(19)
(11) EP 0 249 059 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.12.1987  Patentblatt  1987/51

(21) Anmeldenummer: 87107223.7

(22) Anmeldetag:  19.05.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B26D 1/04, B26D 5/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR IT LI

(30) Priorität: 12.06.1986 DE 3619811

(71) Anmelder: Krämer + Grebe GmbH & Co. KG Maschinenfabrik
D-35216 Biedenkopf-Wallau (DE)

(72) Erfinder:
  • Schmeck, Alfred , Dipl.-Ing.
    D-3560 Biedenkopf (DE)

(74) Vertreter: Missling, Arne, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt Bismarckstrasse 43
D-35390 Giessen
D-35390 Giessen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Druckluftantrieb für Stanz-, Schneid- und Prägeeinrichtungen


    (57) Druckluftantriebe für Stanz-, Schneid- und Prägeeinrich­tungen, die zwei gegeneinander verfahrbare Werkzeugteile aufweisen, von denen vorteilhaft eines zumindest in der Arbeitsstellung mit dem Maschinenrahmen fest verbunden ist, sollen so ausgebildet sein, daß ein möglichst großer Öff­nungsspalt herstellbar ist. Des weiteren soll beim Zusammen­fahren der Werkzeugteile der Druckluftantrieb mit einem ge­ringen Druck betrieben werden, so daß zusätzliche Sicher­heitseinrichtungen entfallen. Zu diesem Zweck ist am ver­schiebbaren Werkzeugteil (5) ein Druckluftzylinder (29) be­festigt, dessen Kolbenstange (3O) in zumindest einer End­stellung verriegelbar ausgebildet ist. An der aus dem Druck­luftzylinder austretenden Kolbenstange (3O) ist die Kolben­stange (2l) eines Druckluftspannelementes (2O) befestigt, dessen Zylinder ortsfest angeordnet bzw. festlegbar ist und aus mindestens zwei hintereinandergeschalteten Kolbenzylin­dereinheiten mit einer gemeinsamen Kolbenstange besteht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Druckluftantrieb für Stanz-, Schneid- und Prägeeinrichtungen, mit zwei gegeneinander verfahrbaren Werkzeugteilen, von denen vorteilhaft eines zumindest in der Arbeitsstellung mit dem Maschinenrahmen fest verbunden ist, insbesondere für Schneideinrichtungen für Verpackungsmaschinen mit großer Öffnungsweite.

    [0002] Bei Verpackungsmaschinen ist es bekannt, die Verpackungen aus einer Unter- und einer Oberfolie herzustellen, wobei in die Unter- und/oder die Oberfolie Vertiefungen eingezogen werden. In die Vertiefungen der Unterfolie wird dann die Ware eingelegt und mittels der Oberfolie zu der fertigen Verpackung versiegelt. Im Anschluß an diesen Siegelvorgang werden die Packungen dann vereinzelt, was mittels einer Längsschneid- und einer Querschneideinrichtung erfolgt. Beim Querschneiden der Verpackungen müssen die beiden Werkzeug­teile einen relativ großen Hub ausführen, damit diese Werk­zeugteile zwischen die napfartig verformte Unterfolie und evtl. auch Oberfolie eingreifen können. Ist die Oberfolie nicht verformt, so ist das obere Werkzeugteil fest mit dem Maschinenrahmen verbunden und lediglich das untere Werkzeug­teil wird angehoben und abgesenkt. Bei einer gleichzeitig verformten Oberfolie muß auch das Oberteil angehoben und abgesenkt werden, wobei dieses Oberteil dann in der Schneid­stellung fest mit dem Maschinenrahmen verriegelt wird. Be­kannt ist es, für den Antrieb der Schneideinrichtung einen Druckluftantrieb zu verwenden, wobei der Druckluftantrieb auf eine Kniehebelanordnung einwirkt, die das Unterteil gegen das am Maschinenrahmen festgelegte Oberteil preßt. Die Kniehebelanordnung ist notwendig, um hier Kräfte ausüben zu können, die 9 t und mehr betragen können. Der Nachteil dieser Kniehebelanordnung besteht darin, daß diese einem relativ hohen Verschleiß unterliegt, daß die Öffnungsweite der Maschinenteile begrenzt ist, da unterhalb der Folie nicht genügend Platz für die Anordnung der komplizierten Mechanik ist. Darüberhinaus ist diese Konstruktion auch aufwendig und verschleißanfällig, da sie aus vielen Einzel­teilen besteht.

    [0003] Bekannt ist es ferner, einen Hydraulikantrieb vorzusehen, mit dem die hohen Schneidkräfte wesentlich einfacher erzeugt werden können. Allerdings ist dieser Hydraulikantrieb inso­fern problematisch, weil bei seinem Einsatz beim Verpacken von Lebensmitteln oder von Waren aus dem Pharmaziebereich Bedenken bezüglich eines möglichen Ausströmens des Hydrau­liköls bestehen. Darüberhinaus ist das Hydraulikaggregat auch aufwendig und teuer in der Herstellung und es ist ein zusätzliches Energiemedium notwendig, das nicht wie Druckluft sowieso vorhanden ist.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Antrieb für Stanz-, Schneid- und Prägeeinrichtungen der eingangs genann­ten Art so auszubilden, daß diese mit einem im wesentlichen beliebig großen Öffnungsspalt herstellbar sind, daß diese mit einem geringen Druck beim Zusammenfahren der Werkzeug­teile betrieben werden können, so daß auf zusätzliche Sicherheitseinrichtungen verzichtet werden kann, daß der Antrieb bei einem relativ geringen Bauvolumen einfach im Aufbau und wirtschaftlich in der Herstellung ist und mit diesem gleichzeitig die jeweils erforderliche Schließkraft und damit Schneid-, Präge- und Stanzkraft erzeugt werden kann.

    [0005] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruches l gelöst.

    [0006] Gemäß der Erfindung besteht somit der Druckluftantrieb für Stanz-, Schneid- und Prägeeinrichtungen aus zumindest einem Druckluftzylinder, der mit dem verfahrbaren Werkzeugteil verbunden ist. Die Kolbenstange des Druckluftzylinders ist mit einer weiteren Kolbenstange eines zweiten Druckluft­spannelementes verbunden, das am Maschinenrahmen festlegbar ist. Sofern hier eine ebene Oberfolie verwendet wird, kann diese ständig fest mit dem Maschinengestell verbunden sind. Im anderen Fall muß dieses gleichfalls heb- und senkbar ausgebildet werden.

    [0007] Der Preßluftzylinder, der mit dem verfahrbaren Werkzeugteil verbunden ist, kann mit der erforderlichen Länge ausgebildet sein, so daß dieses Werkzeugteil den geforderten Öffnungs­spalt für den Weitertransport der Verpackungen einnimmt. Dieser Preßluftzylinder kann mit einem relativ geringen Druck beaufschlagt werden, so daß die durch diesen ausgeüb­ten Kraft unter l5 kp liegt, d.h. unter einer Kraft, bei der keinerlei Verletzungen zu befürchten sind und somit zusätz­liche Sicherheitseinrichtungen überflüssig sind. Am Ende der Schließbewegung mittels des Druckluftzylinders wird die Kolbenstange mechanisch blockiert, wobei diese Blockierein­richtung im Innern des Luftdruckzylinders integriert sein kann oder aber mittels eines Bolzens, der in eine Ausnehmung der Kolbenstange eingeschoben wird und somit diese relativ zum Zylinder festlegt. In dieser Schließstellung des unteren Werkzeugteils liegt das untere Werkzeugteil mit einer An­preßkraft von weniger als l5 kp am Messer an. Im Anschluß hieran wird auf das Druckluftspannelement Preßluft gegeben, so daß die nunmehr verriegelte Kolbenstange mit großer Kraft beaufschlagt wird, die 9 t und mehr betragen kann und so das Messer gegen das Widerlager gedrückt wird, so daß die Folie zerteilt wird. Das Druckluftspannelement besteht aus mehre­ren hintereinandergeschalteten Kolbenzylindereinheiten, wodurch der Durchmesser des Druckluftspannelementes bei einer hohen Krafterzeugung relativ gering gehalten werden kann. Der Weg, den das Druckluftspannelement bewältigen muß, kann dann nur noch wenige mm betragen, was z.B. für das Zerschneiden einer Folie durchaus ausreichend ist. Dieser Weg kann jedoch auch auf Kosten der Bauhöhe vergrößert werden, um z.B. für Präge- und Stanzeinrichtungen ausrei­chend zu sein.

    [0008] Vorteilhaft besteht das Druckluftspannelement aus mehreren ringförmig gegeneinander gepreßt gehaltenen Einzelteilen, die eine zentrale Bohrung aufweisen, durch die die Kolben­stange greift. Durch diese zentrale Bohrung greift des wei­teren ein am Kolben angeordneter rohrförmiger Ansatz, wobei jeder Kolben sich auf den vorhergehenden und den nachfolgen­den Kolben abstützt, so daß bei einem relativ kleinen Durchmesser bei mehreren hintereinander angeordneten Kolben sich eine hohe Druckkraft aufbauen läßt. Die Druckluftzufüh­rungen und -abführungen werden in den ringförmigen Teilen durch Bohrungen erhalten, die diese durchsetzen und die nach der Montage übereinanderliegen. So ist es möglich, die Viel­zahl hintereinander liegender Kolbeneinheiten mit zwei außen liegenden Druckluftanschlüssen zu versorgen.

    [0009] Für ein Schneidwerkzeug, das für Verpackungsmaschinen einge­setzt werden soll, werden vorteilhaft zwei Antriebseinheiten verwendet, die zu beiden Seiten der Schneideinrichtung an­geordnet sind, wobei die beiden Druckluftspannelemente über Platten miteinander verbunden sind, an denen das eine das Messer tragende Werkzeugteil befestigt ist.

    [0010] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung gestattet es somit, belie­big große Öffnungsspalten zwischen den beiden Werkzeugteilen herzustellen, die lediglich durch die Höhe des Maschinenrah­mens begrenzt sind. Die erfindungsgemäße Vorrichtung be­steht aus vergleichsweise wenig Einzelteilen, die kostengün­stig herzustellen ist und somit zu einer sehr wirtschaftli­ chen Konstruktion führt , die verschleißfrei arbeitet und trotzdem die erforderlichen großen Anpreßdrucke liefert. Da darüberhinaus das Zusammenfahren der beiden Werkzeugteile mit einem relativ geringen Druck erfolgt, wird nicht nur eine Sicherheitseinrichtung eingespart, sondern auch der Luftverbrauch als solcher wird wesentlich verringert. Der eigentliche Arbeitshub, der mit einem hohen Luftdruck gefah­ren wird, ist somit auf das Mindestmaß beschränkt, so daß die Vorrichtung insgesamt sehr wirtschaftlich arbeitet.

    [0011] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen in Verbindung mit Zeichnung und Be­schreibung hervor, in dieser zeigen:

    Fig. l einen Längsschnitt durch eine erfindungs­gemäße Schneideinrichtung in einer Verpackungs­vorrichtung,

    Fig. 2 einen Schnitt nach Linie II-II in Fig. l,

    Fig. 3 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Schneidvorrichtung,

    Fig. 4 eine Detailansicht des Druckkraftspannelementes im Längsschnitt,

    Fig. 5 eine Draufsicht auf das Spannelement nach Fig.4,

    Fig. 6 eine Sperreinrichtung für die Festlegung der Kolbenstange des Luftdruckzylinders,

    Fig. 7 undFig. 8 zwei weitere Ausführungsformen für das Fest-­legen der Kolbenstange des Luftdruckzylinders.



    [0012] In den Figuren ist eine Schneideinrichtung 2 einer Ver­packungseinrichtung l dargestellt, die ein oberes Werkzeug­teil 3 aufweist, das das Messer 4 trägt, sowie ein unteres Werkzeugteil 5, das als Gegenlager für das Messer 4 dient.

    [0013] Fig.l zeigt die Behälter 6 in Seitenansicht und im Schnitt, die aus einer Unterfolie 7, die napfartig verformt ist, und einer Oberfolie 8 gebildet werden. Ober- und Unterfolie sind in bekannter Art und Weise in einer vor der Schneidstation angeordneten Siegelstation miteinander verschweißt worden. Mittels der Schneideinrichtung 2 werden die Behälter 6 im Bereich des zwischen diesen ausgebildeten Zwischenraumes 9 in Querstellung getrennt.

    [0014] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Ober­folie 8 eben ausgebildet, so daß das obere Werkzeugteil 3 ortsfest mit dem Maschinenrahmen lO verbunden werden kann.

    [0015] An der Innenseite des Maschinenrahmens lO sind, wie insbe­sondere aus den Fig. 2 und 3 zu ersehen ist, je zwei Füh­rungsleisten ll angeordnet, die Führungsprofile l2 aufneh­men, die eine den Führungsleisten ll entsprechende Ausneh­mung aufweisen. Diese Führungsprofile sind längs dem Maschi­nenrahmen lO verstellbar, so daß in Abhängigkeit der jewei­ligen Größen der Behälter 6 die Schneideinrichtung 2 ent­sprechend justiert werden kann. Zu diesem Zweck ist auf der Oberseite der Führungsleisten ll eine Verzahnung l3 ange­bracht, in die ein am Maschinenrahmen lO drehbar ange­ordnetes Zahnrad l4 eingreift. Die beiden Zahnräder, die jeweils in die Führungsleiste ll auf den beiden Seiten der Folien 7, 8 eingreifen, sind über eine Achse l5 miteinander verbunden, so daß bei einer Verschiebung der Schneidein­richtung 2 ein Verkanten vermieden ist. Zur feinfühligen Verschiebung der Schneideinrichtung 2 ist an einer Seite auf der Achse l5, die auf der einen Seite seitlich über den Maschinenrahmen lO übersteht, ein Handrad l6 drehfest befe­stigt.

    [0016] An den zu beiden Seiten am Maschinenrahmen lO angeordneten Führungsprofilen sind die Kettenführungen l7, l8 für eine Endloskette angeordnet, die Klemmelemente l9 aufweisen, mit denen die Unterfolie 7 an den Rändern ergriffen und trans­portiert wird. Mit Hilfe dieser Ketten werden die Behälter taktweise weitertransportiert und jeweils in der entspre­chenden Stellung der Schneideinrichtung 2 positioniert.

    [0017] Fest mit dem Führungsprofil l2 ist jeweils ein Druckluft­spannelement 2O verbunden, das aus mehreren hintereinander­geschalteten Kolbenzylindereinheiten besteht und eine allen Kolbenzylindereinheiten gemeinsame Kolbenstange 2l aufweist. Jedes Druckluftspannelement 2O besitzt einen Sockel 22, der mit dem Führungsprofil l2 verschraubt ist. An diesem Sok­kel 22 sind zwei die Druckluftspannelemente 2O miteinander verbindende Platten 23 befestigt, die somit über den Sok­kel 22 ortsfest am Maschinengestell lO festgelegt sind. Die Platten 23 sind parallel zueinander angeordnet und lie­gen hochkant, wie dies am besten aus Fig.l zu ersehen ist.

    [0018] An ihrer Unterseite sind zwei das Messer 4 der Schneidein­richtung aufnehmende und tragende Platten 24, 25 mittels Schrauben 26 befestigt, die in seitlichen Ansätzen 27 der Platten 23 greifen.

    [0019] Das untere Werkzeugteil 5 besteht aus einer sich über die Breite der Folien 6, 7 erstreckenden Platte, die an ihren beiden Seiten mit der Zylinderwandung 28 eines Druckluftzy­linders 29 befestigt ist. Der Druckluftzylinder hat in be­kannter Weise eine Kolbenstange 3O sowie einen am Ende der Kolbenstange 3O angeordneten Kolben 3l. Der Druckluftzylin­der ist doppelt wirkend ausgebildet, wobei die Kolbenstange 3O durch eine hermetisch dichtende Dichtung aus dem Zylinder austritt. Die Kolbenstange 3O ist in Verlängerung der Kol­benstange 2l des Druckluftspannelementes angeordnet und fest mit dieser mittels einer Schraube 32 verbunden.

    [0020] In den Fig. l und 2 ist jeweils in der linken Hälfte der Zeichnung das untere Werkzeugteil in angehobener, d.h. in Schneidstellung dargestellt und in der rechten Hälfte der Zeichnung in abgesenkter Stellung, d.h. in der Stellung, in der die Behälter 6 in die Schneideinrichtung hinein bzw. wieder aus dieser heraustransportiert werden können. Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, ist das Messer 4 etwas schmaler als die Breite der Unterfolie ausgebildet, so daß die Verpackun­gen an den Rändern noch weiter zusammenhängen und somit auch weiter mittels der Ketten transportiert werden können. Bei einer Betätigung des Druckluftzylinderkolbens behält der Kolben 3l relativ zum Maschinenrahmen seine Lage bei, wäh­rend der Zylinderkolben relativ zum Maschinenrahmen und damit das untere Werkzeugteil 5 nach unten abgesenkt wird.

    [0021] Die Länge des Druckluftzylinderkolbens 29 kann beliebig groß gewählt werden, so daß hier ein beliebig großer Öffnungs­spalt für das Transportieren der Behälter 6 erhalten werden kann. Die Druckluftzylinderkolben 29 werden vorteilhaft mit einem relativ geringen Druck beaufschlagt, was zum einen den Druckluftverbrauch reduziert und zum anderen zur Folge hat, daß die Schließkraft der Druckluftzylinderkolben kleiner als l5 kp gehalten werden kann. Es ist hierdurch möglich, beson­dere Sicherheitseinrichtungen einzusparen, denn selbst wenn die Hand einer Bedienungsperson beim Schließvorgang zwischen Unter- und Oberwerkzeug gerät, kann hier kein Schaden ent­stehen.

    [0022] In den Fig. 6 bis 8 sind die unteren Enden zweier verschie­dener Ausführungsformen der Druckluftzylinderkolben darge­stellt. Bei dem in Fig. 6 gezeigten Ausführungsbeispiel, das wiederum in der linken Hälfte der Zeichnung die eingefahrene und in der rechten Hälfte der Zeichnung die ausgefahrene Stellung zeigt, wird die Kolbenstange 3O selbsttätig in ihrer unteren Endstellung, d.h. in der zusammengefahrenen Stellung der beiden Werkzeugteile, verriegelt. Dies erfolgt über einen Ring 33, der in eine Nute 34 der Kolbenstange 3O eingreift. Im Endblock 35 des Druckluftzylinders 29 ist eine Hülse 36 verschiebbar angeordnet, die mit einer Feder 37 zusammenwirkt. Wenn im Zylinderraum 38 kein Druck herrscht, so drückt die Feder 37 die Hülse 36 nach oben, so daß der Ring 33 in der Nut 34 des Kolbens 3O gehalten wird. In dieser Stellung des Ringes 33 ist die Kolbenstange relativ zur Zylinderwandung 28 verriegelt und damit auch gleichzei­tig das untere Werkzeugteil 5. Trotz des geringen Druckes, mit dem der Druckluftzylinder 29 betrieben wird, kann somit dann über das Druckluftspannelement 2O eine hohe Schneid­kraft aufgebaut werden. Für die Entriegelung von Kolbenstan­ge 3O dient eine im Widerlagerteil 39 angeordnete Bohrung 4O, durch die Druckluft auf die Hülse 36 einwirkt, so daß die Feder 37 zusammengedrückt wird, wie dies in der rechten Hälfte der Fig. 6 dargestellt ist. In dieser Stellung glei­tet der Ring 33 aus der Nut 34 hinaus, so daß das Werkzeug­unterteil 5 abgesenkt werden kann.

    [0023] In den Fig. 7 und 8 ist eine andere Ausführungsform einer Verriegelung der Kolbenstange 3O dargestellt, und zwar ist hier am Ende der Kolbenstange 3O ein Auge 4l mit einer Bohrung 42 angeordnet, in das ein Bolzen 43 einschiebbar ist, der von einem weiteren Druckluftzylinder 44 betätigbar ist. In der angehobenen Stellung des unteren Werkzeug­teiles 5 , d.h. in der Stellung, in der die eigentliche Schneidkraft aufgebaut werden kann, wird die Kolbenstange 3O durch Einschieben des Bolzens 43 gegenüber der Zylinderwan­dung 28 verriegelt, so daß nunmehr das Werkzeugunterteil 5 mit der Kolbenstange 3O starr verbunden ist.

    [0024] Das Druckluftspannelement 2O ist in den Fig. 4 und 5 in vergrößerter Darstellung dargestellt. Das Druckluftspannele­ment besteht aus einem Sockel 22, auf dem eine Vielzahl von gleich ausgebildeten Ringelementen 45 aufgesetzt ist, im Ausführungsbeispiel sind dies sieben Stück. Jedes Ringele­ment weist eine mittige Bohrung 46 sowie eine an einer Seite angeordnete Ausnehmung 47 sowie zwei durchgehende Bohrungen 48, 49 auf. Von diesen durchgehenden Bohrungen 48, 49 zwei­gen Kanäle 5O, 5l ab, die zur Druckluftzuführung zu je einer Seite des ringförmigen Teiles 45 dienen.

    [0025] Die mittige Bohrung 46 ist so groß ausgebildet, daß diese zum einen zur Aufnahme der Kolbenstange 2l und zum anderen zur Aufnahme einer ringförmigen Buchse 52 eines Kolbens 53 dient. Der Kolben weist an seiner Innenseite im Bereich der Buchse 52 eine O-Ring-Dichtung 54 auf, die den Kolben gegen­über der Kolbenstange 2l abdichtet. Im ringförmigen Teil 45 sind des weiteren an den parallel zur Kolbenstange liegenden Flächen zwei weitere O-Ring-Dichtungen 55, 56 angeordnet, die zur Abdichtung des ringförmigen Teils gegenüber dem Kolben bzw. der Buchse des Kolbens dienen. Sämtliche Kol­ben 53 stützen sich über ihre Buchsen 52 gegeneinander ab, so daß sich die Kraft der einzelnen Kolbenzylindereinheiten addiert, so daß bei einem relativ geringen Durchmesser durch Wahl der Anzahl der Kolbenzylindereinheiten sehr hohe Kräfte aufgebaut werden können. Der Durchmesser jeder Kolbenzylin­dereinheit wird vorteilhaft so gewählt, daß dieser eine Druckkraft von etwa 600 kp bei einem Druck von 6 bar lie­fert. Im gezeichneten Ausführungsbeispiel liefert also jedes Druckluftspannelement ca. 4,2 t, so daß insgesamt eine An­preßkraft des Messers 4 auf das untere Werkzeugteil 5 von etwas über 8 t erhalten wird.

    [0026] Da der große Öffnungsspalt für den Abtransport der Behälter 6 durch die mit dem unteren Werkzeugteil verbundenen Druckluftzylinder erreicht wird, braucht der Weg, den das Druckluftspannelement 2O liefert, nur noch sehr gering zu sein. Für Schneideinrichtungen für Verpackungsmaschinen hat sich ein Weg von 3 mm als durchaus ausreichend erwiesen, so daß mit dem erfindungsgemäßen Druckluftspanngerät bei einem vergleichsweise geringen Durchmesser und vergleichsweise geringer Bauhöhe sehr hohe Druckkräfte erzeugt werden kön­nen, die für das Durchtrennen von Folien benötigt werden.

    [0027] Das Druckluftspannelement zeichnet sich darüberhinaus durch große Einfachheit in seinem Aufbau aus, da dieses im wesent­lichen aus gleichen ringförmigen Elementen und Kolben be­steht, die je nach der erforderlichen Druckkraft in beliebi­ger Anzahl aufeinandergeschichtet werden und dann mittels Spannschrauben 57 auf den Muttern 58 aufgeschraubt sind, miteinander verspannt werden. Für sämtliche Kolbenzylinder­einheiten sind lediglich zwei Druckluftanschlüsse 59, 6O erforderlich, und zwar für doppelt wirkende Zylinder. Jedes ringförmige Element 45 ist somit gleich ausgebildet, wobei diese ringförmigen Elemente zwischen dem Block 22 und einem Endstück 6l zusammengepreßt sind, das im Grunde genommen gleich den ringförmigen Elementen 45 ausgebildet sein kann, bei dem jedoch auf die Bohrung 49 verzichtet werden kann.

    [0028] Die Kolbenstange 2l des Druckluftspannelementes 2O ist durch das Druckluftspannelement hindurchgeführt und an ihrem Ende mit Gewinde 63 versehen, auf das zur Festlegung der Kolben­stange 2l am Druckluftspannelement zwei Schrauben 64 aufge­schraubt sind. Hierdurch wird eine einfache Montage und Demontage des Spannelementes ermöglicht, das vollständig montiert an der Schneideinrichtung 2 angebaut bzw. abgebaut werden kann.


    Ansprüche

    1. Druckluftantrieb für Stanz-, Schneid- und Prägeeinrich­tungen, mit zwei gegeneinander verfahrbaren Werkzeugteilen (3, 5) von denen vorteilhaft eines zumindest in der Arbeits­stellung mit dem Maschinenrahmen (lO) fest verbunden ist, insbesondere für Schneideinrichtungen (2) für Verpackungsma­schinen (l) mit großer Öffnungsweite, dadurch gekennzeich­net, daß am verschiebbaren Werkzeugteil (5)ein Druckluftzy­linder (29) befestigt ist, daß die Kolbenstange (30) des Druckluftzylinders (29) in zumindest einer Endstellung ver­riegelbar ausgebildet ist, daß an der aus dem Druckluftzy­linder austretenden Kolbenstange (3O) die Kolbenstange (2l) eines Druckluftspannelementes (20) befestigt ist, dessen Zylinder ortsfest angeordnet bzw. festlegbar ist und aus mindestens zwei hintereinander geschalteten Kolbenzylinder­einheiten mit einer gemeinsamen Kolbenstange besteht.
     
    2. Druckluftantrieb nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckluftspannelement (20) einen Zylinder aufweist, der aus ringförmigen, gegeneinander gepreßt gehaltenen Ein­zelteilen (45) auf gebaut ist, die je eine zentrale Bohrung (46) für die Aufnahme der Kolbenstange (2l) und der auf der Kolbenstange frei verschiebbaren und gegeneinander abge­stützten Kolben (53) und (54) eine Ausnehmung (47) für die Aufnahme des Kolbens (53) aufweisen.
     
    3. Druckluftantrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Kolben (53) aus einem ringförmigen, mit einer Bohrung versehenen Teil und einer in die Bohrung eingesetz­ten rohrförmigen Buchse (52) besteht.
     
    4. Druckluftantrieb nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (53) und die rohrförmige Buchse (52) einstük­kig ausgebildet sind.
     
    5. Druckluftantrieb nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Kolben (53) gegenüber der Kolbenstange (2l) über eine in die innere Bohrung des Kol­bens eingesetzte O-Ring-Dichtung (54) abgedichtet ist.
     
    6. Druckluftantrieb nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in den stufenweise abgesetzten inneren Flächen des den Zylinder bildenden ringförmigen Teils (45) je eine O-Ring-Dichtung (55, 56) eingesetzt ist, die mit den Stirnfllächen des Kolbens (53) und seiner rohr­förmigen Buchse (52) zusammenwirkt.
     
    7. Druckluftantrieb nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in den jedes Ringelement (45) je eine durchgehende Bohrung (48, 49) für die Beaufschlagung der beiden Seiten des Kolbens mit Druckluft ausgebildet ist, die nach der Montage der Ringelemente (45) je einen durchge­henden Kanal bilden.
     
    8. Druckluftantrieb nach einem der Ansprüche l bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Druckluftan­triebe für die Betätigung einer Schneideinrichtung (2) vor­gesehen sind und daß die beiden Druckluftspannelemente (20) starr miteinander verbunden sind.
     
    9. Druckluftantrieb nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem verschiebbaren Werkzeugteil (5) verbundenen Druckluftzylinder (29) für einen wesentlich größeren Hub ausgelegt sind als die Druckluftspannelemente (20) und mit einem relativ geringen Druck beaufschlagt sind, so daß sich eine Schließkraft von weniger als l5 kg ergibt.
     
    lO. Druckluftantrieb nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Druckluftspannelemente ein relativ gerin­ges Zylindervolumen und einen Hub von etwa 3 mm aufweisen und daß die Zylinder der hintereinander geschalteten Kolben­flächen so bemessen sind, daß bei einem Druck von etwa 6 bar eine Druckkraft von etwa 6OO kp pro Kolbeneinheit erhalten wird.
     
    11. Druckluftantrieb nach einem der Ansprüche l bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungseinrichtung für das Verriegeln der Kolbenstange (30) der Druckluftzylinder (29) im Druckluftzylinder integriert ist.
     
    12. Druckluftantrieb nach einem der Ansprüche l bis lO, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstange (30) eine Bohrung (42) aufweist, in die ein im Zylinder geführter Bolzen (43) einschiebbar ist.
     
    13. Druckluftantrieb nach Anspruch l2, dadurch gekennzeich­net, daß der Bolzen (43) durch weiteren Druckluftzylinder (44) betätigt ist.
     




    Zeichnung






















    Recherchenbericht