[0001] Gegenstand der Erfindung sind Hydrophobierungs- und Oleophobierungsmittel, die
A. eine Perfluoralkylgruppe enthaltende Verbindungen und
B. Quaternierungsprodukte basischer Fettsäureamide enthalten,
Verfahren zur Textilausrüstung mit diesen Mitteln sowie die Verwendung von Quaternierungsprodukten
basischer Fettsäureamide als Extender in Verfahren zur Textilausrüstung mit Verbindungen
gemäß A.
[0002] Als Perfluoralkylgruppen enthaltende Verbindungen A. sind die als Hydrophobierungs-
und Oleophobierungsmittel bekannten Verbindungen verwendbar. Bevorzugt handelt es
sich um Verbindungen mit einem Perfluoralkylrest mit 2 - 20 Kohlenstoffatomen. Der
Perfluoralkylrest kann durch ein Zwischenglied, z. B. Sauerstoff, unterbrochen sein
und mit einer reaktiven oder polaren Trägergruppe oder mit der Kette eines Polymers
verknüpft sein. Sowohl die Trägergruppe als auch das Polymer dienen dazu, den inerten
Fluorkohlenwasserstoff-Rest als Träger der Phobierungsfunktion in eine stabile Zubereitung,
z. B. in wäßrigem Medium überführen zu können oder auch um die Haftung und Permanenz
der Fluorkohlenwasserstoffgruppierung auf dem Substrat herbeizuführen. Beispiele solcher
Perfluorverbindungen sind Perfluorcarbonsäuren oder -sulfonsäuren bzw. deren Salze
und Abkömmlinge wie Amide und (Co)Polymerisate aus ungesättigten Verbindungen, die
den genannten Perfluoralkylrest enthalten, mit gegebenenfalls fluorfreien Monomeren,
z. B. in Form von Polymerdispersionen bzw. -latices. Geeignete ungesättigte Verbindungen
mit einem Perfluoralkylrest sind beispielsweise aus der US-P 3 916 053 bekannt.
[0003] Bevorzugte Verbindungen sind Acrylat-(Co)Polymere mit einem Fluorgehalt von 20 -
45, insbesondere 35 - 45 Gew.-%. Verbindungen dieser Art werden beispielsweise in
den US-Patentschriften 3 356 628, 3 329 661, 3 752 783 und 4 296 224 beschrieben.
[0004] Da diese Fluorverbindungen teuer sind und oft mit Hilfe anderer, in eine Phobierungsformulierung
einzubringender Hilfsmittel auf dem Substrat zusätzlich fixiert werden müssen, werden
sie bisweilen in Kombination mit als Extender wirksamen Paraffinfraktionen bzw. Paraffinwachsen
und/oder Fettsäureestern und Melamin-, Harnstoffharzen oder sonstigen Harzen zumeist
auf Basis von Methylolverbindungen eingesetzt (z. B. Vergl. Chwala/Anger: Handbuch
der Textilhilfsmittel, Verlag Chemie-Weinheim - New York - 1977, Seite 745 - 747,
771).
[0005] Derartige Formulierungen erreichen auch bei herabgesetzten Gehalten an Fluorkomponenten
gelegentlich ausreichende bis gute Phobierungseffekte auf verschiedensten Substraten,
wobei allerdings, z. B. bei Wolle, relativ hohe Auflagemengen erforderlich sind.
[0006] Es ist jedoch wünschenswert, die beabsichtigte Phobierwirkung nicht durch Erhöhung
der Auflagemenge, sondern durch Verbesserung der eigenen Phobie des Auflagematerials
bzw. der gegebenenfalls in Wechselwirkung mit dem Substrat stehenden Auflage von Phobierungsmaterial
zu erzielen. Dieses Ziel kann gemäß dem Stande der Technik erreicht werden, wenn man
die Menge des in den Phobierungsformulierungen neben den Fluorverbindungen enthaltenden
Extenders vermindert, wodurch jedoch die durch die Mitverwendung von Extendern und
sonstigen Hilfsmitteln angestrebten Vorteile verloren gehen.
[0007] Mit den quaternierten basischen Fettsäureamiden wurde nun überraschenderweise eine
Gruppe von Extendern gefunden, die in Kombination mit der Phobierung dienenden Fluorverbindungen
auf verschiedensten Substraten Phobierungen von überraschend hoher Qualität und Permanenz
ergeben und darüberhinaus gestatten, die erforderliche Menge an Fluorverbindungen
erheblich zu senken.
[0008] Als quaternierte basische Fettsäureamide werden insbesondere Umsetzungsprodukte
von Fettsäuren mit mehr als 8 C-Atomen, Polyaminen und 0,5 bis 5 Äquivalent Epichlorhydrin
bezogen auf Aminogruppe im basischen Amid verstanden.
[0009] Bevorzugte Fettsäuren sind geradkettige oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte
Fettsäuren mit 12 - 22 Kohlenstoffatomen oder deren Gemische, insbesondere solche
mit Schmelzpunkten über 30° C.
[0010] Bevorzugte Polyamine sind Polyalkylenpolyamine und insbesondere Polyethylenpolyamin-Gemische,
die bei der Umsetzung von Dihalogenethan mit Ammoniak erhalten werden. Von diesen
Gemischen sind wiederum diejenigen zu nennen, die aus Polyethylenpolyaminen mit mindestens
3 Aminogruppen, insbesondere 3 - 7 Aminogruppen, bestehen. Sie werden beispielsweise
durch Abdestillieren der Di- und Triaminfraktion aus den vorstehend genannten Umsetzungsprodukten
von Dichlorethan und Ammoniak erhalten.
[0011] Die basischen Amide werden daraus erhalten durch Umsetzung von 0,75 - 1,5, insbesondere
0,8 - 1,1 Äquivalent Fettsäure pro primäre Aminogruppe des Polyethylenpolyamins.
[0012] Quaternierte basische Amide B., die bevorzugt durch Quaternierung in wäßrigem Medium
hergestellt werden, werden beispielsweise in der GB- 711 404, in den deutschen Offenlegungsschriften
35 15 479 und 35 27 976 beschrieben. Besonders bevorzugte Amide B. sind aus EP-A-0
008 761 und DE-A-35 15 480 bekannt. Aus diesen Veröffentlichungen ist die Verwendung
der in wäßrigem Medium mit Epichlorhydrin umgesetzten Amide als Papierleimungsmittel
bekannt.
[0013] Die erfindungsgemäßen Mittel dienen jedoch insbesondere als Textilausrüstungsmittel.
Sie liegen vorzugsweise als wäßrige Dispersionen vor. Das Mengenverhältnis von A :
B liegt beispielsweise bei 2 : 1 bis 1 : 10, insbesondere bei 1 : 1 bis 1 : 6, bezogen
auf Feststoffgehalt. Bevorzugt enthalten die wäßrigen Dispersionen einen Gesamtfeststoffgehalt
von 0,5 - 50, vorzugsweise 5 - 25 Gew.%.
[0014] Es handelt sich um stabile Dispersionen, die als solche in den Handel gebracht werden
können. Sie können weitere Bestandteile wie andere Textilhilfsmittel, z. B. Kunstharze,
enthalten. Bevorzugt sind diese weiteren Bestandteile nichtionisch oder kationisch.
[0015] Die wäßrigen Dispersionen können vor der Anwendung auf den Textilmaterialien noch
weiter mit Wasser verdünnt werden. Das Verhältnis von wäßriger Dispersion zum Textilmaterial
wird so gewählt, daß eine Auflagemenge von 0,5 - 15,0 g, vorzugsweise 0,5 - 5,0 g
und insbesondere 0,5 - 1,5 g, Gesamtfeststoff der erfindungsgemäßen Mischung pro kg
Textilmaterial erzielt wird.
[0016] Überraschend zeigte es sich, daß bereits mit diesen relativ geringen Auflagemengen
hervorragende Hydrophobierungs- und Oleophobierungseffekte erzielt werden können.
[0017] Mit den erfindungsgemäßen Mischungen können natürliche und synthetische Materialien
wie Fasern, Filamente, Garne, Vliese, Gewebe, Gewirke und Gestricke aus insbesondere
Cellulose und ihren Derivaten aber auch aus Polyester-, Polyamid- und Polyacrylnitrilmaterialien,
Wolle oder Seide erfolgreich ausgerüstet werden.
[0018] Die hydrophobierten bzw. oleophobierten textilen Gebilde, etwa Vliese oder insbesondere
Gewebe finden z. B. Einsatz zur Herstellung von Regenschirmbespannungen, Zelten,
wasserabweisenden Bekleidungen oder Bezügen, Ballonhüllen, Markisen, textilen Bodenbelägen,
Verpackungsmaterialien oder Schuhwerk.
[0019] Die Ausrüstung erfolgt nach bekannten Verfahren, vorzugsweise nach dem Auszieh-
oder Foulard-Verfahren beispielsweise zwischen Raumtemperatur und 40° C, aber auch
durch Pflatschen oder Besprühen mit einer nachgeschalteten Temperaturbehandlung bei
80 - 180, vorzugsweise 120 - 150° C.
[0020] Von Interesse ist die Beobachtung, daß einerseits die erfindungsgemäßen Textilausrüstungsmitel
gegenüber den als Papierleimungsmittel bekannten Komponenten B. keine Vorteile in
Bezug auf eine Leimungswirkung bei Papier erbringen, andererseits die als Papierleimungsmittel
bekannten Produkte keine ausreichende Textilhydrophobierung bewirken. Dieses Verhalten
der erfindungsgemäß zum Einsatz kommenden Mischungen zeigt, daß die bekannte Wirkung
der als Papierleimungsmittel eingesetzten quarternierten basischen Fettsäureamide
keinen Schluß auf deren Eignung als Komponente der erfindungsgemäßen Phobierungsformulierungen
zuläßt, obgleich die Papierleimung einen Effekt darstellt, der vordergründig mit
einer Hydrophobierung vergleichbar zu sein scheint.
[0021] Die in den folgenden Beispielen angegebenen Teile und Prozente beziehen sich auf
das Gewicht, sofern nicht anderes vermerkt ist.
Papierausrüstung
[0022] Hier wird gezeigt, daß die Kombination eines quaternierten basischen Fettamides
B., das für die Papierleimung gut geeignet ist, mit einem für Zwecke der Textilhydrophobierung
gemäß dem Stande der Technik verwendeten polymeren Perfluoralkan-Wirkstoff A. keine
Verbesserung der Tintenschwimmzeiten bzw. Cobb-Werte beim Papier herbeiführt. Daher
war es nicht zu erwarten, daß diese Kombination auf dem Textilsektor eine ausgezeichnete
Hydrophobierwirkung zeigt.
[0023] Als Dispersion A. wird ein zur Textilhydrophobierung im Markt verwendetes, in ca.
15 %iger wäßriger Dispersion vorliegendes Perfluoralkangruppen enthaltendes Acrylat-Copolymeres
mit einem F-Gehalt von ca. 40 Gew.-% im Feststoff eingesetzt.
[0024] Als Dispersion B. wird eine ca. 15 %ige wäßrige Dispersion gemäß EP-A-0 008 761,
Leimungsmittel G, verwendet.
[0025] Die Dispersionen A. und B. werden nunmehr im Gewichtsverhältnis 1:2 gemischt.
[0026] Bei einer Einsatzmenge von 0,46 % bezogen auf Papierstoff werden bei der gemäß EP-A-0
008 761 durchgeführten Papierausrüstung und Leimungsprüfung folgende Tintenschwimmzeiten
gemessen:
Dispersion B.: 21 Sek.
Dispersion A. + B.: 16 Sek.
Textilausrüstung
Produkte
[0027] Für die folgenden Beispiele zur Darstellung der Verbesserung der Oleo- und Hydrophobierung
von Textilien wurden die nachstehend aufgeführten Produkte verwendet:
Quaternierte basische Fettamide:
[0028] Komponente I: ca. 15 %ige wäßrige Dispersion gemäß EP-A-0 008 761, Leimungsmittel
G.
Komponente II: 156 Teile einer hydrierten Fischölfettsäure mit einem Gehalt von ca.
80 % Behensäure, Säurezahl 167, Erstarrungspunkt ca. 67° C, werden mit 56 Teilen
eines Mischamins aus ca. 40 % Triethylentetramin, 30 % Tetraethylenpentamin und 30
% Pentaethylenhexamin bei 175° C unter Abdestillieren des Reaktionswassers zum Amid
umgesetzt.
Dann werden unter Rühren 1390 Teile Wasser zugesetzt und die Temperatur auf 80° C
eingestellt. Nun werden 60 Teile Epichlorhydrin eingerührt. Man läßt 2 Stunden rühren
und fügt nach Abkühlung auf 50° C eine Lösung von 1,3 Teilen NaCl in 100 Teilen Wasser
hinzu.
Man erhält eine ca. 15 %ige Dispersion.
Komponente III: wie Komponente II; als Fettsäure wird jedoch ein Gemisch aus gleichen
Teilen technischer Behensäure und technischer Ölsäure verwendet.
Komponente IV: Eine Mischung aus 50 % eines Kondensationsproduktes, hergestellt aus
1 Mol Hexamethylol-melamin-pentamethyläther, 1,5 Mol Behensäure und 0,9 Mol Methyldiäthanolamin
bei 130° C währen 3 Stunden und 50 % Paraffin (Schmelzpunkt 52° C).
Perfluoralkylgruppenenthaltendes Phobiermittel:
[0029] Komponente V: Ein als 15 %ige wäßrige Dispersion vorliegendes Perfluoralkan-Gruppen
enthaltendes Acrylat-Copolymeres mit einem Fluorgehalt von ca. 40 % im Feststoff.
[0030] Für die Flächenstabilisierung der Textilsubstrate aus Baumwolle und Baumwolle/Synthesefasern
bzw. zur Griffgestaltung der PAC-Markisenstoffe werden handelsübliche Kunstharze
und entsprechende Katalysatoren mitverwendet.
Kunstharz A: Fixapret CPN (BASF)
Kunstharz B: ACRAFIX M (Bayer)
Katalysator: Zinknitrat
[0031] Aus diesen Komponenten werden Phobierungsflotten hergestellt, die je nach Textilfasersubstrat
unterschiedliche Mengen der Komponenten enthalten.
Prüfmethoden
[0032] Nach einer 24-stündigen Klimatisierung bei 20° C ± 2° C und 65 % relativer Luftfeuchtigkeit
werden die ausgerüsteten Textilmuster den entsprechenden Prüfungen unterzogen.
1. Die Beregnungsprüfung erfolgt in Anlehnung an DIN 53 888 mit dem Beregnungsprüfgerät
nach Dr. Bundesmann.
Bewertung
a) Abperlzeit in Minuten
b) Abperleffekt in Noten 5-1
Note 5 bedeutet höchster Abperleffekt
Note 1 bedeutet geringster Abperleffekt
c) Wasseraufnahme W in %
d) Wasserdurchschlag in cm³
2. Die Wasserdichtheitsprüfung erfolgt in Anlehnung an DIN 53 886 (Schoppertest).
3. Der Ölabweisungstest erfolgt in Anlehnung an ATTCC Test Methode 118-1978.
Bewertung
[0033] Die Note für die Ölabweisung entspricht der am höchsten nummerierten Testflüssigkeit,
die das Fasermaterial innerhalb 30 Sekunden nicht benetzt:
Note 1 niedrigster Wert
Note 8 höchster Wert.
Beispiel 1
[0034] Ein Baumwoll-Gabardinegewebe mit einem m² -Gewicht von ca. 240 g wurde mit folgenden
Formulierungen auf dem Foulard ausgerüstet.
[0035] Die Baumwollware wurde in einem Chassis mit den obengenannten Flotten getränkt und
zwischen 2 Gummiwalzen (Foulard) abgequetscht. Die Flottenaufnahme danach betrug
70 % bezogen auf das Textilgewicht. Die Muster wurden bei 100° C getrocknet und während
5 Minuten bei 150° C behandelt. Die Prüfung ergab folgende Werte:
[0036] Die Auswertung zeigt, daß die Menge der eingesetzten Fluorkomponente V für eine Ausrüstung
ohne Extender zu gering ist und keine wasserabweisenden Effekte gibt.
[0037] Der Zusatz der Komponenten II, III und IV ergibt bei der Prüfung der Wasserabweisung
(a-d) Werte, die dem Standard einer Regenbekleidungsausrüstung entsprechen.
[0038] Die erfindungsgemäß beanspruchten Komponenten II und III ergeben diese Steigerung
schon bei einem Einsatz, bezogen auf Festsubstanz, von 3 g/l, während die nicht erfindungsgemäße
Komponente IV erst bei 10 g/l Einsatzmenge wirksam ist.
[0039] Ein gravierender Unterschied liegt auch im Griffausfall des behandelten Textilsubstrates:
Komponente IV verbessert den Griff gegenüber einer nur mit Komponente V behandelten
Textilware nicht, sondern beeinflußt den Griffcharakter mehr nach der rauheren, härteren
Seite.
[0040] Die Komponenten II und III bewirken dagegen einen weichen, glatten und fließenden
Griff.
[0041] Bekannt ist, daß Extender in Kombination mit Phobierungsmitteln auf Fluorbasis die
ölabweisende Wirkung erhöhen (z. B. Ausrüstungsformulierung d). Die Effektsteigerung
mit Komponente III stellt jedoch eine Verbesserung dar, die mit bekannten Extendern
nicht erreichbar ist.
Beispiel 2
[0042] Eine gefärbte Polyester/Baumwolle-Popelineware (67 % PES / 33 % Baumwolle) mit einem
m² -Gewicht von ca. 160 g wurde mit folgenden Formulierungen auf dem Foulard ausgerüstet:
[0043] Die Flottenaufnahme betrug 65 %, die nachfolgende Behandlung erfolgte wie bei Beispiel
1 beschrieben.
[0044] Die Prüfung ergab folgende Werte:
[0045] Die ausgerüsteten Muster wurden danach 5 mal bei 40° C auf einer Miele-Waschmaschine
Typ W 763 mit dem Pflegeleichtprogramm unter Zusatz eines haushaltsüblichen Waschmittels
gewaschen und bei 80° C in einem Miele-Haushaltstrockner getrocknet.
[0046] Die Prüfung ergab folgende Werte:
[0047] Die erfindungsgemäß beanspruchte Komponenten II verbessert die Waschbeständigkeit
von Fluorausrüstungen dergestalt, daß selbst nach 5 Maschinenwäschen ein vollständiger
Erhalt der Phobierwerte gegeben ist, während die Ausrüstungen ohne Extender bzw.
mit der Komponente IV deutlich abfallen bzw. nicht mehr vorhanden sind.
Beispiel 3
[0048] Die in Beispiel 2 beschriebene Textilware wurde nach dem gleichen Verfahren und der
gleichen Behandlung mit folgenden Flotten ausgerüstet.
Prüfungswerte:
[0049] Die Beregnungsprüfung zeigte bei den 4 Ausrüstungen sehr gute Abperlwerte während
der 10-minütigen Beregnungszeit.
[0050] Die Beregnungszeit wurde jetzt weiter geführt und der Zeitpunkt festgestellt, bei
dem die Oberfläche des Textils vollständig angenetzt war. Die Prüfungen des nach
Rezeptur d ausgerüsteten Textilmusters wurde nach 30 Stunden abgebrochen, nachdem
die Muster mit der erfindungsgemäßen Komponente I keinerlei Netzstellen zeigte und
mit der höchsten Note 5 abperlte. Die Bestimmung der Abperlnote erfolgte zum gleichen
Zeitpunkt.
Beispiel 4
[0051] Die in Beispiel 2 und 3 beschriebene Textilware wurde nach dem gleichen Verfahren
und der gleichen Behandlung mit folgenden Flotten ausgerüstet:
[0052] Bei Mitverwendung der erfindungsgemäß beanspruchten Komponente II in der Ausrüstungsflotte
werden schon op timale Hydrophobierwerte mit der Hälfte der normalerweise einzusetzenden
Fluormenge erreicht. Der Einsatz der Komponente IV zu dem Ausrüstungsbad erfordert
noch 75 % der Fluormenge.
Beispiel 5
[0053] Das zur Ausrüstung vorliegende Material ist ein Polyacryl-Markisenstoff: 290 g/m²
, spinndüsengefärbt, unter dem Markennamen DRALON (Bayer AG) gehandelt. Die Ausrüstung
wird foulardmäßig appliziert. Die Flottenaufnahme beträgt 75 % vom Warengewicht.
Nach einer Trocknung bei 100° C wird der Markisenstoff während 4 Minuten bei 150°
C behandelt.
[0054] Auch hier ist deutlich die Verbesserung der Beregnungs- und Wasserdichtheitswerte
mit dem Einsatz der Komponente I festzustellen. Der Einsatz der Komponente IV mit
der 3fachen Menge Festsubstanz erreicht die Prüfungswerte nicht. Die Ölabweisung wird
in keinem Fall verschlechtert.
Beispiel 6
[0055] Ein Polyamid-Taftgewebe für Regenschirmbespannung (m² -Gewicht: 70 g) wird mit folgenden
Flottenformulierungen auf dem Foulard ausgerüstet:
[0056] Die Naßgewichtszunahme beträgt ca. 62 %. Nach einer Trocknung von 10 Minuten bei
100° C im Trockenschrank wird die Polyamidware wärend 5 Minuten bei 150° C behandelt.
[0057] Die Beimischung der Komponente I zu der Fluorkomponente V ergibt optimale Beregnungswerte,
wobei die Wasserdurchschlagsmenge deutlich reduziert wird. Die Kombination mit der
Komponente IV zeigt bei Einsatz von 3 g/l Festsubstanz (gegenüber der Komponente
I mit 1,5 g/l Festsubstanz) eine deutliche Verschlechterung der Beregnungswerte,
die erst durch Anhebung der Einsatzmenge auf 10 g/l ausgeglichen wird. Die Ölabweisung
wird durch die Komponente I nicht verändert.
Beispiel 7
[0058] Woll- und wollhaltige Textilien benötigen zur praxisgerechten Hydro- und Oleophobierung
gegenüber reinen Synthesefasermaterialien extrem hohe Mengen fluorhaltiger Produkte.
[0059] An folgendem Beispiel soll aufgezeigt werden, daß auch hier die erfindungsgemäß beanspruchten
Formulierungen gute Wirkungen zeigen.
[0060] Ein Polyester-Wollmischgewebe (45 % Wolle und 55 % Polyester, Gewicht: 311 g/m²
) wird foulardmäßig wie folgt ausgerüstet:
[0061] Die Flottenaufnahme betrug 75 %. Nach einer Trocknung bei 100° C werden die Gewebe
3 Minuten bei 140° C behandelt.
[0062] Während mit der Fluorkomponente V keine Hydrophobwerte erzielt werden, erreicht die
Beimischung der erfindungsgemäß beanspruchten Komponente II optimale Beregnungswerte.
Durch die Komponente IV wird nur eine geringfügige Verbesserung gegenüber der nur
mit Komponente V ausgerüsteten Textilware erzielt.
Beispiel 8
[0063] Ein Wollgewebe mit einem Gewicht von 288 g/m² wird im Ausziehverfahren mit folgenden
Formulierungen ausgerüstet:
[0064] Das Flottenverhältnis (Warengewicht zu Flottenmenge) beträgt 1 : 30. Die Flotten
werden mit 60 %iger Essigsäure auf einen pH-Wert von 6 eingestellt.
[0065] Die Behandlung wird zuerst bei 18° C während 20 Minuten durchgeführt. Dann wird die
Flottentemperatur auf 40° C erhöht und nochmals 20 Minuten behandelt. Während des
gesamten Zeitraums wird die Ware in der Flotte gleichmäßig bewegt. Danach werden
die Wollmuster in einer Entwässerungszentrifuge auf einen Restfeuchtigkeitsgehalt
von 30 % abgeschleudert, bei 100° C getrocknet und 3 Minuten bei 140° C nacherhitzt.
[0066] Komponente V und die Mischung V mit IV ergeben keinerlei Hydrophobierwirkung. Erst
der Einsatz von Komponente I mit Komponente V zeigen sehr gute wasserabweisende Effekte
in der Beregnungsprüfung. Die Ölabweisung wird um eine bzw. 2 Noten gegenüber Rezeptur
a bzw. c erhöht.
[0067] Ausgezeichnete Ergebnisse werden in den genannten Tests auch dann erhalten, wenn
anstelle der Komponente I eine Verbindung eingesetzt wird, die durch Umsetzung mit
72 Teilen Epichlorhydrin (statt 36 Teilen) erhalten wurde, und/oder anstelle der Komponente
V folgende Fluoralkylverbindungen eingesetzt werden:
US-P 3 356 628, Beispiele 1A und 1B,
US-P 3 329 661, Beispiele 2A, 2B, 6A und 6B,
US-P 3 752 783, Beispiele 1a, 2a, 3a, 4a und 10a,
US-P 4 296 224, Beispiele 1 - 9.
1. Hydrophobierungs- und Oleophobierungsmittel, die
A. eine Perfluoralkylgruppe enthaltende Verbindung und
B. Quaternierungsprodukte basischer Fettsäureamide
enthalten.
2. Mittel nach Anspruch 1, die als Komponente A. Verbindungen mit einer Perfluoralkylgruppe
mit 2-20 Kohlenstoffatomen, die durch Sauerstoff unterbrochen sein kann, und mit
einer reaktiven oder polaren Trägergruppe oder mit der Kette eines Polymers verbunden
ist, enthalten.
3. Mittel nach Anspruch 1, die als Komponente A. Acrylat-(Co)Polymere mit einem Fluorgehalt
von 20-45 Gew.-% enthalten.
4. Mittel nach Anspruch 1, die als Komponente B. Umsetzungsprodukte aus Fettsäuren
mit mehr als 8 C-Atomen, Polyaminen und 0,5 bis 5 Äquivalent Epichlorhydrin bezogen
auf Aminogruppen im basischen Fettsäureamid enthalten.
5. Mittel nach Anspruch 4, die als Komponente B. Umsetzungsprodukte aus gesättigten
oder ungesättigten Fettsäuren mit 12-22 Kohlenstoffatomen, Polyalkylenpolyaminen
und 0,5 bis 5 Äquivalent Epichlorhydrin enthalten.
6. Mittel nach Anspruch 5, die als Komponente B. Umsetzungsprodukte enthalten, deren
Polyalkylenpolyamin-Komponente ein Polyethylenpolyamin-Gemisch darstellt, das bei
der Umsetzung von Dichlorethan mit Ammoniak und der Abtrennung des Di- und gegebenenfalls
Triamin-Anteils erhalten wird.
7. Mittel nach Anspruch 5, die als Komponente B Epichlorhydrin-Umsetzungsprodukte
enthalten, die durch Quaternierung mit Epichlorhydrin in wäßrigem Medium erhalten
werden.
8. Verfahren zur Ausrüstung von Textilien, dadurch gekennzeichnet, daß man Mittel
der Ansprüche 1-7 verwendet.
9. Verfahren zur Ausrüstung von Textilien, dadurch gekennzeichnet, daß man als Extender
die Komponente B. der Ansprüche 1-7 verwendet.
10. Textile Gebilde, ausgerüstet mit Mitteln der Ansprüche 1-7.