(19)
(11) EP 0 103 167 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
11.11.1987  Patentblatt  1987/46

(21) Anmeldenummer: 83107884.5

(22) Anmeldetag:  10.08.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01H 83/22

(54)

Leitungsschutzschalter mit Fehlerstromauslösung

Circuit breaker with leakage current release

Interrupteur avec déclenchement par un courant de fuite


(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 24.02.1983 AT 640/83
19.08.1982 AT 3143/82

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
21.03.1984  Patentblatt  1984/12

(71) Anmelder: BROWN, BOVERI & CIE Aktiengesellschaft
68309 Mannheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Biegelmeier, Gottfried, Prof.-Dr.
    A-1190 Wien (AT)
  • McDowell, G.R.C.
    Bramhall Cheshire SK7 2AD (GB)

(74) Vertreter: Kempe, Wolfgang et al


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(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Leitungsschutzschalter gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Kombinierte Leitungsschutzschalter- Fehlerstromschutzschalter sind bekannt. Fehlerstrom wird im folgenden durch Fl, Leitungsschutz durch LS abgekürzt.

    [0003] In den kommenden Jahren wird der Bedarf an LS-Schaltern mit FI-Auslösung ansteigen. Dies zeichnet sich in der Entwicklung der Errichtungsvorschriften bereits jetzt ab, wobei die Ursachen einerseits in einem Wunsch nach höherer Sicherheit der elektrischen Anlagen und andererseits im Bedürfnis nach einer größeren Zuverlässigkeit der Schutzschalter liegen. Es ist in diesem Zusammenhang aus der Literaturstelle Biegelmeier, Höniger, « Das Prinzip der dreifachen Sicherheit für die Schutzmaßnahmen beim indirekten Berühren », ÖZE 34. Jg. (1981), H6, S. 185 bis 194 bekannt, daß schon vor zwanzig Jahren ein erweiterter Schutzumfang für die Schutzmaßnahmen beim indirekten Berühren als «vollkommener Fehlerschutz vorgeschlagen worden ist, was sich jedoch nur langsam durchsetzen konnte. Die Grundidee bestand in der Forderung, mit hochempfindlichen FI-Schutzschaltern zusätzlich zu den damals üblichen Schutzmaßnahmen beim indirekten Berühren auch gegen direktes Berühren zu schützen. Mit weiteren Erkenntnissen und Fortschritten in der Elektropathologie wurden diese Gedanken wichtig und heute weiß man, wie in der Literaturstelle Biegelmeier, « Über die Auslöseempfindlichkeiten und die Auslösezeiten von FI-Schutzschaltern • , E und M, 98 Jg. 1981, H 9, S. 374 bis 379, ausführlich dargestellt, sehr genau, welche Anforderungen an die Schutzmaßnahmen beim indirekten Berühren hinsichtlich der Auslösezeiten gestellt werden müssen.

    [0004] Damit wird sich aber das Prinzip der dreifachen Sicherheit in den kommenden Jahren weitgehend durchsetzen und in allen elektrischen Anlagen werden die Steckdosenstromkreise oder Räume mit besonderer Gefährdung zusätzlich durch hochempfindliche FI-Schutzschalter geschützt werden. Diese Entwicklung ist heute schon in den IEC-Entwürfen zu erkennen, in denen z. B für Badezimmer dieser zusätzliche Schutz gefordert wird. Es liegt auf der Hand, daß damit die erforderlichen Stückzahlen der Schutzschalter mit Auslösenennfehlerströmen unter 30 mA stark ansteigen werden. Damit treten aber Wirtschaftlichkeitsfragen in den Vordergrund und man wird hier sicher für den Schutz dieser einzelnen Stromkreise den Überstromschutz mit dem FI-Schutz kombinieren, wie es etwa heute bereits der skizzierte Stand der Technik tut. Demgemäß ist auf einfache Montierbarkeit und Produktion der Schalter mehr und mehr Wert zu legen. So beschreibt z. B. die DE-B-1 169 015 einen derartigen Schalter, bei dem an einem als LS-Schlater ausgebildeten Bauteil quer zur Verbindungslinie der Anschlußklemmen ein Bauteil angesetzt ist, das den FI-Auslöser enthält. Dabei ist zwischen den beiden Bauteilen ein Übertragungsglied zum Einwirken des FI-Auslösers auf das Schaltschloß vorgesehen. In der DE-B-1 256 775 wird versucht, das Problem dadurch zu lösen, daß bei mehrpoligen Schaltern die Aufnahmeräume für die Schaltkontakte parallel zueinander und parallel zur Verbindungslinie der Anschlußklemmen angeordnet sind und daß der Schalterraum in drei Raumteile aufgeteilt ist, in denen Schaltpole und Lichtbogenlöschvorrichtung in einem Raumteil, Kurzschluß- und Überstromauslöser sowie Schaltermechanik und Summenstromwandler in einem zweiten Raumteil, Fehlerstromrelais und Prüfeinrichtung in einem dritten Raumteil untergebracht sind. Eine Erdschlußschutzvorrichtung ist in der GB-A-11 07 879 behandelt, bei der neben einem FI-Auslöser auch eine Überstromsicherung vorgesehen ist. Die Ausführungen beziehen sich jedoch ausschließlich auf den elektrischen Schaltungsaufbau und geben keinerlei Hinweis zum konstruktiven Aufbau.

    [0005] Auch die DE-B-1 563 827 verwendet für einen kombinierten FI-LS-Schalter einen FI-Schutzschalter, an den selbständige Schalter, insbesondere LS-Schalter angesetzt sind, deren Schaltschlösser in geeigneter Weise miteinander gekuppelt sind.

    [0006] Alle genannten Konstruktionen sind relativ aufwendig, erfordern entweder eine zusätzliche Schaltflucht oder besondere Schloßteile und einen speziellen Magnetauslöser.

    [0007] Die Erfindung setzt sich nun zum Ziel, einen LS-Schalter mit FI-Auslösung zu schaffen, der sowohl in Bezug auf Wirtschaftlichkeit als auch in Bezug auf Zuverlässigkeit der Auslösung wesentliche Vorteile gegenüber den bisher bekannten Lösungen bietet. Dabei soll der Schalter montagefreundlich sein, so daß beim Anschluß Netz- und Verbraucherseite beliebig vertauscht werden können.

    [0008] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.

    [0009] Der Magnetauslöser in der Schaltflucht des Neutralleiters und das zugehörige Schaltschloß besitzen im wesentlichen die gleichen Bauteile wie die Magnetauslöser und die Schaltschlösser in den Schaltfluchten der Phasenleiter. Die Auslösespule des Magnetauslösers in der Neutralleiterschaltflucht mit entsprechender Windungszahl ist über die elektronische Schaltung mit dem Netz verbunden und betätigt beim Fließen eines FI den Magnetauslöser. Die Strombahn des Neutralleiters ist über den Summenstromwandler zu den Anschlußklemmen unterbrechungsfrei geführt. Man erreicht dadurch, daß für die FI-Auslösung, mit Ausnahme der Auslösespule, praktisch die gleichen Bauteile verwendet werden können wie für die Übertromauslösung in den Schaltfluchten der Phasenleiter. Damit ist aber größte Wirtschaftlichkeit gegeben und in Bezug auf die Zuverlässigkeit wird für die Fehlerstromauslösung das gleiche Niveau erreicht wie bisher bei der Überstromauslösung üblich.

    [0010] Aufgrund der Tatsache, daß für die Auslösung bei einem FI nicht nur der auf der Sekundärseite anstehende gerindge Spannungswert verwendet wird, sondern- gesteuert von dem an der Sekundärwicklung anstehenden Signal - die Netzenergie zur Auslösung benutzt wird, wird eine erhebliche Verbesserung und Vergrößerung der Zuverlässigkeit der Auslösung des LS-Schalters mit Fl-Bauteil bewirkt.

    [0011] Die Montage des Schalters in der Installation hat gewisse Schwierigkeiten. Es ist nämlich beim Anschluß des Schalters erforderlich, darauf zu achten, daß beim Anschließen Netz und Verbraucherseite nicht vertauscht werden.

    [0012] Jeder FI-Schutzschalter hat ja bekanntlich eine Prüfeinrichtung, bei deren Beätigung im Schalter über einen Strombegrenzungswiderstand ein künstlicher FI zum Fließen kommt, der den Schutzschalter auslöst. Dieser FI liegt immer höher als der Auslösenennfehlerstrom des Schutzschalters. In den einschlägigen Vorschriften wird meist festgelegt, daß beim Betätigen der Prüfeinrichtung die durch den Prüfstrom im Summenstromwandler des Schutzschalters resultierenden Durchflutungen sich aufheben.

    [0013] So wurde z. B. versucht, den Prüfstromkreis über einen Hilfskontakt zu führen, der auf der beweglichen Schaltbrücke seinen Gegenkontakt hat. Schaltet der Schalter aus, dann ist dieser Kontakt offen, und damit ist auch beim Betätigen der Prüfeinrichtung kein Stromfluß über den Prüstromkreis möglich. Diese Lösung hat jedoch Nachteile. Ein Kontakt in der Nähe der Hauptkontakte ist den agressiven Lichtbogengasen ausgesetzt, und außerdem ist die Führung des Prüfstromkreises zu einem Hilfskontakt auf der beweglichen Schaltbrücke eines Hauptkontaktes in der Montage aufwendig.

    [0014] Alle Lösungen, die für die Prüfeinrichtung vorgesehen wurden, können aber die Schwierigkeiten nicht beseitigen, die hinsichtlich der nachteiligen Beeinflussung der elektronischen Auslösereinheit bestehen, wenn Netz- und Verbraucherseite falsch angeschlossen werden. Um also die geforderte Vertauschbarkeit von Netz- und Verbraucherseite beim Anschluß zu erreichen, wird statt eines Unterbrecherkontakts im Neutralleiter der Neutralleiter unterbrechungsfrei geführt. Der dadurch freiwerdende Kontakt in der Schaltflucht des Neutralleiters wird als Hilfskontakt für das Ausschalten der Netzspannungsversorgung für den Prüfkreis und die elektronische Verstärkungseinrichtung benützt. Damit wird in der Massenfertigung wirtschaftlich produziert, indem die Netzzuleitung für Verstärker und Prüfeinrichtung über einen Unterbrecherkontakt geführt werden, der im Aufbau den Unterbrecherkontakten der Phasenleiter entspricht.

    [0015] Die Strombahn des Neutralleiters ist gemeinsam mit den Strombahnen der Phasenleiter über den Summenstromwandler geführt, wird aber nicht über den Unterbrecherkontakt geführt, d. h. sie verbindet direkt die beiden Klemmen für netz-und verbraucherseitigen NeutralleiteranschluB. Der Unterbrecherkontakt in der Neutralleiter-Schaltflucht wird stattdessen als Hilfskontakt für das Ausschalten der Netzspannungsversorgung für den Prüfkreis und die elektronische Verstärkungseinrichtung benützt.

    [0016] Schon aus Gründen der Massenfertigung wird man dabei die bewegliche Kontaktbrücke für den Hilfskontakt in gleicher Weise ausführen wie für einen Neutralleiterkontakt, also voreilend schließend und nacheilend öffnend. Da im Auslöserkreis nur geringe Ströme fließen, ist ein derartiger Kontakt stark überdimensioniert und daher funktionssicher.

    [0017] Die Erfindung reduziert aber nicht nur die für einen derartigen Schutzschalter erforderlichen verschiedenen Bauteile, sondern sie bringt auch die gleiche Auslösezuverlässigkeit, wie sie bisher bei LS-Schaltern üblich war. Dadurch, daß für die FI-Auslösung die gleichen SchaltschloBteile verwendet werden wie für die Überstromauslösung, kommt man zu einem robusten zuverlässigen und wirtschaftlichen Schaltgerät, dem in der Zufunkt besonders für den Schutz von Steckdosenstromkreisen große Bedeutung zukommen dürfte.

    [0018] Um die Montagefreundlichkeit zu erhöhen, wäre es denkbar, ein derartiges Gerät mit Anschlußklemmen für den Neutralleiter zu versehen, die in Form der bekannten Neutralleitertrennklemmen ausgeführt sind. Dadurch könnte man bei lsolationsfehlern des Neutralleiters in der geschützten Anlage die Fehlerortung leichter durchführen. Bekanntlich muß in diesen Fällen ja für die Isolationswiderstandsmessung der Neutralleiter von der Verteilung abgeklemmt (getrennt) werden.

    [0019] Deshalb wird vorgeschlagen, eine oder beide Neutralleiterklemmen so auszuführen, daß mittels eines Werkzeuges (Schraubendreher) die Verbindung zum Neutralleiter, ohne ihn zu bewegen, leicht und sichtbar getrennt werden kann (NeutraIleitertrennkIemme).

    [0020] Anhand der Zeichnungen, in denen einige Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt sind, soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigt :

    Figur 1 eine Aufsicht auf den erfindungsgemä-Ben Schalter,

    Figur 2 eine Einsicht in den LS-Schalter,

    Figur 3 eine Ausgestaltung des FI-Bauteiles und

    Figur 4 eine Schaltungsanordnung des Schalters gemäß der Erfindung.



    [0021] Figur 1 zeigt den Aufriß eines geschlossenen Schutzschalters, bestehend aus nebeneinander angeordneten Bauelementen (Schaltfluchten 1) für den Phasenleiter L1 mit diesem zugeordneten Anschlußklemmen 13a und 14a und zwei für den Neutralleiter N mit diesem zugeordneten Anschlußklemmen 13b und 14b Das Betätigungsorgan des Schutzschalters besteht aus miteinander gekuppelten Schaltknebeln 12a und 12b. Die Kupplung der Schaltschlösser im Inneren des Schutzschalters ist nicht sichtbar. Ferner besitzt der Schutzschalter, der als LS-Schalter mit FI-Auslösung ausgebildet ist und so wirkt, eine Prüfeinrichtung 15, mit der beim Drücken eines Drucktasters 15a ein Prüfstromkreis geschlossen wird, in dem der Prüffehlerstrom fließt. Eine derartige Prüfeinrichtung als solche ist bekannt.

    [0022] Die Figur 2 zeigt das Innere der Schaltflucht für den Phasenleiter L1. Von der Anschlußklemme 13a verläuft ein Verbindungsleiter 20 durch eine erste Öffnung 21 in der Gehäuseseitenwand des LS-Schalters, durch die er zu dem FI-Bauteil (siehe weiter unten) geführt ist. Von dort wird er durch eine zweite Öffnung 22 wieder in den LS-Schalter eingeführt und ist an einem Ende eines thermischen Überstromauslösers 4 angeschlossen. Am anderen Ende des Überstromauslösers 4 schließt sich eine Verbindungsleitung 23 an, die zur Spule eines magnetischen Auslösers 3a führt. Deren Ende ist über eine weitere Verbindungsleitung 24 mit einem Kontakthebel 5 elektrisch leitend verbunden, dessen freies Ende ein bewegliches Kontaktstück 8 aufweist, das mit einem an einer Lichtbogenleitschiene 25, die zur Anschlußtlemme 14a führt, befestigten festen Kontaktstück 9 zusammenwirkt. Der Kontaktstelle 8/9 ist ein Lichtbogenlöschblechpakt 10 zugeordnet.

    [0023] Im Inneren des Leitungsschutzschalters befindet sich ein Schaltschloß, das aus einem drehbar gelagerten Doppelarmhebel 11 besteht, der mit einer Kniegelenkhebelanordnung 26 an einem Ende gelenkig verbunden ist ; im Bereich des Knies der Kniegelenkhebelanordnung 26 ist eine Verbindungsstange 27 hin zum Schaltknebel 12a vorgesehen. Das andere Ende der Kniegelenkhebelanordnung 26 ist am Kontakthebel 5 angelenkt. Der Doppelarmhebel 11 wirkt mit einem Verklinkungshebel 28 zusammen, dergestalt, daß sich der Doppelarmhebel gegen den Verklinkungshebel 28 abstützt. Mittels eines Übertragungshebels 29 wird die Bewegung des Thermobimetalls bzw. des thermischen Überstromouslösers 4 auf den Verklinkungshebel 28 übertragen, so daß unter dem Druck einer Kontaktöffnungsfeder 30 beim Verschwenken des Verklinkungshebels 28 entgeden dem Uhrzeigersinn die Verriegelung gelöst wird, so daß das Schaltschloß den beweglichen Kontakthebel 5 in Ausschaltstellung verbringen kann. Der Verklinkungshebel 28 wird zusätzlich durch den magnetischen Auslöser 3a betätigt dergestalt, daß der Anker 6 nach links aus dem magnetischen Auslöser 3a herausgeschlagen wird, wenn ein Kurzschlußstrom auftritt und so den Verklinkungshebel 28 in Drehung versetzt. Gleichzeitig ist der Anker 6 des Schnellauslösers bzw. des magnetischen Auslösers 3a zusätzlich über eine mechanische Kupplung 7 mit dem bewegbaren Kontakthebel 5 verbunden, wodurch die Öffnungsbewegung dieses Kontakthebels unterstützt wird. Der Lichtbogen wird dadurch schnell von dem beweglichen Kontakthebel 5 und dem mit diesem zusammenwirkenden festen Kontaktstück 9 in das Lichtbogenlöschblechpakes 10 getrieben.

    [0024] An der Lichtbogenleitschiene 25 ist ferner eine Prüfleitung 31 angeschlossen, die eine Kontaktstelle 32 aufweist, die mittels der Prüfeinrichtung 15 überbrückt werden kann. Die Prüfleitung 31 wird durch eine dritte Öffnung 33 im Gehäuse hin zum Fehlerstrombauteil geführt (siehe weiter unten).

    [0025] Die. Figur 3 zeigt das Innere der Schaltflucht für den Neutralleiter N, der durch den Summenstromwandler 16 hindurchgeführt ist, aber nicht am bewegbaren Kontakthebel endet, sondern an die Anschlußklemme 14b angeschlossen ist. Der Neutralleiter N ist über eine Zwischenleitung 40 sowohl mit einem Leitungszweig 41 als auch mit einem Leitungszweig 42 elektrisch-galvanisch verbunden, welcher Leitungszweig über nicht näher bezifferte Öffnungen in den LS-Schalterbauteil eingeführt ist und dort die Prüfeinrichtung 15 enthält. Über einen Leiter 43 ist die Prüfeinrichtung einerseits an dem festen Kontaktstück 9 und andererseits über ein Zwischenstück 44 mit dem Verstärker 17 verbunden. Ferner wird der Phasenleiter 20 über einen Verbindungsleiter 20a mit dem beweglichen Kontakthebel 5 verbunden.

    [0026] Damit liegt die Auslösespule des elektromagnetischen Schnellauslösers 3b nicht mehr im Hauptstromkreis, sondern wird bei Fließen eines Fehlerstromes durch den Verstärker an die Netzspannung angeschlossen, wodurch der Schutzschalter mit Hilfe der Netzenergie auslöst. Die Hauptstrombahn des Neutralleiters verbindet somit die Anschlußklemmen direkt und führt über den Summenstromwandler. Die Netzzuleitung von Prüfeinrichtung und Verstärker geht von dem Phasenleiter zum Unterbrecherkontakt, wobei die Feder 30 für den notwendigen Kontaktdruck sorgt.

    [0027] Die Wirkungsweise der Anordnung gemäß Figur 3 wird anhand der Figur 4 näher dargestellt.

    [0028] Die Figur 4 zeigt die Schaltungsanordnung des Bauteiles gemäß Figur 3 inklusive Prüfeinrichtung 15 gemäß Fig. 2. Die Anschlußklemmen des Phasenleiters sind 14a und 13a und die des Neutralleiters 14b und 13b. Dabei liegen die Anschlußklemmen 14a und 14b am Netz und die Anschlußklemmen 13a und 13b sind mit dem Verbraucher verbunden. Man erkennt, daß die Zuleitung von dem Phasenleiter L1 hin zu der Prüfeinrichtung 15 über die Kontaktstelle 8a19a führt, die bei Auslösung zusammen mit der Hauptkontaktstelle 8/9 öffnet. Dadurch wird es gleichgültig, ob an den KJemmenpaaren 14a114b oder an den Klemmenpaaren 13a/13b Netzspannung ansteht. In jedem Falle wird die Leitung hin zur Prüfeinrichtung 15 durch die Kontaktstelle 8a/9a geöffnet.


    Ansprüche

    1. Leitungsschutzschalter mit Fehlerstromauslösung, bestehend aus nebeneinander angeordneten, als Schaltfluchten (1, 2) ausgebildeten Bauelementen, in denen die Polstrecken für die Unterbrechung der Phasenleiter (L1) und des Neutralleiters (N) untergebraht sind und die die miteinander gekuppelten Schaltschlösser (26) mit den thermischen (4) und magnetischen (3a, 3b) Auslösern enthalten, wobei in der Schaltflucht (2) des Neutralleites (N) kein thermischer Auslöser (4), sondern lediglich der Magnetauslöser (3b) und Bauteile für das Schaltschloß, die den entsprechenden Bauteilen in den Schaltfluchten (1) der Phasenleiter (L1) gleichen, angeordnet sind, wobei die Strombahn des Neutralleiters (N) zwischen den Anschlußklemmen (13b, 14b) der Schaltflucht (2) des Neutralleiters (N) über den Summenstromwandler, der auch die Phasenleiter (L1) erfaßt, geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß in der Schaltflucht (2) des Neutralleiters (N) eine netzspannungsabhängige elektronische Verstärkungseinrichtung (17) angeordnet ist und daß die in der Schaltflucht (2) des Neutralleiters (N) angeordnete Auslösespule des Magnetauslösers (3b) beim Fließen eines Fehlerstroms im Summenstromwandler über die Verstärkungseinrichtung (17) mit dem Netz verbunden wird, wodurch der Magnetauslöser (3b) von der Netzenergie betätigt wird, daß der neutralleiter (N) zwischen den Anschlußklemmen (13b, 14b) unterbrechungsfrei durch den Summenstromwandler (16) geführt ist und daß die Verstärkungseinrichtung (17) und die Prüfeinrichtung (15) mittels einer Verbindungsleitung (20a) über einen Unterbrecherkontakt (8a, 9a), der im Aufbau den Unterbrecherkontakten (8, 9) der Phasenleiter (L1) entspricht, mit einem der Phasenleiter (L1) verbunden sind.
     
    2. Leitungsschutzschalter mit FI-Auslösung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsleitung (20a) zwischen dem Unterbrecherkontakt (8, 9) des Phasenleiters (L1) und dem Summenstromwandler an diesen Phasenleiter (L1) angeschlossen ist.
     
    3. Leitungsschutzschalter mit FI-Auslösung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußklemmen (13b, 14b) für den Neutralleiter so ausgebildet sind, daß mittels eines Werkzeuges (Schraubendreher) die Verbindung zum Neutralleiter, ohne ihn zu bewegen, leicht sichtbar getrennt werden kann (Neutralleitertrennklemme).
     


    Claims

    1. Circuit breaker with fault-current tripping, consisting of adjacently arranged components constructed as switching rows (1, 2) in which the terminal paths for interrupting the phase conductors (L1) and the neutral conductor (N) are accommodated and which contain the latching mechanisms (26), which are coupled to each other, with the thermal (4) and magnetic (3a, 3b) tripping devices, in which arrangement no thermal tripping device (4) is arranged in the switching row (2) of the neutral conductor (N) but only the magnetic tripping device (3b) and components for the latching mechanism which are similar to the corresponding components in the switching rows (1) of the phase conductors (L1), in which arrangement the current path of the neutral conductor (N) is conducted between the connecting terminals (13b, 14b) of the switching row (2) of the neutral conductor (N) via the summation current transformer which also covers the phase conductors (L1), characterized in that a power-system- dependent electronic amplifying device (17) is arranged in the switching row (2) of the neutral conductor (N) and that the tripping coil of the magnetic tripping device (3b), which tripping coil is arranged in the switching row (2) of the neutral conductor (N), is connected to the power system via the amplifying device (17) when a fault current flows in the summation current transformer, as a result of which the magnetic tripping device (3b) is operated by the power system energy, that the neutral conductor (N) is conducted free of interruption through the summation current transformer (16) between the connecting terminals (13b, 14b) and that the amplifying device (17) and the checking device (15) are connected to one of the phase conductors (L1) by means of a connecting line (20a) via an interrupter contact (8a, 9a) the construction of which corresponds to the interrupt contacts (8, 9) of the phase conductors (L1).
     
    2. Circuit breaker with fault-current tripping according to Claim 1, characterized in that the connecting line (20a) between the interrupter contact (8, 9) of the phase conductor (L1) and the summation current transformer is connected to this phase conductor (L1).
     
    3. Circuit breaker with fault-current tripping according to Claim 1 or 2, characterized in that the connecting terminals (13b, 14b) forthe neutral conductor are constructed in such a manner that the connection to the neutral conductor can be easily visibly disconnected (neutral-conductor disconnect terminal) by means of a tool (screwdriver) without moving the conductor.
     


    Revendications

    1. Disjoncteur de protection de ligne, à déclenchement par courant de défaut, constitué par des composants agencés côte à côte, qui sont réalisés en tant que modules (1, 2), dans lesquels sont agencées les voies de passage des conducteurs de phase (L1) et du conducteur de neutre (N), et qui comportent des dispositifs de manoeuvre (26) mutuellement couplés comprenant des déclencheurs thermiques (4) et magnétiques (3a, 3b), seuls le déclencheur magnétique (3b) et des composants du dispositif de déclenchement, identiques aux composants correspondants dans les modules (1) des conducteurs de phase (L1), étant agencés dans le module (2) du conducteur de neutre (N) qui ne comporte pas de déclencheur thermique (4), le trajet de courant du conducteur de neutre (N) entre les bornes de raccordement (13b, 14b) du module (2) du conducteur de neutre (N) passant par le transformateur différentiel, lequel englobe aussi les conducteurs de phase (L1 caractérisé par le fait qu'un dispositif amplificateur électronique (17) dépendant de la tension du réseau est agencé dans le module (2) du conducteur de neutre (N), par le fait que la bobine de déclenchement du déclencheur magnétique (3b) agencée dans le module (2) du conducteur de neutre (N) est reliée au réseau par le dispositif amplificateur (17) lors du passage d'un courant de défaut dans le transformateur différentiel, ce qui a pour effet que le déclencheur magnétique (3b) est actionné par de l'énergie provenant du réseau, par le fait que le conducteur de neutre (N), entre ses bornes de raccordement (13b, 14b) passe par le transformateur différentiel (16) sans être interrompu, et par le fait que le dispositif amplificateur (17) et le dispositif de contrôle (15) sont reliés à l'un des conducteurs de phase (L1) au moyen d'une ligne de liaison (20a), par l'intermédiaire d'un contact interrupteur (8a, 9a) qui, par sa construction, correspond aux contacts interrupteurs (8, 9) des conducteurs de phase (L1).
     
    2. Disjoncteur selon revendication 1, caractérisé par le fait que ladite ligne de liaison (20a) est raccordée audit conducteur de phase (L1) entre le contact interrupteur (8, 9) de ce conducteur de phase (L1) et le transformateur différentiel.
     
    3. Disjoncteur selon revendication 1 ou 2, caractérisé par le fait que les bornes (13b, 14b) pour le raccordement du conducteur de neutre sont aménagées de manière qu'il soit possible, au moyen d'un outil (tournevis), d'interrompre, de manière facilement observable, la connexion au conducteur de neutre (borne à sectionnement de conducteur de neutre) sans déplacer celui-ci.
     




    Zeichnung