[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Applikation von Wimperntusche, bestehend
aus einer die Wimperntusche enthaltenden Hülse und einem Applikator, dessen profilierte
Außenfläche mit der Wimperntusche benetzbar ist.
[0002] Bei diesen bekannten Vorrichtungen ist der Applikator über einen Stab mit der Verschlußkappe
verbunden, die auf das Kopfende der Hülse aufschraubbar ist, so daß der Applikator
bei auf die Hülse aufgeschraubter Kappe in die in der Hülse befindliche Wimperntusche
eintaucht. Bei der Benutzung wird die Kappe abgeschraubt und der Stab aus dem Kopf
der Hülse herausgezogen, wobei der Kopf der Hülse eine so enge Öffnung besitzt, daß
überschüssige Wimperntusche von dem Stab dem Applikator zum Teil abgestreift wird.
Der Applikator besteht dabei entweder aus einem am Ende des Stabes angebrachten Außengewinde
oder aus einer gewendelten Bürstenanordnung, wobei das Gewinde in das Ende des Stabes
eingeschnitten werden muß und die Anbringung der Bürste eine Vielzahl von z. T. manuell
auszuführenden Arbeitsgängen erfordert.
[0003] Abgesehen von der aufwendigen Fertigung besteht bei den bekannten Vorrichtungen noch
der Nachteil, daß die Hohlräume des Applikators, d. h. die Zwischenräume zwischen
den Gewindegängen bzw. Zwischenräume in der Bürste nach dem Herausziehen des Applikators
aus der Hülse mit der meist flüssigen Wimperntusche gefüllt sind, so daß der Benutzer
keinen Einfluß auf die im Applikator enthaltene Menge der Wimperntusche nehmen kann.
Dies ist aber häufig erwünscht, weil Dichte und Länge der Wimpern bei den Benutzern
Unterschiede aufweisen. Eine stärkere Dosierung wäre auch erforderlich, wenn in die
in der Regel nachfüllbare Hülse eine Wimperntusche mit festen Zuschlagstoffen zur
Wimpernverlängerung, z. B. Nylon-Fasern, eingefüllt wird. Noch zwei weitere Nachteile
haften dem bekannten Applikator-Prinzip an. Einerseits wird trotz der Abstreifvorrichtung
mit zunehmender Gebrauchsdauer Wimperntusche von der Applikatorspitze zum Haltestab
und schließlich bis zum Schraubgewinde gelangen, so daß die Möglichkeit der Verschmutzung
der Finger besteht und der Schraubverschluß sich verkleben kann. Andererseits erfolgt
beim Gebrauch eine - wenn auch geringfügige - Verdunstung des Lösungsmittels der am
Applikator haftenden Wimperntusche, so daß bei erneutem Einführen des Applikators
in die Hülse dem darin befindlichen Vorrat Lösungsmittel entzogen wird und dadurch
der Vorrat allmählich dickflüssiger wird.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die in der Herstellung wesentlich einfacher und in der Handhabung
präziser und wirkungsvoller ist.
[0005] Die gestellte Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Applikator
fest am Kopfende der Hülse angebracht ist, daß innerhalb des Applikators ein mit dem
Innenraum der Hülse in Verbindung stehendes Sackloch vorgesehen ist, von dem radial
nach außen Austrittsöffnungen verlaufen, daß entweder der Durchmesser des Sacklochs
oder der Durchmesser der Austrittsöffnungen zum freien Ende des Applikators hin zunimmt,
und daß am Fußende der Hülse ein schrittweise betätigbarer Hubmechanismus vorgesehen
ist, durch den pro Betätigungsschritt eine vorgebbare Menge der Wimperntusche durch
die Austriffsöffnungen auf die Außenfläche des Applikators austragbar ist.
[0006] Der Applikator der erfindungsgemäßen Vorrichtung läßt sich auf einfache Weise als
in die Hülse einrastbares, einklemmbares oder anderweitig daran festlegbares Kunststoff-Spritzteil
herstellen. Durch den schrittweise betätigbaren Hubmechanismus ist eine genaue Dosierung
der für die Auftragung benötigten Menge an Wimperntusche möglich, wobei die Menge
durch die mechanische Ausbildung des Hubmechanismus genau und reproduzierbar definiert
werden kann. Durch mehrfache Betätigung des Hubmechanismus kann die Menge der am Applikator
austretenden Wimperntusche dem Bedarf angepaßt werden. Die Möglichkeit, die Menge
der austretenden Wimperntusche genau und ausreichend klein zu dosieren, sorgt auch
dafür, daß die Wimperntusche auf den Applikatorkopf beschränkt bleibt. Auch tritt
bei dem in der Hülse befindlichen Vorrat kaum ein Lösungsmittelverlust ein, so daß
der Hülseninhalt auch über längere Zeit seine Konsistenz behält.
[0007] In Ausgestaltung der Erfindung ist der Applikator auf seinem Umfang mit einen Abstand
voneinander aufweisenden Rippen versehen, die einen Winkel zur Längsachse der Hülse
aufweisen. Dabei sind die Rippen vorzugsweise ringförmig ausgebildet und senkrecht
zur Achse der Hülse angeordnet, weil hierdurch das Spritzwerkzeug einfach wird.
[0008] Es ist aber auch möglich, die Rippen ringförmig auszubilden und schräg zur Achse
der Hülse anzuordnen oder die Rippen wendelförmig auszubilden.
[0009] Es ist von Vorteil, in den Rippen Unterbrechungen vorzusehen. Dadurch ist es möglich,
daß sich die ausgetretene Wimperntusche zwischen den Rippen verteilen kann.
[0010] Die Austrittsöffnungen münden zwischen den Rippen, wobei sie von beliebiger Form
sein können, vorzugsweise aber rund oder länglich ausgebildet sind.
[0011] Der Abstand der Rippen voneinander ist vorzugsweise gleich groß. Bei einer für die
Praxis besonders geeigneten Ausführungsform sind die Rippen auf der einen Hälfte
des Applikators schmaler und haben einen kleineren Abstand als die Rippen auf der
anderen Hälfte. Auf diese Weise können mit den schmalen Rippen die Wimpern gekämmt
werden, während mit der anderen Hälfte die Wimperntusche aufgetragen wird, wobei es
dann zweckmäßig ist, daß nur in die Hälfte des Applikators Austrittsöffnungen münden,
in der die Rippen den größeren Abstand aufweisen.
[0012] Statt einer massiven Ausbildung der Rippen als integraler Bestandteil des den Applikator
bildenden Kunststoff-Teils können als Rippen auch Borsten oder Borstengruppen dienen,
die in analoger Konfiguration wie die massiven Rippen in den Kunststoff-Teil eingesetzt
werden.
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. In der Zeichnung stellen dar:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Stiftes zum Auftragen von Wimperntusche;
Fig. 2 einen Schnitt durch eine erste Ausführungsform eines Applikators;
Fig. 3 einen Schnitt durch eine zweite Ausführungsform eines Applikators;
Fig. 4 einen Schnitt durch eine dritte Ausführungsform eines Applikators;
Fig. 5 eine Seitenansicht einer vierten Ausführungsform eines Applikators und
Fig. 6 eine Seitenansicht einer fünften Ausführungsform eines Applikators.
[0014] Der in Fig. 1 dargestellte Stift besteht aus einer Hülse 1, die zur Aufnahme eines
Vorrats an Wimperntusche dient, an deren Kopfende ein Applikator 2 angebracht ist,
und an deren Fußende sich ein mit zwei einander gegenüberliegenden Griffmulden 4 versehener
Drehknopf 3 befindet.
[0015] Der Applikator 2 ist innen hohl, und sein Hohlraum steht mit dem Hohlraum der Hülse
1 in Verbindung. Am Applikator sind ringförmige Rippen 5 angebracht, zwischen denen
nicht dargestellte Löcher angeordnet sind, die mit dem Hohlraum des Applikators
2 in Verbindung stehen.
[0016] Eine auf den Kopf der Hülse aufschiebbare Kappe 6 dient zum Verschluß bei Nicht-Gebrauch.
[0017] Um die Wimperntusche beim Gebrauch des Stiftes auf die Außenfläche des Applikators
zu befördern, ist ein durch den Drehknopf 3 betätigbarer, nicht dargestellter Hubmechanismus
vorgesehen. Dieser kann beispielsweise aus einer mit dem Drehknopf 3 verbundenen
Gewindestange bestehen, die einen in der Hülse geführten Kolben nach vorn zum Kopf
treibt. Dabei ist vorgesehen, daß beim Drehen des Knopfes 3 immer nur genau dosierte
Mengen an Wimperntusche am Applikator 2 austreten. Dies läßt sich beispielsweise
durch eine mit dem Drehknopf 3 verbundene Rastvorrichtung erreichen, die nach einem
vorgegebenen Drehwinkel fühlbar und vorzugsweise auch hörbar einrastet, so daß der
Benutzer merkt, wenn ein Portionierungsschritt ausgeführt ist. Dabei kann die Einrastung
nach jeder vollen Umdrehung oder Bruchteilen einer vollen Umdrehung erfolgen. Die
Steigung des Gewindes und die wirksame Kolbenfläche bestimmen dann, welche Menge Wimperntusche
während eines Rastschritts am Applikator austritt. Auf diese Weise kann der Benutzer
je nach Bedarf und Beschaffenheit seiner Wimpern die Austrittsmenge bestimmen, wobei
er den Drehknopf 3 entweder um eine Rastung oder auch zwei oder mehr Rastungen weiterdreht.
Die Rastvorrichtung besteht beispielsweise aus einer federnden Nase, die bei Drehung
des Knopfes 3 in eine oder mehrere ortsfeste Vertiefungen einfällt. Auf diese Weise
ist eine sehr feine Dosierung möglich, so daß beispielsweise bei einer Rastung nach
einer halben Umdrehung 0,019 ml der Wimperntusche verfügbar gemacht werden. Dies führt
zu einem sehr sparsamen Verbrauch.
[0018] Auch die Herstellung ist sehr einfach, da alle Teile einschließlich des Applikators
als Kunststoff-Spritzteile hergestellt werden können.
[0019] In Fig. 2 - 5 ist jeweils nur der Applikator 2 dargestellt, der in den Kopf der
Hülse 1 mit seinem Schaft 7 so weit eingeschoben wird, bis ein Flansch 8 an das Ende
der Hülse anstößt. Die Festlegung des Applikators in der Hülse kann durch Rastung,
Klemmung, Verklebung oder durch andere Mittel erfolgen, die einen dichten Verschluß
an der Verbindungsstelle gewährleisten. Die Rippen 5 des Applikators sind bei diesem
Ausführungsbeispiel gleich breit und besitzen einen gleichen Abstand voneinander.
Sie sind ringförmig ausgebildet, so daß sie im rechten Winkel zur Achse 9 des Applikators
verlaufen. Ihre Außenkontur ist beliebig und kann den jeweiligen Gegebenheiten angepaßt
sein. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel nimmt ihr Durchmesser zum vorderen
Ende des Applikators hin ab. Die Rippen können aber auch alle gleichen Durchmesser
haben oder beispielsweise auch eine konkave oder konvexe Außenkontur aufweisen. Innen
im Applikator 2 ist ein Sackloch 10 angeordnet, das mit dem Hohlraum der Hülse 1
in Verbindung steht, und von dem Durchlässe 11 radial nach außen in die Zwischenräume
zwischen den Rippen 5 verlaufen. Die Durchlässe 11 sind gleichmäßig auf dem Umfang
verteilt, so daß auch die Wimperntusche gleichmäßig an allen Stellen nach außen gelangt.
Das Sackloch 10 erweitert sich zum vorderen Ende des Applikators 2 konisch, um zu
erreichen, daß auch zwischen allen Rippen die gleiche Menge an Wimperntusche austritt.
[0020] Die gleiche Wirkung läßt sich erzielen, wenn gemäß dem Ausführungsbeispiel in Fig.
3 das Sackloch 10 zylindrisch ausgebildet wird aber dafür der Durchmesser der Durchlässe
11 zum vorderen Ende des Applikators hin größer wird.
[0021] Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem auf der einen Hälfte des Applikators
2 die Rippen 5 wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 bemessen sind, während
auf der anderen Hälfte die Rippen dünner bemessen sind und in kleinerem Abstand voneinander
angeordnet sind. Die Hälfte mit den dünnen Rippen kann dann zum Kämmen der Wimpern
benutzt werden, während mit der die dickeren Rippen enthaltenden Hälfte die Wimperntusche
aufgetragen wird. Demzufolge sind auch nur in dieser Hälfte Durchlässe 11 vorgesehen.
Dabei kann zwischen den beiden Hälften ein vollständiger Abschluß vorgesehen werden,
so daß eine völlige Trennung zwischen Kämmvorgang und Applikationsvorgang erreicht
werden kann.
[0022] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 sind die Rippen 5 mit Unterbrechungen 12
versehen, die parallel zur Achse 9 aber auch schräg dazu verlaufen können. Durch diese
Unterbrechungen wird erreicht, daß sich die aus den Durchlässen 11 austretende Wimperntusche
auch zwischen den Rippen besser verteilen kann. Die Durchlässe 11 können kreisrund
ausgebildet sein aber auch eine andere Form aufweisen und z. B. - wie in dem rechten
Rippen-Zwischenraum - länglich oder schlitzförmig ausgebildet sein. Zwischen den
Rippen können auch zusätzlich noch radial verlaufende Borsten oder Borstengruppen
angeordnet werden, um den Kämmeffekt zu verbessern.
[0023] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 sind die Rippen 5 schräg zur Achse 9 orientiert.
Stattdessen können sie aber auch als durchgehende Wendel ausgebildet sein.
1. Vorrichtung zur Applikation von Wimperntusche, bestehend aus einer die Wimperntusche
enthaltenden Hülse und einem Applikator, dessen profilierte Außenfläche mit der Wimperntusche
benetzbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Applikator (2) fest am Kopfende der Hülse (1) angebracht ist, daß innerhalb
des Applikators (2) ein mit dem Innenraum der Hülse (1) in Verbindung stehendes Sackloch
(10) vorgesehen ist, von dem radial nach außen Austrittsöffnungen (11) verlaufen,
daß entweder der Durchmesser des Sacklochs (10) oder der Durchmesser der Austrittsöffnungen
(11) zum freien Ende des Applikators (2) hin zunimmt, und daß am Fußende der Hülse
(1) ein schrittweise betätigbarer Hubmechanismus vorgesehen ist, durch den pro Betätigung
eine vorgegebene Menge der Wimperntusche durch die Austrittsöffnungen (11) auf die
Außenfläche des Applikators (2) austragbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Applikator (2) als ein in die Hülse (1) einrastbares oder darin durch Klemmung
oder anderweitig festlegbares KunststoffTeil ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Applikator (2) auf seinem Umfang mit einen Abstand voneinander aufweisenden
Rippen (5) versehen ist, die einen Winkel zur Längsachse (9) der Hülse (1) aufweisen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (5) ringförmig ausgebildet sind und senkrecht zur Achse (9) in der
Hülse (1) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (5) ringförmig ausgebildet sind und schräg zur Achse (9) der Hülse
(1) verlaufen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (5) wendelförmig ausgebildet sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (5) mit Unterbrechungen (12) versehen sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnungen (11) zwischen den Rippen (5) münden.
9. Vorrrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnungen (11) rund ausgebildet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnungen länglich ausgebildet sind.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Zwischenraum zwischen den Rippen (5) zusätzlich Borsten angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Rippen (5) voneinander gleich groß ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (5) auf der einen Hälfte des Applikators (2) schmaler sind und einen
kleineren Abstand haben als auf der anderen Hälfte.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnungen (11) nur in die Hälfte des Applikators (2) münden, in
der die Rippen (5) den größeren Abstand aufweisen.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (5) massiv ausgebildet sind und einen integralen Bestandteil des Kunststoff-Teils
bilden.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (5) durch Borsten oder Borstengruppen gebildet sind, die in das Kunststoff-Teil
eingesetzt sind.