(19)
(11) EP 0 249 182 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.12.1987  Patentblatt  1987/51

(21) Anmeldenummer: 87108262.4

(22) Anmeldetag:  07.06.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E06B 3/62
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 11.06.1986 DE 3619583

(71) Anmelder: METZELER GIMETALL AG
D-80992 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Braner, Rainer
    D-6127 Breuberg (DE)
  • Neumann, Erich
    D-6123 Bad König (DE)

(74) Vertreter: Michelis, Theodor (DE) 
Tattenbachstrasse 9
D-80538 München
D-80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Strangförmiges Dichtungsprofil


    (57) Bei einem strangartigen Dichtungsprofil für in Holzrahmen gefaßte Fensterscheiben, dessen Querschnitt einen Mittelsteg (1), wenigstens zwei auf einer Seite des Mittelsteges angeordnete Dichtlippen (2, 4, 5), von denen eine (2) am oberen Ende des Mittelsteges (1) liegt und eine mit der Achse des Mittelsteges einen stumpfen Winkel einschließende Dichtfläche (7) aufweist, einen auf der anderen Seite des Mittelsteges und zwischen dessen beiden Enden angeordneten Verankerungsfuß (6) und eine am oberen Ende des Mittelsteges angeordnete Abstützschulter (3) hat und bei dem ein im Bereich der Hohlkehle zwischen dem Mittelsteg und der Abstützschulter angeordneter Strang (8) aus dauerplastischer Dichtmasse angeordnet ist, ist im Bereich der Hohlkehle zwischen dem Mittelsteg (1) und der Abstützschulter (3) eine den Strang (8) der Dichtmasse teilweise umschließende Ausnehmung (9) derart angebracht, daß der Strangumfang von der Abstützschulter und dem Mittelsteg zu mehr als 50 % umfaßt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein strangartiges Dichtungsprofil für in Holzrahmen gefaßte Fensterscheiben. Derartige Dichtungsprofile sind wesentlich für die Qualität von Fenstern und sind in verschiedenen Ausführungsformen bereits bekannt.

    [0002] So beschreibt die deutsche Gebrauchsmusterschrift 77 18 161 ein für in Holzrahmen gefaßte Fensterscheiben zu verwendendes strangartiges Dichtungsprofil, dessen Querschnitt einen Mittelsteg, vier auf einer SeiteIdes Mittelsteges angeordnete Dichtlippen und eine am oberen Ende des Mittelsteges gegenüber der obersten Dichtlippe angeordnete Abstützschulter hat. Eine Verbesserung dieses Dichtungsprofils beschreibt die deutsche Gebrauchsmusterschrift 78 20 526, indem sie an der Unterseite der Abstützschulter ein entlang dem strangartigen Dichtungsprofil verlaufendes Dichtband aus Moosgummi oder einem anderen Elastomeren mit geschlossenen Poren anbringt. Dieses Dichtband soll die feinen Unebenheiten und offenen Kapillaren der Holzoberfläche abdecken und das Eindringen von Wasser verhindern.

    [0003] Ein solches zusätzliches Dichtband muß entweder nachträglich mit dem Dichtungsprofil verbunden werden, was zu späteren Ablösungserscheinungen führen kann, oder direkt bei der Herstellung des Dichtungsprofils aufextrudiert werden, was einen verhältnismäßig aufwendigen Arbeitsgang darstellt. Außerdem liegt das Dichtband im wesentlichen nur auf der Oberseite des Holzrahmens auf und umgreift nicht dessen Kante, was leicht zu Dichtungsfehlern führt, insbesondere durch Materialermüdung nach längerer Zeit.

    [0004] Ein demgegenüber verbessertes strangartiges Dichtungsprofil für in Holzrahmen gefaßte Fensterscheiben zeigt die DE-OS 30 48 744, insbesondere in Figur 2. Dieses Dichtungsprofil besitzt im Querschnitt einen Mittelsteg, fünf auf einer Seite des Mittelsteges angeordnete Dichtlippen, von denen eine am oberen Ende des Mittelsteges liegt und eine mit der Ach- se des Mittelsteges einen stumpfen.Winkel einschließende Dichtfläche aufweist, einen auf der anderen Seite des Mittelsteges und zwischen dessen beiden Enden angeordneten Verankerungsfuß und eine am oberen Ende des Mittelsteges angeordnete Abstützschulter, wobei im Bereich der Hohlkehle le zwischen dem Mittelsteg und der Abstützschulter ein Strang aus dauerplastischer Dichtmasse liegt. Dieser Strang aus dauerplastischer Dichtmasse ist leicht in die Hohkehle einzulegen und wird gegen die Längskante des Holzrahmens gepreßt, so daß eine gute Dauerdichtwirkung erreicht wird.

    [0005] Da der Strang aus dauerplastischer Dichtmasse jedoch in der genannten iohlkehle lediglich eingelegt ist, besteht die Gefahr, daß bei unsachgemäßer Montage dieser dauerplastische Strang entweder ganz oder, wenn seine Länge nicht ausreicht, in bestimmten Bereichen des Rahmenumfanges weggelassen wird oder sich beim Eindrücken des Dichtungsprofils aus seiner Optimallage verschiebt, was alles zu Dichtungsfehlern und zum Eindringen von Wasser und Wasserdampf führen würde.

    [0006] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe bestand somit darin, ein verbessertes strangartiges Dichtungsprofil für in Holzrahmen gefaßte Fensterscheiben zu bekommen, das eine verbesserte Abdichtung gewährleistet und die Möglichkeiten unsachgemäßer Montage und damit verbundener Dichtungsfehler vermindert.

    [0007] Das erfindungsgemäße strangartige Dichtungsprofil, dessen Querschnitt einen Mittelsteg, wenigstens zwei auf einer Seite des Mittelsteges angeordnete Dichtlippen, von denen eine am oberen Ende des Mittelsteges liegt und eine mit der Achse des Mittelsteges einen stumpfen Winkel einschließende Dichtfläche aufweist, einen auf der anderen Seite des Mittelsteges und zwischen dessen beiden Enden angeordneten Verankerungsfuß und eine am oberen Ende des Mittelsteges angeordnete Abstützschulter hat und bei dem ein im Bereich der Hohlkehle zwischen dem Mittelsteg und der Abstützschulter angeordneter Strang aus dauerplastischer Dichtmasse angeordnet ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Hohlkehle zwischen dem Mittelsteg und der Abstützschulter eine den Strang der Dichtmasse teilweise umschließende Ausnehmung derart angebracht ist, daß der Strangumfang von der Abstützschulter und dem Mittelsteg zu mehr als 50 % umfaßt ist.

    [0008] Diese erfindungsgemäße Ausbildung des Dichtungsprofils ermöglicht es, den Dichtmassenstrang bereits beim Hersteller in die Ausnehmung des strangartigen Dichtungsprofils einzudrücken und dabei zu kontrollieren, daß der dauerplastische Dichtmassenstrang sich über die gesamte Länge des Dichtungsprofils erstreckt, so daß bei der Montage keine Gefahr besteht, daß aus Unachtsamkeit vergessen wird, den Dichtmassenstrang in die Hohlkehle einzulegen, oder der Dichtmassenstrang kürzer als das strangartige Dichtungsprofil selbst geschnitten wird, so daß bestimmte Bereiche des Fensterumfanges an dieser Stelle unabgedichtet bleiben.

    [0009] Die erfindungsgemäße Ausbildung des Dichtungsprofils gewährleistet auch, daß bei der Montage sich der Dichtmassenstrang nicht aus seiner Optimallage heraus verschieben kann, da er von der Abstützschulter und dem Mittelsteg fest in der Ausnehmung gehalten wird. So gewährleistet das Dichtungsprofil nach der Erfindung eine optimale Dichtwirkung bei gleichzeitiger Montagesicherheit und Montageleichtigkeit. Man erzielt mit dem Dichtungsprofil absolute Dichtigkeit an der Brüstungskante, eine Eckvulkanisation des Dichtungsprofils ist unnötig, das Profil ist sofort belastbar und hat durch glatte, gleichmäßig durchlaufende Profilkanten ein schönes ästhetisches Aussehen.

    [0010] Um einerseits ein Herausrutschen aus der Ausnehmung absolut zu vermeiden und andererseits eine gute Dichtwirkung an der Brüstungskante zu bekommen, ist es zweckmäßig, daß die Ausnehmung den Strangumfang zu 60 bis 80 %, vorzugsweise zu etwa 75 % umfaßt.

    [0011] Die Form und Abmessung des Querschnittes der Ausnehmung wird zweckmäßig der Form und Abmessung des Querschnittes des Dichtmassenstranges angepaßt, so daß der Dichtmassenstrang einen festen Sitz in der Ausnehmung hat. Der Querschnitt von Dichtmassenstrang und Ausnehmung können unterschiedlich ausgebildet sein, wie mehreckig oder anderweitig unrund, wobei der Querschnitt jedoch vorzugsweise kreisartig oder rund ausgebildet ist. Dies erleichtert das Eindrücken des Dichtmassenstranges in die Ausnehmung und verbessert die Dichtwirkung.

    [0012] Eine weitere Verbesserung der Dichtwirkung und Montageleichtigkeit des erfindungsgemäßen Dichtungsprofils bekommt man dadurch, daß der Verankerungsfuß im Querschnitt ein zum unteren Ende des Mittelsteges hin gebogener Haken ist, was im Gegensatz zu dem Verankerungsfuß gemäß der DE-OS 30 48 744 steht, wo der Verankerungsfuß rechteckigen Querschnitt hat und daher bei der Montage relativ schlecht in die entsprechende Fensternut einpreßbar ist und gleichzeitig in dieser Nut geringe Dichtwirkung ausübt, so daß eine zusätzliche Dichtschnur eingelegt werden muß.

    [0013] Die hakenartige Ausbildung des Verankerungsfußes gemäß der Erfindung dagegen erleichtert die Montage, da sich dabei der Haken leicht zusammenpressen läßt. Durch das Bestreben, sich in die unzusammengepreßte Form zurückzubiegen, preßt sich der Haken fest gegen die Seiten der Fensternut und bildet so eine zweite ausgezeichnete Dichtung, ohne daß hierzu eine zusätzliche Dichtschnur benötigt würde.

    [0014] Definitionsgemäß soll die Dichtlippe am oberen Ende des Mittelsteges eine mit der Achse des Mittelsteges einen stumpfen Winkel einschließende Dichtfläche aufweisen. Die anderen Dichtlippen auf dieser Seite des Mittelsteges kön- nen senkrecht oder gewinkelt zu dem Mittelsteg stehen. Zweckmäßig ist es, wenn die restlichen Dichtlippen außer derjenigen am oberen Ende des Mittelsteges in Richtung vom oberen Ende weg, also nach unten geneigt ausgebildet sind. Auch dies erleichtert die Montage und erhöht die Dichtwirkung.

    [0015] Wie bei derartigen Dichtungsprofilen bekannt, können unterhalb der am oberen Ende des Mittelsteges angeordneten Dichtlippe mehrere weitere Dichtlippen vorgesehen sein. Vorzugsweise ist auf jeden Fall eine weitere Dichtlippe am unteren Ende des Mittelsteges angeordnet. Besonders bevorzugt ist es, wenn unterhalb der am oberen Ende des Mittelsteges angeordneten Dichtlippe zwei weitere Dichtlippen sich befinden, von denen eine diejenige am unteren Ende des Mittelsteges ist.

    [0016] Durch die Zeichnung wird die Erfindung weiter erläutert.

    [0017] Diese zeigt ein erfindungsgemäßes strangartiges Dichtungsprofil im Querschnitt.

    [0018] Dieses Dichtungsprofil besitzt im Querschnitt einen Mittelsteg 1, von welchem nach der einen Seite drei Dichtlippen 2, 4 und 5 ausgehen, während von dem Mittelsteg 1 nach der anderen Seite eine Abstützschulter -3 und ein Verankerungsfuß 6 ausgehen.

    [0019] Die Dichtlippe 2 befindet sich am oberen Ende des Mittelsteges 1 und ist derart gegen den Mittelsteg geneigt, daß die Dichtfläche 7 der Dichtlippe 2 einen stumpfen Winkel mit der Achse des Mittelsteges 1 einschließt. Im Gegensatz dazu ist die Dichtlippe 5 am unteren Ende des Mittelsteges und die dazwischenliegende Dichtlippe 4 zum unteren Ende des Mittelsteges hin geneigt.

    [0020] Der Verankerungsfuß 6 ist hakenartig ausgebildet.

    [0021] Im Bereich der Hohlkehle zwischen dem Mittelsteg 1 und der Abstützschulter 3 ist eine Ausnehmung 9 mit kreissegmentförmigem Querschnitt vorgesehen. In dieser Ausnehmung 9 liegt ein Strang 8 aus dauerplastischer Dichtmasse mit kreisförmigem Querschnitt, wobei der Durchmesser dieses Stranges so ist, daß der Strang fest in der Ausnehmung 9 sitzt.

    [0022] Der Umfang der Ausnehmung 9 umgreift den Strang 8 zu etwa 75 %, so daß der Strang fest in der Ausnehmung sitzt, andererseits aber ein ausreichender Teil der Oberfläche des Stranges freiliegt, um durch Druck gegen die Brüstungskante des Holzfensters eine ausgezeichnete Dichtung zu ergeben.

    [0023] Die Dichtlippe 4 ist so ausgebildet und angeordnet, daß sie bei entsprechendem Klinkschnitt im Eckbereich kontinuierlich durchlaufen kann und somit nahtlos dichtet.

    [0024] Die Zusammensetzung der dauerplastischen Dichtmassen und des Dichtungsprofils selbst ist üblich. Das Dichtungsprofil besteht aus Kautschuk oder einem anderen Elastomeren, wobei seine Härte nach Bedarf eingestellt ist.


    Ansprüche

    1. Strangartiges Dichtungsprofil für in Holzrahmen gefaßte Fensterscheiben, dessen Querschnitt einen Mittelsteg (1), wenigstens zwei auf einer Seite des Mittelsteges angeordnete Dichtlippen (2, 4, 5), von denen eine (2) am oberen Ende des Mittelsteges (1) liegt und eine mit der Achse des Mittelsteges einen stumpfen Winkel einschließende Dichtfläche (7) aufweist, einen auf der anderen Seite des Mittelsteges und zwischen dessen beiden Enden angeordneten Verankerungsfuß (6) und eine am oberen Ende des Mittelsteges angeordnete Abstützschulter (3) hat und bei dem ein'im Bereich der Hohlkehle zwischen dem Mittelsteg und der Abstützschulter angeordneter Strang (8) aus dauerplastischer Dichtmasse angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Hohlkehle zwischen dem Mittelsteg (1) und der Abstützschulter (3) eine den Strang (8) der Dichtmasse teilweise umschließende Ausnehmung (9) derart angebracht ist, daß der Strangumfang von der Abstützschulter und dem Mittelsteg zu mehr als 50 % umfaßt ist.
     
    2. Strangartiges Dichtungsprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (9) den Strangumfang zu 60 bis 80 %, vorzugsweise etwa 75 %, umfaßt.
     
    3. Strangartiges Dichtungsprofil nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (9) im Querschnitt des Dichtungsprofils kreissegmentförmig ausgebildet ist.
     
    4. Strangartiges Dichtungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Verankerungsfuß (6) im Querschnitt ein zum unteren Ende des Mittelsteges (1) gebogener Haken ist.
     
    5. Strangartiges Dichtungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß außer der Dichtlippe (2) am oberen Ende des Mittelsteges (1) die restlichen Dichtlippen (4, 5) auf dieser Seite des Mittelsteges im Querschnitt in Richtung vom oberen Ende des Mittelsteges weg geneigt ausgebildet sind.
     
    6. Strangartiges Dichtungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der am oberen Ende des Mittelsteges angeordneten Dichtlippe (5) zwei weitere Dichtlippen (4, 5) sich befinden, von denen eine (5) am unteren Ende des Mittelsteges angeordnet ist.
     




    Zeichnung