[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Bausatz mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Anspruchs 1, also auf eine Mehrzahl aufeinander abgestimmter Profile, die sich zu
Fenstern oder Türen zusammensetzen lassen. Die Profile bestehen vorzugsweise aus Kunststoffprofilen,
die durch Extrudieren hergestellt sind. Die Erfindung läßt sich jedoch auch für Aluminiumprofile
einsetzen.
[0002] Bei der Herstellung von Fenstern und Türen, sei es für Neubauten oder auch zum Zwecke
der Altbaurenovierung, fallen eine Reihe von Problemen an. Die Fenster oder Türen
werden häufig bereits beim Fensterhersteller verglast und so zur Baustelle geliefert.
Beim Einbau der Fenster wird oft die Befestigung in der Leibung mit Hilfe von Dübeln
und Schrauben vorgenommen, wobei die Schraube das Profil des Blendrahmens durchsetzt.
Um das Dübelloch und ggf. das den Blendrahmen durchsetzende Loch bohren zu können,
ist es erforderlich, die Glasscheibe aus dem Fenster zu entfernen und nach der Montage
des Blendrahmens wieder einzusetzen. Dies gilt insbesondere für fest verglaste Fenster.
[0003] Oft wird es auch gewünscht, z. B. bei der Altbaurenovierung, zunächst eine Einfachverglasung
zu verwenden, die natürlich kostengünstiger ist als eine Isolierverglasung, um dann
z. B. Jahre später diese Einfachverglasung durch eine Isolierverglasung zu ersetzen,
die in wärmetechnischer Hinsicht die bekannten Vorteile gegenüber der Einfachverglasung
aufweist. Dabei sollen natürlich die Fenster mit ihren Profilen beibehalten bleiben
und nur geringe Umrüstarbeiten erforderlich werden.
[0004] Bei der Verwendung von Bauglas als Einfachverglasung tritt der Problem der Schwitzwasserbildung
und der Ableitung dieses Schwitzwassers nach außen auf. Durch die Temperaturunterschiede
an der Glasscheibe kommt es zu Kondensationserscheinungen auf der Innenseite, so daß
dieses Wasser an der Scheibe und am Rahmen herabläuft und auf die Innenfensterbank
tropft. Bei Holzfenstern mit einer solchen Einfachverglasung ist es bekannt, in Höhe
der Fensterbank eine mit einer Hohlkehle versehene Holzleiste als Auffangrinne anzuordnen.
Durch Ableitungsröhrchen, die durch den Blendrahmen geführt sind, wird das Kondenswasser
nach außen abgeleitet. Bei Fenstern aus Kunststoffprofilen ist es bekannt, ein gesondertes
Ableitprofil anzuordnen und das Wasser durch Bohrungen nach außen abzuleiten.
[0005] Weiterhin gilt zu berücksichtigen, daß es üblich ist, den als Glasanschlag wirkenden
festen Fortsatz der Flügel- und/oder Blendrahmenprofils außen und die Glashalteleiste
innen anzuordnen. Auch die umgekehrte Anordnung ist möglich und gebräuchlich. Zusätzlich
ist es in manchen Gegenden üblich, daß die Fensterflügel nach innen aufgehen, während
andere nach außen öffnen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bausatz der eingangs beschriebenen
Art so weiterzubilden, daß er eine Dübelmontage durch das Hauptprofil des Blendrahmens
ohne vorherige Herausnahme einer Einfachverglasung (Festverglasung) zuläßt. Darüberhinaus
muß die Drainage des Schwitzwassers bei dieser Einfachverglasung gelöst sein. Schließlich
soll das jeweilige Fenster oder die Tür unter Beibehaltung der Glashalteleiste von
einer Einfachverglasung auf eine andere Glasart, beispielsweise eine Isolierverglasung,
umrüstbar sein.
[0007] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß ein oder mehrere Ergänzungsprofile
zur Ausfüllung des Zwischenraums zwischen Fortsatz und Glashalteleiste bei Anwendung
einer Einfachverglasung vorgesehen sind, daß zumindest ein Ergänzungsprofil eine weitere,
von zwei Schenkeln gebildete Nut zur Aufnahme einer Dichtung, einen Raststeg und eine
Rinne aufweist, und daß der eine Schenkel der Nut am Ergänzungsprofil senkrecht zum
Raststeg verläuft und bei allen Ergänzungsprofilen gleichen Abstand zum Raststeg aufweist.
Dieser neue Bausatz hat den Vorteil, daß ein und dieselbe Glashalteleiste und auch
die verwendeten Dichtungen unabhängig von der Art des Glases und der Dicke des Glases
verwendet werden können. Zwischen festem Fortsatz und Glashalteleiste ist unter Berücksichtigung
der Dichtungen ein gewisser Abstand gegeben, der mit einem oder mehreren Ergänzungsprofilen
in Abhängigkeit von der Dicke des Glases ausgefüllt wird. Dabei ist das Ergänzungsprofil
wieder so ausgebildet, daß es ebenfalls eine Nut zur Aufnahme einer Dichtung aufweist,
einen Raststeg besitzt, mit dem es an dem Fortsatz des Hauptprofils oder der Glashalteleiste
verankerbar ist. Außerdem bildet und weist das Ergänzungsprofil je eine Rinne auf,
die dem Auffangen des Kondenswassers dient. Durch im Ergänzungsprofil angebrachte
Bohrungen oder Durchbrechungen kann das Wasser nach außen abgeleitet werden, wobei
im Hauptprofil hierzu weitere Vorkehrungen zu treffen sind. Diese Ausbildung und dieser
Einsatz des Ergänzungsprofils bezieht sich zunächst auf die untere horizontale Anordnung
an einem Fenster oder einer Tür. Seitlich und im oberen Bereich wird das Ergänzungsprofil
oder mehrere davon so eingesetzt, daß es möglichst glatt und übergangslos das Hauptprofil
ergänzt. Durch die Verwendung des Ergänzungsprofils und seine Abstimmung auf das Hauptprofil
und die Glashalteleiste ergibt sich die Möglichkeit der Dübelmontage ohne Herausnahme
des Bauglases einer Einfachverglasung, weil das Ergänzungsprofil und die ihm zugeordnete
Dichtung leicht herausgenommen werden können und die Einfachverglasung im Fenster
verbleibt. Bereits durch diese Maßnahme wird das Hauptprofil in einem solchen Maße
zugänglich, daß bei herstellerseits vorgebohrten Durchgangslöchern durch das Hauptprofil
in Anzeichnen der Lage der Dübellöcher in der Leibung des Fensters möglich wird, so
daß die Dübellöcher bei zwischenzeitlicher Wiederherausnahme des Fensters aus der
Leibung gebohrt und auch eine Schraube durch das Hauptprofil bei wieder eingesetztem
Fenster in den Dübel eingeführt und eingeschraubt werden kann, wobei die Einfachverglasung
nicht stört. Dies gilt in erster Linie für Blendrahmen-Festverglasung, denn bei einem
Flügelrahmen wird immer irgendwie die Möglichkeit bestehen, den Flügelrahmen so zu
verschwenken, daß das Hauptprofil des Blendrahmens zugänglich wird.
[0008] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Ergänzungsprofil mit seiner Rastleiste und
seiner daran angeordneten Rastverbreiterung umkehrbar in die Nut des festen Fortsatzes
oder die Nut der Glashalteleiste lösbar einsetzbar ist. Damit wird dem Umstand Rechnung
getragen, daß das Ergänzungsprofil im Bereich des unteren, horizontal verlaufenden
Holms des Fensters oder der Tür in anderem Sinne eingesetzt ist als seitlich und im
oberen Bereich. Die Funktion der Rinne zur Abfuhr des Wassers braucht das Ergänzungsprofil
nämlich nur im unteren Bereich zu übernehmen. Seitlich und oben dient das Ergänzungsprofil
dazu, möglichst nicht aufzufallen und einen glatten Übergang zu dem Hauptprofil zu
bilden. Durch die Einsetzbarkeit in die Nut des festen Forsatzes oder die Nut der
Glashalteleiste wird dem Umstand Rechnung getragen, daß eines dieser beiden Teile
innen und das jeweils andere dann außen angeordnet ist, also dem Umstand, ob die Scheibe
bei einer Festverglasung von innen oder beispielsweise von außen eingesetzt wird.
Analoges gilt für die Flügelrahmenausbildung.
[0009] Die beiden von der Rastleiste abstehenden Schenkel des Ergänzungsprofils weisen zumindest
auf ihren Außenseiten unterschiedliche Entfernung von einer durch die Rastverbreiterung
der Rastleiste festgelegten Mittelebene auf, so daß sich in der einen Relativlage
eine Rinne und in der anderen Relativlage ein fluchtender Übergang ergibt. Das Ergänzungsprofil
kann somit mit anderen Ergänzungsprofilen für die verschiedensten Zwecke kombiniert
werden. Einer der beiden Schenkel kann selbst auch rinnenförmig ausgebildet sein,
beispielsweise als Halbrundvertiefung.
[0010] Im Bereich des einen Schenkels - insbesondere desjenigen, der die kürzere Entfernung
zu der Mittelebene aufweist - kann die Rinne durch einen in der Ebene der Rastleiste
nach außen abstehenden Steg in Verbindung mit dem Schenkel gebildet sein. Zum Zwecke
der Rinnenbildung liegt dann die Außenseite dieses Schenkels im Bereich des unteren
Holms eines Fensters oder einer Tür tiefer als die vergleichbare Fläche des festen
Fortsatzes oder der Glashalteleiste, so daß auf diese Art und Weise die Rinnenfunktion
entsteht. Der Steg kann eine solche Erstreckung aufweisen, daß er sich beim umgekehrtem
Einsatz an dem Hauptprofil abstützt, so daß das Ergänzungsprofil einerseits durch
die Rastverbreiterung gehalten, aber andererseits noch mit dem Steg abgestützt ist.
[0011] Der nicht die Rinne bildende Schenkel des Ergänzungsprofils schließt mit seiner Außenseite
an die Außenseite des Fortsatzes des Hauptprofils und/oder die Außenseite der Glashalteleiste
fluchtend an. Zweckmäßig sind hier die entsprechenden Dimensionen des Fortsatzes,
der Glashalteleiste und des Ergänzungsprofils in einer Ebene angeordnet.
[0012] Das Ergänzungsprofil kann eine Breite von 6 und/oder 8 oder auch 16 mm aufweisen.
Durch die Verwendung zweier Ergänzungsprofile von 6 mm kann dann eine Breite von 12
mm überbrückt werden, Bei Verwendung eines Ergänzungsprofils von 6 mm und eines Ergänzungsprofils
von 8 mm werden 14 mm überbrückt usw. Andere Breiten sind entsprechend den handelsüblichen
Bauglas- resp. Isolierglasdicken möglich.
[0013] Der Raststeg weist zweckmäßig im Bereich der Rastverbreiterung eine an die Nut anschließende
und sich in die Rastverbreiterung hinein erstreckende Ausnehmung auf. Dies dient dazu,
das Ergänzungsprofil im Sinne des Einsetzens und Herausnahme aus der Nut des Fortsatzes
oder der Glashalteleiste besonders flexibel zu machen. Bei der Montage des Fensters
und/oder beim Wechsel der Verglasung läßt sich somit das Ergänzungsprofil leicht lösen.
[0014] Die Erfindung wird anhand mehrerer Ausführungsbeispiele, die in den Zeichnungen dargestellt
sind, weiter beschrieben und erläutert. Es zeigen:
Figur 1 einen Querschnitt durch einen fest verglasten Blendrahmen im Bereich des unteren
Holms,
Figur 2 einen Querschnitt durch den Rahmen gemäß Figur 1 seitlich oder im Bereich
des oberen Holms,
Figur 3 einen Querschnitt durch einen fest verglasten Blendrahmen mit variiertem Ergänzungsprofil,
Figur 4 einen Querschnitt durch den Blendrahmen gemäß Figur 3 im oberen und seitlichen
Bereich,
Figur 5 einen Querschnitt durch einen fest verglasten Blendrahmen mit innen angeordneter
Glashalteleiste im Bereich des unteren Holms,
Figur 6 einen Querschnitt durch den Blendrahmen gemäß Figur 5 im oberen und seitlichen
Bereich,
Figur 7 einen Querschnitt durch einen Blend- und Flügelrahmen mit außen angeordneter
Glashalteleiste im Bereich der unteren Holme,
Figur 8 den Querschnitt durch den Blend- und Flügelrahmen gemäß Figur 7 nach Ersatz
der Einfachverglasung durch eine Isolierverglasung,
Figur 9 einen Querschnitt durch einen Blend- und Flügelrahmen unter Verwendung von
zwei Ergänzungsprofilen im Bereich des unteren Holms,
Figur 10 einen Querschnitt durch den Blend- und Flügelrahmen gemäß Figur 9 im oberen
und seitlichen Bereich,
Figur 11 einen Querschnitt durch einen Blendrahmen mit Festverglasung und zwei Ergänzungsprofilen
im unteren Holmbereich und
Figur 12 einen Querschnitt durch den Blendrahmen gemäß Figur 11 mit ausgetauschter
Verglasung.
[0015] In Figur 1 ist der untere Holm eines fest verglasten Blendrahmens dargestellt. Dieser
weist ein Hauptprofil (1) auf, welches eine Mehrzahl von Kammern und Fortsätzen besitzt
und sich somit im Extrusionsverfahren besonders einfach herstellen läßt. In der Mitte
ist in dieses Hauptprofil (1) ein Verstärkungsprofils (2) aus Metall eingeschoben.
Die Ausbildung des Hauptprofils (1) im einzelnen ist an sich bekannt. Wesentlich ist
noch, daß dieses Hauptprofil (1) einen als Glasanschlag fungierenden festen Fortsatz
(3) aufweist, wobei gemäß Figur 1 das Hauptprofil (1) so eingesetzt ist, daß sich
der Fortsatz (3) auf der Innenseite, also dem Raum zugekehrt, befindet. Der Fortsatz
(3) weist eine Oberfläche (4) auf und trägt auf seiner der Scheibe (5) zugekehrten
Seite eine Nut (6), die zur Aufnahme unterschiedlicher Dinge geeignet ist. Zu dem
Hauptprofil gehört eine Glashalteleiste (7), die in bekannter Weise in das Hauptprofil
(1) bzw. an diesem vorgesehene Vorsprünge lösbar einsetzbar ist. Auch die Glashalteleiste
(7) besitzt eine Nut (8), die der Nut (6) des festen Fortsatzes (3) zugekehrt angeordnet
und auf diese abgestimmt ist. Eine Oberfläche (9) kann zu oder mit der Oberfläche
(4) des festen Fortsatzes (3) fluchtend angeordnet sein.
[0016] Zusätzlich gehört zu dem Bausatz noch ein Ergänzungsprofil (10), für welches in den
Figuren 1 und 2 eine erste Ausführungsform dargestellt ist. Dieses Ergänzungsprofil
(10) besitzt eine Nut (11) ähnlich wie die Nuten (6) und (8) und zwei Schenkel (12)
und (13), die durch einen Raststeg (14) miteinander in Verbindung stehen, der eine
Rastverbreiterung (15) umfaßt, die auf die Nut (6) (und die Nut (8)) abgestimmt ist.
Eine Ausnehmung (16) schließt im Bereich der Rastverbreiterung (15) von innen an und
macht das Ergänzungsprofil in diesem Bereich flexibel. Die Anordnung der Rastverbreiterung
(15) und der Ausnehmung (16) definiert eine horizontal verlaufende Mittelebene (17),
bezüglich der die Schenkel (12) und (13) unterschiedlichen Abstand aufweisen. Der
Abstand des Schenkels (13) ist größer als der Abstand des Schenkels (12), bzw. der
Schenkel (12) verläuft etwas geneigt, während der Schenkel (13) parallel zur Mittelebene
(17) angeordnet ist. Auf der Seite des Schenkels (12) ist der Raststeg (14) zu einem
frei abstehenden Steg (18) verlängert, so daß durch den Steg (18) in Verbindung mit
dem Schenkel (12) eine Wassersammelrinne gebildet ist. Die Nut (8) der Glashalteleiste
(7) nimmt eine Dichtung (19) und die Nut (11) des Ergänzungsprofils (10) eine Dichtung
(20) auf, die beide an der Scheibe (5) anliegen.
[0017] Zusätzlich kann der Bausatz noch Profilstücke einer Verglasungsbrücke (21) aufweisen,
unbedingt erforderlich sind diese Teile jedoch nicht.
[0018] Die Scheibe (5) ist hier als 4 mm dicke Bauglasscheibe in Einfachverglasung dargestellt.
Bei dieser Scheibe (5) tritt das Problem der Schwitzwasserbildung auf, d. h. bei entsprechenden
Unterschieden in der Temperatur zwischen innen und außen und zugehöriger Luftfeuchtigkeit
kondensiert das Wasser auf der inneren Seite und läuft an der Scheibe herab, über
die Dichtung (20) in die Rinne (12, 18), wo es sich sammelt. Um dieses Wasser nach
außen abzuführen, ist das Ergänzungsprofil (10) mit Bohrungen oder Durchbrechungen
(22) versehen, die das Wasser gemäß der Pfeildarstellung in den Bereich des Innenraums
oberhalb der Verglasungsbrücken (21) oder auch zwischen diese Verglasungsbrücken abfließen
läßt. Am Hauptprofil (1) ist in gewissen Abständen eine Rippe (23) abgefräst. Weiter
ist die Glashalteleiste (7) mit Durchbrechungen (24) versehen, während das Hauptprofil
(1) noch die Bohrungen (25) und (26) aufweist. Die Bohrung (26) endet auf der Außenseite
des Hauptprofils (1), so daß auf diesem Wege (Pfeildarstellung) eine Wasserableitung
von innen nach außen erfolgt. Es versteht sich, daß diese Wasserableitung nur im Bereich
des unteren Holms des festen verglasten Blendrahmens vorgesehen ist. Figur 2 zeigt
einen Querschnitt durch den Blendrahmen gemäß Figur 1, jedoch im seitlichen und oberen
Bereich, also in einem Bereich, in welchem der Blendrahmen üblicherweise befestigt
wird. Zur Befestigung des Blendrahmens in einer Leibung (27) eines Fensters wird zunächst
die Dichtung (20) und das Ergänzungsprofil (10) herausgenommen, wobei die Scheibe
(5) in dem Blendrahmen verbleibt. Von Seiten des Herstellers des Fensters besitzt
das Hauptprofil (1) und das Verstärkungsprofil (2) in entsprechendem Abstand voneinander
vorgesehene Bohrungen (28), die der Dübelmontage dienen. Ein solcher bereits eingesetzter
Dübel (29) mit zugehöriger Schraube (30) ist hier dargestellt. Zum Zwecke der Montage
wird, wie ausgeführt, die Dichtung (20) und das Ergänzungsprofil (10) beispielsweise
im Bereich der seitlichen Holme entfernt, wodurch die Scheibe (5) durch das Ergänzungsprofil
(10) und die Dichtung (20) im Bereich des oberen und unteren Holms gehalten ist. Das
Fenster wird so in die Leibung (27) gehalten und positioniert, so daß durch die Bohrung
(28) die richtige Lage der noch zu bohrenden Dübellöcher angezeichnet werden kann.
Diese Dübellöcher werden nach Herausnahme des Fensters aus der Leibung gebohrt. Anschließend
wird das Fenster wieder in die Leibung (27) eingeschoben und die Schrauben (30) werden
an der Scheibe (5) entlang von innen eingesetzt und in die Dübel (29) verschraubt,
so daß der Blendrahmen damit seinen festen, ordnungsgemäßen Sitz erhält. Anschließend
wird das Ergänzungsprofil (10) mit seiner Rastverbreitung (15) in die Nut (6) des
festen Fortsatzes (3) wieder eingesetzt, jedoch jetzt im Vergleich zu Figur 1 in diesem
seitlichen oder oberen Bereich in umgekehrter Relativlage, also mit dem Steg (18)
nach innen zeigend. Dies bezieht sich auf den Bereich des oberen Holms und der beiden
seitlichen Holme, während im Bereich des unteren Holms das Ergänzungsprofil (10) so
eingesetzt wird, wie dies Figur 1 zeigt. Anschließend wird die Dichtung (20) angebracht.
Die Abdichtungen und Anschlüsse des Blendrahmens bzw. des Hauptprofils an die Leibung
(27) werden hergestellt.
[0019] Die Figuren 3 und 4 zeigen ähnliche Querschnitte wie die Figuren 1 und 2, jedoch
unter Anwendung eines etwas abgeänderten Ergänzungsprofils (10ʹ), welches jedoch von
der Funktion her mit dem Ergänzungsprofil (10) der Figuren 1 und 2 übereinstimmt.
Der Schnitt gemäß Figur 4 bezieht sich auch wiederum auf den seitlichen und oberen
Bereich, wobei hier auf die Darstellung eines Dübels verzichtet worden ist. Ansonsten
stimmen jedoch diese beiden Ausführungsbeispiele überein.
[0020] Das Ergänzungsprofil (10ʹ) ist im Bereich seines einen Schenkels (12) rinnenförmig
verformt. Es fehlt der nach außen abstehende Steg (18). Der Schenkel (13) weist auch
hier eine größere Entfernung zu der Mittelebene (17) auf als der Steg (12), wobei
seine Lage relativ zur Mittelebene (17) so angeordnet ist, daß seine äußere Oberfläche
mit der Oberfläche (4) des festen Fortsatzes (3) fluchtet, wie aus Figur 4 ersichtlich
ist. Auch hier läßt sich das Ergänzungsprofil (10ʹ) - je nach der Funktion, die es
zu erfüllen hat - in zwei Relativlagen einsetzen, wie ein Vergleich der Figuren 3
und 4 ergibt. Die Entwässerung gemäß Figur 3 ist dem Ausführungsbeispiel nach den
Figuren 1 und 2 analog.
[0021] Das Ausführungsbeispiel der Figuren 5 und 6 stellt ebenfalls eine Festverglasung
unter Verwendung einer einfachen Scheibe (5) Bauglas dar, jedoch ist hier die Anordnung
so getroffen, daß die Glasthalteleiste (7) auf der Innenseite angeordnet ist, während
der feste Fortsatz (3) außen ist. Dies bedeutet, daß die Scheibe (5), z. B. bei einem
Ersatz nach Zerstörung einer Scheibe, von innen eingesetzt werden kann. Das Ergänzungsprofil
(10), welches mit dem Ausführungsbeispiel der Figuren 1 und 2 übereinstimmt, ist hier
in die Glashalteleiste (7) bzw. deren Nut (8) eingesetzt. Stattdessen nimmt die Nut
(6) des Fortsatzes (3) die Dichtung (19) auf. Figur 5 zeigt wiederum den Bereich des
unteren Holms mit der analogen Entwässerung, während Figur 6 den oberen und seitlichen
Bereich des Blendrahmens wiedergibt.
[0022] Figur 7 zeigt ein erstes Fenster aus Blend- und Flügelrahmen, also keine Festverglasung.
Im Bereich des Flügelrahmens findet ein etwas geändertes Hauptprofil (1ʹ) Anwendung,
welches aber ebenfalls einen festen Fortsatz (3) aufweist, und dem eine Glashalteleiste
(7) zugeordnet ist. Auch wird hier das Ergänzungsprofil (10) der Ausführungsbeispiele
der Figuren 1 und 2 sowie 5 und 6 gezeigt. Es versteht sich, daß natürlich auch das
Ergänzungsprofil (10ʹ) gemäß den Figuren 3 und 4 eingesetzt werden könnte. Der Blendrahmen
ist unter Verwendung eines Hauptprofils (1) gebildet und besitzt ein Verstärkungsprofil
(2), während im Flügelrahmen in dem Hauptprofil (1ʹ) ein Verstärkungsprofil (2ʹ) eingesetzt
ist. Die Entwässerung ist auch hier durch den Pfeil dargestellt, wobei von dem Schenkel
(12) und dem Steg (18) des Ergänzungsprofils (10) eine Auffangrinne gebildet wird,
von der aus das Wasser entsprechend dem Pfeilzug durch die Hauptprofile (1ʹ und 1)
nach außen abgeleitet wird. Wie ersichtlich, öffnet der Flügelrahmen damit nach außen.
Es versteht sich, daß das Ergänzungsprofil (10) im oberen und seitlichen Bereich bei
Verwendung der Einfachverglasung gemäß Scheibe (5) so eingesetzt ist, daß der Steg
(18) nach innen, also dem Hauptprofil (1ʹ) zugekehrt, eingesetzt ist, wie dies z.
B. auch Figur 2 zeigt.
[0023] Figur 8 zeigt die Umrüstung des Fensters gemäß Figur 7 von der Einfachverglasung
mit der Scheibe (5) auf eine Isolierscheibe (5ʹ), die bekanntlich aus zwei einzelnen
Scheiben besteht, die mit Abstand zueinander angeordnet und gehalten sind. Das Ergänzungsprofil
(10) wird hier nicht mehr benötigt. Die Dichtungen (19) und (20) können wiederverwendet
werden und sind in die Nuten (8) und (6) eingesetzt. Der Rest der Entwässerung ist
nicht schädlich. Da an der Innenseite der Isolierscheibe (5ʹ) kein Wasser anfällt,
wird durch die Durchbrechungen der Raum um die Isolierscheibe (5ʹ) entlüftet bzw.
belüftet.
[0024] Das Ausführungsbeispiel der Figuren 9 und 10 stimmt weitgehend mit dem Ausführungsbeispiel
der Figur 7 überein, jedoch sind anstelle des Ergänzungsprofils (10) zwei Ergänzungsprofile
(10ʺ) benutzt, die also identisch ausgebildet sind und hier eine Breite von 8 mm aufweisen.
Es ist ersichtlich, daß die Schenkel (12) und (13) an diesem Ergänzungsprofil (10ʺ)
in unterschiedlicher Entfernung zu der Mittelebene (17) angeordnet sind, so daß bei
dieser Anordnung der Schenkel (12) und der Steg (18) des am festen Fortsatz (3) verankerten
Ergänzungsprofils (10ʺ) eine Rinne zur Aufnahme des Wassers bilden. Die beiden Ergänzungsprofile
(10ʺ) sind durch unterschiedliche Fräsungen so hergerichtet, daß die Wasserführung
gemäß der Pfeildarstellung möglich ist. Im oberen und seitlichen Bereich werden die
Ergänzungsprofile (10ʺ) in gleichem Richtungssinn ineinander geklipst und angeordnet,
wie dies Figur 10 zeigt.
[0025] Die Figuren 11 und 12 zeigen eine Festverglasung unter Verwendung des Hauptprofils
(1) gemäß den Ausführungsbeispielen der Figuren 1 und 3, jedoch mit unterschiedlich
dicken Scheiben (5ʺ und 5‴). Die Scheibe (5ʺ) gemäß Figur 11 ist 6 mm dick, so daß
zur Ergänzung des Abstands zwischen der Innenfläche des festen Fortsatzes (3) und
der Glashalteleiste (7) unter Berücksichtigung der Dichtungen (19) und (20) ein erstes
Ergänzungsprofil (10ʺ) mit einer Breite von 8 mm und ein zweites Ergänzungsprofil
(10‴) mit einer Breite von 6 mm eingesetzt werden. Die Scheibe (5‴) gemäß Figur 12
ist 12 mm dick, so daß hier lediglich das Ergänzungsprofil (10ʺ) mit einer Breite
von 8 mm eingesetzt wird. Man erkennt hieraus, daß es durch die verschiedenen Ergänzungsprofile
möglich ist, Scheiben unterschiedlicher Dicke durch Scheiben anderer Dicke zu ersetzen
und immer wieder in einfacher Weise eine Anpassung zu erzielen. Durch die Kombination
von zwei Ergänzungsprofilen (10‴) wird eine Breite von 12 mm abgedeckt. Ein Ergänzungsprofil
(10ʺ) und ein Ergänzungsprofil (10‴) sind zusammen 14 mm dick usw. Zur Rinnenbildung
genügt u. U. auch ein etwas deutlicherer Unterschied zwischen der Entfernung der Schenkel
(12) und (13) von der Mittelebene (17), so daß der Steg (18) dann in Fortfall kommen
kann.
Bezugszeichenliste:
[0026]
1 = Hauptprofil
2 = Verstärkungsprofil
3 = Fortsatz
4 = Oberfläche
5 = Scheibe
6 = Nut
7 = Glashalteleiste
8 = Nut
9 = Oberfläche
10 = Ergänzungsprofil
11 = Nut
12 = Schenkel
13 = Schenkel
14 = Raststeg
15 = Rastverbreiterung
16 = Ausnehmung
17 = Mittelebene
18 = Steg
19 = Dichtung
20 = Dichtung
21 = Verglasungsbrücke
22 = Bohrung
23 = Rippe
24 = Durchbrechung
25 = Bohrung
26 = Bohrung
27 = Leibung
28 = Bohrung
29 = Dübel
30 = Schraube
1. Bausatz zur Erstellung von Fenster- oder Türrahmen mit einem Hauptprofil (1, 1ʹ),
an dem ein als Glasanschlag wirkender fester Fortsatz (3) mit einer Nut (6) zur Aufnahme
einer Dichtung vorgesehen ist und an dem eine ebenfalls eine Nut (8) zur Aufnahme
einer Dichtung aufweisende und für Isolierglas bestimmte und am Hauptprofil (1, 1ʹ)
einrastbare Glashalteleiste (7) zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder
mehrere Ergänzungsprofile (10, 10ʹ, 10ʺ, 10‴) zur Ausfüllung des Zwischenraums zwischen
Fortsatz (3) und Glashalteleiste (7) bei Anwendung einer Einfachverglasung vorgesehen
sind, daß zumindest ein Ergänzungsprofil (10, 10ʹ, 10ʺ, 10‴) eine weitere, von zwei
Schenkeln (12) und (13) gebildete Nut (11) zur Aufnahme einer Dichtung, einen Raststeg
(14) und eine Rinne (12, 18) aufweist, und daß der eine Schenkel (13) der Nut (11)
am Ergänzungsprofil (10, 10ʹ, 10ʺ, 10‴) senkrecht zum Raststeg (14) verläuft und bei
allen Ergänzungsprofilen (10, 10ʹ, 10ʺ, 10‴) gleichen Abstand zur Rastverbreiterung
(15) aufweist.
2. Bausatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ergänzungsprofil (10,
10ʹ, 10ʺ, 10‴) mit seiner Rastleiste (14) und einer daran angeordneten Rastverbreiterung
(15) umkehrbar in die Nut (6) des festen Fortsatzes (3) und die Nut (8) der Glasthalteleiste
(7) lösbar einsetzbar ist.
3. Bausatz nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden von der Rastleiste
(14) abstehenden Schenkel (12) und (13) des Ergänzungsprofils (10, 10ʹ, 10ʺ, 10‴)
zumindest auf ihren Außenseiten unterschiedliche Entfernung von einer durch die Rastverbreiterung
(15) der Rastleiste (14) festgelegten Mittelebene (17) aufweisen.
4. Bausatz nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß einer der beiden Schenkel
(12) rinnenförmig ausgebildet ist.
5. Bausatz nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des einen
Schenkels (12) - insbesondere desjenigen, der die kürzere Entfernung zu der MIttelebene
(17) aufweist - die Rinne durch einen in der Ebene der Rastleiste (14) nach außen
abstehenden Steg (18) in Verbindung mit dem Schenkel (12) gebildet ist.
6. Bausatz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (18) eine solche
Erstreckung aufweist, daß er sich bei umgekehrtem Einsatz an dem Hauptprofil (1, 1ʹ)
abstützt.
7. Bausatz nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der nicht die Rinne
bildende Schenkel (13) des Ergänzungsprofils (10, 10ʹ, 10ʺ, 10‴) mit seiner Außenseite
an die Außenseite (4) des Fortsatzes (3) des Hauptprofils (1, 1ʹ) und/oder die Außenseite
(9) der Glashalteleiste (7) fluchtend anschließt.
8. Bausatz nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Ergänzungsprofil
(10, 10ʹ, 10ʺ, 10‴) eine Breite von 6 und/oder 8 oder auch 16 mm aufweist.
9. Bausatz nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Raststeg (14) im
Bereich der Rastverbreiterung (15) eine an die Nut (11) anschließende und sich in
die Rastverbreiterung hinein erstreckende Ausnehmung (16) aufweist.