[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorbehandlung verschmutzter
Textilien. Durch den Auftrag einer Wirkstoffe enthaltenden Paste auf die verschmutzten
Textilien und anschließendes Waschen der so vorbehandelten Textilien in einer Waschlauge
wird die Reinigung der Textilien genenüber nicht vorbehandelten Textilien deutlich
verbessert.
[0002] Beim Waschen von Textilien wird die Waschflotte im allgemeinen auf eine gegenüber
Raumtemperatur erhöhte Temperatur erwärmt. Durch diese Maßnahme wird die Waschleistung
der eingesetzten Waschmittel z. T. erheblich verstärkt. Die Erwärmung der Waschflotte
und der Textilien ist allerdings mit einem erhöhten Energieaufwand beim Waschen verbunden.
Da außerdem manche Textilien, insbesondere Textilien aus Wolle oder synthetischen
Fasern aus verschiedenen Gründen bei erhöhter Temperatur nicht gewaschen werden können,
sind immer wieder Versuche gemacht worden, gute Waschergebnisse bei niedrigen Waschtemperaturen
zu erreichen. Oft ist aber bei niedrigen Waschtemperaturen die Wirkung der handelsüblichen
Waschmittel verringert oder sogar so weit abgeschwächt, daß die Textilien durch das
Waschen nicht mehr einwandfrei saubar werden. Durch verschiedene Maßnahmen hat man
versucht, die Waschwirkung auch bei niedrigen Waschtemperaturen zu verbessern. Die
DE-OS 27 44 642 beschreibt zur Lösung dieses Problems ein Waschmittel-Additiv, das
einen organischen Bleichaktivator in wasserfreisetzbarer Kombination mit einem nichtteilchenförmigen
Substrat enthält. Eine weitere Verbesserung der Waschleistung von Waschmitteln ermöglicht
ein Additiv, das nach der Lehre DE-OS 28 57 153 zusätzlich zu einem Bleichaktivator
eine Kombination aus einem alkoxylierten nichtionischen Tensid und einem kationischen
Tensid mit einem 8 bis 20 Kohlenstoffatome enthaltenden Rest und im übrigen kurzen
Resten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen auf einem Substrat enthält. Ein Nachteil der
genannten Additive besteht aber darin, daß der Verwender dieser Additive beim Entnehmen
der Additive aus der Verpackung und beim Zusetzen der Additive zu der Waschmittellauge
mit den Wirkstoffen in Berührung kommt, was, abgesehen von einem teilweise unangenehmen
Gefühl, zu Hautirritationen führen kann. Ein weiterer Nachteil der genannten Additive
besteht darin, daß nach der Wäsche das wasserunlösliche Substrat aus den gewaschenen
Textilien aussortiert werden muß. Die DE-OS 34 15 880 beschreibt zur Vermeidung der
genannten Nachteile einen Waschzusatz, der aus einem Gemisch aus mehreren Waschmittelbestandteilen,
die in einem in Waschmittellaugen löslichen Beutel auf Basis von Polyvinylalkohol
enthalten sind, besteht. Das nach der Lehre der zuletztgenannten Patentanmeldung in
den Beuteln enthaltende Gemisch aus mehreren Waschmittelbestandteilen liegt in Pastenform
vor, wobei die Paste durch den Zusatz eines Antigelmittels und bestimmter Viskositätsregulatoren
so eingestellt ist, daß die Paste sich schnell und vollständig in der noch kalten
Waschmittellauge auflöst. Eine andere Lösung für die genannten Probleme wird in der
DE-OS 28 57 157 beschrieben. Nach der Lehre dieser Patentanmeldung enthalten Waschmittel
bestimmte nichtionische und bestimmte kationische oberflächenaktive Verbindungen
in einem bestimmten Verhältnis zueinander. Die dort beschriebenen Mittel können als
Paste vorliegen und auch zur Vorbehandlung verschmutzter Textilien eingesetzt werden.
Welche besonderen Maßnahmen hinsichtlich der Zusammensetzung von in kalten Waschlaugen
leicht löslichen Pasten getroffen werden müssen und daß der Auftrag von in bestimmter
Weise zusammengesetzten Pasten auf verschmutzte Wäschestücke zu besonders guten Waschergebnissen
führt, kann der zuletztgenannten Patentanmeldung nicht entnommen werden.
[0003] Es wurde nun ein Verfahren zur Vorbehandlung verschmutzter Textilien mit einem pastenförmigen,
nichtionische und kationische Verbindungen enthaltenden Mittel gefunden, das in überrraschender
Weise zu besonders guten Resultaten führt. Zur Durchführung dieses Verfahrens trägt
man eine Paste, umfassend ein Gemisch, das wenigstens ein nichtionisches Tensid,
wenigstens eine stickstoffhaltige Verbindung aus der eine quartäre Ammoniumverbindung
mit einem langkettigen Alkyl- oder Alkenylrest mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen und/oder
ein Anlagerungsprodukt von 1 bis 6 Mol Ethylenoxid an 1 Mol eines primären Fettamins
mit einem langkettigen Alkyl- oder Alkenylrest mit 10 bis 16 Kohlenstoffatomen und/oder
eine Verbindung der Formel R-NH-CH₂-CH₂-COONa, in der R einen Alyl- oder Alkenylrest
mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen, insbesondere mit 14 Kohlenstoffatomen bedeutet,
umfassenden Gruppe, einen mehrwertigen Alkohol als Antigelmittel und soviel an Viskositätsregulatoren
enthält, daß es eine Viskosität von 1000 bis 100 000 mPas bei einem Schergefälle zwischen
5 und 500s⁻¹ aufweist, auf die Textilien auf und unterzieht die Textilien anschließend
einer Wäsche in einer Waschlauge. In manchen Fällen ist es zweckmäßig, eine Paste
zu verwenden, die zusätzlich einen Aktivator für Perverbindungen enthält. Eine derartige
Paste ist aus der oben genannten DE-OS 34 15 880 als ein die Waschkraft von üblichen
Waschmitteln verstärkender Waschzusatz bekannt. Bei der Anwendung gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren der vorliegenden Patentanmeldung werden trotz gleicher Einsatzmengen an
Paste deutlich verbesserte Reinigungsergebnisse im Vergleich zu den nach der Lehre
der DE-OS 34 15 880 zu erwartenden Ergebnissen erhalten.
[0004] Unter Textilien im Sinne der vorliegenden Patentanmeldung sind Kleidungsstücke aus
natürlichen und/oder synthetischen Fasern zu verstehen. Die Kleidungsstücke nehmen
beim Tragen u.a. ölige oder fettige Verschmutzungen, bleichbare Verschmutzungen oder
Pigmentschmutz an, die durch Waschen in einer wäßrigen Waschlauge zu entfernen sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist gegenüber allen diesen Verschmutzungen, besonders
aber gegenüber kosmetischen Anschmutzungen wirksam.
[0005] Die nichtionischen Tenside der für das erfindungsgemäße Vrefahren geeigneten Paste
sind vor allem Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Fett- oder insbesondere Oxoalkohole
mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen zu nennen. Besonders geeignete Tenside leiten sich
von Alkoholen mit 14 bis 15 Kohlenstoffatomen ab. Die besten Wirkungen erzielt man
mit Oxoalkohol-Ethoxylaten, die 3 bis 10, vorzugsweise 6 bis 8 und insbesondere etwa
7 Mol Ethylenoxid pro Mol Alkohol enthalten. In vielen Fällen ist es zweckmäßig, Schaumregulatoren
zuzusetzen; meistens muß die Schaumentwicklung gedämpft werden. Geeignete Schaumdämpfungsmittel
sind beispielsweise die bekannten Silikonöle. Durch den Gehalt der Paste an nichtionischen
Tensiden wird vor allem die Entfernung von fett- oder ölartigen Verschmutzungen beim
Waschen gefördert.
[0006] Der Verbesserung der Entfernung von Pigmentverschmutzungen aus Textilien dient der
Gehalt der Paste an bestimmten stickstoffhaltigen Verbindungen aus der Gruppe quartäre
Ammoniumverbindungen und/oder Ethylenoxid-Addukte von primären Fettaminen und/oder
von β-Aminoalkyl-/alkenyl-propionsäure-Salze der Formel R-NH-CH₂-CH₂-COONa; Geeignete
quartäre Ammoniumverbindungen enthalten langkettige Alkyl- oder Alkenylreste mit
10 bis 20, vorzugsweise Alkylgruppen mit 10 bis 16 und insbesondere etwa 14 Kohlenstoffatomen.
Im übrigen enthalten die geeigneten quartären Ammoniumverbindungen 3 gleiche der verschiedenen
Alkylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Insbesondere handelt es sich bei diesen
kurzen Alkylgruppen um Methylgruppen. Eine besonders gut geeignete quartäre Ammoniumverbindung
ist Tetradecyl trimethylammoniumbromid. Die quartäre Ammoniumverbindung kann ganz
oder teilweise durch das oben genannte Fettamin-Ethoxylat ersetzt werden. Ein Beispiel
für ein besonders gut geeignetes Fettamin-Ethoxylat ist das Anlagerungsprodukt von
2 Mol Ethylenoxid an primäres Kokosalkylamin.
[0007] Als Aktivator für Perverbindungen sind N-Acyl- und O-Acylverbindungen geeignet.
Besonders bewährt haben sich Acetylverbindungen. Beispiele hierfür sind Tetraacetylglykoluril
bzw. Pentaacetylglucose bzw. insbesondere Tetraacetylethylendiamin. In Verbindung
mit Perverbindungen der gebräuchlichen Vollwaschmittel, insbesondere mit dem üblicherweise
verwendeten Perborat, führen die genannten Bleichaktivatoren zu einer verbesserten
Entfernung bleichbarer Textilverschmutzungen.
[0008] Als Antigelmittel enthält die Paste mehrwertige Alkohole, die in der Lage sind, das
bekannt Gelieren des nichtionischen Tensids bei Kontakt mit Wasser zu verhindern.
Geeignete Antigelmittel sind vorzugsweise mehrwertige Alkohole mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen,
die mit dem nichtionischen Tensid innig vermischt werden. Die antigelierende Wirkung
des mehrwertigen Alkohols kann noch verstärkt werden, wenn man statt des mehrwertigen
Alkohols allein ein Gemisch aus einem mehrwertigen Alkohol und Kondensationsprodukten
von C₁₀- bis C₂₀-Fettalkoholen mit 1 bis 4 Mol Ethylenoxid pro Mol Fettalkohol einsetzt.
Als Antigeliermittel verwendbare mehrwertige Alkohole sind beispielsweise 1,2-Propylenglykol,
Ethylenglykol oder Glycerin oder Mischungen der genannten Alkohole. Ein Beispiel
für ein besonders geeignetes Fettalkoholethoxylat, das im Gemisch mit dem mehrwertigen
Alkohol zur Verstärkung der Antigelierwirkung verwendet werden kann, ist Talgalkoholethoxylat
mit 2 Mol Ethylenoxid; aber auch C₁₂- bis C₁₄-Fettalkoholethoxylat mit 3 Mol Ethylenoxid,
das ca. 70 % C₁₂-Fettalkoholethoxylat enthält, ist als Antigeliermittel geeignet.
Wird ausschließlich ein mehrwertiger Alkohol als Anti geliermittel eingesetzt, erhält
man eine gute Antigelierwirkung, wenn das Gewichtsverhältnis von nichtionischem Tensid
zu mehrwertigem Alkohol im Bereich von etwa 1 : 1 bis 1 : 2 liegt. Setzt man dagegen
ein Gemisch aus mehrwertigem Alkohol und Fettalkoholethoxylat ein, erhält man sehr
gute Ergebnisse, wenn das Gewichtsverhältnis von nichtionischem Tensid zu mehrwertigem
Alkohol zu Fettalkoholethoxylat im Bereich von (7 bis 12) zu (5 bis 16) zu (0,5 bis
4) liegt. Die antigelierende Wirkung des Antigelmittels kann noch gesteigert werden,
wenn man zu den bisher beschriebenen Antigeliermitteln zusätzlich in Wasser leicht
lösliche Verbindungen, insbesondere Natriumborat, Natriumchlorid, Natriumsulfat,
Natriumacetat oder auch Zucker verwendet. Wichtig für ein gutes Auflöseverhalten der
Paste ist eine Viskosität im Bereich von 1 000 bis 100 000 mPas. Zur Einstellung einer
Viskosität in dem genannten Bereich kann eine Reihe unterschiedlicher Zusätze als
Viskositätsregulatoren verwendet werden, beispielsweise wasserunlöslicher Zeolith,
insbesondere vom Typ Zeolith A, hochdisperse Kieselsäure, Schichtsilikate, insbesondere
quellfähige Schichtsilikate vom Typ des Bentonits und des Hectorits, aber auch wasserlösliche
Salze, sowie Zucker, Polyglykole oder Fettalkoholethoxylate mit einem hohen Anteil
an Ethylenoxid. Ein hoher Anteil an Ethylenoxid in Fettalkoholethoxylaten bedeutet,
daß das Fettalkoholethoxylat pro Mol Fettalkohol etwa 15 bis 25 Mol Ethylenoxid enthält.
[0009] Zur Komplexierung von störenden Schwermetallionen enthält die Paste zweckmäßigerweise
geringe Mengen von Chelatbildnern. Besonders geeignet haben sich hierfür wasserlösliche
Salze von Alkanpolyphosphonsäure aus der Gruppe der Phosphonalkanpolycarbonsäuren
und der amino- und hydroxydsubstituierten Alkanpolyphosphonsäuren, insbesondere die
Alkalisalze der Aminotris-(methylenphosphonsäure), Dimethylenaminomethandiphosphonsäuren,
1-Hydroxyethan-1,1,-diphosphonsäure, 1-Phosphonoethan-1,2-dicarbonsäure, 2-Phosphonobutan-1,2,3-tricarbonsäure
und insbesondere das Hexanatriumsalz der Ethylendiaminotetramethylenphosphonsäure.
[0010] Geeignete Pasten enthalten dickflüssige bis pastöse Gemische folgender Wirkstoffe:
2 bis 30 Gew.-Teile nichtionisches Tensid,
0,5 bis 10 Gew.-Teile stickstoffhaltige Verbindung,
2 bis 30 Gew.-Teile Aktivator für Perverbindungen,
0 bis 5 Gew.-Teile Schwermetallkomplexbildner.
[0011] Hinzu kommen
2 bis 50 Gew.-Teile Antigelmittel,
5 bis 20 Gew.-Teile Viskositätsregulatoren,
Rest Gew.-Teile schaumregulierende Mittel, Farbstoffe in geringen Mengen.
[0012] Soweit derartige Gemische die oben genannte Viskosität aufweisen, werden sie auch
dann als Pasten bezeichnet, wenn man sie als stark viskose Flüssigkeiten auffassen
kann.
[0013] Das erfindungsgemäße Vorbehandlungsverfahren führt zu besonders guten Ergebnissen,
wenn man die Paste auf solche Stellen der zu waschenden Textilien aufträgt, die verfleckt
oder besonders stark verschmutzt sind, etwa weil sie besonders häufig oder intensiv
mit Schmutz in Kontakt kommen. Ein Auftrag von 2 bis 50 g Pastenwirkstoff auf eine
Haushaltswaschmaschinen-Füllung, d. h. etwa 2 bis 5 kg Textilien ist eine zur Erzielung
des gewünschten Reinigungseffektes ausreichende und notwendige Menge. Unter "Pastenwirkstoff"
ist das Gemisch aus nichtionischem Tensid, stickstoffhaltiger Verbindung, Aktivator
und gegebenenfalls Schwermetallkomplexbildner zu verstehen.
[0014] Obwohl man den Auftrag der Paste auf die Textilien mehr oder weniger gleichmäßig
vornehmen kann, um den gewünschten Effekt zu erzielen, erzielt man besonders gute
Ergebnisse, wenn man die Paste durch Verstreichen zu einer dünnen Schicht auf die
trockenen Textilien aufträgt. Man kann das Verstreichen zwar mit der Hand vornehmen,
jedoch ist es zweckmäßig, hierfür ein verteilendes Hilfsmittel zu verwenden. Ein
Kamm oder ein Rakel oder ein Zahnspachtel stellen beispielsweise geeignete verteilende
Hilfsmittel dar; es ist jedoch zweckmäßig, ein mit Borsten besetztes Hilfsmittel,
also etwa einen Pinsel mit entsprechend steifen Borsten oder eine Bürste zu verwenden.
Mit besonderem Vorteil verwendet man zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ein mit Borsten besetztes Hilfsmittel, das die Austrittsöffnung einer die Paste enthaltenden
Tube umgibt. Die Tube ist zusammendrückbar und besteht aus einem einheitlichen Material,
etwa aus organischen Polymeren oder aus Metall oder aus einem aus mehreren verschiedenen
Materialien bestehenden Verbundmaterial. Die Tube und das mit Borsten besetzte, zum
Auftragen der Paste dienende Hilfsmittel können aus einem Stück sein oder aus mehreren
Stücken zusammengesetzt sein. Wenn die Borsten des Hilfsmittel sich zu ihrem freien
Ende hin, d. h. zu dem Ende hin, das von der Tube abgewandt ist, verjüngen, sind sie
besonders gut geeignet, insbesondere dann, wenn die Borsten einen dreieckigen Querschnitt,
beispielsweise einen Querschnitt in Form eines gleichseitigen Dreiecks haben. Als
zum gleichmäßigen Auftragen besonders gut geeignete Borsten haben sich Borsten mit
einer Länge von etwa 3 bis etwa 30 mm erwiesen. Die Größe der Querschnittsfläche der
Borsten ist abhängig von der Dichte des Brostenbesatzes. Besonders Hilfsmittel mit
etwa 40 bis etwa 100 Borsten pro cm² und dementsprechend einen Borstenquerschnitt
von etwa 1 bis etwa 2 mm², gemessen an dem der Tube zugewandten Ende der Borsten,
sind für das erfindungsgemäße Verfahren besonders geeignet. Eine Tube mit einem Bürstenverstreicher
der oben beschriebenen, für die Durchführung des er findungsgemäßen Verfahrens geeigneten
Art ist beispielsweise aus der Deutschen Gebrauchsmusteranmeldung Nr. 85 22 059.0
bekannt. In vielen Fällen dürfte es zweckmäßig sein, wenn bei Nichtgebrauch die Austrittsöffnung
der Tube mit dem borstenbesetzten Hilfsmittel zum Verstreichen der Paste durch eine
Kappe abgedeckt und verschlossen ist.
[0015] Eine weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens. Diese Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer
eine Paste der zuvor beschriebenen Art und Zusammensetzung enthaltenden Tube mit einem
borstenbesetzten Verstreich-Hilfsmittel, das die Austrittsöffnung der Tube umgibt.
Beispiele
[0016] In den folgenden Beispielen wird gezeigt, wie sich eine erfindungsgemäße Wäschevorbehandlung
auf das Waschergebnis auswirkt. Testtextilien wurden künstlich angeschmutzt. Als
Anschmutzungen dienten Make up (Fribad Cosmetics, natural (= Anschmutzung a) und
Wimperntusche (Fribad Cosmetics, Mascara) (= Anschmutzung b). Von dem Make up wurden
3 g auf Polyester/Baumwolle 50 : 50 und von der Wimperntusche 2,5 g ebenfalls auf
Polyester/Baumwolle 50 : 50 gleichmäßig aufgetragen. Die Anschmutzungsintensität
wurde von 5 in der Beurteilung von Verschmutzungen geübten Personen mit der Note 6
definiert. Völlige Schmutzfreiheit wurde mit der Note 1 bezeichnet. Zwischenwerte
lagen auf einer in 0,5 Noten abgestuften Skala.
[0017] Die angeschmutzten Prüftextilien wurden dann in einer Testreihe 1 mit 20, 30 und
40 g einer Paste der folgenden Zusammensetzung bestrichen:
18,4 Gew.-%C₁₄-/C₁₅-Oxoalkohol + 7 Mol Ethylenoxid
17,1 Gew.-%Tetraacetylethylendiamin
6,6 Gew.-%Tetradecyltrimethylamminoiumbromid
1,4 Gew.-%Ethylendiamintetramethylenphosphonat, Hexanatriumsalz
6,6 Gew.-%1,2-Propylenglykol
6,6 Gew.-%Glycerin
1,8 Gew.-%Oleyl-/Cetylakohol + 2 Mol Ethylenoxid
9,9 Gew.-%Polywachs 4000
11,9 Gew.-%Na-acetat + 3 H₂O
15,8 Gew.-%Na-sulfat
[0018] Die Pasten wurde aus einer Kunststoff-Tube, die vom zugeschweißten Verschluß bis
zum Tubenhals ca. 140 mm lang war und einen, auf einen kreisförmigen Querschnitt bezogenen
Durch messer von ca. 45 mm hatte, aufgetragen. Die Austrittsöffnung der Tube war
kreisförmig mit einem Durchmesser von ca. 5 mm. Die Tubenöffnung wurde von einem Ring
mit einem äußeren Durchmesser von ca. 30 mm aus Kunststoff-Borsten umgeben. Die Borsten
hatten eine Länge von 15 mm, verjüngten sich zu ihrem freien Ende hin und hatten einen
Abstand von ca. 1 mm zueinander. Der Querschnitt der Borsten war der eines gleichseitigen
Dreiecks. Die Tube hatte ein Volumen von ca. 200 ml und wies am Tubenhals ein Gewinde
zur Aufnahme einer Verschlußkappe auf.
[0019] Nach 1-tägiger Lagerung wurden die so verbehandelten Prüftextilien in einer automatischen
Haushaltswaschmaschine (Miele De Luxe W 433) zusammen mit 3 kg sauberem Füllgewebe
unter Zugabe von 228 g eines handelsüblichen Vollwaschmittels (entsprechend 4/5
der Soll-Dosierung) und unter Benutzung des Waschprogramms für farbige Textilien
bei 60 °C Laugentemperatur gewaschen. Die gewaschenen und getrockneten Textilien
wurden auf die verbliebene Anschmutzungsintensität geprüft, wobei jede Beurteilung
an 3 Prüftextilien durchgeführt wurde.
[0020] In einer weiteren Testreihe 11 wurden in gleicher Weise angeschmutzte Prüftextilien
gewaschen mit dem einzigen Unterschied, daß die Vorbehandlungs-Paste nicht auf die
Prüftextilien aufgestrichen wurde, sondern der Waschlauge zugesetzt wurde. Man erhielt
die in der Tabelle 1 angegebenen Waschergebnisse für die Testreihen 1 und 11.
[0021] Ein Vergleich der Waschergebnisse aus beiden Testreihen zeigt deutlich die besseren
Waschergebnisse in Testreihe 1, obwohl dabei die gleiche Menge Paste auf die Prüftextilien
einwirken konnte wie in Testreihe 11. Dieses überraschende Ergebnis ist nur auf das
erfindungsgemäße Vorbehandlungsverfahren zurückzuführen.
1. Verfahren zur Vorbehandlung verschmutzter Textilien mit einem pastenförmigen, nichtionische
und kationische Verbindungen enthaltenden Mittel, dadurch gekennzeichnet, daß man
eine Paste, umfassend ein Gemisch, das wenigstens ein nichtionisches Tensid, wenigstens
eine stickstoffhaltige Verbindung aus der eine quartäre Ammoniumverbindung mit einem
langkettigen Alkyl- oder Alkenylrest mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen und im übrigen
Alkylresten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und/oder ein Anlagerungsprodukt von 1
bis 6 Mol Ethylenoxid an 1 Mol eines primären Fettamins mit einem langkettigen Alkyl-
oder Alkenylrest mit 10 bis 16 Kohlenstoffatomen und/oder eine Verbindung der Formel
R-NH-CH₂-CH₂-COONa, in der R einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen,
insbesondere mit 14 Kohlenstoffatomen bedeutet, umfassenden Gruppe, einen mehrwertigen
Alkohol als Antigelmittel und soviel an Viskositätsregulatoren enthält, daß es eine
Viskosität von 1000 bis 100 000 mPas bei einem Schergefälle zwischen 5 und 500 s⁻¹
aufweist, auf die Textilien aufträgt und die Textilien anschließend einer Wäsche in
einer Waschlauge unterzieht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Paste aufträgt,
die zusätzlich einen Aktivator für Perverbindungen enthält.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Paste auf fleckige oder besonders stark verschmutzte Stellen der Textilien aufträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man auf
2 bis 5 kg Textilien 2 bis 50 g Wirkstoffe in Pastenform aufträgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Paste durch Verstreichen zu einer dünnen Schicht auf die Textilien aufträgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man zum
Auftragen der Paste ein verteilendes Hilfsmittel benutzt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man zum
Auftragen der Paste ein mit Borsten besetztes Hilfsmittel benutzt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man zum
Auftragen der Paste ein mit Borsten besetztes Hilfsmittel, das die Austrittsöffnung
einer die Paste enthaltenden Tube umgibt, verwendet.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß man zum
Auftragen der Paste ein Hilfsmittel benutzt, dessen Borsten sich zur Spitze hin verjüngen.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man zum
Auftragen der Paste ein Hilfsmittel benutzt, dessen Borsten einem dreieckigen Querschnitt
aufweisen.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man zum
Auftragen der Paste ein Hilfsmittel benutzt, dessen Borsten 3 bis 30 mm lang sind.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man ein
Hilfsmittel benutzt, dessen mit Borsten besetzte Fläche pro cm² 40 bis 100 Borsten
aufweist.
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
bestehend im wesentlichen aus einer eine Paste nach Anspruch 1 enthaltenden Tube nach
einem der Ansprüche 8 bis 12.