[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schere der dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechenden
Art.
[0002] Derartige Scheren sind vielfach bekannt. Für Spezialzwecke, zum Beispiel für Frisöre,
ist es auch bekannt, die Schneidblätter doppelt oder mehrfach oder auch in ihrer Lage
veränderbar auszuführen, wie es zum Beispiel die DE-PS 809 045 zeigt, bei der ein
Schneidblatt um eine zur Schneide etwa parallele Achse drehbar ist, so daß einmal
eine einfache Schneide, das andere Mal eine effilierende Schneide zur Wirkung kommt.
[0003] Auf der Seite der Griffaugen jedoch sind die Scheren bisher unveränderlich gewesen,
obwohl es je nach Größe der Hände und auch je nach Art der jeweils auszuführenden
Arbeit unterschiedliche Anordnungen der Griffaugen gegenüber dem Gelenk der Schere
ergonomisch am günstigsten sein könnten.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, an einer Schere der dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 entsprechenden Art eine Anpassungsmöglichkeit hinsichtlich der Griffaugen
vorzusehen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das im Kennzeichen des Anspruchs 1 wiedergegebene
Merkmal gelöst.
[0006] Es ist hierduch erreicht, daß bedarfsweise mindestens eins oder auch beide Griffaugen
näher an das Gelenk herangerückt oder weiter von diesem entfernt werden können, wie
es für die arbeitende Hand am besten ist. Bei einer individuellen Schere kann so durch
Justierung des Griffauges eine Justierung entsprechend der Größe und sonstigen Ausbildung
einer Hand vorgenommen werden.
[0007] Es ist zwar aus der DE-OS 27 58 377 bekannt, an jeweils einer Scherenhälfte mehrere
Griffaugen vorzusehen, doch sind die dadurch gegebenen Wahlmöglichkeiten beim Arbeiten
sehr beschränkt, die Arbeitshaltungen je nach Benutzung des einen oder des anderen
Griffauges sehr unterschiedlich und die Scheren sehr sperrig. Für professionelle
Zwecke kommen derartige Scheren somit nicht in Betracht.
[0008] Die Veränderbarkeit des Abstandes von Griffauge und Gelenk kann in der in Anspruch
wiedergegebenen Weise verwirklicht werden.
[0009] Diese Gestaltung hat nicht nur eine Bedeutung im Hinblick auf die hier in erster
Linie zu lösende Problemstellung der Anpassung der Lage der Griffaugen, sondern bringt
auch mit sich, daß das Griffauge und das Schneidblatt zwei verschiedene Teile sind.
Durch diesen Umstand kann die Herstellung der Scherenhälfte gegenüber der einstückigen
Herstellung durch Schlagen in einem Gesenk erheblich vereinfacht werden, weil das
Griffauge nicht mitgeschlagen werden muß und beispielsweise aus Kunststoff hergestellt
werden kann. Die mehrteilige Herstellung einer Scherenhälfte und auch die Vorsehung
eines separaten Griffauges aus Kunststoff sind jedoch für sich genommen schon bekannt.
[0010] Die gemäß Anspruch 3 vorzusehende Schiebeführung wird zwar im allgemeinen eine Geradführung
sein, doch kann es unter gewissen ergonomischen aspekten auch zweckmäßig sein, das
Griffauge an einer bogenförmigen Führung gegenüber dem Schneidblatt zu verlagern.
[0011] Eine erste in Betracht kommende Ausführungsform der Schiebeführung ist in Anspruch
4 wiedergegeben. Das Griffauge kann hierbei längs des Holms verlagert werden Der Querschnitt
des Holms und der Öffnung ist an sich beliebig, doch wird aus herstellungstechnischen
Gründen ein Kreisquerschnitt am ehesten in Betracht kommen.
[0012] Der Holm kann aus beiden enden der Öffnung des Griffauges hervorstehen oder aber
mit seinem Ende gemäß Anspruch 5 in der Öffnung verbleiben. Der Holm wird dan bei
der Verstellung mehr oder weniger tief in die Öffnung eingeschoben.
[0013] Eine andere Ausführungsform ist in Anspruch 6 wiedergegeben.
[0014] Eine weitere Alternative ist Gegenstand des Anspruchs 7. Diese Ausführungsform eignet
sich besonders für die Herstellung des Griffauges aus Kunststoff.
[0015] Noch eine andere Ausführungsform ist in Anspruch 8 festgehalten. Der Vorteil hierbei
ist, daß Holm und Griffauge in einer Ebene liegen und die Anordnung daher besonders
flach ausgestaltet werden kann.
[0016] Zur Festlegung des Griffauges in der gewünschten Stellung kann eine Arretierschraube
nach Anspruch 9 dienen.
[0017] Der Ausdruck "Griffauge" ist nich auf eine Ausführungsform mit nur einer lichten
Öffnung, d.h. für einen Finger, beschränkt. Erfindungsgemäß ist es auch möglich, ein
Formstück zu verwenden, welches mehrere Öffnungen aufweist, zum Beispiel für zwei
Finger. Dies kann für professionelle Zwecke von Bedeutung sein, zum Beispiel bei Frisören,
damit sich die Beanspruchung beim Schließen der Schere auf mehrere Finger verteilt.
[0018] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Fig. 1 ist eine Ansicht einer ersten AusführungsErfindung dargestellt.
Fig. 2 ist eine Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 ist eine Teilansicht einer weiteren Ausführungsform;
Fig. 4 ist ein Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 3;
Fig. 5 ist eine Teilansicht einer dritten Ausführungsform;
Fig. 6 ist ein Schnitt nach der Linie VI-VI in Fig. 5.
[0019] Die in Fig. 1 als Ganzes mit 10 bezeichnete Schere besteht aus zwei Scherenhälften
1 und 2, die jeweils ein Schneidblatt 3 bzw. 4 sowie einen Halm 5 bzw. 6 umfassen,
die sich im wesentlichen in Richtung des jeweiligen Schneidblattes erstrecken. Am
Ende des Halms 5 ist ein daran fest angeordnetes Griffauge 7 angeordnet, am Ende des
als zylindrische Stange ausgebildeten Halms 6 ist ein Griffauge 8 in Längsrichtung
des Halms 6 verschiebbar vorgesehen, so daß es aus der in Fig. 1 ausgezogen wiedergegebenen
Position beispielsweise in die gestrichelt angedeutete, mit 8ʹ bezeichnetet Position
verschoben werden kann.
[0020] Die Scherenhälften 1,2 sind durch eine Verbindungsschraube 9 schwenkbar miteinander
verbunden, die sich in Querrichtung zwischen den jeweiligen Schneidblättern 3,4 und
den Halmen 5,6 bzw. Griffaugen 7,8 erstreckt.
[0021] Das Griffauge 8 ist ein von dem Halm 6 getrenntes Formteil aus Metall oder Kunststoff,
welches eine etwa tangential zu der Griffaugenöffnung 11 verlaufende Öffnung 12 in
Gestalt einer Bohrung aufweist, durch die der Halm 6 hindurchgreift. In dem Ausführungsbeispiel
ist das Griffauge 8 am linken Rand bis in die Öffnung 12 durchgehend in einer zur
Ebene des ringförmigen Griffauges 8 parallelen Eben geschlitzt, und es sind zwei quer
zum Schlitz 13 verlaufende Klemmschrauben 14 vorgesehen, bei deren Anziehen das Griffauge
8 an dem Halm 6 unverrückbar festgeklemmt werden kann.
[0022] Zur Anpassung an eine andere Hand oder andere Arbeitshaltung werden die Klemmschrauben
14 vorübergehend gelöst und wird das Griffauge 8 an eine andere Position längs des
Halms 6 gebracht, wie es durch die strichpunktierte Linie 8ʹ angedeutet ist. In der
neuen Position werden die Klemmschrauben 14 wieder angezogen.
[0023] Bei der Schere 20 nach Fig. 3 weisen beide Scherenhälten 1,2 stangenartige Halme
16 kreiszylindrischen Querschnitts auf und besitzen die Griffaugen 17 tüllenartige
Ansätze 18, in die die Halme 16 bis zu einer gewünschten Tiefe eingreifen. Die Halme
16 und die Tüllen 18 werken teleskopartig zusammen. Im oberen, d.h. der das Gelenk
bildenden Schraube 9 zugewandten Teil sind die Tüllen 18 auf den einander zugewandten
Seiten geschlitzt und weisen Lappen 19 auf, die von Klemmschrauben 21 quer durchsetzt
werden. Mit Hilfe der Klemmschrauben 21 können die Griffaugen 17 in der gewünschten,
gegebenenfalls auch unterschiedlichen Ausziehlänge fixiert werden.
[0024] Bei der Schere 30 der Fig. 5 weist die Scherenhälfte 1 wieder einen einstückigen
Halm 5 mit Griffauge 7 auf, während der andere Halm 26 auf der Außenseite eine gerade,
sich in seiner Längsrichtung erstreckende T-Nut 22 trägt, in die ein Griffauge 27
mit einem geraden stegförmigen Ansatz 23 T-förmigen Querschnitts eingreift. Das Griffauge
27 und der Halm 26 sind gleich dick, so daß die Außenseiten fluchten, wie aus Fig.
6 hervorgeht. Die einander zugewandten ebenen Seiten liegen dicht gegeneinander an,
so daß das Griffauge 27 und der Halm 26 vollkommen ineinander übergehen. Die Arretierung
des Griffauges 27 in Längsrichtung des Halms 26 erfolgt mittels einer in Querrichtung
verlaufenden Arretierschraube 24, die in dem Ausführungsbeispiel gegenüber dem Puffer
15 angeordnet ist und gegen den Kopf des T-förmigen Ansatzes 23 wirkt. Das Griffauge
27 hat in dem Ausführungsbeispiel zwei Griffaugenöffnungen 28,29 für Ringfinger und
kleinen Finger.
1. Schere, insbesondere für Frisöre, mit zwei Scherenhälften, die jeweils ein Schneidblatt
und ein Griffauge umfassen und die zwischen dem Schneidblatt und dem Griffauge durch
ein Gelenk schwenkbar miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß bei
mindestens einer Scheren hälfte (1,2) der Abstand vom Griffauge (8,17,27) zum Gelenk
(9) veränderbar ist.
2. Schere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Griffauge (8,17,27) verschiebbar
und in der gewünschten Stellung festlegbar an der zugehörigen Scherenhälfte (1,2)
angeordnet ist.
3. Schere nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Scherenhälfte (1,2) eine
sich im wesentlichen in Richtung des Schneidblatts (3,4) erstreckende Schiebeführung
aufweist, an der das Griffauge (8,17,27) verschiebbar ist.
4. Schere nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schiebeführung einen länglichen,
über die Länge gleichbleibenden Querschnitt aufweisenden Halm (6) umfaßt, der eine
entsprechende, im wesentlichen tangentiale Öffnung (12) des Griffauges (8) eingreift.
5. Schere nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung am äußeren Ende
geschlossen ist.
6. Schere nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schiebeführung einen geraden,
über die Länge einen gleichbleibenden Querschnitt aufweisenden Halm (16) und das Griffauge
(17) eine Ansatz (18) umfassen, die teleskopartig zusammenwirken.
7. Schere nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Griffauge
(8,17) einen parallel zum Halm (6,16) verlaufenden, bis in die Öffnung (12) reichenden
Schlitz (13) und außerhalb des Halms (6,16) mindestens eine quer zum Schlitz (13)
verlaufende Klemmschraube (14,21) aufweist, mittels deren die an den Schlitz (13)
angrenzenden Teile des Griffauges (8,17) zum Einklemmen des Halms (6,16) zusammendrückbar
sind.
8. Schere nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, Daß die Schiebeführung einen länglichen
Halm (26) umfaßt, der im wesentlichen in der Ebene des Griffauges (27) gelegen ist
und mit dem Griffauge (27) über eine auf den einander zugewandten Seiten angeordnete
Nut- und Federverbindung (22,23) zusammenwirkt.
9. Schere nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Griffauge
oder dem Halm (26) mindestens eine quer zur Verschieberichtung gerichtete Arretierschraube
(24) vorgesehen ist.
10. Schere nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenzeichnet, daß das Griffauge
(27) Griffaugenöffnungen (28,29) für mehrere Finger aufweist.