(19)
(11) EP 0 244 652 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.11.1987  Patentblatt  1987/46

(21) Anmeldenummer: 87105074.6

(22) Anmeldetag:  06.04.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E05B 47/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 05.05.1986 DE 3615173

(71) Anmelder: Fritz Fuss GmbH & Co.
D-72458 Albstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Künzel, Reiner
    D-7460 Balingen-Frommern (DE)
  • Kerndl, Peter
    D-7475 Messstetten (DE)

(74) Vertreter: Weber, Otto Ernst, Dipl.-Phys. et al
Weber & Heim Irmgardstrasse 3
81479 München
81479 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Blockschloss


    (57) Es wird ein Blockschloß mit einem Schließriegel (5) und mit einem Schließzylinder (2) beschrieben, das über mindestens eine Meldelinie mit einer Meldezentrale verbunden ist. Das Blockschloß ist mit einem der Schließnase (4) des Schließ­zylinders (2) zugeordneten Schließnase-Stellungsfühler (8) und mit einem Schließriegel-Stellungsfühler (9) versehen. Den beiden Stellungsfühlern ist eine logische Auswerteeinheit (21) nach­geschaltet, mit deren Hilfe eine vorgegebene Reihenfolge der Betätigung des Schließnasen- und des Schließriegel-­Stellungsfühlers (9) überwacht wird. Auf diese Weise kann fest­gestellt werden, ob der Schließriegel über den Schließzylinder (2) oder in Sabotageabsicht durch Krafteinwirkung betätigt wurde. Die entsprechenden Meldesignal werden der Meldezentrale zu­geführt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Blockschloß, das über eine Melde­linie mit einer Meldezentrale verbunden ist, mit einem zwischen einer Schließ- und einer Offen-Stellung entlang eines Riegel­weges verstellbaren Schließriegel, mit einem durch einen Schlüssel betätigbaren Schließzylinder, der mit einer ent­lang einer Kreisbahn bewegbaren Schließnase versehen ist, mittels welcher der Schließriegel betätigbar ist und mit einem Schließriegel-Stellungsfühler.
    Bekanntlich werden Blockschlösser in der Sicherungstechnik, insbesondere in der Intrusionsschutztechnik eingesetzt. Sie dienen zum Scharf- bzw. Unscharfschalten einer Meldeanlage. Sie weisen neben einer mechanischen Schließvorrichtung, die im wesentlichen aus dem Riegel und dem Schließzylinder besteht, auch eine elektromechanische/elektromagnetische Vorrichtung auf, die mit der Meldezentrale in Verbindung steht. Die Blockschlösser können mit Zuhaltungen versehen sein, die mit einem Zwei- oder Dreibart betätigt werden können oder die mechanisch so konzi­piert sind, daß ein handelsüblicher Profilzylinder zur Schließung eingebaut werden kann.

    [0002] Beim mechanischen Schließen des Blockschlosses wird gleichzeitig über die Meldezentrale die Alarmanlage aktiviert, in die das Blockschloß eingebunden ist. Deshalb ist ein Blockschloß in der Regel in der letzten Tür eines gesicherten Bereichs ange­ordnet. Beim Betreten oder Verlassen dieses Bereichs wird also von der dazu bereichtigten Person die Alarmanlage über das Blockschloß unscharf-bzw. scharfgeschaltet. Umgekehrt wird unter Steuerung der Meldezentrale ein Schließen des Block­schlosses verhindert, wenn innerhalb des gesicherten Bereichs ein Alarm ausgelöst wurde. In diesem Fall wird der Schließrie­gel von einem Blockmagnet gesperrt. Somit wird die Bedienperson zwangsläufig auf den Alarm hingewiesen.

    [0003] Als Ursache für die Nichterfüllung dieser sogenannten Zwangs­läufigkeit kann aber auch eine Störung in der Funktionsbereit­schaft der Alarmanlage insgesamt oder von einzelnen Komponenten vorliegen.

    [0004] Die Scharf- bzw. Unscharfschaltung der Alarmanlage erfolgte bis­her dadurch, daß die Schließstellung des Riegels mit einem Stel­lungsfühler abgetastet und ein entsprechendes Signal an die Meldezentrale übermittelt wurde. Diese Vorrichtung hat sich in vielen Einsatzfällen auch sehr gut bewährt. Es könnte je­doch der Fall eintreten, daß in Sabotage-Absicht eine mechani­sche Kraft auf den Schließrigel ausgeübt wird, um diesen aus seiner Schließstellung in die Offen-Stellung zu drücken. Falls dieser Versuch zum Erfolg führen sollte, würde der Stellungs­fühler des Schließriegels die Offen-Stellung anzeigen und die Alarmanlage fälschlicherweise in den Unscharf-Zustand schalten. Um eine derartige Manipulation und eine davon abgeleitete un­zulässige Unscharfschaltung auszuschließen, wurde bisher bei­spieslweise der Riegel mit einer Sollbruchstelle versehen. Falls eine entsprechende Kraft auf den Schließriegel einwirkt bricht dieser and der Sollbruchstelle ab. Somit kann zwar me­chanisch eine Unscharfschaltung verhindert werden, eine Er­fassung und Auswertung eines Sabotage-Versuchs erfolgt jedoch nicht.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Blockschloß der eingangs genannten Art anzugeben, bei welchem ein Versuch, den Schließriegel unberechtigterweise durch Krafteinwirkung aus der Schließstellung in die Offen-Stellung zu bringen, fest­gestellt und angezeigt wird.

    [0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß an einer Stelle der Kreisbahn der Schließnase ein Schließnasen-Stellungsfühler angeordnet ist, und daß der Schließnasen-Stellungsfühler und der Schließriegel-Stellungsfühler über eine logische Auswerteeinheit, mit welcher die Reihenfolge der Auslösungen der beiden Stellungsfühler festgestellt und ausgewertet wird, mit der Meldezentrale verbunden sind.

    [0007] Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, daß bei einem ord­nungsgemäßen Ausschließen oder Aufschließen des Blockschlosses immer eine vorgegebene Reihenfolge der Bewegungen der Schließ­nase und des Schließriegels eingehalten wird. Wenn diese unerlaub­ter Versuch, den Schließriegel aus der Schließ- in die Offen-­Stellung zu bringen, vorliegt. Es muß mit anderen Worten bei einem Blockschloß die Bedingung eingehalten werden, daß zuerst die Schließnase und anschließend der Schließriegel bewegt werden. Wird stattdessen nur der Schließriegel betätigt, so liegt zwangs läufig ein gewaltsamer Öffnungsversuch eines Unbefugten vor.

    [0008] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß der Schließnasenstellungsfühler in einer Position ange­ordnet ist, in welcher er die Ruhestellung der Schließnase des Profilzylinders erfaßt. Eine andere Weiterbildung ist darin zu sehen, daß der Schließriegel-Stellungsfühler in einer Position angeordnet ist, in welcher er ein Ausgangssignal abgibt, wenn der Schließriegel etwa um 2/3 des Schließweges ausgesperrt ist. Auf diese Weise kann eine sehr sichere Auswertung der Positionen und der Bewegungsabfolge des Schleßriegels und der Schließnase erfolgen. Es erweist sich als vorteilhaft, daß der Schließnasen-Stellungsfühler und/oder der Schließriegel-Stellungsfühler als elektromechanische Stel­lungsfühler ausgebildet sind. In diesem Fall ist die Auslosung des Stellungsfühlers besonders einfach, wenn der Schließriegel mit einer Aussparung zum Eingriff mit einem Betätigungsglied des Stellungsfühlers versehen ist. Alternativ kann es dazu vor­teilhaft sein, daß der Schließriegel mit einem Schaltnocken zum Eingriff mit einem Betätigungsglied des Schließriegels versehen ist.

    [0009] Andererseits kann es auch vorteilhaft sein, daß der Schließ­nasen-Stellungsfühler und/oder der Schließriegel-Stellungsfühler als berührungslose Näherungsschalter ausgebildet sind. Es ist besonders vorteilhaft, daß in diesem Fall der Näherungsschalter als induktiver Stellungsgeber ausgebildet ist. Alternativ dazu kann es angezeigt sein, den Näherungsschalter als kapazitiven Stellungsfühler oder als Gabel-Lichtschranke asuzubilden.

    [0010] Eine besondere Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, daß die Auswerteeinheit durch logische Verknüpfungsgliede gebildet wird, die innerhalb des Blockschlosses angeordnet sind.

    [0011] Ferner erweist es sich als vorteilhaft, daß die Auswerteein­heit über mindestens eine separate Meldelinie mit der Melde­zentrale verbunden ist. Weitere vorteilhafte Ausgetaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen niedergelegt.
    Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in Figuren darge­stellten Ausführungsbeispiels weiter beschrieben.

    Fig. 1 zeigt schematisch eine Seitenansicht eines Block­schlosses, bei welchem die seitliche Abdeckung des Blockschloßgehäuses entfernt ist.

    Fig. 2 zeigt ein weiteres Beispiel eines Blockschlosses.

    Fig. 3 und Fig. 4 zeigen jeweils eine Schaltungsanordnung für eine logische Auswerteeinheit.

    Fig. 5 zeigt ein Impuls-Diagramm einer logischen Auswerte­einheit, die im Blockschloß nach Fig. 1 enthalten ist.



    [0012] Wie die Fig. 1 veranschaulicht, ist das gesamte Blockschloß in einem kastenartigen Gehäuse 1 untergebracht, daß üblicher­weise aus einem aufbohrsicheren Metall hergestellt ist. An einer der schmalen Längsseiten des Gehäuses 1, die quer zur Zeichenebene ausgerichtet sind, ist ein Stulp 10 angebracht. Wenn das Blockschloß in eine entsprechende Ausnehmung eines Türblattes eingeschoben ist, liegt der Stulp 10 an der schma­len Türseite des Blattes, wo er an Befestigungsstellen 11 mit dem Türblat verschraubt ist. In Höhe eines Schließriegels 5 ist der Stulp 10 mit einem Riegelausschnitt 12 versehen, der in der hier gewählten Darstellungsform jedoch nicht erkennbar ist. Durch den Riegelausschnitt 12 kann der Schließriegel 5 aus dem Gehäuse 1, wo er sich in seiner Offen-Stellung befindet, austreten und seine Schließstellung einnehmen, die in der Fig. 1 gestrichelt dargestellt ist. Ferner wird durch den Stulp 10 eine Zylinderbefestigungsschraube 3 ist ein Schließzylinder 2 über einem bartartigen Fortsatz im Gehäuse 1 verschraubt.

    [0013] Die Funktion des Blockschlosses wird durch drei Baugruppen maßgeblich bestimmt. Die eigentliche mechanische Schließfunk­tion wird von dem Schließriegel 5 ausgeführt, der mit dem Schließzylinder 2 über eine Schließnase 4 betätigt wird. In der Figur verläuft die Längsachse des Schließzylinders 2 senkrecht zur Zeichenebene. Wird der Schließzylinder 2 mit Hilfe eines Schlüssels (nicht dargestellt) gedreht, so greift die Schließnase 4 in eine erste Ausnehmung 14 am Schließriegel 5 ein.

    [0014] Eine Steuerungs- und Überwachungsfunktion wird von einer elektromechanischen/elektromagnetischen Vorrichtung ausgeführt. Sie besteht aus einer Spule 7 und einer federnd vorgespannten Sperrklinke 6, die mit einer Rastnase 15 in eine zweite Aus­nehmung 16 im Schließriegel 5 eingreifen kann.

    [0015] Schließlich ist im Gehäuse 1 eine elektronische Auswerteeinheit 17 in einem separaten Gehäuse angeordnet. Alle elektronischen und elektromechanischen Einrichtungen des Blockschlosses sind über Leitungen 18 zum Austausch von Steuer- und Meldesignalen und zur Versorgung mit einer zentralen Meldeanlage (nicht dar­gestellt) verbunden. In der Fig. 1 ist ein Zustand des Block­schlosses dargestellt, in welchem sich die Schließnase 4 des Schließzylinders 2 in ihrer Ruhestellung befindet. In dieser Ruhestellung, in der die Schließnase 4 bei einer Uhrzeiger­darstellung auf Ziffer "9" zeigen würde, kann ein Schlüssel aus dem Schließzylinder 2 abgezogen werden.

    [0016] Die Freigabe des Schließriegel 5 zum Auf- bzw. Zuschließen er­folgt durch die Sperrklinke 6. In der hier beispielhaft darge­stellten Situation ist der Schließriegel 5 nicht freigegeben, da die Rastnase 15 mit einer Rastkante 19 an der zweiten Aus­nahmung 16 in Eingriff steht. Die Sperrklinke wird durch die Spule 7 betätigt, die wiederum von der Meldezentrale gesteuert wird. Eine Bestromung der Spule 7 unter Steuerung der Meldezen­trale erfolgt nur bei Erfüllung einer sogenannten Zwangsläufig­keit und der gleichzeitigen Betätigung des Profilzylinders. Die Zwangsläufigkeit ist dann erfüllt, wenn die Alarmanalge, in welche das Blockschloß integriert ist, fehlerfrei arbeitet und wenn kein Alarm ansteht. Das von der Spule 7 erzeugte elektromagentische Feld zieht die Sperrklinke 6 an, so daß der Schließriegel 5 freigegeben wird. Die Betätigung des Schließriegels 5 erfolgt durch eine Bewegung der Schließnase 4 entlang einer Kreisbahn entgegen dem Uhrzeigersinn.

    [0017] Nach einer Umdrehung von 360° die Schließnase 4 wieder die dargestellte Ruhelage und der Schlüssel kann vom Betreiber aus dem Schließzylinder 2 abgezogen werden.

    [0018] Um die Position der Schließnase 4 und des Schließriegels 5 zu erfassen, sind im Gehäuse 1 ein Schließnasen-Stellungs­fühler 8 und ein Schließriegel-Stellungsfühler 9 angeordnet. Der Schließnasen-Stellungsfühler 8 erfaßt in dem hier darge­stellten Beispiel die Ruhestellung der Schließnase 4. Selbst­verständlich kann der Schließnasen-Stellungsfühler auch an einer anderen Stelle entlang des von der Schließnase 4 bei einem Schließvorgang zurückgelegten Weges angeordnet werden, wenn die im folgenden noch beschriebenen Bedingungen erfaßt und ausgewertet werden können.

    [0019] Der Schließriegel-Stellungsfühler 9 ist seitlich des Schließ­riegels 5 angeordnet. Er soll dann aktiviert werden, wenn der Schließriegel 5 eine vorgegebene Strecke seines Schließweges Z zurückgelegt hat. Bevorzugt wird der Schließriegel-Stellungs­fühler dann aktiviert, wenn der Schließriegel 5 etwa 2/3 seines Schließweges S ausgeschlossen ist. Die Fig. 1 zeigt beispiel­haft eine Konfiguration, in welcher der Schließriegel bei einer festen Anordnung des Schließriegel-Stellungsfühlers 9 geometrisch so gestaltet ist, daß er an der entsprechenden Stelle mit einer Schulter 20 versehen ist. Für den Fall, daß der Schließriegel-Stellungsfühler 9 als elektromechanischer entsprechenden Betätigungsglied des Stellungsfühlers zusammen. Die Schulter 20 kann aber auch bei der Verwendung von berührungs­losen Stellungsfühlern, beispielsweise einer Gabellichtschranke, zur Auslösung verwendet werden.

    [0020] Als elektromechanische Stellungsfühler können Mikroschalter, Kontakfahnen oder ähnliches Verwendung finden. Als berührungslose Stellungsfühler kommen beispielsweise induktive Näherungs­schalter, Gabellichtschranken oder ähnliches in Frage.

    [0021] Der Schließnasen-Stellungsfühler 8 und der Schließriegel-­Stellungsfühler 9 sind ausgangsseitig mit einer logischen Auswerteanordnung 21 verbunden, die in Fig. 3 und 4 beispielhaft dargestellt ist. Die vom Schließnasen-Stellungsfühler 8 kommende Leitung 22 ist ferner mit einer von der Meldezen­trale kommenden und zur Spule 7 führenden ersten Meldelinie 23 über ein UND-Glied 24 logisch verknüpft. Die erste Melde­linie 23 sowie eine von der logischen Auswerteeinheit 21 zur Meldezentrale führende separate zweite und dritte Meldelinie 27, 25 sind Bestandteil der Leitungen 18.

    [0022] Im übrigen befindet sich die logische Auswerteanordnung 21, das UND-Glied 24 sowie ein dem UND-Glied 24 nachgeschalteter Treiber 26 auf einer gemeinsamen Leiterplatte innerhalb der Auswerteeinheit 17.

    [0023] Für die folgende Beschreibung der Funktion des Blockschlosses sei beispielhaft angenommen, daß der Schließnasen-Stellungs­fühler 8 ein logisch-L-Signal liefert, so lange er betätigt beziehungsweise bedämpft wird, d.h. so lange die Schließnase 4 sich in der Ruhelage befindet. Wird die Schließnase 4 durch Betätigung des Profilzylinders 2 aus der Ruhelage gedreht, meldet der Schließnasen-Stellungsfühler 8 ein logisch H-Signal.

    [0024] Der Schließriegel-Stellungsfühler 9 ist so angeordnet, daß er bei eingefahrenem Schließriegel 5 ein L-Potential liefert. Die­ses Signal ist ausgangsseitig so lange abgreifbar, bis die Schulter 20 in den Bereich des Schließriegel-Stellungsfühlers 9 gelangt. Dies erfolgt hier nach etwa 2/3 des Schließweges S. Für das restliche Drittel des Schließweges S liefert der Schließriegel-Stellungsfühler 9 ein H-Potential.

    [0025] Das auf der Leitung 22 anstehende Signal vom Schließnasen-­Stellungsfühler 8 ist mit S1 und das vom Schließriegel-­Stellungsfühler 9 abgeleitete Ausgangssignal ist mit S2 bezeichnet. Auf der zweiten Meldelinie 25 ist ein Signal A2 abgreifbar, das im Alarmzustand wenn der Schließriegel 5 sabotiert wird, einen H-Pegel aufweist. Ein Signal A1 liegt an der dritten Meldelinie 27 an. Weist das Signal A1 einen H-Pegel auf, so wird die Alarmanlage bzw. die Meldezentrale scharfgeschaltet. Ist ein L-Pegel vorhanden, so wird die Alarmanlage unscharf geschatet.

    [0026] In Fig. 2 ist ein weiteres Beispiel für eine Blockschloß dargestellt. Es unterscheidet sich vom dem in Fig. 1 wie­dergegebenen Beispiel im wesentlichen dadurch, daß die Schulter 20ʹ am Schließriegel 5ʹ, über welche der Schließ­riegel-Stellungsfühler 9 ausgelöst wird, durch einen ver­breiterten Abschnitt des Schließriegels 5 in seinen rück­wärtigen Bereich gebildet wird. Der freie vordere Abschnitt 28 des Schließriegels 5ʹ ist also schmaler als der rückwärtige Bereich. Die erste Ausnehmung 16ʹ im Schließriegel 5ʹ dient daher ausschließlich zur Aufnahme der Sperrklinke 15. Die Schulter 20ʹ ist vorzugsweise an einer Stelle angebracht, die etwa 2/3 des Schließweges s des Schließriegels 5ʹ be­zeichnet. Bei einem gegenüber der Anordnung in Fig. 1 unver­änderten Schließriegel-Stellungsfühler 9 würde das Ausgangs­signal S2 des Schließriegel-Stellungsfühler 9 eine H-Pegel aufweisen, wenn der Schließriegel 5 eingefahren ist und einen L-Pegel, wenn der Schließriegel 5 ausgesperrt ist.

    [0027] In der logischen Auswerteeinheit 21 werden die notwendigen logischne Verknüpfungen abgeleitet die für die Bildung der Status-Signale "Scharf/Unscharf-Signal" der Meldezentrale auf Leitung 27 und "Sabotage/Alarm-Meldung" bei einem gewalt­ samen Eindrücken des Schließreigels 5, 5ʹ auf Leitung 25 not­wendig sind.

    [0028] Das Signal A1 auf Leitung 27 wird nur dann logisch "1", wenn die Schließnase 4 aus der Ruhestellung herausgedreht und der Schließriegel 5,5ʹ mehr als 60 % des Schließweges S ausge­schlossen ist. Mit dem Übergang des Signals S1 auf Leitung 22 von logisch "1" nach logisch "0" wird die Ausgangsinformation abgespeichert. Wenn also das Signal A1 auf Leitung 27 logisch "1" ist und dieser Zustand abgspeichert wurde, bleibt diese Information auch beibehalten, wenn der Riegel anschließend gewaltsam eingedrückt wird. Eine Signaländerung am Schließ­riegel-Stellungsfühler 9 von logisch "1" auf logisch "0" ändert nichts am Zustand des Signales A1. Die vom Signal A1 ausgelöste Scharf-Einstellung der Meldeanlage bleibt in je­dem Fall erhalten.

    [0029] Aus der Kombination der anstehenden Signalinformationen Signal A1 logisch "1", Signal S1 logisch "0" und Signal S2 logisch "0" wird das Signal A2 logisch "1" auf Leitung 25 abgeleitet.

    [0030] In Fig. 3 ist ein Beispiel für eine Realisierung der logischen Auswerteanordnung 21 wiedergegeben. Die Anordnung ist aus­schließlich mit NAND-Gliedern aufgebaut. Ein weiteres für eine Realisierung der logischen Auswerteeinheit 21ʹ gemäß Fig. 4 weist neben NAND-Gliedern 29 auch ein Antivalenz-­Glied 30 auf.

    [0031] Im Impulsdiagramm der Fig. 5 sind über der Zeit t die Ausgangs­signale der beiden Stellungsfühler 8, 9 und der logischen Aus­werteeinheit 21 während der verschiedenen Schließnasen- und Schließriegel-Stellungen ersichtlich. In der ersten Zeile des Impulsdiagramms ist der prozentuale Anteil des zurückgelegten Schließweges S dargestellt. Aus der zweiten Zeile ist die zugehörige Lage der Schließnase 4 grafisch veranschaulicht und die zugehörigen Winkelgrade angegeben. Darunter ist der Spannungsverlauf der Signal S1, S2, A1 und A2 dargestellt.

    [0032] Im folgenden soll anhand der Figuren 1 bis 5 die Funktion des Bockschlosses beschrieben werden. Im Ruhezustand befindet sich die Schließnase 4 in der Winkestellung 0° und der Rie­gel 5 ist eingefahren. An den beiden Stellungsfühlern 8, 9 steht jeweils am Ausgang ein L-Pegel. Das hat zur Folge, das die beiden Signale A1 und A2 ebenfalls jeweils L-Pegel aufweisen. Das bedeutet, daß die Alarmanlage unscharf geschal­tet ist und daß kein Sabotage-Alarm vorliegt.

    [0033] Wird nun ein passender Schlüssel in den Schließzylinder 2 eingesteckt und die Schließnase 4 aus der Ruhelage entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht, so ändert das Signal S1 des Schließ­nasen-Stellunsfühlers 8 zum Zeitpunkt t1 seinen logischen Zustand von "0" auf "1".

    [0034] Gleichzeitig mit dieser Signaländerung am Schließnasen-Stellungs­fühler 8 wird über das UND-Glied 24 die Bestromung der Spule 7 freigegeben. Ist in der Meldezentrale die Zwangsläufigkeit er­füllt, wird auf Leitung 23 ebenfalls ein Signal mit H-Pegel be­reitgestellt. Daher wird die Spule 7 bestromt und die Sperr­klinke 6 elektromagnetisch angehoben. Somit wird das Heraus­schieben des Schließriegels 5 durch das Aufheben der mechani­schen Sperre freigegeben. Mit der konjuktiven Verknüpfung des Ausgangssignals des Schließnasen-Stellungsfühlers 8 und einem Freigabesignal der Meldezentrale im UND-Glied 24 wird erreicht, daß eine Bestromung der Spule 7 nur dann stattfindet, wenn auch ein Abschließvorgang beziehungsweise ein Aufschließvorgang statt­findet. Im Ruhezustand erfolgt keine Bestromung. Diese Funktion der temporären Bestromung ist notwendig, um zum einen die Ge­samtstromaufnahme der Meldezentrale möglichst gering zu halten und zum anderen auch die Lebensdauer der Spule zu erhöhen.

    [0035] Zum Zeitpunkt t2 sind etwa 60 % des Riegelweges S zurückgelegt, so daß der Schließriegel-Stellungsfühler 9 anspricht. Gleich­zeitig mit der Änderung des entsprechenden Signals S2 ändert sich auch das Signal A1 am Ausgang der logischen Auswerteein­heit 21 von L- auf H-Pegel. Diese hat zur Folge, daß die Alarm­anlage scharfgeschaltet wird. Zum Zeitpunkt t3, wenn sich die Schließnase 4 wieder in ihrer Ruhelage befindet, ist der Riegel 5 vollkommen ausgeschlossen.

    [0036] Das Aufschließen des Blockschlosses und das Unscharfschalten der Alarmanlage erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Der Schlüs­sel wird zum Zeitpunkt t4 eingesteckt und die Schließnase 4 aus der Ruhestellung im Uhrzeigersinn gedreht. Der Schließnasen-­Stellungsfühler 8 ändert daher wieder seinen logischen Zustand von logisch "0" auf logisch "1". Der Riegel 5 wird nun einge­fahren. Nachdem der Schließriegel 5 etwa um 40 % seines Schließweges S zurückgeschoben ist (t5), meldet der Schließriegel-­Stellungsfühler 9 eine Zustandsänderung von logisch "1" auf logisch "0". Das führt dazu, daß über das Signal A1 die Melde­zentrale durch den Pegel-Wechsel von logisch "1" auf "0" ausgeschaltet wird. Der Zustand des Schließnasen-Stellungsfühlers 8 bleibt weiterhin unverändert auf logisch "1", bis die Schließnase 4 wieder ihre Ruhestellung zum Zeitpunkt t6 erreicht hat.

    [0037] Aus dem Impulsdiagramm der Fig.5 ist ohne weiteres ersichtlich, daß ein ordnungsgemäß durchgeführter Auf- und/oder Zuschließ­vorgang eine definierte Reihenfolge der Zustandsänderungen der beiden Stellungsfühler 8, 9 bewirkt.

    [0038] Wird jedoch beispielsweise im scharfgeschalteten Zustand der Einbruchmeldezentrale der Riegel 5 gewaltsam eingedrückt, wie zum Zeitpunkt t7 dargestellt ist, so andert der Schließriegel-­ Stellungsfühler 9 ausgangsseitig seinen Zustand von logisch "1" auf logisch "0" und der vorgegebene logische Ablauf wird nicht mehr eingehalten, da die Schließnase 4 nicht betätigt wird und das Signal S1 unverändert einen L-Pegel aufweist. Am Ausgang der logischen Auswerteeinheit 21 nimmt das Signal A2 einen H-Pegel an, was zur Folge hat, daß ein Alarm an die Melde­zentrale gemeldet wird. Das gewaltsame Eindrücken des Schließ­riegels 5 ist durch eine strichpunktierte Linie gekennzeichnet.


    Ansprüche

    1. Blockschloß, das über eine Meldelinie mit einer Melde­zentrale verbunden ist, mit einem zwischen einer Schließ- und Offen-Stellung entlang eines Riegelweges verstellbaren und mit einem Schließriegel-Stellungsfühler versehenen Schließriegel, mit einem durch einen Schlüssel betätigbaren Schließzylinder, der mit einer entlang einer Kreisbahn be­wegbaren Schließnase versehen ist, mittels welcher der Schließriegel betätigbar ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß an einer Stelle der Kreisbahn der Schließnase (4) ein Schließnasen-Stellungsfühler (8) angeordnet ist, und daß der Schließnasen-Stellungsfühler (8) und der Schließ­riegel-Stellungsfühler (9) über eine logische Auswerte­einheit (21), mit welcher die Reihenfolge der Auslösungen der beiden Stellungsfühler (8, 9) festgestellt und ausge­wertet wird, mit der Meldezentrale verbunden sind.
     
    2. Blockschloß nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Schließnasen-Stellungsfühler (8) in einer Position angeordnet ist, in welcher er die Ruhestellung der Schließ­nase (4) des Schließzylinders (2) erfaßt.
     
    3. Blockschloß nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Schließriegel-Stellungsfühler (9) in einer Position angeordnet ist, in welcher er ein Ausgangs­signal abgibt, wenn der Schließriegel (5) etwa um 2/3 des Schließweges S ausgesperrt ist.
     
    4. Blockschloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Schließnasen-Stellungsfühler (9) als mechanische Stel­lungsfühler ausgebildet sind.
     
    5. Blockschloß nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Schließriegel (5) mit einer Aussparung oder mit einem Schaltnocken zum Eingriff mit einem Betätigungs­glied des Schließriegel-Stellungsfühlers (9) versehen ist.
     
    6. Blockschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Schließnasen-Stellungsfühler (8) und/oder der Schließriegel-Stellungsfühler (9) als berührungslose Näherungsschalter ausgebildet sind.
     
    7. Blockschloß nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Näherungsschalter als induktiver Stellungsgeber ausgebildet ist.
     
    8. Blockschloß nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Näherungsschlater als kapazitiver Stellungsfühler ausgebildet ist.
     
    9. Blockschloß nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Näherungsschalter als Gabel-Lichtschranke ausge­bildet ist.
     
    10. Blockschloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Auswerteeinheit (21) durch logische Verknüpfungs­glieder gebildet wird, die innerhalb des Blockschlosses angeordnet sind.
     
    11. Blockschloß nach einem der vorhergehenen Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Auswerteeinheit (21) über mindestens eine separate Meldelinie mit der Meldezentrale verbunden ist.
     
    12. Blockschloß nach Anspruch 10 oder 11,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß auf einer Meldelinie (zweite Meldelinie 27) ein die Meldezentrale in den Scharf-Zustand schaltendes Signal abgreifbar ist, wenn der Schließnasen-Stellungs­fühler (8) und der Schließriegel-Stellungsfühler (9) akitiviert sind.
     
    13. Blockschloß nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß auf einer Meldelinie (dritte Meldelinie 25) eine Alarm-/Sabotagemeldung abgreifbar ist, wenn der Schließ­riegel-Stellungsfühler (9) aktiviert und der Schließ­nasen-Stellungsfühler (8) nicht aktiviert ist.
     
    14. Blockschloß nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß eine elektromechanische/elektromagnetische Vorrich­tung zum lösbaren Verriegeln des Schließriegels (5) in seiner Offnen-Stellung vorhanden ist, daß das Ausgangs­signal des Schließnasen-Stellungsfühlers (8) und ein auf einer ersten Meldelinie (23) von der Meldezentrale übertragenes Freigabe-Signal konjunktiv verknüpft werden, und daß das konjunktiv verknüpfte Signal am Steuereingang der Vorrichtung anliegt.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht