[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Durchführung von Verweilbehandlungen
innerhalb von Naßbehandlungsprozessen, bei der die Warenbahnen in Falten auf Fördereinrichtungen
aufliegend durch die Verweilbehandlung geführt werden.
[0002] Bei den Verweilbehandlungen im Rahmen von Naßbehandlungsprozessen für die Vorbehandlung
oder für die Farb- und Drucknachbehandlung werden an die Vorrichtungen bei den jeweiligen
Verweilbehandlungen wie feuchte Ablage, Übergießen mit Flotte, Behandlung mit bestimmten
reproduzierbar einzustellenden Temperaturen zwischen der Umge bungstemperatur und
etwa 95°C, Entspannung und gegebenenfalls auch Schrumpfung durch lockere Ablage auf
Fördereinrichtungen, die unterschiedlichsten Anforderungen gestellt.
[0003] Die bekannten Verweilvorrichtungen sind in der Regel nur für eine oder wenige verschiedene
Arten von Verweilbehandlungen geeignet und verwendbar.
[0004] Durch die Erfindung soll deshalb die Aufgabe gelöst werden, eine universell einsetzbare
Verweilvorrichtung zu schaffen, mit der nicht nur das Vorquellen im Einlauf einer
Drucknachwaschanlage bei Warenbehandlung mit kalter Flotte, d.h. in offener Ausführung
ohne Beheizung, sondern auch eine Verweilbehandlung wie z.B. Seifen im zweiten Drittel
einer Farb- und Drucknachbehandlungsanlage bei Warenbehandlung mit heißer Flotte,
d.h. in geschlossener Ausführung mit Beheizung und auch ein Abkochen und/oder Bleichen
mit Warenbehandlung bei 100°C in Dampf ohne Flotte, d.h. in geschlossener Ausführung
möglich ist.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Vorrichtung der eingangs
genannten Art vorgeschlagen, in einem Gehäuse mit in Durchlaufrichtung der Warenbahn
V-förmigen, eine Wanne bildenden Bodenteilen ebenfalls V-förmig ausgebildete bzw.
angeordnete Fördereinrichtungen für die Warenbahn anzuordnen, wobei die unterhalb
der Warenbahn befindliche Fördereinrichtung im Einlaufschenkel als Siebband und im
Auslaufschenkel der V-förmigen Führung als Rollengang ausgebildet ist und die oberhalb
der Warenbahn befindliche Fördereinrichtung ein Siebband ist, dessen unterer der
Warenbahn zugewandter Teil entsprechend V-förmig geführt ist.
[0006] Zur Anpassung an unterschiedlichste Betriebserfordernisse sollen dabei sowohl das
untere als auch das obere Förderband um eine Achse ihrer Umlenkrollen so schwenkbar
sein, daß der Abstand zwischen den Bändern unterhalb der Flotte stufenlos einstellbar
ist von 100 bis 200 mm.
[0007] Um eine einwandfreie Abführung der Ware aus der Vorrichtung zu gewährleisten, sollen
am Ende des Rollengangs eine Abtasteinrichtung zur Steuerung des Warenauszuges und
hinter dem Rollengang eine Warenausbreitvorrichtung vorgesehen sein. Oberhalb der
Warenbahn sollen im Gehäuse Zuführungsrohre für die Behandlungsflotte angeordnet sein.
[0008] Für die Verwendung der Vorrichtung als Reaktionsspeicher für Abkoch- und Bleichprozesse,
soll sie als Glocke mit Abdeckungen ausgebildet sein, d.h. die Ware wird, wie beim
Dämpfen üblich, von unten in die Vorrichtung hineingeführt. Am Warenauslauf ist für
diesen Fall ein Wasserschloß vorgesehen.
[0009] Am Einlauf der Warenbahn in das Gehäuse ist ein Einlaufturm mit einem Zugwerk für
das Einziehen der Warenbahn in die Vorrichtung, sowie eine Haspel zur Zuführung der
Warenbahn zur Ablage auf dem Siebband angebrac ht.
[0010] Bei der Verwendung der Vorrichtung als Waschaggregat, wird die Ware kurz vor der
Ablage mittels im Einlaufturm beiderseits angeordneter Gießrinnen mit Flotte getränkt,
wodurch ein geordneter Warentranport gewährleistet und die Ware gleichzeitig auf
die Behandlungstemperatur aufgeheizt wird.
[0011] In der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
[0012] In der Darstellung ist die Warenbahn mit 10 und das Gehäuse, in dem die Behandlung
der Ware vorgenommen wird, mit 11 bezeichnet. Man erkennt, daß im Gehäuse 11 durch
V-förmig angeordnete Bodenteile 12 eine Wanne ausgebildet ist, durch die die Warenbahn
10 auf einem Siebband 14 und anschließendem Rollengang 15 in Falten aufliegend bei
der Behandlung hindurchgeführt wird. Um ein Aufschwimmen der Ware zu verhindern wenn
der wannenartige Teil der Vorrichtung mit Flüssigkeit gefüllt ist, wobei der Flüssigkeitsstand
durch einen Überlauf 27 begrenzt wird, befindet sich oberhalb der Ware ein weiteres
Siebband 16, dessen der Ware zugewandter Teil ebenfalls V-förmig geführt ist. Auf
diese Weise wird zwischen der unteren 13 und der oberen Führung 16 ein Kanal ausgebildet,
den die Warenbahn bei der Behandlung durchläuft. Der Durchlaufkanal kann durch Schwenken
des unteren Siebbandes 14 um die Achse 28 und des oberen Siebbandes 16 um die Achse
29 vergrößert und verkleinert werden. Wenn die Warenbahn 10 bei einer Dampfbehandlung
beispielsweise nicht durch Flotte geführt wird, können die Bänder 14 und 16 soweit
auseinandergeschwenkt werden, daß die Ware frei auf der unteren Fördereinrichtung
13 aufliegt.
[0013] Oberhalb der Warenbahn sind Zuführungsrohre 19 für die Behandlungsflotte angeordnet.
Am Ende der Verweilstrecke sind eine Abtasteinrichtung 17 für die Steuerung des Warenauszuges
und dahinter eine Warenausbreiteinrichtung 18 angebracht. Zur Abdichtung des Gehäuses
11 bei Dampfbehandlungsprozessen kann ein Wasserschloß dienen. Oberhalb des Gehäuses
11 können Abdeckungen 21 angebracht werden, um den Behandlungsraum dicht zu verschließen.
[0014] Am Einlauf der Ware in die Behandlung befindet sich ein Einlaufturm 22 in den die
Ware 10 über eine unten am Gehäuse 11 vorgesehene Einlaufschleuse 26 einläuft. Im
Einlaufturm befindet sich ein Zugwerk 23 für den Warentransport vom davorliegenden
Aggregat sowie eine Haspel 24, die die Ware der Ablage zuführt. Beiderseits der Warenbahn
sind Gießrinnen 25 angebracht, durch die die Warenbahn mit Flotte getränkt werden
kann, was den Warentransport erleichtert und gleichzeitig der Aufheizung der Ware
dienen kann. Bei Verwendung der Vorrichtung als Reaktionsspeicher für Abkoch- und
Bleichprozesse, kann der Einlaufturn erhöht werden, um den Wareneinzug auch ohne
Unterstützung durch die Gießrinnen zu gewährleisten.
1. Vorrichtung zur Durchführung von Verweilbehandlungen innerhalb von Naßbehandlungsprozessen,
bei der die Warenbahnen in Falten auf Fördereinrichtungen aufliegend durch die Verweilbehandlung
geführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Gehäuse (11) mit in Durchlaufrichtung
der Warenbahn (10) V-förmigen, eine Wanne bildenden Bodenteilen (12) ebenfalls V-förmig
ausgebildete bzw. angeordnete Fördereinrichtungen (13, 16) für die Warenbahn angeordnet
sind, wobei die unterhalb der Warenbahn befindliche Fördereinrichtung (13) im Einlaufschenkel
als Siebband (14) und im Auslaufschenkel der V-förmigen Führung als Rollengang (15)
ausgebildet ist und die oberhalb der Warenbahn befindliche Fördereinrichtung (16)
ein Siebband ist, dessen unterer der Warenbahn zugewandter Teil entsprechend V-förmig
geführt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Förderband
(14) um die Achse (28) seiner einen angetriebenen Umlenkrolle schwenkbar im Gehäuse
(11) gelagert ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß auch das obere Förderband
(16) um die Achse (29) seinereinen angetriebenen Umlenkrolle schwenkbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende des Rollenganges
(15) eine Abtasteinrichtung (17) zur Steuerung des Warenauszuges angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach ANspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß hinter dem Rollengang
(15) eine Warenausbreitvorrichtung (18) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Warenbahn
(10) im Gehäuse (11) Zuführungsrohre (19) für Behandlungsflotte angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (11)
als geschlossene Glocke mit Abdeck ungen (21) und mit am Austritt der Warenbahn (10)
aus dem Gehäuse angeordnetem Wasserschloß (20) ausgeführt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß am Einlauf der Warenbahn
(10) in das Gehäuse (11) ein Einlaufturm (22) mit einem Zugwerk (23) für das Einziehen
der Warenbahn in die Vorrichtung, sowie eine Haspel (24) zur Zuführung der Warenbahn
zur Ablage auf dem Siebband (14) angebracht ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß im Einlaufturm
(22) beiderseits der Warenbahn (10) Gießrinnen (25) für die Zuführung von Behandlungsflotte
zur Warenbahn vorgesehen sind.