[0001] Die Erfindung betrifft eine Zapfvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Diese eignet sich insbesondere zum Abzapfen von Frischmilch, kann aber ebenso auch
für andere Milchprodukte, wie Rahm, Buttermilch, Molke, oder für Fruchtsäfte verwendet
werden, bei denen ebenfalls Kühlung und ein Aufrühren in bestimmten, natürlich dem
jeweiligen Geträk angepaßten Abständen erwünscht ist. Im folgenden wird die Erfindung
aber nur in Verbindung mit der bevorzugten Ausführungsform für Frischmilch beschrieben.
[0002] Eine derartige Zapfvorrichtung ist bereits aus der US-PS 1 925 120 bekannt, wobei
Abfülleinrichtung und Steuereinrichtung in ein ortsfestes Kühlgehäuse eingebaut sind,
in das auch zwei bewegliche, kannenförmige Vorratsbehälter eingestellt und an Abfülleinrichtung
und Steuereinrichtung angeschlossen werden können. Nach Entleerung können die Vorratsbehälter
wieder abgetrennt und zu Reinigungs- und Füllzwecken aus dem Kühlgehäuse entnommen
werden. Herstellung und Betrieb des Kühlgehäuses stellen einen verhältnismäßig großen
Aufwand dar, und die bekannte Vorrichtung hat auch ständig einen großen Platzbedarf.
[0003] Eine ähnliche Vorrichtung ist aus der DE-PS 34 14 662 bekannt, wobei jedoch das ortsfeste
Gehäuse nicht gekühlt, sondern lediglich wärmeisoliert ist.
[0004] Aus der DE-PS 628 648 ist überdies eine in einen gekühlten Schanktisch einstellbare
Milchkanne bekannt, durch deren Deckel das Auslaßrohr einer mechanisch betätigbaren
Membranpumpe herausgeführt ist. Offensichtlich ist bei dieser bekannten Milchkanne
weder ein dosiertes Abzapfen noch eine selbsttätige Steuerung des Zapfvorganges möglich.
[0005] Durch die Erfindung soll eine einfach herzustellende und zu bedienende Zapfvorrichtung
geschaffen werden, die die Ausnützung einer in Ladengeschäften ohnehin meist vorhandenen
offenen Verkaufs-Kühleinrichtung für die Kühlung der in der Zapfvorrichtung vorhandenen
Milch oder dgl., gestattet, wobei die Zapfvorrichtung für eine zweckmäßige Handhabung
nicht nur sehr leicht und einfach zu reinigen, sondern auch gegen Beschädigung beim
Transport in die und von der Molkerei oder Befüllstation gut geschützt sein soll.
Vorhandene Kühleinrichtungen können etwa nach oben offene Kühlvitrinen und Kühltruhen
oder Kühlregale sein, die ausreichend hoch sind.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst.
[0007] Die beim Transport gefährdeten empfindlichen Teile der Zapfvorrichtung, nämlich die
im wesentlichen an der Öffnung des Vorratsbehälters und an dessen Außenseite angeordnete
Abfülleinrichtung und die den Ablauf eines Zapfvorgangs automatisch steuernde und
in regelmäßigen Zeitabständen'das Rührwerk betätigende Steuereinrichtung, können mit
einem Handgriff vom Vorratsbehälter abgetrennt werden, so daß der zweckmäßigerweise
in Form einer großen Milchkanne ausgebildete Vorratsbehälter von einer Bedienungsperson
bequem und ohne größere Rücksichten auf Beschädigungen getragen und gehandhabt werden
kann. Er enthält lediglich eine kleine Milchpumpe und ein Rührwerk, die sein Gewicht
nicht wesentlich erhöhen. Er wird in gereinigtem, mit Milch gefülltem und gekühltem
Zustand von der Molkerei angeliefert, wobei seine öffnung zweckmäßigerweise durch
einen Deckel verschlossen ist. Nach Abnahme des Deckels werden Abfülleinrichtung und
elektrische Steuereinrichtung aufgesetzt bzw. an
ge-schlossen, wodurch die Milch-Zapfvorrichtung betriebsbereit ist. Sodann oder wahlweise
auch bereits vor dem Aufsetzen von Abfülleinrichtung und Steuereinrichtung wird der
Vorratsbehälter, der vorzugsweise einen Handgriff oder dgl. zur Betätigung aufweist,
in eine oben offene Kühleinrichtung eingesetzt, die in fast jedem Ladengeschäft vorhanden
ist. Die Pumpe sorgt dafür, daß die Milch nach oben durch die öffnung in die vorzugsweise
an der Seite des Vorratsbehälters angeordnete, zum Einstellen einer genormten Milchflasche
geeignete Abfülleinrichtung gefördert wird. Nach der vollständigen Entleerung des
Vorratsbehälters werden Abfülleinrichtun
g und elektrische Steuereinrichtung wieder abgenommen, der Vorratsbehälter vorzugsweise
durch einen Deckel verschlossen und aus der Kühleinrichtung herausgehoben. Er wird
sodann durch einen neu befüllten Vorratsbehälter ersetzt, an dem Abfülleinrichtung
und elektrische Steuereinrichtung wieder angebracht werden können. Alle diese Vorgänge
können bei einem Füllvolumen von etwa 10 bis 40 l, bei Milch vorzugsweise etwa 25
l, bei Rahm, flüssigen Milcherzeugnissen und Milchmixgetränken etwa 10 1, bequem von
einer einzigen Bedienungsperson ausgeführt werden. Die Erfindung ist allerdings nicht
auf ein derartiges Füllvolumen beschränkt, sondern kann auch auf größere, von zwei
Bedienungspersonen zu handhabende Vorrichtungen angewendet werden. Bevorzugt wird
allerdings eine Ausführungsform, die durch eine einzige Bedienungsperson handhabbar
ist. Gewünschtenfalls können natürlich auch mehrere gefüllte Vorratsbehälter an einer
gekühlten Stelle vorrätig gehalten werden, um nacheinander mit der gleichen Abfülleinrichtung
und elektrischen Steuereinrichtung eingesetzt zu werden.
[0008] Bei einer bevorzugten Ausführungsform gemäß Anspruch 2 überdeckt der Halterahmen
die Öffnung des Vorratsbehälters und trägt die seitliche Abfüllstation. Dieser Halterahmen
ist sehr einfach mit wenigen Handgriffen durch eine lösbare Halteeinrichtung, beispielsweise
einen Riemen mit Spannverschluß gemäß Anspruch 3, am Vorratsbehälter festzulegen und
kann ebenso leicht wieder abgenommen werden.
[0009] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung können nach Anspruch 4 Rührwerk und
Pumpe an einer im Vorratsbehälter lösbar verankerten Platte gehaltert und zusammen
mit dieser aus dem Vorratsbehälter herausnehmbar sein. Die Reinigung des Vorratsbehälters
wird normalerweise mit eingesetzter, Rührwerk und Pumpe tragender Platte vorgenommen.
Zu Wartungs- und Reparaturzwecken ist aber die Platte mit den genannten Teilen jederzeit
durch wenige Handgriffe aus dem Vorratsbehälter herauszunehmen., so daß alle Teile
der
Vorrich- tung leicht zugänglich sind.
[0010] Damit der Halterahmen stets in der richtigen Orientierung aufgesetzt wird, können
geeignete Zapfen und Führungen gemäß Anspruch 5 vorgesehen werden. Durch das hiermit
erzwungene Aufsetzen in der richtigen Orientierung wird auch gewährleistet, daß die
erwähnten elektrischen und mechanischen Steckverbindungen exakt ineinandergeführt
werden. Zu diesem. Zweck sind entsprechende Durchführteile gemäß Anspruch 6 in der
Deckplatte geeignet verankert.
[0011] An den einstückigen Halterahmen zum Einhängen der Abfülleinrichtung und zum Verschließen
der Öffnung können auch noch andere Teile zweckmäßig angeformt sein, beispielsweise
eine Tropfwanne gemäß Anspruch 7.
[0012] Die elektrische Steuereinrichtung kann ebenfalls unmittelbar mit dem Halterahmen
verbunden oder aber an einer getrennten Stelle, beispielsweise an der Wand oder einem
Teil der Kühleinrichtung befestigt und über elektrische Leitungen und Steckverbindungen
mit dem Vorratsbehälter verbunden sein. Bei einer bevor- zu
gten Ausführungsform nach Anspruch 8 ist die flüssigkeitsgeschützt innerhalb einer
auf der Deckplatte des Halterahmens angebrachten Abdeckkappe befestigt, so daß die
Zapfvorrichtung nach dem Aufsetzen des Halterahmens sofort betriebsfertig ist. Grundsätzlich
kann die Steuereinrichtung auch in diesem Fall sogar ständig an das elektrische Netz
angeschlossen bleiben. Aus Sicherheitsgründen wird sie allerdings vorzugsweise zumindest
während einer Reinigung der Abfüllstation oder anderer Teile vom Netz abgezogen. Die
Ansprüche 9 und 10 sind auf weitere Ausführungsformen der Erfindung gerichtet.
[0013] Anhand der Figuren wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 einen zur Verkürzung in der Mitte abgebrochenen Vertikalschnitt durch einen
Vorratsbehälter gemäß der Erfindung,
Fig. 2 eine Aufsicht auf den in Fig. 1 gezeigten Vorratsbehälter,
Fig. 3 einen der Figur 1 entsprechenden Schnitt durch den Vorratsbehälter mit aufgesetztem
Deckel, eingesetztem Rührwerk und eingesetzter Pumpe,
Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 3,
Fig. 5 eine Aufsicht auf den Vorratsbehälter gemäß Fig. 3 bei abgenommenem Deckel,
Fig. 6 einen Vertikalschnitt durch den am Vorratsbehälter festzulegenden Halterahmen
mit Abfülleinrichtung und elektrischer Steuereinrichtung,
Fig. 7 einen Teilschnitt durch den Vorratsbehälter mit daran festgelegtem Halterahmen
während der Befüllung einer Milchflasche und
Fig. 8 eine Aufsicht auf die in Fig. 7 dargestellten Teile ohne Milchflasche.
[0014] Der in Fig. 1 dargestellte Vorratsbehälter besitzt die Form einer Milchkanne 10,
vorzugsweise aus Metall oder Kunststoff, mit einem Boden 12, einem allseitig vom Boden
nach unten ragenden, auf einer Unterlage 14 aufruhenden Rand 16 und einer nach oben
geöffneten, von einem Hals 18 gebildeten öffnung 20. Die Öffnung 20 ist seitlich gegen
die vertikale Mitte des Vorratsbehälters 10 versetzt, so daß der Hals 18 an der in
Fig. 1 linken Seite geradlinig in die Seitenwand 22 des VorratsDehälters übergeht.
Der Hals weist an seiner Außenseite ein Gewinde 24 zum Aufschrauben eines mit ensprechendem
Innengewinde versehenen Deckels 26 auf (siehe Fig. 3). An der Innenseite des Halses
18 sind auf gegenüberliegenden Seiten Führungen 28 in Form von vertikal verlaufenden,
vom Hals 18 nach innen ragenden Stegen vorgesehen. Ferner ragen vier Auflagesockel
30 über den Umfang des Halses 18 gleichmäßig verteilt unterhalb der Führungen 28 nach
innen. Der Boden 12 ist in einen größeren höheren Abschnitt 32 und einen kleinen etwas
tieferen horizontalen Abschnitt 34 unterteilt. Der höhere Abschnitt 32 fällt allseitig
zum tieferen Abschnitt 34 hin schräg ab, damit sich Milchreste im Abschnitt 34 sammeln
und bis zuletzt von dieser Stelle abgepumpt werden können. An der zum Hals 18 hin
eingezogenen Oberseite 36 weist der Vorratsbehälter 10 einen Tragegriff 38 auf.
[0015] In den Figuren 3 und 4 ist der Vorratsbehälter mit den ständig in ihm verbleibenden
Teilen dargestellt, wie er in leerem Zustand vom Ladengeschäft zur Molkerei und in
gereinigtem und gefülltem Zustand von der Molkerei zum Ladengeschäft befördert wird.
Während dieses Transports wird jeweils der Deckel 26 auf die Öffnung 2
0 geschraubt, um das Innere des Vorratsbehälters vor Verschmutzung zu schützen bzw.
ein Herausspritzen der Milch aus dem gefüllten Vorratsbehälter 10 zu verhindern. Auf
die Auflagesockel 30 ist eine ebene Trageplatte 4
0 von oben aufgesetzt, die auf der horizontalen Oberseite der Auflagesockel 30 aufliegt
und den Hals 18 mit geringem Spiel ausfüllt. Zur richtigen Orientierung der Trageplatte
40 sind an gegenüberliegenden Stellen Aussparungen 42 im Rand der Trageplatte 40 vorgesehen,
die beim Einsetzen derselben auf den Führungen 28 gleiten. Zur Gewichtsverringerung
und Belüftung sowie vor allem zum Ausgießen von Reinigungsflüssigkeit aus dem Inneren
des Vorratsbehälters beim Reinigen desselben enthält die Trageplatte 40 eine Vielzahl
von Durchbrüchen 44 unterschiedlicher Größe. In zweien dieser Durchbrüche 44 ist jeweils
eine vertikale Tragestange 46 und ein elektrische Leitungen enthaltendes Rohr 48 durch
obere und untere Federklemmen 50 bzw. 52 verankert. Am unteren Ende nahe dem tiefsten
Bodenabschnitt 34 ist ein über die elektrischen Leitungen im Rohr 48 antreibbares
Rührwerk 54 gehaltert. Durch zwei weitere Durchbrüche 44 ist ein mit einer nahe dem
Bodenabschnitt 34 angeordneten Pumpe 55 verbundenes Steigrohr 56 und ein zweites,
elektrische Leitungen enthaltendes Rohr 58 durch obere und untere Federklemmen 50
bzw. 52 verankert. Am oberen Ende der die nicht dargestellten elektrischen Leitungen
enthaltenden Rohre 48 und 58 sind Teile von elektrischen Steckverbindungen 60 angebracht.
Die Trageplatte 40 wird nach dem Einsetzen in den Vorratsbehälter durch eine halbkreisförmige,
an der Innenseite des Halses eingespreizte Klemmfeder 61 festgelegt.
[0016] Der beim Transport des leeren bzw. neu befüllten Vorratsbehälters 10 im Ladengeschäft
verbleibende Teil der Zapfvorrichtung ist in Fig. 6 dargestellt. Dieser Teil weist
einen allgemein mit 62 bezeichneten Tragerahmen auf, der aus einer oberen horizontalen
Deckplatte 64 und einer damit einstückigen senkrechten Seitenplatte 66 besteht. Am
unteren Ende der Seitenplatte 66 ist einstückig eine etwa senkrecht von der Seitenplatte
abstehende Tropfwanne 68 angeformt. Die Deckplatte 64 ist von einem im oberen Teil
halbkreisförmig gebogenen und an beiden Enden nach unten mündenden Abfüllrohr 70 und
zwei vertikalen, elektrische Leitungen 72 enthaltenden Rohrstutzen 74 durchsetzt,
die in der Deckplatte 64 fest verankert sind. Am inneren Ende des Abfüllrohrs 70 ist
eine einen Teil einer mechanischen Steckverbindung bildende, nach unten offene Kappe
76 angebracht. Ebenso sind an den unteren Enden der Rohrstutzen 74 Teile von elektrischen
Steckverbindungen, hier jeweils in Form eines Steckers 78, vorgesehen.
[0017] Auf der Oberseite der Deckplatte 64 ist eine Abdeckkappe 80 befestigt, die mit der
Deckplatte 64 einen flüssigkeitsgeschützten Innenraum 82 bildet. In diesem Innenraum
82 ist an der Abdeckkappe 80 eine nicht näher dargestellte elektrische Steuereinrichtung
84 für den dem Fachmann an sich bekannten Betriebsablauf der Zapfanlage, wie er weiter
unten erläutert wird, befestigt. Die Steuereinrichtung 84 ist über die elektrischen
Leitungen 72 mit den Steckern 78 und über eine weitere elektrische Leitung 86 mit
einem die Abdeckkappe 80 seitlich durchsetzenden Annäherungs-Initiator 88 verbunden.
An der Unterseite der Deckplatte 64 sind an zwei diametral gegenüberliegenden Stellen
nach unten ragende Zapfen 90 befestigt, die an ihrer Außenseite im unteren Teil vertikale
Ausnehmungen 92 aufweisen.
[0018] An der Außenseite der Seitenplatte 66 des Halterahmens 62 ist die allgemein mit 94
bezeichnete Abfüllstation oberhalb der Tropfwanne 68 ausgebildet. Die Abfüllstation
94 weist, wie aus Fig. 8 ersichtlich, senkrecht von der Seitenplatte 66 parallel zueinander
abstehende Standstäbe 96 für eine in die Abfüllstation 94 einzustellende Milchflasche
97 (siehe Fig. 7), in verschiedenen Höhen angebrachte seitliche Haltestäbe 98 für
die Milchflasche 97 und einen an sich bekannten, in nicht näher gezeigter Weise mit
der elektrischen Steuereinrichtung 84 verbundenen, nahe der oberen Öffnung 100 der
Milchflasche 97 angeordneten optischen Füllstandssensor 102 auf, der die beendete
Befüllung der Milchflasche 97 durch optische Abtastung längs der Linie 104 feststellt
und über die Steuereinrichtung 84 die Pumpe 55 abschaltet. Einer der Standstäbe (92')
ist um eine horizontale Achse 106 nahe der Seitenplatte 66 schwenkbar angelenkt und
ist starr mit einem nach oben abgewinkelten Kontakthebel 108 verbunden. Der Kontakthebel
wird normalerweise, d.h. ohne in die Abfüllstation eingestellte Milchflasche 97, durch
eine nicht gezeigte Feder oder dgl. mit einem an seinem oberen Ende befindlichen Kontakt
gegen einen damit zusammenwirkenden Kontakt des Annäherungs-Initiators 88 gedrückt.
In dieser Lage steht der damit starr verbundene Standstab 96' mit seinem äußeren Ende
schräg über das Niveau der übrigen Standstäbe 96 nach oben. Sobald eine Milchflasche
97 in die Abfüllstation 94 eingestellt wird, wird der Standstab 96' parallel zu den
anderen Standstäben 96 heruntergedrückt und der Kontakthebel 108 vom Initiator 88
entfernt. Dadurch wird die Steuereinrichtung 84 in Bereitschaft für einen Befüllungsvorgang
gesetzt. Drückt sodann eine Bedienungsperson den an der Abdeckkappe 80 befindlichen,
ebenfalls in nicht gezeigter Weise mit der Steuerschaltung 84 verbundenen Drücker
109, so wird die Pumpe 55 in Gang gesetzt und ein Befüllvorgang eingeleitet.
[0019] Die Abdeckkappe 80 ist zu beiden Seiten mit Handgriffen 110 zur Handhabung des Halterahmens
62 versehen. Wenn ein frisch befüllter Vorratsbehälter 10 aus der Molkerei angeliefert
oder aus einem gekühlten Vorrat entnommen wird, wird zunächst durch Abschrauben des
Deckels 26 seine öffnung 20 freigelegt. Sodann wird der Halterahmen 62 durch Ergreifen
der Handgriffe 110 so auf den Vorratsbehälter 10 aufgesetzt, daß sich die Anordnung
gemäß Fig. 7 ergibt. Bei dieser Anordnung überdeckt die Deckplatte 64 die öffnung
20 und die am Hals 18 vorgesehenen Führungen 28 greifen in die nach unten offenen
Ausnehmungen 92 der von der Deckplatte 64 nach unten stehenden Zapfen 90 ein. Gleichzeitig
werden durch das Aufsetzen der Deckplatte 64 die an den Rohrstutzen 74 befindlichen
Stecker 78 selbsttätig in die steckdosenartigen elektrischen Verbindungsteile 6
0 am oberen Ende der Rohre 48 und 58 selbsttätig eingesteckt. Außerdem wird durch die
Uberwurfkappe 76 am inneren Ende des Abfüllrohrs 70, das das offene obere Ende des
Steigrohrs 56 übergreift, eine mechanische Steckverbindung für die Zuführung von Milch
mittels der Pumpe 55 in eine in die Abfüllstation 94 eingestellte Milchflasche 97
hergestellt. Gleichzeitig mit dem Aufsetzen der Deckplatte 64 kommt die Seitenplatte
66 des Halterahmens 62 an einem dafür vorgesehenen ebenen Abschnitt der Außenseite
des Vorratsbehälters 10 zur Anlage. Zur weiteren Festlegung des Halterahmens 62 am
Vorratsbehälter 10 ist eine beidseitig an die Seitenplatte 66 anschließende und sich
an den Vorratsbehälter 10 anlegende Metallmanschette 112 und ein daran befestigter
Riemen 113 vorgesehen, der rings um die Außenseite des Vorratsbehälters in dessen
unterem Teil gelegt und durch einen bekannten Kniehebel-Spannverschluß 114 festgezogen
wird. Dadurch ist der Halterahmen 62 für die Dauer des Betriebes bis zur Entleerung
des Vorratsbehälters 10 an diesem ausreichend festgelegt. Sobald eine Milchflasche
97 in die Abfüllstation 94 eingestellt wird, wird über den Annäherungs-Initiator 88
und die elektrische Steuereinrichtung 84 die Pumpe in Gang gesetzt, bis sie durch
den Befüllungssensor 102 wieder abgeschaltet wird. Ferner sorgt die Steuereinrichtung
84 dafür, daß von Zeit zu Zeit, je nach Befüllung mit Milch oder einem anderen Getränk
in unterschiedlichen Zeitabständen, das Rührwerk in Gang gesetzt wird, um ein Aufrahmen
der Milch, eine Hautbildung oder ein Absetzen von Fruchtbestandteilen von Säften usw.
zu vermeiden. Da die ganze
Zapfvor- richtung in eine ohnehin vorhandene, nach oben offene Kühleinrichtung eingesetzt
wird, ist eine ausreichende Kühlung ohne besondere dafür vorgesehene Einrichtung gewährleistet.
Nach vollständiger Entleerung des Vorratsbehälters 10 wird der Spannverschluß 114
gelöst und der Halterahmen 62 durch Ergreifen der Handgriffe 110 abgenommen. Dadurch
werden selbsttätig die elektrischen Steckverbindungen 60, 78 und die mechanische Steckverbindung
76 gelöst. Während die in Fig. 6 gezeigten Teile der Vorrichtung im Ladengeschäft
verbleiben, kann nach Aufsetzen des Deckels 26 der leere Vorratsbehälter 10 wieder
zur Molkerei befördert, gereinigt und neu befüllt werden.
1. Zapfvorrichtung für Milch, flüssige Milchprodukte, Milchmixgetränke, Fruchtsäfte
und dgl., mit einem Vorratsbehälter, der eine nach oben weisende öffnung, ein Rührwerk
und eine Pumpe enthält, mit einer Abfülleinrichtung zum dosierten Abzapfen von Milch
oder dgl. in ein Abfüllgefäß, wobei die Abfülleinrichtung eine außerhalb des Vorratsbehälters
angeordnete Abfüllstation zum Einstellen des Abfüllgefäßes aufweist, und mit einer
elektrischen Steuereinrichtung für Rührwerk, Pumpe und Abfülleinrichtung, wobei Abfülleinrichtung
und elektrische Steuereinrichtung vom Vorratsbehälter abtrennbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die gesamte Zapfvorrichtung tragbar und in eine übliche offene Verkaufskühleinrichtung
eines Ladengeschäftes einstellbar ist, daß zwischen Steuereinrichtung (84) einerseits
sowie Rührwerk (54) und Pumpe (55) andererseits elektrische Steckverbindungen (60,
78)sowie zwischen Pumpe (55) und Abfülleinrichtung (70, 94) eine mechanische Steckverbindung
(76) vorgesehen sind, die beim Abtrennen selbsttätig lösbar und beim Zusammenfügen
der getrennten Teile selbsttätig verbindbar sind, und daß die Abfülleinrichtung (70,
94) einen Halterahmen (62) aufweist, der mittels einer lösbaren Halteeinrichtung (112,
113, 114) am Vorratsbehälter (10) festlegbar ist.
2. Zapfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Halterahmen (62)
aus einer an der Seite des Vorratsbehälters (10) zur Anlage kommenden, die Abfüllstation
(94) tragenden Seitenplatte (66) und einer die Öffnung (20) des Vorratsbehälters (10)
überdeckenden, im wesentlichen ebenen Deckplatte (64) besteht.
3. Zapfvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtung
eine beidseitig an die Seitenplatte (66) anschließende, am Vorratsbehälter (10) anliegende
Metallmanschette (112) und einen daran befestigten, um den Vorratsbehälter (10) legbaren
Riemen (113) sowie einen damit verbundenen Spannverschluß (114) enthält.
4. Zapfvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß Rührwerk (54) und Pumpe (55) an einer im Vorratsbehälter (10) lösbar verankerten
Platte (40) gehaltert und zusammen mit dieser aus dem Vorratsbehälter (10) herausnehmbar
sind.
5. Zapfvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an
der Innenseite der Deckplatte (64) nach unten stehende Zapfen (90) angeordnet sind,
die zur Drehsicherung der Deckplatte (64) mit entsprechenden Führungen (28) an der
Innenseite des die öffnung (20) des Vorratsbehälters (10) umschließenden Halses (18)
zusammenwirken.
6. Zapfvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Deckplatte (64) von einem Abfüllrohr (70) und elektrische Leitungen (72) führenden
Rohrstutzen (74) durchsetzt ist, die in ihr verankert sind und an ihrem inneren Ende
Teile (76, 78) der Steckverbindungen tragen.
7. Zapfvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an
die Seitenplatte (66) eine die Abfüllstation (94) untergreifende Tropfwanne (68) angeformt
ist.
8. Zapfvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an
der Außenseite der Deckplatte (64) eine dieselbe etwa überdeckende Abdeckkappe (80)
flüssigkeitsdicht befestigt ist, wobei in dem von Abdeckkappe (80) und Deckplatte
(64) gebildeten Innenraum (82) die elektrische Steuereinrichtung (84) angebracht ist.
9. Zapfvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die öffnung (20) des Vorratsbehälters (10) nach Abtrennung der Abfülleinrichtung
(70, 94) und elektrischen Steuereinrichtung (84) durch einen Deckel (26) verschließbar
ist.
10. Zapfvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rührwerk (54) und Pumpe (55) tragende Platte (40) auf Auflagesockeln (30) aufruht,
die aus der Innenseite des die öffnung (20) umschließenden Halses (18) ragen.