(19)
(11) EP 0 244 553 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.11.1987  Patentblatt  1987/46

(21) Anmeldenummer: 87100361.2

(22) Anmeldetag:  14.01.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B44D 3/18, B44C 5/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB LI NL

(30) Priorität: 26.04.1986 DE 3614255

(71) Anmelder: Papierfabrik Schoellershammer Heinr. Aug. Schoeller Söhne & Co. KG
D-5160 Düren (DE)

(72) Erfinder:
  • Borgers, Hans Peter, Dipl.-Ing.
    D-5161 Merzenich (DE)

(74) Vertreter: Liermann, Manfred (DE) 
Patentanwalt Manfred Liermann Schillingsstrasse 335
D-52355 Düren
D-52355 Düren (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Reinzeichnungs- und Montagekarton


    (57) Der Karton enthält eine steife Trägerschicht (5). Die Trägerschicht (5) ist mindestens einseitig über eine Trennschicht (3) lösbar mit einem Zeichenpapier (1) verbunden ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Reinzeichnungs- und Montagekarton, enthal­tend eine steife Trägerschicht.

    [0002] Karton der o.gen. Art ist bekannt und hat sich in der praktischen An­wendung bestens bewährt. Er ist steif und ermöglicht daher eine einfache Bearbeitung z.B. durch einen Grafikdesigner. Er ist zur Präsentation und ebenso zur Reproduktion geeignet. Die guten Eigenschaften des bekannten Kartons sollen erhalten bleiben. Hierbei sei darauf hinge­weisen, daß der hier verwendete Begriff "Karton" nicht auf Papier­werkstoffe beschränkt ist. So ist es z.B. bekannt, als Trägerschicht einen Kunststoff zu verwenden.

    [0003] Es ist vielfach erwünscht, den Zeichenkarton in sehr flexibler Form zur Verfügung zu haben. Dies ist sehr vorteilhaft, wenn beispielsweise fertige Grafikarbeiten von einem Scanner abgetastet werden sollen. Es kann dann der flexible Karton auf die Walze eines solchen Scanners einfach aufgebracht und abgetastet werden.

    [0004] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde einen Karton der ein­gangs beschriebenen Art vorzuschlagen, der die bekannten Vorteile aufweist, gleichzeitig aber bei Bedarf auch die gewünschte Flexibili­tät erreichbar macht.

    [0005] Diese Aufgabe ist bei einem Karton der eingangs beschriebenen Art dadurch gelöst, daß die Trägerschicht mindestens einseitig über eine Trennschicht lösbar mit einem Zeichenpapier oder einer Zeichenfolie verbunden ist. In der beschriebenen Schichtung liegt ein in gewohnter Weise steifes Material vor. Es ist jedoch, falls erwünscht, möglich, die oberste Schicht, die ein Zeichenpapier oder eine Zeichenfolie dar­stellt, von der Trägerschicht einfach abzuziehen. Dies wird durch die erwähnte Trennschicht ermöglicht, die einerseits für eine befriedigende Verbindung zwischen Zeichenpapier oder Zeichenfolie und Trägerschicht sorgt, anderseits aber die einfache Ablösung des Zeichenpapiers oder der Zeichenfolie ermöglicht. Aus Vereinfachungsgründen sei nachfolgend immer "Zeichenpapier" genannt. Mit diesem Begriff sei auch Zeichenfolie sowie jeder andere äquivalente Datenträger umfaßt. Soweit es sich um Papier handelt, kann dies auch Kartongewichte beinhalten. Es sei mit "Zeichenpapier" auch eine Qualität von z.B. 250 g/m² umfaßt. Das Zeichenpapier selbst ist dann in der gewünschten Weise flexibel, so daß die mit der Flexibilität verbundenen Vorteile erreicht werden können. Es ist dann möglich das Zeichenpapier entweder wieder auf die Trennschicht aufzulegen und damit wieder in der bisherigen Weise mit der Trägerschicht zu verbinden, oder aber dieses Zeichenpapier z.B.auf die Rückseite der Trägerschicht aufzubringen, wobei dort das Zeichenpapier mit der Rückseite der Trägerschicht eine dauerhafte Verbindung eingeht. Auf der gegenüberliegenden Seite der Trägerschicht verbleibt dann die Trennschicht, die dort eine glatte Oberfläche bildet.

    [0006] Es ist nach der Erfindung weiter vorgeschlagen, daß der Karton als Fertigprodukt mindestens die Schichtung Trägerschicht, Trennschicht, Adhäsivkleber, Zeichenpapier aufweist. Eine solche Schichtung ergibt einen Karton, der die gestellte Aufgabe löst.

    [0007] Ergänzend ist dann nach der Erfindung noch vorgesehen, daß das Zeichen­papier oder die Zeichenfolie mittels des Adhäsivklebers eine innige Klebeverbindung eingeht mit mindestens einer Seite der Trägerschicht oder darauf angeordneter weiterer Schichten. Dies ist eine besonders einfache Methode das Zeichenpapier einerseits an der Trennschicht ausreichend zu befestigen und andererseits z.B. mit einer Rückseite der Schichtung bei Bedarf dauerhaft zu verbinden. Hierbei kann als Trennschicht z.B. Silikonpapier vorgesehen sein. Silikonpapier stellt eine einfache Möglichkeit dar eine Trennschicht zu erzeugen und anzu­bringen.

    [0008] Schließlich sieht die Erfindung noch vor, daß mindestens eine der mit dem Zeichenpapier oder der Zeichenfolie zu verbindenden Oberflächen der Trägerschicht als Trennschicht ausgebildet ist.

    [0009] Hierdurch kann auf eine zusätzlich einzufügende Trennschicht verzichtet werden. Die Oberflächenbeschaffenheit der Trägerschicht kann z.B. im notwendigen Umfang kleberabweisend aufgebaut sein, so daß min­destens bei Anwendung eines auf die Oberflächenbeschaffenheit der Trägerschicht abgestimmten Klebers eine Lösbarkeit des Zeichenpapiers oder der Zeichenfolie erreicht wird.

    [0010] Die Erfindung soll nun anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausfüh­rungsbeispiels näher erläutert werden.

    [0011] Basis der erfindungsgemäßen Schichtung ist die Pappe 5, die hier die steife Trägerschicht bildet. Die Trägerschicht kann natürlich auch aus anderen, ausreichend steifen Materialien aufgebaut sein. Diese Träger­pappe 5 hat die für die gewünschte Steifigkeit der Gesamtschichtung notwendige Dicke. Die Dicke der Trägerpappe 5 ist frei wählbar und kann daher auch nach anderen Gesichtspunkten bestimmt werden.

    [0012] Um den erfindungsgemäßen Aufbau zu erreichen, weist nun die Träger­pappe 5 einseitig eine Leimschicht 4 auf zur dauerhaften Befestigung einer Trennschicht 3. Diese Trennschicht 3 kann beispielsweise ein Silikonpapier sein. Aber auch sonstige trennend wirkende Beschichtungen sind anwendbar, auch kann die Trennschicht in beliebiger Weise befestigt sein. Leim ist hierzu nicht zwingend notwendig. Es wird sich die Art der Befestigung nach der Art der Trennschicht richten. Es ist insbe­sondere möglich, bereits mindestens eine Seite der Oberfläche der Trägerschicht als Trennschicht auszubilden.
    Diese Trennschicht 3 ist der Träger für ein Zeichenpapier 1, das mittels eines Adhäsivklebers 2 an der Trennschicht 3 haftet.

    [0013] In der beschriebenen Schichtung zusammengesetzt liegt bereits ein gebrauchsfertiger Reinzeichnungs- und Montagekarton vor. Er kann in dieser Weise und in dieser Schichtung so wie die im Stand der Technik bekannten Zeichenkartons be- und verarbeitet werden und weist hierbei die im Stand der Technik bekannte Steifigkeit auf. Darüber hinaus ist es aber möglich, das Zeichenpapier 1 einfach von der Trennschicht 3 abzuziehen. Der Adhäsivkleber 2 setzt diesem Abziehen nur geringen Widerstand entgegen. Das Zeichenpapier 1 ist somit leicht lösbar auf der Trennschicht 3 angeordnet. Nach dem Abziehen kann das Zeichen­papier 1 als weiches Blatt be- und verarbeitet werden und kann z.B.. auf die Walze eines Scanners aufgebracht werden. Nach dem Abtastvor­gang durch den Scanner kann das Zeichenpapier 1 wieder auf die Trenn­schicht 3 aufgebracht werden, um später bei Bedarf dort wieder ent­nommen werden zu können. Es ist aber auch möglich das Zeichenpapier 1 mittels des Adhäsivklebers 2 auf der Rückseite der Pappe 5 anzuord­nen. Dort ist im Ausführungsbeispiel keine Trennschicht vorgesehen, so daß der Adhäsivkleber 2 eine dauerhafte Verbindung zwischen Zeichen­papier und Pappe erzeugt. In diesem Zustand liegt dann ein Karton vor, dessen eine Oberfläche von der Trennschicht 3 dauerhaft und glatt abgedeckt ist und dessen andere Oberfläche vom -bei Bedarf fertigbe­arbeiteten- Zeichenpapier 1 dauerhaft abgedeckt ist. Es liegt dann in diesem Zustand wieder ein Karton vor, dessen einzelne Schichten unlösbar miteinander verbunden sind. In dieser Schichtung kann dann durchaus das Zeichenpapier 1 die Funktion eines Hinterziehpapiers 7 erfüllen. Es ist aber auch möglich die Pappe 5 auf der Rückseite mit dem Leim 6 und einem Hinterziehpapier 7 zu beschichten, so daß das Hinterziehpapier 7 dauerhaft mit der Pappe 5 verbunden ist. Das Hinterziehpapier kann ebenfalls auf andere Art und Weise als mittels des Leims 6 dauerhaft befestigt werden. Das Hinterziehpapier 7 kann dann mit seiner freien Oberfläche als Träger für das Zeichenpapier 1 verwendet werden, das von der Trennschicht abgezogen und mittels des Adhäsivklebers auf der freien Oberfläche des Hinterziehpapiers 7 aufgebracht wird und dann am Hinterziehpapier 7 dauerhaft befestigt ist. Auch in dieser veränderten Schichtung kann der Karton dann bei Bedarf weiterverarbeitet werden.

    [0014] Mit der Erfindung ist es erstmals gelungen einen Zeichenkarton herzu­stellen, der alle Vorteile der Be- und Verarbeitung eines bekannten Zeichenkartons aufweist und der gleichzeitig bei Bedarf die Handha­ bung der Zeichenfläche als Zeichenpapier ermöglicht, ohne daß hinsicht­lich der Be- und Verarbeitung die Einheit des Zeichenkartons als solchem dauerhaft aufgegeben werden müßte.


    Ansprüche

    1. Reinzeichnungs- und Montagekarton, enthaltend eine steife Träger­schicht, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerschicht (5) minde­stens einseitig über eine Trennschicht (3) lösbar mit einem Zeichen­papier oder einer Zeichenfolie (1) verbunden ist.
     
    2. Karton nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er als Fertig­produkt mindestens die Schichtung Trägerschicht (5), Trennschicht (3) Adhäsivkleber (2), Zeichenpapier oder Zeichenfolie (1) aufweist.
     
    3. Karton mindestens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zeichenpapier oder die Zeichenfolie (1) mittels des Adhäsiv­klebers (2) mit mindestens einer Seite der Trägerschicht oder darauf angeordneter weiterer Schichten eine innige Klebeverbindung ein­gehen kann.
     
    4. Karton nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der mit dem Zeichenpapier oder der Zeichenfolie (1) zu verbindenden Oberflächen der Träger­schicht als Trennschicht ausgebildet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht