[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Luftstoßgerät gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Luftstoßgeräte werden dazu verwendet, schlagartige starke Luftstöße zu erzeugen,
mit denen Materialanbackungen und Materialverdichtungen in Lagersilos für Schüttgut
beseitigt wird, so daß Fließprobleme behoben werden können. Derartige Luftstoßgeräte
besitzen einen Druckbehälter mit einem Schnellauslaßventil, der über ein Mehrwegeventil
mit Druckluft versorgt wird. Der Schußvorgang zwecks Erzeugung des Luftstoßes erfolgt
dadurch, daß das Mehrwegeventil in die Entlüftungsstellung umgeschaltet wird, so
daß das Schnellauslaßventil im Druckbehälter öffnet und schlagartig die im Druckbehälter
gesammelte Druckluft über die Auslaßöffnung des Luftstoßgerätes austreten kann.
Ihre optimale Wirkung erreichen die Luft stöße dadurch, daß die Auslaßöffnung des
Luftstoßgerätes nur Millisekunden geöffnet und dann sofort wieder geschlossen (abgeschottet)
wird. Die Luftstöße wirken dann zwangsläufig explosionsartig in Richtung Ausblasstelle
und beseitigen auch sehr starke Materialanbackungen "mit Sprengwirkung". Derartige
Luftstoßgeräte werden überwiegend nicht als Einzelelemente in Lagersilos verwendet,
sondern zumeist in einer der Große der Lagersilos entsprechenden Anzahl, um Fließprobleme
an unterschiedlichen Stellen durch die Erzeugung von Luftstößen beseitigen zu können.
Diese Luftstoßgeräte sind an ein einzelnes pneumatisches Netz mit einem Druckluftspeicher
angeschlossen, uber den jeweils die nacheinander abgeschossenen Luftstoßgeräte mit
Druckluft versorgt werden. Dabei besteht allerdings die Gefahr, daß das eine oder
andere, insbesondere aber das letzte Luftstoßgerät in der Taktfolge nicht bis zum
Solldruck hin mit Druckluft gefüllt wird, so daß das Abschießen des Gerätes dann nicht
beim eigentlich erforderlichen Betriebsdruck erfolgt. Auch kann bei den herkommlichen
Geraten nicht sicher ausgeschlossen werden, daß eine Auslösung unterbleibt, solange
nicht der Betriebsdruck innerhalb des Druckbehälters erzeugt ist. Diese Probleme
treten insbesondere bei einer manuellen Auslösung der Luftstoßgeräte auf.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Luftstoßgerät zu schaffen, welches bei einfachem,
robusten und wartungsfreundlichen Aufbau stets eine betriebsgerechte Auslösung des
Gerates auch bei hoher Taktfolge sicherstellt.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 enthaltenen
Merkmale gelöst.
[0005] Nach Maßgabe der Erfindung erfolgt unter einem durch die Art des gewählten Differenzdruckventils
vorbestimm ten Druck die Füllung des Druckbehälters mit Druckluft. Sobald jedoch
der Druck innerhalb des Druckbehälters, der infolge der Verbindung des Differenzdruckventiles
mit dem Druckbehälter auch am Kolben des Differenzdruckventiles ansteht, den vorbestimmten
Wert erreicht, so schaltet dieses Differenzdruckventil um, wodurch die Verbindudng
zwischen dem Druckluftspeicher und dem Mehrwegeventil über das Differenzdruckventil
gesperrt wird und sich der Kolben des Mehrwegeventiles in Selbsthaltung befindet.
Das Luftstoßgerät ist nunmehr auslösebereit, wobei infolge des Differenzdruckventiles
sichergestellt ist, daß diese Bereitschaftsstellung erst nach Aufbau eines bestimmten
Solldruckes innerhalb des Druckbehälters erreicht und somit die Auslösung stets nur
betriebsgerecht, also mit dem vollen vorgewählten Betriebsdruck erfolgt, und zwar
auch bei einem Abschießen von Druckstoßgeräten in Taktfolge sowie bei manueller Auslösung.
[0006] Eine in konstruktiver Hinsicht zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung ergibt sich
durch die im Anspruch 2 enthaltenen Merkmale. Sowohl der Fullvorgang sowie die Bereitschaftsstellung
des Gerätes fur den Abschußvorgang ist hierbei durch ein- und dasselbe Bauteil, nämlich
das Differenzdruckventil sichergestellt.
[0007] Besonders zweckmäßig ist es, daß entsprechend des Anspruches 3 am Mehrwegeventil
mindestens ein weiteres Schaltventil angeschlossen ist, das mit dem Druckbehälter
in Verbindung steht, so daß in Offenstellung des Schaltventiles der Kolben des Mehrwegeventiles
unter dem Steuerdruck, der dem vollen Betriebsdruck im Druckbehälter entspricht, in
die Entluftungsstellung geschaltet wird, in welcher durch Abheben des Schnellauslaßventiles
am Luft stoßgerät der Luftstoß nach außen erzeugt wird.
[0008] Bei der Erfindung ist es vorteilhaft, daß alle diese Maßnahmen über die Abnahme des
Druckes im Druckbehälter erfolgen, da das Differenzdruckventil auf einem bestimmten
Druckwert innerhalb des Druckbehälters ausgelöst wird und auch fur die Umstellung
des Kolbens des Mehrwegeventiles in die Entlüftungsstellung der Druck innerhalb des
Druckbehälters als Steuerdruck herangezogen wird. Das Differenzdruckventil bietet
noch den Vorteil, daß nach Absinken des Druckes innerhalb des Druckbehälters auf einen
vorbestimmten Minimalwert, das Differenzdruckventil wieder umschaltet, so daß die
Verbindung vom Druckspeicher zum entsprechenden Arbeitsraum des Mehrwegeventiles wieder
geöffnet wird und dadurch das Mehrwegeventil wieder in die Füllstellung fur den Druckbehälter
umgestellt wird. Diese Schaltvorgänge lassen sich durch Einsatz eines Minimums an
Bauteilen realisieren, die in einfacher Weise in einem Gehäuse zusammengefaßt werden
können und zwar außerhalb des Luftstoßgerätes, so daß eine wartungsfreundliche Zugänglichkeit
zu den einzelnen Bauteilen gewährleistet ist.
[0009] Ferner können auf diese Weise auch bereits vorhandene Luftstoßgeräte ohne besonderen
Mehraufwand umgerüstet werden.
[0010] Von weiterem Vorteil ist, daß die Schaltung auf pneumatischen Bauteilen beruht,
was insbesondere für den Einsatz der Geräte im Bergbau von Vorteil ist, wo eine Funkenbildung
in kritischen Bereichen Untertage unter allen Umständen vermieden werden muß. Solches
ist durch die Erfindung zuverlässig gewährleistet.
[0011] In dieser Hinsicht ist es von besonderem Vorteil, wenn zwei Schaltventile vorgesehen
werden, die wahlweise zur Auslösung des Luftstoßgerätes betätigt werden. Eines dieser
Schaltventile ist dann hierbei zweckmäßigerweise fernbedient, so daß es von einer
Stelle aus betätigt werden kann, die sich hunderte von Metern entfernt befindet.
Die Auslösung kann dann elektromagnetisch erfolgen, weil dabei keine Gefahr der Funkenbildung
am Einsatzort des Luftstoßgerätes besteht. Selbstverständlich kann das für die Fernbedienung
verwendete Ventil auch pneumatisch betätigt sein. Die Auslösung mit Fernbedienung
kann manuell oder über elektronische Taktsteuerung erfolgen. Das andere Schaltventil
ist zweckmäßigerweise mit einem Schaltknopf am Gehause der Ventilbauteile ausgerustet,
so daß unmittelbar am Einsatzort das Luftstoßgerät manuell bedient werden kann. Selbstverständlich
ist auch hier anstelle einer manuellen Bedienung eine elektronische Taktsteuerung
möglich.
[0012] Da die Steuerung des Mehrwegeventiles zwangsgesteuert über den Behälterinnendruck
erfolgt, wird die Betriebs-und Funktionssicherheit des Gerätes optimiert, zumal die
Auslösung erst ab einem bestimmten Druckwert erfolgen kann. Auch die manuelle Steuerung
ist nunmehr kontrolliert über das Differenzdruckregelventil, da trotz manueller Betätigung
die Auslösung nur entsprechend den Steuerbedingungen erfolgen kann, d.h. wenn innerhalb
des Behalters der entsprechende vorgegebene Betriebsdruck erreicht wird, der die Umsteuerung
des Differenzdruckventiles veranlaßt.
[0013] Nach einer zweckmäßigen Weiterbildung sind das Differenzdruckventil, das Schaltventil
und das Mehrwegeventil in einem einzigen Ventilblock zusammengefaßt. Ein Handtaster
ist mit dem Kolben des Mehrwegeventils unmittelbar zwecks manueller Auslösung des
Luftstoßgerätes verbunden. Mit dieser Ausführungsform fällt das Umschaltventil weg,
so daß sich der Ventilaufbau noch weiter vereinfacht.
[0014] Nachfolgend werden bevorzugte Ausfuhrungsbeispiele der Erfindung anhand der Fig.
1 bis 5 beschrieben, von denen die Fig. 1 bis 3 jeweils schematisch und in Perspektive
ein Luftstoßgerät mit einem darauf angeordneten Schaltkasten mit Ventilen in verschiedenen
Schaltstellungen zeigen, und von denen die Fig. 4 und 5 eine weitere Ausführungsform
eines Ventiles in verschiedenen Schaltstellungen zeigen.
[0015] Das in den Fig. 1 bis 3 allgemein mit 1 bezeichnete Luftstoßgerät umfaßt einen Druckbehälter
2, in welchem eine Ventileinheit 3 umfassend ein Schnellauslaßventil untergebracht
ist. Die Druckluftzufuhr erfolgt über einen nur schematisch mit S gekennzeichneten
Druckluftspeicher, aus dem über Verbindungsrohre 4 und 4a Druckluft auf die obere
Stirnseite eines großflächigen Kolbens 5 des Luftstoßgerätes geführt wird. Dadurch
wird dieser Kolben 5 nach unten gedruckt, so daß er die Ausblasöffnung der Ventileinheit
3 sperrt. In dieser Kolbenstellung der Ventileinheit 3 strömt Druckluft in den Druckbehälter
2. Sobald ein bestimmter Sollwert abhängig von den Einsatzbedingungen erreicht ist,
kann der Schießvorgang beginnen, wozu ein im Wege der Druckluftleitung vom Speicher
S zum Druckbehälter 2 befindliches Drei/ Zwei-Wegeventil 6 in eine Schaltstellung
überführt wird, in welcher der Druckbehälter 2 uber das Drei/ Zwei-Wegeventil 6 uber
einen Stutzen 7ʹ entluftet ist. Infolge einer Differenz der beiden wirksamen Stirnflächen
des Kolbens der Ventileinheit 3 ergibt sich hierdurch eine schlagartige Bewegung des
Kol bens 5 nach oben, so daß die Ausblasöffnung des Luftstoßgerätes freigegeben
wird und ein schlagartiger Austritt der im Druckbehälter 2 aufgesammelten Luft erfolgt.
Da der allgemeine Aufbau eines Luftstoßgerätes bekannt ist, bedarf es hierzu keiner
näheren Beschreibung.
[0016] Gemäß Fig. 1 umfaßt das auf dem Druckbehälter 2 angeordnete und nur schematisch
punktiert dargestellte Schaltgehäuse 7a neben dem Drei/Zwei-Wegeventil 6 ein Differenzdruckventil
7, ein Schaltventil 8a, ein Schaltventil 9a sowie ein als Oder-Bauteil wirksames Umschaltventil
10a als wesentliche Bauelemente.
[0017] Das Differenzdruckventil 7 steht über eine Leitung 8 mit dem Druckbehälter 2 in Verbindung,
so daß der im Druckbehalter 2 herrschende Druck P2 über die Leitung 8 an der Stirnseite
des Kolbens 9 des Differenzdruckventils ansteht. Auf der anderen Seite ist das Differenzdruckventil
7 uber eine Zweigleitung 10 an die Leitung 4 zum Druckluftspeicher S angeschlossen,
so daß der Kolben auf seiner anderen Stirnseite mit dem Speicherdruck P1 beaufschlagt
wird. Im übrigen ist das Differenzdruckventil 7 über einen Anschluß 11 mit einer der
Arbeitskammern 12 des Drei/Zwei-Wegeventils 6 verbunden. In der in Fig. 1 dargestellten
Schaltstellung des Differenzdruckventiles 7 schließt der Kolben 9 den Anschluß 11
gegenüber der Leitung 8 zum Druckbehalter 2 ab, so daß über den Anschluß 11 eine
druckleitende Verbindung zwischen dem Speicher S und der Arbeitskammer 12 des Mehrwegeventiles
6 gegeben ist und in der Arbeitskammer 12 somit der Speicherdruck P1 herrscht. In
dieser Stellung befindet sich der Kolben 13 des Mehrwegeventiles 6 in der Durchflußstellung,
in der Druckluft aus dem Druckluftspeicher S über die Leitungen 4 und 4a dem Druckbehälter
2 zugeführt wird. In der anderen Schaltstellung des Differenzdruckventiles 7 sperrt
der Kolben 9 die Leitung 10 und wird der Anschluß 11 uber das Differenzdruckventil
7 entluftet (Stellung des Differenzdruckventils entsprechend Fig. 2).
[0018] Die andere Arbeitskammer 14 des Mehrwegeventiles 6 ist bei 15 mit dem Umschaltventil
10a verbunden. Mit diesem Umschaltventil 10a sind wiederum das Schaltventil 8a über
die Leitung 16 und das Schaltventil 9a über die Leitung 17 verbunden.
[0019] Das extern, etwa über ein schematisch dargestelltes Mehrwegeventil 18 bedienbare
Schaltventil 8a weist einen zur Leitung 16 führenden Ventilkanal auf, der an die Leitung
8 angeschlossen ist. Der Ventilkanal des Schaltventiles 8a kann durch den Kolben
19 gesperrt oder geöfnet werden. In der Sperrstellung des Ventilkanales ist die Leitung
16 bei 20 entluftet. Auch das Schaltventil 9a ist an die Leitung 8 angeschlossen,
so daß auch am Schaltventil 9a der Druck P2 ansteht, der innerhalb des Druckbehälters
2 herrscht. In der Offenstellung des Schaltventiles 9a verbindet das Schaltventil
die Leitung 8 mit der Leitung 17. In der Sperrstellung des Schaltventiles 9a ist ebenso
wie im Falle des Schaltventiles 8a die Leitung 17 entluftet.
[0020] Die Arbeitsweise des Gerätes ist die folgende:
[0021] Befindet sich das Drei/Zweig-Wegeventil in der Stellung nach Fig. 1, so wird über
die Leitung 4 aus dem Druckluftspeicher S Druckluft in den Druckbehalter 2 geführt,
der sich füllt. Dieser Behälterdruck P2 steht uber der Leitung 8 auch am Differenzdruckventil
7 an. Der Kolben dieses Differenzdruckventiles 7 wird ab einem bestimmten Druck P2
betätigt, wobei dieser Druck jeweils abhängig von der Kennlinie und damit der Art
des Differenzdruckventiles 7 und damit auch entsprechend dem gewünschten Einsatzzweck
frei wählbar ist.Zum Zwecke der Erläuterung wird davon ausgegangen, daß die Umschaltung
des Differenzdruckventiles dann erfolgt, wenn P2 (Behälterdruck) gleich oder größer
dem halben Speicherdruck P1 ist. Dadurch wird erstmals sichergestellt, daß das Luftstoßgerät
erst dann in Funktion geht, wenn der für die Effektivität des Luftstoßes erforderliche
Mindestdruck im Druckbehälter vorhanden ist. Gleichzeitig wird ein wirtschaftlicher
Drucklufteinsatz erzielt. Sobald also innerhalb des Druckbehälters 2 ein Druck P2
aufgebaut ist, der gleich oder g dem halben Druck P1 P ist, so schaltet das Differenzdruckventil
7 von der Stellung in Fig. 1 um in die Stellung nach Fig. 2, in welcher die Arbeitskammer
12 des Mehrwegeventiles 7 entlüftet ist. In dieser Stellung des Differenzdruckventiles
7 befindet sich der Kolben 13 des Drei/ZweiWegeventils in Selbsthaltung, da auch
an der rechten Arbeitskammer 14 infolge der Entluftung kein Überdruck ansteht. In
dieser Stellung ist nunmehr allerdings das Luftstoßgerät schußbereit. Die Auslösung
erfolgt nach Wahl entweder durch externe Betätigung über das Ventil 18 und damit das
Schaltventil 8a oder aber manuell uber das Schaltventil 9a.
[0022] Erfolgt die Betätigung über das Schaltventil 8a, so wird der Ventilkanal von der
Leitung 8 zur Leitung 16 geöffnet, so daß am Kolben 21 des Umschaltventiles 10 der
Druck P2 ansteht, dadurch der Kolben in die andere Schließstellung gedrückt wird,
in welcher die Leitung 17 gesperrt wird und der Steuerdruck P2 nunmehr uber 15 in
der rechten Arbeits kammer 14 des Drei/Zwei-Wegeventiles herrscht. Da zu diesem Zeitpunkt
die linke Arbeitskammer 12 über das Differenzdruckventil 7 entlüftet ist, erfolgt
der Schaltvorgang, so daß der Kolben 13 in die Stellung nach Fig. 2 überwechselt und
damit der Druckbehälter 2 über die Leitung 9 und das Mehrwegeventil 6 entlüftet ist.
Entsprechend der vorherigen Beschreibung wird somit ein Luftstoß erzeugt. Sobald
im Druckbehälter 2 ein bestimmter Mindestdruckwert, z.B. 0,5 bar erreicht wird, steuert
das Differenzdruckventil 7 wieder um, so daß es die Stellung gemaß Fig. 1 einnimmt.
Es beginnt dann wieder die Füllung des Druckbehälters 2.
[0023] Erfolgt die Auslösung des Schusses manuell über das Schaltventil 9a, so wird analog
der Steuerdruck über die Leitung 17 und den Anschluß 15 auf die Arbeitskammer 14 gegeben,
so daß entsprechend Fig.3 der Kolben 13 in die Entlüftungsstellung bewegt und damit
ein Luftstoß erzeugt wird. Entsprechend der Darstellung in den Figuren ist der Schaltknopf
22 des Schaltventiles 9a zweckmäßigerweise am Gehäuse 7 angebracht.
[0024] Im Falle der Fernbedienung über das Ventil 18,welches pneumatisch, elektronisch
oder elektromagnetisch betätigt werden kann, kann eine manuelle Auslösung oder eine
Auslösung infolge automatischer Taktsteuerung (pneumatisch, elektrisch oder elektronisch)
erfolgen.
[0025] Die Fig. 4 und 5 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem für übereinstimmende
Bauteile dieselben Bezugszeichen wie bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 bis
3 gewählt sind. Bei der Ausführungsform nach den Fig. 4 und 5 sind in einem Schaltblock
7a zu einer Baueinheit das Drei/Zwei-Wegeventil 6, das Differenzdruckventil 7 sowie
das Schaltventil 8a zusammengefaßt. Diese Druckluftzufuhr erfolgt über das Verbindungsrohr
4 von dem nicht dargestellten Druckluftspeicher S her, wobei auch in dieser Ausführungsform
der Speicherdruck mit P1 gekennzeichnet ist. Vom Drei/Zwei-Wegeventil 6 führt ein
Zuführungsrohr 4a zu dem nicht dargestellten Druckbehälter 2. Das Differenzdruckventil
7 ist über die Leitung 8 mit dem nicht dargestellten Druckbehälter 2 verbunden, so
daß in der Leitung 8 der im Druckbehälter 2 herrschende Druck P2 erfaßt wird. Der
Kolben des Differenzdruckventiles 7 ist wiederum mit 9 bezeichnet. Vom Differenzdruckventil
7 wird uber die Leitung 11 die in den Fig. 4 und 5 rechte Arbeitskammer 12 mit Druckluft
beaufschlagt. Im übrigen ist das Differenzdruckventil 7 über die in das Verbindungsrohr
4 mündende Leitung 10 mit dem nicht dargestellten Druckluftspeicher S verbunden. Über
die mit 23 bezeichnete Leitung erfolgt die Entlüftung des Differenzdruckventiles.
[0026] Das Schaltventil 8a ist einerseits über die Leitung 15 mit der in den Fig. 4 und
5 linken Arbeitskammer 14 des Drei/Zwei-Wegeventils 6 und andererseits über eine mit
24 bezeichnete Leitung mit einem externen Anschluß 18, der in der Zeichnung nicht
dargestellt ist, verbunden. Die Entlüftungsleitung des Schaltventils 8a ist mit 20
bezeichnet.
[0027] Ferner ist unmittelbar am Kolben des Drei/Zwei-Wegeventils 6 ein mit 25 bezeichneter
Handtaster verbunden, mit dem das Schaltventil 6 manuell betätigt werden kann.
[0028] Das Gerät nach den Fig. 4 und 5 arbeitet wie folgt:
[0029] Befindet sich das Drei/Zwei-Wegeventil in der Stellung nach Fig. 4, so wird über
die Leitung 4 aus dem Druckluftspeicher S Druckluft uber das Zuführungsrohr 4a zum
nicht dargestellten Druckbehälter 2 geführt, der sich dadurch aufgrund des Versorgungsdruckes
füllt. Dieser Behälterdruck P2 steht über der Leitung 8, die mit dem Druckbehälter
2 in Verbindung steht, auch am Differenzdruckventil 7 an. Der Kolben dieses Differenzdruckventiles
7 wird ab einem bestimmten Behälterdruck P2 betätigt, wobei dieser Druck jeweils abhängig
von der Kennlinie und damit der Art des Differenzdruckventiles 7 und damit auch entsprechend
dem gewünschten Einsatzzweck frei wählbar ist.
[0030] Zum Zwecke der Erläuterung wird nun davon ausgegangen, daß die Umschaltung des Differenzdruckventiles
in seine andere Betriebsstellung, nämlich die in Fig. 5 dargestellte Betriebsstellung,
dann erfolgt, wenn der Behälterdruck P2 gleich der Größe dem halben Speicherdruck
P1 ist. Selbstverständlich kann die Umschaltung auch bei einem anderen Wert erfolgen,
wozu dann das Differenzdruckventil entsprechend ausgebildet ist.
[0031] Wird nun innerhalb des Druckbehälters 2 ein Druck P2 aufgebaut, der gleich oder
größer als der halbe Speicherdruck P1 ist, so schaltet das Differenzdruckventil 7
von der Stellung in Fig. 4 um in die Stellung nach Fig. 5, in welcher die zur Arbeitskammer
12 des Mehrwegeventiles 6 führende Leitung 11 mit der Entluftungsleitung 23 verbunden
und damit in die Arbeitskammer 12 entlüftet ist. In dieser Stellung des Differenzdruckventiles
7 befindet sich der Kolben 13 des Drei/Zwei-Wegeventiles in Selbsthaltung, da auch
an der linken Arbeitskammer 14 infolge der Entlüftung ein Überdruck ansteht. In diser
Stellung ist nunmehr allerdings das Luftstoßgerät schußbereit, wobei die Auslösung
des Luftstoßgerätes alternativ entweder durch externe Betätigung über das Ventil
18 und damit über die Steuer leitung 24 oder aber manuell unmittelbar über den Handtaster
25 erfolgt.
[0032] Erfolgt die Betätigung des Luftstoßgerätes vom äußeren Anschluß her, etwa durch
Fernbedienung, über einen Druckbefehl über die Steuerleitung 24, so wird infolge
des Drucks über die Steuerleitung 24 der Ventilkolben des Schaltventiles 8a in seiner
Verschlußstellung in die Fig. 4 in die ffnungsstellung gemäß Fig. 5 überführt, so
daß der Behälterdruck P2 uber die Leitung 26 und die Leitung 15 auf die in Fig. 5
linke Arbeitskammer 14 gegeben wird. Da diese Arbeitskammer 14 nunmehr mit dem Behälterdruck
P2 beaufschlagt ist, hingegen die gegenüberliegende Arbeitskammer 12 über das Differenzdruckventil
7 entlüftet ist, wird der Kolben aus seiner Selbsthaltung nunmehr in die Stellung
nach Fig. 5 überführt, in welcher der Druckbehälter 2 über die Leitung 4a und das
Mehrwegeventil 6 mit der Entlüftungsleitung 7ʹ verbunden und somit entlüftet wird.
Entsprechend der vorherigen Beschreibung wird infolge dieser Entlüftung ein Luftstoß
im Luftstoßgerät erzeugt. Sobald im Druckbehälter 2 ein bestimmter Mindestdruckwert,
etwa 0,5 bar, erreicht wird, steuert das Differenzdruckventil 7 wieder um, so daß
es Stellung gemäß Fig. 4 einnimmt. Es beginnt dann wieder der Füllvorgang des Druckbehälters
2.
[0033] Alternativ kann die Auslösung des Stoßgerätes über den Handtaster 25 erfolgen, mit
dem der Kolben 13 des Mehrwegeventiles 6 in die Entlüftungsstellung nach Fig. 5 überführt
werden kann.
1. Luftstoßgerät zur Auflösung von Materialaufstauungen in Lagersilos fur Schüttgut
durch Luftstöße, mit einem an einem Druckluftspeicher angeschlossenen und gesteuert
über ein Mehrwegeventil mit Druckluft aus dem Druckluftspeicher füllbaren Druckbehälter,
der ein Schnellauslaßventil aufweist, welches mit Umstellung des Mehrwegeventiles
in Entlüftungsstellung schlagartig den Auslaß des Druckbehälters zwecks Erzeugung
eines starken Luftstoßes öffnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mehrwegeventil (6) an ein Differenzdruckventil (7) angeschlossen ist, dessen
eine Ventilkammer mit dem Druckluftbehälter (2) und dessen andere Ventilkammer mit
dem Druckluftspeicher (S) in Verbindung steht.
2. Luftstoßgerat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der die Verbindung zum Druckbehälter (2) schließenden Stellung des Kolbens
(9) des Differenzdruckventiles (7) der Kolben (13) des Mehrwegeventils (6) über den
Anschluß (11) an das Differenzdruckventil (7) mit Druckluft (P1) aus dem Speicher
beaufschlagt und in die Verbindungsstellung des Druckluftspeichers (S) mit dem Druckbehälter
(2) gedrückt ist, und daß in der anderen Kolbenschließstellung des Differenzdruckventils
(7) der Anschluß (11) zum Mehrwegeventil (6) entlüftet ist.
3. Luftstoßgerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Mehrwegeventil (6) mindestens ein Schaltventil (8a oder 9a) angeschlossen
ist, dessen Ventil kanal mit dem Druckbehälter (über 8) in Verbindung steht, so daß
in Offenstellung des Schaltventiles der Kolben (13) des Mehrwegeventiles (6) unter
dem Druck (P2) des Druckbehälters als Steuerdruck in die andere Ventilstellung (Fig.
2) geschaltet wird, in welcher der Druckbehälter (2) zur Erzeugung des Luftstoßes
entlüftet ist.
4. Luftstoßgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schaltventil manuell durch einen am Ventil vorgesehenen Schaltknopf (22) oder
durch Fernbedienung (über 18) betätigbar ist.
5. Luftstoßgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Schaltventile (8a und 9a) am Mehrwegeventil (6) über ein Umschaltventil (10a)
angeschlossen sind, das in seinen beiden Schaltstellungen jeweils ein Schaltventil
mit dem Mehrwegeventil (6) verbindet, und daß eines der Schaltventile (8a) fern bedienbar
und das andere (9a) manuell uber einen Schaltknopf (22) betätigbar ist, der in dem
die Ventile (6, 7, 8a, 9a, 10a) aufnehmenden und vorzugsweise am Druckbehälter (2)
angeordneten Gehäusekasten (7a) angeordnet ist.
6. Luftstoßgerät nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fernbedienung pneumatisch oder elektromagnetisch sowohl manuell als auch
durch automatische Taktsteuerung (pneumatisch elektrisch, elektronisch) erfolgt.
7. Luftstoßgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Differenzdruckventil bei einem Druck (P2) des Druckbehälters gleich dem halben
Speicherdruck (Pl) anspricht.
8. Luftstoßgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mehrwegeventil (6), das Differenzdruckventil (7) und das Schaltventil (8a)
zu einer Baueinheit in einem Ventilblock zusammengefaßt sind.
9. Luftstoßgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (13) des Mehrwegeventils unmittelbar mit einem Handtaster (25) betätigbar
ist.