[0001] Die Erfindung betrifft einen flüssigkeitsgekühlten Röntgenstrahler mit einer Umlaufkühleinrichtung,
welcher ein mit einem elektrisch isolierenden Kühlmittel gefülltes, mit einem Strahlendurchtrittsfenster
versehenes Gehäuse und eine in diesem angeordnete Röntgenröhre aufweist, wobei die
Umlaufkühleinrichtung ihrerseits einen durch zwei Kühlmittelleitungen am Gehäuse angeschlossenen
Kühler und eine Umwälzpumpe für das Kühlmittel aufweist und der Kühlmittelkreislauf
geschlossen ist.
[0002] Ein solcher Röntgenstrahler ist aus den Patents Abstracts of Japan, Vol. 9, No. 266
(E-352), 1989, 23.10.1985, JP-A-60 112 296, (Hitachi Seisakusho K.K.), bekannt. Dabei
sind die Umlaufkühleinrichtung und der Röntgenstrahler räumlich getrennt voneinander
angeordnet, so daß erheblicher zusätzlicher Bauraum benötigt wird, was besonders
dann Probleme bereitet, wenn ein solcher Röntgenstrahler in eine bereits vorhandene
Röntgenanlage integriert werden soll. Die Umlaufkühleinrichtung dieses Röntgenstrahlers
weist zwar ein Gebläse auf, das einen auf den Kühler gerichteten Luftstrom erzeugt,
dennoch ist der bekannte Röntgenstrahler für Anwendungen, in denen die Röntgenröhre
hohen Belastungen ausgesetzt ist, ungeeignet, da die Kühlleistung der Umlaufkühleinrichtung
in diesen Fällen nicht ausreicht.
[0003] Ein Röntgenstrahler der obengenannten Art ist außerdem aus "Medical X-Ray Technique",
Philips Technical Library, 1961, Fig. 21, Seite 34, bekannt. Auch bei diesem sind
die Umlaufkühleinrichtung und der Röntgenstrahler räum lich getrennt voneinander
angeordnet, so daß die oben erwähnten Nachteile auftreten. Die Umlaufkühleinrichtung
dieses Röntgenstrahlers weist zwar eine gegenüber der des zuvor beschriebenen Röntgenstrahlers
erhöhte Kühlleistung auf, da das Kühlmittel in einen Vorratsbehälter geleitet wird,
in dem eine von Wasser durchflossene Kühlschlange angeordnet ist, jedoch reicht auch
hier die Kühlleistung nicht in allen Fällen aus. Außerdem ist es für die ungestörte
Funktion der Umlaufkühleinrichtung erforderlich, daß der Vorratsbehälter in einer
definierten Lage angeordnet ist, so daß die Umlaufkühleinrichtung nicht lageunabhängig
betrieben werden kann.
[0004] Die vorgenannten Nachteile sind, soweit sie den Bauraumbedarf und die lageabhängige
Funktion der Umlaufkühleinrichtung betreffen, durch einen in der GB-A-2 018 019 beschriebenen
Röntgenstrahler mit flüssigkeitsgekühlter Anode vermieden, da hier die Kühleinrichtung
unmittelbar an dem Gehäuse des Röntgenstrahlers angebracht ist. Allerdings besteht
der Kühler lediglich aus einer im Luftstrom eines Gebläses angeordneten Rohrschlange,
so daß die erzielbare Kühlleistung zu wünschen übrig läßt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Röntgenstrahler der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß der Röntgenstrahler und die Umlaufkühleinrichtung eine kompakte
Baueinheit bilden und die Umlaufkühleinrichtung dennoch eine hohe Kühlwirkung aufweist.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Umlaufkühleinrichtung
unmittelbar an dem Gehäuse des Röntgenstrahlers angebracht und der Kühler als Wärmetauscher
ausgebildet ist, der außer von dem Kühlmittel von einer Kühlflüssigkeit, z.B. Wasser,
durchströmt ist. Der Röntgenstrahler und die Umlaufkühleinrichtung bilden somit eine
kompakte Baueinheit und die Umlaufkühleinrichtung weist infolge der Ausbildung des
Kühlers als Wärme tauscher eine hohe Kühlleistung auf. Außerdem bietet der erfindungsgemäße
Röntgenstrahler den Vorteil, daß eine im Vergleich zu bekannten Röntgenstrahlern kleine
Kühlmittelmenge im Kühlmittelkreislauf eingeschlossen ist, so daß durch Temperaturschwankungen
bedingte Volumenänderungen des Kühlmittels nur gering sind und in dem Röntgenstrahler
etwa vorgesehene Mittel zu deren Ausgleich einfach ausgebildet sein können.
[0007] Wenn nach einer Variante der Erfindung das Gehäuse im wesentlichen zylindrisch ausgebildet
und die einen im wesentlichen dem des Gehäuses entsprechenden Außendurchmesser aufweisende
Umlaufkühleinrichtung an einer Stirnfläche des Gehäuses angeordnet ist, sind die
Abmessungen eines erfindungsgemäßen Röntgenstrahlers kaum größer als die eines herkömmlichen,
so daß die Möglichkeit besteht, in bereits vorhandenen Röntgenanlagen anstelle herkömmlicher
Röntgenstrahler erfindungsgemäße zu verwenden.
[0008] Im Hinblick auf den Fertigungsaufwand für den Wärmetauscher ist es zweckmäßig, wenn
dieser aus einem doppelwandigen Rohr gebildet ist, welches mit seiner äußeren und
seiner inneren Wand einen äußeren und mit seiner inneren Wand einen inneren Kanal
begrenzt, wobei das Kühlmittel in dem einen und die Kühlflüssigkeit in dem anderen
Kanal strömt. Der Bauraumbedarf eines solchen Wärmetauschers ist dann besonders gering,
wenn er aus spiralartig gewundenem doppelwandigem Rohr gebildet ist, wobei das Rohr
an seiner äußeren Mantelfläche zur zusätzlichen Wärmeabstrahlung mit einer Verrippung
versehen sein kann.
[0009] Wenn der Wärmetauscher aus doppelwandigem Rohr gebildet ist, kann vorgesehen sein,
daß das Kühlmittel in dem äußeren und die Kühlflüssigkeit in dem inneren Kanal des
Rohres strömt. Auch bei Ausfällen des Kühlflüssigkeitsstromes kann dann noch Wärme
mittels des nun als Kühler wirkenden Wärmetauschers durch Strahlung abgeführt werden,
wobei für derartige Notfälle ein Gebläse zur Erzeugung eines den Wärmetauscher bestreichenden
Luftstromes vorgesehen sein kann, um eine weitere Steigerung der Wärmeabfuhr zu ermöglichen.
[0010] Eine weitere Verbesserung der Kühlwirkung läßt sich nach einer Variante der Erfindung
dadurch erzielen, daß die Umlaufkühleinrichtung Mittel zur Erzeugung eines derart
gerichteten Kühlmittelstromes im Inneren des Gehäuses aufweist, daß das in das Gehäuse
eintretende Kühlmittel zuerst jene Bereiche der Röntgenröhre beströmt, die die größte
Temperatur aufweisen, so daß der Kühlmittelstrom der thermischen Konvektion entgegengerichtet
ist. Dabei kann dem Umstand, daß der Röntgenstrahler in unterschiedlichen räumlichen
Positionen betrieben wird, dadurch Rechnung getragen werden, daß die Richtung des
Kühlmittelstromes umkehrbar ist, wobei Mittel vorgesehen sein können, welche den
Kühlmittelstrom abhängig von der räumlichen Lage des Röntgenstrahlers selbsttätig
umkehren.
[0011] In der beigefügten Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch einen Röntgenstrahler nach der Erfindung,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Figur 1,
Fig. 3 ein Detail des erfindungsgemäßen Röntgenstrahlers, und
Fig. 4 ein Detail des erfindungsgemäßen Röntgenstrahlers in vergrößerter geschnittener
Darstellung.
[0012] Die Figur 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Röntgenstrahler, der ein mit einem elektrisch
isolierenden Kühlmit tel, z.B. Isolieröl, gefülltes Gehäuse 1 aufweist, in dem eine
Röntgenröhre 2 angeordnet ist. Diese ist als Drehanoden-Röntgenröhre ausgebildet,
die einen Anodenteller 3, eine Kathode 4 und einen Motor zum Antrieb der Drehanode
enthält, der einen Rotor 5 und einen außerhalb des Glaskörpers der Röntgenröhe 2 auf
einem Isolator 6 angeordneten Stator 7 aufweist. Das Gehäuse 1 besitzt ein Strahlendurchtrittsfenster
8 für die vom Anodenteller 3 ausgehende Röntgenstrahlung. Außerdem ist eine Umlaufkühleinrichtung
vorgesehen, die einen durch zwei Kühlmittelleitungen 9 und 10 am Gehäuse 1 angeschlossenen
Kühler 11 und eine Umwälzpumpe 12 für das Kühlmittel aufweist, wobei der Kühlmittelkreislauf
geschlossen ist und die Kühlmittelleitungen 9 und 10 flüssigkeitsdicht durch die Wandung
des Gehäuses 1 geführt sind. Innerhalb des Gehäuses 1 ist eine Querwand 13 vorgesehen,
an der eine den Innenraum des Gehäuses 1 flüssigkeitsdicht verschließende, nachgiebige
Membran 14 vorgesehen ist, die dazu dient, temperaturbedingte Volumenschwankungen
des Kühlmittels aufzunehmen.
[0013] Die Umlaufkühleinrichtung ist unmittelbar an dem Gehäuse 1 angebracht, das im wesentlichen
zylindrisch ausgebildet ist. Dabei besitzt die an der einen Stirnfläche des Gehäuses
1 angebrachte Umlaufkühleinrichtung, die unter einer mit Lüftungsschlitzen versehenen
Haube 15 angeordnet ist, einen Außendurchmesser, der im wesentlichen dem des Gehäuses
1 entspricht.
[0014] Aus der Figur 4 ist ersichtlich, daß der Kühler 11 als Wärmetauscher ausgebildet
ist. Dieser besteht aus einem doppelwandigen Rohr 20, das außer von dem Kühlmittel
von einer Kühlflüssigkeit durchströmt ist, wobei das Kühlmittel zwischen der äußeren
Wand 21 und der inneren Wand 22 und die Kühlflüssigkeit innerhalb der inneren Wand
22 des doppelwandigen Rohres 20 strömt. Selbst dann, wenn der Kühlflüssigkeitskreislauf
ausfallen sollte, ist über die äußere Wand 21 des doppelwandigen Rohres 20 noch eine
gewisse Wärmeabfuhr von dem Kühlmittel an die umgebende Atmosphäre möglich, die durch
ein Gebläse 16 gesteigert werden kann.
[0015] Der Wärmeaustauscher 11 ist, wie aus den Figuren 2 und 4 ersichtlich ist, aus einem
spiralförmig gewundenen Rohr 20 gebildet, das an seiner äußeren Mantelfläche Rippen
17 aufweist, die in den Figuren 1 und 4 aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt
sind.
[0016] Die außerhalb des Innenraumes des Gehäuses 1 befindlichen Abschnitte der Kühlmittelleitungen
9 und 10 sind aus Sicherheitsgründen als Rohrleitungen ausgeführt und innerhalb
des Gehäuses 1 derart weitergeführt, daß die Kühlmittelleitung 9 im Bereich des Stators
7 und die Kühlmittelleitung 10, die im Innenraum des Gehäuses 1 als Kunststoffschlauch
23 ausgebildet ist, im Bereich des kathodenseitigen Endes der Röntgenröhre 2 endet.
Wird der Röntgenstrahler in der in Figur 1 dargestellten Lage, also mit nach oben
gerichteter Umlaufkühleinrichtung, betrieben, ist es zweckmäßig, das Kühlmittel durch
die Kühlmittelleitung 9 in das Gehäuse 1 eintreten zu lassen, da dieses dann zuerst
den dem Stator 7 benachbarten Bereich der Röntgenröhre 2 beströmt, der in der erwähnten
Betriebslage des Röntgenstrahlers erfahrungsgemäß die höchste Temperatur aufweist.
In anderen Betriebslagen des Röntgenstrahlers kann es zweckmäßig sein, die Richtung
des Kühlmittelstromes umzukehren. Zu diesem Zweck ist die Förderrichtung der Umwälzpumpe
12 umkehrbar, und zwar abhängig von der räumlichen Position des Röntgenstrahlers
selbsttätig mittels eines in Figur 3 dargestellten Quecksilberschalters 24, der fest
an dem in Figur 3 nicht dargestellten Gehäuse 1 angebracht ist. Der Quecksilberschalter
24 weist zwei Kontakte 25 und 26 auf, mittels derer der Antriebsmotor 27 der Umwälzpumpe
12, der in Figur 3 schematisch dargestellt ist, durch das im Queck silberschalter
24 befindlichen Quecksilber 28 je nach der räumlichen Position, die der Röntgenstrahler
einnimmt, einmal mit einer positiven Versorgungsspannung +U
B und einmal mit einer negativen Versorgungsspannung -U
B verbunden ist, was zu einer Umkehrung der Drehrichtung des Antriebsmotors 27 und
damit der Förderrichtung der Umwälzpumpe 12 führt. In Figur 3 ist der Antriebsmotor
27 mit der positiven Versorgungsspannung +U
B verbunden.
[0017] Um zu gewährleisten, daß ein ausreichend großer Anteil des Kühlmittelstromes durch
den Spalt zwischen dem Isolator 6 und dem Glaskolben der Röntgenröhre 2 - hier bilden
sich erfahrungsgemäß sogenannte "Hitzenester" - geführt wird, ist zwischen der Innenwand
des Gehäuses 1 und dem Außenumfang des Stators 7 eine Blende 18 vorgesehen, die einige
Durchtrittsöffnungen 19 für das Kühlmittel aufweist. Die Durchtrittsöffnungen 19 der
Blende 18 sind derart bemessen, daß nur ein vergleichsweise kleiner Anteil des Kühlmittelstromes
durch sie hindurchtreten kann.
1. Flüssigkeitsgekühlter Röntgenstrahler mit einer Umlaufkühleinrichtung, welcher
ein mit einem elektrisch isolierenden Kühlmittel gefülltes, mit einem Strahlendurchtrittsfenster
(8) versehenes Gehäuse (1) und eine in diesem angeordnete Röntgenröhre (2) aufweist,
wobei die Umlaufkühleinrichtung ihrerseits einen durch zwei Kühlmittelleitungen (9,
10) am Gehäuse (1) angeschlossenen Kühler (11) und eine Umwälzpumpe (12) für das Kühlmittel
aufweist und der Kühlmittelkreislauf geschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlaufkühleinrichtung unmittelbar an dem Gehäuse (1) des Röntgenstrahlers
angebracht und der Kühler als Wärmetauscher (11) ausgebildet ist, der außer von dem
Kühlmittel von einer Kühlflüssigkeit durchströmt ist.
2. Röntgenstrahler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) im wesentlichen zylindrisch ausgebildet ist und die einen im
wesentlichen dem des Gehäuses (1) entsprechenden Außendurchmesser aufweisende Umlaufkühleinrichtung
an einer Stirnfläche des Gehäuses (1) angeordnet ist.
3. Röntgenstrahler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmetauscher (11) aus einem doppelwandigen Rohr (20) gebildet ist, welches
mit seiner äußeren und seiner inneren Wand (21 bzw. 22) einen äußeren und mit seiner
inneren Wand (22) einen inneren Kanal begrenzt, wobei das Kühlmittel in dem einen
und die Kühlflüssigkeit in dem anderen Kanal strömt.
4. Röntgenstrahler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das doppelwandige Rohr (20) spiralartig aufgewunden ist.
5. Röntgenstrahler nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (20) an seiner äußeren Mantelfläche mit einer Verrippung (17) versehen
ist.
6. Röntgenstrahler nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlmittel in dem äußeren und die Kühlflüssigkeit in dem inneren Kanal des
doppelwandigen Rohres (20) strömt.
7. Röntgenstrahler nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlaufkühleinrichtung ein Gebläse (16) zur Erzeugung eines den Wärmetauscher
(11) bestreichenden Luftstromes aufweist.
8. Röntgenstrahler nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlaufkühleinrichtung Mittel (9, 18, 19, 23) zur Erzeugung eines derart
gerichteten Kühlmittelstromes im Inneren des Gehäuses (1) aufweist, daß das in das
Gehäuse (1) eintretende Kühlmittel zuerst jene Bereiche der Röntgenröhre (2) beströmt,
die die größte Temperatur aufweisen.
9. Röntgenstrahler nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Richtung des Kühlmittelstromes umkehrbar ist.
10. Röntgenstrahler nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel (24) vorgesehen sind, welche den Kühlmittelstrom abhängig von der räumlichen
Lage des Röntgenstrahlers selbsttätig umkehren.