[0001] Kernpunkte der Dreh-Hubkolben-Maschine sind die einfache Umwandlung der Hubbewegung
des Kolbens in eine Drehbewegung, wobei eine Dreh-Hubbewegung entsteht. Zudem die
Ausnützung dieser Kolbenbewegung für die direkte Steuerung des Ladungswechsels durch
den Kolben: Ventile werden überflüssig, nicht nur bei 2-Takt- sondern auch bei 4-Takt-Motoren
und Pumpen und Verdichtern.
Nach demselben Bewegungsprinzip kann man die Hubbewegung statt mechanisch auch elektrisch
umwandeln und dabei direkt elektrische Energie erzeugen (bzw. umgekehrt).
Mit nur einem Zylinder und zwei hin- und hergehenden Kolben erhält man schon eine
Maschine mit vier Arbeitsräumen (entsprechend einer konventionellen Vierzylinder-Maschine),
und einen hundertprozentigen Massenausgleich. (Beispiel Bild 1). Mit zusätzlichen
inneren Arbeitsräumen kommen bei der selben Maschine nochmals vier Arbeitsräume dazu.
Für die Umwandlung der Kolbenbewegung sind mehrere verschiedene Lösungen aufgeführt.
(siehe Bild 1, 6..8, 9..13).
Neben der Kompaktheit und Einfachheit der Maschine ist, wegen den sehr grosszügigen
Oeffnungen für den Ladungswechsel, eine sehr hohe Leistung und Effizienz zu erwarten.
Auf weitere Dinge, Verwirbelung der Ladung bei Verbrennungsmotoren, usw., wird im
folgenden noch eingegangen.
[0002] Zur Namensgebung: Die "Dreh-Hubkolben-Maschine" ist eine Hubkolbenmaschine oder
eine Freikolbenmaschine, mit zusätzlicher Drehbewegung des Kolbens. Bei mechanischer
Begrenzung des Hubs ist sie eine Hubkolbenmaschine, sonst (z.B. bei elektrischer Erzeugung
der Kolbenbewegung nach Anspruch 4) ist sie definitionsgemäss eine Freikolbenmaschine.
Da jedoch das typische Hauptmerkmal der Maschine die Dreh-Hubbewegung des Kolbens
ist, wird der Name "Dreh-Hubkolben-Maschine" gewählt.
[0003] Der Ablauf der Beschreibung ist nach der Reihenfolge der Patentansprüche geordnet.
Die Nummern am Anfang der folgenden Abschnitte beziehen sich auf die entsprechenden
Patentansprüche. Abhängige Ansprüche, die sich spezifisch nur auf einen Anspruch beziehen,
werden im Zusammenhang behandelt.
Steuerung des Ladungswechsels
[0004] 1. Der Wirkungsgrad jeder Kolbenmaschine hängt entscheidend von der Güte des Ladungswechsels
ab. Herkömmliche Ventile lassen nur einen relativ kleinen Querschnitt frei und müssen
umständlich geöffnet und geschlossen werden.
Aufgabenstellung war deshalb eine Kolbenmaschine mit direkter Steuerung von Oeffnungen
in der Zylinderwand durch den Kolben. (Oft auch "Schlitzsteuerung" genannt). Die Lösung
soll sich für alle bekannten Arbeitsverfahren und Anwendungen eignen, also auch für
Maschinen, die das Arbeitsmedium im Zylinder drin verdichten. Diese Forderung verlangt,
dass der Arbeitsraum beim oberen Hubtotpunkt auf ein beliebig kleines Endvolumen
verkleinert werden kann.
Die Dreh-Hubkolben-Maschine nach Anspruch 1 erfüllt diese Aufgabe. Dabei spielt die
Kolbendrehung eine wichtige Rolle:
Die dem Arbeitsraum zugewandte Kolbenoberfläche wird so gestaltet, wie in Anspruch
1 geometrisch definiert.
Anschauliche Beispiele zeigt Bild 5.
Mit solchen Formen werden die Oeffnungen in der Zylinderwand nicht nur durch die Hubbewegung,
sondern vor allem auch durch die Kolbendrehung, zugedeckt und abgedeckt. (Dies im
Unterschied zum konventionellen schlitzgesteuerten 2-Takt-Motor, bei dem nur die Hubbewegung
des Kolbens die Oeffnungen steuert!).
Siehe Bild 3 und 4.
Damit wird also nicht nur der Ladungswechsel beim schlitzgesteuerten 2-Takt-Motor
bedeutend effizienter (asymmetrische Steuerzeiten möglich), es lassen sich jetzt auf
diese Weise auch 4-Takt-Motoren und Pumpen und Verdichter bauen.
Erzielung des kleinen Endvolumens (oft auch "Endkompressionsvolumen" genannt):
Man begrenzt den Arbeitsraum auf der einen Seite durch den Dreh-Hubkolben und auf
der andern Seite auch durch einen Kolben, der synchron mitdreht, aber keine Hubbewegung
auszuführen braucht. Im oberen Totpunkt passt die Oberflächenform des einen Kolbens
in die als Negativform ausgebildete Oberfläche des andern Kolbens. Dieser nur mitdrehende
zweite Kolben kann ebenfalls Oeffnungen für den Ladungswechsel steuern. (Bild 1,
13 und 5)
Zweite Variante:
Der Arbeitsraum wird von zwei Stirnflächen begrenzt: Auf der einen Seite durch den
Kolben, der eine Dreh- oder Dreh-Hubbewegung macht, auf der andern Seite durch eine
nicht mitdrehende Stirnfläche. Diese kann ein nicht drehender Kolben oder auch der
Zylinderkopf sein. Um ein kleines Endvolumen zu erreichen, müssen diese Flächen ebenfalls
so ineinanderpassen, wie oben beschrieben. Damit nun im oberen Hubtotpunkt diese
beiden Stirnflächen nicht miteinander zusammenstossen, werden folgende Massnahmen
getroffen:
In dieser Stellung darf keine oder nur eine so geringe Drehbewegung stattfinden,
wie es der Abstand zwischen den beiden Stirnflächen und die Form der Stirnflächen
erlaubt. Dies erreicht man durch nicht kontinuierliche Kolbendrehung, durch mehrere
Hubzyklen pro Umdrehung und/oder durch entsprechende Formgebung der Stirnseiten.
Radialkräfte infolge des Druckes im Arbeitsraum werden nachfolgend zusammen mit Anspruch
2 beschrieben.
[0005] Zum Thema Kolbenbewegung: Ueber die Erzeugung der Dreh-Hubbewegung wird in diesem
Anspruch nichts erwähnt. Einfache, kompakte Lösungen dafür sind Inhalt weiterer unabhängiger
Patentansprüche.
Theoretisch gibt es zur Erzeugung der Dreh-Hubbewegung fast unendliche Möglichkeiten.
Viele sind bekannt oder lassen sich aus dem Stand der Technik folgendermassen einfach
herleiten: Man er zeugt auf bekannte Weise eine oscillierende Hubbewegung und fügt
dem Kolben mit einer andern bekannten Vorrichtung eine beliebige Drehbewegung hinzu.
Beispiel:
Grosse Schiffs-Dieselmotoren werden heute meist in der Bauart als Kreuzkopf-Hubkolbenmotoren
gebaut. Eine zusätzliche Kolbenrotation kann dabei auf verschiedenste Arten erzeugt
werden. Z.B. kann man die Kolbenstange drehbar (Axiallager) mit dem Kreuzkopf verbinden
und von aussen her Kolbenstange und Kolben in Rotation versetzen, oder die Kolbendrehung
durch einen eingebauten Zusatzantrieb (Elektromotor etc.) bewirken usw. usf.
Bild 2 zeigt ein schematisches Beispiel dafür.
Die Drehbewegung kann dabei beliebig auf die Hubbewegung abgestimmt werden. (Siehe
auch Ansprüche 9,10,18,19).
Vorzugsweise erfolgt die Drehbewegung des Kolbens als kontinuierliche Rotation, wegen
der Massenträgheit. Jedoch ist auch eine Drehbewegung mit periodisch hin- und herwechselnder
Drehrichtung sinnvoll, welche sehr grosse Oeffnungen erlaubt.
Schmierung: Siehe Punkt 26.
Abdichtung: Durch Kolbenringe, welche der Form der Steuerkante angepasst sind, für eher untergeordnete
Zwecke mit konventionellen Kolbenringen oder mit Labyrinthdichtung (Rillen).
Ideal: Kolbenringlos durch einen Kolben aus Keramik oder einem anderen Werkstoff,
welcher nur eine kleine Wärmeausdehnung aufweist. Der Kolben läuft dann mit minimaler
Passung im Zylinder und benötigt keine weiteren Dichtelemente mehr.
[0006] 2. Aufgabenstellung: Eine Kolbenmaschine mit Schlitzsteuerung durch den Kolben, welche
auch bei hohem Druck des Arbeitsmediums mit geringer Reibung arbeitet. Sie soll einfach
und für alle Anwendungen geeignet sein, die nicht ein kleines Endvolumen erfordern.
Lösung: Eine Dreh-Hubkolben-Maschine, bei welcher der Kolben eine Dreh-Hubbewegung
ausführt und die Oeffnungen steuert, wobei die Kolbengeometrie zwei typische Merkmale
aufweist:
Erstens ist die Kolbenstirnseite so geformt, dass die Oeffnungen in der Zylinderwand
nicht nur durch die Hubbewegung, sondern vor allem auch durch die Drehbewegung des
Dreh-Hubkolbens gesteuert werden.
Zweitens: Eine geringe Reibung wird erreicht, indem der Kolben zugleich auch so geformt
ist, dass der Druck des Arbeitsmediums auf die Kolbenstirnseite nur eine resultierende
Axialkraft auf den Kolben bewirkt. Durch die spezielle Formgebung heben sich die radialen
Querkraftkomponenten gegenseitig auf.
Beispiele: Bild 5: Kolbenform a und b weisen das zweite Merkmal nicht auf, die übrigen
Kolben in Bild 5 sind "querkraftfrei" und erfüllen die Anforderungen. Das zweite Merkmal
bedingt übrigens nicht zwangsläufig eine Symmetrie der Kolbenstirnfläche.
3.und 8. Integrierte Kolbenmaschine im Innern des Dreh-Hubkolbens, integrierter Vorverdichter
[0007] Möglichkeiten der Vorverdichtung (Aufladung) bei der Dreh-Hubkolben-Maschine:
a) mittels Turbo oder Kompressor
b) mit einem in die Dreh-Hubkolben-Maschine integrierten, mechanischen Vorverdichter.
Funktion des integrierten Vorverdichters:
[0008] siehe als Beispiel Prinzipskizze Bild 16 und die ausführliche Beschreibung auf der
übernächsten Seite.
Allgemeine Vorteile des integrierten Vorverdichters:
[0009] - Platzbedarf gleich Null: Der Vorverdichter ist völlig in der Dreh-Hubkolben-Maschine
integriert. Die Dreh-Hubkolben-Maschine wird dadurch nicht grösser.
- Kaum Mehrgewicht: Fast alle Teile sind schon vorhanden. Der auf der Welle befestigte
Vorverdichterkolben ist eigentlich das einzige zusätzliche Bauteil.
- Einfach und billig.
- Das Gaspolster im Vorverdichter verbessert unter gewissen Voraussetzungen die Laufruhe
der Maschine.
- Die Auslasssteuerung durch den Dreh-Hubkolben ermöglicht es, verschiedene Systeme
mit unterschiedlichen Druckniveaus zu speisen. (Siehe hierzu auch Anspruch 16).
Anwendungen
[0010] - Zweistufige Kompressoren/ Verdichter.
- Pumpen oder Verdichten verschiedener Medien mit einer einzigen, kompakten Maschine,
usw.
Diskussion: Anwendung bei (Dreh-Hubkolben-)Verbrennugnsmotoren
[0011]
1) Einsatz als machanischer Lader.
Gleiche Funktion wie ein externer mechanischer Kompressor.
2) Unterstützung des Gaswechsels bei Zweitaktmotoren. - In Analogie zur bekannten
Vorverdichtung des Ansauggemischs im Kurbelgehäuse heutiger Zweitakt-Kleinmotoren.
3) Turbulenz, Schichtladung, Magermotor:
(N.B: Anspruch 8 ist die Integreation der inneren Kobenmaschine (integrierter Vorverdichter)
in eine Dreh-Hubkolben-Maschine mit Steuerung des Ladungswechsels gemäss Anspruch
1 oder 2.)
Es wird nur ein Teil der Ansaugluft dem Vorverdichter eingespiesen. Nach Verlassen
des Vorverdichters gelangt diese relativ stark komprimierte "Zusatzluft" auf folgende
Weise in den Dreh-Hubkolben-Motor:
Nach Beendigung des normalen Ansaugvorgangs wird sie durch einen vom Ansaugschlitz getrennten
Schlitz eingeblasen.
Wirkung:
- Starke Turbulenz
- Verbesserung der Füllung.
Den Zeitpunkt des Einblasens kann man optimieren.
Brennstoff-Einspritzung in die Einblasluft ist sinnvoll.
Stellen Sie sich nun folgendes vor:
Der Zylinder ist mit reiner Luft gefüllt. Kurz vor dem Zünden wird eine "Wolke"
aus reichem, gut zündfähigem Benzin-Luft-Gemisch gegen die Zündkerze hingeblasen.
Der geneigte Leser weiss, was dies bedeutet:
- Schichtladung in höchstem Masse und damit
- gutes Verbrennen eines insgesamt extrem mageren Gemischs,
- entsprechend extrem niedrige Verbrauchs- und Abgaswerte.
4) Mit Vorverdichter aufgeladener Magermotor:
Für eine eigentliche Aufladung empfiehlt es sich, die gesamte Ansaugluft vorzuverdichten.
Der Vorverdichter komprimiert zusätzlich einen kleinen Teil der Luft auf den höheren
Einblasdruck. (Kombination von 1) 3) und 16)).
5) Für hohe Aufladung (bei Dieselmotoren) verwendet man am besten Abgas-Turbo- oder
Druckwellenlader. Vorteil: Ausnützung der Abgasenergie. Der integrierte Vorverdichter
komprimiert dann einen Teil der Ladeluft auf den höheren Einblasdruck.
6) Weitere Anwendungen:
- Speisung von Servoaggregaten mit Druckluft.
- Verwendung als integrierte Pumpe anstatt als Verdichter (z.B. als Oelpumpe, Hydraulikpumpe,
etc.).
Konstruktives
[0012] - Rückschlagventile im Vorverdichterkolben bei der Bauart mit Ansaugen durch Hohlwelle:
Diese werden der Arbeitsart oder dem Arbeitsmedium angepasst. Ausführung als Kugel-,
Klappen- oder Federlippenventile usw.
- Die Form der Kolbenstirnseite des Vorverdichterkolbens ist wählbar. Es können sehr
hohe Kompressionen erreicht werden.
- Die gesamte Konzeption eignet sich vorzüglich zur Verwendung exotischer Materialien
wie Keramik, Hartstoffe usw.
Dreh-Hubkolben-Maschine mit integriertem Vorverdichter (Beschreibung zur Prinzipskizze Bild 16)
[0013] Der Dreh-Hubkolben (Pos 2) rotiert zusammen mit der durchgehenden Welle (14) und
den rotierenden Kolben (Pos 5). Die nur rotierenden Kolben (5) sind fest mit der
Welle (14) verbunden. Der rotierende Dreh-Hubkolben jedoch wird durch die Kurvenbahn
(Pos 3) zu einer zusätzlichen Längs(Hub-)bewegung gezwungen. (Erzeugung der Dreh-Hubbewegung
siehe Anspruch 7 oder auch die andern Ansprüche 5 und 6). Der Dreh-Hubkolben ist daher
auf einer Welle längs verschiebbar; er kann aber trotzdem ein Drehmoment auf die Welle
übertragen (im Bild nicht sichtbar, in den Ansprüchen 21, 22, 23 behandelt).
Der integrierte Vorverdichter besteht hauptsächlich aus dem rotierenden Vorverdichterkolben (Pos 31).
Dieser befindet sich im Innen-Hohlraum des Dreh-Hubkolbens (2). Er ist mit der Welle
(14) fest verbunden, macht also keine Hubbewegung. Die oscillierende Hubbewegung
des Dreh-Hubkolbens (2) bewirkt daher links und rechts des Vorverdichterkolbens eine
Verdichtung des sich dort befindlichen Arbeitsmediums.
Strömungsverlauf:
Auslass:
[0014] durch Schlitze in den Mantelflächen des Dreh-Hubkolbens und des Zylinders. - Die
Bewegung des Dreh-Hubkolbens relativ zum Zylinder steuert automatisch die Schlitze.
(Prinzip ist von Schiebersteuerungen her bekannt).
Einlass:
[0015]
a) Einströmen durch die Mantelfläche nach dem selben Prinzip wie beim Auslass.
b) Einströmen durch die Hohlwelle und den Vorverdichterkolben. Vorteil: Kühlung der
Welle.
Die Steuerung des Einlasses übernehmen Rückschlagventile. (Schmatische Skizze im
Bild 16 Pos. 32)
c) Kombination von a) und b).
[0016] Selbstverständlich wäre es auch möglich, den Auslass an Stelle des Einlasses durch
die Hohlwelle zu führen.
Erzeugung der Dreh-Hubbewegung
4. und 9. "Elektrische" Dreh-Hubkolben-Maschine
[0017] Anspruch 4 und 9: Diese Ansprüche zeigen, wie mit elektrischer Energie direkt die
erwünschte Dreh-Hubbewegung erzeugt werden kann. Ebenso kann diese Maschine direkt
die Dreh-Hubbewegung in elektrische Energie umwandeln.
In herkömmlichen Maschinen wird beispielsweise zuerst mit einem Elektromotor eine
Welle in Rotation versetzt. Diese Wellenrotation treibt z.B. eine Pumpe. In der Pumpe
muss die Wellenrotation mechanisch, z.B. mittels Kurbeltrieb, in eine Hubbewegung
umgewandelt werden. Damit wird der Kolben bewegt.
Bei der Dreh-Hubkolben-Maschine mit Bewegungserzeugung gemäss Anspruch 4 oder 9 geschieht
dies alles mit nur einer Maschine, einer "elektrischen Dreh-Hubkolben-Pumpe".
Anwendungsbeispiele:
- Als Motor:
[0018] Der elektrische Strom erzeugt direkt eine Dreh-Hubbewegung. Auf diese Weise kann
beispielsweise eine Pumpe mit Schlitzsteuerung der Ein- und Auslässe mit dem Dreh-Hubkolben
(bespielsweise gemäss Anspruch 2) mit nur einem einzigen beweglichen Teil gebaut
werden: dem Dreh-Hubkolben!!
- Generator:
[0019] Die Dreh-Hubkolben-Maschine arbeitet beispielsweise als Verbrennungsmotor. Die Hubkräfte
auf den Kolben erzeugen elektrische Energie. Zugleich wird, durch die magnetischen
Kräfte, dem Kolben auch die Drehbewegung überlagert. Somit ist auch eine Steuerung
des Ladungswechsels nach Anspruch 1 od. 2 möglich.
Konstruktive, charakteristische Eigenschaften:
[0020] Der Anker ist speziell geformt, siehe als Beispiele Bild 20 und 22. Dies ist die
wichtige, charakteristische Eigenheit.
Wir unterscheiden zwei Anker-Bauarten:
a) Der Anker ist mit ortsfesten Magnetpolen versehen.
Das heisst, der Anker enthält entweder Wicklungen, oder ist mit Dauermagneten versehen
bzw. ist dauermagnetisiert.
b) Der Anker ist zwar magnetisierbar, aber nicht dauermagnetisch. Das heisst, er
besteht aus einem Werkstoff mit geringer magnetischer Remanenz.
Funktion:
a) Anker mit ortsfesten Magnetpolen:
[0021] Die Drehbewegung kann prinzipiell genau gleich erzeugt werden, wie bei konventionellen
Elektromotoren (sinngemäss gilt dies alles auch für Elektrogeneratoren). Alle bekannten
Bauarten mit Gleichstrom, Wechselstrom, Drehstrom, einpolig, mehrpolig oder Bauarten
als Schrittmotor, usw. sind anwendbar.
Durch die Form des Ankers ergibt sich mit der Drehbewegung auch die Hubbewegung des
Kolbens: Der Stator führt an einer oder an mehreren Stellen durch magnetische Kräfte
die angrenzende Mantelfläche des Ankers. Siehe Beispiel Bild 17: Oben am Stator ist
die Stelle, wo dieser die Mantelfläche des Ankers führt. Unten ist das Feld des Stators
axial viel breiter. Dort wird die axiale Bewegung der Anker-Mantelfläche zugelassen.
Zusätzlich kann man folgendermassen die mögliche Axialkraft auf den Anker erhöhen:
Der Stator wirkt nicht nur dort mit Axialkräften auf die Mantelfläche des Ankers
ein, wo er den Anker führt. Er unterstützt auch die relative Axialbewegung der Anker-Mantelfläche
zum Stator an anderen Stellen durch treibende Kräfte. Diese treibenden Kräfte oscillieren
entsprechend der Bewegung der Anker-Mantelfläche. Sie bewirken dadurch nicht nur
grössere mögliche Axialkräfte, sie können dadurch auch die Drehbewegung unterstützen.
b) Anker aus magnetisierbarem, aber nicht dauermagnetischem Werkstoff, ohne Spulen
auf dem Anker:
Vorteile:
[0022] Sehr günstig herstellbar.
[0023] Keine Stromzufuhr zum drehenden Anker.
Mit einer herkömmlichen, rotationssymmetrischen Ankerform könnte man auf diese Weise
keine Drehbewegung erzeugen. Zwar kann der Anker durch den Stator magnetisiert werden,
doch wandern die magnetischen Pole auf dem Anker mit.
Durch die besondere Form des Ankers nach Anspruch 4, werden solche Elektromotern
realisierbar. Siehe Bild 18 bis 21. An mindestens einer Stelle wirkt der Stator mit
einem starken Feld auf den Anker und magnetisiert den Anker. Dadurch entstehen auf
dem Anker eine ganze Anzahl magnetischer Pol-Paare, d.h. eine gerade Anzahl Magnetpole.
Die treibenden Kräfte wirken nun nicht, wie bei einem konventionellen Elektromotor,
in rein tangentialer Richtung. (N.B: Die radiale Kraftkomponente zwischen Statorpol
und Anker wird als selbstverständlich vorausgesetzt und hier deshalb nicht extra erwähnt.).
Die treibenden Kräfte des Stators wirken primär in axialer Richtung. Für die Erzeugung
der Drehbewegung ist jedoch auch eine tangentiale Kraftkomponente erforderlich.
Durch die Form des Ankers entsteht diese tangentiale Kraftkomponente automatisch,
ausser wenn der Anker in einem Bewegungstotpunkt liegt. Deshalb hat die Maschine
in Bild 18 beispielsweise eine Hilfswicklung (46) für den Start der Maschine. Die
Maschine in Bild 19 weist einen Führungspol (44) und drei Stellen am Stator auf, die
den Anker treiben. Die treibenden Pole werden hier so gesteuert, dass der Anker kontinuierlich
den anziehenden Kräften der treibenden Magnetfelder folgt. Nach Bild 20 und 21 entstehen
zwei Hubzyklen pro Umdrehung. Die Form des Ankers ist in Bild 22 perspektivisch dargestellt.
In Bild 20 haben wir zwei Führungspole (44). Die relative Bewegung der Anker-Mantelfläche
zum Stator weist an diesen Stellen "Knotenpunkte" auf. Auch diese Maschine braucht
für den Start aus der gezeichneten Stellung eine Startvorrichtung (nicht gezeichnet).
Solche Maschinen mit mehreren (ideal min. 3) Magnetpolen am Stator, welche den Anker
mit magnetischen Kräften anziehen, können im übrigen auch leicht dazu benützt werden,
um den Anker auch in radialer Richtung zu führen: Der Abstand zwischen Anker und Stator
wird z.B. elektronisch geregelt und durch die Variation der Magnetkräfte konstant
gehalten. Dadurch dient diese Vorrichtung zugleich als magnetisches, praktisch reibunbsfreies
Magnet lager. Mit zwei solchen Vorrichtungen ist die Welle bzw. der Kolben sauber
gelagert.
In Bild 21 haben wir wiederum zwei Führungspole, aber drei Stellen am Stator, die
treibend auf den Anker wirken. Bei solchen Maschinen ist darauf zu achten, dass die
treibenden Pole (45) nicht gleichzeitig schlagartig ihre Polarität wechseln und den
Anker abstossen. Da sie in der Ueberzahl sind, können sie sonst den Anker ummagnetisieren.
Mit Mehrphasen-Wechselstrom läuft die Maschine nach Bild 21 so, dass sich sämtliche
Pole immer anziehen. Dadurch kann der Anker hohe Axialkräfte ausüben bzw. aushalten.
Wirken auch die treibenden magnetischen Statorkräfte immer anziehend auf den Anker,
so übernehmen eigentlich auch die treibenden Pole axiale Führungsaufgaben. Nach diesem
Prinzip sind auch Maschinen realisierbar, die keine eigentlichen, ortsfesten Führungspole
mehr am Stator haben, sondern nur noch wandernde, treibende Felder, welche den Anker
in der richtigen Position umher führen. Durch die Loslösung des Ankers von einer
Führungsstelle, oder durch das Wechseln von Führungsstellen, ist die Hublänge und
die Bewegungsform variierbar. (Dies gilt auch für die Variante a mit Spulen im Anker).
Durch das Verstellen der Hublänge des Kolbens kann beispielsweise bei Pumpen die Fördermenge
verstellt werden. (Siehe dazu auch Anspruch 20). Der Betrieb der elektrischen Dreh-Hubkolben-Maschine
in den gebräuchlichsten Bauformen mit den verschiedenen Stromarten ist in Anspruch
9 nachzulesen.
Alternative Bauform: Der aussen angeordnete Stator weist die beschriebenen Funktionen
und Merkmale des Ankers auf. Analog weist der Anker die beschriebenden Funktionen
und Merkmale des Stators auf. Dies kann man sich folgendermassen vorstellen: Tauscht
man die Worte "Stator" und "Anker" miteinander aus, so entsteht eine analoge, aber
unterschiedliche Bauform. Die Mantelfläche des Ankers ist dann analog als Innenfläche
des Stators zu verstehen. Beispiel: Der aussen liegende Stator weist die schräge oder
kurvenförmige Form auf, wie sie oben für den Anker beschrieben wurde. Der Anker führt
und treibt mit seinen Magnet feldern den Stator, so dass der Stator relativ zum Anker
eine Dreh-Hubbewegung macht, usw.. In den allermeisten Fällen ist dies die ungünstigere
Bauart: Meist steht relativ zur Umgebung der aussenliegende Stator still. Dadurch
ist die Stromzufuhr zum Stator einfacher als zum drehenden Anker. - Und dies ist ja
ein grosser Vorteil dieses Systems mit Anker ohne Spulen.
"Mechanische" Dreh-Hubkolben-Maschinen:
[0024] 5., 10., 11. Exakte geometrische Definition siehe Anspruch 5. Anschauliche Definition
anhand eines Ausführungsbeispiels (siehe Bild 1 und 6):
Die Hubbewegung wird bei dieser Dreh-Hubkolben-Maschine folgendermassen in eine Drehbewegung
umgewandelt (bzw. umgekehrt): Die taumelscheibenartige Welle (Bild 1, Pos. 35 oder
Bild 6, Pos. 37) ist fest mit dem Kolben verbunden bzw. ist ein Bestandteil des Kolbens.
Dreht sich der Kolben, so macht diese Welle eine Taumelbewegung. Nach einer halben
Umrehung wechselt die Stellung wie in Bild 1 links dargestellt in eine Stellung wie
rechts dargestellt. Diese beiden Stellungen bilden die beiden extremen Hubstellungen
(Hubbewegungs-Totpunkte). Das Uebertragungselement (38) überträgt die Kräfte vom
Kolben auf den Zylinder. Durch taumelscheibenartige Welle und Uebertragungselement
entsteht aus der Hubkraft ein Drehmoment bzw. umgekehrt. Damit der Kolben, die taumelscheibenartige
Welle und das Führungselement in ihren Bewegungen nicht behindert werden, ist die
Verbindung zwischen Uebertragungselement und Zylinder gelenkig. Die genauen geometrischen
Anforderungen sind in Anspruch 5 beschrieben. Die Beispiele Bild 1 und 6 zeigen drei
Beispiele von vielen Möglichkeiten.
Das Beispiel in Bild 1 arbeitet ohne Kugelgelenk mit zwei ineinanderliegenden Gelenken.
Das innere Gelenk überträgt nur radiale Kräfte und ist axial verschiebbar. Das äussere
Gelenk mit Drehachse senkrecht zur Zeichnungsebene überträgt auch axiale Kräfte. (N.B:
Zentrale Welle (14) siehe Anspruch 21 und 22).
Im Beispiel nach Bild 6 ist die taumelscheibenartige Welle in den Kolben eingeformt.
Das Gelenk ist als Kugelgelenk ausgebildet. Bild 6 a und b unterscheiden sich nur
durch die verschiedene Art der Kompensation der Längsverschiebung des Gelenkpunktes.
Bei den gezeichneten Stellungen ist der Gelenkpunkt am nächsten bei der Zylinderachse.
Nach einer viertel Umdrehung ist der Gelenkpunkt ein wenig von der Zylinderachse weggerückt.
Anwendungen:
Motoren:
[0025] Das Gelenk in Bild 1 ist absichtlich sehr gross dimensioniert gezeichnet. Einerseits
ist dadurch die Funktion besser ersichtlich. Andrerseits soll damit illustriert werden,
dass diese Vorrichtung sehr fest dimensioniert werden kann und daher auch für Grossmotoren
geeignet ist, z.B. für Schiffe. (Pos 37 und 38 können ebenfalls beliebig stark dimensioniert
werden). Die schlanke Bauform ist zudem ideal für einen tiefen Einbau längs im Kiel.
Die schlanke Bauform und das geringe Gewicht sind auch für Flugzeugmotoren und Fahrzeugmotoren
interessant, usw.
Dazu kommen die weiteren Vorteile des Dreh-Hubkolben-Motors, z.B. die einfache Steuerung
des Ladungswechsels.
Uebrige:
[0026] Einfachheit und Kompaktheit und die Möglichkeit der einfachen Steuerung des Ladungswechsels
machen diese Maschine für fast alle Anwendungen interessant. Die schlanke Bauform
ist z.B. ideal für Erölpumpen.
Varianten:
[0027] - Zwei solche Vorrichtungen pro Dreh-Hubkolben, wobei die Gelenke diametral gegenüberliegen.
Dadurch wird die Exzentrizität der axialen Kraftwirkung auf den Kolben kompensiert.
- taumelscheibenartige Welle und Uebertragungselement bilden zusammen einen Elektromotor
bzw. Elektrogenerator. (Anspruch 11).
[0028] 6., 12. Diese Dreh-Hubkolbenmaschine erfüllt den gleichen Zweck wie die vorher besprochene.
Funktion:
[0029] Exakte geometrische Definition siehe Anspruch 6.
Anschauliche Definition anhander der Beispiele Bild 7 und 8: Die "Hohlwelle" (Pos
40) ist drehbar im Zylinder (1) gelagert. Verfolgt man einen Punkt auf der Hohlwelle,
z.B. den Gelenkpunkt (Pos 42), so sieht man sofort folgendes: Mit der Drehung dieser
Hohlwelle führt dieser Punkt auch eine Axialbewegung relativ zum Zylinder aus. Der
Kolben wird in eine Dreh-Hubbewegung versetzt. Umgekehrt dreht die Hubbewegung des
Kolbens die Hohlwelle.
Die Gestaltung des Gelenks ist im Anspruch 6 analog zu demjenigen von Anspruch 5
definiert. Bild 7 und 8 zeigen wiederum zwei von vielen möglichen Beispielen.
Anwendungen:
Unterschiede zu Anspruch 5:
[0031] - Der axiale Platzbedarf im Zylinder ist hier geringer. Dadurch kann der Dreh-Hubkolben
kürzer gebaut werden.
- Die konstruktive Krafteinleitung auf den Kolben ist unterschiedlich
- Das Gelenk rotiert um die Zylinderachse.
Varianten:
[0032] - Ebenso ist auch hier die Anordnung von zwei solchen Vorrichtungen pro Dreh-Hubkolben
möglich. Dadurch kann der exzentrische Kraftangriff auf den Kolben kompensiert werden.
- Das die Hohlwelle umgebende Zylinderteil und die Hohlwelle werden als Elektromotor
oder Elektrogenerator ausgebildet. (Anspruch 12)
- Die Drehung der Hohlwelle kann direkt nach aussen übertragen werden, indem die Hohlwelle
beispielsweise einen Zahnkranz trägt, der mit einem weiteren Zahnrad oder einem Getriebe
im Eingriff steht.
[0033] 7., 13. Für die Kolbenbewegung verantwortlich ist eine räumliche Kurvenbahn (Bild
9..11, Pos 3), z.B. in Form einer Kurvenscheibe oder einer umlaufenden Nut, die sich
auf Führungen (4), wie beispielsweise Rollen oder Gleiter, abstützt.
Die räumliche Kurvenbahn (Pos 3) ist normalerweise direkt mit dem Kolben (2) verbunden
und reproduziert bei jeder Drehung das in seiner Kurvenform "gespeicherte" Hubkinematik
-"Programm". Selbstverständlich ist auch die umgekehrte Anordnung denkbar, nämlich
die Führungen auf dem Kolben und die Kurvenbahn am Zylinder befestigt.
Theoretisch ist jede ganzzahlige Anzahl Hubzyklen pro Vollumdrehung möglich - und
eine beliebige Kinematik der Bewegung.
Bei mehreren Hubzyklen pro Umdrehung sind auch mehrere Führungen am Umfang einbaubar.
Dadurch wird ein exzentrischer Kraftangriff auf den Kolben vermieden.
Anspruch 13 löst folgendes Problem: Auf Bild 13 ist deutlich zu sehen, dass sich die
Kurvenschibe verjüngt und wieder verdickt. Dies ist bedingt durch eine fixe Befestigung
der Führungsrollen. Mit einer Wippe (Bild 12) bleibt die Dicke der Kurvenscheibe über
den ganzen Umfang konstant.
14. Kombinationen:
[0034] Selbstverständlich passen die erwähnten Ansprüche zur Erzeugung der Dreh-Hubbewegung
ideal zusammen mit der Steuerung des Ladungswechsels nach Anspruch 1 oder 2 und/oder
auch mit der integrierten Kolbenmaschine (integrierter Vorverdichter) nach Anspruch
3 und/oder 8.
15. Abstimmen von Schlitzsteuerung, Kolbenform und -bewegung
[0035]
a) Ausschlaggebend ist der Ladungswechsel und die Kolbenform:
Bei 2-Takt-Motoren, Pumpen und Verdichtern ist nach einer Hin- und Herbewegung des
Kolbens ein Arbeitszyklus (bestehend aus zwei Takten) abgeschlossen.
Beim 4-Takt-Motor braucht ein ganzer Arbeitszyklus (bestehend aus den 4 Takten Ansaugen,
Verdichten, Verbrennen und Auspuffen) 2 Hin- und Herbewegungen des Kolbens, d.h. zwei
Arbeitszyklen.
Da nun die Drehung der Kolben massgebend die Steuerung des Ladungswechsels bestimmt,
und da das "Programm" für die Steuerung des Ladungswechsels als Periode einen ganzen
Arbeitszyklus umfasst, ist es am besten, wenn die (assymmetrischen) Kolben eine Umdrehung
pro Arbeitszyklus machen.
Siehe Bild 3 und 4.
Ausnahmen: Bei Kolbenformen, bei denen sich nach einer halben Umdrehung die Stellung
der Steuerkante wiederholt, ist eine halbe Umdrehung pro Arbeitszyklus angepasst.
(Analog, bei entsprechender Kolbenform, ein Drittel, Viertel, usw.).
Beispiele siehe Bild 5 c,d,e.
Die meisten "querkraftfreien" Kolben sind solche Ausnahmen. Zweite Ausnahme: Der 2-Takt-Verbrennungsmotor,
bei dem nur der Dreh-Hubkolben die Oeffnungen steuert: Der ganze Gaswechsel findet
nur in der unteren Hälfte des Hubes statt. In diesem Zeitpunkt ist eine schnelle
Drehung des Kolbens erwünscht. Nachher in der oberen Hubhälfte hat die Drehstellung
des Kolbens keinen Einfluss auf die Steuerung mehr. Dort darf der Kolben problemlos
eine "Leerlauf"-Drehbewegung machen. Dies bedeutet also, dass der Kolben zwei Umdrehungen
pro Hubzyklus (ein halber Hubzyklus pro Umdrehung) machen dürfte. Oder dass man eine
"querkraftfreie" Kolbenform wählen darf, bei der sich die Stellung der Steuerkante
nach einer halben Umdrehung wiederholt. Dann ist ein Hubzyklus pro Umdrehung richtig.
Folglich wählt man normalerweise (je nach Kolbenform):
- Dreh-Hubkolben-Maschine mit einem Hubzyklus pro ganze (bzw. halbe,..) Umdrehung
für sämtliche Pumpen und Verdichter und für 2-Takt-Motoren.
- Zwei Hubzyklen pro ganze (bzw. halbe,..) Umdrehung für 4-Takt-Motoren.
Mit Dreh-Hubkolben-Maschinen z.B. nach Anspruch 4, 7, 9, 13 sind eine beliebige Anzahl
Hubzyklen prc Umdrehung erreichbar. Nach Anspruch 5, 6, 10, 11, 12 ist man auf einen
Hubzyklus pro Umdrehung beschränkt.
b) (Willkommene) Auswirkungen auf die Tourenzahl:
Bei einer gegebenen Hubfrequenz wird durch die Anzahl Hubzyklen pro Umdrehung die
Tourenzahl der Welle bestimmt, bzw. umgekehrt.
Bei Pumpen und Verdichtern z.B. kann bei gegebener Tourenzahl die Hubfrequenz erhöht
werden.
Für Propellerantriebe bei Fugzeugen und für Schiffsschrauben-Antriebe will man wegen
des Propeller- bzw. Schrauben- Wirkungsgrades eine langsame Wellendrehzahl. - Langsamlaufende
Motoren haben jedoch ein schlechtes Leistungsgewicht, schnellaufende Motoren würden
ein Getriebe erfordern.
Im Vergleich zum Hubkolbenmotor mit Kurbeltrieb dreht ein 4-Takt-Dreh-Hubkolben-Motor
mit Schlitzsteuerung bei gleicher Hubfrequenz genau mit halber Wellendrehzahl; oder
sogar nur mit einem Viertel der Wellendrehzahl, je nach Kolbenform.
Für die Anwendung bei Flugzeugen spricht zudem speziell:
- die sehr schlanke, zylinderförmige Motorkontur mit zentraler (Propeller-) Welle,
die man strömungsgünstig in die Flügel integrieren kann. (Beim Dreh-Hubkolben-Motor
kann man problemlos 4, 6, 8 oder mehr Brennräume und eine entsprechende Anzahl Kolben
in einem Zylinder hintereinander einbauen).
- das äusserst geringe Gewicht des Dreh-Hubkolben-Motors.
16. Verwendung der Schlitzsteuerung für Spezialzwecke
[0036]
a) Beispiel: Verbrennungsmotor mit Abgasturbolader:
Durch das Verbrennen des Luft-Brennstoffgemisches hat eine starke Erhöhung von Druck
und Temperatur stattgefunden. Wenn der Auslass öffnet, ist der Druck im Zylinder noch
um ein Vielfaches höher als im Abgassammelrohr vor dem Turbolader. Das Abgas strömt
mit Schallgeschwindigkeit aus und wird auf das Druckniveau des Abgassammelrohrs entspannt.
Dadurch geht viel Nutzenergie verloren.
Es ist besser, wenn in dieser ersten Phase der Druck im Abgassammelrohr relativ hoch
ist. Dadurch erhält der Abgasturbolader mehr Energie. Wenn der Druck im Abgassammelrohr
ungefähr den halben Zylinderinnendruck nicht übersteigt, so wird trotzdem Schallgeschwindigkeit
erreicht. Das heisst: Die Entleerung des Zylinders wird nicht verlangsamt, der Motor
"spürt" den höheren Gegendruck noch nicht.
In der zweiten Phase, nach dem unteren Totpunkt, wenn der Druck im Zylinder abgefallen
ist, sieht die Situation anders aus:
Jetzt erschwert der hohe Gegendruck die ausstossende Hubbewegung des Kolbens. Daher
öffnen wir jetzt mit dem Kolben den zweiten Auslasskanal und verschliessen den ersten
Hochdruck-Auslass (entweder mit dem Kolben oder mit einem Rückschlagventil). Im zweiten
Auslasskanal herrscht ein geringer Gasdruck. Im einfachsten Fall führt er via Schalldämpfer
direkt ins Freie. Wegen der höheren Ausbeutung der Abgasenergie in der ersten Phase
erhält der Turbo genügend Energie und benötigt daher nicht die gesmte Abgasmenge.
Der Zylinder-Innendruck ist nun folglich beim Ansaugen der aufgeladenen Luft bedeutend
höher als beim Auspuffen. Daher erzeugt der Viertaktmotor auch während des Gaswechsels
eine deutlich spürbare zusätzliche Leistung.
Beim Zweitakt-Motor erreicht man einen ungemein schnellen und wirkungsvollen Gaswechsel.
Mit entsprechendem Aufwand (Grossmotoren) kann man die Entropie noch weiter vermindern,
indem man mehr als zwei Auslasskanäle anordnet und den Druck feiner abstuft. Der erste
Auslass geht auf eine Hochdruckstufe des Turboladers, der zweite auf eine Mitteldruckstufe
usw.
Ein deutlicher Vorteil ergibt das oben erwähnte Prinzip auch für die "Zusammenarbeit"
zwischen Motor und Turbo und für die Motorcharakteristik:
Nehmen wir folgendes Beispiel an: Der erste Auslass ist so ausgelegt, dass bei Vollast
und relativ tiefer Drehzahl das Abgas, während der Oeffnungszeit des ersten Auslasses,
mit Schallgeschwindigkeit ausströmt. Nun erhöhen wir die Drehzahl: Die absolute Dauer
der Oeffnungszeit des ersten Auslasses verkürzt sich linear mit der Drehzahl. Dafür
erhöht sich linear die Anzahl der Oeffnungen pro Zeiteinheit. Folglich bleibt die
Abgasmenge und Energie vom ersten Auslass für den Turbolader konstant.(Gleiche Last
und Verbrennungsverhältnisse vorausgesetzt). Auf der Verdichterseite ergibt sich bei
höherer Drehzahl des Motors ein erhöhter Luftbedarf, - der Aufladedruck sinkt. Das
Drehmoment des Motors nimmt also mit abnehmender Drehzahl zu - , genau das erwünschte
Gegenteil einer typischen Turbo-Motor - Charakteristik.
Durch die Auslegung des ersten Auslasses kann also der Konstrukteur die Leistungscharakteristik
des Turbo aufgeladenen Motors bestimmen. Das Steuern oder Regeln des Turbos (abblasen
usw.) wird überflüssig.
b) Das selbe Prinzip, nämlich das "Sortieren" des Arbeitsmediums nach dessen Gehalt an innerer Energie, lässt sich auch bei Verdichtern verwirklichen: Ein Verdichter kann verschiedene
"Verbraucher" mit unterschiedlich stark komprimiertem Gas versorgen. Funktion und
Beispiele wurden im Zusammenhang mit dem integrierten Vorverdichter erklärt. (Siehe
Beschreibung zu 3 und 8). Für die Speisung von verschiedenen Hydraulik-Systemen mit
unterschiedlichen Drücken funktioniert das System ebenfalls.
c) Beispiel Ottomotor: Um die Zylinderfüllung und dadurch die Leistung verringern zu können (Teillast), verwendet man heute Drosselklappen im Ansaugkanal. Der durch
das Drosseln entstehende Unterdruck beim Ansaugen ergibt Wirkungsgrad-Einbussen.
Beim Dreh-Hubkolbenmotor kann man ungedrosselt ansaugen und die Füllung folgendermassen
vermindern: Zu Beginn des Verdichtungstaktes lässt man das angesaugte Medium durch
Schlitze, die man mit Drosselklappen verschliessen kann, wieder entweichen. Faktisch
verkürzt man dadurch den wirksamen Hub, variiert also den wirksamen Hubraum. (Dieses
Prinzip lässt sich auch für die Variierung der Fördermenge von Pumpen und Verdichtern
anwenden.
d) Da man mit dem Dreh-Hubkolben sehr schnell beliebige Schlitze in der Zylinderwand
öffnen und schliessen kann, bietet sich an:
- Einblasen von vorverdichteter Zusatzluft während des Verdichtens (siehe Beschreibung
zu 3 und 8, integrierter Vorverdichter)
- Einblasen von Zusatzluft während des Verbrennungsvorgangs. Zweck: Wirkung als
Thermoreaktor, um die Bildung von Stickoxiden zu minimalisieren.(NOx)
e) Die Fähigkeit des Dreh-Hubkolbens, Oeffnungen, bzw. Flächen in der Zylinderwand
abzudecken, kann auch dazu benützt werden, Ventile, Düsen, Zünder, Sensoren usw.
vor den hohen Verbrennungstemperaturen oder den hohen Drücken zu schützen.
17. Verstärkung der Rotation des Mediums
[0037] Die Rotation des Mediums unterstützt die Strömungsvorgänge beim Ladungswechsel. Weitere
Anwendungsbeispiele:
a) Beim Verbrennungsmotor wird die schnelle Ausbreitung der Verbrennung und die Zündwilligkeit, vor allem
bei mageren Gemischen, wesentlich gesteigert, wenn das Arbeitsmedium kräftig verwirbelt
wird. Siehe Bild 14.
Man kann sogar anstreben, dass die Trägheitskräfte (Zentrifugenwirkung) eine Schichtung
der Ladung erzeugen, d.h. dass an der Peripherie bie der Zündkerze das Gemisch reicher
und damit zündwilliger ist als im Zentrum des Arbeitsraumes.
b) Bei Pumpen und Verdichtern kann man durch das Umrühren für bestimmte Einsatzzwecke
- eine Entmischung des Pumpmediums oder eine Sedimentation verhindern
- mit hohen Umfangsgeschwindigkeiten ein gezieltes Auszentrifugieren des Mediums
bewirken.
- Vernetzungsvorgänge im Pumpmedium während des Pumpens verhindern
- das Festkleben oder Angefrieren des Mediums an der Zylinderwänden verhindern
- Durch ein sich gegen die Zylinderwand hin konisch vergrösserndes Endvolumen im
oberen Totpunkt, wird bei zähflüssigen Pumpmedien zudem das radiale Ausstossen erleichtert.
[0038] 18. Der klassische Kurbeltrieb bei der Hubkolbenmaschine treibt den Kolben in einer
zeitlich sinusförmigen Hubbewegung mit überlageren Oberschwingungen. So verweilt der
Kolben etwas länger im Bereich des unteren Totpunktes als im Bereich des oberen Totpunkts.
Bei vielen Anwendungen wäre ein anderer Verlauf der Kolbenbewegung, d.h. eine andere
Hubkinematik, wünschenswert.
Die
Hubkinematik der Dreh-Hubkolben-Maschine nach den Ansprüchen 4, 9, 7 und 13 kann man völlig frei
wählen und auf den Anwendungszweck abstimmen. Bei den übrigen Ansprüchen bezüglich
Erzeugung der Kolbenbewegung kann die Hubkinematik in einem gewissen Rahmen auch
gewählt werden. Im Anspruch 18 ist erwähnt, mit welchen geometrischen Grössen man
die Hubkinematik dieser Systeme beeinflusst. Anwendungsbeispiele sind auch aufgeführt.
[0039] 19. Die Veränderung der
Synchronisation zwischen Kolbendrehung und der Hubbewegung kann beispielsweise bezwecken:
- Anpassen der Steuerzeiten an den Betriebspunkt der Maschine (Drehzahl, Last etc.)
- Umstellen der Steuerzeiten auf Rückwärtslauf bei Motoren ohne Umkehrgetriebe (z.B.
Gross-Schiffsdiesel).
20. Hubverstellung:
[0040] Einrichtungen zum Verstellen der Hublänge werden normalerweise eingesetzt, um das
Fördervolumen einer Pumpe oder das Schluckvolumen eines (Hydraulik-) Motors zu verändern,
z.B. bei hydrostatischen Getrieben.
Uebertragung der Kolbendrehung nach aussen
[0041] 21. Wir haben gesehen, dass der Kolben eine Dreh-Hubbewegung ausführt. Die Uebertragung
der Drehung des Kolbens vom Innern der Maschine nach aussen ist Gegenstand dieses
Punktes:
Man stelle sich eine zentrale Welle vor, die auf der Mittelachse des Zylinders durch
die Maschine geht und an einem Ende der Maschine (oder an beiden Enden) stirnseitig
nach aussen führt. Auf dieser Welle ist der Kolben so aufgesteckt, dass er sich auf
der Welle längs verschieben, aber sich gegenüber der Welle nicht verdrehen kann. D.h.,
der Kolben kann ein Drehmoment auf die Welle übertragen und trotzdem die Hubbewegung
ausführen. (Dies ist konstruktiv realisierbar mit Formschluss, beispielsweise mit
Keilbahn und Keil, oder mit einer Konstruktion nach Anspruch 22 oder 23).
Oder man lässt die Welle die Hubbewegung des Kolbens mitmachen und kompensiert dann
die Hubbewegung der Welle an andrer Stelle, z.B. an der Stirnseite der Maschine.
Die Abdichtung der Welle geschieht problemlos z.B. mit Stangendichtungen (analog
zu den Kolbenringen beim Hubkolbenmotor, aber innendichtend!).
[0042] 22. Wie wir bei Punkt 21 gesehen haben, wird zwischen Dreh-Hubkolben und zentraler
Welle das Drehmoment übertragen. Gleichzeitig muss sich der Kolben auf der Welle
längs verschieben können, um die Hubbewegung auszuführen.
Mit Wälzkörpern (Rollen etc.) kann man diese Drehmomentübertragung so gestalte, dass
auch die Hubbewegung mit wenig Reibung läuft. Eine solche Konstruktion würde beispielsweise
ähnlich gestaltet wie die homokinetischen Wellengelenke mit Längenausgleich, die
man vom Auto - Vorderradantrieb her kennt. Diese Konstruktion gleicht zudem Fluchtungsfehler
aus.
[0043] 23. Membranen oder Bälge (siehe Bild 15 a und b) können mit ihrer Drehsteifigkeit
(und -festigkeit) ebenfalls das Drehmoment übertragen. Die Hubbewegung nehmen sie
mit ihrer hohen Elastizität in axialer Richtung auf.
Diese Konstruktionen sind sehr billig und praktisch reibungsfrei.
[0044] 24. In den Ansprüchen 21 bis 23 wurde die Uebertragung der Kolbendrehung vom Innern
der Maschine nach aussen mittels einer zentralen Welle behandelt. Eine andere Möglichkeit
ist die Uebertragung der Drehung über die Mantelfläche eines der rotierenden Teile.
Auf diese Weise kann die gesamte Leistung übertragen werden (beispielsweise formschlüssig
über Zahnräder), oder es können auf diese Weise Hilfs-Aggregate angetrieben werden.
Auch die Umwandlung der Kolbenbewegung durch eines der nur drehenden Teile in elektrische
Energie ist sinnvoll, z.B. indem der Anker eines konventionellen elektrischen Motors
oder Generators direkt auf dem drehenden Teil befestigt ist.
Bei der Maschine nach Anspruch 4 kann die Drehbewegung sowieso direkt über die Mantelfläche
des Dreh-Hubkolbens elektromagnetisch nach aussen übertragen und in elektrische Energie
umgewandelt werden (bzw. umgekehrt).
Eine Bewegungsübertragung, speziell für die Dreh-Hubkolben-Maschine nach Anspruch
6, ist in Anspruch 12 behandelt.
[0045] 25. Die
Uebertragung des Drehmoments von Kolben zu Kolben kann anstatt mit einer Welle auch ganz einfach formschlüssig durch die Kolbenoberflächen
erfolgen, welche im Sinne einer "Klauenkupplung" geformt sind. Kolbenformen nach Bild
5 c..e eignen sich beispielsweise dafür.
Kolbenform und Hublänge müssen so aufeinander abgestimmt sein, dass die Kolben bei
jeder Hubstellung dauernd ineinander im Eingriff bleiben.
Um die Reibung zu vermindern, kann die Kraft anstatt direkt via Gleitflächen auch
indirekt via Wälzkörper übertragen werden, die zwischen den beiden Kolbenflächen liegen.
26. Schmierung
[0046] Die Rotation des Kolbens auf der Zylinderwand kann ausgenützt werden, um einen hydrodynamischen
Schmierzustand zu erreichen (Aufschwimmen auf dem Schmierfilm). - Beim konventionellen
Hubkolbenmotor tritt hier normalerweise Mischreibung auf.
Zudem steigert sich dadurch die Fähigkeit, eventuell vorhandene Querkräfte aufzunehmen.
- Der konventionelle Kurbeltrieb erzeugt eine Querkraft auf den Kolben, die mit der
Kurbelwellendrehung in Betrag und Richtung ändert (Ursache des Kolbenkippens).
Bei der Dreh-Hubkolben-Maschine hängt es von der Bauart ab, ob überhaupt Querkräfte
auftreten:
Querkräfte vorhanden sind bei den Maschinen mit nur einem Hubzyklus pro Umdrehung
und nur einer Vorrichtung zur Bewegungserzeugung pro Kolben (Ausnahme: gewisse Bauarten
von Anspruch 4). Der exzentrische Kraftangriff bewirkt ein Moment auf den Kolben,
das sich als Querkräftepaar manifestiert. Diese Querkräfte auf den (doppeltwirkenden)
Dreh-Hubkolben sind etwa vergleichbar mit denen der Hubkolbenmaschine und können daher
vom Dreh-Hubkolben, ebenso wie eventuelle Querkräfte infolge der Mediumsdrücke, problemlos
und reibungsarm aufgenommen werden.
Keine Querkräfte entstehen normalerweise bei den Dreh-Hubkolben-Maschinen mit mindestens
zwei Hubzyklen pro Umdrehung.
Und auch die Mediumsdrücke erzeugen keinerlei Querkräfte, wenn die Kolbenstirnfläche
entsprechend (z.B. punktsymmetrisch) gestaltet ist (Bild 5 c..e).
Zurück zur Schmierung: Um zu vermeiden, dass das Schmiermittel in den Arbeitraum oder
in die Auslassöffnugnen gelangt, wird im Zylinder ein Abstreifring montiert.
[0047] 27. Die einfache Umwandlung der Hubbewegung in eine Drehbewegung nach einem der
Ansprüche 4..7, 9..13 hat auch dann Vorteile, wenn die Kolbendrehung nicht erwünscht
ist und daher aufgehoben wird. Typisches Anwendungsbeispiel ist die Membranpumpe.
Bild 1: Schematische Zeichnung eines 2-Takt - Dreh-Hubkolben-Motors mit vier Arbeiträumen,
Ladungswechsel nach Anspruch 1, Erzeugung der Kolbenbewegung nach Anspruch 5. (Vgl.
auch Bild 13)
Bild 2: Illustration der Steuerung des Gaswechsels mit den Kolben. Die Kolbenbewegung wird
mit einem konventionellen Kreuzkopf-Kurbeltrieb erzeugt. Zusätzlich wird wird eine
Drehbewegung überlagert.
Bild 3: Schema des Ladungswechsels bei einer Pumpe. Gleichzeitig findet ein Hubzyklus statt.
Jede halbe Hublänge ist gezeichnet.
Bild 4: Schema der 4 Takte eines Verbrennungsmotors (2 Hubzyklen).
Bild 5: Kolbenform - Beispiele:
a, b: asymmetrische Kolben,
c,d,e: "querkraftfreie" Kolben (hier punktsymmetrisch)
Bild 6: Mechanische Umwandlung der Hub- in eine Drehbewegung nach Anspruch 5. Vergleiche
auch Bild 1.
a und b zeigen als Beispiele zwei verschiedene Arten des Längenausgleichs.
Bild 7 und 8: Erzeugung der Dreh-Hub-Bewegung des Kolbens nach Anspruch 6. Schematische Beispiele.
Bild 9: Mechanische Umwandlung der Hub- in eine Drehbewegung nach Anspruch 7. Beispiel mit
scheibenähnlicher Kurvenbahn, ein Hubzyklus pro Umdrehung.
Bild 10: wie Bild 9, aber mit zwei Hubzyklen pro Umdrehung.
Bild 11: wie Bild 9, aber mit Kurvenbahn als umlaufende Nut.
Bild 12: Verbindung der Führungen mit Wippen (Anspruch 13)
Bild 13: Schematische Beispiel eines 2-Takt - Dreh-Hubkolben-Motors mit vier Arbeitsräumen,
um eine halbe Wellendrehung unterschiedlich dargestellt. Bewegungsumwndlung nach Anspruch
7. Vgl. auch Bild 1.
Bild 14: Beispiel einer Brennraumgestaltung für einen Dieselmotor mit Erzeugung von Turbulenz
im torusförmigen Wirbelraum (43).
Oben: Schnitte je durch beide Kolben im oberen Hubtotpunkt.
Unten: Anschicht auf die Stirnseite des unteren Kolbens.
Bild 15: Drehmomentübertragung zw. zentraler Welle und Kolben mit Membrane (a), mit Balg
(b).
Bild 16: Integrierter Vorverdichter nach Anspruch 3, 8, 14 und 16 mit innerem, drehenden
Kolben im Dreh-Hubkolben, schematisches Beispiel.
Bild 17: Dreh-Hubkolben-Maschine mit elektrischer Erzeugung der Dreh-Hubbewegung nach Anspruch
4. Links ist die Steuerung des Ladungswechsels konventionell mit Ventilen dargestellt,
rechts gemäss Anspruch 1. Die Mantelfläche des Ankers ist oben durch das konzentrierte
Magnetfeld des Stators axial geführt.
Bild 18: Erzeugung der Dreh-Hubbewegung nach Anspruch 4 und 9. Beispiel für nicht dauermagnetischen,
aber magnetisierbaren Anker. Ein Hubzyklus pro Umdrehung. Die Hilfswicklung (46)
dient nur für den Start der Maschine.
Bild 19: wie Bild, aber als Unterschied mit zwei zusätzlichen Stellen, an denen Treiberpole
(45) angeordnet sind. Die Treiberpole werden zueinander zeitlich verschoben (phasenverschoben)
angesteuert. Hilfswicklungen für den Start sind nicht nötig.
Bild 20: Erzeugung der Dreh-Hubbewegung nach Anspruch 4 und 9. Der Anker ist nicht dauermagnetisch,
aber magnetisierbar. Zwei Hubzyklen pro Umdrehung. Zwei Führungspole (44) und zwei
Stellen am Stator, wo der Stator den Anker treibt (45).
Bild 21: wie Bild 20, aber mit 4 Stellen, die den Anker treiben. Beispiel mit Mehrphasen-Wechselstrom
(Drehstrom).
Bild 22: Form des Ankers von Bild 20 und 21. Beachte die Analogie zur Form der Kurvenbahn
nach Anspruch 7, Bild 2 b.
Bildlegende
[0048] 1 Zylinder
1a,b,c Zylinderteile
2 Dreh-Hubkolben (macht Dreh-Hub-Bewegung)
3 Kurvenbahn
4 Führungen
5 Kolben, nur rotierend
6 Kolbenringe
7 Arbeitsraum
7a dito, Maximalvolumen
7b dito, Endvolumen oder Endkompressionsvolumen
8 Einlasskanal
9 Auslasskanal
10 Einlassströmung
11 Auslassströmung
12 Zündkerzen
13 Einspritzdüse (Diesel)
14 durchgehende, zentrale Welle
15 Radial-Wellendichtring
16 Wippe
17 Wippenlagerung
18 Membrane (zur Drehmomentübertragung)
19 Balg (zur Drehmomentübertragung)
20 Anker
21 Stator
22 Antrieb zur Erzeugung der Kolbendrehung
23 Kolbenstange
24 Axiallager
25 Kreuzkopf
26 Kreuzkopf-Gleitbahn
27 Pleuelstange
28 Kurbelwelle
29 Ventil
30 Ansaugkanal über Hohlwelle
31 rotierender, innerer Vorverdichterkolben
32 Rückschlag - Ventil
33 Auslasskanal des ververdichteten Mediums aus dem Dreh-Hubkolben.
34 Einlasskanal des vorverdichteten Mediums in den Arbeitsraum des Zylinders
35 taumelscheibenartige Welle, scheibenförmig in Kolben eingesenkt.
36 taumelscheibenartige Welle, in Kolben eingesenkt.
37 geometrische Mittel-Achse der taumelscheibenartigen Welle
38 Uebertragungselement
39 Gelenkpunkt zwischen dem Uebertragungselement und dem Zylinder
40 Hohlwelle
41 geometrische Mittel-Achse der Hohlwelle (schneidet die Zylinderachse)
42 Gelenkpunt zwischen dem Kolben un der Hohlwelle
43 torusförmiger Wirbelraum
44 Magnetpol, welcher den Anker führt
45 Magnetpol, welcher den Anker treibt Bezeichnung als Beisp.:
"N" = Nordpol
"S" = Südpol
46 Hilfswicklung für Start
1. Kolbenmaschine, mit einem oder mehreren Arbeitsräumen pro Zylinder, verwendbar
als Kraft- oder Arbeitsmaschine,
dadurch gekennzeichnt, dass
synchron miteinander um die Zylindermittelachse drehende Kolben den Arbeitsraum oder
die Arbeitsräume beidseitig begrenzen,
wobei mindestens einer der beiden einen Arbeitsraum begrenzenden Kolben zusätzlich
zur Drehbewegung auch eine oscillierende Hubbewegung parallel zur Zylinderachse ausführt,
und dass mindestens einer dieser beiden Kolben eine oder mehrere Oeffnungen in der
Zylinderwand steuert, indem er mit seiner Mantelfläche bei jedem Arbeitszyklus Oeffnungen
zudeckt oder freigibt,
wobei die Stirnflächen beider Kolben so geformt sind, dass diejenige Kantenlinie,
welche die dem Arbeitsraum zugewandte Kolbenstirnfläche und zugleich auch die Kolbenmantelfläche
begrenzt und daher als Steuerkante wirkt, nicht in einer Ebene senkrecht zur Zylindermittelachse
liegt,
und dass die Stirnflächen der beiden Kolben, in bezug auf ihre Form und ihre Lage
zueinander, im oberen Hubtotpunkt so ineinander passen, dass ein je nach Verwendungszweck
der Maschine beliebig kleines Endvolumen erreicht wird,
oder, dass
der Arbeitsraum nur auf einer Stirnseite von einem oben beschriebenen Kolben begrenzt
ist, welcher eine Drehbewegung oder Dreh-Hubbewegung ausführt und die Oeffnungen in
der Zylindermantelfläche steuert, und dass der Arbeitsraum auf der andern Stirnseite
durch eine Stirnfläche begrenzt ist, welche nicht synchron mitdreht,
wobei die beiden einen Arbeitsraum begrenzenden Stirnflächen, in bezug auf ihre Form
und ihre Lage zueinander, im oberen Hubtotpunkt so ineinander passen, dass ein kleines
Endvolumen erreicht wird, wobei jedoch, zur Vermeidung eines Zusammen stosses zwischen
der drehenden und der nicht drehenden Stirnfläche, der drehende Kolben im Bereich
des oberen Hubtotpunktes keine oder nur eine so geringe Drehbewegung ausführt, wie
es der Abstand zwischen den beiden Stirnflächen und die Form der Stirnflächen erlaubt,
wobei, bei allen Varianten, die Kolbenstirnfläche entweder so geformt ist, dass der
statische Druck des Arbeitsmediums auf die Kolbenstirnfläche eine resultierende Kraft
mit axialer und radialer Komponente bewirkt, oder so, dass sich die radialen Kraftkomponenten
gegenseitig aufheben, so dass nur eine Axialkraft auf den Kolben resultiert.
2. Kolbenmaschine, mit einem oder mehreren Arbeitsräumen pro Zylinder, verwendbar
als Kraft- oder Arbeitsmaschine,
dadurch gekennzeichnt, dass
der Kolben eine oscillierende Hubbewegung parallel zur Zylinderachse und eine Drehbewegung
um die Zylinderachse ausführt und eine oder mehrere Oeffnugen in der Zylinderwand
steuert, indem er mit seiner Mantelfläche bei jedem Arbeitszyklus Oeffnungen zudeckt
oder freigibt,
wobei diejenige Kantenlinie, welche die dem Arbeitsraum zugewandte Kolbenstirnfläche
und zugleich auch die Kolbenmantelfläche begrenzt und daher als Steuerkante wirkt,
nicht in einer Ebene liegt, aber auch zugleich so plaziert ist, dass sich die, vom
Druck des Arbeitsmediums herrührenden, radialen Kraftkomponenten auf die Kolbenstirnfläche
gegenseitig aufheben, so dass nur eine Axialkraft auf den Kolben resultiert.
3. Kolbenmaschine mit mehreren Arbeitsräumen pro Zylinder, verwendbar als Arbeits-
oder Kraftmaschine,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Kolben, welcher eine oscillierende Hubbewegung und eine Drehbewegung
um die Zylinderachse ausführt, mit seinen Innenflächen als Zylinder dient für einen
darin eingeschlossenen, zusätzlichen inneren Kolben, welcher auf einer in den Dreh-Hubkolben
hineinreichenden oder durch den Dreh-Hubkolben durchgehenden zentralen Welle oder
Achse befestigt ist und daher relativ zum ihn umschliessenden Dreh-Hubkolben eine
oscillierende Hubbewegung macht, wodurch dieses innere System ebenfalls als Arbeits-
oder Kraftmaschine wirkt.
4. Vorrichtung zur Umwandlung einer oscillierenden Hubbewegung in eine Drehbewegung
- oder umgekehrt -,
oder zur Erzeugung einer Hub-, Dreh- oder Dreh-Hubbewegung mittels elektrischer Energie
oder zur Erzeugung von elektrischer Energie aus den genannten Bewegungen,
insbesondere in Anwendung für die Dreh-Hubbewegung des Kolbens bei Kolbenmaschinen,
dadurch gekennzeichnet, dass
diese Funktionen von einem Elektromotor oder Elektrogenerator verursacht werden, dessen
Anker relativ zum Stator eine Drehbewegung und gleichzeitig eine oscillierende Hubbewegung
ausführt, wobei diese Dreh-Hubbewegung dadurch erreicht wird, dass der Anker so geformt
ist, dass die beiden Kantenlinien, welche die Mantelfläche des Ankers axial begrenzen,
nicht in einer Ebene senkrecht zur Drehbewegungsachse liegen, so dass also der Anker
schräg zur Drehbewegungsachse angeordnet ist oder Wellen in axialer Richtung aufweist,
und dass
a) der Anker mit daran ortsfesten Magnetpolen oder Wicklungen ausgeführt ist und die
Mantelfläche des Ankers durch konzentrierte magnetische Kraftwirkung an einer oder
an mehreren, meist ortsfesten Stellen des Stators axial geführt wird, wobei an denjenigen
Stellen des Stators, wo die Mantelfläche des Ankers eine axiale Bewegung relativ zum
Stator ausführt, diese axiale Bewegung durch den Stator mittels axial oder axial-tangential
wirkender oscillierender magnetischer Kraftwirkung unterstützt wird, oder nicht behindert
wird, indem das Statorfeld dort, bezüglich der axialen Breite, nicht konzentriert,
oder Null ist, oder
b) dass der Anker aus magnetisierbarem, aber nicht dauermagnetischem Werkstoff besteht
und an seiner Mantelfläche eine ungefähr gleichbleibende axiale Breite aufweist, und
dass der Stator an mindestens zwei Stellen an seinem Umfang mit magnetischen Kräften
auf den Anker einwirkt, nämlich so, dass der Stator durch mindestens ein konzentriertes
Magnetfeld den Anker magnetisiert und dadurch auf dem Anker eine ganze Anzahl Pol-Paare
erzeugt, und dass an mindestens einer Stelle des Stators, wo die Mantelfläche des
Ankers sich relativ zum Stator bewegt und wo der Anker infolge des Statorfeldes einen
Pol aufweist, der Stator durch axial oder axial-tangential wirkende oscillierende
magnetische Kraftwirkung auf den Anker einwirkt,
oder dass, als Alternative zu den genannten Varianten, der aussen angeordnete Stator
die beschriebenen Funktionen und Merkmale des Ankers aufweist und analog der Anker
die beschriebenen Funktionen und Merkmale des Stators aufweist.
5. Kolbenmaschine, bei der die oscillierende Hubbewegung des Kolbens relativ zum Zylinder
umgewandelt wird in eine Drehbewegung um die Zylinder-Mittelachse - oder umgekehrt
-, wobei eine Dreh-Hubbewegung entsteht,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens eine taumelscheibenartige Welle, deren Mittelachse die Zylinderachse in
einem Schnittpunkt schneidet, in den Dreh-Hubkolben eingeformt oder mit dem Dreh-Hubkolben
verbunden ist,
dass auf dieser taumelscheibenartigen Welle ein Uebertragungselement drehbar um die
Wellenachse, jedoch sonst ohne relative Bewegungsfreiheitsgrade, gelagert ist,
und dass dieses Uebertragungselement auch an den Zylinder angelagert ist, und zwar
solcherart,
dass dem Uebertragungselement Schwenkbewegungen um alle drei Koordintatenachsen oder
zumindest um diejenigen zwei Koordinatenachsen erlaubt sind, welche in einer Ebene
senkrecht zur Achse der taumelscheibenartigen Welle liegen, und
dass dieser gelenkige Lagerpunkt in geometrisch geführter Weise ungefähr in Richtung
radial zur Zylinderachse verschiebbar ist, oder dass das Uebertragungselement eine
Längenänderung bezüglich des Abstands zwischen seiner Lagerung am Zylinder und seiner
Lagerung auf der Welle zulässt.
6. Kolbenmaschine, bei der die oscillierende Hubbewegung des Kolbens relativ zum Zylinder
umgewandelt wird in eine Drehbewegung um die Zylinder-Mittelachse - oder umgekehrt
-,
wobei eine Dreh-Hubbewegung entsteht,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens eine kurze Hohlwelle so im Zylinder eingelagert oder mit dem Zylinder verbunden
ist, dass sie um ihre eigene Achse drehbar ist, wobei ihre eigene Achse ungefähr
im Mittelpunkt der Hohlwelle die Zylinderachse schneidet, dass mindestens eine solche
Hohlwelle auf ihrer Innenseite, an einer Stelle ausserhalb der Zylinder-Mittelachse,
an den Dreh-Hubkolben angelagert ist, und zwar solcherart,
dass diese Lagerung relative Schwenkbewegungen zwischen der Hohlwelle und dem Dreh-Hubkolben
um alle drei Koordinatenachsen oder zumindest um diejenigen zwei rechtwinkligen Koordinatenachsen
erlaubt, welche in einer Ebene senkrecht zur Drehachse der Hohlwelle liegen,
und dass diese Lagerstelle in ungefähr radialer Richtung zur Achse des Dreh-Hubkolbens
oder in ungefähr radialer Richtung zur Drehachse der Hohlwelle auf geometrisch geführte
Weise verschiebbar ist.
7. Kolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die oscillierende Hubbewegung des Kolbens relativ zum Zylinder umgewandelt wird
in eine Drehbewegung um die Zylinder-Mittelachse - oder umgekehrt -,
mittels mindestens einer räumlichen Kurvenbahn,
welche sich auf eine oder mehrere Führungen, bestehend aus Führungselementen wie beispielsweise
Rollen oder Gleiter, abstützt und relativ zu diesen Führungen rotiert,
wobei die Kurvenbahn beispielsweise gestaltet ist als scheibenförmige Kurvenbahn
oder als umlaufende Nut, in welche die Führung greift.
8. Kolbenmaschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuerung des Ladungswechsels in mindestens einem äusseren Arbeitsraum gemäss
Anspruch 1 oder 2 erfolgt.
9. Kolbenmaschine nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Maschine als Gleichstrom-Maschine oder als Einphasen - oder Mehrphasen - Wechselstrom-Maschine
gebaut ist und dass die ganze Anzahl n Stellen, wo der Stator die Mantelfläche des
Ankers axial führt, gleich der Anzahl n identischer Hubzyklen pro Umdrehung ist,
und dass diese n Führungsstellen zueinander in identischen Winkel-Abständen bezüglich
der Drehachse ortsfest am Stator angeordnet sind,
und dass bei der Variante mit nicht dauermagnetischem, spulenlosen Anker,
a) bei der Gleichstrom-Maschine
entweder bei allen n Führungsstellen des Stators die Polarität konstant bleibt und
zwischen den Führungsstellen eine ganze Anzahl axial oder axial-tangential wirkende,
treibende magnetische Kräfte vom Stator auf den Anker wirken, indem an diesen Treiberstellen
je zwei Spulen in axialer Richtung nebeneinander liegen, die mit unterschiedlichen
Polaritäten den magnetisierten Anker anziehen bzw. abstossen und durch Polumschaltung
ihre Polarität periodisch wechseln, oder dass alle n Führungsstellen ihre Polarität
gemeinsam periodisch wechseln, während die je 2 Pole an den Treiberstellen des Stators
konstant bleiben,
b) bei der Einphasen-Wechselstrommaschine
die Anordnung der Pole analog zur Gleichstrom-Maschine ist, die Polarität jedoch durch
den Stromverlauf wechselt, wobei für die konstanten Magnetpole der Strom gleichgerichtet
wird, oder ein Dauermagnet verwendet wird,
c) bei der Mehrphasen-Drehstrom-Maschine
die Pole der n axialen Führungsstellen des Stators konstant bleiben und die, je dazwischen
liegenden, treibenden Felder durch je mehrere, axial nebeneinander gereihte, Spulen
erzeugt werden, welche mittels Drehstrom ein axial wanderndes Feld erzeugen und den
Anker mitbewegen, wobei an den Bewegungstotpunkten entweder die Richtung des Drehstroms
oder die Polung der Führungsstellen gewechselt wird,
wobei, bei gewissen Ausführungsarten, für den Start der Maschine oder für die Bestimmung
der Drehrichtung, noch eine oder mehrere Hilfsspulen nötig sind, welche beispielsweise,
relativ zu den andern Spulen um einen Winkel bezüglich der Drehachse versetzt, am
Stator plaziert werden.
10. Kolbenmaschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Radial-Lagerfläche der taumelscheibenartigen Welle zwischen den Axial-Führungsflächen
eingeformt ist, so dass das Uebertragungselement zwischen die Axial-Führungsflächen
eingelagert ist und mit seinen Seitenflächen die Axialführung übernimmt,
oder dass die taumelscheibenartige Welle wie eine Kreisscheibe geformt ist, welche
vom Uebertragungselement von aussen her umgriffen wird, so dass die Kreisscheiben-Mantelfläche
als Radial-Lagerfläche und der äussere Bereich der beiden Seitenflächen als Axial-Lagerflächen
dienen, wobei bei beiden Varianten das Uebertragungselement auf der taumelscheibenartige
Welle mit Gleitlagern oder beispielsweise, in entsprechend angepasster Bauweise,
mit Wälzlagern gelagert ist.
11. Kolbenmaschine nach Anspruch 5 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die taumelscheibenartige Welle und das darauf gelagerte Uebertragungselement so ausgebildet
sind, dass sie zusammen einen Elektromotor oder Elektrogenerator bilden, so dass
infolge magnetischer Kraftwirkung ein Drehmoment zwischen diesen beiden Teilen entsteht,
wodurch aus elektrischer Energie die Kolbenbewegung erzeugt, oder umgekehrt aus der
Kolbenbewegung elektrische Energie erzeugt wird,
12. Kolbenmaschine nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Leistungsübertragung der Maschine nach aussen durch die drehende Hohlwelle erfolgt,
beispielsweise mechanisch mittels Zahnräder,
oder indem die Hohlwelle und deren Lagerung im Zylinder so ausgebildet sind, dass
sie zusammen einen Elektromotor oder Elektrogenerator bilden, wodurch mittels elektrischer
Energie die Drehung der Hohlwelle, oder durch die Drehung der Hohlwelle elektrische
Energie erzeugt wird.
13. Kolbenmaschine nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass Führungsrollen oder Gleiter durch Wippen miteinander verbunden sind.
14. Kolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1, 2, 3 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die dazugehörigen Kolbenbewegungen gemäss Anspruch 4, 5, 6, 7, 9, 10, 11, 12
oder 13 entstehen.
15. Kolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1,2,3,7,8,13 oder 14, dadurch gekennzeichnet,
dass
die Kolbenform und die Anzahl Hubzyklen pro Umdrehung auf den Verwendungszweck und
das Arbeitsverfahren der Maschine, beispielsweise 2-Takt oder 4-Takt, so abgestimmt
ist, dass sich die Abfolge der von der Kolbenbewegung und der Kolbenform abhängingen
Steuerung von Oeffnungen in der Zylinderwand periodisch mit dem Arbeitszyklus der
Maschine wiederholt,
nämlich indem beispielsweise der Kolben bei einem 4-Takt-Motor zwei Hubzyklen pro
Umdrehung macht und bei einer 2-Takt-Maschine, einem Verdichter oder bei einer Pumpe
einen Hubzyklus pro Umdrehung, und bei einem 2-Takt-Verbrennungsmotor, welcher mit
dem Dreh-Hubkolben und nicht mit einem nur drehenden Kolben den Ladungswechsel steuert,
einen halben Hubzyklus pro Umdrehung,
wobei für diejenigen Kolbenformen, bei denen sich die für die Steuerung wirksame Form
der Kantenlinie, welche die Kolbenmantelfläche stirnseitig begrenzt, schon nach einem
Bruchteil einer Umdrehung geometrisch periodisch wiederholt, die genannte Anzahl
Hubzyklen nicht pro Umdrehung sondern pro entsprechendem Bruchteil einer Umdrehung
gilt.
16. Kolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1,2,3,7,8,13,14 oder 15, dadurch gekennzeichnet,
dass die Fähigkeit des Kolbens, durch seine Form und durch seine Drehbewegung oder
Dreh-Hubbewegung, Oeffnungen in der Zylinderwand beliebig zu steuern, ausgenützt wird,
um folgende Zwecke zu erfüllen, nämlich
um das Arbeitsmedium, sortiert nach Gehalt an innerer Energie, in verschiedene Auslasskanäle
ausströmen zu lassen, sodass beispielsweise beim Verbrennungsmotor nach der Verbrennung
die noch energiereichen Auspuffgasse unter hohem Druck dem Abgasturbolader zugeführt
werden und dann die verbleibenden Auspuffgase unter niedrigem Druck in einen andern
Kanal ausgestossen werden,
und / oder um, zwecks Leistungs- oder Mengenregulierung, anstatt das Arbeitsmedium
beim Ansaugen verlustvoll zu drosseln, das ungedrosselt angesaugte Arbeitsmedium zu
Beginn des Verdichtungstaktes wieder teilweise ausströmen zu lassen durch eine Oeffnung
in der Zylinderwand - oder durch mehrere, gestaffelt angeordnete Oeffnungen -, welche
man mit Drosselklappen o.ä. verschliessen kann,
und / oder um zu bestimmten Zeitpunkten zusätzliche Medien ins Arbeitsmedium einströmen
zu lassen.
17. Kolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rotation oder Verwirbelung, welche durch die Drehung des Kolbens und = falls
vorhanden = der zentralen Welle verursacht wird, verstärkt wird
durch eine entsprechende Gestaltung der Oberfläche der dem Arbeitsmedium zugewandten
Kolbenstirnseiten,
durch eine entsprechende Gestaltung der Oberfläche der zentralen Welle, und/oder =
falls vorhanden =
durch die Anordnung der Einlasskanäle in tangential-radialer Richtung zur Zylinderachse,
und/oder
dass zusätzliche Rotationsbewegungen oder Verwirbelungen des Arbeitsmediums auch in
andern Rotationsachsen erzeugt werden, indem die beiden Stirnflächen, welche den Arbeitsraum
beidseitig begrenzen, so gestaltet sind, dass im oberen Hubtotpunkt das aus engen
Quetschflächen herausgepresste Arbeitsmedium so in einen Wirbelraum einströmt, dass
in jeder theoretischen Schnittebene betrachtet, welche durch den Wirbelraum geht
und senkrecht zur Rotationsachse der so erzeugten Wirbel liegt, das Arbeitmedium
von verschiedenen Seiten her je tangential in den Wirbelraum einströmt, wobei dieser
Wirbelraum beispielsweise die Form eines Torus aufweist.
18. Kolbenmaschine nach einem der Ansprüche 4...7 oder 9...17,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kinematik der ocillierenden Hubbewegung relativ zur Drehbewegung dem Verwendungszweck
und dem Arbeitsverfahren der Maschine angepasst wird, nämlich
a) bei der Maschine nach Anspruch 4 oder 9 durch die Form des Ankers bzw. des Stators,
b) bei der Maschine nach Anspruch 7 oder 13 durch die Formgebung der Kurvenbahn,
c) bei der Maschine nach Anspruch 5, 10 oder 11 durch die Wahl des Winkels der Mittelachse
der taumelscheibenartigen Welle zur Zylinderachse, und durch den Abstand zwischen
dem Schnittpunkt dieser beiden Achsen und dem Gelenk, welches das Uebertragungselement
mit dem Zylinder verbindet, durch die Gestaltung dieser gelenkigen Verbindung, besonders
der Längsverschiebbarkeit,
und durch die Schaffung eines - sonst eigentlich nicht erforderlichen - Abstands
zwischen der theoretischen Ebene, welche durch den erwähnten Schnittpunkt geht und
senkrecht zur Mittelachse der taumelscheibenartigen Welle steht, und dem Gelenk, wobei
- im Falle einer konstruktiven Auftrennung des Gelenks in mehrere Gelenke mit getrennten
Funktionen - dasjenige Gelenk massgebend ist, welches dem Führungselement die Schwenkbewegung
um eine Achse radial zu einer der beiden erwähnten Mittelachsen erlaubt,
d) bei einer Maschine nach Anspruch 6 oder 12, in Analogie zur Maschine nach Anspruch
5, durch die Wahl des Winkels der Drehachse der Hohlwelle zur Zylinderachse, und durch
den Abstand zwischen dem Schnittpunkt dieser beiden Mittelachsen und der gelenkigen
Verbindung des Kolbens mit der Hohlwelle,
durch die Gestaltung dieser gelenkigen Verbindung, besonders der Längsverschiebbarkeit,
und durch die Schaffung eines sonst eigentlich nicht erforderlichen Abstands zwischen
der theoretischen Ebene, welche durch den erwähnten Schnittpunkt geht und senkrecht
zur Mittelachse der Hohlwelle steht, und dem Gelenk, wobei - im Falle einer konstruktiven
Auftrennung des Gelenks in mehrere Gelenke mit getrennten Funktionen - dasjenige Gelenk
massgebend ist, welches dem Führungselement die Schwenkbewegung um eine Achse radial
zu einer der beiden Mittelachsen erlaubt.
19. Kolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Synchronisation zwischen der Kolbendrehung und der Hubbewegung variabel ist,
um beispielsweise die Steuerzeiten zu verändern,
indem bei der Maschine nach Anspruch 4...7 oder 9...13 der am Zylinder befestigte
Teil der Vorrichtung, welche die Dreh-Hubbewegung des Kolbens bewirkt, relativ zum
Zylinder um die Zylinderachse verdreht wird, oder
indem der am Kolben befestigte Teil der Vorrichtung, welche die Dreh-Hubbewegung
des Kolbens bewirkt, relativ zur Stirnseite des Kolbens um die Zylinderachse verdreht
wird.
20. Kolbenmaschine nach einem der Ansprüche 4..7 oder 9..19,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Länge des Hubs und/oder das Verdichtungsverhältnis verstellbar ist,
bei der Maschine nach Anspruch 4 oder 9 durch axiales Verschieben magnetischer Pole
oder durch elektrisch wahlweise ein- und ausschaltbare magnetische Pole,
oder durch Verstellung der Stärke der magnetschen Kräfte, welche die Axialkraft des
Kolbens bewirken, so dass, infolge der äusseren Axialkraft auf den Kolben und infolge
der Massenträgheit des Kolbens, der effektive Kolbenhub variierbar vom theoretischen
Kolbenhub abweicht,
bei der Maschine nach Anspruch 5, 10 oder 11, bzw. 6 oder 12, durch Verstellung des
Winkels, den die Mittelachse der taumelscheibenartigen Welle bzw. die Mittelachse
der Hohl welle zur Zylinderachse aufweist, indem die taumelscheibenartige Welle
bzw. die Hohlwelle schwenkbar gelagert ist, oder durch die Verstellung von in Anspruch
16 aufgeführten geometrischen Längen, welche die Kinematik beeinflussen, besonders
durch die Verstellung des Abstands zwischen dem Gelenk und dem erwähnten Achsenschnittpunkt.
21. Kolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Drehbewegung des Kolbens oder der Kolben auf eine oder beide Aussen-Stirnseiten
der Maschine übertragen wird mittels einer durch die Zylinder-Mittelachse führenden
Welle, die solcherart gestaltet ist, dass zwischen Kolben und Welle ein Drehmoment
übertragen wird und die oscillierende Hubbewegung durch eine axiale Verschiebbarkeit
gewährleistet wird.
22. Kolbenmaschine nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Drehmomentübertagung vom Kolben auf die, durch die Zylinderachse führende, zentrale
Welle
entweder mittels Keilwelle oder Formwelle erfolgt,
oder mittels Wälzkörper, welche Tangentialkräfte übertragen und bei der Axialverschiebung
sich rollend bewegen, oder mittels längsverschiebbaren homokinetischen Gelenken.
23. Kolbenmaschine nach einem der Ansprüche l bis 22,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Drehmomentübertagung vom Kolben auf die durch die Zylinderachse führende zentrale
Welle, oder die direkte Drehmomentübertragung zwischen zwei benachbarten Kolben, mittels
einer oder mehrerer Membranen oder Faltenbälgen / Rollbälgen oder anderer federartiger
Elemente erfolgt, welche die axiale Längsverschiebung durch elastische Verformung
zulassen.
24. Kolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 23,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Drehbewegung des Kolbens um die Zylinderachse durch Tangentialkraft auf den
Kolben, oder auf ein anderes um diese Achse drehendes Teil, nach aussen übertragen,
bzw. von aussen her erzeugt wird, oder
dass eines der drehenden Teile Bestandteil eines Elektromotors oder Elektrogenerators
bildet.
25. Kolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 24,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Drehmomentübertagung zwischen den Kolben mittels Formschluss erfolgt, indem die
beiden benachbarten Kolbenstirnseiten auch im unteren Hubtotpunkt ineinandergreifen
und so Tangentialkräfte mittels Gleitflächen oder indirekt mittels Wälzkörpern übertragen.
26. Kolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 25,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwecks Reibungsverminderung der drehende Kolben und der Dreh-Hubkolben auf einem
Schmierfilm aufliegt, welcher sich in jenem Bereich der Zylinderwand befindet, wo
keine zu steuernden Oeffnungen sind, wobei das Schmiermittel = falls es nicht in den
Arbeitsraum gelangen darf = durch einen Abstreifring o.ä. vom Arbeitsraum ferngehalten
wird.
27. Kolbenmaschine nach einem der Ansprüche 3..6, 9..12, 18, oder 20..24, dadurch
gekennzeichnet,
dass sich der Kolben nicht relativ zum Zylinder dreht, indem der Kolben oder der Zylinder
drehbeweglich mit der Vorrichtung verbunden ist, welche die Dreh-Hubbewegung erzeugt.