[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Aus der DE-OS 35 19 203 ist eine Stellvorrichtung für eine Kraftfahrzeugtür bekannt
geworden, die eine von einem Türinnen- und -außengriff betätigtes Blockierventil eines
Hydraulikzylinders aufweist. Dieses Ventil ist hierzu mit den Griffen über Bowdenzüge
oder dergleichen Übertragungsmittel verbunden, die bei einer Griffbetätigung ein Öffnen
des Blockierventils bewirken und ein unbehindertes Verschwenken der Tür in eine Öffnungsstellung
gewährleisten sollen. Bei einer Rückstellung der Griffe in die Grundpositionen nimmt
das Blockierventil eine die Kraftfahrzeugtür augenblicklich festsetzende Stellung
ein.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Steuern des Blockierventils in
Abhängigkeit von einer Türbetätigung zu schaffen, die ein voneinander unabhängiges
Betätigen des Ventils gewährleistet.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst. Weitere vorteilhafte Merkmale beinhalten die Unteransprüche.
[0005] Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile bestehen darin, daß durch
die Ausbildung des Lenkersystems bei einer Betätigung eines Türgriffes, entweder des
Türaußengriffes oder des Türinnengriffes, der andere Türgriff in seiner Stellung unbeeinflußt
bleibt.
[0006] Auch wenn zusätzlich der nicht betätigte Türgriff verschwenkt wird, kann durch eine
Blockierung bzw. durch einen Freigang über den entsprechenden Hebel keine Beschädigung
oder Verblockung im Lenkersystem auftreten.
[0007] Das Lenkersystem besteht aus wenigen baulich einfachen Hebeln, die in verschiedenen
Ebenen angeordnet und über Lagerbolzen gelenkig miteinander verbunden sind. Der benötigte
Bauraum an der Tür ist relativ gering, zumal einige Hebel durch eine Kröpfung in einer
gleichen Ebene liegen können.
[0008] Die Festlegung des Lenkersystems erfolgt in einer Konsole, die als eine Baueinheit
am Türinnenblech befestigt wird.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben.
[0010] Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Fahrzeugs mit der Lage der Vorrichtung,
Fig. 2 eine Ansicht der Vorrichtung in Grundstellung in Pfeilrichtung Z gemäß Fig.
1 gesehen,
Fig. 3 eine Ansicht der Vorrichtung in Pfeilrichtung X, gemäß Fig. 2 gesehen,
Fig. 4 eine Draufsicht auf das verstellte Lenkersystem bei einer Türöffnung über
einen Außengriff, und
Fig. 5 eine Draufsicht auf das verstellte Lenkersystem bei einer Türöffnung über
einen Innengriff.
[0011] In einer Kraftfahrzeugtür 1 ist im Bereich eines Türinnengriffes 2 eine Vorrichtung
3 zum Steuern von einem Blockierventil 4 eines Hydraulikzylinders 4a angeordnet.
Die Vorrichtung 3 umfasst im wesentlichen ein Lenkersystem 5 mit einem ersten Lenkerpaar
6, bestehend aus einem Stellhebel 8 und einem Winkelhebel 10 sowie einem zweiten Lenkerpaar
9, bestehend aus einem Koppelsegment 7 und einem Steuerhebel 11. Beide Lenkerpaare
6 und 9 sind zusammenarbeitend miteinander verbunden. Das Lenkersystem 5 ist in einer
Konsole 12 gehalten, die am Türinnenblech 1a über die abgestellten Schenkel 13 befestigt
wird.
[0012] Das Blockierventil 4 ist über einen Bowdenzug 14 mit dem Koppelsegment 7 des zweiten
Lenkerpaares 9 verbunden. Ein weiterer Bowdenzug 15 ist mit dem Steuerhebel 11 verbunden
und an einem Türaußengriff 16 befestigt. Über einen mit dem Winkelhebel 10 verbundenen
Bowdenzug 17 ist ein Türschloß 18 vom Türinnengriff 2 aus betätigbar. Die Betätigung
des Türschlosses 18 über den Türaußengriff 16 erfolgt direkt über diesen Griff, der
hierzu eine integrierte Einheit mit dem Schloß 18 bildet und direkt in dieses eingreifende
Elemente aufweist, was nicht näher dargestellt ist.
[0013] Die Hebel 7, 8, 10 und 11 des Lenkersystems 5 sind in mehreren Ebenen übereinander
angeordnet, wobei zur Erzielung einer geringen Bauhöhe einzelne Hebel auch gekröpft
sein können und mit einem weiteren Hebel in einer gemeinsamen Ebene liegen. Dies ist
zur besseren Übersicht in der Fig. 3 nicht näher dargestellt, aber in Fig. 2 ist z.B.
der Stellhebel 8 in der Draufsicht mit einer Kröpfung 19 gezeigt.
[0014] Das Lenkersystem 5 ist in der Weise ausgelegt, daß bei einer Betätigung eines Türgriffs
2 oder 16 in eine Öffnungsstellung A oder B der jeweils nicht betätigte Griff in seiner
Grundstellung verbleibt, obwohl das mit dem Bowdenzug 14 am Blockierventil 4 des Hydraulikzylinders
4a verbundene Koppelsegment 7 innerhalb des Lenkersystems 5 verschwenkt wird. Hierzu
ist das Koppelsegment 7 einerseits mit dem Steuerhebel 11 über einen Zapfen 20 und
andererseits mit dem Stellhebel 8 schwenkbeweglich über einen weiteren Drehzapfen
21 verbunden. Zur freigängigen Bewegung des Koppelsegments 7 gegenüber dem mit dem
unbetätigten Türgriff verbundenen Hebel sind im Steuerhebel 11 und im Koppelsegment
7 Schlitze 22, 23 vorgesehen, in die die Führungszapfen 20, 21 eingreifen.
[0015] Am Türinnengriff 2 ist der Stellhebel 8 angelenkt, der eine unmittelbare Verbindung
zum Koppelsegment 7 über den Zapfen 21 herstellt. Gleichzeitig ist mit diesem Hebel
8 der an der Konsole 12 gelagerte Winkelhebel 10 über einen Zapfen 26 verbunden, welcher
in einer Führung 27 im Schenkel 24 eingreift. An einem anderen Schenkel 25 dieses
Hebels 10 ist endseitig der dem Bowdenzug 14 eingehängt, der zum Türschloß 18 führt.
[0016] Die Wirkungsweise des Lenkersystems 5 wird nachfolgend anhand der Öffnungsstellungen
A und B und der Betätigung über den Türinnengriff 2 und über den Türaußengriff 16
näher erläutert.
[0017] Bei einer Betätigung des Türaußengriffes 16 in eine Öffnungsstellung A (Fig. 4) wird
der Bowdenzug 15 angezogen, welcher den Steuerhebel 11 in die gezeigte Stellung (Fig.
4) zieht. Mit diesem Steuerhebel 11 ist über den Zapfen 20 das Koppelsegment 7 verbunden,
das den eingehängten Bowdenzug 14 anzieht und somit das Blockierventil 4 in eine Durchflußstellung
zieht, bei der die Tür 1 freigängig zu öffnen ist. Beim Verschwenken des Koppelsegments
7 im Lager 28 wird durch die untere Position des Zapfens 21 im Schlitz 23 des Segments
7 gegenüber dem Stellhebel 8 eine freie Verschwenkbarkeit ohne Verstellung der an
sich verbundenen Hebel 8 und 10 erreicht. Eine Betätigung des Türinnengriffs 2 ist
in dieser Arbeitsstellung des Koppelelements 7 möglich, aber ohne Wirkung, da der
Zapfen 21 eine obere Position im Schlitz 23 eingenommen hat und bei einer Betätigung
des Griffs 2 sich entlang des Schlitzes 23 verlagert.
[0018] Bei einer Betätigung des Türinnengriffes 2 in die Öffnungsstellung B (Fig. 5) werden
die Bowdenzüge 14 und 17 gleichzeitig angezogen und über den Stellhebel 8, der mit
dem Griff 2 unmittelbar verbunden ist und das Koppelelement 7 in die gezeigte Position
verschwenkt. Dies erfolgt über den Zapfen 21, der in einer unteren Position im Schlitz
23 des Koppelsegments 7 steht. Gleichzeitig wird der Winkelhebel 10 um seine Lagerung
30 an der Konsole 12 verschwenkt und der Bowdenzug 17 betätigt das Schloß 18. Damit
eine gleichzeitige Verstellung des Türaußengriffes 16 unterbleibt, ist das Koppelsegment
7 gegenüber dem mit dem Türaußengriff 16 verbundenen Steuerhebel 11 frei verschwenkbar.
Hierzu weist der Steuerhebel 11 einen Schlitz 22 auf, in den der Zapfen 20 eingreift
und über die Länge des Schlitzes 22 verschwenkt wird.
[0019] Die Rückführung des Hebels im Lenkersystem 5 in ihre Ausgangsstellung, wie sie bei
unbetätigten Griffen 2 und 16 besteht, erfolgt über eine Feder 31. Diese ist an der
Konsole 12 abgestützt und übergreift das Koppelsegment 7. Eine weitere Feder 32 ist
am Winkelhebel 10 vorgesehen, die diesen in Richtung benachbarter Konsolwand zu verdrehen
sucht.
1. Vorrichtung zum Steuern eines Blockierventils, insbesondere für einen Hydraulikzylinder
in einer Kraftfahrzeugtür über Stellmittel, die mit einem Innengriff und einem Außengriff
der Tür verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung ein in einer
türfest gehaltenen Konsole (12) angeordnetes Lenkersystem (5) umfasst, das zwei miteinander
verbundene Lenkerpaare (6 und 9) aufweist, wobei das eine Lenkerpaar (6) am Türinnengriff
(2) und das weitere Lenkerpaar (9) am Türaußengriff (16) angelenkt ist und beide Türgriffe
(2 und 16) unter Zwischenschaltung eines gemeinsamen Koppelsegments (7) im Lenkersystem
(5) unabhängig voneinander das Blockierventil (4) des Hydraulikzylinders (4a) über
das Koppelsegment (7) betätigend verstellbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Koppelsegment (7)
in einem Festlager (28) der Konsole (12) gehalten wird und einerseits mit dem Türinnengriff
(2) über einen Stellhebel (8) des ersten Lenkerpaares (6) und andererseits mit dem
Türaußengriff (16) über einen Steuerhebel (11) des zweiten Lenkerpaares (9) verschwenkbar
verbunden ist.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Koppelsegment
(7) bei Betätigung des Innengriffs (2) in eine Öffnungsstellung (B) in einem Längsschlitz
(22) des Steuerhebels (11) geführt und gegenüber diesem bei unveränderter Lage des
Hebels (11) frei verschwenkt wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Koppelsegment (7)
bei Betätigung des Außengriffs (16) in eine Öffnungsstellung (A) gegenüber dem Stellhebel
(8) im Schlitz (23) geführt und bei unveränderter Lage des Hebels (8) frei verschwenkt
wird.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der
Konsole (12) in einem Festlager (30) ein Winkelhebel (10) des zweiten Lenkerpaares
(9) gehalten, der über seinen einen Schenkel (24) vom Stellhebel (8) zwangsgeführt
verschwenkbar ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Koppelsegment (7) mit einer Feder (31) verbunden ist, die sich an der Konsole
(12) abstützt und das Segment (7) übergreift und dieses in eine Ausgangsstellung zu
drehen sucht.