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EP 0 249 573 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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16.12.1987 Patentblatt 1987/51 |
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Anmeldetag: 23.02.1987 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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BE FR GB LU NL |
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Priorität: |
10.06.1986 DE 3619416
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Anmelder: MANNESMANN Aktiengesellschaft |
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D-40027 Düsseldorf (DE) |
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Erfinder: |
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- Kornet, Manfred
D-4130 Moers 3 (DE)
- Franzen, Hans Uwe
D-4100 Duisburg 29 (DE)
- Glaser, Josef
D-4000 Düsseldorf 31 (DE)
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Vertreter: Meissner, Peter E., Dipl.-Ing. et al |
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Meissner & Meissner,
Patentanwaltsbüro,
Postfach 33 01 30 D-14171 Berlin D-14171 Berlin (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Verfahren und Einrichtung zum schlackenfreien Entleeren einer Giesspfanne |
(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum schlackenfreien Entleeren
einer mit einer Schlackenschicht abgedeckten Metallschmelze. Die Pfanne wird von einer
Wägeeinrichtung getragen, so daß eine sich beim Mitlaufen von Schlacke ergebende Änderung
der Stetigkeit der Anzeige als Signal zur Steuerung des Entleervorganges benutzt werden
kann. Um die Meßmethode weiter zu verbessern und ihre Aussagefähigkeit sicherer zu
machen, wird vorgeschlagen, daß die von der Wägeeinrichtung abgegebenen Signale in
geringen Zeitabständen als Meßwerte erfaßt werden, daß daraus ein Mittelwert gebildet
wird, daß aus diesem Mittelwert mit dem Mittelwert der unmittelbar folgenden mindestens
zwei Einzelwerte ein Differenzquotient gebildet wird und daß dieser mit einem Sollwert
verglichen wird, so daß Abweichungen als Steuerimpulse benutzt werden können.
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[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verefahren und eine Einrichtung zum schlackenfreien
Entleeren einer mit einer Schlackenschicht abgedeckten Metallschmelze aus einer Gießpfanne
mit Bodenausguß.
[0002] Beim Entleeren einer Gießpfanne kommt es darauf an, zu einem möglichst frühen Zeitpunkt
das Mitlaufen von Schlacke während des Vergießens der Metallschmelze zu verhindern.
Ein optisches Erkennen der mitlaufenden Schlacke ist schwierig, da die Schlacke durch
einen sich im Ausgußbereich von der Metallschmelze gebildeten Wirbel in das Innere
des Gießstrahles gezogen wird. Die Schlacke wird erst sichtbar, wenn sie sich, z.
B. beim Block- oder Strangguß, auf der Blockkopfoberfläche oder im Verteiler aus
dem Metall abscheidet. Ebenso können in dieser Hinsicht induktive Meßmethoden, wobei
die unterschiedliche Leitfähigkeit von Metall und Schlacke im Gießstrahl ausgenutzt
wird, nicht befriedigen, da der apparative Aufwand zu groß und das Meßergebnis zu
ungenau ist.
[0003] Auch ist es bekannt, z. B. aus der DE-PS 28 l4 699, durch gravimetrische Methoden
das Mitlaufen von Schlacke frühzeitig zu erkennen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die letztgennannte Methode weiter zu verbessern
und in ihrer Aussagefähigkeit sicherer zu machen.
[0005] Die Aufgabe wird hinsichtlichen des Verfahrens durch die im Anspruch l angegebenen
Maßnahmen und hinsichtlich der Einrichtung durch die im Anspruch 4 angegebenen Maßnahmen
gelöst. Die Unteransprüche enthalten vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
[0006] Die Erfindung soll anhand der Zeichnungen, die Ausführungsbeispiele darstellen, näher
erläutert werden.
[0007] Es zeigen
Fig. l eine erfindungsgemäße Einrichtung,
Fig. 2 eine schematische Erläuterung des Verfahrensablaufes.
[0008] Gemäß Fig. l befindet sich die Gießpfanne l in Pfannentragarmen 3, z. B. eines Gießwagens,
eines Pfannendrehturmes oder auch eines Kranes. Die Gießpfanne l ruht dort auf einer
Wägeeinrichtung, in Form von Druck- oder Kraftmeßdosen l0. Die Gießpfanne l besitzt
eine Bodenausgußöffnung, die mit einem Schieber 2 verschlossen ist. Mittels des Stellantriebes
4 ist der Schieber 2 in seiner Stellung über ein Steuerteil 5 veränderbar, so daß
eine bestimmte Stahlmenge pro Zeiteinheit geregelt aus der Gießpfanne abgelassen werden
kann. Während des Ablassens des Metalles wird das Gewicht der Gießpfanne l mittels
der Wägeeinrichtung l0 fortlaufend erfaßt und aus der Änderung des Gewichts über
die Zeiteinheit in dem Meßwertwandler 6 die Gießleistung (t/min) fortlaufend ermittelt
und als Signal ausgegeben. Diese Signale werden einem Auswertgerät 7 zugeführt, das
aus der Änderung der Gießleistung erkennt, ob Schlacke mitläuft. Diese "erkannten"
Signale werden in einem Rechner 8 einer Plausibilitätskontrolle unterzogen. Störeinflüsse
aus der Anlage, wie z. B. Änderung der Schieberstellung, Bewegung des Kranträgers
etc., werden in der Plausibilitätskontrolle 8 erkennt und eliminiert. Wichtige Meßwerte
werden auf dem Schreiber 9 registriert.
[0009] Fig. 2 stellt schematisch den Auswerteablauf der Meßwerte in den Blöcken 7 und 8
nach Fig. l dar. Danach wird die Gießleistung in den A/D-Wandler eingelesen und in
bestimmten Zeitabständen in sechs Speichern nacheinander eingelesen. Wenn alle Werte
eingelesen sind, wird die Summe der ersten drei und der folgenden drei Meßwerte gebildet.
Die Summe 2 wird von der Summe l subtrahiert. Außerdem wird kontrolliert, ob die durch
die Mittelwerte gebildete Kurvenform der Gießleistungskurve einer Kurve für Schlackenmitlauf
entspricht. Die Differenz beider Summerwerte muß größer sein als ein Toleranzfeld
und außerdem positiv. Außerdem wird überprüft, ob sich in der Auswertphase der Schieber
der Gießpfanne bewegt hat oder ob durch eine Kranfahrt hervorgerufene Erschütterungen
die Meßwerte beeinflußt haben. Die in eine Störphase fallenden Messungen werden ausgeschieden.
Wird von dem Rechner 8 unter Beachtung der vorgenannten Bedingungen ein Meßwert ausgegeben,
der außerhalb der Sollwertkurve einschließlich ihrer Toleranzbreite liegt, so wird
das Signal dem Steuerteil 5 des Stellantriebes 4 des Ausgußverschlusses 2 der Gießpfanne
l zugeführt, um den Metallfluß aus der Pfanne zu unterbrechen.
[0010] Durch diese Methode ist es also möglich, das Mitfließen von Schlacke bereits im Gießstrahl,
der aus der Gießpfanne austritt, zu erkennen und den Metallstrom zu unterbrechen,
bevor merklich Schlackenmengen in den Verteiler oder in das Gußstück einlaufen.
1. Verfahren zum schlackenfreien Entleeren einer mit einer Schlackenschicht abgedeckten
Metallschmelze, insbesondere einer Stahlschmelze aus einer von einer Wägeeinrichtung
getragenen Gießpfanne mit Bodenausguß, der durch einen Stopfen oder Schieber mit
Stellantrieb verschließbar ist, bei dem das Pfannengewicht während des Entleerens
einschließlich der noch in der Pfanne befindlichen Schmelze in Abhängigkeit von der
Zeit ermittelt und angezeigt wird und eine sich beim Mitlaufen von Schlacke ergebende
Änderung der Stetigkeit der Anzeige als Signal zur Steuerung des Entleervorganges
benutzt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die von der Wägeeinrichtung abgegebenen Signale periodisch in geringen Zeitabständen,
insbesondere in Zeitabständen von weniger als einer Sekunde als Meßwerte erfaßt werden,
daß aus mindestens zwei aufeinanderfolgenden Meßwerten ein Mittelwert gebildet wird,
daß aus diesem Mittelwert mit dem Mittelwert der unmittelbar folgenden mindestens
zwei Einzelwerte ein Differenzenquotient gebildet, mit einem Sollwert verglichen
und Abweichungen vom Sollwert als Steuerimpulse dem Stellantrieb des Ausgußverschlusses
aufgeschaltet werden.
2. Verfahren nach Anspruch l,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Perioden der Änderung der Stellung des Ausgußverschlusses zur Steuerung der
durch den Ausguß fließenden Schmelzenmenge Meßwertsignale zur Mittelwertbildung unterdrückt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch l,
dadurch gekennzeichnet,
daß der aus der laufenden Messung gebildete Differenzenquotient als Sollwert für den
Vergleich mit den nachfolgenden Messungen benutzt wird.
4. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen l bis 3, bestehend
aus einer auf einer Wägeeinrichtung gelagerten Gießpfanne mit Bodenausguß und einer
von einem Regler gesteuerten Stellantrieb des Bodenausgußverschlusses,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wägeeinrichtung (l0) mit einem Meßwertwandler (6) verbunden ist, von dem
die Gewichtsveränderung der Gießpfanne (l) pro Zeiteinheit als Signal der Gießleistung
ausgegeben wird, daß der Meßwertwandler (6) mit einem Ausweertgerät (7) verbunden
ist, in dem aus den Signalen der Gießleistung Signale von aus den Einzelwerten gebildeten
Mittelwerten gebildet und ausgegeben werden,
daß das Auswertgerät (7) mit einem Rechner (8) verbunden ist, in dem durch Bildung
von Differenzenquotienten aufeinanderfolgender Mittelwerte das Steigungsmaß der Gießgeschwindigkeitskurve
gebildet und mit einem vorgegebenen Sollwert verglichen wird und daß der Rechner
(8) mit dem Steuerteil (5) des Stellantrie bes (4) der Gießpfanne (l) verbunden ist
und Steuersignale vom Rechner (8) bei Abweichung der Istwerte vom Sollwert erhält.