[0001] Die Erfindung betrifft einen Trichter für einen Druckbehälter, welcher als Abschluss
auf die eine Stirnseite einer Behälterzarge anzuordnen und den Trichterrand mit dem
Zargenrand zu verbinden, vorzugsweise durch Bördeln, bestimmt ist.
[0002] Druckbehälter, die an ihrem obern Ende durch einen Trichter stirnseitig abgeschlossen
sind, sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. In der einfachsten Ausführung ist
der Druckbehälter ein zylindrisches, 100 - 1000 ml fassendes Gefäss aus Aluminium
oder Weissblech. Der Trichter, d.h. der obere stirnseitige Abschluss, ist entweder
ein Teil des Gefässes oder wird als separater Teil mit der Behälterzarge durch Bördelung
verbunden. Der Trichter weist eine Oeffnung auf, welche durch einen mit einem Abschluss
versehenen Teller verschlossen ist. Der Abschluss ist meistens als manuell betätigbares
Ventil ausgebildet, welcher die Entnahme des Inhaltes als Schaum, Pulver, Paste oder
Flüssigkeitsstrahl ermöglicht. Der Druckbehälter ist eine vollständig abgeschlossene
Einheit, bei der ein Auslaufen oder eine atmosphärische Oxidation des Inhalts vermieden
werden.
[0003] Der Inhalt besteht im wesentlichen aus einer Dampfphase als Treibmittel, einer flüssigen
Phase aus den Wirkstoffen und aus dem darin gelösten Treibmittel.
[0004] Bei einer weiteren bekannten Art von Druckbehältern erfolgt eine dosierte Abgabe
einer Anzahl chemisch reaktionsfreudiger Produkte, die erst unmittelbar vor Gebrauch
miteinander in Kontakt treten dürfen. Ein solches Zwei-Komponenten-Produkt stellt
beispielsweise ein Polyurethanschaum dar, welcher vielerorts, z.B. im Baugewerbe,
zum Ausschäumen von Hohlräumen dient.
[0005] Die Verwendung von Druckbehältern für solche Mehr-Komponenten-Produkte bedingt im
allgemeinen die Anwendung grösserer Behältervolumina. Die Komponenten werden hierbei
in getrennten Teilbehältern im Druckbehälter untergebracht und mit einem Treibgas,
gegebenenfalls unter Verwendung eines Kolbens, welcher die Treibgasfüllung von den
Teilbehältern trennt, beaufschlagt. Zum Mischen von hochviskosen Komponenten sind
aber erheblich höhere Drücke als bei den einfachen Druckbehältern erforderlich.
[0006] Entsprechend den höheren Drücken bei Mehr-Komponenten-Behältern müssen die Druckbehälter
für diese höheren Drücke dimensioniert sein. Wird der Trichter zusammen mit der Zarge
hergestellt, bedeutet dies eine verhältnismässig aufwendige Lösung, da die Wandstärke
der Behälterzarge kleiner sein könnte als diejenige des Trichters. Wird der Trichter
bei Druckbehältern aus Weissblech aus einem separaten Stück mit grösserer Wandstärke
hergestellt, bereitet das Bördeln mit dem Zargenrand Probleme und zudem reicht der
Platz bei einem gewölbten Trichter für die Anordnung je eines Auslasses, z.B. eines
Ventiles, für jeden Teilbehälter nicht aus, so dass spezielle Auslässe konstruiert
werden müssen.
[0007] Hier setzt die Erfindung ein, der die Aufgabe zugrundeliegt, einen Trichter der eingangs
beschriebenen Art so auszugestalten, dass er den auftretenden Drücken im Druckbehälter
problemlos standhält, zudem die Anordnung von einem oder mehr Standard-Ventilen zulässt
und trotzdem kostengünstig herstellbar ist.
[0008] Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung durch einen Trichter der eingangs beschriebenen
Art dadurch gelöst, dass er als eine aus zwei oder mehr aufeinanderliegenden, zusammenhaftenden
Teiltrichtern bestehende Wandung ausgebildet ist, in welcher mindestens eine Oeffnung
zur Aufnahme eines betätigbaren Verschlusses vorgesehen ist. Dadurch, dass der Trichter
als Mehrfachwandung ausgebildet wird, wird eine kostengünstige Herstellung mittels
Trichterteilen geringerer Wandstärke erreicht. Hierbei ist es möglich, die Wandung
des Trichters als, z.B. teilweise profilierte, im wesentlichen jedoch ungewölbte Scheibe
zu formen.
[0009] Eine besonders günstige Ausführungsform wird mit einem Trichter erreicht, der als
Doppelwandung ausgebildet ist, bei welcher ein innenliegender Teiltrichter einen kleineren
Durchmesser als der Durchmeser des aussenliegenden Teiltrichters aufweist. Dadurch
ist es möglich, die Bördelung des Trichters mit dem Zargenrand nur mit dem aussenliegenden
Teiltrichter vorzunehmen, was problemlos erreichbar ist.
[0010] Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt und nachfolgend
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Druckbehälter in einem Längsschnitt längs der Linie I - I in Fig. 2,
Fig. 2 eine Draufsicht des Druckbehälters nach Fig. 1 aus Richtung II in Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt des Trichters des Druckbehälters nach Fig. 1 längs der Linie
III - III in Fig. 2 in vergrösserter Darstellung,
Fig. 4 einen Schnitt des Trichters des Druckbehälters nach Fig. 1 längs der Linie
IV - IV in Fig. 2 in vergrösserter Darstellung,
Fig. 5 einen Ausschnitt des Schnittes nach Fig. 4 mit einer Entlüftungsvorrichtung
in Schliessstellung in vergrösserter Darstellung und
Fig. 6 den Ausschnitt nach Fig. 5 mit der Entlüftungsvorrichtung in Oeffnungsstellung
in vergrösserter Darstellung.
[0011] In Fig. 1 ist ein Druckbehälter 1 dargestellt, welcher sich aus einer zylinderförmigen
Behälterzarge 2, einem einwärts gewölbten Boden 3 und einem Trichter 4 zusammensetzt.
Im Innern des Druckbehälters 1 sind zwei Teilbehälter 5, 6 untergebracht, die mit
einer Druckkomponente gefüllt sind. Die Teilbehälter 5, 6 weisen einen Boden 7, 8
auf, welcher sich an einem Kolben 9 abstützt. Der Kolben 9 ist durch eine Treibgasfüllung
beaufschlagt, die sich in dem Raum zwischen dem Boden 3 und der Unterseite des Kolbens
9 befindet. Die Treibgasfüllung wird durch eine durch einen Verschluss 10 geschlossene
Oeffnung eingebracht.
[0012] Für das Wesen der Erfindung ist es nicht wesentlich, wie das Innere des Druckbehälters
1 ausgebildet ist. So könnte beispielsweise der Kolben weggelassen werden, so dass
die Treibgasfüllung die Teilbehälter 5, 6 umgeben würde. Auch ist die Zahl der Teilbehälter
5, 6 nicht wesentlich. Es könnte im Druckbehälter 1 anstelle von zwei Teilbehältern
ein einziger Teilbehälter oder mehr als zwei Teilbehälter untergebracht sein. Zudem
könnte es sich um einen Druckbehälter einfachster Art handeln, dessen ungetrennter
Inhalt aus einer Dampfphase, z.B. aus einem Treibmittel, und aus einer flüssigen Phase,
z.B. aus Wirkstoffen und dem darin gelösten Treibmittel, besteht.
[0013] Der in Fig. 1 dargestellte Druckbehälter 1 stellt eine Anwendung der Erfindung dar,
mit welcher die Vorteile der Erfindung erläutert werden können. Wegen der in dem Druckbehälter
1 untergebrachten beiden Teilbehältern 5, 6 ist dieser verhältnismässig gross und
zudem muss zum Mischen von hochviskosen Komponenten der Druck der Treibgasfüllung
verhältnismässig hoch, z.B. 10 - 15 bar und mehr, gewählt werden, damit das Mischen
der Komponenten im gleichbleibenden Verhältnis während des ganzen Entleerungsvorganges
gewährleistet ist.
[0014] Der Trichter 4 weist im Gegensatz zu bekannten Trichtern eine ungewölbte Form auf.
Dadurch wird die Anordnung von Oeffnungen 11, 12, siehe Fig. 2, erleichtert. Dies
gilt in vermehrtem Masse bei der Anordnung von drei oder vier Oeffnungen, welche entsprechend
der Zahl der im Druckbehälter 1 untergebrachten Teilbehältern 5, 6 angeordnet werden
muss.
[0015] Die Ausbildung des Trichters 4 ist am besten aus Fig. 3 und 4 ersichtlich. Vorteilhaft
ist, dass der Trichter 4 als Mehrfachwand, in Fig. 3 und 4 als Doppelwand, ausgebildet
ist, die sich aus einem innenseitigen Teiltrichter 13 und einem aussenseitigen Teiltrichter
14 zusammensetzt. Gesamthaft bildet der Trichter 4 eine nicht gewölbte, annähernd
ebene Scheibe, deren Teiltrichter 13, 14 beispielweise durch eine Punktschweissung
oder eine Klebung miteinander verbunden sind. Der Trichter 4 kann an den Teiltrichtern
13, 14 im Bereich ihres Umfanges eine Rille 15 aufweisen. Der aussenseitige Teiltrichter
14 weist einen grösseren Durchmesser auf als der innenseitige Teiltrichter 13. Wie
aus Fig. 1 ersichtlich ist, entspricht der Durchmesser des innenseitigen Teiltrichters
13 etwa dem Innendurchmesser der Behälterzarge 2. Der darüber hinaus vorstehende Rand
16 des aussenseitigen Teiltrichters 14 dient dazu, die Bördelung mit dem Zargenrand
zu bilden, wie dies aus Fig. 1 ersichtlich ist
[0016] Am Umfang der Oeffnungen 11, 12 sind die beiden Teiltrichter 13, 14 zu einem, vom
innenseitigen Teiltrichter 13 abgewandten, etwa senkrecht von der Trichterebene abstehenden
Rand 17 geformt.
[0017] Oeffnungen 11, 12 dienen dazu, die den einzelnen Teilbehältern 5, 6 zugeordneten
Ventile 19, 20 am Trichter 4 zu befestigen. Hierfür ist es bekannt, die Ventile 19,
20 in einem Ventilteller 18 zu montieren, welcher an den Trichter gecrimpt wird. In
gleicher Weise kann der Ventilteller 18 an den Rand 17 gecrimpt werden. Dadurch, dass
der Rand 17 die Wandstärke der beiden Teiltrichter 13, 14 aufweist, braucht er nicht
gerollt zu werden. Zusätzlich ist es noch möglich, gleichzeitig mit dem Crimpen des
Ventiltellers auch den Teilbehälter 5, 6 am Rand 17 festzuklemmen. Die Teilbehälter
5, 6 weisen hierzu eine stutzenförmige Halspartie 21, 22 auf, die zusammen mit dem
Ventilteller 18 über den Rand 17 gelegt und dann die Crimpung ausgeführt wird. Die
Halspartie 21, 22 dient dann gleichzeitig auch als Dichtung, so dass die Teilbehälter
5, 6 eine vollständig abgeschlossene Einheit bilden. Weist der Druckbehälter 1 keinen
Teilbehälter auf, wird die Verbindung durch Einlegen eines Dichtungsringes abgedichtet.
[0018] Die Doppelwandung des Trichters 4 bietet noch den Vorteil, neben den Oeffnungen 11,
12, die durch die Ventilteller 18 und die Ventile 19, 20 abgeschlossen sind, eine
Entlüftungsvorrichtung 23 vorzusehen, wofür durch örtliches Aufbiegen der Teiltrichter
13, 14 ein Hohlraum 24 geschaffen wird, welcher durch Durchgänge 25 mit dem Innenraum
des Druckbehälters 1 und mit der Aussenatmosphäre verbunden ist.
[0019] Aus Fig. 5 und 6 ist der Hohlraum 24 mit einer darin untergebrachten Entlüftungsvorrichtung
in vergrössertem Massstab dargestellt. Im Hohlraum 24 ist eine elastische Zunge 26
eingelegt, welche so geformt ist, dass sie federnd an dem Durchgang 25 des aussenseitigen
Teiltrichters 14 anliegt. Durch einen Stift 27 kann die Zunge 26 niedergedrückt werden,
siehe Fig. 6, wodurch der Innenraum des Druckbehälters 1 durch die Durchgänge 25 mit
der Aussenatmosphäre verbunden wird. Diese Verbindung ist erforderlich, wenn die in
den Teilbehältern 5, 6 befindlichen Komponenten ausgetragen und gemischt werden. Hierbei
wird durch den durch die Treibgasfüllung beaufschlagten Kolben 9 der Innenraum des
Druckbehälters 1 verkleinert. Durch das Niederdrücken der Zunge 26 kann die im Druckbehälter
1 befindliche Luft entweichen.
[0020] Der beschriebene Trichter 4 weist wegen seiner ebenen Gestalt genügend Platz für
die Unterbringung mehrerer Ventile 19, 20 auf. Durch die Verbindung zweier Teiltrichter
13, 14 kann er genügend stark ausgebildet werden, damit er die auftretenden Drücke
im Innern des Druckbehälters 1 sicher aufnehmen kann. Die Herstellung des Trichters
4 wird durch die Verwendung von Teiltrichtern vereinfacht, da die verhältnismässig
dünnwandigen Teiltrichter kostengünstig durch Stanzen oder Tiefziehen hergestellt
werden können.
[0021] Für die Trichter 4 können verschiedene Werkstoffe verwendet werden. Geeignete Wekstoffe
sind Metalle, z.B. Blech, insbesondere Weissblech, Aluminium und dessen Legierungen.
Kunststoffe mit und ohne Verstärkung oder Armierung sowie Verbund-Werkstoffe Metall-Kunststoff.
1. Trichter für einen Druckbehälter (1), welcher als Abschluss auf die eine Stirnseite
einer Behälterzarge (2) anzuordnen und den Trichterrand (16) mit dem Zargenrand zu
verbinden, vorzugsweise durch Bördeln, bestimmt ist, dadurch gekennzeichnet, dass
er als eine aus zwei oder mehr aufeinanderliegenden, zusammenhaftenden Teiltrichtern
(13, 14) bestehende Wandung ausgebildet ist, in welcher mindestens eine Oeffnung (11,
12) zur Aufnahme eines betätigbaren Auslasses vorgesehen ist.
2. Trichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandung des Trichters
(4) als z.B. teilweise profilierte, im wesentlichen jedoch ungewölbte Scheibe geformt
ist.
3. Trichter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandung als Doppelwandung
ausgebildet ist, bei welcher ein innenseitiger Teiltrichter (13) einen kleineren Durchmesser
als der Durchmesser eines dem innenseitigen Teiltrichter zugeordneten aussenseitigen
Teiltrichters (14) aufweist.
4. Trichter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der aussenseitige Teiltrichter
(14) allein zum Verbinden, vorzugsweise zum Bördeln, mit dem Zargenrand vorgesehen
ist.
5. Trichter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an den
Oeffnungen des Trichters (4) ein vom innenseitigen Teiltrichter (13) abgewandter,
vom aussenstehenden Trichter (14) abstehender Rand (17) angeformt ist, welcher von
den Teiltrichtern (13, 14) gebildet und ungerollt mit einem Abschluss, z.B. mit einem
Ventilteller (18), zu verbinden, vorzugsweise durch Crimpen, bestimmt ist.
6. Trichter nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in den Teiltrichtern
(13, 14) mindestens ein Hohlraum (24) mit Durchgängen (25) vorgesehen sind, welcher
den Innenraum des Druckbehälters (1) zu entlüften bestimmt ist.
7. Trichter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Hohlraum (24) eine elastische
Zunge (26) angeordnet ist, welche unter Federwirkung in Schliessstellung gehalten
und von der Seite des aussenseitigen Teiltrichters (14) durch einen Stift (27) in
die Oeffnungsstellung aufstossbar ist.
8. Trichter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Teiltrichter
(13, 14) unterschiedliche Wandstärken, z.B. eine grössere Wandstärke beim innenseitigen
Teiltrichter (14), aufweisen.