[0001] Die Erfindung betrifft ein Blockschloß, das über eine Meldelinie mit einer Meldezentrale
verbunden ist, mit einem zwischen einer Schließ- und einer Offen-Stellung entlang
eines Riegelweges verstellbaren Schließriegel, mit einem durch einen Schlüssel betätigbaren
Schließzylinder, der mit einer entlang einer Kreisbahn bewegbaren Schließnase versehen
ist, mittels welcher der Schließriegel betätigbar ist und mit einem Schließriegel-Stellungsfühler.
Bekanntlich werden Blockschlösser in der Sicherungstechnik, insbesondere in der Intrusionsschutztechnik
eingesetzt. Sie dienen zum Scharf- bzw. Unscharfschalten einer Meldeanlage. Sie weisen
neben einer mechanischen Schließvorrichtung, die im wesentlichen aus dem Riegel und
dem Schließzylinder besteht, auch eine elektromechanische/elektromagnetische Vorrichtung
auf, die mit der Meldezentrale in Verbindung steht. Die Blockschlösser können mit
Zuhaltungen versehen sein, die mit einem Zwei- oder Dreibart betätigt werden können
oder die mechanisch so konzipiert sind, daß ein handelsüblicher Profilzylinder zur
Schließung eingebaut werden kann.
[0002] Beim mechanischen Schließen des Blockschlosses wird gleichzeitig über die Meldezentrale
die Alarmanlage aktiviert, in die das Blockschloß eingebunden ist. Deshalb ist ein
Blockschloß in der Regel in der letzten Tür eines gesicherten Bereichs angeordnet.
Beim Betreten oder Verlassen dieses Bereichs wird also von der dazu bereichtigten
Person die Alarmanlage über das Blockschloß unscharf-bzw. scharfgeschaltet. Umgekehrt
wird unter Steuerung der Meldezentrale ein Schließen des Blockschlosses verhindert,
wenn innerhalb des gesicherten Bereichs ein Alarm ausgelöst wurde. In diesem Fall
wird der Schließriegel von einem Blockmagnet gesperrt. Somit wird die Bedienperson
zwangsläufig auf den Alarm hingewiesen.
[0003] Als Ursache für die Nichterfüllung dieser sogenannten Zwangsläufigkeit kann aber
auch eine Störung in der Funktionsbereitschaft der Alarmanlage insgesamt oder von
einzelnen Komponenten vorliegen.
[0004] Die Scharf- bzw. Unscharfschaltung der Alarmanlage erfolgte bisher dadurch, daß
die Schließstellung des Riegels mit einem Stellungsfühler abgetastet und ein entsprechendes
Signal an die Meldezentrale übermittelt wurde. Diese Vorrichtung hat sich in vielen
Einsatzfällen auch sehr gut bewährt. Es könnte jedoch der Fall eintreten, daß in
Sabotage-Absicht eine mechanische Kraft auf den Schließrigel ausgeübt wird, um diesen
aus seiner Schließstellung in die Offen-Stellung zu drücken. Falls dieser Versuch
zum Erfolg führen sollte, würde der Stellungsfühler des Schließriegels die Offen-Stellung
anzeigen und die Alarmanlage fälschlicherweise in den Unscharf-Zustand schalten. Um
eine derartige Manipulation und eine davon abgeleitete unzulässige Unscharfschaltung
auszuschließen, wurde bisher beispieslweise der Riegel mit einer Sollbruchstelle
versehen. Falls eine entsprechende Kraft auf den Schließriegel einwirkt bricht dieser
and der Sollbruchstelle ab. Somit kann zwar mechanisch eine Unscharfschaltung verhindert
werden, eine Erfassung und Auswertung eines Sabotage-Versuchs erfolgt jedoch nicht.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Blockschloß der eingangs genannten
Art anzugeben, bei welchem ein Versuch, den Schließriegel unberechtigterweise durch
Krafteinwirkung aus der Schließstellung in die Offen-Stellung zu bringen, festgestellt
und angezeigt wird.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß an einer Stelle der Kreisbahn der Schließnase
ein Schließnasen-Stellungsfühler angeordnet ist, und daß der Schließnasen-Stellungsfühler
und der Schließriegel-Stellungsfühler über eine logische Auswerteeinheit, mit welcher
die Reihenfolge der Auslösungen der beiden Stellungsfühler festgestellt und ausgewertet
wird, mit der Meldezentrale verbunden sind.
[0007] Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, daß bei einem ordnungsgemäßen Ausschließen
oder Aufschließen des Blockschlosses immer eine vorgegebene Reihenfolge der Bewegungen
der Schließnase und des Schließriegels eingehalten wird. Wenn diese unerlaubter
Versuch, den Schließriegel aus der Schließ- in die Offen-Stellung zu bringen, vorliegt.
Es muß mit anderen Worten bei einem Blockschloß die Bedingung eingehalten werden,
daß zuerst die Schließnase und anschließend der Schließriegel bewegt werden. Wird
stattdessen nur der Schließriegel betätigt, so liegt zwangs läufig ein gewaltsamer
Öffnungsversuch eines Unbefugten vor.
[0008] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß der Schließnasenstellungsfühler
in einer Position angeordnet ist, in welcher er die Ruhestellung der Schließnase
des Profilzylinders erfaßt. Eine andere Weiterbildung ist darin zu sehen, daß der
Schließriegel-Stellungsfühler in einer Position angeordnet ist, in welcher er ein
Ausgangssignal abgibt, wenn der Schließriegel etwa um 2/3 des Schließweges ausgesperrt
ist. Auf diese Weise kann eine sehr sichere Auswertung der Positionen und der Bewegungsabfolge
des Schleßriegels und der Schließnase erfolgen. Es erweist sich als vorteilhaft, daß
der Schließnasen-Stellungsfühler und/oder der Schließriegel-Stellungsfühler als elektromechanische
Stellungsfühler ausgebildet sind. In diesem Fall ist die Auslosung des Stellungsfühlers
besonders einfach, wenn der Schließriegel mit einer Aussparung zum Eingriff mit einem
Betätigungsglied des Stellungsfühlers versehen ist. Alternativ kann es dazu vorteilhaft
sein, daß der Schließriegel mit einem Schaltnocken zum Eingriff mit einem Betätigungsglied
des Schließriegels versehen ist.
[0009] Andererseits kann es auch vorteilhaft sein, daß der Schließnasen-Stellungsfühler
und/oder der Schließriegel-Stellungsfühler als berührungslose Näherungsschalter ausgebildet
sind. Es ist besonders vorteilhaft, daß in diesem Fall der Näherungsschalter als induktiver
Stellungsgeber ausgebildet ist. Alternativ dazu kann es angezeigt sein, den Näherungsschalter
als kapazitiven Stellungsfühler oder als Gabel-Lichtschranke asuzubilden.
[0010] Eine besondere Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, daß die Auswerteeinheit durch
logische Verknüpfungsgliede gebildet wird, die innerhalb des Blockschlosses angeordnet
sind.
[0011] Ferner erweist es sich als vorteilhaft, daß die Auswerteeinheit über mindestens
eine separate Meldelinie mit der Meldezentrale verbunden ist. Weitere vorteilhafte
Ausgetaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen niedergelegt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels
weiter beschrieben.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Seitenansicht eines Blockschlosses, bei welchem die
seitliche Abdeckung des Blockschloßgehäuses entfernt ist.
Fig. 2 zeigt ein weiteres Beispiel eines Blockschlosses.
Fig. 3 und Fig. 4 zeigen jeweils eine Schaltungsanordnung für eine logische Auswerteeinheit.
Fig. 5 zeigt ein Impuls-Diagramm einer logischen Auswerteeinheit, die im Blockschloß
nach Fig. 1 enthalten ist.
[0012] Wie die Fig. 1 veranschaulicht, ist das gesamte Blockschloß in einem kastenartigen
Gehäuse 1 untergebracht, daß üblicherweise aus einem aufbohrsicheren Metall hergestellt
ist. An einer der schmalen Längsseiten des Gehäuses 1, die quer zur Zeichenebene ausgerichtet
sind, ist ein Stulp 10 angebracht. Wenn das Blockschloß in eine entsprechende Ausnehmung
eines Türblattes eingeschoben ist, liegt der Stulp 10 an der schmalen Türseite des
Blattes, wo er an Befestigungsstellen 11 mit dem Türblat verschraubt ist. In Höhe
eines Schließriegels 5 ist der Stulp 10 mit einem Riegelausschnitt 12 versehen, der
in der hier gewählten Darstellungsform jedoch nicht erkennbar ist. Durch den Riegelausschnitt
12 kann der Schließriegel 5 aus dem Gehäuse 1, wo er sich in seiner Offen-Stellung
befindet, austreten und seine Schließstellung einnehmen, die in der Fig. 1 gestrichelt
dargestellt ist. Ferner wird durch den Stulp 10 eine Zylinderbefestigungsschraube
3 ist ein Schließzylinder 2 über einem bartartigen Fortsatz im Gehäuse 1 verschraubt.
[0013] Die Funktion des Blockschlosses wird durch drei Baugruppen maßgeblich bestimmt. Die
eigentliche mechanische Schließfunktion wird von dem Schließriegel 5 ausgeführt,
der mit dem Schließzylinder 2 über eine Schließnase 4 betätigt wird. In der Figur
verläuft die Längsachse des Schließzylinders 2 senkrecht zur Zeichenebene. Wird der
Schließzylinder 2 mit Hilfe eines Schlüssels (nicht dargestellt) gedreht, so greift
die Schließnase 4 in eine erste Ausnehmung 14 am Schließriegel 5 ein.
[0014] Eine Steuerungs- und Überwachungsfunktion wird von einer elektromechanischen/elektromagnetischen
Vorrichtung ausgeführt. Sie besteht aus einer Spule 7 und einer federnd vorgespannten
Sperrklinke 6, die mit einer Rastnase 15 in eine zweite Ausnehmung 16 im Schließriegel
5 eingreifen kann.
[0015] Schließlich ist im Gehäuse 1 eine elektronische Auswerteeinheit 17 in einem separaten
Gehäuse angeordnet. Alle elektronischen und elektromechanischen Einrichtungen des
Blockschlosses sind über Leitungen 18 zum Austausch von Steuer- und Meldesignalen
und zur Versorgung mit einer zentralen Meldeanlage (nicht dargestellt) verbunden.
In der Fig. 1 ist ein Zustand des Blockschlosses dargestellt, in welchem sich die
Schließnase 4 des Schließzylinders 2 in ihrer Ruhestellung befindet. In dieser Ruhestellung,
in der die Schließnase 4 bei einer Uhrzeigerdarstellung auf Ziffer "9" zeigen würde,
kann ein Schlüssel aus dem Schließzylinder 2 abgezogen werden.
[0016] Die Freigabe des Schließriegel 5 zum Auf- bzw. Zuschließen erfolgt durch die Sperrklinke
6. In der hier beispielhaft dargestellten Situation ist der Schließriegel 5 nicht
freigegeben, da die Rastnase 15 mit einer Rastkante 19 an der zweiten Ausnahmung
16 in Eingriff steht. Die Sperrklinke wird durch die Spule 7 betätigt, die wiederum
von der Meldezentrale gesteuert wird. Eine Bestromung der Spule 7 unter Steuerung
der Meldezentrale erfolgt nur bei Erfüllung einer sogenannten Zwangsläufigkeit und
der gleichzeitigen Betätigung des Profilzylinders. Die Zwangsläufigkeit ist dann erfüllt,
wenn die Alarmanalge, in welche das Blockschloß integriert ist, fehlerfrei arbeitet
und wenn kein Alarm ansteht. Das von der Spule 7 erzeugte elektromagentische Feld
zieht die Sperrklinke 6 an, so daß der Schließriegel 5 freigegeben wird. Die Betätigung
des Schließriegels 5 erfolgt durch eine Bewegung der Schließnase 4 entlang einer Kreisbahn
entgegen dem Uhrzeigersinn.
[0017] Nach einer Umdrehung von 360° die Schließnase 4 wieder die dargestellte Ruhelage
und der Schlüssel kann vom Betreiber aus dem Schließzylinder 2 abgezogen werden.
[0018] Um die Position der Schließnase 4 und des Schließriegels 5 zu erfassen, sind im Gehäuse
1 ein Schließnasen-Stellungsfühler 8 und ein Schließriegel-Stellungsfühler 9 angeordnet.
Der Schließnasen-Stellungsfühler 8 erfaßt in dem hier dargestellten Beispiel die
Ruhestellung der Schließnase 4. Selbstverständlich kann der Schließnasen-Stellungsfühler
auch an einer anderen Stelle entlang des von der Schließnase 4 bei einem Schließvorgang
zurückgelegten Weges angeordnet werden, wenn die im folgenden noch beschriebenen Bedingungen
erfaßt und ausgewertet werden können.
[0019] Der Schließriegel-Stellungsfühler 9 ist seitlich des Schließriegels 5 angeordnet.
Er soll dann aktiviert werden, wenn der Schließriegel 5 eine vorgegebene Strecke seines
Schließweges Z zurückgelegt hat. Bevorzugt wird der Schließriegel-Stellungsfühler
dann aktiviert, wenn der Schließriegel 5 etwa 2/3 seines Schließweges S ausgeschlossen
ist. Die Fig. 1 zeigt beispielhaft eine Konfiguration, in welcher der Schließriegel
bei einer festen Anordnung des Schließriegel-Stellungsfühlers 9 geometrisch so gestaltet
ist, daß er an der entsprechenden Stelle mit einer Schulter 20 versehen ist. Für den
Fall, daß der Schließriegel-Stellungsfühler 9 als elektromechanischer entsprechenden
Betätigungsglied des Stellungsfühlers zusammen. Die Schulter 20 kann aber auch bei
der Verwendung von berührungslosen Stellungsfühlern, beispielsweise einer Gabellichtschranke,
zur Auslösung verwendet werden.
[0020] Als elektromechanische Stellungsfühler können Mikroschalter, Kontakfahnen oder ähnliches
Verwendung finden. Als berührungslose Stellungsfühler kommen beispielsweise induktive
Näherungsschalter, Gabellichtschranken oder ähnliches in Frage.
[0021] Der Schließnasen-Stellungsfühler 8 und der Schließriegel-Stellungsfühler 9 sind
ausgangsseitig mit einer logischen Auswerteanordnung 21 verbunden, die in Fig. 3 und
4 beispielhaft dargestellt ist. Die vom Schließnasen-Stellungsfühler 8 kommende Leitung
22 ist ferner mit einer von der Meldezentrale kommenden und zur Spule 7 führenden
ersten Meldelinie 23 über ein UND-Glied 24 logisch verknüpft. Die erste Meldelinie
23 sowie eine von der logischen Auswerteeinheit 21 zur Meldezentrale führende separate
zweite und dritte Meldelinie 27, 25 sind Bestandteil der Leitungen 18.
[0022] Im übrigen befindet sich die logische Auswerteanordnung 21, das UND-Glied 24 sowie
ein dem UND-Glied 24 nachgeschalteter Treiber 26 auf einer gemeinsamen Leiterplatte
innerhalb der Auswerteeinheit 17.
[0023] Für die folgende Beschreibung der Funktion des Blockschlosses sei beispielhaft angenommen,
daß der Schließnasen-Stellungsfühler 8 ein logisch-L-Signal liefert, so lange er
betätigt beziehungsweise bedämpft wird, d.h. so lange die Schließnase 4 sich in der
Ruhelage befindet. Wird die Schließnase 4 durch Betätigung des Profilzylinders 2 aus
der Ruhelage gedreht, meldet der Schließnasen-Stellungsfühler 8 ein logisch H-Signal.
[0024] Der Schließriegel-Stellungsfühler 9 ist so angeordnet, daß er bei eingefahrenem Schließriegel
5 ein
L-Potential liefert. Dieses Signal ist ausgangsseitig so lange abgreifbar, bis die
Schulter 20 in den Bereich des Schließriegel-Stellungsfühlers 9 gelangt. Dies erfolgt
hier nach etwa 2/3 des Schließweges S. Für das restliche Drittel des Schließweges
S liefert der Schließriegel-Stellungsfühler 9 ein H-Potential.
[0025] Das auf der Leitung 22 anstehende Signal vom Schließnasen-Stellungsfühler 8 ist
mit S1 und das vom Schließriegel-Stellungsfühler 9 abgeleitete Ausgangssignal ist
mit S2 bezeichnet. Auf der zweiten Meldelinie 25 ist ein Signal A2 abgreifbar, das
im Alarmzustand wenn der Schließriegel 5 sabotiert wird, einen H-Pegel aufweist. Ein
Signal A1 liegt an der dritten Meldelinie 27 an. Weist das Signal A1 einen H-Pegel
auf, so wird die Alarmanlage bzw. die Meldezentrale scharfgeschaltet. Ist ein L-Pegel
vorhanden, so wird die Alarmanlage unscharf geschatet.
[0026] In Fig. 2 ist ein weiteres Beispiel für eine Blockschloß dargestellt. Es unterscheidet
sich vom dem in Fig. 1 wiedergegebenen Beispiel im wesentlichen dadurch, daß die
Schulter 20ʹ am Schließriegel 5ʹ, über welche der Schließriegel-Stellungsfühler 9
ausgelöst wird, durch einen verbreiterten Abschnitt des Schließriegels 5 in seinen
rückwärtigen Bereich gebildet wird. Der freie vordere Abschnitt 28 des Schließriegels
5ʹ ist also schmaler als der rückwärtige Bereich. Die erste Ausnehmung 16ʹ im Schließriegel
5ʹ dient daher ausschließlich zur Aufnahme der Sperrklinke 15. Die Schulter 20ʹ ist
vorzugsweise an einer Stelle angebracht, die etwa 2/3 des Schließweges s des Schließriegels
5ʹ bezeichnet. Bei einem gegenüber der Anordnung in Fig. 1 unveränderten Schließriegel-Stellungsfühler
9 würde das Ausgangssignal S2 des Schließriegel-Stellungsfühler 9 eine H-Pegel aufweisen,
wenn der Schließriegel 5 eingefahren ist und einen L-Pegel, wenn der Schließriegel
5 ausgesperrt ist.
[0027] In der logischen Auswerteeinheit 21 werden die notwendigen logischne Verknüpfungen
abgeleitet die für die Bildung der Status-Signale "Scharf/Unscharf-Signal" der Meldezentrale
auf Leitung 27 und "Sabotage/Alarm-Meldung" bei einem gewalt samen Eindrücken des
Schließreigels 5, 5ʹ auf Leitung 25 notwendig sind.
[0028] Das Signal A1 auf Leitung 27 wird nur dann logisch "1", wenn die Schließnase 4 aus
der Ruhestellung herausgedreht und der Schließriegel 5,5ʹ mehr als 60 % des Schließweges
S ausgeschlossen ist. Mit dem Übergang des Signals S1 auf Leitung 22 von logisch
"1" nach logisch "0" wird die Ausgangsinformation abgespeichert. Wenn also das Signal
A1 auf Leitung 27 logisch "1" ist und dieser Zustand abgspeichert wurde, bleibt diese
Information auch beibehalten, wenn der Riegel anschließend gewaltsam eingedrückt wird.
Eine Signaländerung am Schließriegel-Stellungsfühler 9 von logisch "1" auf logisch
"0" ändert nichts am Zustand des Signales A1. Die vom Signal A1 ausgelöste Scharf-Einstellung
der Meldeanlage bleibt in jedem Fall erhalten.
[0029] Aus der Kombination der anstehenden Signalinformationen Signal A1 logisch "1", Signal
S1 logisch "0" und Signal S2 logisch "0" wird das Signal A2 logisch "1" auf Leitung
25 abgeleitet.
[0030] In Fig. 3 ist ein Beispiel für eine Realisierung der logischen Auswerteanordnung
21 wiedergegeben. Die Anordnung ist ausschließlich mit NAND-Gliedern aufgebaut. Ein
weiteres für eine Realisierung der logischen Auswerteeinheit 21ʹ gemäß Fig. 4 weist
neben NAND-Gliedern 29 auch ein Antivalenz-Glied 30 auf.
[0031] Im Impulsdiagramm der Fig. 5 sind über der Zeit t die Ausgangssignale der beiden
Stellungsfühler 8, 9 und der logischen Auswerteeinheit 21 während der verschiedenen
Schließnasen- und Schließriegel-Stellungen ersichtlich. In der ersten Zeile des Impulsdiagramms
ist der prozentuale Anteil des zurückgelegten Schließweges S dargestellt. Aus der
zweiten Zeile ist die zugehörige Lage der Schließnase 4 grafisch veranschaulicht und
die zugehörigen Winkelgrade angegeben. Darunter ist der Spannungsverlauf der Signal
S1, S2, A1 und A2 dargestellt.
[0032] Im folgenden soll anhand der Figuren 1 bis 5 die Funktion des Bockschlosses beschrieben
werden. Im Ruhezustand befindet sich die Schließnase 4 in der Winkestellung 0° und
der Riegel 5 ist eingefahren. An den beiden Stellungsfühlern 8, 9 steht jeweils am
Ausgang ein
L-Pegel. Das hat zur Folge, das die beiden Signale A1 und A2 ebenfalls jeweils
L-Pegel aufweisen. Das bedeutet, daß die Alarmanlage unscharf geschaltet ist und daß
kein Sabotage-Alarm vorliegt.
[0033] Wird nun ein passender Schlüssel in den Schließzylinder 2 eingesteckt und die Schließnase
4 aus der Ruhelage entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht, so ändert das Signal S1 des
Schließnasen-Stellunsfühlers 8 zum Zeitpunkt t1 seinen logischen Zustand von "0"
auf "1".
[0034] Gleichzeitig mit dieser Signaländerung am Schließnasen-Stellungsfühler 8 wird über
das UND-Glied 24 die Bestromung der Spule 7 freigegeben. Ist in der Meldezentrale
die Zwangsläufigkeit erfüllt, wird auf Leitung 23 ebenfalls ein Signal mit H-Pegel
bereitgestellt. Daher wird die Spule 7 bestromt und die Sperrklinke 6 elektromagnetisch
angehoben. Somit wird das Herausschieben des Schließriegels 5 durch das Aufheben
der mechanischen Sperre freigegeben. Mit der konjuktiven Verknüpfung des Ausgangssignals
des Schließnasen-Stellungsfühlers 8 und einem Freigabesignal der Meldezentrale im
UND-Glied 24 wird erreicht, daß eine Bestromung der Spule 7 nur dann stattfindet,
wenn auch ein Abschließvorgang beziehungsweise ein Aufschließvorgang stattfindet.
Im Ruhezustand erfolgt keine Bestromung. Diese Funktion der temporären Bestromung
ist notwendig, um zum einen die Gesamtstromaufnahme der Meldezentrale möglichst gering
zu halten und zum anderen auch die Lebensdauer der Spule zu erhöhen.
[0035] Zum Zeitpunkt t2 sind etwa 60 % des Riegelweges S zurückgelegt, so daß der Schließriegel-Stellungsfühler
9 anspricht. Gleichzeitig mit der Änderung des entsprechenden Signals S2 ändert sich
auch das Signal A1 am Ausgang der logischen Auswerteeinheit 21 von
L- auf H-Pegel. Diese hat zur Folge, daß die Alarmanlage scharfgeschaltet wird. Zum
Zeitpunkt t3, wenn sich die Schließnase 4 wieder in ihrer Ruhelage befindet, ist der
Riegel 5 vollkommen ausgeschlossen.
[0036] Das Aufschließen des Blockschlosses und das Unscharfschalten der Alarmanlage erfolgt
in umgekehrter Reihenfolge. Der Schlüssel wird zum Zeitpunkt t4 eingesteckt und die
Schließnase 4 aus der Ruhestellung im Uhrzeigersinn gedreht. Der Schließnasen-Stellungsfühler
8 ändert daher wieder seinen logischen Zustand von logisch "0" auf logisch "1". Der
Riegel 5 wird nun eingefahren. Nachdem der Schließriegel 5 etwa um 40 % seines Schließweges
S zurückgeschoben ist (t5), meldet der Schließriegel-Stellungsfühler 9 eine Zustandsänderung
von logisch "1" auf logisch "0". Das führt dazu, daß über das Signal A1 die Meldezentrale
durch den Pegel-Wechsel von logisch "1" auf "0" ausgeschaltet wird. Der Zustand des
Schließnasen-Stellungsfühlers 8 bleibt weiterhin unverändert auf logisch "1", bis
die Schließnase 4 wieder ihre Ruhestellung zum Zeitpunkt t6 erreicht hat.
[0037] Aus dem Impulsdiagramm der Fig.5 ist ohne weiteres ersichtlich, daß ein ordnungsgemäß
durchgeführter Auf- und/oder Zuschließvorgang eine definierte Reihenfolge der Zustandsänderungen
der beiden Stellungsfühler 8, 9 bewirkt.
[0038] Wird jedoch beispielsweise im scharfgeschalteten Zustand der Einbruchmeldezentrale
der Riegel 5 gewaltsam eingedrückt, wie zum Zeitpunkt t7 dargestellt ist, so andert
der Schließriegel- Stellungsfühler 9 ausgangsseitig seinen Zustand von logisch "1"
auf logisch "0" und der vorgegebene logische Ablauf wird nicht mehr eingehalten, da
die Schließnase 4 nicht betätigt wird und das Signal S1 unverändert einen L-Pegel
aufweist. Am Ausgang der logischen Auswerteeinheit 21 nimmt das Signal A2 einen H-Pegel
an, was zur Folge hat, daß ein Alarm an die Meldezentrale gemeldet wird. Das gewaltsame
Eindrücken des Schließriegels 5 ist durch eine strichpunktierte Linie gekennzeichnet.
1. Blockschloß, das über eine Meldelinie mit einer Meldezentrale verbunden ist, mit
einem zwischen einer Schließ- und Offen-Stellung entlang eines Riegelweges verstellbaren
und mit einem Schließriegel-Stellungsfühler versehenen Schließriegel, mit einem durch
einen Schlüssel betätigbaren Schließzylinder, der mit einer entlang einer Kreisbahn
bewegbaren Schließnase versehen ist, mittels welcher der Schließriegel betätigbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß an einer Stelle der Kreisbahn der Schließnase (4) ein Schließnasen-Stellungsfühler
(8) angeordnet ist, und daß der Schließnasen-Stellungsfühler (8) und der Schließriegel-Stellungsfühler
(9) über eine logische Auswerteeinheit (21), mit welcher die Reihenfolge der Auslösungen
der beiden Stellungsfühler (8, 9) festgestellt und ausgewertet wird, mit der Meldezentrale
verbunden sind.
2. Blockschloß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schließnasen-Stellungsfühler (8) in einer Position angeordnet ist, in welcher
er die Ruhestellung der Schließnase (4) des Schließzylinders (2) erfaßt.
3. Blockschloß nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schließriegel-Stellungsfühler (9) in einer Position angeordnet ist, in welcher
er ein Ausgangssignal abgibt, wenn der Schließriegel (5) etwa um 2/3 des Schließweges
S ausgesperrt ist.
4. Blockschloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schließnasen-Stellungsfühler (9) als mechanische Stellungsfühler ausgebildet
sind.
5. Blockschloß nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schließriegel (5) mit einer Aussparung oder mit einem Schaltnocken zum Eingriff
mit einem Betätigungsglied des Schließriegel-Stellungsfühlers (9) versehen ist.
6. Blockschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schließnasen-Stellungsfühler (8) und/oder der Schließriegel-Stellungsfühler
(9) als berührungslose Näherungsschalter ausgebildet sind.
7. Blockschloß nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Näherungsschalter als induktiver Stellungsgeber ausgebildet ist.
8. Blockschloß nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Näherungsschlater als kapazitiver Stellungsfühler ausgebildet ist.
9. Blockschloß nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Näherungsschalter als Gabel-Lichtschranke ausgebildet ist.
10. Blockschloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswerteeinheit (21) durch logische Verknüpfungsglieder gebildet wird, die
innerhalb des Blockschlosses angeordnet sind.
11. Blockschloß nach einem der vorhergehenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswerteeinheit (21) über mindestens eine separate Meldelinie mit der Meldezentrale
verbunden ist.
12. Blockschloß nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf einer Meldelinie (zweite Meldelinie 27) ein die Meldezentrale in den Scharf-Zustand
schaltendes Signal abgreifbar ist, wenn der Schließnasen-Stellungsfühler (8) und
der Schließriegel-Stellungsfühler (9) akitiviert sind.
13. Blockschloß nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf einer Meldelinie (dritte Meldelinie 25) eine Alarm-/Sabotagemeldung abgreifbar
ist, wenn der Schließriegel-Stellungsfühler (9) aktiviert und der Schließnasen-Stellungsfühler
(8) nicht aktiviert ist.
14. Blockschloß nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine elektromechanische/elektromagnetische Vorrichtung zum lösbaren Verriegeln
des Schließriegels (5) in seiner Offnen-Stellung vorhanden ist, daß das Ausgangssignal
des Schließnasen-Stellungsfühlers (8) und ein auf einer ersten Meldelinie (23) von
der Meldezentrale übertragenes Freigabe-Signal konjunktiv verknüpft werden, und daß
das konjunktiv verknüpfte Signal am Steuereingang der Vorrichtung anliegt.