Stand der Technik, Aufgabe, Lösung
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Einspannvorrichrung für Nadeln, insbesondere
Häkelnadeln. Derartige Einspannvorrichtungen werden z. B. für Häkelgalonmaschinen
verwendet, wie es sich aus der EP-OS 110 271 (28-71f-ep) derselben Anmelder ergibt.
Die Einspannvorrichtung kann aber auch bei Raschelmaschinen verwendet werden. In
jedem Falle wird sie an der Nadelbarre einer dieser Maschinen angebracht.
[0002] Es besteht ein Bedarf, Bänder mit zehn oder mehr Fäden je Zentimeter Breite auf Häkelgalon-
oder Rasschelmaschinen herzustellen. Besondere Bedeutung hat dies für elastische Bänder,
wie sie für Unterwäsche und Sportwäsche benötigt werden.
[0003] Aus der US-PS 3 823 581 - RUSSO - ist es bekannt, in den einen Hauptteil der Einspannvorrichtung
dicht nebeneinander Nuten einzufräsen, von denen jede den Schaft einer Nadel aufnimmt.
Der andere Hauptteil ist dort ein Klemmdeckel, der keine Nuten hat, jedoch eine vorspringende
Klemmrippe. Diese dient zur Längsorientierung der Nadeln. Jede Nadel muß entsprechend
mit einer Ausnehmung versehen sein. Ähnliches ist aus der oben genannten EP-OS 110
271, Figur 8 und 9, bekannt. Auch dort ist der obere Hauptteil ein reiner Klemmdeckel,
was es erforderlich macht, daß der untere Hauptteil Nuten erheblicher Höhe aufweist.
Nach beiden Schriften müssen die Nuten annähernd die Höhe der Nadelschäfte haben,
wenn sie ihre Aufgabe, die Nadeln sicher und gegen Verdrehen festzulegen, erfüllen
sollen.
[0004] Dem Einfräsen einer größeren Anzahl von Nuten je Zentimeter Breite eines der Hauptteile
der Einspannvorrichtung sind Grenzen gesetzt. Wird die Anzahl der Nuten auf über zehn
je Zentimeter Breite erhöht, so ergeben sich schließlich Stege zwischen den Nuten
von 0,2 oder weniger mm Breite. Dies läßt sich auch nicht durch Verwendung dünnerer
Nadeln vermeiden, denn die Nadeln müssen eine bestimmte Stabilität haben, so daß die
Verwendung von Nadeln unterhalb von 0,4 mm Breite unzweckmäßig ist.
[0005] Werden zum Einfräsen der Nuten Satzfräser verwendet, so kann man zwar eine Gruppe
nebeneinanderliegender Nuten in einem Arbeitsgang herstellen. Selbst dann ist es
aber technisch nicht möglich, Nuten mit dazwischen verbleibenden Stegen der annähernden
Höhe der Nadelschäfte und von 0,2 oder weniger mm Breite herzustellen, ohne daß dabei
relativ viel Ausschuß durch zerbrochene Stege entsteht.
[0006] Durch die vorliegende Erfindung soll die Möglichkeit geschaffen werden, mehr als
zehn Nadeln je Zentimeter Breite einzuspannen.
[0007] Zum sicheren Einspannen der Nadelschäfte dienen einander gegenüberliegende Nuten,
von denen die einen in dem einen Hauptteil, die anderen, gegenüberliegend, in dem
anderen Hauptteil vorgesehen sind. Die Nuten umgreifen nur einen geringen Teil der
Höhe der Nadelschäfte, jedenfalls wesentlich weniger als die halbe Höhe eines Nadelschafts,
so daß der größte Teil der Nadelschäfte außerhalb der Nuten liegt.
[0008] Da die Nuten im Gegensatz zu den Vorveröffentlichungen in beiden Hauptteilen vorgesehen
sind, genügt es, wenn sie eine sehr geringe Tiefe haben. Dann besteht nicht mehr die
Gefahr einer Beschädigung der zwischen den Nuten verbleibenden Stege.
[0009] Werden nach Anspruch 2 die Hauptteile aus Leichtmetall gefertigt, so wird die träge
Masse der Einspannvorrichtung verringert, die bei den Bewegungen der Nadelbarre ständig
hin und her zu beschleunigen ist. So kann die Arbeitsgeschwindigkeit der Maschinen
erhöht werden.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel mit weiteren Merkmalen der Erfindung wird im folgenden anhand
der Zeichnungen beschrieben.
Figur 1 ist ein Schnitt durch eine Einspannvorrichtung nach der Erfindung nach Linie
I-I in Figur 2.
Figur 2 ist ein Schnitt nach Linie II-II in Figur 1, d. h. parallel zu Längsrichtung
der Nadeln.
[0011] Die Einspannvorrichtung nach Figur 1 und 2 hat zwei aus Leichtmetall gefertigte Hauptteile,
nämlich einen Unterteil 2 und einen Oberteil 4. Als Spannteile, die zum Gegeneinanderklemmen
beider Hauptteile dienen, fungieren hier nicht dargestellte Schraubbolzen, die durch
eine zylindrische Öffnung des Oberteils 4 in eine Gewindebohrung des Unterteils 2
greifen. In den Unterteil sind sehr flache Nuten 40 gefräst, zwischen denen Stege
42 von wesentlich geringerer Breite als die der Nuten verbleiben. In den Oberteil
4 sind Nuten 44 gleicher Abmessungen gefräst, zwischen denen Stege 46 gleicher Breite
wie im Unterteil stehen bleiben. Die Tiefe der Nuten 40 und 44 ist wesentlich kleiner
als die halbe Höhe der Nadelschäfte 20, so daß die Nadelschäfte über den größten Teil
ihrer Höhe freiliegen.
[0012] Die Nuten werden mit einem Satzfräser eingefräst, und zwar jeweils alle Nuten für
eine Gruppe von Nadeln gleichzeitig. Bei der geringen Tiefe der Nuten ist keine Beschädigung
der Stege 42 und 46 zu befürchten. Die Stege können Breiten von 0,15 oder 0,2 mm
haben.
[0013] Die Nadeln 20 haben ein gekrümmtes Ende 22 und sind so eingespannt, daß dieses Ende
gegen die Rückseite des Oberteils 4 stößt. Dadurch sind alle Nadeln in ihrer Längsrichtung
auf einfachste Weise ausgerichtet. Dies ermöglicht auch das einfache Auswechseln
und Wiederausrichten einzelner Nadeln.
[0014] Wie die Figuren 1 und 2 zeigen, ist die Einspannvorrichtung sehr einfach aufgebaut
und kann mit geringen Kosten hergestellt werden. Teile zur Befestigung an der Nadelbarre
einer Häkelgalon- oder Raschelmaschine wurden hier nicht dargestellt, sind aber an
sich bekannt.
[0015] Zum Auswechseln einzelner Nadeln werden die Schraubbolzen gelöst aber nicht entfernt.
Dann werden einzelne Nadeln rückwärts herausgezogen, neue eingeschoben, die Nadelpakete
gegen den Oberteil 4 ausgerichtet und die Schraubbolzen wieder festgezogen.
BEZUGSZEICHEN
[0016]
2 Unterteil = Hauptteil
4 Oberteil = Hauptteil
20 (Nadel-) Schaft
22 Ende der Nadel
40, 44 Nut
42, 46 Steg
1. Einspannvorrichtung für Nadeln zur Befestigung an der Nadelbarre einer Häkelgalon-
oder Raschelmaschine mit folgenden Merkmalen:
a) Die Einspannvorrichtung hat zwei durch Spannteile gegeneinander klemmbare Hauptteile,
von denen der eine an der Nadelbarre zu befestigen ist;
b) die Einspannvorrichtung hat Nuten zur Aufnahme je eines Schaftes der Nadeln,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
c) die Nuten (40, 44) sind in beiden Hauptteilen einander gegenüberliegend angeordnet
und haben eine Tiefe, die nur einen Bruchteil der halben Höhe der Nadelschäfte (20)
beträgt.
2. Einspannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptteile aus Leichtmetall gefertigt sind.