(19)
(11) EP 0 241 855 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.10.1987  Patentblatt  1987/43

(21) Anmeldenummer: 87105222.1

(22) Anmeldetag:  08.04.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B26D 3/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 14.04.1986 DE 8610069 U

(71) Anmelder:
  • Jergler, Peter
    4925 Kalletal 4 (DE)
  • Wiesenhofer, Peter
    4970 Bad-Oyenhausen 1 (DE)
  • Thal, Uwe
    4930 Detmold (DE)

(72) Erfinder:
  • Jergler, Peter
    4925 Kalletal 4 (DE)
  • Wiesenhofer, Peter
    4970 Bad-Oyenhausen 1 (DE)
  • Thal, Uwe
    4930 Detmold (DE)

(74) Vertreter: Hanewinkel, Lorenz, Dipl.-Phys. 
Patentanwalt Ferrariweg 17a
33102 Paderborn
33102 Paderborn (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Gerät zum Tournieren von Gemüse, Obst od. dgl.


    (57) Das Gerät zum Tournieren von Gemüse, Obst od. dgl. weist eine aufstellbare, eine Auflage- bzw. Anlagefläche (2) für das Gemüse (3), Obst od. dgl. bildende Grundplatte auf, gegenüber deren Auflage- bzw. Anlagefläche (2) ein Stempel (4) mit auswechselbarem Formmesser (5) in senkrechter, geneigter oder waagerechter Richtung von Hand oder motorisch bewegbar geführt an der Grundplatte gehalten ist.
    Durch die schnell aufeinander erfolgenden Verschiebebe­wegungen des Formmessers (5), welches die verschiedensten geometrischen Formen haben kann, wird in kurzer Zeit eine große Menge an geschnittenem Gut erreicht, welches die gewünschten und sauberen gleichen Formen hat und mit dem eine wirtschaftliche und einwandfreie Gemüse- und Obst­tournierung erzielt wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät, mit dem verschiedene Gemüse- und Obstsorten tourniert werden können.

    [0002] Bisher erfolgt das Tournieren, d.h. das in Formen schneiden des Gemüses, wie Gurken, Möhren, Kartoffeln od. dgl., in arbeits- und zeitaufwendiger Weise von Hand.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein einfach aufgebautes, kosten­sparend herstellbares und leicht zu handhabendes Gerät zu schaffen, mit dem ein rationelles Tournieren von Gemüse, Obst od. dgl. in bequemer Weise möglich ist.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst, wobei noch die in den Unteran­sprüchen aufgeführten Gestaltungsmerkmale vorteilhafte Weiterbildungen der Aufgabenlösung darstellen.

    [0005] Der Gegenstand der Erfindung erstreckt sich nicht nur auf die Merkmale der einzelnen Ansprüche, sondern auch auf deren Kombination.

    [0006] Das erfindungsgemäße Schneidgerät ermöglicht in bequemer Weise ein rationelles Tournieren von verschiedenen Obst- und Gemüsesorten oder auch ähnlichen Lebensmitteln.

    [0007] Ein von Hand oder motorisch auf- und abbewegbares Formmesser schnei­det das auf der Auflagefläche des Gerätes aufliegende und von Hand immer in die Schneidstellung geführte Gemüse oder Obst in die gewünschten Formen.

    [0008] Da die Auf- und Abbewegung des Formmessers schnell durchführbar ist, wird auch in kurzer Zeit eine große Menge an geschnittenem Gut er­reicht, das im Vergleich zu der herkömmlichen Handarbeit einerseits mengenmäßig größer ist und zum anderen in der Form genauer geschnitten ist.

    [0009] Das Gerät ist mit auswechselbarem Formmesser ausgestattet und die Formmesser können die verschiedensten geometrischen Formen aufweisen, so daß auch verschieden tourniertes Gemüse und Obst herstellbar ist.

    [0010] Das Gerät ist einfach aufgebaut, kostensparend herstellbar und sehr leicht zu handhaben und läßt sich durch seine günstige Konstruktion äußerst einfach reinigen.

    [0011] Das Auswechseln der einzelnen Messer oder von Mehrfachmessern ist mit wenigen Handgriffen einfach und schnell durchführbar.

    [0012] Durch die verschiedenartigen Messerformen läßt sich das Gemüse in ovale, kreisförmige und mehreckige Gemüseteile zerschneiden und bei dem Einsatz eines Mehrfachmessers werden gleichzeitig mehrere derartige Gemüseteile geschnitten und es können auch kleine Gemüseperlen erstellt werden.

    [0013] Anhand der Zeichnung wird nachfolgend ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Schneidgerätes für Gemüse, Obst od. dgl. in der abgesenkten Schneidstellung des Formmessers;

    Fig. 2 eine Seitenansicht im teilweisen Schnitt desselben Schneidgerätes in der angehobenen Nichtschneidstellung des Formmessers;

    Fig. 3 eine Draufsicht auf das Schneidgerät;

    Fig. 4 Eine Seitenansicht im teilweisen Schnitt der Befestigung des Form­messers an einem Stempel;

    Fig. 5 bis 9 Draufsichten auf Formmesser mit verschiedenen, geometrischen Formen.



    [0014] Ein erfindungsgemäßes Gerät (Schneidgerät) zum Tournieren von Gemüse, Obst, Kartoffeln od. dgl., weist eine aufstellbare, eine Auflagefläche (2) für das Gemüse (3) bildende Grundplatte (1) auf. Auf dieser Grundplatte (1) ist ein gegenüber der Auflagefläche (2) auf- und abbewegbar geführter Stempel (4) mit einem auswechselbaren Formmesser (5) gelagert, der von Hand oder mo­torisch in senkrechter Höhenrichtung auf- und abbewegt werden kann.

    [0015] Die Grundplatte (1) zeigt in bevorzugter Weise eine rechteckige Grundform und ist im Bereich des Formmessers (5), also im Schneidbereich, mit einer eingelassenen Widerlagerplatte (6) aus verschleißfestem Material ausgestattet, deren Oberfläche bündig zu der Auflagefläche (2) verläuft.

    [0016] Im Abstand zu dem Stempel (4) lagert auf der Grundplatte (1) eine aufrechte Säule (7), um deren oberen, abgesetzten Säulen­bereich (7a) eine Buchse (8) faßt, die unter Zwischenschaltung eines Halters (9) mit dem Stempel (4) verbunden und eine höhenverschiebbare Einheit bildet.

    [0017] Am oberen Ende des abgesetzten Säulenbereiches (7a) ist um eine waagerechte Achse (9) ein Handhebel (10) auf- und abschwenkbar mit seinem einen Längenende gelagert. Der Stempel (4) steht mit seinem oberen Ende über eine waagerechte Achse (11) mit dem Handhebel (10) in Verbindung, und der Handhebel (10) greift dabei mit einem Langloch (12) um die waagerechte Achse (11). Beim Auf- und Abbewegen des Handhebels (10) um seine Achse (9) wird über die Achse (11) der Stempel (4) ebenfalls auf- und abbewegt und dabei durch den Halter (9) und die Buchse (8) an der Säule (7, 7a) höhenmäßig verschiebbar geführt. In der Buchse (8) ist eine Kunststoffbuchse (8a) eingesetzt, die ein Gleiten von Metall auf Metall zwischen Buchse (8) und Säulenteil (7a) verhindert.

    [0018] Mit 13 ist ein am freien Längenende des Handhebels (10) be­festigtes Griffteil, wie Kugelgriff od. dgl. bezeichnet.

    [0019] Bei der Ausführung mit Handhebel (10) stellt das Schneiderät ein Handgerät dar und dabei läßt sich zur Unterstützung der Verschiebebewegung des Formmessers (5) nach oben hin in die Nichtschneidstellung um den Säulenbereich (7a) zwischen Buchse (8 und 7) eine Druckfeder (14) od. dgl. anordnen. An Stelle der Druckfeder (14) kann auch eine Zugfeder eingesetzt sein, die dabei mit einem Ende am oberen Ende der abgestuften Säule (7a) und mit dem anderen Ende am Halter (9) oder Stempel (4) angreift.
    Bei einer nicht dargestellten Ausführung ist das Schneidgerät mit einem, den Stempel (4) mit Formmesser (5) auf- und ab­bewegenden, motorischen Antrieb, wie Druckmittelzylinder, Elektromotor od. dgl. ausgestattet, der am Halter (9) oder an dem Stempel (4) angreift und auf der Grundplatte (1) gelagert ist.

    [0020] Das Formmesser (5) ist mit einem Befestigungsflansch (15) ausgestattet und wird gemäß Fig. 2 durch eine, den Befestigungsflansch (15) durchgreifende und von unten her in den Stempel (4) eingeschraubte Schraube (16), vorzugs­weise Zylinderkopfschraube mit Innensechskant, auswechselbar am Stempel (4) gehalten.

    [0021] Gemäß der weiteren Befestigungsausführung nach Fig. 4 ist der Flansch (15) mit einem Steckbolzen (17) ausgestattet, der in eine am unteren Ende des Stempels (4) befestigte Hülse (18) von unten her eingesteckt und durch eine in der Hülse (18) angeordnete und auf den Steckbolzen (17) klemmend ein­wirkende Schraube (19) lösbar am Stempel (4) gehalten wird.

    [0022] Das Formmesser (5) ist dünnwandig ausgebildet und kann die verschiedensten geometrischen Formen haben.

    [0023] Gemäß Fig. 5 ist das Formmesser (5) von einem Kreisring, gemäß Fig. 6 von einem Sechseckring und gemäß Fig. 1 von einem Ovalring gebildet. Weiter­hin lassen sich mehrere Formmesser (5) zu einer Messereinheit zusammen­stellen, wie z. B. in Fig. 7 mehrere Ovalringe miteinander zu einem Dreifach-­Formmesser (5), in Fig. 8 mehrere Rauten zu einem Dreifach-Formmesser und gemäß Fig. 9 mehrere Kreisringe zu einem Fünffach-Formmesser (5).

    [0024] Die Anzahl der zu einem Mehrfachmesser zusammengesetzten Formmesser läßt sich beliebig wählen und auch die Anordnung der Messer in einem Mehrfach-­Formmesser (5) kann beliebig ausgeführt sein.

    [0025] Zum Tournieren wird das Gemüse, Obst od. dgl. auf die Auflagefläche (2) der Grundplatte (1) aufgelegt und in den Bereich der Widerlagerplatte (6) geschoben und dann wird durch Auf- und Abbewegung des Stempels (4) mit Formmesser (5) über den Handhebel (10) oder den motorischen Antrieb das Gemüse (3), Obst od. dgl. in die jeweilige Form, die das Messer (5) hat, geschnitten.

    [0026] Nach jeder abgehenden Schneidbewegung und Erstellung der Gemüseform wird dann beim Hochfahren des Messers (5) das Gemüse wiederum um ein Stück unter das Messer geschoben und danach ein neuer Tourniervorgang vorgenommen.

    [0027] Das Formmesser (5) ist ebenfalls aus einem verschleißfesten Material hergestellt.

    [0028] Die Größe (Grundform und Höhe) des Formmessers (5) läßt sich beliebig bzw. entsprechend den Gemüse- und Obstsorten ausführen.

    [0029] Weiterhin liegt es im Rahmen der Erfindung, die Schneidbe­wegung des Formmessers (5) auch schräg von oben nach unten oder aber querverlaufend (in waagerechter Richtung) vorzu­sehen, wobei dann das Formmesser (5) entsprechend geführt ist bzw. bei der waagerechten Schneidbewegung die Auflage­fläche (2) als Anlage senkrecht steht.


    Ansprüche

    1. Gerät zum Tournieren von Gemüse, Obst od. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß an einer aufstellbaren, eine Auflage- bzw. Anlagefläche (2) für das Gemüse (3), Obst od. dgl. bildenden Grundplatte (1) ein gegenüber der Auflage- bzw. Anlagefläche (2) bewegbar geführter Stempel (4) mit auswechselbarem Formmesser (5) gelagert ist.
     
    2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stempel (4) mit Formmesser (5) in senkrechter, geneigter oder waagerechter Ebene gegenüber der Auflage- bzw. Anlagefläche (2) hin- und herverschiebbar vorgesehen ist.
     
    3. Gerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundplatte (1) eine rechteckige Grundform hat und im Bereich des verfahrbaren Formmessers (5) eine eingelassene, mit ihrer Oberfläche bündig mit der Auflagefläche (2) verlaufende Widerlagerplatte (6) aus verschleißfestem Material aufweist.
     
    4. Gerät nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Grundplatte (1) im Abstand zum Stempel (4) eine aufrechte Säule (7) gelagert ist, an der der Stempel (4) über einen Halter (9) und eine um die Säule (7) fassende Buchse (8) höhenverfahrbar geführt ist.
     
    5. Gerät nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß dasselbe als Handgerät ausgebildet ist und dabei ein Handhebel (10) mit einem Längenende um eine waagerechte Achse (9) am oberen Ende der Säule (7) auf- und abschwenkbar gehalten ist und der Stempel (4) über eine an seinem oberen Ende vorgesehene waagerechte Achse (11) mit dem Handhebel (10) bewegungsmäßig verbunden ist, wobei der Handhebel (10) mit einem Langloch (12) um die stempelseitige Achse (11) faßt, und daß die Säule (7) im Verschiebebereich der Buchse (8) abgestuft (7a) ist und zwischen Buchse (8) und Säule (7) um den abgestuften Säulenbereich (7a) eine Druckfeder (14) angeordnet ist.
     
    6. Gerät nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß dasselbe als motorisches Gerät ausgebildet ist und dabei auf der Grundplatte (1) ein motorischer Antrieb, wie Druckmittelzylinder, Elektromotor od. dgl. gelagert ist, der mit seinem beweglichen Teil an dem Halter (9) oder dem Stempel (4) angreift.
     
    7. Gerät nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Formmesser (5) einen Flansch (15) aufweist und mittels einer den Flansch (15) durchgreifenden und von unten her in den Stempel (4) eingeschraubte Schraube (16), vorzugsweise Zylinderkopfschraube mit Innensechskant, auswechselbar am Stempel (4) gehalten ist.
     
    8. Gerät nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Formmesser (5) einen Flansch (15) mit Steckbolzen (17) aufweist, der in eine am Stempel (4) untenendig befestigte Hülse (18) einfaßt und durch eine in der Hülse (13) angeordnete und klemmend auf den Steckbolzen (17) einwirkende Schraube (19) auswechselbar am Stempel (4) gehalten ist.
     
    9. Gerät nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Formmesser (5) dünnwandig aus einem verschleißfesten Material besteht und von einem Ovalring, einem Kreisring oder polygonalen Ring gebildet ist.
     
    10. Gerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehrere Formmesser (5) zu einem Mehrfach-Formmesser (5) (Messereinheit) zusammengesetzt sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht