[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur gleichzeitigen Ueberwachung der Garnqualität
an einer Vielzahl gleichartiger Ueberwachungsstellen einer Textilmaschine, bei welchem
für jede Ueberwachungsstelle ein Messorgan sowie den Messorganen zugeordnete Prozessoren
zur Verarbeitung der von den Messorganen gelieferten Signale verwendet werden und
jeweils mehreren Messorganen ein gemeinsamer Prozessor zugeordnet ist.
[0002] Aus der DE-A-30 05 746 und aus der EP-A-50 83 sind Verfahren dieser Art zur Ueberwachung
von Prozessparametern an Falschdrall-Kräuselmaschinen beziehungsweise an Ringspinnmaschinen
bekannt. Dabei wird jeweils für jeden Betriebszustand oder Prozessparameter ein bestimmter
Sensor verwendet, dessen Ausgangssignal einem bestimmten Signalverarbeitungsprozess
unterworfen wird.
[0003] Verfahren der eingangs genannten Art werden unter anderem an Garnreinigungs- und
Garnqualitätsüberwachungsanlagen für alternative Spinnverfahren wie Rotorspinnen und
dergleichen angewendet. Dabei können zusätzlich zu den bekannten Garnfehlern, wie
kurze Dickstellen, Grobfäden und Dünnstellen, noch periodische und aperiodische Fehlerketten,
Nummernabweichungen und Abweichungen der Garngleichmässigkeit auftreten. Alle diese
Fehlerarten können dabei aus dem Signal der einen Art von Messorganen abgeleitet werden,
wobei diese verschiedenen Signal-Verarbeitungsprozessen unterworfen werden.
[0004] Bei Anwendung bekannter Methoden der digitalen Signalverarbeitung zur Analyse der
Signale der Messorgane ist es beispielsweise zur Erkennung von kurzen Dickstellen
sowie von periodischen und aperiodischen Fehlerketten notwendig, dafür geeignete Algorithmen
alle 5 mm pro Länge des durchgelaufenen Garns ablaufen zu lassen unter Verwendung
von Messwerten, die zum durchschnittlichen Querschnitt bzw. Durchmesser von etwa 5
mm Garn proportional sind.
[0005] Für die Erkennung von Grobfäden oder langen Dünnstellen genügt es, geeignete Algorithmen
nur alle 10 bis 20 cm anzusetzen unter Verwendung von Durchschnittswerten des Garnquerschnitts
bzw. -durchmesser über die letzten 10 bis 20 cm, und die Erkennung von Nummernabweichungen
ist sogar nur sinnvoll, wenn zur Analyse Durschnittswerte über jeweils mehrere Meter
verwendet werden. Die genannten Algorithmen oder Signalverarbeitungsprozesse müssen
also pro Ueberwachungsstelle nach einem festen Takt ablaufen, einzelne mit einer hohen,
andere mit einer eine oder mehrere Grössenordnungen langsameren Wiederholungsrate.
[0006] Wenn nun für die genannten Garnreinigungs-und Garnqualitätsüberwachungen Systeme
der in der DE-A-30 05 746 oder in der EP-A-50 83 verwendet würden, dann müsste die
Kapazität der Prozessoren auf die Belastungsspitzen, das heisst, auf die Signalverarbeitungsprozesse
mit der höchsten Wiederholungsrate, ausgerichtet werden, was die Anordnung ausserordentlich
teuer machen würde. Sollten anderseits die Kosten in einem vertretbaren Rahmen bleiben,
dann müsste unter Umständen auf die Erfassung gewisser Fehlerarten verzichtet werden.
[0007] Durch die Erfindung soll nun eine kostengünstiger Ueberwachung aller Fehlerarten
ermöglicht werden.
[0008] Diese Aufgabe wird mit den im kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 angegebenen Merkmalen
gelöst.
[0009] Eine weitere beträchtliche Verminderung des Aufwands bei der schaltungstechnischen
Realisierung lässt sich durch eine Trennung der Funktionen von Fehleranalyse und Fehlerbehandlung
zwischen stationärem Laufbetrieb und Anlaufbetrieb gemäss Anspruch 7 erreichen.
[0010] Die Erfindung betrifft weiter eine Vorrichtung zur Durchführung des genannten Verfahrens,
mit je einem Messorgan für die einzelnen Ueberwachungsstellen und mit jeweils einer
Mehrzahl von Messorganen zugeordneten Prozessoren zur Verarbeitung der von den Messorganen
gelieferten Signale, wobei den Prozessoren ein gemeinsames Zentralgerät zugeordnet
und mit diesen uber einen Kommunikationskanal verbunden ist, und jeder Prozessor einen
von einem Zeitgeber gesteuerten Multiplexer zur zyklischen Abtastung der Ausgangssignale
der diesem Prozessor zugeordneten Messorgane aufweist.
[0011] Die erfindungsgemässe Vorrichtung zeichnet sich durch die im kennzeichnenden Teil
von Anspruch 9 angegebenen Merkmale aus.
[0012] Nachstehend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und der Figuren
näher erläutert ; es zeigen :
Fig. 1a, 1b, 1c einen schematischen Ausschnitt aus einem zeitlichen Ablauf der wichtigsten
Signalverarbeitungsprozesse, und
Fig. 2 das Blockschema einer möglichen Ausführungsform einer erfindungsgemässen Vorrichtung.
[0013] Das zeitliche Ablaufdiagramm der Fig. 1a bis 1c, welche an ihren Schmalseiten aneinandergereiht
zu denken sind, zeigt die wichtigsten in einem Prozessor ablaufenden Signalverarbeitungsprozesse.
Dabei ist angenommen, dass dieser Prozessor einer Gruppe von 24 Ueberwachungsstellen
und damit Messköpfen zugeordnet ist.
[0014] In der oberen Zone 100 des Ablaufdiagramms sind diejenigen Prozesse dargestellt,
die zur Analyse der von den Messköpfen hergeleiteten Signale dienen, welche den auf
der Ordinate eingetragenen Ueberwachungsstellen 1 bis 24 zugeordnet sind. Im unteren
Teil ist in einer ersten Zeile 101 die zeitliche Anordnung von Prozessen für Hilfs-und
Zusatzfunktionen 102 bis 111, in einer zweiten Zeile 201 die zeitliche Anordnung von
Prozessen 202 bis 204 zur Vorbereitung und Verarbeitung von Meldungen im Zusammenhang
mit dem gegenseitigen Austausch der Ergebnisse zwischen verschiedenen Prozessen, in
einer dritten Zeile 301 die zeitliche Anordnung von Wartezeitintervallen 302 bis 311
auf Synchronisationszeichen und in den Zeilen 401, 501 und 601 die zeitliche Anordnung
dieser Synchronisationszeichen 402, 502, 602 dargestellt.
[0015] Die in der Zone 100 dargestellten Prozesse sind gemäss der Legende 30 in Fig. 1a
in drei durch unterschiedliche Schraffuren gekennzeichnete Klassen eingeteilt : In
Prozesse 31 der Klasse I, in Prozesse 32 der Klasse II und in Prozesse 33 der Klasse
111. Das Synchronisationszeichen 402 stösst jeweils die zeitkritischen Prozesse 31
(Klasse I) an, das Synchronisationszeichen 502 die zeitkritischen Prozesse 32 (Klasse
II) und das Synchronisationszeichen 602 die zeitkritischen Prozesse 33 (Klasse 111).
Diese Synchronisationszeichen 402, 502 und 602 fallen periodisch an, und zwar mit
einer Periodizität T
o entsprechend einer Garnlänge von 5 mm.
[0016] Die Prozesse 31 der Klasse I betreffen unter anderem die Analyse kurzer Garnfehler,
die eine Abtastrate von beispielsweise 5 mm Garnlauf benötigen, also kurze Dickstellen
sowie periodische und aperiodische Fehlerketten.
[0017] Die Prozesse 32 der Klasse II, die mit 701, 702 und 703 bezeichnet sind, laufen bezogen
auf die einzelnen Ueberwachungsstellen mit einer Wiederholungsrate, die nur 1/8 derjenigen
der Prozesse 31 beträgt. Zu diesen Prozessen gehören Analysen auf Grobfäden und lange
Dünnstellen. Bezogen auf den Garnlauf laufen sie somit mit einer Wiederholungsrate
von 4 cm. Diese reduzierte Wiederholungsrate wird erreicht (unter Wahrung der Periodizität
pro Ueberwachungsstelle), indem abwechselnd die Ueberwachungsstellen 1 bis 3, 4 bis
6, 7 bis 9, ....., 22 bis 24 an die Reihe kommen.
[0018] Schliesslich laufen die Prozesse 33 der Klasse 111, von denen der Prozess 801 eingezeichnet
ist, mit einer nochmals auf 1/8 reduzierten Wiederholungsrate ab, bezogen auf den
Garnlauf also alle 32 cm. Hier kommen in Frage : Analysen auf Nummernabweichungen
sowie das Senden und Empfangen von Datenpaketen im Verkehr mit der zentralen Steuereinheit
und gegebenenfalls anderen Gruppen.
[0019] Das Senden und Empfangen von Datenpaketen mit Prozessen 33 der Klasse III ist so
zu verstehen, dass im Rhythmus der Wiederholungsrate der Klasse I jedesmal ein Paket
ausgetauscht (gesendet oder empfangen) wird. Gemäss dem dargestellten Beispiel kann
es sich um je ein fest formatiertes Paket aus einem strukturierten Vorrat von 64 solcher
Pakete handeln, die zyklisch nacheinander ausgetauscht werden. Ein Paket also, das
einegleichartige Information (Einstellparameter oder Abstellbefehle für gewisse Ueberwachungsstellen)
enthält, kommt demgemäss nur alle 64 mal, d. h. alle 32 cm Garnlauf zur Uebertragung.
Dieses Prinzip lässt sich ohne Abweichung vom erfinderischen Gedanken in weiten Grenzen
variieren und aktuellen Bedürfnissen anpassen.
[0020] Zur Durchführung des umfangreichen Multiplexverfahrens sind die verschiedenen in
Zeile 101 dargestellten Hilfsfunktionen 102 bis 111 nötig : Zum Umschalten auf die
einzelnen Ueberwachungsstellen, zur Datenreduktion (Durchschnittsbildung, verallgemeinert
: Dezimation), zum Initialisieren und zum Durchführen und Analysieren des Datenverkehrs,
usw. Unter der Annahme, dass diese Zusatzfunktionen vom genannten Prozessor durchgeführt
werden, müssen sie zweckmässigerweise ebenfalls einer der drei Klassen zugeordnet
sein.
[0021] Beispielsweise ist die Reduktion der Datenrate auf 1/8 und die zugehörige Dezimation
eine Hilfsfunktion, die für das Garnsignal jeder Ueberwachungsstelle getrennt durchgeführt
werden muss. Ein entsprechender Dezimationsalgorithmus ist somit vor oder nach dem
jeweiligen Algorithmus zur Signalanalyse der Klasse I als Vorbereitung für die Signalanalysen
der Klasse II ablaufen zu lassen. Sinngemäss ist für die Datenreduktion und Vorbereitung
der Signalanalyse der Klasse IIL vorzugehen.
[0022] Als Hilfs- und Zusatzfunktionen, die nicht den einzelnen Ueberwachungsstellen zuzuordnen
sind, sei die Verwaltung von Adresszeigern, von Speicherplätzen zur Zwischenspeicherung
von Zwischenresultaten sowie das Warten auf Synchronisationssignale und deren Entgegennahme
erwähnt.
[0023] Beispielsweise bereitet die Hilfsfunktion 102 das Wartezeichenintervall 302 für das
Synchronisationszeichen 402 vor, welches dann die Prozesse 31 der Klasse I für die
24 UeberwachungsStellen auslöst. Das nächstfolgende Synchronisationszeichen 402 für
die Prozesse 31 wird dann nach der einer Garnlänge von 5 mm entsprechenden Periode
T
o empfangen, worauf wiederum die Prozesse 31 für alle 24 Ueberwachungsstellen ausgelöst
werden.
[0024] Die Hilfsfunktion 103 bereitet das Wartezeichenintervall 303 für das Synchronisationszeichen
502 vor, welches die mit 701 bezeichneten Prozesse 32 der Klasse II für die Ueberwachungsstellen
1 bis 3 auslöst. Das nach der Periode T
o nächstfolgende Synchronisationszeichen 502 löst dann die mit 702 bezeichneten Prozesse
32 für die Ueberwachungsstellen 4 bis 6 aus, und so weiter.
[0025] Das Blockschema von Fig. 2 zeigt eine Zentraleinheit 51 und einen mit dieser über
einen Kommunikationskanal 80 verbundenen Prozessor 53, wobei im allgemeinen mehrere
Prozessoren 53 an den Kommunikationskanal 80 angeschlossen sind und jeder dieser Prozessoren
53 eine Anzahl gleichartiger Ueberwachungsstellen bedient.
[0026] Beim dargestellten Ausführungsbeispiel wird der Prozessor 53 von 24 (analogen) Garnsignalen
55 gespeist, die von auf der Textilmaschine angebrachten Sensoren (Messköpfen) bekannter
Technik abgegeben werden. Der Prozessor 53 hat maschinenseitig 24 Ausgänge 56 für
Abstellungen und n mal 24 Ausgänge 57 für Alarmsignale. Es sind also pro Ueberwachungsstelle
ein Ausgang 56 für Abstellung und n Ausgänge 57 für Alarmsignale vorgesehen. Die Ausgänge
56 dienen zur Unterbrechung der Faserzufuhr oder zum Auslösen eines Reinigerschnittes,
die Ausgänge 57 dienen zur Ahzeige der Art der an der entsprechenden Ueberwachungsstelle
entdeckten Garnfehler, des Zustands der Ueberwachungsstelle und ähnlicher Parameter
und Angaben.
[0027] Der Prozessor 53 ist in Mikroprozessortechnik bekannter Art aufgebaut und enthält
als Herzstück einen Mikroprozessor 58, der mit je einem Adress-, Datenund Steuerleitungsbus
(A, D, S) verbunden ist und seinen Takt von einem externen Zeitgeber 59 erhält. Ein
Decoder 60 dient zur Decodierung von Adressen einzelner Module. Die Garnsignale werden
über einen vom Zeitgeber 59 gesteuerten Analogmultiplexer 61 auf einen A/D-Wandler
62 geleitet, von wo sie vom Mikroprozessor 58 abgerufen werden. Die Abstell- und Alarmsignale
56, 57 werden über einen Treiber 63 an die Aussenwelt abgegeben.
[0028] Ein spezieller Kommunikationsprozessor 64 bewerkstelligt den paketweisen Datenverkehr
zwischen Kommunikationskanal 80 und Mikroprozessor 58. Die Kommunikation mit der Zentraleinheit
51 erfolgt seriell auf je einer getrennten Leitung für Senden und Empfangen, die Kommunikation
mit dem Mikroprozessor 58 erfolgt parallel über Sende- und Empfangsregister, die vom
Mikroprozessor 58 geladen beziehungsweise gelesen werden. Senden und Empfangen werden
vom Zeitgeber 59 gesteuert.
[0029] Die vom Prozessor 53 erledigten Funktionen sind solche, die im stationären Laufbetrieb
der Textilmaschine anfallen. Wenn diese Textilmaschine beispielsweise eine Rotorspinnmaschine
mit typisch 200 und mehr Spinnstellen ist, dann verarbeitet sie auf allen Spinnstellen
dieselbe Garnqualität, d. h. die Werte der Einstellparameter für alle Spinnstellen
sind jeweils gleich. Die Rotorspinnmaschine wird von einer einzigen wandernden Anspinnmaschine
bedient, sodass das Anspinnen oder Spleissen, also eine Funktion im Anlauf oder im
beginnenden stationären Laufbetrieb der Spinnmaschine, jeweils nur an einer einzigen
Spinnstelle stattfindet. Deswegen wird im Anlaufzustand der Messkopf der jeweiligen
Spinnstelle an die Zentraleinheit 51 aufgeschaltet und nach Erreichen des stationären
Laufbetriebs von dieser wieder ab- und auf den entsprechenden Prozessor 53 umgeschaltet.
Das Aufschalten der Ueberwachungsstelle einer sich im Anlaufzustand befindlichen Maschinenposition
auf die Zentraleinheit 51 erfolgt über eine vom Mikroprozessor 58 gesteuerte Relais-Bank
65 ; das Garnsignal 66 wird als Analogsignal an die Zentraleinheit 51 geleitet.
[0030] Die Funktionen der Fehleranalyse und Fehlerbehandlung im stationären Laufbetrieb
können in zwei Kategorien eingeteilt werden : In Prozesse einer ersten Kategorie,
die synchron mit dem Garniauf ablaufen, das ist die Analyse auf Fehlerverdacht (Prozesse
der drei Klassen in der Zone 100 von Fig. 1), und in Prozesse einer zweiten Kategorie,
die nicht zwingend synchron mit dem Garniauf ablaufen, das sind die Entscheidungen
über einzuleitende Eingriffe und auszulösende Alarme. Die Prozesse der ersten Kategorie
werden vom Prozessor 53 erledigt, diejenigen der zweiten Kategorie von der Zentraleinheit
51, welche entsprechende Signale für einen Alarm 67 und Befehle für Interventionen
68 an die zentrale Steuerung der Textilmaschine abgibt.
[0031] Die Zentraleinheit 51 ist in bekannter Mikroprozessortechnik aufgebaut, sodass sich
hier eine spezielle Erläuterung erübrigt. Verbindungen zu Eingabestationen, Datensystemen,
usw., die aus dem Stand der Technik bekannt und ohne weiteres möglich sind, sind nicht
eingezeichnet, da sie nicht Gegenstand der Erfindung bilden.
[0032] Der Kommunikationskanal 80 ist gemäss Fig. 2 als Bussystem konzipiert. Die Uebermittlung
der zwischen Prozessor 53 und Zentraleinheit 51 auszutauschenden Meldungen (Fig. 1,
Zeile 201) erfolgt digital seriell auf zwei richtungsgetrennten Leitungen 82, 83.
Eine spezielle Taktleitung 81 dient zur Synchronisation. Die Uebertragung des analogen
Garnsignals 66 einer sich im Anlaufstadium befindlichen Maschinenposition an die Zentraleinheit
51 erfolgt als Analogspannung über eine gemeinsame Leitung 84.
[0033] Die physische Trennung der Funktionen « Fehleranalyse und Fehlerbehandlung im stationären
Laufbetrieb und « Fehleranalyse und Fehlerbehandlung im Anlaufbetrieb » bringt gegenüber
herkömmlichen Verfahren eine beträchtliche Verminderung des Aufwands bei der schaltungstechnischen
Realisierung: Die Abtastung der Garnsignale muss in einem starren Takt (alle 5 bis
10 mm Garnlauf) vor sich gehen, wobei die Fehleranalyse im Laufbetrieb nach relativ
einfachen Kriterien erfolgt und die Fehleranalyse im Anlaufzustand (Untersuchung auf
angeschnittene Doppelfäden, Grobfäden und Dünnstellen) dagegen komplizierter und aufwendiger
ist. Die Verminderung des Aufwands ergibt sich bei der genannten Trennung der beiden
Funktionen dadurch, dass für die aufwendigere Funktion nur eine Vorrichtung erforderlich
ist.
[0034] Eine weitere Verminderung des Aufwands ergibt sich durch die Aufteilung der Funktion
« Fehleranalyse und Fehlerbehandlung im stationären Laufbetrieb in synchron mit dem
Garnlauf ablaufende Prozesse der ersten Kategorie (Analyse auf Fehlerverdacht) und
in nicht zwingend synchron ablaufende Prozesse der zweiten Kategorie (Entscheidung
über einzuleitende Eingriffe und auszulösende Alarme). Denn die Analyse auf Fehlerverdacht
erfolgt nach sehr einfachen Kriterien und endet meist negativ. Dagegen benötigen die
Kriterien zur Auslösung eines Alarms und/oder zur Abstellung einer Maschinenposition
zusätzliche Merkmale, die nur bei positivem Fehlerverdacht zu berücksichtigen sind.
Zwar ist die Auslösung von Abstellungen und Alarmen so wie die Abtastung der Garnsignale
ebenfalls zeitkritisch, es sind aber Verzögerungen von 10 bis 20 cm und mehr (bezogen
auf den Garnablauf) durchaus zulässig, da bei Abstellung und nachfolgendem Wiederanlauf
ohnehin mindestens 1 m Garn entfernt wird. Da ausserdem bei den in Frage kommenden
Textilmaschinen Garnfehler sehr seltene Ereignisse sind, ist eine gemeinsame Behandlung
der « Fehlerverdachte in der für mehrere Prozessoren 53 und viele Ueberwachungsstellen
zuständigen gemeinsamen Zentraleinheit 51 sinnvoll.
[0035] Es sind heute billige Ein-Chip-Mikroprozessoren auf dem Markt erhältlich, die sich
hervorragend für die Realisierung eignen. Bei den betrachteten Textilmaschinen liegen
die Garnablaufgeschwindigkeiten heute bei maximal etwa 150 m/min. Das erlaubt die
Bedienung von 12 bis 24 Ueberwachungsstellen mit einem einzigen Prozessor, wenn man
diesen nur für die Analyse der am meisten zeitkritischen Kriterien (Fehlerverdacht)
einsetzt. Eine derartige Anzahl von Ueberwachungsstellen (Maschinenpositionen) ist
auch textiltechnisch sinnvoll und entspricht einer üblichen « Sektion ».
[0036] Der zusätzliche Aufwand für den Austausch der Datenpakete zwischen den beiden Kategorien
von Prozessen ist minimal, da es heute billige Ein-Chip-Mikroprozessoren auf dem Markt
gibt, wo die benötigten Kommunikationsprozessoren für bitserielle Uebertragung hardware-mässig
auf dem selben Chip integriert sind. Die spezifizierten Datenraten sind so hoch, dass
ein Bus-Verfahren problemlos möglich ist.
[0037] Die Verschachtelung der Fehlerverdachtsanalyse auf lange Grobfäden und Dünnstellen
ermöglicht eine effiziente Behandlung dieser Fehlerarten. Aufgrund des Abtasttheorems
(Nyquist) ist bei digitaler Signalverarbeitung eine Abtast- und Verarbeitungsrate
in der Grössenordnung von lediglich 5 bis 10 cm Garnlauf notwendig. Dadurch, dass
abwechselnd nur ein Teil aller Ueberwachungsstellen « zwischendurch bearbeitet wird,
lässt sich die Auslastung des verwendeten Prozessors 53 zeitlich ausgleichen, ohne
dass man auf die Periodizität der Verarbeitung verzichtet. Daraus ergibt sich als
praktische Konsequenz, dass man mit einem gegebenen Prozessor bei vorgegebener Garnlaufgeschwindigkeit
mehr Ueberwachungsstellen gleichzeitig bearbeiten kann als ohne diese Verschachtelung.
1. Verfahren zur gleichzeitigen Ueberwachung der Garnqualität an einer Vielzahl gleichartiger
Ueberwachungsstellen einer Textilmaschine, bei welchem für jede Ueberwachungsstelle
ein Messorgan sowie den Messorganen zugeordnete Prozessoren zur Verarbeitung der von
den Messorganen gelieferten Signale verwendet werden und jeweils mehreren Messorganen
ein gemeinsamer Prozessor zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Ablauf
der verschiedenen Signalverarbeitungsprozesse für die-, einzelnen Ueberwachungsstellen
mit verschiedenen Wiederholungsraten die Signalverarbeitungsprozesse mit gleichen
Wiederholungsraten zu Klassen (31, 32, 33) zusammenfasst und diese Klassen in ihrem
Ablauf so ineinander verschachtelt werden, dass sich, bezogen auf die einzelnen Ueberwachungsstellen,
die entsprechenden Signalverarbeitungsprozesse zumindest angenähert periodisch wiederholen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschachtelung der
einzelnen Klassen (31, 32, 33) von Signalverarbeitungsprozessen so erfolgt, dass Prozesse
mit der höchsten Wiederholungsrate zyklisch für alle und solche mit einer langsamen
Wiederholungsrate jeweils nur für wenige Ueberwachungsstellen ablaufen.
3. Verfahren nach Anspruch 2 zur Analyse der Signale der Messorgane durch die Prozessoren
(53) auf Merkmale von kurzen und langen Fehlern, dadurch gekennzeichnet, dass die
Analysen auf die kurzen und langen Fehler je mit einer angenähert dem umgekehrten
Verhältnis der Bezugslängen der jeweiligen Merkmale entsprechenden Häufigkeit durchgeführt
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Analysen der Signale
der Messorgane auf Merkmale langer Garnfehler mit einer bezogen auf die Garnlänge
künstlich reduzierten Abtastrate und mit entsprechenden Durchschnittswerten durchgeführt
werden, und dass der Reduktionsfaktor der Abtastrate angenähert dem Verhältnis zwischen
den Bezugslängen der Merkmale der langen und kurzen Fehler entspricht.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass pro Abtastintervall (To) sämtliche Ueberwachungsstellen in zyklischer Folge auf die Merkmale kurzer Fehler
und entsprechend dem Reduktionsfaktor der Abtastrate jeweils nur Teilmengen der Ueberwachungsstellen
für sich und untereinander in zyklischer Folge auf die Merkmale langer Fehler analysiert
werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Signale der Messorgane
auf Merkmale extrem langer Garnfehler mit einer nochmals reduzierten Abtastrate analysiert
werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man die
Prozessoren (53) zur Verarbeitung der zu ineinander verschachtelten Klassen (31, 32,
33) zusammengefassten Signalverarbeitungsprozesse zur Fehleranalyse und Fehlerbehandlung
im stationären Laufbetrieb verwendet, und dass man eine zusätzliche spezielle Anordnung
(51) zur Fehleranalyse und Fehlerbehandlung im Anlauf und im beginnenden stationären
Laufbetrieb vorsieht, auf welche man jede sich im Anlaufzustand befindliche Ueberwachungsstelle
aufschaltet und nach Erreichen des stationären Laufbetriebs wieder abschaltet.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass man die Signalverarbeitungsprozesse
zur Fehlerbehandlung und Fehleranalyse im stationären Laufbetrieb in solche, die synchron,
und in solche, die nicht zwingend synchron mit dem Garniauf ablaufen, aufteilt, und
dass man die Behandlung der letzteren Kategorie von Signalverarbeitungsprozessen mit
der zusätzlichen speziellen Anordnung (51) vornimmt.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 7, mit je einem Messorgan
für die einzelnen Ueberwachungsstellen und mit jeweils einer Mehrzahl von Messorganen
zugeordneten Prozessoren zur Verarbeitung der von den Messorganen gelieferten Signale,
wobei den Prozessoren ein gemeinsames Zentralgerät zugeordnet und mit diesen über
einen Kommunikationskanal verbunden ist, und jeder Prozessor einen von einem Zeitgeber
gesteuerten Multiplexer zur zyklischen Abtastung der Ausgangssignale der diesem Prozessor
zugeordneten Messorgane aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Prozessoren (53)
zur Fehleranalyse und Fehlerbehandlung im stationären Laufbetrieb vorgesehen sind
und das Zentralgerät (51) zur Fehleranalyse und Fehlerbehandlung im Anlauf und im
beginnnenden stationären Laufbetrieb ausgelegt ist, und dass die Signale des Messorgans
einer sich im Anlaufzustand befindlichen Ueberwachungsstelle über den jeweiligen Kommunikationskanal
(80) zum Zentralgerät übertragen werden.
1. Method for the simultaneous monitoring of yarn quality at a plurality of similar
monitoring stations of a textile machine, wherein a measurement device for each the
monitoring station as well as processors associated with measurement devices are used
for the processing of the signals delivered by the measurement devices, and wherein
a common processor is associated in each case with a plurality of measurement devices,
characterised in that for one run of the various signal processing processes for the
individual monitoring stations with different repetition rates, the signal processing
processes with the same repetition rates are combined into classes (31, 32, 33) and
these classes are so interleaved during their running that, related to the individual
monitoring stations, the corresponding signal processing processes are repeated at
least approximately periodically.
2. Method in accordance with claim 1, characterised in that the interleaving of the
individual classes (31, 32, 33) of signal processing processes takes place in such
a way that processes with the highest repetition rate run cyclically for all monitoring
positions, and those with a slow repetition rate run in each case for only a few monitoring
stations.
3. Method in accordance with claim 2 for analysing the signals of the measurement
devices by the processors (53) for features of short and long faults, characterised
in that the analysis for short and long faults is carried out in each case with a
frequency which approximately corresponds to the inverse ratio of the reference lengths
for the respective features.
4. Method in accordance with claim 3, characterised in that the analyses of the signals
of the measurement devices for features of long yarn faults are carried out with a
scanning rate which is artificially reduced relative to the yarn length and with corresponding
average values ; and in that the reduction factor for the scanning rate corresponds
approximately to the ratio between the reference lengths for the features of the long
and short faults.
5. Method in accordance with claim 4, characterised in that per scanning interval
(To), all monitoring stations are analysed in a cyclical sequence for the features
of short faults and in accordance with the reduction factor for the scanning rate,
in each case only some of the monitoring stations are analysed individually and among
themselves in a cyclical sequence for the features of long faults.
6. Method in accordance with claim 5, characterised in that the signals of the measurement
devices are analysed for features of extremely long yarn faults with a scanning rate
which is again reduced.
7. Method in accordance with one of the claims 1 to 6, characterised in that one uses
the processors (53) for processing the signal processing processes which are combined
into mutually interleaved classes (31, 32, 33) for fault analysis and for dealing
with faults in steady state running operation ; and in that one provides an additional
special arrangement (51) for the analysis of faults and for dealing with faults during
start-up and the initial steady state running operation, onto which one switches each
monitoring station which is in a starting state, and the switches it away again after
reaching the steady state running operation.
8. Method in accordance with claim 7, characterised. in that one splits up the signal
processing processes for dealing with faults and for the analysis of faults in steady
state running operation into those which take place synchronously with the movement
of the yarn, and into those which do not necessarily take place synchronously with
the movement of the yarn ; and in that one deals with the last category of signal
processing processes with the additional special arrangement (51).
9. Apparatus for carrying out the method of claim 7, with one measurement device for
the individual monitoring stations and with processors which are in each case associated
with a plurality of measurement devices for processing the signals delivered by the
measurement devices, with a common central apparatus being associated with the processors
and being connected with the latter via a communication channel, and with each processor
having a multiplexer controlled by a clock for the cyclical scanning of the output
signals of the measurement devices associated with this processor; characterised in
that the processors (53) are provided for fault analysis and for dealing with faults
in the steady state running operation, and the central apparatus (51) is laid out
for the analysis of faults and for dealing with faults during starting up and at the
start of the steady state running operation ; and in that the signals of the measurement
device of a monitoring station in the starting up state are transmitted to the central
apparatus via the respective communication channel (80).
1. Procédé de surveillance simultanée de la qualité du fil en un grand nombre de points
de surveillance de même type d'une machine textile, selon lequel, pour chaque point
de surveillance, on utilise un organe de mesure ainsi que des processeurs associés
aux organes de mesure en vue du traitement des signaux délivrés par les organes de
mesure, un processeur commun étant associé à plusieurs organes de mesure, caractérisé
en ce que lors d'un déroulement des différents processus de traitement de signaux
pour les différents points de surveillance à des vitesses de répétition différentes,
les processus de traitement de signaux présentant des vitesses de répétition identiques
sont rassemblés en classes (31, 32, 33) et le déroulement de ces classes est imbriqué,
de sorte que, relativement aux différents points de surveillance, les processus de
traitement de signaux correspondants se répètent au moins approximativement périodiquement.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'imbrication des différentes
classes (31, 32, 33) de processus de traitement de signaux s'effectue de telle sorte
que des processus à vitesse de répétition maximale se déroulent cycli- quement pour
tous les points de surveillance et ceux à vitesse de répétition lente se déroulent
par intermittence seulement pour quelques points de surveillance.
3. Procédé selon la revendication 2 en vue de l'analyse des signaux des organes de
mesure par les processeurs (53) sur des caractéristiques de défauts courts et longs,
caractérisé en ce que les analyses sur les défauts courts sont effectuées à une fréquence
correspondant approximativement au rapport inverse des longueurs de référence des
caractéristiques respectives.
4. Procédé selon la revendication 3, caractérisé en ce que les analyses des signaux
des organes de mesure sur des caractéristiques de défauts de fil longs sont effectuées
à une vitesse d'analyse artificiellement réduite rapportée à la longueur de fil et
avec des valeurs moyennes correspondantes, et en ce que le facteur de réduction de
la vitesse d'analyse correspond approximativement au rapport entre les longueurs de
référence des caractéristiques des défauts longs et courts.
5. Procédé selon la revendication 4, caractérisé en ce que par intervalle d'analyse
(To) la totalité des points de surveillance sont analysés en succession cyclique sur
les caractéristiques des défauts courts et conformément au facteur de réduction de
la vitesse d'analyse seule une partie des points de surveillance sont analysés pour
eux-mêmes et entre eux en succession cyclique sur les caractéristiques des défauts
longs.
6. Procédé selon la revendication 5, caractérisé en ce que les signaux des organes
de mesure sont analysés sur des caractéristiques de défauts de fil extrêmement longs
à une vitesse d'analyse encore réduite.
7. Procédé selon une des revendications 1 à 6, caractérisé en ce qu'on utilise les
processeurs (53) en vue du traitement des processus de traitement de signaux rassemblés
en classes imbriquées les unes dans les autres (31, 32, 33) pour l'analyse et le traitement
de défauts en fonctionnement régulier, et en ce qu'on prévoit un dispositif spécial
supplémentaire (51) en vue de l'analyse et du traitement de défauts au démarrage et
au début du fonctionnement régulier, sur lequel on connecte chaque point de surveillance
se trouvant dans l'état de démarrage et on déconnecte à nouveau après obtention du
fonctionnement régulier.
8. Procédé selon la revendication 7, caractérisé en ce qu'on partage les processus
de traitement de signaux en vue du traitement et de l'analyse de défauts en fonctionnement
régulier en ceux qui se déroulent de façon synchrone, et en ceux qui ne se déroulent
pas forcément de façon synchrone avec le déplacement du fil, et en ce qu'on effectue
le traitement de la dernière catégorie de processus de traitement de signaux avec
le dispositif spécial supplémentaire (51).
9. Dispositif de mise en oeuvre du procédé selon la revendication 7, comportant un
organe de mesure pour les différents points de surveillance et des processeurs associés
à un ensemble d'organes de mesure en vue du traitement des signaux délivrés par les
organes de mesure, un appareil central commun étant associé aux processeurs et étant
relié à ceux-ci par l'intermédiaire d'un canal de communication, chaque processeur
présentant un multiplexeur commandé par une base de temps en vue de l'exploration
cyclique des signaux de sortie des organes de mesure associés à ce processeur, caractérisé
en ce que les processeurs (53) sont prévus en vue de l'analyse et du traitement des
défauts en fonctionnement régulier et l'appareil central (51) est dimensionné pour
l'analyse et le traitement de défauts en phase de démarrage at au début de la phase
de fonctionnement régulier, et en ce que les signaux de l'organe de mesure d'un point
de surveillance se trouvant dans l'état de phase de démarrage sont transmis à l'appareil
central par l'intermédiaire du canal de communication (80) respectif.