[0001] Die Erfindung betrifft eine quaderförmige Giebelpackung für Schüttgüter aus einem
Kunststoffmehrschichtverbund auf Trägermaterial, deren Kopf durch eine Stegnaht unter
Bildung zweier an den Endabschnitten der Stegnaht doppelt liegender dreieckiger Faltlappen
verschlossen ist, wobei je ein Faltlappen um eine gerade verlaufende Knickkante nach
außen auf die jeweilige Seitenwand umgelegt ist und das Packungsmaterial längs- und
quer- bzw. schrägverlaufende Nutlinien für die Korpus- und Boden- bzw. Giebelkanten
aufweist.,
[0002] Bei einer Giebelpackung entstehen beim Umlegen der doppelt liegenden dreieckigen
Faltlappen um die jeweils querverlaufende seitliche Knickkante des Packungskörpers
so hohe Spannungen in den Außenlagen der gleichfalls umgelegten Stegnaht, daß sogenannte
Stegnahtbrüche quer zur Stegnaht die Folge sind. Die Ursachen dafür sind teilweise
im ungünstigen Verlauf der Faserrichtung des Trägermaterials des Materialverbundes
(Faserverlauf in Richtung der Knickkante), der Verbunddicke des Materialverbundes
(Trägermaterials in Verbindung mit aufgesiegelten PE-Folien und in Sonderfällen als
Zwischenlage aufkaschierte Aluminiumfolie) des angewendeten Siegelverfahrens und in
der Tatsache zu suchen, daß im Bereich der Knickkante fünf Verbundlagen übereinander
liegen. Auch wenn die Stegnahtbrüche auf der Außenseite der Giebelpackung auftreten
und somit nicht direkt für eine undichte Packung sorgen, so sind diese Stegnahtbrüche
dennoch untragbar, weil bei Verwendung einer solchen Packung als Langzeitpackung Feuchtigkeit
von außen in die Verbundlagen eintritt und der ganze Siegel- und Packungsaufbau im
Laufe der Zeit von außen aufgeweicht wird, wodurch dann die Undichtigkeit der Giebelpackung
entsteht. Um die Stegnahtbrüche zu vermeiden oder wenigstens in Grenzen zu halten,
war man bisher gezwungen, das Packungsmaterial durch eine aufwendige Klimatisierung
(Temperatur- und Feuchtigkeitsregulierung) zu konditionieren, d.h. für die Packungsherstellung
inetwa geschmeidig zu machen.
[0003] Da diese Giebelpackungen aus einem vorgerillten Packungszuschnitt dadurch hergestellt
werden, daß vor der endgültigen Packungserstellung alle Nutlinien einmal vorgebrochen
und wieder in die ursprüngliche Planlage gebracht werden, bleiben durch das Vorbrechen,
insbesondere bei aluminiumkaschierten Zuschnitten auf der Packungsinnenseite, scharfkantige
Nutlinienaufwerfungen zurück. Dadurch wird die Kunststoffbeschichtung des Zuschnittes
insbesondere im Rillkreuz, d.h. an der Stelle, wo sich die in Längsrichtung verlaufenden
Korpusnutlinien und die am oberen Zuschnittrand quer verlaufende Stegnahtbasislinie
kreuzen, beim Ausformen und Flachlegen der Stegnaht durchstoßen, so daß bei der fertigen
Packung das Füllgut in das Verbundmaterial eindringen kann, wodurch eine beim Ausformen
und Flachlegen der Stegnaht Kontaminierung des Packungsinnenraums sowie des Füllgutes
erfolgt, sodaß die gewünschte langzeitige Haltbarkeit des Füllgutes hinfällig ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Giebelpackung der eingangs
genannten Art so zu verbessern, daß die Stegnahtbrüche in den auf die Schmalseite
der Packung umgelegten, die Stegnaht tragenden dreieckigen Faltlappeh vermieden und
ferner die
Rill
kreuzbrüche unterdrückt werden.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Packung in noch ausgerichtetem
Zustand im Giebelbereich zu jeweils wenigstens zwei senkrechten Korpusnutlinien, von
denen jeweils eine im Bereich jedes dreieckigen Faltlappens angeordnet ist, wenigstens
eine außerhalb der Flucht der Korpusnutlinie verlaufende Hilfsnutlinie aufweist, wobei
die Hilfsnutlinien auf jeweils gegenüberliegenden Seiten der Faltlappen angeordnet
Es hat sich auch gezeigt, daß die Anordnung der Hilfsnutlinien diagonal gegenüberliegenden
Seiten in bezug auf die Faltlappe ausreicht, so daß die Hilfsnutlinien bezüglich der
umgelegten Stegnaht einmal oberhalb und einmal unterhalb zu liegen kommen. Zur Optimierung
des angestrebten Ergebnisses ist es auch möglich, die Packung im Giebelbereich an
jeder senkrechten Korpusnutlinie mit wenigstens einer außerhalb der Flucht der Korpusnutlinie
verlaufenden Hilfsnutlinie zu versehen. Dabei ist vorgesehen, daß die Korpusnutlinien
nicht bis in den Giebelbereich durchgezogen sind. Zur Erfüllung des Erfindungsgedankens
stehen neben den bereits erwähnten Variationen bezüglich der Lage der Hilfsnutlinien
noch mehrere Ausführungsmöglichkeiten zur Verfügung, die je nach Packungs- und Verbundaufbau
des Packungsmaterials zur Anwendung kommen können. So können beispielsweise die Hilfsnutlinien
zum einen parallel und zum . anderen schräg zur gedachten Verlängerung der Korpusnutlinie
verlaufen. Auch die Lage der Hilfsnutlinien in bezug zu den jeweiligen Korpusnutlinien
und der Zuschnittmittelachse ist variabel, so daß sie einerseits zur Zuschnittmittelachse
und andererseits zum jeweiligen Zuschnittsrand orientiert sein können, je nach dem,
womit die besseren Ergebnisse bei der Lösung der gestellten Aufgabe erreichbar sind.
Auch ist es in bestimmten Fällen von Vorteil, wenn die Hilfsnutlinien, ausgehend von
den Korpusecken und in bezug auf die Zuschnittmittelachse paarweise rechts- bzw. linksweisend,
sind. Besonders gute Ergebnisse zur Vermeidung von Stegnahtbrüchen und Aufwerfungen
im Rillkreuzbereich wurden dadurch erreicht, daß die Hilfsnutlinien gegenüber der
gedachten Verlängerung der Korpusnutlinien in einem Abstand des 3- bis 9-fachen, vorzugsweise
jedoch 6-fachen der Verbundstärke angeordnet worden sind. Ferner traten dann gute
Ergebnisse ein, wenn die Hilfsnutlinien von den Korpusecken kommend in einem Abstand
von 5 bis 15 mm vor der Stegnahtbasislinie endeten. Jedoch auch dann noch, wenn die
Hilfsnutlinien von den Korpusecken bis zur Stegnahtbasislinie verlaufen, werden noch
gute Ergebnisse erzielt. Alternativ dazu können die Hilfsnutlinien von den Korpusecken
bis zum Zuschnittrand verlaufen, jedoch wird dann vorgeschlagen, die Stegnahtbasislinie
im Bereich der Hilfsnutlinien zu unterbrechen.
[0006] Durch die Einbringung der Hilfsnutlinien anstatt der durchgezogen Korpusnutlinien
wird erreicht, daß bei der Herstellung von dickwandigen Packungen und letztendlich
beim Verschließen derselben, in der Füllmaschine die Haltbarkeit des Stegnahtverschlusses
in seiner ursprünglichen Erstellungsform erhalten bleibt. Dabei ist es gleichgültig,
ob die Packung direkt vom Zuschnitt oder vom Zwischenprodukt, dem Mantel, hergestellt
worden ist. Stegnahtbrüche, wie sie beim Stand der Technik üblich waren, werden nunmehr
vermieden, woduch Packungen, die aus verhältnismäßig dicken Verbundmatecialien hergestellt
werden müssen, weiterhin als Langzeitpackungen einsetzbar sind, da das Eindringen
von Feuchtigkeit durch den Stegnahtbruch vermieden wird. Weiterhin ist von Vorteil,
daß die Hilfsnutlinien nicht deckungsgleich mit den Falz- und Vorbrechlinien sind,
weshalb sich bei der Falzung bzw. Vorbrechung in der Faltschachtelklebemaschine (zur
Herstellung der Packungsmäntel) die Innenschicht des Verbundes im Rillkreuzbereich
weniger stark aufwirft, und sich deshalb auch nicht beim flachgelegten Mantel scharf
ausbildet, weil der Mantel in der Falzlinie und nicht in der Hilfsnutlinie flachgelegt
wird. Hierdurch wird vermieden, daß die innere Polyäthylenschicht beim Ausformen und
Flachlegen der Stegnaht, beispielsweise durch die aufgeworfene Aluminiumfolie durchstoßen
wird, wodurch die gewünschte Dichtigkeit der Beschichtung erhalten bleibt.
[0007] Zur Packungsherstellung wird vorzugsweise ein Verfahren angewendet, bei dem die nicht
durchgezogen Korpuslinien im Giebelbereich als Falzlinien bei der Mantelbildung in
freier Faltung durch Umlegen und Falzung der jeweils benachbarten Zuschnitte erstellt
und damit vorgebrochen werden, wozu bei der Mantelbildung die Mäntel in Richtung der
Zuschnittlängsachsen bewegt werden, wobei jeweils der Boden jedes Mantels in Laufrichtung
vorne liegt. Durch diese Verfahrensweise wird das Trägermaterial durch die freie Faltung,
d.h. ohne vorherige Nutung beim Falzen und Wiederrückfalten gewalkt, so daß das Trägermaterial
spleißt und dadurch weich wird.
[0008] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und
werden im folgenden näher beschrieben.
[0009] Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch das Verpackungsmaterial bzw. Materialverbund.
Fig. 2 einen ebenen Zuschnitt mit parallelen Hilfsnutlinien,
Fig. 3 einen ebenen Zuschnitt mit zur Zuschnittmittelachse geneigten schrägen Hilfsnutlinien,
Fig. 4 einen Zuschnitteil mit im Rillkreuzbereich unterbrochenen Hilfsnutlinien,
Fig. 5 einen Zuschnitteil mit von der Zuschnittmittelachse nach außen weisenden schrägen
Hilfsnutlinien,
Fig. 6 einen aus einem der Zuschnitte nach den Figuren 2 bis 5 gebildeten Mantel.
Fig. 7 eine aus dem Zuschnitt nach Fig. 2 gebildete gerade verschlossene Giebelpackung
in perspektivischer Darstellung,
Fig. 8 eine Giebelpackung nach Fig. 7 mit umgelegten Faltlappen und obenliegender
Seitennaht in perspektivischer Darstellung,
Fig. 9 wie Figur 8, jedoch mit durch die Stegnaht teilweise verdeckter Seitennaht
in perspektivischer Darstellung,
Fig. 10 ein Querschnitt durch den Giebelbereich der Packung entsprechend der Schnittlinie
10 in Fig. 6.
Fig. 11
und 12 den Stand der Technik (Längsschnitt durch eine umgelegte Stegnaht bzw. umgelegter
Faltlappen mit Stegnahtbruch) und
Fig. 13
und 14 den Erfindungsgegenstand (Längsschnitt durch eine umgelegte Stegnaht bzw. umgelegter
Faltlappen ohne Stegnahtbruch entlang der Linie 14 in Fig. 8).
Fig. 15 'Ausschnitt eines Zuschnittes im Giebelbereich.
[0010] In Fig. 1 ist aus dem Schnitt des Verpackungsmaterials bzw. Materialverbundes 1 zu
erkennen, daß ein Trägermaterial 2, bestehend beispielsweise aus einem zwei- oder
mehrlagigem Karton oder geschäumtes Polystyrol auf seiner Oberseite, die gleich der
Außenseite der Packung ist, mit einer Polyäthylenschicht 3 beschichtet ist. Weiterhin
ist auf der zur Packungsinnenseite hinweisenden, unteren Schicht in diesem Ausführungsbeispiel
eine Aluminiumfolie 4 mit einer dünnen Polyäthylenschicht 5 aufkaschiert. Auf der
unteren Seite des Verbundquerschnittes, der tatsächlichen Packungsinnenseite, ist
eine dicke Polyäthylenfolie 6 aufkaschiert, die bei der fertigen Packung mit dem Füllgut
direkt in Kontakt kommt. Selbstverständlich sind für den Materialverbund 1 verschiedene
Materialkombinationen denkbar und werden auch praktiziert. So kann beispielsweise
das Trägermaterial 2 einen anderen als den vorbeschriebenen Aufbau haben. Darüberhinaus
wird beispielsweise bei der Verwendung der Giebelpackung als Milchbehälter auf die
Aluminiumfolie 4 mit der entsprechenden Polyäthylenkaschierung 5 verzichtet.
[0011] In Fig. 2 ist ein Zuschnitt 7 dargestellt, der aus dem Materialverbund l gefertigt
worden ist. Der im wesentlichen bekannte rechteckige Zuschnitt 7 besteht aus einem
mittleren Teil, dem Korpus 8 einem oberen Teil, dem Kopf 9 und einem unteren Teil,
dem Boden 10. Der Korpus 8 ist durch waagerechte und senkrechte
Korpusnutlinien 11 bzw. 12 begrenzt. Eben diese Korpusnutlinien 11,12 bilden die Korpusvorderseite
13, die Korpusrückseite 14.114 und die Korpusseitenwände 15, 16.
[0012] Der Kopf 9 weist die Giebelflächen 17,18,118 auf sowie die dreieckigen Faltlappen
20.21. Im oberen Teil des Kopfes 9 läuft parallel zur oberen Zuschnittkante 22 mit
verhältnismäßig geringem Abstand die Stegnahtbasislinie 23. Diese Stegnahtbasislinie
23 läuft gleichzeitig durch die Schnittpunkte der die dreieckigen Faltlappen 20,21
begrenzenden Nutlinien 24,25. Die in der Zeichnung im Kopf 9 punktiert dargestellten
Verlängerungen der senkrechten Korpuskanten bzw. Korpusnutlinien 12 sind im Zuschnitt
nicht geprägt, sondern werden später bei der Packungsherstellung bzw. bei der Herstellung
des Packungsmantels 26 (siehe Fig. 6) in freier Faltung gefalzt. Diese punktierten
Linien sollen hier mit Falz 27 bis 30 bezeichnet werden. In geringem Abstand zu diesem
Falzen 27 bis 30 sind parallele Hilfsnutlinien 31 bis 3
4 in den Zuschnitt eingebracht. Im dargestellten Beispiel sind diese parallelen Hilfsnutlinien
31 bis 34 in bezug zu den Korpusnutlinien 12 zwischen diesen und einer gedachten Zuschnittmittelachse
35 in den Zuschnitt eingerillt worden.
[0013] In Fig. 3 ist ein Zuschnitt gezeigt, der grundsätzlich dem Zuschnitt in Fig. 2 entspricht.
Der einzige Unterschied liegt darin, daß die Hilfsnutlinien 36 bis 39 nicht mehr parallel,
sondern nunmehr schräg verlaufen. Der Ausgangspunkt für diese Hilfsnutlinien 36 bis
39 geht jeweils von den Kreuzungspunkten der waagerechten und senkrechten Korpusnutlinien
11,12 aus, die bei der fertigen Packung die oberen Packungseckpunkte 41 bis 44 bilden.
Dabei ist die Schräglage so geneigt, daß die Endpunkte der Hilfsnutlinien 36 bis 39
im Abstand 40 von den Falzlinien 27 bis 30 an der oberen Zuschnittkante 22 des Zuschnittes
enden. Dabei weisen die Hilfsnutlinien 36-39 mit ihrer Schräglage auf die Zuschnittmittelachse
35 hin.
[0014] In den Fig. 4 und 5 sind weitere Varianten für die Hilfsnutlinien 45 bis 47 dargestellt,
wobei diese grundsätzlich vom gleichen Eckpunkt 41 bis 44 ausgehen, nunmehr jedoch
von der Zuschnittsmittelachse 35 wegweisend angeordnet sind. Der Endpunkt dieser Hilfsnutlinien
45 bis 47 liegt mit dem gleichen Versatz, dem Abstand 40 an der Zuschnittkante 22,
jedoch wie bereits erwähnt, nunmehr außerhalb des Abstandes der jeweiligen senkrechten
Korpusnutlinien 12 und der Zuschnittsmittelachse 35. In
Fig. 4 ist noch eine Besonderheit dargestellt, in dem die Hi
lfsnutlinie 45 mit dem Abstand 48 vor der Stegnahtbasislinie 2
3 endet. In Fig. 5, linke Seite, ist dagegen die Hilfsnutlinie
46, wie oben beschrieben, bis zur Zuschnittkante 22 durchgeführt. Hier wurde die Stegnahtbasislinie
23 im Bereich der Falzlinie 29 und der Hilfsnutlinie 46 unterbrochen.
[0015] In
Fig. 6 ist ein Mantel 26 dargestellt, der aus den Zuschnitten 7 entsprechend der Fig.
2 bis 5 auf einer Faltschachtelklebemaschine oder in einem Füller hergestellt worden
ist. Zu dessen Herstellung wird der Zuschnitt 7 in Laufrichtung (Boden voraus) entsprechend
Pfeil 50 durch eine der vorgenannten Maschinen geführt. Dabei werden die einzelnen
Zuschnittseiten 14,114,15 und 16, die die entsprechenden Packungsseiten, und zwar
die Rückseite und die jeweiligen Seitenwände bilden, nacheinander von der Flachlage
um 18
0° herumgelegt, so daß sich die jeweils benachbarten Zuschnitteile fläching berühren.
Anschließend werden diese Zuschnitteile wieder in ihre ursprüngliche Lage zurückbewegt
(Planlage). Dieser Vorgang wird mit Vorbrechen bezeichnet. Bei diesem Vorbrechvorgang
wird die Falzlinie 27 (Verlängerung der il senkrechten Korpusnutlinie 12) in freier
Faltung erstellt, da in der punktierten Linie 27 keine Rillnut vorhanden ist. Lediglich
durch die benachbarte Hilfsnutlinie 36 entsteht gewissermaßen eine Führungshilfe für
die Falzlinie 27, so daß diese eine vorbestimmte Richtung einschlagen kann. Durch
dieses Vorbrechen wird der Karton 2 im Bereich des Kopfes 9 gespleißt (siehe Fig.
10), so daß der Materialverbund 1 elastisch und biegeweich wird und beim späteren
Umlegen des dreieckigen Faltlappens 20,21 im Stegnahtbereich nicht mehr bricht (siehe
Fig.
14). Nach dem Vorbrechen, d.h. nach dem die einzelnen Zuschnitteile wieder in ihrer
ursprünglichen Planlage, zumindest teilweise wieder zurückbewegt worden sind, werden
die Ränder der späteren Längsnaht 51 aktiviert, woraufhin dann die Rückseiten 14,114
wieder aufeinander zubewegt und zusammengefügt werden.
[0016] Diese vorbeschriebenen Vorgänge, wie Vorbrechen, Auseinanderbewegen und erneut Zusammenführen
ist zumindest für die Falzlinien 27 bis 30 als Walkvorgang zu betrachten, der dazu
führt, daß der mehrlagige Karton 2 in seinen einzelnen Schichten spleißt, wodurch,
wie bereits erwähnt, die für eine zerstörungsfreie Umlegung der dreieckigen Faltlappen
20,21 erforderliche Elastizität insbesondere für die Stegnaht 52 erreicht wird.
[0017] In Fig. 7 ist in perspektivischer Darstellung gezeigt, wie die parallelen Hilfsnutlinien
31 bis 34 in bezug zu den waagerechten Korpusnutlinien 11 und den Falzlinien 27 bis
30 verlaufen. In diesem Zustand sind die dreieckigen Faltlappen 20,21 sowie die Stegnaht
52 noch nicht umgelegt worden. Dies ist erst in Fig. 8 und 9 geschehen und entsprechend
dargestellt. Der Unterschied zwischen diesen beiden Darstellungen liegt lediglich
darin, daß die Stegnaht 52 in Fig. 8 nach links und in Fig. 9 nach rechts umgelegt
worden ist.
[0018] Diese Umlegevarianten für die Stegnaht 52 entstehen durch unterschiedliche Konstellationen
der jeweils eingesetzten Füllmaschinen. Es ist noch darauf hinzuweisen, daß in den
Fig. 8 und 9 der jeweils von der Stegnaht 52 überdeckte Giebel (Fig. 8, Giebel 17
und Fig. 9, Giebel 118) um das zweifache Maß 53 kleiner sein muß, um auch hierdurch
eine Übergroße Spannung in der jeweils oberen Verbundlage der Stegnaht 52 zu reduzieren.
[0019] In Fig. 10 ist ein Querschnitt des Mantels 26 aus Fig. 6 dargestellt. Dabei sind
die gespleißten Stellen 54 in der Kartonlage 2 deutlich zu erkennen. Gleichfalls erkennbar
ist die Lage der einzelnen Hilfsnutlinien, beispielsweise 36 bis 39 im gefalteten
Zustand. Das Gleiche gilt für die Hilfsnutlinien 31 bis 34.
[0020] In den Fig. 11 und 12 ist dargestellt, wie beim Stand der Technik alle Rillnutlinien
der einzelnen Lagen übereinanderliegen und beim
[0021] Umlegen dieser Lagen die Spannung in der äußeren Lage derart hoch wird, daß diese
bricht!
[0022] Wie aus den Fig. 13 und 14 zu ersehen ist, ist durch die Erfindung zunächst einmal
eine Verteilung der Hilfsnutlinien erfolgt und darüberhinaus durch den Walkvorgang
ein Spleißen der umzulegenden Materialverbunde bzw. -lagen erreicht worden, so daß
nunmehr aufgrund der möglichen größeren Umlegeradien 55 die Spannungen über alle Verbundlagen
verteilt werden, wodurch ein Brechen der äußeren Lagen vermieden wird.
[0023] In Fig. 15 ist in einem Ausschnitt eines Zuschnittes am Beispiel der Hilfsnutlinien
der Fig. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem die Stegnahtbasislinie
23 im Bereich der Hilfsnutlinie 46 bzw. 47 unterbrochen ist, wobei der Abstand 56
der Unterbrechung beispielsweise in der Größenordnung von etwa 6 - 10 mm liegt. Durch
diese Unterbrechung werden entlang der Hilfsnutlinien 46 bzw. 47 eindeutige, d.h.
gleichmäßige Verformungsverhältnisse geschaffen, die an keiner Stelle durch eine querverlaufende
Nutlinie gestört sind.
1. Quaderförmige Giebelpackung für Schüttgüter aus einem Kunststoffmehrschichtverbund
auf Trägermaterial, deren Kopf durch eine Stegnaht unter Bildung zweier an den Endabschnitten
der Stegnaht doppelt liegender dreieckiger Faltlappen verschlossen ist, wobei je ein
Faltlappen um je eine gerade verlaufende Knickkante nach außen auf die jeweilige Seitenwand
umgelegt ist, und das Packungsmaterial längs- und quer- bzw. schrägverlaufende Nutlinien
für die Korpus- und Boden- bzw. Giebelkanten aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Packung in noch aufgerichtetem Zustand im Giebelbereich (9) zu jeweils wenigstens
zwei senkrechten Korpusnutlinien (12), von denen jeweils eine im Bereich jedes dreieckigen
Faltlappens (20, 21) angeordnet ist, wenigstens eine außerhalb der Flucht der Korpusnutlinie
(12) verlaufende Hilfsnutlinie (31-34, 36-39, 45-47) aufweist.
2. Giebelpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsnutlinien (31-34,
36-39, 45-47) jeweils auf gegenüberliegenden Seiten der Faltlappen (20,21) angeordnet
sind.
3. Giebelpackung nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsnutlinien (31-34, 36-39, 45-47) jeweils auf diagonal gegenüberliegenden Seiten der Faltlappen (20,21)
angeordnet sind.
4. Giebelpackung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Packung im noch aufgerichtetem Zustand im Giebelbereich (9) zu jeder senkrechten
Korpusnutlinie (12) wenigstens eine außerhalb der Flucht der Korpusnutlinie (12) verlaufende
Hilfnutlinie (31-34, 36-39, 45-47) aufweist.
5. Giebelpackung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Korpusnutlinien
(12) nicht bis in die Giebelbereiche (9) durchgezogen sind.
6. Giebelpackung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsnutlinien
(31-34) parallel zur gedachten Verlängerung (27-30) der Korpusnutlinie verlaufen.
7. Giebelpackung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsnutlinien
(36-39) ausgehend von den Korpusecken (41-44) schräg zur gedachten Verlängerung (27-30) der Korpusnutlinien (12) verlaufen.
8. Giebelpackung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7. dadurch gekennzeichnet,
daß die Hilfsnutlinien jeweils zwischen den gedachten Verlängerungen der Hilfsnutlinien
(31-34, 36-39) und der Zuschnittmittelachse (35)
9. Giebelpackung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsnutlinien (45-47) jeweils außerhalb den gedachten
Verlängerungen (27-30) der Korpusnutlinien (12) und der Zuschnittmittelachse liegen.
10. Giebelpackung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hilfsnutlinien (36-39 und 45-47), ausgehend von den Korpusecken (41-44) und in bezug auf die Zuschnittmittelachse paarweise rechts- bzw. linksweisend, sind.
11. Giebelpackung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Versatz (40) der Hilfsnutlinien (27-30, 36-39, 45-47) gegenüber der gedachten
Verlängerung (27-30) der Korpusnutlinien (12) das 3 bis 9-fache, vorzugsweise das
6-fache der Verbundstärke (1) beträgt.
12. Giebelpackung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hilfsnutlinien von den Korpusecken (41-44) nur bis zu einem Abstand (48) von
5 bis 15 mm von der Stegnahtbasislinie (23) verlaufen.
13. Giebelpackung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hilfsnutlinien (47) von den Korpusecken (41-44) bis zu der Stegnahtbasislinie
(23) verlaufen.
14. Giebelpackung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß sie von einem Zuschnitt (7) gefertigt wird.
15. Giebelpackung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß sie von einem flachliegenden Mantel (26) gefertigt wird.
16. Giebelpackung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stegnahtbasislinie (23) im Bereich der Hilfsnutlinien (46) unterbrochen ist.
17. Verfahren zur Herstellung einer Giebelpackung nach den Ansprüchen 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht durchgezogenen Korpuslinien (12) im
Giebelbereich als Falzlinien bei der Mantelbildung in freier Faltung durch Umlegen
und Falzung der jeweils benachbarten Zuschnitte (114/15, 15/13, 14/16, 16/24) erstellt und damit vorgebrochen werden.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Mantelbildung
die Mäntel in Richtung der Zuschnittlängsachsen (35) bewegt werden, wobei jeweils der Boden (20) jedes Mantels
in Laufrichtung vorne liegt.