[0001] Die Erfindung betrifft ein Transportfaß für Flüssigkeiten, insbesondere für Bier,
mit einem Faßkörper und einem im Faßkörper angeordneten, zu einer Hauptachse symmetrischen,
vorzugsweise rotationssymmetrischen, in einer Ebene senkrecht zur Hauptachse unterschiedliche
Durchmesser aufweisenden Innentrennkörper, wobei der Innentrennkörper mit dem Faßkörper
druckfest verbunden ist und durch den Innentrennkörper das Innere des Faßkörpers in
einen Flüssigkeitsraum und einen Druckmittelraum unterteilt ist.
[0002] Transportfässer der in Rede stehenden Art sind der Anmelderin aus der Praxis bekannt.
Sie zeichnen sich dadurch aus, daß im Faßkörper nicht nur die Flüssigkeit selbst,
insbesondere also das Bier, enthalten ist, sondern daß im Faßkörper auch noch ein
abgetrennter Druckmittelraum für ein Druckmittel vorgesehen ist, durch das die Flüssigkeit
aus dem Flüssigkeitsraum bei Bedarf herausgefördert werden kann. Mit einem solchen
Transportfaß ist also der Benutzer vollkommen autark, da er weder eine CO₂-Patrone,
noch eine Druckgasanlage benötigt.
[0003] Bei dem zuvor erläuterten bekannten Transportfaß ist der Innendruck in den beiden
Räumen unterschiedlich, so daß die Trennwand zwischen den beiden Räumen hinsichtlich
ihrer Festigkeit auf diese Druckunterschiede ausgelegt werden muß. Es ist selbstverständlich,
daß hier ganz erhebliche Sicherheitswerte eingehalten werden müssen. Die Wanddicke
der Trennwand, in der Praxis wegen der zu einer Hauptachse symmetrischen Gestaltung
des Transportfasses ein zu einer Hauptachse symmetrischer Innentrennkörper, vorzugsweise
von kegelstumpfförmiger oder pyramidenstumpfförmiger Gestalt, ist auf die unter sicherheitstechnischen
Anspekten maximal zu erwartende Druckdifferenz zwischen den beiden Räumen abgestimmt.
Die Wanddicke des Innentrennkörpers ist je nach dem verwendeten Material also relativ
groß, das Transportfaß insgesamt hat dadurch ein nicht unerhebliches Gewicht.
[0004] Bislang werden Transportfässer der in Rede stehenden Art in erster Linie aus Aluminium
hergestellt, und zwar im Tiefziehverfahren mit einem aus Oberteil und Unterteil bestehenden
Faßkörper. Auch der Innentrennkörper wird im Tiefziehverfahren hergestellt, mit möglichst
einheitlicher Wanddicke. Dies alles ist bei dem relativ leichten und kostengünstigen
Material Aluminium bislang als unproblematisch angesehen worden, schwieriger gestalten
sich die Verhältnisse aber, wenn als Material teurer und schwerer zu bearbeitender
Edelstahl verwendet wird.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte Transportfaß für Flüssigkeiten,
insbesondere für Bier, hinsichtlich des Gewichts und der Fertigungstechnik zu optimieren,
insbesondere unter Berücksichtigung einer Herstellung aus Edelstahl.
[0006] Das erfindungsgemäße Transportfaß, bei dem die zuvor aufgezeigte Aufgabe gelöst
ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Wanddicke des Innentrennkörpers in Abhängigkeit
vom Durchmesser des Innentrennkörpers in der Ebene senkrecht zur Hauptachse bestimmt
ist, nämlich bei einem großen Durchmesser eine große Wanddicke und bei einem kleinen
Durchmesser eine kleine Wanddicke vorgesehen ist. Erfindungsgemäß ist erkannt worden,
daß die Wanddicke des Innentrennkörpers zwar auf die sicherheitstechnisch maximal
zu erwartenden Druckdifferenzen abgestimmt werden muß, daß dies aber nicht zwingend
zu einer einheitlichen Wanddicke des Innentrennkörpers in allen Bereichen führt. Erfindungsgemäß
ist nämlich erkannt worden, daß für den Innentrennkörper des Transportfasses die erforderliche
Wanddicke vom Durchmesser des Innentrennkörpers im jeweiligen Bereich abhängt. Ein
solcher Zusammenhang ist als sogenannte "Kesselformel" an sich bekannt (vgl. "Dubbels
Taschenbuch für den Maschinenbau", Band 1, Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New
York, 1966, Seite 405), eine Anwendung bei einem Transportfaß der in Rede stehenden
Art kam aber bislang offensichtlich niemals in Frage. Berücksichtigt man aber diesen
Zusammenhang bei der Bemessung der Wanddicke des Innentrennkörpers, so ergibt sich
zumindest bei Verwendung von Edelstahl eine ganz merkliche Geiwchtsverringerung, da
die Wanddicke in Bereichen kleinen Durchmessers gegenüber den bisherigen Werten erheblich
verringert ist. Bei Aluminium als Material ist der Einfluß wegen des geringeren spezifischen
Gewichts von Aluminium geringer. Entsprechendes gilt für die Kostenersparnis hinsichtlich
der angesprochenen Materialien.
[0007] Grundsätzlich ist darauf hinzuweisen, daß anstelle einer rotationssymmetrischen
Form des Innentrennkörpers natürlich auch andere Querschnittsformen denkbar sind,
für die dann eine entsprechende Bestimmung der Wanddicke gilt. Auch andere Bereiche
des Faßkörpers des erfindungsgemäßen Transportfasses können mit unterschiedlichen
Wanddicken in Abhängigkeit unterschiedlicher Durchmesser ausgestaltet sein, die Lehre
der Erfindung ist insoweit nicht auf den Innentrennkörper beschränkt, wenngleich dort
wegen der kegelstumpfförmigen bzw. pyramidenstumpfförmigen Gestaltung die stärkste
Wirkung auftritt.
[0008] Nach einer weiteren Lehre der Erfindung ist die Wanddicke des Innentrennkörpers
zweckmäßigerweise so bemessen, daß der Innentrennkörper in allen Bereichen, unabhängig
vom Durchmesser, etwa die gleiche Festigkeit aufweist. Bei Bestimmung der Wanddicke
exakt entsprechend der "Kesselformel" ergibt sich dies in gleicher Weise.
[0009] Für ein übliches Transportfaß für Flüssigkeiten, insbesondere für Bier, bei dem der
Flüssigkeitsraum ein Volumen von ca. 50 l aufweist, gilt, daß bei einem aus Edelstahl
bestehenden Innentrennkörper bei einem Durchmesser von 60 mm bis 100 mm, vorzugsweise
von ca. 80 mm, eine Wanddicke von 0,4 mm bis 0,8 mm, vorzugsweise von ca. 0,6 mm,
und bei einem Durchmesser von 360 mm bis 420 mm, vorzugsweise von ca. 390 mm, eine
Wanddicke von 1,8 mm bis 2,4 mm, vorzugsweise von ca. 2,1 mm, vorgesehen ist. Diese
angegebenen Maße betreffen den obersten und den untersten Bereich des Innentrennkörpers.
Der Verlauf der Seitenfläche des Innentrennkörpers zwischen diesen Bereichen muß nicht
gerade sein, sondern kann durchaus auch einen bogenförmigen Verlauf haben. Zumeist
ist bei bekannten Transportfässern der Innentrennkörper konkav geformt, wölbt sich
also ein wenig zum Flüssigkeitsraum hin. Für andere Volumina des Flüssigkeitsraums
gelten entsprechend andere Maße.
[0010] Zuvor ist erläutert worden, daß bekannte Transportfässer der in Rede stehenden Art,
die aus Aluminium hergestellt sind, im Tiefziehverfahren hergestellt werden. Das
gilt auch und besonders für den Innentrennkörper dieser bekannten Transportfässer.
Erfindungsgemäß ist nun erkannt worden, daß insbesondere, aber nicht ausschließlich,
für die Herstellung aus Edelstahl ein anderes Herstellungsverfahren Vorteile bietet.
Nach einer weiteren Lehre der Erfindung, der besondere und auch eigenständige Bedeutung
zukommt, ist nämlich der Innentrennkörper als Streck-Drück-Formkörper ausgeführt,
also in einem Streck-Drück-Verfahren hergestellt. Streck-Drück-Verfahren sind als
solche bekannt (vgl. Lueger "Lexikon der Technik", Band 8, "Lexikon der Fertigungstechnik
und Arbeitsmaschinen", DVA, Stuttgart 1967, Seite 142, li. Sp.) und führen zu einer
besonders hohen Kaltverfestigung des Materials. Mit einem solchen Verfahren lassen
sich die gewünschten unterschiedlichen Wanddicken des Innentrennkörpers in unterschiedlichen
Bereichen sehr einfach realisieren, indem man die Stellung der Drückwalzen zur Drückform,
insbesondere die Winkelstellung, verändert. Gerade für die Herstellung eines erfindungsgemäßen
Transportfasses ist also ein Streck-Drück-Verfahren für die Herstellung zumindest
des Innentrennkörpers besonders geeignet. Im übrigen sind die Werkzeugkosten im Vergleich
mit den Werkzeugkosten zum Tiefziehen erheblich niedriger.
[0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung nochmals erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 im Vertikalschnitt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Transportfasses
und
Fig. 2 vergrößert, schematisch, im Vertikalschnitt den Innentrennkörper für ein Transportfaß
nach Fig. 1.
[0012] Bei dem in Fig. 1 in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel dargestellten Transportfaß
für Flüssigkeiten handelt es sich konkret um ein Transportfaß für Bier, das als sogenannter
Gaskammer-Keg ausgeführt ist. Dieses Transportfaß weist zunächst einen Faßkörper 1
auf, der aus einem Oberteil 2 und einem Unterteil 3 besteht. Nicht dargestellt ist
in Fig. 1, daß der Faßkörper 1 noch einen Außenmantel aus Kunststoff, vorzugsweise
aus einem zähelastischen Hartschaumstoff aufweisen kann, was insbesondere bei Herstellung
des Faßkörpers 1 aus Edelstahl zweckmäßig ist. Dann kann nämlich die Wanddicke von
Oberteil 2 und Unterteil 3 des Faßkörpers 1 für den Edelstahl-Innenkörper sehr gering
sein. Das alles ist aber für sich bei Transportfässern der in Rede stehenden Art bekannt.
[0013] An dem in Fig. 1 schematisch dargestellten Transportfaß erkennt man am Faßkörper
1 einen oberen und einen unteren Stapelrand 4, angeschweißt am Oberteil 2 bzw. am
Unterteil 3, eine Zapfbuchse 5 am Oberteil 2 in der Mitte und ein Druckventil 5 am
Oberteil 2 seitlich neben der Zapfbuchse 5. Auch dies alles ist für sich bei einem
Transportfaß der in Rede stehenden Art bekannt. Im Faßkörper 1 ist ein Innentrennkörper
7 angeordnet, der im dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel wie der Faßkörper
1 insgesamt zu einer Hauptachse symmetrisch, vorzugsweise rotationssymmetrisch, ist
und in einer Ebene senkrecht zur Hauptachse unterschiedliche Durchmesser aufweist.
Der Innentrennkörper 7 ist mit dem Faßkörper 1 druckfest verbunden und unterteilt
das Innere des Faßkörpers 1 in einen Flüssigkeitsraum 8 und einen Druckmittelraum
9. Im Flüssigkeitsraum 8 befindet sich im Betrieb die Flüssigkeit, insbesondere das
Bier, im Druckmittelraum 9 befindet sich im Betrieb ein Druckmittel, insbesondere
CO₂, das als Fördermittel für die Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsraum 8 heraus dient.
[0014] Wie Fig. 1 erkennen läßt, hat der Innentrennkörper 7 im hier dargestellten und bevorzugten
Ausführungsbeispiel eine kegelstumpfförmige Gestalt, mit leicht konkav nach innen
gewölbter Mantelfläche. Hier sind natürlich andere Querschnittsformen in gleicher
Weise denkbar.
[0015] Fig. 2 zeigt in Verbindung mit Fig. 1 deutlich, daß bei dem erfindungsgemäßen Transportfaß
die Wanddicke des Innentrennkörpers 7 in Abhängigkeit vom Durchmesser des Innentrennkörpers
7 in der Ebene senkrecht zur Hauptachse bestimmt ist, nämlich bei einem großen Durchmesser
eine große Wanddicke und bei einem kleinen Durchmesser eine kleine Wanddicke vorgesehen
ist. Die Wanddicke des Innentrennkörpers 7 ist im hier dargestellten Aus führungsbeispiel
im übrigen so bemessen, daß der Innentrennkörper 7 in allen Bereichen, unabhängig
vom Durchmesser, etwa die gleiche Festigkeit aufweist. Die Größenverhältnisse sind
in Fig. 2 nicht maßstabgerecht.
[0016] Das in den Figuren dargestellte Transportfaß besteht aus Edelstahl. Wie im hier dargestellten
Ausführungsbeispiel vorgesehen, ist bei einem aus Edelstahl bestehenden Innentrennkörper
7 bei einem Durchmesser von 60 mm bis 100 mm, vorzugsweise von ca. 80 mm, eine Wanddicke
von 0,4 mm bis 0,8 mm, vorzugsweise von ca. 0,6 mm, und bei einem Durchmesser von
360 mm bis 420 mm, vorzugsweise von ca. 390 mm, eine Wanddicke von 1,8 mm bis 2,4
mm, vorzugsweise von ca. 2,1 mm, vorgesehen. Im oberen Bereich 10 in Fig. 2 weist
der Innentrennkörper 7 konkret bei einem Durchmesser von ca. 80 mm eine Wanddicke
von ca. 0,6 mm auf, während im unteren Bereich 11 bei einem Durchmesser von ca. 390
mm eine Wanddicke von ca. 2,1 mm gegeben ist. Bei einem nach herkömmlichen Maßstäben
hergestellten Transportfaß hätte der Innentrennkörper 7 überall eine Wanddicke von
ca. 2,1 mm. Durch die verringerte Wanddicke des Innentrennkörpers 7 in den Bereichen
kleineren Durchmessers ergibt sich im konkret erläuterten Ausführungsbeispiel eine
Materialeinsparung und Gewichtseinsparung von ca. 3 bis 4 kp.
[0017] Die Figuren zeigen insoweit noch ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel der
Erfindung, bei dem eine eigenständige Lehre der Erfindung konkretisiert ist, als
der Innentrennkörper 7 als Streck-Drück-Formkörper ausgeführt ist. Der Innentrennkörper
7 ist also in einem Streck-Drück-Verfahren hergestellt, was einerseits eine besonders
einfache unterschiedliche Bemessung der Wanddicke erlaubt, andererseits zu einer
besonders hohen Kaltverfestigung des Materials führt und schließlich von den Kosten
her relativ günstig ist.
1. Transportfaß für Flüssigkeiten, insbesondere für Bier, mit einem Faßkörper und
einem im Faßkörper angeordneten zu einer Hauptachse symmetrischen, vorzugsweise rotationssymmetrischen,
in einer Ebene senkrecht zur Hauptachse unterschiedliche Durchmesser aufweisenden
Innentrennkörper, wobei der Innentrennkörper mit dem Faßkörper druckfest verbunden
ist und durch den Innentrennkörper das Innere des Faßkörpers in einem Flüssigkeitsraum
und einen Druckmittelraum unterteilt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanddicke des Innentrennkörpers (7) in Abhängigkeit vom Durchmesser des
Innentrennkörpers (7) in der Ebene senkrecht zur Hauptachse bestimmt ist, nämlich
bei einem großen Durchmesser eine große Wanddicke und bei einem kleinen Durchmesser
eine kleine Wanddicke vorgesehen ist.
2. Transportfaß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanddicke des Innentrennkörpers
(7) so bemessen ist, daß der Innentrennkörper (7) in allen Bereichen, unabhängig vom
Durchmesser, etwa die gleiche Festigkeit aufweist.
3. Transportfaß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem aus
Edelstahl bestehenden Innentrennkörper (7) bei einem Durchmesser von 60 mm bis 100
mm, vorzugsweise von ca. 80 mm, eine Wanddicke von 0,4 mm bis 0,8 mm, vorzugsweise
von ca. 0,6 mm, und bei einem Durchmesser von 360 mm bis 420 mm, vorzugsweise von
ca. 390 mm, eine Wanddicke von 1,8 mm bis 2,4 mm, vorzugsweise von ca. 2,1 mm, vorgesehen
ist.
4. Transportfaß für Flüssigkeiten, insbesondere für Bier, mit einem Faßkörper und
einem im Faßkörper angeordneten, zu einer Hauptachse symmetrischen, vorzugsweise
rotationssymmetrischen, in einer Ebene senkrecht zur Hauptachse unterschiedliche Durchmesser
aufweisenden Innentrennkörper, wobei der Innentrennkörper mit dem Faßkörper druckfest
verbunden ist und durch den Innentrennkörper das Innere des Faßkörpers in einen Flüssigkeits
raum und einen Druckmittelraum unterteilt ist, insbesondere nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Innentrennkörper (7) als Streck-Drück-Formkörper
ausgeführt, also im Streck-Drück-Verfahren hergestellt ist.