(19)
(11) EP 0 248 265 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.12.1987  Patentblatt  1987/50

(21) Anmeldenummer: 87107277.3

(22) Anmeldetag:  19.05.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 88/70
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB GR IT LI NL

(30) Priorität: 20.05.1986 DE 3616945

(71) Anmelder: AGRICHEMA Materialflusstechnik GmbH
D-55257 Budenheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Leibling, Udo
    D-6530 Bingen (DE)

(74) Vertreter: Bockhorni, Josef, Dipl.-Ing. et al
Herrmann-Trentepohl, Kirschner, Grosse, Bockhorni & Partner Forstenrieder Allee 59
81476 München
81476 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Luftstossgerät zur Auflösung von Materialaufstauungen in Lagersilos für Schüttgut


    (57) Bei einem Luftstoßgerät zur Auflösung von Material­aufstauungen in Lagersilos fur Schüttgut durch Luftstöße, mit einem an einem Druckluftspeicher (S) angeschlossenen und gesteuert über ein Mehrwege­ventil (6)mit Druckluft aus dem Druckluftspeicher füllbaren Druckbehälter (2), der ein Schnellauslaß­ventil aufweist, welches mit Umstellung des Mehr­wegeventiles in Entlüftungsstellung schlagartig den Auslaß des Druckbehälters (2) zwecks Erzeugung eines starken Luftstoßes öffnet, ist das Mehrwege­ventil (6) an ein Differenzdruckventil (7) angeschlos­sen, dessen eine Ventilkammer (14) mit dem Druckluft­behälter (2) und dessen andere Ventilkammer mit dem Druckluftspeicher (S) in Verbindung steht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Luftstoßgerät gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

    [0002] Luftstoßgeräte werden dazu verwendet, schlagartige starke Luftstöße zu erzeugen, mit denen Materialanbackungen und Materialverdichtungen in Lagersilos für Schüttgut be­seitigt wird, so daß Fließprobleme behoben werden können. Derartige Luftstoßgeräte besitzen einen Druckbehälter mit einem Schnellauslaßventil, der über ein Mehrwegeven­til mit Druckluft versorgt wird. Der Schußvorgang zwecks Erzeugung des Luftstoßes erfolgt dadurch, daß das Mehr­wegeventil in die Entlüftungsstellung umgeschaltet wird, so daß das Schnellauslaßventil im Druckbehälter öffnet und schlagartig die im Druckbehälter gesammelte Druck­luft über die Auslaßöffnung des Luftstoßgerätes aus­treten kann. Ihre optimale Wirkung erreichen die Luft­ stöße dadurch, daß die Auslaßöffnung des Luftstoßgerätes nur Millisekunden geöffnet und dann sofort wieder ge­schlossen (abgeschottet) wird. Die Luftstöße wirken dann zwangsläufig explosionsartig in Richtung Ausblas­stelle und beseitigen auch sehr starke Materialanbackun­gen "mit Sprengwirkung". Derartige Luftstoßgeräte werden überwiegend nicht als Einzelelemente in Lagersilos ver­wendet, sondern zumeist in einer der Große der Lager­silos entsprechenden Anzahl, um Fließprobleme an unter­schiedlichen Stellen durch die Erzeugung von Luft­stößen beseitigen zu können. Diese Luftstoßgeräte sind an ein einzelnes pneumatisches Netz mit einem Druck­luftspeicher angeschlossen, uber den jeweils die nach­einander abgeschossenen Luftstoßgeräte mit Druckluft versorgt werden. Dabei besteht allerdings die Gefahr, daß das eine oder andere, insbesondere aber das letzte Luftstoßgerät in der Taktfolge nicht bis zum Solldruck hin mit Druckluft gefüllt wird, so daß das Abschießen des Gerätes dann nicht beim eigentlich erforderlichen Betriebsdruck erfolgt. Auch kann bei den herkommlichen Geraten nicht sicher ausgeschlossen werden, daß eine Auslösung unterbleibt, solange nicht der Betriebs­druck innerhalb des Druckbehälters erzeugt ist. Diese Probleme treten insbesondere bei einer manuellen Aus­lösung der Luftstoßgeräte auf.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Luftstoßgerät zu schaf­fen, welches bei einfachem, robusten und wartungsfreund­lichen Aufbau stets eine betriebsgerechte Auslösung des Gerates auch bei hoher Taktfolge sicherstellt.

    [0004] Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 enthaltenen Merkmale gelöst.

    [0005] Nach Maßgabe der Erfindung erfolgt unter einem durch die Art des gewählten Differenzdruckventils vorbestimm­ ten Druck die Füllung des Druckbehälters mit Druckluft. Sobald jedoch der Druck innerhalb des Druckbehälters, der infolge der Verbindung des Differenzdruckventiles mit dem Druckbehälter auch am Kolben des Differenzdruck­ventiles ansteht, den vorbestimmten Wert erreicht, so schaltet dieses Differenzdruckventil um, wodurch die Verbindudng zwischen dem Druckluftspeicher und dem Mehrwegeventil über das Differenzdruckventil gesperrt wird und sich der Kolben des Mehrwegeventiles in Selbsthaltung befindet. Das Luftstoßgerät ist nunmehr auslösebereit, wobei infolge des Differenzdruckven­tiles sichergestellt ist, daß diese Bereitschafts­stellung erst nach Aufbau eines bestimmten Solldruckes innerhalb des Druckbehälters erreicht und somit die Auslösung stets nur betriebsgerecht, also mit dem vollen vorgewählten Betriebsdruck erfolgt, und zwar auch bei einem Abschießen von Druckstoßgeräten in Taktfolge sowie bei manueller Auslösung.

    [0006] Eine in konstruktiver Hinsicht zweckmäßige Weiter­bildung der Erfindung ergibt sich durch die im An­spruch 2 enthaltenen Merkmale. Sowohl der Fullvorgang sowie die Bereitschaftsstellung des Gerätes fur den Abschußvorgang ist hierbei durch ein- und dasselbe Bauteil, nämlich das Differenzdruckventil sicher­gestellt.

    [0007] Besonders zweckmäßig ist es, daß entsprechend des Anspruches 3 am Mehrwegeventil mindestens ein wei­teres Schaltventil angeschlossen ist, das mit dem Druckbehälter in Verbindung steht, so daß in Offen­stellung des Schaltventiles der Kolben des Mehr­wegeventiles unter dem Steuerdruck, der dem vollen Betriebsdruck im Druckbehälter entspricht, in die Entluftungsstellung geschaltet wird, in welcher durch Abheben des Schnellauslaßventiles am Luft­ stoßgerät der Luftstoß nach außen erzeugt wird.

    [0008] Bei der Erfindung ist es vorteilhaft, daß alle diese Maßnahmen über die Abnahme des Druckes im Druckbe­hälter erfolgen, da das Differenzdruckventil auf einem bestimmten Druckwert innerhalb des Druckbe­hälters ausgelöst wird und auch fur die Umstellung des Kolbens des Mehrwegeventiles in die Entlüftungs­stellung der Druck innerhalb des Druckbehälters als Steuerdruck herangezogen wird. Das Differenzdruck­ventil bietet noch den Vorteil, daß nach Absinken des Druckes innerhalb des Druckbehälters auf einen vorbe­stimmten Minimalwert, das Differenzdruckventil wieder umschaltet, so daß die Verbindung vom Druckspeicher zum entsprechenden Arbeitsraum des Mehrwegeventiles wieder geöffnet wird und dadurch das Mehrwegeventil wieder in die Füllstellung fur den Druckbehälter um­gestellt wird. Diese Schaltvorgänge lassen sich durch Einsatz eines Minimums an Bauteilen realisieren, die in einfacher Weise in einem Gehäuse zusammengefaßt werden können und zwar außerhalb des Luftstoßgerätes, so daß eine wartungsfreundliche Zugänglichkeit zu den einzelnen Bauteilen gewährleistet ist.

    [0009] Ferner können auf diese Weise auch bereits vorhandene Luftstoßgeräte ohne besonderen Mehraufwand umgerü­stet werden.

    [0010] Von weiterem Vorteil ist, daß die Schaltung auf pneu­matischen Bauteilen beruht, was insbesondere für den Einsatz der Geräte im Bergbau von Vorteil ist, wo eine Funkenbildung in kritischen Bereichen Unter­tage unter allen Umständen vermieden werden muß. Solches ist durch die Erfindung zuverlässig gewähr­leistet.

    [0011] In dieser Hinsicht ist es von besonderem Vorteil, wenn zwei Schaltventile vorgesehen werden, die wahlweise zur Auslösung des Luftstoßgerätes betätigt werden. Eines dieser Schaltventile ist dann hierbei zweckmäßiger­weise fernbedient, so daß es von einer Stelle aus be­tätigt werden kann, die sich hunderte von Metern ent­fernt befindet. Die Auslösung kann dann elektromagnetisch erfolgen, weil dabei keine Gefahr der Funkenbildung am Einsatzort des Luftstoßgerätes besteht. Selbstverständ­lich kann das für die Fernbedienung verwendete Ventil auch pneumatisch betätigt sein. Die Auslösung mit Fern­bedienung kann manuell oder über elektronische Takt­steuerung erfolgen. Das andere Schaltventil ist zweckmäßigerweise mit einem Schaltknopf am Gehause der Ventilbauteile ausgerustet, so daß unmittelbar am Einsatzort das Luftstoßgerät manuell bedient werden kann. Selbstverständlich ist auch hier anstelle einer manuellen Bedienung eine elektronische Taktsteuerung möglich.

    [0012] Da die Steuerung des Mehrwegeventiles zwangsgesteuert über den Behälterinnendruck erfolgt, wird die Betriebs-­und Funktionssicherheit des Gerätes optimiert, zumal die Auslösung erst ab einem bestimmten Druckwert er­folgen kann. Auch die manuelle Steuerung ist nunmehr kontrolliert über das Differenzdruckregelventil, da trotz manueller Betätigung die Auslösung nur ent­sprechend den Steuerbedingungen erfolgen kann, d.h. wenn innerhalb des Behalters der entsprechende vorgegebene Betriebsdruck erreicht wird, der die Umsteuerung des Differenzdruckventiles veranlaßt.

    [0013] Nach einer zweckmäßigen Weiterbildung sind das Dif­ferenzdruckventil, das Schaltventil und das Mehrwege­ventil in einem einzigen Ventilblock zusammengefaßt. Ein Handtaster ist mit dem Kolben des Mehrwegeventils unmittelbar zwecks manueller Auslösung des Luftstoßgerä­tes verbunden. Mit dieser Ausführungsform fällt das Umschaltventil weg, so daß sich der Ventilaufbau noch weiter vereinfacht.

    [0014] Nachfolgend werden bevorzugte Ausfuhrungsbeispiele der Erfindung anhand der Fig. 1 bis 5 beschrieben, von denen die Fig. 1 bis 3 jeweils schematisch und in Perspektive ein Luftstoßgerät mit einem darauf ange­ordneten Schaltkasten mit Ventilen in verschiedenen Schaltstellungen zeigen, und von denen die Fig. 4 und 5 eine weitere Ausführungsform eines Ventiles in ver­schiedenen Schaltstellungen zeigen.

    [0015] Das in den Fig. 1 bis 3 allgemein mit 1 bezeichnete Luftstoßgerät umfaßt einen Druckbehälter 2, in wel­chem eine Ventileinheit 3 umfassend ein Schnellaus­laßventil untergebracht ist. Die Druckluftzufuhr er­folgt über einen nur schematisch mit S gekennzeich­neten Druckluftspeicher, aus dem über Verbindungs­rohre 4 und 4a Druckluft auf die obere Stirnseite eines großflächigen Kolbens 5 des Luftstoßgerätes geführt wird. Dadurch wird dieser Kolben 5 nach unten gedruckt, so daß er die Ausblasöffnung der Ventilein­heit 3 sperrt. In dieser Kolbenstellung der Ventil­einheit 3 strömt Druckluft in den Druckbehälter 2. Sobald ein bestimmter Sollwert abhängig von den Ein­satzbedingungen erreicht ist, kann der Schießvorgang beginnen, wozu ein im Wege der Druckluftleitung vom Speicher S zum Druckbehälter 2 befindliches Drei/ Zwei-Wegeventil 6 in eine Schaltstellung überführt wird, in welcher der Druckbehälter 2 uber das Drei/ Zwei-Wegeventil 6 uber einen Stutzen 7ʹ entluftet ist. Infolge einer Differenz der beiden wirksamen Stirnflächen des Kolbens der Ventileinheit 3 ergibt sich hierdurch eine schlagartige Bewegung des Kol­ bens 5 nach oben, so daß die Ausblasöffnung des Luft­stoßgerätes freigegeben wird und ein schlagartiger Austritt der im Druckbehälter 2 aufgesammelten Luft erfolgt. Da der allgemeine Aufbau eines Luftstoßge­rätes bekannt ist, bedarf es hierzu keiner näheren Beschreibung.

    [0016] Gemäß Fig. 1 umfaßt das auf dem Druckbehälter 2 ange­ordnete und nur schematisch punktiert dargestellte Schaltgehäuse 7a neben dem Drei/Zwei-Wegeventil 6 ein Differenzdruckventil 7, ein Schaltventil 8a, ein Schaltventil 9a sowie ein als Oder-Bauteil wirksames Umschaltventil 10a als wesentliche Bauelemente.

    [0017] Das Differenzdruckventil 7 steht über eine Leitung 8 mit dem Druckbehälter 2 in Verbindung, so daß der im Druckbehalter 2 herrschende Druck P2 über die Leitung 8 an der Stirnseite des Kolbens 9 des Dif­ferenzdruckventils ansteht. Auf der anderen Seite ist das Differenzdruckventil 7 uber eine Zweigleitung 10 an die Leitung 4 zum Druckluftspeicher S ange­schlossen, so daß der Kolben auf seiner anderen Stirn­seite mit dem Speicherdruck P1 beaufschlagt wird. Im übrigen ist das Differenzdruckventil 7 über einen Anschluß 11 mit einer der Arbeitskammern 12 des Drei/Zwei-Wegeventils 6 verbunden. In der in Fig. 1 dargestellten Schaltstellung des Differenzdruckven­tiles 7 schließt der Kolben 9 den Anschluß 11 gegen­über der Leitung 8 zum Druckbehalter 2 ab, so daß über den Anschluß 11 eine druckleitende Verbindung zwischen dem Speicher S und der Arbeitskammer 12 des Mehrwegeventiles 6 gegeben ist und in der Arbeitskam­mer 12 somit der Speicherdruck P1 herrscht. In die­ser Stellung befindet sich der Kolben 13 des Mehr­wegeventiles 6 in der Durchflußstellung, in der Druckluft aus dem Druckluftspeicher S über die Leitungen 4 und 4a dem Druckbehälter 2 zugeführt wird. In der anderen Schaltstellung des Differenzdruckven­tiles 7 sperrt der Kolben 9 die Leitung 10 und wird der Anschluß 11 uber das Differenzdruckventil 7 ent­luftet (Stellung des Differenzdruckventils entspre­chend Fig. 2).

    [0018] Die andere Arbeitskammer 14 des Mehrwegeventiles 6 ist bei 15 mit dem Umschaltventil 10a verbunden. Mit diesem Umschaltventil 10a sind wiederum das Schalt­ventil 8a über die Leitung 16 und das Schalt­ventil 9a über die Leitung 17 verbunden.

    [0019] Das extern, etwa über ein schematisch dargestelltes Mehrwegeventil 18 bedienbare Schaltventil 8a weist einen zur Leitung 16 führenden Ventilkanal auf, der an die Leitung 8 angeschlossen ist. Der Ventil­kanal des Schaltventiles 8a kann durch den Kolben 19 gesperrt oder geöfnet werden. In der Sperr­stellung des Ventilkanales ist die Leitung 16 bei 20 entluftet. Auch das Schaltventil 9a ist an die Leitung 8 angeschlossen, so daß auch am Schaltven­til 9a der Druck P2 ansteht, der innerhalb des Druckbehälters 2 herrscht. In der Offenstellung des Schaltventiles 9a verbindet das Schaltventil die Leitung 8 mit der Leitung 17. In der Sperrstellung des Schaltventiles 9a ist ebenso wie im Falle des Schaltventiles 8a die Leitung 17 entluftet.

    [0020] Die Arbeitsweise des Gerätes ist die folgende:

    [0021] Befindet sich das Drei/Zweig-Wegeventil in der Stellung nach Fig. 1, so wird über die Leitung 4 aus dem Druck­luftspeicher S Druckluft in den Druckbehalter 2 ge­führt, der sich füllt. Dieser Behälterdruck P2 steht uber der Leitung 8 auch am Differenzdruckventil 7 an. Der Kolben dieses Differenzdruckventiles 7 wird ab einem bestimmten Druck P2 betätigt, wobei dieser Druck jeweils abhängig von der Kennlinie und damit der Art des Differenzdruckventiles 7 und damit auch entsprechend dem gewünschten Einsatzzweck frei wähl­bar ist.Zum Zwecke der Erläuterung wird davon aus­gegangen, daß die Umschaltung des Differenzdruckventi­les dann erfolgt, wenn P2 (Behälterdruck) gleich oder größer dem halben Speicherdruck P1 ist. Dadurch wird erstmals sichergestellt, daß das Luftstoßgerät erst dann in Funktion geht, wenn der für die Effektivität des Luftstoßes erforderliche Mindestdruck im Druck­behälter vorhanden ist. Gleichzeitig wird ein wirt­schaftlicher Drucklufteinsatz erzielt. Sobald also innerhalb des Druckbehälters 2 ein Druck P2 aufgebaut ist, der gleich oder g dem halben Druck P1 P ist, so schaltet das Differenzdruckventil 7 von der Stel­lung in Fig. 1 um in die Stellung nach Fig. 2, in welcher die Arbeitskammer 12 des Mehrwegeventiles 7 entlüftet ist. In dieser Stellung des Differenzdruck­ventiles 7 befindet sich der Kolben 13 des Drei/Zwei­Wegeventils in Selbsthaltung, da auch an der rechten Arbeitskammer 14 infolge der Entluftung kein Überdruck ansteht. In dieser Stellung ist nunmehr allerdings das Luftstoßgerät schußbereit. Die Auslösung erfolgt nach Wahl entweder durch externe Betätigung über das Ventil 18 und damit das Schaltventil 8a oder aber manuell uber das Schaltventil 9a.

    [0022] Erfolgt die Betätigung über das Schaltventil 8a, so wird der Ventilkanal von der Leitung 8 zur Leitung 16 geöffnet, so daß am Kolben 21 des Umschalt­ventiles 10 der Druck P2 ansteht, dadurch der Kol­ben in die andere Schließstellung gedrückt wird, in welcher die Leitung 17 gesperrt wird und der Steuer­druck P2 nunmehr uber 15 in der rechten Arbeits­ kammer 14 des Drei/Zwei-Wegeventiles herrscht. Da zu diesem Zeitpunkt die linke Arbeitskammer 12 über das Differenzdruckventil 7 entlüftet ist, erfolgt der Schaltvorgang, so daß der Kolben 13 in die Stellung nach Fig. 2 überwechselt und damit der Druckbehälter 2 über die Leitung 9 und das Mehrwege­ventil 6 entlüftet ist. Entsprechend der vorherigen Beschreibung wird somit ein Luftstoß erzeugt. So­bald im Druckbehälter 2 ein bestimmter Mindestdruck­wert, z.B. 0,5 bar erreicht wird, steuert das Dif­ferenzdruckventil 7 wieder um, so daß es die Stel­lung gemaß Fig. 1 einnimmt. Es beginnt dann wieder die Füllung des Druckbehälters 2.

    [0023] Erfolgt die Auslösung des Schusses manuell über das Schaltventil 9a, so wird analog der Steuerdruck über die Leitung 17 und den Anschluß 15 auf die Arbeitskammer 14 gegeben, so daß entsprechend Fig.3 der Kolben 13 in die Entlüftungsstellung bewegt und damit ein Luftstoß erzeugt wird. Entsprechend der Darstellung in den Figuren ist der Schaltknopf 22 des Schaltventiles 9a zweckmäßigerweise am Ge­häuse 7 angebracht.

    [0024] Im Falle der Fernbedienung über das Ventil 18,wel­ches pneumatisch, elektronisch oder elektromagne­tisch betätigt werden kann, kann eine manuelle Aus­lösung oder eine Auslösung infolge automatischer Taktsteuerung (pneumatisch, elektrisch oder elektro­nisch) erfolgen.

    [0025] Die Fig. 4 und 5 zeigen ein weiteres Ausführungsbei­spiel, bei dem für übereinstimmende Bauteile diesel­ben Bezugszeichen wie bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 3 gewählt sind. Bei der Ausführungs­form nach den Fig. 4 und 5 sind in einem Schaltblock 7a zu einer Baueinheit das Drei/Zwei-Wegeventil 6, das Differenzdruckventil 7 sowie das Schaltventil 8a zu­sammengefaßt. Diese Druckluftzufuhr erfolgt über das Verbindungsrohr 4 von dem nicht dargestellten Druckluft­speicher S her, wobei auch in dieser Ausführungsform der Speicherdruck mit P1 gekennzeichnet ist. Vom Drei/­Zwei-Wegeventil 6 führt ein Zuführungsrohr 4a zu dem nicht dargestellten Druckbehälter 2. Das Differenzdruck­ventil 7 ist über die Leitung 8 mit dem nicht darge­stellten Druckbehälter 2 verbunden, so daß in der Leitung 8 der im Druckbehälter 2 herrschende Druck P2 erfaßt wird. Der Kolben des Differenzdruckventiles 7 ist wiederum mit 9 bezeichnet. Vom Differenzdruckven­til 7 wird uber die Leitung 11 die in den Fig. 4 und 5 rechte Arbeitskammer 12 mit Druckluft beaufschlagt. Im übrigen ist das Differenzdruckventil 7 über die in das Verbindungsrohr 4 mündende Leitung 10 mit dem nicht dargestellten Druckluftspeicher S verbunden. Über die mit 23 bezeichnete Leitung erfolgt die Ent­lüftung des Differenzdruckventiles.

    [0026] Das Schaltventil 8a ist einerseits über die Leitung 15 mit der in den Fig. 4 und 5 linken Arbeitskammer 14 des Drei/Zwei-Wegeventils 6 und andererseits über eine mit 24 bezeichnete Leitung mit einem externen Anschluß 18, der in der Zeichnung nicht dargestellt ist, verbunden. Die Entlüftungsleitung des Schaltventils 8a ist mit 20 bezeichnet.

    [0027] Ferner ist unmittelbar am Kolben des Drei/Zwei-Wegeven­tils 6 ein mit 25 bezeichneter Handtaster verbunden, mit dem das Schaltventil 6 manuell betätigt werden kann.

    [0028] Das Gerät nach den Fig. 4 und 5 arbeitet wie folgt:

    [0029] Befindet sich das Drei/Zwei-Wegeventil in der Stellung nach Fig. 4, so wird über die Leitung 4 aus dem Druck­luftspeicher S Druckluft uber das Zuführungsrohr 4a zum nicht dargestellten Druckbehälter 2 geführt, der sich dadurch aufgrund des Versorgungsdruckes füllt. Dieser Behälterdruck P2 steht über der Leitung 8, die mit dem Druckbehälter 2 in Verbindung steht, auch am Differenz­druckventil 7 an. Der Kolben dieses Differenzdruck­ventiles 7 wird ab einem bestimmten Behälterdruck P2 betätigt, wobei dieser Druck jeweils abhängig von der Kennlinie und damit der Art des Differenzdruckventi­les 7 und damit auch entsprechend dem gewünschten Einsatzzweck frei wählbar ist.

    [0030] Zum Zwecke der Erläuterung wird nun davon ausgegangen, daß die Umschaltung des Differenzdruckventiles in seine andere Betriebsstellung, nämlich die in Fig. 5 darge­stellte Betriebsstellung, dann erfolgt, wenn der Behälter­druck P2 gleich der Größe dem halben Speicherdruck P1 ist. Selbstverständlich kann die Umschaltung auch bei einem anderen Wert erfolgen, wozu dann das Differenz­druckventil entsprechend ausgebildet ist.

    [0031] Wird nun innerhalb des Druckbehälters 2 ein Druck P2 auf­gebaut, der gleich oder größer als der halbe Speicher­druck P1 ist, so schaltet das Differenzdruckventil 7 von der Stellung in Fig. 4 um in die Stellung nach Fig. 5, in welcher die zur Arbeitskammer 12 des Mehrwegeventiles 6 führende Leitung 11 mit der Entluftungsleitung 23 verbunden und damit in die Arbeitskammer 12 entlüftet ist. In dieser Stellung des Differenzdruckventiles 7 befindet sich der Kolben 13 des Drei/Zwei-Wegeventiles in Selbsthaltung, da auch an der linken Arbeitskammer 14 infolge der Entlüftung ein Überdruck ansteht. In diser Stellung ist nunmehr aller­dings das Luftstoßgerät schußbereit, wobei die Auslösung des Luftstoßgerätes alternativ entweder durch externe Be­tätigung über das Ventil 18 und damit über die Steuer­ leitung 24 oder aber manuell unmittelbar über den Hand­taster 25 erfolgt.

    [0032] Erfolgt die Betätigung des Luftstoßgerätes vom äußeren An­schluß her, etwa durch Fernbedienung, über einen Druckbe­fehl über die Steuerleitung 24, so wird infolge des Drucks über die Steuerleitung 24 der Ventilkolben des Schaltventi­les 8a in seiner Verschlußstellung in die Fig. 4 in die ffnungsstellung gemäß Fig. 5 überführt, so daß der Behäl­terdruck P2 uber die Leitung 26 und die Leitung 15 auf die in Fig. 5 linke Arbeitskammer 14 gegeben wird. Da diese Ar­beitskammer 14 nunmehr mit dem Behälterdruck P2 beaufschlagt ist, hingegen die gegenüberliegende Arbeitskammer 12 über das Differenzdruckventil 7 entlüftet ist, wird der Kolben aus seiner Selbsthaltung nunmehr in die Stellung nach Fig. 5 überführt, in welcher der Druckbehälter 2 über die Leitung 4a und das Mehrwegeventil 6 mit der Entlüftungs­leitung 7ʹ verbunden und somit entlüftet wird. Entsprechend der vorherigen Beschreibung wird infolge dieser Entlüftung ein Luftstoß im Luftstoßgerät erzeugt. Sobald im Druckbe­hälter 2 ein bestimmter Mindestdruckwert, etwa 0,5 bar, er­reicht wird, steuert das Differenzdruckventil 7 wieder um, so daß es Stellung gemäß Fig. 4 einnimmt. Es beginnt dann wieder der Füllvorgang des Druckbehälters 2.

    [0033] Alternativ kann die Auslösung des Stoßgerätes über den Hand­taster 25 erfolgen, mit dem der Kolben 13 des Mehrwegeven­tiles 6 in die Entlüftungsstellung nach Fig. 5 überführt werden kann.


    Ansprüche

    1. Luftstoßgerät zur Auflösung von Materialauf­stauungen in Lagersilos fur Schüttgut durch Luft­stöße, mit einem an einem Druckluftspeicher ange­schlossenen und gesteuert über ein Mehrwegeventil mit Druckluft aus dem Druckluftspeicher füllbaren Druckbehälter, der ein Schnellauslaßventil aufweist, welches mit Umstellung des Mehrwegeventiles in Ent­lüftungsstellung schlagartig den Auslaß des Druck­behälters zwecks Erzeugung eines starken Luft­stoßes öffnet,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Mehrwegeventil (6) an ein Differenzdruck­ventil (7) angeschlossen ist, dessen eine Ventil­kammer mit dem Druckluftbehälter (2) und dessen an­dere Ventilkammer mit dem Druckluftspeicher (S) in Verbindung steht.
     
    2. Luftstoßgerat nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß in der die Verbindung zum Druckbehälter (2) schlie­ßenden Stellung des Kolbens (9) des Differenzdruckven­tiles (7) der Kolben (13) des Mehrwegeventils (6) über den Anschluß (11) an das Differenzdruckventil (7) mit Druckluft (P1) aus dem Speicher beaufschlagt und in die Verbindungsstellung des Druckluftspeichers (S) mit dem Druckbehälter (2) gedrückt ist, und daß in der anderen Kolbenschließstellung des Differenzdruck­ventils (7) der Anschluß (11) zum Mehrwegeventil (6) entlüftet ist.
     
    3. Luftstoßgerät nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß am Mehrwegeventil (6) mindestens ein Schaltven­til (8a oder 9a) angeschlossen ist, dessen Ventil­ kanal mit dem Druckbehälter (über 8) in Verbindung steht, so daß in Offenstellung des Schaltventiles der Kolben (13) des Mehrwegeventiles (6) unter dem Druck (P2) des Druckbehälters als Steuerdruck in die andere Ventilstellung (Fig. 2) geschaltet wird, in welcher der Druckbehälter (2) zur Erzeugung des Luft­stoßes entlüftet ist.
     
    4. Luftstoßgerät nach einem der vorhergehenden An­sprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Schaltventil manuell durch einen am Ventil vorgesehenen Schaltknopf (22) oder durch Fernbedienung (über 18) betätigbar ist.
     
    5. Luftstoßgerät nach einem der vorhergehenden An­sprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zwei Schaltventile (8a und 9a) am Mehrwegeventil (6) über ein Umschaltventil (10a) angeschlossen sind, das in seinen beiden Schaltstellungen jeweils ein Schaltventil mit dem Mehrwegeventil (6) verbindet, und daß eines der Schaltventile (8a) fern bedien­bar und das andere (9a) manuell uber einen Schaltknopf (22) betätigbar ist, der in dem die Ventile (6, 7, 8a, 9a, 10a) aufnehmenden und vorzugsweise am Druckbehäl­ter (2) angeordneten Gehäusekasten (7a) angeordnet ist.
     
    6. Luftstoßgerät nach Anspruch 4 oder 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Fernbedienung pneumatisch oder elektromagne­tisch sowohl manuell als auch durch automatische Takt­steuerung (pneumatisch elektrisch, elektronisch) er­folgt.
     
    7. Luftstoßgerät nach einem der vorhergehenden An­sprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Differenzdruckventil bei einem Druck (P2) des Druckbehälters gleich dem halben Speicherdruck (Pl) anspricht.
     
    8. Luftstoßgerät nach einem der vorhergehenden An­sprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Mehrwegeventil (6), das Differenzdruckven­til (7) und das Schaltventil (8a) zu einer Baueinheit in einem Ventilblock zusammengefaßt sind.
     
    9. Luftstoßgerät nach einem der vorhergehenden An­sprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Kolben (13) des Mehrwegeventils unmittelbar mit einem Handtaster (25) betätigbar ist.
     




    Zeichnung