[0001] Die Erfindung betrifft eine elektrische Schalteinrichtung für hohe Schaltspannungen
nach dem Oberbegriff des ersten Patentanspruches.
[0002] Solche Schalter sind bisher als Unterbrecher für Gleichstromkreise bekannt geworden.
So beschreibt DE OS 23 50 584 eine mit Spannungsteilern arbeitende Gleichstrom-Leistungs-Schalteinrichtung,
bei der ein erster Leistungsschalter, der als Vakuumschalter ausgebildet sein kann,
in Reihe mit einer Parallelschaltung aus einem zweiten Leistungsschalter, der ein
SF6-Schalter sein kann, und einem elektronischen Schalter, angeordnet ist. Durch die
bekannte Schalteinrichtung wird eine im wesentlichen durch die Strom-Spannungscharakteristik
des elektronischen Schalters in Verbindung mit zu den Schaltern parallel liegenden
Kondensatoren gesteuerte Stromunterbrechung bei einer Wiederkehrspannung ermöglicht,
die größer als die Spannungsfestigkeit jedes der beiden Leistungsschalter istA
[0003] Nach DE OS 31 31 271 ist ebenfalls eine Schaltanlage zur Unterbrechung von hochgespanntem
Gleichstrom bekannt geworden, bei der eine Reihenschaltung von einem Vakuum-und einem
Gasstrahlschalter vorgesehen ist, denen zur Spannungssteuerung ein spannungsabhängiger
Widerstand bzw. ein Kondensator parallel geschaltet sind. Dabei wird einerseits das
Vermögen der Vakuumschalter zur Unterbrechung von Strömen bei großer Steilheit des
Stromes und der Wiederkehrspannung, sowie andererseits die große dielektrische Festigkeit
von SF6-Schaltern, die diese im niederfrequenten Bereich der Wiederkehrspannung aufweisen,
genutzt. Die beiden Schalter öffnen gleichzeitig, und der zum SF6-Schalter parallel
liegende Kondensator bewirkt an diesem einen verzögerten Anstieg der Wiederkehrspannung.
[0004] Die bekannten Schalteinrichtungen haben einen verhältnismäßig aufwendigen Aufbau,
denn sie verwenden außer den beiden Leistungsschaltern zusätzliche Schaltgeräte und
Steuerungselemente. Beide Leistungsschalter arbeiten außerdem synchron und werden
mit gleichlangen Lichtbogenzeiten beaufschlagt.
[0005] Darüber hinaus sind in DE-OS 29 34 776 Mittelspannungslasttrennschalter beschrieben,
die aus einer Vakuumschaltröhre und einem Lufttrennschalter bestehen. Die Vakuumschalterhöhe
ist dabei so ausgelegt, daß sie die bei der Unterbrechung von Betriebsströmen mit
induktiven und kapa- . zitiven Stromanteilen vorkommenden Wiederkehrspannungen beherrscht,
während der Lufttrennschalter lediglich die stromlose Öffnung der dielektrisch hochbeanspruchten
Trennstrecke vorzunehmen hat.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine besonders kostengünstige Schalteinrichtung
mit kleinem Raumbedarf und großer Lebensdauer zu schaffen, mit der die im Netzbetrieb
vorallem für Lastschaltanlagen wesentlichen Ströme auch bei bezogen auf die Netzspannungen
hohen Werten der Einschwingspannung sicher unterbrochen werden können. Mit der neuen
Schalteinrichtung sollen außerdem auch alle Fehlerströme in Netzen mit kleiner Kurzschlußleistung
abgeschaltet werden können. Die Schalteinrichtung soll sich weiterhin besonders zum
Einbau in allseitig gekapselte, mit Gas oder Flüssigkeit isolierte Schaltanlagen eignen.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des ersten Patentanspruchs
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen finden sich in den Unteransprüchen.
[0008] Der Erfindungsgedanke läßt sich besonders wirkungsvoll bei Mehrzwecklastschaltern
realisieren. An den folgenden Figuren wird das Wesentliche der Erfindung erklärt.
[0009] Es zeigen:
Figur 1 Zeitlicher Verlauf der Lastkennlinie der erfindungsgemäßen Schalteinrichtung
und verschiedener Schaltspannungen.
Figur 2a Prinzipieller Aufbau der erfindungsgemäßen Schalteinrichtung.
Figur 2b Schematischer Bewegungsablauf zu Fig. 2a.
Figur 3 Schaltfolge bei der Unterbrechung eines teilweise induktiven Laststromes.
Figur 4 Schaltfolge bei der Unterbrechung eines kapazitiven Stromes.
Figur 5 Integrierte Ausführung der Schalter S 1 und S 2 in einer geschlossenen Kapselung.
[0010] In Figur 1 sind die grundsätzlichen Überlegungen des Erfindungsgedankens in einem
Schaubild verdeutlicht.
[0011] Der zeitliche Verlauf der bei der Kontakttrennung KT 1 des Schalters S 1 beginnenden
Lastkennlinie LS 1 ist durch einen steilen Anstieg in den ersten Millisekunden und
durch einen nach etwa 10 ms erreichten Höchstwert, der für Lastschalteranlagen z.B.
etwa das 2-fache der Phasenspannung Up
h (Scheitelwert) betragen soll, gekennzeichnet.
[0012] Die Kontakttrennung KT 2 des Schalters S 2 liegt um das Intervall- Δt später; die
zugehörige Lastkennlinie LS 2 beginnt zum Zeitpunkt KT 2, sie steigt linear mit vergleichsweise
geringer Steilheit auf einen Endwert an, der deutlich größer als der von LS 1 ist.
Der Höchstwert der Lastkennlinie LS 1 ist wiederum deutlich höher als die bei der
Unterbrechung von mit induktiven Anteilen versehenen Lastströmen i
L in der erstunterbrechenden Phase bei dreiphasigem System auftretenden Schaltspannungen
U
WL' wie ebenfalls aus Figur 1 zu ersehen ist. Solche Lastströme werden demnach vom Schalter
S 1 allein unterbrochen. Vorteilhafterweise können dafür kostengünstige Vakuumlastschalter
einer kleinen Nennspannung verwendet werden. So eignen sich Vakuumlastschalter der
Nennspannung .7,2 kV oder 12 kV zum Einsatz in Netzen mit einer Nennspannung von 24
kV.
[0013] Bei der Unterbrechung eines kapazitiven Stromes i schwingt die Wiederkehrspannung
u
WC in der erstlöschenden Phase mit geringer Steilheit jedoch wesentlich höher auf und
würde im Schnittpunkt A mit der Lastkennlinie LS 1 zu einer erneuten Zündung des Lichtbogens
und somit zu einer Rückzündung des Schalters führen. Durch die Reihenschaltung des
Schalters S 1 mit dem Schalter S 2, der um ein Intervall Δt später öffnet, läßt sich
eine Lastkennlinie LS
ges erzeugen, die eine sichere Unterbrechung kapazitiver Ströme ermöglicht. Erfindungsgemäß
ist Δt in der Größenordnung der bei der Unterbrechung induktiver Ströme auftretenden
Lichtbogenzeit eingestellt und beträgt mehrere Millisekunden.
[0014] Zum besseren Verständnis der bei Schaltvorgängen in kapazitiven Stromkreisen auftretenden
Schaltspannungen sei auf den Aufsatz: "Ein- und Ausschalten von Hochspannungskondensatoren
mit Druckluftschaltern", BBC-Nachrichten Okt./Nov. 1956, Seite 128-135, hingewiesen.
Aus dieser Arbeit geht hervor, daß bei der Unterbrechung von Kondensatorbatterien
Scheitelwerte der netzfrequenten Schaltspannung U
w auftreten, die gegenüber dem Scheitelwert der Phasenspannung Up
h in der erstlöschenden Phase einen Ampli- tudenfaktor U
W / Up
h von 2,5 und bei einphasigem Erdschluß sogar von 3,6 aufweisen.
[0015] Konventionelle Schaltgeräte für die oben beschriebenen Schaltaufgaben müssen diesen
Schaltspannungen, die bei Mittelspannungsnetzen in der Größenordnung der genormten
Prüfwechselspannung liegen, standhalten. Das bedeutet bei Vakuumlastschaltern die
Verwendung von relativ großen Schaltkammern, die hohe Kosten verursachen.
[0016] In Figur 2a ist der prinzipielle Aufbau der erfindungsgemäßen Schalteinrichtung in
einphasiger Darstellung angegeben. Auf Figur 2b ist der zeitliche Bewegungsablauf
der beiden Schalter S 1 und S 2 mit x
1 als Kontaktweg des Schalters 1 und x
2 als Kontaktweg des Schalters 2 gezeigt. Als Schalter S 1 ist ein kleiner Vakuumlastschalter
mit bezogen auf die Betriebsspannung des Systems niedriger Spannungsfestigkeit vorgesehen,
der von einem Antrieb S 11 gesteuert wird. Als Schalter S 2 können einfach aufgebaute
Lastschalter, die mit einem hochwertigen Isoliermedium, wie SF6, N
2 oder Schalteröl arbeiten, vorgesehen werden. Sie werden über den Kurbeltrieb S 21
von einem nicht dargestellten Antrieb betätigt. Da der Schalter S 2 nach dem Erfindungsgedanken
um die Zeitdifferenz dt später öffnet, wird er durch schwache induktive Ströme nicht
oder nur in den letztlöschenden Phasen kurzzeitig belastet. Auch bei der Unterbrechung
kapazitiver Ströme liegt die wirksame Lichtbogenzeit, wie aus Figur 1 erkennbar, in
der erstlöschenden Phase nur im abfallenden Teil des Stromes i
c. In vielen Fällen wird daher der Schalter S 2 keine eigentliche Löscheinrichtung
benötigen. Um jedoch für die gesamte Schalteinrichtung möglichst lange Wartungsintervalle
zusagen zu können, empfiehlt sich die Bestückung der Schaltkontakte des Schalters
S 2 mit Kontaktteilen 21 und 22 aus abbrandfestem Werkstoff. (Figur 5).
[0017] Nach einem zusätzlichen Merkmal der Erfindung kann das Isoliermedium des Schalters
S 2 gleichzeitig auch zur Erhöhung der äußeren Isolationsfestigkeit des Schalters
S 1 verwendet werden. Dadurch wird es möglich, für S 1 listenmäßige Vakuumschalter
einer relativ geringen Nennspannung einzusetzen. Da die Lichtbogenbelastung im Schalter
S 2 durch die um Llt verzögerte Kontaktöffnung nur sehr gering ist, tritt auch nach
vielen Schaltvorgängen keine nennenswerte Minderung des Isoliervermögens der Schalteinrichtung
ein.
[0018] Die Antriebe der Schalter S 1 und S 2 sind über bekannte, nicht dargestellte, weil
nicht erfindungswesentliche, mechanische oder elektrische Mittel so synchronisiert,
daß die Kontaktöffnungen um das Zeitintervall dt differieren.
[0019] Um die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Schalteinrichtung weiter zu verdeutlichen,
ist in den Figuren 3 und 4 je ein Ablauf der bei der Unterbrechung eines teilweise
induktiven Laststromes i
L bzw. eines kapazitiven Stromes i
c charakteristischen Stellungen der Schalter S 1 und S 2 angegeben.
[0020] Bei Schalterstellung I sind beide Schalter geschlossen, der Betriebsstrom fließt
über die Schalter S
1 und S
2 zum Verbraucher V oder zum Kondensator -C.
[0021] In der Schalterstellung II hat Schalter S 1, geöffnet, während Schalter S 2 noch
geschlossen ist, an den Elektroden von Schalter S 1 brennt ein Lichtbogen Li (siehe
Figur 1).
[0022] In Figur 3 ist in Schalterstellung IIIa der Lichtbogen erloschen und i
L = 0. Der Schalter S 1 hat dabei nahezu völlig geöffnet und beherrscht die Schaltspannung
U
WL. Der Unterbrechungsvorgang ist beendet, obwohl der Schalter S 2 noch geschlossen
ist. Am Abschluß der Schalterbewegung in Schalterstellung IV sind beide Schalter offen.
[0023] In Figur 4 liegt die Schalterstellung IIIb kurz nach der Kontakttrennung KT 2 des
Schalters S 2, der Strom i
c ist bis dahin von dem Schalter S 1 noch nicht unterbrochen worden. Es brennen daher
in beiden Schaltern Lichtbögen Li. Nach dem nächsten Nulldurchgang wird i
c unterbrochen, die in Reihe geschalteten Schalter S 1 und S 2 widerstehen dem Scheitelwert
Û
We der kapazitiven Schaltspannung.
[0024] Der Erfindungsgedanke der gestuften Unterbrechung von verschiedenartigen Belastungsfällen
in Verbrauchernetzen ist auch bei anderer Koordinationen der Schaltspannungen zu den
Lastkennlinien sinnvoll anzuwenden. So kann es in manchen Fällen vorteilhaft sein,
die Obergrenze der Kennlinie LS 1 auf einen Wert festzulegen, der größer als 2,5 x
Û
ph ist, während nach der Kontakttrennung von Schalter S 2 zusätzlich erdschlußbehaftete
Störungen mit noch größeren Schaltspannungen unterbrochen werden. Bei entsprechender
Auslegung der Spannungswerte läßt sich die erfindungsgemäße Schalteinrichtung auch
für ein- oder zweiphasige Netze nutzbringend einsetzen.
[0025] Um besonders kleinvolumige Schaltanlagen mit den Vorteilen des Erfindugnsgedankens
ausrüsten zu können, ist die konstruktive Vereinigung der Schalter S 1 und S 2 in
ein kombiniertes Schaltgerät mit einem gemeinsamen Antrieb ausführbar. In Figur 5
ist dabei in einer dreifeldigen Lastschalteranlage mit den Schaltern X, Y und Z gezeigt,
wie der Schalter S 1 als Vakuumschalter in den mit einem Schwenkarm 13 versehenen
Schalter S 2 integriert ist. Unter Bezugnahme auf die Figur 1 und Figur 4 ist für
den Schalter X die eingeschaltete Stellung I der Schalteinrichtung mit einem ortsfesten
Kontakt 11, der mit der Sammelschiene 12 in Verbindung steht, dem Schwenkarm 13 mit
seinem Kontaktstück 14, dem im Schwenkarm angeordneten Vakuumlastschalter 15, sowie
dem ortsfesten Drehpunktkontakt 16, der den Schalter mit einer Durchführung 17 oder
einer Buchse einer Hochspannungssteckverbindung verbindet, schematisch dargestellt.
Der Drehpunktkontakt 16 trägt dabei den Drehpunkt 18 des Schwenkarmes 13 sowie eine
Kulisse 19, mit der die Öffnungsbewegung des Vakuumschalters 15 so gesteuert wird,
daß sie in ihrem wesentlichen Teil vor der galvanischen Trennung des Schwenkarmes
13 von dem ortsfesten Kontakt 11 erfolgt.
[0026] Beim mittleren Schalter Y ist die Schalteinrichtung in einer Position, die der Stellung
IIIb in Figur 4 kurz vor der Unterbrechung eines kapazitiven Stromes entspricht, zu
sehen. Der ortsfeste Kontakt 11 und der Schwenkarm 13 kann durch die Kontaktteile
21 und 22 aus abbrandfestem Kontaktwerkstoff verstärkt sein. Der Schalter Z ist in
der Offenstellung der Schalteinrichtung gezeigt. (Stellung IV auf Figur 4).
[0027] Die eben beschriebene Schalteinrichtung wird vorzugsweise mit mindestens drei dreipoligen
Schalteinheiten in einer vollständig gekapselten, gas- oder flüssigkeitsisolierten
Schaltanlage eingesetzt, wobei in Figur 5 auch die umschließende Kapselung 23, sowie
ein, der für SF6-isolierte Anlagen zu empfehlende Feuchte-Absorber 24, angegeben ist.
Begriffe
[0028]
i, iL, ic ....... Strom; indukt., kapazitiver Strom
u,U ............. Spannung
uWL, UWL ......... Schaltspannung bei induktiver Last
uWC. UWC ......... Schaltspannung bei kapazitiver Last
Uph .............. Phasenspannung
t ............... Zeit
Δt .............. Zeitintervall
A ............... Schnittpunkt
S1, S2 ........... Schalter 1, Schalter 2
KT1, KT2 ......... Kontakttrennung der Schalter S1, S2
LS1, LS2 ......... Lastkennlinie der Schalter S1, S2
LSges ............ Lastkennlinie der Reihenschaltung S1 und S2.
X, X1, X2 ........ Kontäktweg
S11 .............. Antrieb von S1
S21 .............. Kurbeltrieb für S2
V ............... teilinduktiver Verbraucher
C ............... Kapazität
Li ............... Lichtbogen
B e g r i f f e
[0029]
11 ............ ortsfester Kontakt
12 ............ Sammelschiene
13 ............ Schwenkarm
14 ............ Kontaktstück am Schwenkarm
15 ............ Vakuumlastschalter
16 ............ Drehpunktkontakt
17 ............ Durchführung
18 ............ Drehpunkt
19 ............ Kulisse
21, 22 ........ Kontaktteile aus abbrandfestem Kontaktwerkstof.
23 ........... Kapselung
24 ........... Feuchte-Absorber
1. Elektrische Schalteinrichtung für hohe Schaltspannungen, die aus mindestens zwei
in Reihe geschalteten, mit Steuerungselementen zur Spannungsverteilung versehenen
Stromunterbrechern verschiedenen Löschprinzips mit unterschiedlichem dielektrischem
Verhalten unmittelbar nach dem Nulldurchgang des zu unterbrechenden Stromes besteht,
von denen
- ein erster Unterbrecher einen steilen Anstieg der Spannungsfestigkeit bei einem
einen Bruchteil der erforderlichen Gesamtspannung betragenden Höchstwert derselben
aufweist und vorzugsweise ein Vakuumschalter ist, und
- ein zweiter Unterbrecher einen vergleichsweise flachen Anstieg der Spannungsfestigkeit
mit einem Höchstwert, der über dem des ersten Unterbrechers liegt, aufweist und vorzugsweise
ein Gasschalter ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem Netz bestimmter Nennspannung
- der erste Unterbrecher ein Schalter (S 1) mit in Relation zur Netzspannung kleiner
Betriebsspannung ist, der vorallem mit induktiven Anteilen versehene Last- und Fehlerströme
bei vergleichsweise kleinen Schaltspannungen ohne Mitwirkung des zweiten Unterbrechers
unterbrechen kann,
- der zweite Unterbrecher ein Schalter (S 2) für vergleichsweise kleinere Lastströme
ist, dessen Schaltkontakte ein mehrere Millisekunden betragendes Zeitintervall (Δt)
nach dem ersten Unterbrecher öffnen,
- die Reihenschaltung beider Unterbrecher kapazitive Ströme auch unter Erdschlußbedingungen
mit vergleichsweise großen Schaltspannungen rückzündungsfrei unterbrechen kann, wobei
die Spannungsverteilung über die beiden geöffneten Unterbrecher vorzugsweise durch
deren Eigen- und Erdkapazitäten gesteuert werden kann.
2. Elektrische Schalteinrichtung für hohe Schaltspannungen nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zeitintervall (Δt) gleich der mittleren Lichtbogenzeit für mit induktiven
Anteilen versehene Lastströme ist.
3. Elektrische Schalteinrichtung für hohe Schaltspannungen nach Anspruch 1 und 2
dadurch gekennzeichnet,
daß als Schalter (S 1) ein Vakuumlastschalter mit relativ zur Netzspannung kleiner
Betriebsspannung und als Schalter (S 2) ein Lastschalter kleiner Leistung mit einem
gasförmigen Löschmittel, vorzugsweise SF6 eingesetzt ist.
4. Elektrische Schalteinrichtung für hohe
Schaltspannungen nach Anspruch 1 bis 3
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Unterbrecher keine abgeschlossene Löschstrecke aufweist und daß sein
Löschmittel gleichzeitig die äußere Isolation des ersten Unterbrechers erhöht.
5. Elektrische Schalteinrichtung für hohe Schaltspannungen nach Anspruch 4
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Unterbrecher gleichzeitig auch die Funktion eines Trennschalters hat.
6. Elektrische Schalteinrichtung für hohe Schaltspannungen nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Schalter (S 1) und (S 2) getrennte, mechanisch oder elektrisch miteinander
gekoppelte Antriebe haben.
7. Elektrische Schalteinrichtung für hohe Schaltspannungen nach Anspruch 1,3 und 5
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schalter (S 1) in den Schwenkarm (13) des Schalters (S 2) integriert ist und
abhängig von dessen Stellung zwangsläufig betätigt wird.
8. Elektrische Schalteinrichtung für hohe Schaltspannungen nach Anspruch 1, 5 und
7
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere, vorzugsweise drei dreipolige Schalteinheiten in eine gemeinsame gas-
bzw. flüssigkeitsdichte Kapselung eingebaut sind.
9. Elektrische Schalteinrichtung für hohe Schaltspannungen nach Anspruch 1, 4, 5,
7 und 8
dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter (S 2) eine Isolierflüssigkeit, vorzugsweise
Schalteröl als Löschmittel verwendet.
10. Elektrische Schalteinrichtung für hohe
Schaltspannungen nach Anspruch 1, 5, 7, 8 und 9
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schalter (S 2) neben der Betriebs- und Trennstellung auch eine dritte Stellung
zur ErdungV und daß der Erdungsvorgang durch aufeinanderfolgendes Schließen der Schalter
(S 2) und (S 1) erfolgt. Vaufweist
11. Elektrische Schalteinrichtung für hohe Schaltspannungen nach Anspruch 8
dadurch gekennzeichnet ,
daß in der gasdichten Kapselung (23) der Schalteinrichtung ein Feuchte-Absorber (24)
vorgesehen ist.