nasenabstand
               b Nasenabstand
               c Nasenabstand
               d Nasenabstand
               x Leistenabstand
               A Schnittgutaustrittsseite
               E Papiereinzugseite
               K Stützlinie
               M Schneidwerkmitte
               P Seitenplatten
               R Kreismesserradius
               Sp Schneidspalt
               W Gewölle
 
          
         
            
            1. Schneidwerk für Aktenvernichter bestehend aus einem in seitlichen Lagerplatten
               (P) geführten Schneidwalzenpaar (1, 2) mit scheibenförmigen, sich im Bereich des
               Schneidspalts (Sp) teilweise überdeckenden Kreismessern (3, 4) und zwischen diese
               bis auf den Walzenkern (1ʹ, 2ʹ) hin ragende, auf parallel zu den Schneidwalzen (1,
               2) liegende Stangen (5, 6) aufgereihte Abstreiferbleche (7) mit spitz an den Walzenkern
               (1ʹ, 2ʹ) heranverlaufenden Nasen (7a),
               dadurch gekennzeichnet,
               daß die Haltestangen (5, 6) für die Abstreifer (7) leistenförmig ausgebildet sind
               und die den Schneidwalzen (1, 2) benachbarten Bereiche (5a bzw. 6a) der Leisten (5,
               6) einerseits formschlüssig auf dem Außenumfang (3a, 4a) der Kreismesser (3, 4) aufliegen
               und andererseits eine im Querschnitt hakenförmige Ausspitzung (5b bzw. 6b) aufweisen,
               die in eine hinterschnittene Nut (7b) am Rücken jedes Abstreiferbleches (7) eingreifen.
 
            2. Schneidwerk nach Anspruch 1,
               dadurch gekennzeichnet,
               daß die Haltestangen (5 bzw. 6) für die Abstreiferbleche (7) als im Querschnitt spiegelbildlich
               und mit Abstand (x) zueinander liegende, divergierend vom jeweiligen Stangenfuß (5a
               bzw. 6a) her nach außen verlaufende Einzelleisten (1, 2) ausgebildet sind und die
               Verbindung zwischen Stangenfuß (5a bzw. 6a) und Nut (7b) der Abstreiferbleche (7)
               schwalbenschwanzförmig ausgebildet ist.
 
            3. Schneidwerk nach den Ansprüchen 1 und 2,
               dadurch gekennzeichnet,
               daß die auf der Seite des Schneidspalts (Sp) liegenden Abstreifernasen (7a) unterschiedlich
               weit (a, b, c, d)von der Mitte (M) der Überdeckung der Schneidscheiben (3 und 4) entfernt
               liegen.
 
            4. Schneidwerk nach den Ansprüchen 1 bis 3,
               dadurch gekennzeichnet,
               daß die Summe der Gesamtabstände (a+b bzw. c+d) von Nase (7a) zu Nase (a) bei jeder
               der beiden Schneidwalzen (1 bzw. 2) unterschiedlich groß ist.
 
            5. Schneidwerk nach den Ansprüchen 1 bis 4,
               dadurch gekennzeichnet,
               daß die Schultern (7c) der Abstreiferbleche (7) außerhalb des Umfangs der Kreismesser
               (3, 4) liegen und der innere Verlauf der Schwalbenschwanznut (7b) deckungsgleich mit
               demjenigen der Kreismesseraußenkontur (3a, 4a) ist.
 
            6. Schneidwerk nach dem Oberbegriff sowie teilweise nach dem Kennzeichen von Anspruch
               1 und den vorhergehenden Ansprüchen,
               dadurch gekennzeichnet,
               daß die Abstreiferbleche (20, 20ʹ, 20ʺ) einen aus dem Außenumfang (13a bzw. 14a)
               der Kreismesser (13 und 14) herausragenden, sockelartigen Ansatz (24 bzw. 25 bzw.
               26) aufweisen, der in den Zwischenraum zwischen den Abstreiferleisten (15 bis 18)
               ragt und von mindestens einer durchlaufenden Befestigungsstange (19) durchsetzt ist.
 
            7. Schneidwerk nach Anspruch 6,
               dadurch gekennzeichnet,
               daß die jeweils formschlüssig am Außenumfang (13a und 14a) der Kreismesser (13 und
               14) anliegenden Bereiche der Abstreiferleisten (15 bis 18) in entsprechende Nuten
               (21 bzw. 22) der Abstreiferbleche (20 bzw. 20ʹ) eingreifen oder entsprechende Aussparungen
               (23) in diesen (20ʺ) durchdringen.
 
            8. Schneidwerk nach den Ansprüchen 6 und 7,
               dadurch gekennzeichnet,
               daß die paarweisen Abstreiferleisten (17 und 18) durch Rückenpartien (17a bzw. 18a)
               miteinander verbunden sind und die Sockel (24 bzw. 25) der Abstreiferbleche (20 bzw.
               20ʹ) somit haubenartig umgreifen.