(19)
(11) EP 0 155 579 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
11.11.1987  Patentblatt  1987/46

(21) Anmeldenummer: 85102386.1

(22) Anmeldetag:  04.03.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B21D 17/04, B21C 37/20

(54)

Verfahren zur spanlosen Umformung der Innenfläche eines rohrförmigen Körpers und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

Method for forming the inner surface of tubular-shaped body without removing material and an apparatus for performing said method

Procédé pour travailler la surface intérieure d'un corps tubulaire sans enlèvement de matière et un dispositif pour la mise en oeuvre de ce procédé


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 22.03.1984 DE 3410558

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
25.09.1985  Patentblatt  1985/39

(71) Anmelder: Pelikan Aktiengesellschaft
30001 Hannover (DE)

(72) Erfinder:
  • Manusch, Christoph
    D-3000 Hannover 1 (DE)
  • Scholz, Günter
    D-3008 Garbsen 1 (DE)

(74) Vertreter: Volker, Peter, Dr. et al
Pelikan GmbH Postfach 103
30001 Hannover
30001 Hannover (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur spanlosen Umformung der Innenfläche eines rohrförmigen Körpers, vorzugsweise eines Halters oder einer Kappe eines Schreibgeräts, mit Hilfe eines in den rohrförmigen Körper eingreifenden Umformwerkzeugs, an das der Körper mit Hilfe von Elementen andrückbar ist, die von außen auf den Körper einwirken.

    [0002] Ein bekanntes Verfahren dieser Art (DE-B 2 259 982) ist zur Herstellung geriffelter Rohre vorgesehen. Nach diesem Verfahren wird das zunächst glatte und verhältnismäßig dünnwandige Rohr auf einen mit einer Außenverzahnung versehenen Dorn aufgeschoben, um den herum mehrere, eine entsprechende Verzahnung aufweisende Verformungsrollen angeordnet sind, die an Schwenkhebeln in einem Verformungskopf gelagert und durch eine gemeinsame Betätigung an das Rohr andrückbar sind. Beim Verformungsvorgang wird der Dorn durch eine Antriebsvorrichtung gedreht, wobei gleichzeitig die Verformungsrollen radial gegen das Rohr gedrückt werden. Hierdurch verformt sich das Rohr an den Eingriffsstellen zwischen dem Dorn und den Verformungsrollen, während es durch die Drehbewegung des Dorns an diesem vorbei bewegt wird. Die Verformungsrollen werden dabei über das Material des sich verformenden Rohrs ebenfalls gedreht, wobei die Zähne des Dorns und der Verformungsrollen über das verformte Rohr ineinandergreifen. Dieses bekannte Verfahren eignet sich nur zu der vollständigen Umformung der Wand eines Rohres.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, das eine spanlose Umformung der Innenfläche eines Rohres ermöglicht, ohne daß dabei.die Form des Rohres und seine Außenfläche verändert werden.

    [0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der auf das Umformwerkzeug aufgesteckte rohrförmige Körper durch die synchron bewegbaren, Abwälzflächen aufweisenden Elemente gedreht und in seinem elastischen Bereich so weit zusammengedrückt wird, daß das Umformwerkzeug sich um die gewünschte Tiefe in die Bohrungswand eingräbt, wobei das Ausmaß der Zusammendrückung auf den elastischen Verformungsbereich des Körpers beschränkt ist. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren bleiben der rohrförmige Körper und seine Oberfläche unverändert. Weiterhin wird durch das synchrone Bewegen der Elemente auch bei fehlendem Formschluß das Drehen des Körpers und die Überwindung der Verformungskräfte gewährleistet. In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist das Umformwerkzeug eine kreisringförmige Formrippe auf, mit der eine Rille in der Bohrungswand eines rohrförmigen Körpers herstellbar ist.

    [0005] Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur spanlosen Umformung eines rohrförmigen Körpers nach dem angegebenen Verfahren, wobei die Vorrichtung einen den Körper aufnehmenden, drehbar gelagerten Dorn, der ein in die Innenwand des Körpers eindrückbares Umformwerkzeug trägt, und mehrere, synchron bewegbare und mit Abwälzflächen von außen an den Körper andrückbare Elemente aufweist. Die aus der DE-B-2 259 982 bekannte Vorrichtung dieser Art ist sehr aufwendig und teuer, da ihre als Rollen ausgebildeten Elemente radial beweglich gelagert sind und zusätzlich zum Drehantrieb des Dorns eine Betätigungsvorrichtung zum Andrücken der Elemente benötigt wird. Weiterhin eignet sich diese bekannte Vorrichtung nur zur Ausbildung von Konturen, die in Achsrichtung verlaufen und dadurch einen Formschluß bilden, da Reibkräfte allein nicht ausreichen, um den rohrförmigen Körper mit Hilfe des Dorns in Drehung zu versetzen.

    [0006] Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der genannten Art zu schaffen, die einfach ist und die Ausbildung glatter in Umfangsrichtung verlaufender Konturen in der Innenfläche eines rohrförmigen Körpers durch spanlose Umformung ermöglicht.

    [0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die synchron bewegbaren Elemente aus direkt antreibbaren Rollen bestehen, die in einem festen Abstand zum Dorn gelagert sind und deren zylindrische Mantelflächen zur Drehachse des Dorns zentralsymmetrisch angeordnet exzentrische erste Flächenbereiche und zentrische zweite Flächenbereiche haben, die stufenlaos ineinander übergehen.

    [0008] Eine den Rollen ähnliche Ausbildung ist von den Walzen eines Walzwerks zum Querwalzen zylindrischer Werkstücke bekannt (DE-C-186 977). Bei dem bekannten Walzwerk wird jedoch aus einem dickwandigen, durchlochten Werkstück ein dünnwandiges Rohr hergestellt, indem das Werkstück auf einen den Innendurchmesser des Rohres bestimmenden Dorn aufgezogen und zwischen die Schmalseite des kegelförmigen Abschnitts der Walzen eingeführt wird, wobei es von einer schrägen Stützrolle gehalten wird. Durch synchrone Drehung der Walzen wirken diese dann derart auf das Werkstück ein, daß sie es an der erfaßten Stelle zusammendrücken, wobei das verdrängte Material nach vorn geschoben und auf das noch freie vordere Ende des Dorns aufgewalzt wird. Das Werkstück wird somit in seinem gesamten Wandbereich in starkem Maße plastisch verformt, wobei der Verformungsvorgang von der Mantelfläche ausgeht und den Durchmesser der Mantelfläche erheblich verringert. Im Gegensatz hierzu wird mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine Umformung im Bereich der Bohrung eines rohrförmigen Körpers durchgeführt, wobei der Wandbereich und insbesondere die Mantelfläche unverändert bleiben.

    [0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich durch große Einfachheit aus, da die Elemente in einem festen Abstand zum Dorn gelagert sein können, so daß eine Einrichtung zur Bewegung der Elemente in radialer Richtung zum Dorn nicht erforderlich ist. Weiterhin wird durch den synchronen Antrieb der Elemente eine zuverlässige und gleichmäßige Mitnahme des Körpers unabhängig von der Art des Verformungswerkzeugs erreicht. Es können daher auch Verformungswerkzeuge verwendet werden, bei denen in Drehrichtung des Körpers kein Formschluß zwischen Körper und Dorn entsteht. Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat weiterhin den Vorteil, daß die Verformungskräfte von den Elementen aufgenommen werden. Der Dorn hat damit im wesentlichen nur die Aufgabe, das Verformungswerkzeug in axialer Richtung innerhalb des Körpers zu fixieren. Er kann daher sehr dünn sein, so daß auch eine Verformung der Innenfläche verhältnismäßig dünner rohrförmiger Körper erfolgen kann.

    [0010] Die exzentrischen Bereiche erstrecken sich vorzugsweise etwa über einen Winkel von 45° bis 90° der Rollen. Die synchrone Bewegung der Rollen kann vorzugsweise auf einfache Weise durch eine Kuppelstange erzielt werden, die auf an den Stirnseiten der Rollen befestigten Zapfen gelagert ist. Die Kuppelstange dient dabei gleichzeitig zur Übertragung der Antriebskraft von einer angetriebenen Rolle auf die nächste. Statt einer Kuppelstange können aber auch andere einfache Getriebe mit formschlüssiger Kraftübertragung, wie beispielsweise ein Zahnriemengetriebe oder ein Kettengetriebe verwendet werden.

    [0011] Die Lagerung der Rollen ist nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung in ihrem Abstand zum Dorn einstellbar, um eine Anpassung an unterschiedliche Rohrdurchmesser und Wandstärken zu ermöglichen. Vorzugsweise werden zur Lagerung der Rollen Exzenterbolzen verwendet, die eine einfache und genaue Einstellung des Abstands zum Dorn ermöglichen.

    [0012] Vorteilhaft ist es auch, wenn die Rollen oszillierend angetrieben werden. Hierbei kann der Durchmesser der Rollen den Durchmesser des zu bearbeitenden rohrförmigen Körpers um ein Vielfaches übersteigen, was für den Verformungsvorgang günstig ist, ohne daß große Leerwege pro Bearbeitungsvorgang entstehen.

    [0013] Die Elemente können ebenfalls Verformungswerkzeuge tragen, wenn zusätzlich zur Innenwand auch die Außenwand des rohrförmigen Körpers verformt werden soll. Weiterhin ist vorteilhaft das Aufsteckende des Dorns kegelig verjüngt. um das Aufstecken der rohrförmigen Körper zu erleichtern. Ferner ist der Dorn vorteilhaft mit einem Anschlagring versehen, der auf die gewünschte Einschubtiefe des rohrförmigen Körpers einstellbar ist.

    [0014] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einiger bevorzugten Ausführungsbeispiele, die in der Zeichnung dargestellt sind.

    [0015] Es zeigen

    Fig. 1 einen Ausschnitt der Draufsicht und

    Fig. 2 einen Ausschnitt der Seitenansicht einer Vorrichtung mit durchlaufenden Rollen,

    Fig. 3 eine Seitenansicht und

    Fig. 4 eine Draufsicht einer Vorrichtung mit oszillierend angetriebenen Rollen.



    [0016] Bei der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Vorrichtung befinden sich auf zwei entgegengesetzten Seiten eines drehbar gelagerten Dorns 1 drehbar gelagerte Verformungsrollen 2, 3. Die Achsen des Dorns 1 und der Verformungsrollen 2, 3 liegen in einer gemeinsamen Ebene. Der Dorn 1 besteht aus einem dickeren Abschnitt 4, der zu seiner Lagerung dient und einem dünneren Abschnitt 5, der sich zwischen den Verformungsrollen 2, 3 hindurch erstreckt und in einer Kegelspitze 6 endet. Etwa in der Mitte zwischen den Stirnseiten der Vertormungsrollen 2, 3 weist der Dorn 1 eine ringförmige Formrippe 7 mit kegeligen, zur Mittelachse des Dorns hin divergierenden Seitenflächen auf, die zur Erzeugung einer Befestigungsrille 8 in der Bohrung 9 eines rohrförmigen Körpers 10 dient.

    [0017] Die Verformungsrollen 2, 3 sind in einem festen Abstand zum Dorn 1 gelagert und durch einen nicht dargestellten Drehantrieb derart miteinander verbunden, daß sie sich synchron im gleichen Drehsinn bewegen lassen. Die Mantelflächen 11, 12 der Vertormungsrollen 2, 3 haben zwei unterschiedlich ausgebildete Bereiche, einen ersten sich über den Winkel alpha erstreckenden, zylindrischen, exzentrischen Bereich 13 und einen zweiten sich über den Winkel beta erstreckenden zylindrischen, zentrischen Bereich 14. Die Bereiche 13, 14 beider Verformungsrollen 2, 3 sind zentral symmetrisch zur Drehachse des Dorns 1 angeordnet. Die Exzentrizität ist so gewählt, daß in den Bereichen 13 sich die Mantelflächen 11, 12 den Drehachsen der Verformungsrollen nähern.

    [0018] Werden die Verformungsrollen 2, 3 mit den Bereichen 13 zum Dorn 1 hin gedreht, bis die Exzentrizitätsmittelachsen mit der Achse des Dorns 1 auf einer Geraden liegen, so ist der Abstand zwischen den Mantelflächen 11, 12 größer als der Aussendurchmesser des Körpers 10, so daß dieser frei auf den Dorn 1 aufgeschoben werden kann. Zum Erzeugen der Befestigungsrille 8 werden nun die Verformungsrollen 2, 3 in Pfeilrichtung angetrieben, wodurch sich ihre Mantelflächen an den Körper 10 anlegen und ihn in Drehung versetzen. Gleichzeitig wird der Körper 10, wie in Fig. 1 dargestellt, radial zusammengedrückt, so daß sich die Formrippe 7 in die Wand des Körpers 10 eingräbt und die Befestigungsrille 8 erzeugt. Die Drehbewegung des Körpers 10 überträgt sich auch auf den Dorn 1, so daß dieser in der angegebenen Pfeilrichtung gedreht wird.

    [0019] In der in Fig. 1 dargestellten Lage befinden sich die Mantelflächen 11, 12 mit der Übergangsstelle zwischen den Bereichen 13, 14 in Anlage an derm Körper 10. Die Formrippe 7 hat ihre größte Eindringtiefe erreicht und die weitere Drehung der Verformungsrollen 2, 3 dient nun noch der vollständigen Ausbildung der Befestigungsrille 8 über den gesamten Innenumfang der Bohrung 9. Nach einer vollständigen Umdrehung der Verformungsrollen 2, 3 ist wieder die Stellung erreicht, in der die Mantelflächen ihren größten Abstand voneinander haben. Der Körper 10 kann wieder in seine zylindrische Ausgangsform zurückfedern, so daß die Formrippe 7 und die Befestigungsrille 8 außer Eingriff gelangen und der fertig bearbeitete Körper 10 von dem Dorn 1 abgenommen werden kann. Es genügt somit jeweils eine Umdrehung der Verformungsrollen 2, 3, um einen Körper 10 mit einer Befestigungsrille 8 zu versehen.

    [0020] Die Teile des in den Fig. 3, 4 dargestellten Ausführungsbeispiels, die mit den Teilen des beschriebenen Ausführungsbeispiels gleichartig sind, sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. Bei der Vorrichtung gemäß den Fig. 3, 4 sind die Verformungsrollen 2, 3 auf Exzenterbolzen 15 gelagert, die mit einer Platte 16 verschraubt sind. Durch Drehen der Exzenterbolzen vor dem endgültigen Festziehen kann der Abstand der Verformungsrollen 2, 3 von dem Dorn 1 genau eingestellt werden. Zur Synchronisation ihrer Drehbewegung sind die Verformungsrollen 2, 3 durch eine Kuppelstange 17 miteinander verbunden. Die Verformungsrolle 2 ist über einen Hebelarm 18 oszillierend antreibbar.

    [0021] Bei diesem Ausführungsbeispiel erstrecken sich die Bereiche 13, 14 nur über einen Drehwinkel von etwa 90°, die exzentrischen Bereiche 13 und die zentrischen Bereiche 14 umfassen somit jeweils einen Winkel von etwa 45°. Entsprechend beträgt auch der Schwenkwinkel des Hebelarms 18 etwa 90°.

    [0022] Der Dorn 1 ist in einem Gehäuse 19 frei drehbar gelagert, das über einen Arm 20 mit der Platte 16 starr verbunden ist. Der Dorn 1 erstreckt sich durch eine Öffnung 21 in der Platte 16 und ragt in den Zwischenraum zwischen den Verformungsrollen 2, 3. In diesem Zwischenraum befindet sich auch die an dem Dorn ausgebildete Rippe 7. Um die Lage der Befestigungsrille 8 in dem zu verformenden rohrförmigen Körper 10 variieren zu können, weist der Dorn 1 einen Anschlagbund 22 auf, an den auf den Dorn 1 aufschiebbare Distanzhülsen unterschiedlicher Länge anlegbar sind.

    [0023] In Fig. 4 ist die Vorrichtung in einer Mittelstellung dargestellt, in der dem Dorn 1 jeweils die Stelle der Mantelflächen 11, 12 gegenüberliegt, an der die Bereiche 13 in die Bereiche 14 übergehen. Zum Einsetzen eines Werkstücks werden die Verformungsrollen 2, 3 zunächst entgegen dem Uhrzeigersinn um 45° verdreht, so daß die Enden der Bereiche 13 dem Dorn 1 gegenüberliegen, die von dem Dorn 1 am weitesten entfernt sind. Nach dem Aufschieben des zu verformenden Körpers auf den Dorn 1 werden die Verformungsrollen 2, 3 um 90° im Uhrzeigersinn gedreht, bis sich die Enden der zentrischen Bereiche 14 gegenüberliegen und anschließend entgegen dem Uhrzeigersinn in die Ausgangsstellung zurückgedreht. Durch diesen Vorgang wird wie bereits oben beschrieben in der Bohrung des Körpers eine Befestigungsrille ausgebildet.

    [0024] Die oszillierende Bewegung der Verformungsrollen 2, 3 wird vorzugsweise durch eine Kurvensteuerung hervorgerufen, da eine solche Kurvensteuerung die Möglichkeit bietet, die Arbeitsdrehung der Vertormungsrollen langsamer auszuführen, als die Rückdrehung.

    [0025] An Stelle von Verformungsrollen, kann die Erfindung auch mit gegenläufig linear bewegten Leisten verwirklicht werden, deren Abwälzflächen einen zur Bewegungsrichtung geneigten und einen zur Bewegungsrichtung parallelen Bereich aufweisen. Solche Leisten benötigen aber eine aufwendigere Lagerung als die bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen verwendeten Verformungsrollen.

    [0026] Die Erfindung eignet sich besonders zur Ausbildung von Befestigungsrillen in rohrförmigen Körpern zur Herstellung von Schreibgeräten. Beispielsweise kann mit der Erfindung auf einfache - Weise in dem rohrförmigen Schaft zur Herstellung eines Faserschreibers eine Befestigungsrille ausgebildet werden, in die nach dem Einsetzen der Tintenmine eine Verschlußkappe einrastet. Auch in der Bohrung von Verschlußkappen, die zum Abdecken der Schreibspitze eines Schreibgeräts dienen kann mit der Erfindung auf einfache Weise eine Befestigungsrille ausgebildet werden. Voraussetzung für die Verwirklichung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dabei nur, daß das Werkstück so weit elastisch verformbar ist, daß die erforderliche Eindringtiefe der Formrippe erzielt wird, ohne daß eine bleibende Veränderung der Querschnittsform des rohrförmigen Körpers eintritt.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur spanlosen Umformung der Innenfläche (9) eines rohrförmigen Körpers (10), vorzugsweise eines Halters oder eine Kappe eines Schreibgeräts, mit Hilfe eines in den rohrförmigen Körper (10) eingreifenden Umformwerkzeugs (5, 7), an das der Körper (10) mit Hilfe von Elementen (2, 3) andrückbar ist, die von außen auf den Körper (10) einwirken, dadurch gekennzeichnet, daß der auf das Umformwerkzeug (5, 7) aufgesteckte rohrförmige Körper (10) durch die synchron bewegbaren, Abwälzflächen aufweisenden Elemente (2, 3) gedreht und in seinem elastischen Bereich so weit zusammengedrückt wird, daß das Umformwerkzeug (5, 7) sich um die gewünschte Tiefe in die Bohrungswand (9) eingräbt, wobei das Ausmaß der Zusammendrückung auf den elastischen Verformungsbereich beschränkt ist.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Umformwerkzeug (5) eine kreisringförmige Formrippe (7) aufweist, mit der eine Rille (8) in der Bohrungswand (9) des Körpers (10) herstellbar ist.
     
    3. Vorrichtung zur spanlosen Umformung eines rohrförmigen Körpers (10) nach dem im Patentanspruch 1 oder 2 angegebenen Verfahren, wobei die Vorrichtung einen den Körper (10) aufnehmenden, drehbar gelagerten Dorn (4, 5), der ein in die Innenwand des Körpers eindrückbares Umformwerkzeug (7) trägt, und mehrere synchron bewegbare und mit Abwälzflächen (11, 12) von außen an den Körper (10) andrückbare Elemente (2, 3) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente aus direkt antreibbaren Rollen (2, 3) bestehen, die in einem festen Abstand zum Dorn (1) gelagert sind und deren zylindrische Mantelflächen (11, 12) zur Drehachse des Dorns zentralsymmetrisch angeordnete, exzentrische erste Flächenbereiche (13) und zentrische zweite Flächenbereiche (14) haben, die stufenlos ineinander übergehen.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich die exzentrischen Bereiche (13) über einen Winkel von 45° bis 90° der Rollen (2, 3) erstrecken.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (2, 3) bei oscillierendem Antrieb durch eine Kuppelstange (17) miteinander gekuppelt sind, die auf an den Stirnseiten der Rollen befestigten Zapfen gelagert ist.
     
    6. Vorrichtung nach einem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (2, 3) auf verstellbaren Exzenterbolzen (15) gelagert sind.
     
    7. Vorrichtung nach einem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (2, 3) Verformungswerkzeuge tragen.
     
    8. Vorrichtung nach einem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufsteckende des Dorns (1) kegelig verjüngt ist.
     
    9. Vorrichtung nach einem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß der Dorn (1) einen Anschlagring (22) zur Festlegung der Einschubtiefe des rohrförmigen Körpers (10) aufweist.
     


    Claims

    1. A method of non-cuttingly shaping the inner wall (9) of a tubular body (10) - for example that of the casing or the cap of a writing implement - by means of a non-cutting forming tool (5, 7) acting on the tubular body (10) which is arranged to be pressed against the forming tool by two elements (2. 3) bearing from outside on the body (10), characterized in that the tubular body (10), after having been slipped on to the forming tool (5, 7), is rotated by the - synchronously movable - elements (2, 3) which are formed with hobbing surfaces, that an elastic region of the tubular body is squeezed by said elements to an extent sufficient for the forming tool (5, 7) to dig to a predetermined depth into the bore wall (9), and in that the areal extent of the squeeze is restricted to the elastic region.
     
    2. A method according to claim 1, characterized in that the forming tool (5) includes an annular rib (7) for producing a groove (8) in the bore wall (9) of the tubular body (10).
     
    3. A device for non-cuttingly shaping a tubular body (10) by applying the method claimed in claim 1 or claim 2, the device comprising a rotatably mounted mandrel (1) serving to hold the body (10) and carrying the forming tool (7) pressable into the body's bore wall, and also comprising a number of synchronously movable elements (2, 3) which are formed with hobbing surfaces (11, 12) and which are arranged to be pressed from outside against the body (10), characterized in that the elements are directly drivable rollers (2, 3) each of which is mounted at a fixed distance from the mandrel (1) and the outer cylindrical face (11, 12) of each comprises a first, eccentric, face section (13) and a second, concentric, face section (14), that the two sections of each roller are arranged centrosymmetrically relative to the mandrel's axis of rotation, and in that the transition between the two sections of each roller is stepless.
     
    4. A device according to claim 3, characterized in that the eccentric sections (13) extend through an angle of between 45° and 90° of the rollers (2, 3).
     
    5. A device according to claim 3 or claim 4, characterized in that the rollers (2, 3) are oscillat- ingly driven and, for this purpose, are connected to each other by a coupling rod (17) mounted on spigots fastened to the end faces of the rollers.
     
    6. A device according to any of the claims 3 to 5, characterized in that the rollers (2, 3) are mounted on turnably adjustable eccentric studs (15).
     
    7. A device according to any of the claims 3 to 6, characterized in that the rollers (2, 3) carry forming tools.
     
    8. A device according to any of the claims 3 to 7, characterized in that the mandrel's (1) end portion over which the body (10) is to be slipped is tapered.
     
    9. A device according to any of the claims 3 to 8, characterized in that the mandrel (1) is provided with a stop collar (22) for determining the depth to which the tubular body (10) may be slipped over it.
     


    Revendications

    1. Procédé pour travailler sans enlèvement de matière la surface intérieure (9) d'un corps tubulaire (10), de préférence d'un manche ou d'un capot d'un instrument d'écriture, avec l'aide d'un outil de déformation (5, 7) venant en prise dans le corps tubulaire (10), et contre lequel le corps (10) est susceptible d'être pressé à l'aide d'éléments (2, 3), qui agissent de l'extérieur sur ce corps (10), procédé caractérisé en ce que le corps tubulaire (10), embroché sur l'outil de déformation (5, 7), est mis en rotation par les éléments (2, 3), susceptibles d'être mus en synchronisme et comportant des surfaces de roulement, et qu'il est comprimé dans sa zone élastique jusqu'à ce que l'outil de déformation (5, 7) s'enfonce de la profondeur souhaitée dans la paroi (9) de l'alésage, l'étendue de la compression étant limitée à la zone de déformation élastique.
     
    2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'outil de déformation (5) comporte une nervure annulaire de déformation (7), grâce à laquelle une rainure (8) peut être réalisée dans la paroi (9) de l'alésage du corps (10).
     
    3. Dispositif pour travailler sans enlèvement de matière un corps tubulaire (10), selon le procédé indiqué dans la revendication 1 ou 2, ce dispositif comportant un mandrin (4, 5), monté de façon à pouvoir tourner et recevant le corps (10), ce mandrin portant un outil de déformation (7) susceptible d'être enfoncé dans la paroi interne du corps (10), et le dispositif comportant également plusieurs éléments (2, 3) susceptibles d'être mus en synchronisme et comportant des surfaces de roulement susceptibles d'être pressées de l'extérieur contre le corps (10), dispositif caractérisé en ce que les éléments sont constitués par des galets (2, 3), susceptibles d'être entraînés directement, qui sont montés à une distance fixe du mandrin (1), et dont les surfaces-enveloppes cylindriques (11, 12), disposées symétriquement par rapport à l'axe de rotation du mandrin, comportent une première zone excentrée (13) et une deuxième zone centrée (14), les passages de l'une à l'autre se faisant progressivement.
     
    4. Dispositif selon la revendication 3, caractérisé en ce que les zones excentrées (13) s'étendent sur un angle des galets (2, 3) de 45° à 90°.
     
    5. Dispositif selon la revendication 3 ou 4, caractérisé en ce que les galets (2, 3) dans le cas d'un entraînement oscillant, sont accouplés entre eux par une tige d'accouplement (17), qui est montée sur des pivots fixés sur les faces frontales des galets.
     
    6. Dispositif selon une des précédentes revendications, caractérisé en ce que les galets (2, 3) sont montés sur des axes d'excentriques réglables (15).
     
    7. Dispositif selon l'une des précédentes revendications, caractérisé en ce que les galets (2, 3) portent des outils de déformation.
     
    8. Dispositif selon une des précédentes revendications, caractérisé en ce que l'extrémité du mandrin (1), devant être enfilée dans le corps (10), est effilée en forme de cône.
     
    9. Dispositif selon une des précédentes revendications, caractérisé en ce que le mandrin (1) comporte un anneau de butée (22) pour fixer la profondeur à laquelle est embroché le corps tubulaire (10).
     




    Zeichnung