[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zum Echtfärben von textilen
Mischungen aus synthetischen Polyamidfasern und Cellulosefasern, besonders Baumwolle,
durch Ausziehen aus wäßrigem Medium mit aus Kupplungskomponente und Diazokomponente
auf der Faser erzeugten wasserunlöslichen Azofarbstoffen.
[0002] In der textilen Praxis besteht schon lange Interesse daran, Mischungen aus Polyamidfasern
und Baumwolle, aufgrund deren Zusammensetzung die Komponenten meist in Verhältnissen
von 40 : 60 bis 60 : 40 vorliegen (es sind aber auch andere Mischungsverhältnisse
bekannt), echt und dabei auf einfache Art und Weise färben zu können.
[0003] Textile Artikel aus solchen Mischungen haben besonders im Sportbekleidungs-Sektor
vielseitige Bedeutung erlangt, wobei die Mode farbig abgesetzte Kleidungsstücke bevorzugt,
die dann eine intensive Wäsche aushalten sollen, ohne daß die farbigen Teile gegenseitig
ineinander oder farbige Teile in weiße ausbluten. Vor allem letzteres Problem ist
bisher nur unzureichend gelöst und erfordert naturgemäß sehr umständliche, teure Färbeverfahren.
[0004] Als Stand der Technik ist in dieser Hinsicht den Merkblättern Hoe 2277 "Ofna-perl
Salz RAA" und Hoe 2314 "Ofna-perl Salz BBA" der Farbwerke Hoechst AG aus den Jahren
1953 und 1954 ein gattungsgemäßes Verfahren zu entnehmen, bei dem Mischtextilien aus
synthetischen Polyamidfasern und Cellulosefasern wie folgt gefärbt werden:
Dazu behandelt man die Fasermischung bei erhöhter Temperatur (60°C) zunächst mit alkalischen
Bädern, die gemeinsam eine gelöste Kupplungskomponente (Naphtholat) sowie eine dispergierte,
nicht kupplungsfähige Diazokomponente (Ofna-perl Salz) enthalten. Nach dieser Grundierungsphase
wird der hierbei auf die Cellulosefaser aufgezogene Anteil der Kupplungskomponente
durch die Einwirkung einer dem Färbevorgang frisch zugeführten, umsetzungsfähigen
Diazoniumverbindung einer Echtbase zum Farbstoff entwickelt und erst dann wird die
bisher von sich aus nicht kupplungsfähige Diazokomponente, welche im Verlauf der Vorgrundierung
zugleich auf die Polyamidfaser gezogen war, durch eine einfache Säurebehandlung des
Textilgutes kupplungsfähig gemacht und somit (in der PA-Faser) ebenfalls zum Azofarbstoff
gekuppelt. Im Anschluß an diese Maßnahmen sind beide Faserarten in der gewünschten
Nuance eingefärbt. Das bewährte Verfahren steht der Praxis jedoch nicht weiterhin
zu Verfügung, weil sich keine solchen stabilisierten, nicht kupplungsfähigen Diazoniumverbindungen
mehr im Handel befinden.
[0005] Ein anderes bekanntes Verfahren auf dem besagten Arbeitsgebiet verwendet zum Färben
von synthetischen Fasermaterialien, vorzugsweise PES-Fasern, eine Mischung aus Kupplungskomponente
und aromatischem Amin, die beide unter HT-Bedingungen auf der Ware grundiert und durch
anschließendes Diazotieren bei höherer Temperatur (70"C) ebenfalls zur Farbstoffbildung
in der Faser gebracht werden. Nach dieser Methode wird im Falle von Fasermischungen
allerdings nur die synthetische Faser gefärbt, ein gleichzeitiges Colorieren der Cellulosefaser
ist hingegen nicht möglich.
[0006] Danach ist es als Aufgabe der vorliegenden Erfindung anzusehen, einen Ersatz für
die aus den zuvor genannten Informationsschriften bekannte Färbetechnik mit Azo-Entwicklungsfarbstoffen
zu schaffen, welche es ohne aufwendige Verfahrensschritte erlaubt, Färbungen auf Polyamidfaser/
Cellulosefaser-Mischungen zu erstellen, die den hohen Echtheitsansprüchen, wie oben
geschildert, gerecht werden. Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß man zur Grundierung das Textilgut bei erhöhter Temperatur in alkalischen Bädern
behandelt, die nebeneinander mindestens eine gelöste Kupplungskomponente sowie die
Dispersion mindestens eines speziell aufbereiteten aromatischen Amins (Echtfärbebase)
enthalten, danach - wahlweise mit oder ohne Zwischenspülung - den vorgängig auf die
Cellulosefaser aufgezogenen Anteil der Kupplungskomponente durch Umsetzung mit einer
frisch in den Färbeablauf eingebrachten, kupplungsfähigen Diazokomponente (Färbesalz
bzw. diazot. Amin) dort zum Farbstoff entwickelt, sodann das aus der Vorgrundierung
stammende, auf die Polyamidfaser aufgezogene aromatische Amin durch Diazotieren in
eine kupplungsfähige Diazoniumverbindung überführt sowie mit dem zugleich auf der
Polyamidfaser befindlichen Anteil der Kupplungskomponente daselbst zum Farbstoff entwickelt
und schließlich die so erstellte Färbung auf den beiden Bestandteilen der Fasermischung
wie üblich nachbehandelt.
[0007] Ein Färbeprozeß auf der erfindungsgemäßen Grundlage konnte aber bislang nicht realisiert
werden, weil es erst vor kurzem gelungen ist, das dafür benötigte Amin in eine unter
den anzuwendenden alkalischen Bedingungen der Grundierung stabile und für das eigentliche
Färben geeignete, ausreichend feinverteilte Form zu bringen.
[0008] Erst der Durchbruch im Zuge der Arbeitsweisen zur Aufbereitung aromatischer Amine
(Flüssigzubereitungen von dispergierten Basen), wie sie z.B. in den deutschen Patentschriften
DE-C-23 14 938, 25 52 711 und 26 40 138 sowie in der deutschen Offenlegungsschrift
DE-A-29 09 639 beschrieben werden, hat die Möglichkeit eröffnet, eine derartige Färbeweise
für die genannten Fasermischungen in Erwägung zu ziehen, wobei es trotzdem keineswegs
sicher war, ob nicht die Art der Aufbereitung der Amine das Ziehvermögen derselben
auf die Polyamidfaser aufheben oder zumindest beträchtlich stören würde.
[0009] Es ist dem Fachmann nämlich bekannt, daß die für die in Rede stehende Zubereitung
der aromatischen Amine verwendeten anionischen und/oder nichtionischen Hilfsmittel
beim Färben von synthetischen Fasern eine starke Retardierwirkung vor allem im Falle
von synthetischem Polyamid ausüben. Daher war es überraschend, daß die solchermaßen
dispergierten aromatischen Amine unter den erläuterten Färbebedingungen dennoch ein
hohes Ziehvermögen in Bezug auf die Polyamidfaser zeigen.
[0010] Als beachtlicher Vorteil der Erfindung gegenüber den geläufigen Colorierungsmethoden
für die hier betrachteten Fasermischungen ist hervorzuheben, daß anstelle von bisher
zwei getrennten Färbeprozessen zusammen mit der Anwendung von zwei verschiedenen Farbstoffklassen,
bei welchen oft eine der so erzielten Färbungen nicht den erwarteten Echtheitsanforderungen
genügte, jetzt nur noch eine Farbstoffklasse eingesetzt wird und damit hohen Echtheitsansprüchen
entsprochen werden kann.
[0011] Im Rahmen der Durchführung des neuen Verfahrens hat man außerdem die Wahl, bei der
Erzeugung des Farbstoffes auf dem Cellulosefaseranteil der Fasermischung die Diazoniumverbindung
eines anderen, der Nuance nach unterschiedlichen aromatischen Amins-zu verwenden als
dies für das Färben der Polyamidfaserkomponente eingesetzt worden ist und man gewinnt
so auf einfache Weise Zweifarbeneffekte. Darüber hinaus kann dabei noch variiert werden
zwischen dem Einsatz färbefertiger, stabilisierter Diazoniumverbindungen, der sogenannten
Echtfärbesalze, oder der Verwendung von aromatischen Aminen, die man selbst durch
Diazotieren in die entsprechende Diazoniumverbindung übergeführt hat. In allen Fällen
ist es erfindungsgemäß möglich, echt- und Ton-in-Ton-gefärbte oder, wenn gewünscht,
auch bicolorgefärbte Mischtextilien zu erhalten.
[0012] Natürlich läßt sich das beanspruchte Verfahren auch allein für das Färben des Polyamidfaseranteils
von Mischtextilien verwenden. Dazu wird die Ware - bei hoher Temperatur - mit Kupplungskomponente
und Amin grundiert und nach der Zwischenspülung, ohne den Zusatz von Kochsalz, wird
lediglich das auf die Faser applizierte Amin einfach diazotiert, worauf man die bei
der eintretenden Farbstoffentwicklung mit der dort ebenfalls anwesenden Kupplungskomponente
resultierende Färbung (nur des PA-Anteils) dann weiter wie üblich nachbehandelt.
[0013] Die zur Erzeugung von Azo-Entwicklungsfarbstoffen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
benutzten chemischen Verbindungen sind im COLOUR INDEX, 3. Auflage 1971 samt Ergänzungen
1975 unter dem Begriff "Azoic Coupling Component" und als "Azoic Diazo Component"
aufgelistet.
[0014] Die Maßnahmen zur Grundierung der Fasermischungen erfolgen nach der neuartigen Färbeweise
im allgemeinen bei Temperaturen zwischen 50' und 80°C, wobei man aber auch diesen
Behandlungsvorgang zunächst bei Temperaturen im Bereich von 50
* bis 80°C vornehmen und daraufhin die Temperatur des Ausziehbades auf Werte bis 30'C
absinken lassen kann. Die sich daran anschließende Zwischenspülung der grundierten
Ware wird in der Kälte zweckmäßig unter alkalischen Bedingungen durchgeführt. Zur
Diazotierung des auf den Polyamidfaseranteil der Ware aufgezogenen Amins werden gewöhnlich
Natriumnitrit und Mineralsäuren verwendet und bei diesem Schritt wird im allgemeinen
bei Temperaturen bis 50°C verfahren.
[0015] Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der beanspruchten Färbeweise und
zeigen auch Verfahrensvarianten auf, sie sollen aber in keiner Weise den Erfindungsgedanken
einschränken. Die an diesen Stellen angeführten Prozentangaben sind Gewichtsprozente.
Beispiel 1
[0016] Zum Färben eines Mischgewebes aus 40 % Polyamid 66-Faser (Nylon) und 60 % Baumwolle
durch Ausziehen beim Flottenverhältnis von 1 : 20 wird ein Bad zurechtgemacht aus
70°C warmem, weichen Wasser und beschickt mit
1,5 ml/l Natronlauge (32,5 %ig) sowie
1,5 g/1 eines anionischen Schutzkolloids auf Basis eines Fettsäure-Eiweißhydrolysat-Kondensationsproduktes.
[0017] Jeweils für sich hat man in der Zwischenzeit zwei Produktansätze nachstehender Zusammensetzung
(bezogen auf das Flottenverhältnis 1 : 20) vorbereitet, welche in der angegebenen
Reihenfolge in das alkalisch gestellte Bad eingerührt werden:
1,5 g/1 einer handelsüblichen, flüssigen Aufbereitung von Azoic Diazo Component 46
mit der C.I.-Nr. 37080 (Echtscharlach TR Base) als nicht-diazotiertes Amin,
1,5 g/l des obengenannten anionischen Schutzkolloids, 3 ml/l Spiritus (Ethanol denat.)
und
4,5 ml/l Natronlauge (32,5 fig) in ca. der 5-fachen Menge Wasser bei 70°C dispergiert,
sowie ebenfalls bei 70°C eine wäßrige Lösung hergestellt (ohne Zusatz von Formaldehyd)
aus
5 g/l einer handelsüblichen, flüssigen Einstellung von Azoic Coupling Component 8
mit der C.I.-Nr. 37525, verdünnt mit
5 ml/l Spritus (Ethanol denat.).
[0018] In dieser so zubereiteten Grundierungsflotte wird das Textilgut nun 30 Minuten bei
70°C behandelt, wobei nach Ablauf von 10 Minuten Behandlungszeit ein Zusatz von 10
g/l Kochsalz in mehreren Portionen zum Bad stattfindet. Hiernach überläßt man die
Ware der Einwirkung der Grundierungsflotte für weitere 30 Minuten bei abkühlendem
Bad und setzt nochmals 10 g/l Kochsalz zu, sobald die Badtemperatur unter 50°C abgesunken
ist.
[0019] Um gute Reibechtheit der nachgängig zu entwickelnden Färbung sicherzustellen, wird
das so grundierte Mischgewebe nun 15 Minuten im wäßrigen Medium kalt (20°C) sowie
unter Mitwirkung von 20 g/l Kochsalz und 1 ml/l Natronlauge (32,5 %ig) zwischengespült.
[0020] Die Entwicklung der Ausfärbung auf dem Baumwollanteil der Ware wird sodann durch
Behandlung derselben in einem wäßrigen Bad (erste Entwicklungsflotte) von 20°C enthaltend
1,5 g/l von nach herkömmlicher Vorschrift diazotierter Azoic Diazo Component 46 mit
der C.I.-Nr. 37080 (Echtscharlach TR Base),
10 g/l Natriumacetat und
0,3 ml/l Essigsäure (80 %ig)
während 30 Minuten vorgenommen.
[0021] Nun wird die Färbung aus der ersten Stufe gründlich mit Wasser gespült und dieselbe
wird daraufhin zur Erzeugung des Farbtones auf der Polyamidfaserkomponente der Ware
in einem wäßrigen Bad (zweite Entwicklungsflotte) bei 20°C beginnend der Einwirkung
von 2 g/1 Natriumnitrit sowie 3 ml/l Schwefelsäure (96 %ig) unterzogen, wobei man
die Temperatur auf 40°C steigert und schließlich die Diazotierung des bei der Grundierphase
an dieser Stelle aufgezogenen Amins samt Kupplung im Verlauf von 20 Minuten bei der
eingestellten Temperatur zuwege bringt.
[0022] Nach gründlichem Spülen mit Wasser erfolgt abschließend das Seifen der so erzielten
Färbung und zwar zuerst
a) für 10 Minuten bei 60°C im wäßrigen Medium mit 25 ml/l eines lösungsmittelhaltigen
Nachbehandlungsmittels auf Basis eines Alkarylpolyglykolether-Gemisches, 2 g/1 Soda
kalz. und 2 g/l eines komplexbildenden Polyphosphats. sowie dann noch
b) nach warmem Spülen (bei 80°C) für 10 Minuten bei 95°C im wäßrigen Medium mit 0,5
g/1 eines Dispergiermittels auf Basis von mit 22 Mol Ethylenoxid oxethyliertem Oleylalkohol,
1 g/l Soda kalz. und 1 g/l eines komplexbildenden Polyphosphats.
[0023] Es resultiert auf dem Mischgewebe eine klare, echte Scharlach-Färbung sowohl des
Polyamidfaser- als auch des Baumwollanteils der Ware.
[0024] Sofern die Ton-in-Ton-Deckung von Baumwoll-Faser zur Polyamid-Faser nicht ausreicht,
können nach dem Abkühlen des Grundierungsbades diesem noch entsprechende Mengen von
Azoic Coupling Component 8 zugesetzt werden, die dann nur auf die Baumwolle ziehen.
Beispiel 2
[0025] Zum Färben eines Polyamidfaser/Baumwoll-Mischgewebes (Verhältnis 60 : 40) in einem
modischen Bicolor-Effekt behandelt man das Textilgut zunächst mit der die beiden Farbstoffbildungskomponenten
aufweisenden Ausziehflotte wie in Beispiel 1. Sobald die Temperatur des Grundierungsbades
auf ca. 30°C abgesunken ist bzw. auch abgekühlt worden ist, werden in dieses Bad noch
einmal 3 g/1 von Azoic Coupling Component 8 mit der C.I.-Nr. 37525 in Form einer wäßrigen
Lösung eingetragen und die Ware wird weiter 30 Minuten der Flotteneinwirkung unter
den veränderten Bedingungen ausgesetzt.
[0026] Anstelle einer Farbstoff-Entwicklung mit der Diazoniumverbindung von Azoic Diazo
Component 46 mit der C.I.-Nr. 37080 (Echtscharlach TR Base) tritt nach abgeschlossener
Grundierphase in diesem Fall jedoch die Kupplung des Farbstoffes auf dem Baumwollanteil
der Fasermischung mittels diazotierter Azoic Diazo Component 51 mit der C.I.-Nr. 37195
(Echtmarineblausalz RAS). Dieser Vorgang wird hier bei der Behandlung des vorgrundierten
Gewebes in einer (ersten) Entwicklungsflotte enthaltend als wäßrige Lösung 6 g/l einer
handelsüblichen, stabilisierten Diazoniumverbindung von Azoic Diazo Component 51 mit
der C.I.-Nr. 37195 entsprechend der aus Beispiel 1 ersichtlichen Vorschrift vollzogen.
[0027] Nach üblichem Zwischenspülen der Ware wird zwecks Herbeiführung der Ausfärbung auf
der Polyamidfaserkomponente (zweite Entwicklungsflotte) wie in Beispiel 1 weiter verfahren.
[0028] Man erhält auf dem Fasermaterial eine Färbung mit marineblau-nuanciertem Baumwollanteil
und rotem Polyamidanteil, welche gute Echtheitseigenschaften aufweisen.
Beispiel 3
[0029] Unterbleibt bei der Herstellung der Färbung nach Arbeitsanweisung von Beispiel 1
die Farbstoffbildung aus Naphtholat und diazotiertem Amin auf der Baumwolle (erste
Verfahrensstufe), so gelangt man lediglich zu einer Rotfärbung des Polyamidfaseranteils
des Mischgewebes.
1. Verfahren zum Echtfärben von textilen Mischungen aus synthetischen Polyamidfasern
und Cellulosefasern durch Ausziehen aus wäßrigem Medium mit aus Kupplungskomponente
und Diazokomponente auf der Faser erzeugten wasserunlöslichen Azofarbstoffen, dadurch
gekennzeichnet, daß man zur Grundierung das Textilgut bei erhöhter Temperatur mit
alkalischen Bädern behandelt, die nebeneinander mindestens eine gelöste Kupplungskomponente
sowie die Dispersion mindestens eines speziell aufbereiteten aromatischen Amins enthalten,
danach - wahlweise mit oder ohne Zwischenspülung - den vorgängig auf die Cellulosefaser
aufgezogenen Anteil der Kupplungskomponente durch Umsetzung mit einer frisch in dem
Färbeablauf eingebrachten, kupplungsfähigen Diazokomponente dort zum Farbstoff entwickelt,
sodann das aus der Vorgrundierung stammende, auf die Polyamidfaser aufgezogene aromatische
Amin durch Diazotieren in eine kupplungsfähige Diazoniumverbindung überführt sowie
mit dem zugleich auf der Polyamidfaser befindlichen Anteil der Kupplungskomponente
daselbst zum Farbstoff entwickelt und die so erstellte Färbung auf den beiden Bestandteilen
der Fasermischung wie üblich nachbehandelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Grundierung das
Textilgut bei Temperaturen zwischen 50° und 80*C mit der gelösten Kupplungskomponente und dem speziell aufbereiteten aromatischen
Amin behandelt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Grundierung
das Textilgut zunächst bei Temperaturen zwischen 50' und 80*C mit der Kupplungskomponente und dem speziell aufbereiteten aromatisachen Amin behandelt
und dann die Temperatur des Bades auf Werte bis 30"C absinken läßt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das Textilgut
nach der Behandlung mit der Kupplungskomponente und dem aromatischen Amin kalt alkalisch
zwischenspült.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das auf
das Textilgut durch Grundieren aufgebrachte aromatische Amin unter Verwendung von
Natriumnitit und Mineralsäuren bei Temperaturen bis 50°C diazotiert.