(19)
(11) EP 0 249 108 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.12.1987  Patentblatt  1987/51

(21) Anmeldenummer: 87107817.6

(22) Anmeldetag:  29.05.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 5/76
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI LU NL

(30) Priorität: 07.06.1986 DE 3619215

(71) Anmelder: Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien
40191 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Bongers, Bernhard
    D-4000 Düsseldorf 13 (DE)
  • Bertram, Horst
    D-4000 Düsseldorf 13 (DE)
  • Herrmann, Dierk-Ulrich
    D-4040 Neuss (DE)
  • Künzel, Werner
    D-4018 Langenfeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Faltschachtel mit integrierter Dosiervorrichtung


    (57) Eine Faltschachtel mit integrierter Dosiervorrichtung und Schüttöffnung (15) für Pulverprodukte und Granulate soll eine gleichmäßige Dosierung auch beim ersten Dosieren liefern und beim Aufrichten der Faltschachtel aus einem flachliegenden Zuschnitt einstückig herzustellen sein. Bei Ver­wendung einer Dosiervorrichtung mit sich quer zur Faltschachtel-Schütt­öffnung (15) über die ganze Schüttseitenbreite erstreckender Dosier­schachtwand (20), welche unterhalb der Höhe der Schüttöffnung (15) geschnitten und zum Bilden einer Dosierkammerwand (25) in das Schach­telinnere hinein parallel versetzt ist, wird die Dosierkammerwand (25) mit Hilfe einer an der Schüttseitenwand (4) befestigten Andrückzunge (39) als Dosierkammerboden (30) arretiert (Fig. 4).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Faltschachtel mit einer am oberen Ende einer Schüttseitenwand vorgesehenen Schüttöffnung und dieser im Schach­telinnern vorgeschalteter, integrierter Dosiervorrichtung für rieselfähige Pulverprodukte und Granulate mit einer an die Schüttseitenwand ange­lenkten, zusätzlichen Schachtelfläche bestehend aus einer sich quer zu der Schüttöffnung über die ganze Schüttseitenwandbreite erstreckenden Dosierschachtwand, welche geschnitten sowie an der Schnittstelle zum Bilden einer Dosierkammerwand in das Schachtelinnere hinein parallel versetzt ist und welche mit der an die Schüttseitenwand angelenkten Schachtelseitenwand zu verbinden ist.

    [0002] Eine Faltschachtel dieser Art wird in der US-PS 27 50 082 beschrieben. Die im Zuschnitt der bekannten Schachtel vorgesehene zusätzliche, soge­nannte fünfte Schachtelseite wird konstruktiv so ausgelegt, daß sie beim Klebevorgang mit einzulegen sowie einzukleben ist und beim Aufrichten der Faltschachtel im Innern selbsttätig eine Dosiervorrichtung aufspannt. Die bekannte Dosiervorrichtung besteht aus einer über Breite und Höhe der Schachtel gehenden Doppelwand, die im unteren Schachtelbereich - der Schüttöffnung gegenüberliegend - geschnitten und mit Abstand in das Schachtelinnere versetzt ist. Dadurch bildet sich eine sogenannte Vordosierkammer am Boden der aufgerichteten Schachtel. Bei Kippen einer mit Pulver gefüllten Schachtel um ca. 135° gleitet das in der Schach­tel befindliche Pulver aus der Vordosierkammer zur Schüttöffnung, wobei die Doppelwand und die in das Schachtelinnere versetzte kürzere Vor­dosierkammer-Wandung ein Nachlaufen des Pulvers verhindern.

    [0003] In der US-PS 23 93 262 wird eine Faltschachtel beschrieben, deren Aus­ schüttöffnung im Schachtelinnern zwei sich über Breite/Höhe der Schach­tel erstreckende zusätzliche Wände vorgeschaltet werden. Die der Schütt­seitenwand am nächsten benachbarte zusätzliche Wand besitzt eine Aus­klinkung im Bodenbereich, die andere zusätzliche Wand wird im Kopfbe­reich, etwa auf der Höhe der Ausschüttöffnung, ausgeklinkt.

    [0004] Die bekannten Dosiervorrichtungen lassen zwar ein relativ gleichmäßiges Dosieren zu, sie haben aber den Nachteil, daß sich der Raum, den die Doppelwand zum Schachtelinnern begrenzt, bei Über-Kopf-Transport bzw. bei Über-Kopf-Drehungen, z.B. nach dem Einkauf auf dem Wege nach Hause, mit Produkt füllt, so daß die erste Dosierung den zulässigen bzw. vorgesehenen Wert um ein Mehrfaches übertreffen kann. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die bekannten Dosiervorrichtungen einen unverhältnismäßig großen Raum innerhalb des Pakets einnehmen, so daß das nutzbare Paketvolumen entsprechend vermindert wird.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein räumlich den Dosiererforder­nissen angepaßtes, integriertes Dosiersystem einer Faltschachtel zu schaffen, das beim Entleeren der Schachtel stets gleiche Dosiermengen abgibt und auch bei Über-Kopf-Transport oder beim übermäßigen Drehen des Pakets zu keiner Überdosierung führt. Die erfindungsgemäße Lösung be­steht für die eingangs genannte Faltschachtel darin, daß die Dosierschacht­wand im Bereich angrenzend an die Schüttöffnung geschnitten ist und daß die Dosierkammerwand mit einer vorgegebenen Dosierhöhe unterhalb des Schnitts zum Bilden einer Dosierkammer an die Schüttseitenwand heran abgeknickt sowie als Dosierkammerboden zwischen der Schüttseiten­wand und einer daran zu befestigenden Andrückzunge arretiert ist. Vor­zugsweise soll der Dosierkammerboden der aufgerichteten Faltschachtel ausgehend von der Dosierkammerwand schräg in Richtung auf die Schütt­seitenwand abfallen. Verbesserungen und weitere Ausgestaltungen der Erfindung werden in den Unteransprüchen angegeben.

    [0006] Durch die Erfindung wird eine Faltschachtel geschaffen, deren Zuschnitt wenigstens eine sogenannte fünfte Seitenwand mit den Elementen einer integrierten Dosiervorrichtung besitzt. In dem Zuschnitt liegen die einzel­nen nach dem Aufrichten ineinandergreifenden Elemente der Dosiervor­richtung in einer Fläche nebeneinander, so daß die erfindungsgemäße Falt­schachtel im wesentlichen ebenso aufzurichten ist wie die aus der eingangs genannten US-PS 27 50 082 bekannte Schachtel. Ein wichtiges Merkmal der erfindungsgemäßen Faltschachtel besteht darin, daß sich die Dosierkam­mer ganz und gar in die obere, die Ausschüttöffnung enthaltende Ecke einer Faltschachtel verlegen läßt, ohne daß zum Herstellen des Dosierkam­merbodens gegenüber dem Stand der Technik wesentliche zusätzliche Hand­griffe oder zusätzlicher Materialaufwand erforderlich werden.

    [0007] Ein weiteres Merkmal besteht darin, daß es mit Hilfe der angeschnittenen Andrücklasche gelingt, den Dosierkammerboden - für das Schüttgut ausreichend dicht - an die Schüttseitenwand und an die daran angelenkte Schachtelwand anzudrücken.

    [0008] Anhand der schematischen Darstellung von Ausführungsbeispielen werden Einzelheiten der Erfinding erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 einen flachliegenden Zuschnitt zum Herstellen einer Falt­schachtel mit integrierter Dosiervorrichtung;

    Fig. 2 eine Ausschnittsvergrößerung von Fig. 1;

    Fig. 3 eine Teilansicht des Zuschnitts nach Fig.1 mit um 180° umgelenkter fünfter Seitenwand;

    Fig. 4 einen Schnitt senkrecht zur Schüttseitenwand einer aufge­richteten Faltschachtel nach Fig. 1 bis 3;

    Fig. 5 ein von Fig. 1 abweichendes Ausführungsbeispiel eines flachliegenden Zuschnitts zum Herstellen einer F altschachtel mit integrierter Dosiervorrichtung; und

    Fig. 6 eine Abwandlung des Zuschnitts nach Fig. 5.



    [0009] Der flachliegende Faltschachtelzuschnitt nach Fig. 1 besteht im wesentlichen aus den Seitenwänden 1, 2, 3 und 4 sowie aus der an die Seitenwand 4 angelenkten, insgesamt mit 5 bezeichneten sogenannten "funften" Seitenwand. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 wird außer der fünften Seitenwand 5 noch eine insgesamt mit 6 bezeichnete "sechste" Seitenwand vorgesehen. An die Seitenwände 1 bis 4 von Fig. 1 bis 5 werden volldeckende obere Klappen 7 bis 10 und untere Klappen 11 bis 14 angelenkt. Die Seitenwand 4, die sogenannte Schüttseitenwand, besitzt eine Schüttöffnung 15. Zum Schlauchen des Zuschnitts nach Fig. 1 wird eine Längsklebelasche 16 vorge­sehen. Im Zuschnitt nach Fig. 5 ist die Längsklebelasche unterteilt und wird mit den Bezugsziffern 17 bzw. 18 bezeichnet.

    [0010] Im vorliegenden Zusammenhang wesentliche Einzelheiten des Zuschnitts nach Fig. 1 werden unter Bezugnahme auf Fig. 2 bis 4 näher erläutert. Die fünfte Seitenwand 5 wird über die Längsklebelasche 16 an die Längskante 19 der Schüttseitenwand 4 angeformt. Der Schüttöffnung 15 gegenüber wird eine Dosierkammerwand 20 vorgesehen, deren parallel zur Längskante 19 verlaufende Ränder als Rill-Linien 21 und 22 ausgebildet werden, während die parallel zur Paketoberkante bzw. zur schmalen Seitenkante 23 der Schütt­seitenwand 4 verlaufende innere Kante eine Schnittlinie 24 darstellt. Jen­seits der Schnittlinie 24 schließt sich an die Dosierschachtwand 20 die Dosierkammerwand 25 an.

    [0011] Die Schnittlinie 24 soll längs der Dosierkammerwand 25 - bis zu deren Ende - fortgesetzt werden. Seitlich außen an die Dosierschachtwand 20 sowie Dosierkammerwand 25 schließt sich über die Rill-Linie 22 sowie eine Rill-Linie 26 eine Klebefläche an. Die Dosierkammerwand 25 besitzt an der der Rill-Linie 26 gegenüberliegenden Seite eine Rill-Linie 28 und ebenfalls auf der der Schnittlinie 24 gegenüberliegenden Seite eine Rill-Linie 29. An letztere schließt sich ein Dosierkammerboden 30 mit zwei über Rill-­Linien 31 und 32 angelenkten Staublaschen 33 und 34 an. Die der Längs­kleblasche 16 zugewendete Kante des Dosierkammerbodens 30 ist eine Schnitt­linie 35. Auch die Staublaschen 33 und 34 sind ganz aus dem Material ausgeschnitten. Ersichtlich hängen die Dosierschachtwand 20, die Dosier­kammerwand 25 und der Dosierkammerboden 30 sowie die Klebefläche 27 nur über die Rill-Linien 21, 28 und über Brückenmaterial 36 mit der Längs­klebelasche 16 und damit mit derSchüttseitenwand 4 zusammen.

    [0012] Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 bis 3 werden außerdem die Zuschnitt­teile einer Andrückzunge an die Längsklebelasche 16 und damit unmittelbar an die Schüttseitenwand 4 angeformt. Der Zuschnitt für die Andrückzunge besteht nach Fig. 2 aus zwei Klebelaschen 37 und 38 sowie aus einer Karton­lasche 39. Für die Funktion der aus den Teilen 37 bis 39 aufzurichtenden Andrückzunge ist es vorteilhaft, wenn der angrenzende Bereich 40 nach Fig. 2 zwischen Längsklebelasche 16 und Dosierkammerboden 30 ausge­schnitten wird.

    [0013] Zum Aufrichten des Zuschnitts nach Fig. 1 und 2 wird zunächst nach Fig. 3 die fünfte Seite insgesamt um 180° um die Längskante 19 der Schütt­seitenwand 4 auf diese und die benachbarte Seitenwand 3 gefaltet. Da­bei verklebt die Klebefläche 27 mit der Seitenwand 3, während die Kle­befläche 37 mit der Schüttseitenwand 4 verbunden wird. In einem näch­sten Arbeitsgang wird die Kartonlasche 39 mit Klebelasche 38 um eine zwischen den Klebelaschen 37 und 38 vorgesehene Rill-Linie 41 um 180° umgelenkt, so daß die Kartonlasche 39 in ihrer Funktion als Andrück­zunge bei Verklebung der Klebelaschen 37 und 38 miteinander lose auf der als Dosierkammerboden 30 vorgesehenen Zuschnittfläche aufliegt.

    [0014] Zum Aufrichten der Faltschachtel werden unter anderem die Seitenwände 3 und 4 gegeneinander um 90° gekippt, derart, daß die Dosierschachtwand 20 und die Dosierkammerwand 25 in ihren Rillungen 21, 22, 26 und 28 geknickt und aus der Ebene des flachliegenden Zuschnitts angehoben werden. Bei dieser Bewegung wird der Dosierkammerboden in Pfeilrich­tung 42 (Fig. 3) weiter unter die als Andrückzunge wirkende Karton­lasche 39 geschoben, derart, daß die Andrückzunge den Dosierkammerbo­den 30 gegen die Schüttseitenwand 4 drückt und durch Abknicken an der Rillung 29 und 32 in die aus Fig. 4 ersichtliche Schräge bringt. Bei dem Aufrichtevorgang wird außerdem die Längsklebelasche 16 um 90° gegenüber der Ebene der Schüttseitenwand 4 umgelenkt und kann zum Verbinden mit der heranzufaltenden Seitenwand 1 verwendet werden.

    [0015] Bei dem beschriebenen Aufrichtvorgang richtet sich die integrierte Dosier­kammer selbsttätig mit auf. Wie sich durch Vergleich von Fig. 1 bis 3 und Fig. 4 ergibt, steht die Dosierschachtwand 20 der aufgerichteten Faltschachtel der Schüttöffnung 15 im oberen Bereich der Schachtel gegenüber und verhindert durch die Abgrenzung zum Schachtelinnern ein Nachfließen des Produkts beim jeweiligen Dosiervorgang.

    [0016] Da die Dosierschachtwand 20, die Dosierkammerwand 25 und der Dosier­ kammerboden 30 den ganzen Querschnitt der aufgerichteten Faltschach­tel ausfüllen müssen, muß die mit a bezeichnete Breite der Elemente 20, 25 und 30 gleich der Breite a der Schüttseitenwand 4 sein. Durch den seitlichen Versatz x von Dosierschachtwand 20 und Dosierkammer­wand 25 im Zuschnitt nach Fig. 2 wird das Maß des Abstands zwischen den Flächen 20 und 25 in der aufgerichteten Schachtel vorgegeben (vgl. Fig. 4). Die Länge y nach Fig. 2 ist ein Maß für die Dosierkammerhöhe und damit ebenso wie x ein Maß für den Inhalt der in die obere, die Schüttöffnung enthaltende Schachtelecke integrierte Dosierkammer. In der Praxis hat es sich als günstig erwiesen, die in Richtung der Längs­kante 19 gemessene Länge des Dosierkammerbodens 30 so zu wählen, daß der Boden 30 beim Aufrichten mit der Schüttseitenwand 4 einen Winkel w (Fig. 4) von 28 bis 35° einschließt.

    [0017] Die Handhabung der aus den Zuschnitten aus Fig. 1 bis 3 aufgerichteten Faltschachtel ist denkbar einfach. Es genügt ein Schwenken um mehr als 90°, derart, daß die Seitenwand 4 mit der Schüttöffnung 15 etwa in die Horizontale gelangt. Bei diesem Kippen um mehr als 90° wird der Inhalt der Dosierkammer durch die Ausschüttöffnung 15 geleert. Beim Zurückschwenken und Wiederaufrichten des Pakets wird die Do­sierkammer durch das beim Kippen in den an die Ausschüttöffnung 15 benachbarten Eckenbereich der Schachtel gelangte Produkt wieder ge­füllt. Da die Dosierkammer nur ein begrenztes Volumen besitzt, kann sie auch durch wiederholtes Kippen oder durch Über-Kopf-Stellung der Schachtel nicht übermäßig viel Produkt aufnehmen.

    [0018] In Fig. 5 wird ein weiteres Ausführungsbeispiel eines flachliegenden Faltschachtelzuschnitts schematisch dargestellt. Der Zuschnitt nach Fig. 5 unterscheidet sich von demjenigen nach Fig. 1 bis 3 vor allem da­durch, daß die einzelnen Bauteile derDosiervorrichtung auf eine fünfte (5) und eine sechste (6) Seitenwand aufgeteilt werden. Die über eine geteilte Längsklebelasche 17 an die Schüttseitenwand 4 angelenkten Bestandteile der fünften Seitenwand 5 stimmen in den Bauteilen 20, 25 und 30 und daran hängenden Laschen und Feldern im wesentlichen mit dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 bis 3 überein. Besonderheiten er­geben sich vor allem betreffend die Konstruktion der Andrückzunge. Diese wird nach Fig. 5 aus zwei an die Längskante 43 der Seitenwand 1 über eine Längsklebelasche 18 angeformten Kartonlaschen 44 und 45 gebildet. Zur Kartonlasche 44 gehört außer der Längsklebekante 18 ein Längsklebestreifen 46, während die Kartonlasche 45 einen Längsklebe­streifen 47 aufweist. Für die Funktion der aus den Kartonlaschen 44 und 45 zu bildenden Andrückzunge ist außerdem ein Ausschnitt 48 am Kopf derLasche 44 wichtig.

    [0019] Beim Aufrichten, z.B. beim Durchlauf in einer Faltschachtelklebema­schine, des Zuschnitts nach Fig. 5 wird zunächst die fünfte Seitenwand 5 an der Rill-Linie 19 um 180° auf die Seitenwände 3 und 4 umgelegt, wobei die Klebefläche 27 mit der Seitenwand 3 verklebt wird. Gleich­zeitig wird die Kartonlasche 45 der sechsten Seitenwand an ihrer Rill-­Linie 50 um 180° auf die Kartonlasche 44 umgelegt, wobei die Klebe­fläche 47 mit der Andrücklasche 44 in deren Bereich auf der Rückseite der Längsklebekante 18 verklebt. Als nächstes werden die zusammenge­klebten Kartonlaschen 44 und 45 an der Rill-Linie bzw. Längskante 43 um 180° auf die Seitenwand 1 umgelegt, derart, daß die Kartonlasche 45 lose der Seitenwand 1 gegenübersteht.

    [0020] Die Längsklebestreifen 17 und 18 ergeben eine pulverdichte Längsklebung, wenn die Seitenwand 1 mit den umgefalteten Kartonlaschen 44, 45 und die Seitenwand 2 zusammen um 180° auf die Seitenwand 3 und 4 auf die fünfte Seitenwand 5 umgelegt werden. Beim Umfalten der Wände 1 und 2 mit den Kartonlaschen 44 und 45 verklebt die Klebefläche 46 mit der Seitenwand 4. Nach dem Längskleben der Faltschachtel wird der in Bezug auf die Schüttseitenwand 4 schräg stehende Dosierkammer­boden 30 nach Fig. 2 durch den Andruck der um insgesamt 360° umge­legten und verklebten Kartonlasche 45 in die Schräge gebracht bzw. arretiert. Der untere Rand des Dosierkammerbodens 30 und die daran angelenkte Staublasche 34 gleiten beim Aufrichten selbsttätig in Richtung senkrecht zur Längskante 19 der Schüttseitenwand 4 beginnend im Aus­schnitt 48 unter die freie Kante 49 der Kartonlasche 45. Ebenso wie im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 bis 4 werden auch in diesem Fall die Staublaschen 33 und 34 eng an die Seitenwände 3 bzw. 4 angelegt.

    [0021] Eine weitere Modifikation der Faltschachtel-Ausführung nach Fig. 5 wird in Fig. 6 verdeutlicht. Es werden im wesentlichen die gleichen Bauteile wie in Fig. 5 vorgesehen, jedoch fehlt die äußere Kartonlasche 45. Beim Aufrichten wird die Kartonlasche 44 an der Längskante 43 um 180° auf die Seitenwand 1 umgelegt. Im übrigen wird der Zuschnitt ebenso wie derjenige von Fig. 5 aufgerichtet.

    Bezugszeichenliste



    [0022] 

    1 bis 4 = Seitenwände

    5 = fünfte Seitenwand

    6 = sechste Seitenwand

    7 bis 10 = obere Klappen

    11 bis 14 = untere Klappen

    15 = Schüttöffnung

    16 = Längsklebestreifen

    17,18 = Längsklebestreifen, geteilt

    19 = Längskante

    20 = Dosierschachtwand

    21, 22 = Rill-Linien

    23 = Seitenkante (4)

    24 = Schnittlinie

    25 = Dosierkammerwand

    26 = Rill-Linie

    27 = Klebefläche

    28, 29 = Rill-Linie

    30 = Dosierkammerboden

    31, 32 = Rill-Linien

    33, 34 = Staublaschen

    35 = Schnittlinie

    36 = Brückenmaterial

    37, 38 = Klebefläche

    39 = Kartonlasche

    40 = Ausschnitt

    41 = Rill-Linie

    42 = Pfeil

    43 = Längskante (1)

    44, 45 = Kartonlaschen

    46, 47 = Längsklebestreifen

    48 = Ausschnitt

    49 = freie Kante

    50 = Rill-Linie

    a = Breite

    x = Versatz

    y = Dosierkammerhöhe

    w = Winkel




    Ansprüche

    1. Faltschachtel mit einer am oberen Ende einer Schüttseitenwand (4) vorgesehenen Schüttöffnung (15) und dieser im Schachtelinnern vorge­schalteter, integrierter Dosiervorrichtung für rieselfähige Pulverprodukte und Granulate mit einer an die Schüttseitenwand (4) angelenkten, zu­sätzlichen Schachtelfläche (5) bestehend aus einer sich quer zu der Schütt­öffnung (15) über die ganze Schüttseitenwandbreite (a) erstreckenden Dosierschachtwand (20), welche geschnitten (24) sowie an der Schnitt­stelle zum Bilden einer Dosierkammerwand (25) in das Schachtelinnere hinein parallel versetzt (x) ist, und welche mit der an die Schüttseiten­wand angelenkten Schachtelseitenwand (3) zu verbinden ist, da­durch gekennzeichnet, daß die Dosierschachtwand (20) im Bereich angrenzend an die Schüttöffnung (15) geschnitten ist und daß die Dosierkammerwand (25) mit einer vorgegebenen Dosierhöhe unterhalb des Schnitts zum Bilden einer Dosierkammer an die Schütt­seitenwand (4) heran abgeknickt sowie als Dosierkammerboden (30) zwischen der Schüttseitenwand (4) und einer daran befestigten Andrück­zunge (39, 45) arretiert ist.
     
    2. Faltschachtel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Do­sierkammerboden (30) ausgehend von der Dosierkammerwand (25) schräg (w) in Richtung auf die Schüttseitenwand (4) abfällt.
     
    3. Faltschachtel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Dosierkammerboden (30) - gegebenenfalls mit einer an seine Längs­kante (32) angelenkten Staublasche (34) - an der Schüttseitenwand (4) zwischen dieser und der Andrückzunge (39, 45) anliegt.
     
    4. Faltschachtel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, da­durch gekennzeichnet, daß der Dosierkammerboden (30) mit einer an seine im flachliegenden Zuschnitt von der Schüttseitenwand (4) wegge­wandten Seitenkante (31) angelenkten Staublasche (33) nach dem Aufrich­ten an die der Schüttseitenwand (4) angelenkte Faltschachtelwand (3) stößt.
     
    5. Faltschachtel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, da­durch gekennzeichnet, daß die Andrückzunge (39) aus derselben zusätz­lichen Schachtelfläche (5) wie die Dosierkammer gebildet ist.
     
    6. Faltschachtel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, da­durch gekennzeichnet, daß die Andrückzunge (45) aus einer der zusätz­lichen fünften Schachtelfläche (5) bezüglich der Folge der Schachtel­wände (1 bis 4) diametral gegenüberliegend angelenkten sechsten Schach­telfläche (6) gebildet ist.
     
    7. Faltschachtel nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der mit der Schüttseitenwand (4) zu verbindende Randbereich der Andrück­zunge (39, 45) durch Umfalten gedoppelt ist und daß der umgefaltete Randbereich (37) auf beiden Flächen mit der jeweils angrenzenden Fläche (4, 38) verbunden, insbesondere verklebt, ist.
     
    8. Faltschachtel nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 7, da­durch gekennzeichnet, daß die Andrückzunge an zumindest einen Teil der zum Schlauchen des Zuschnitts dienenden Längsklebelasche (16, 17) angeformt ist.
     
    9. Faltschachtel nacheinem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, da­durch gekennzeichnet, daß die Andrückzunge (39, 45) im Verbindungsbe­reich, insbesondere Klebebereich, auf der Schüttseitenwand (4) gedoppelt ist, derart, daß der Dosierkammerboden (30) beim Aufrichten (42) unter der Zunge verschließbar ist.
     




    Zeichnung