[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung mit einer Flügelzellenpumpe, die
einen in einem Gehäuse unter Bildung einer Pumpenkammer exzentrisch gelagerten Rotor
aufweist, der Aussparungen enthält, in denen mit der Innenwand des Gehäuses wechselwirkende
Flügel radial verschiebbar angeordnet sind, wobei in der Wand der Pumpenkammer zwei
Durchlässe je für den Anchluß an mindestens einen Verbraucher und an einen ein zu
förderndes Medium enthaltenden Raum vorgesehen sind.
[0002] Flügelzellenpumpen der vorstehend beschriebenen Bauweise, die auch Flügelpumpen genannt
werden, werden vielfach zur Über- bzw. Unterdruckerzeugung bei Kraftfahrzeugen eingesetzt,
um Zentralverriegelungen, Kindersicherungen oder Schließhilfen in erforderlichem Umfang
mit Über- bzw. Unterdruck zu versorgen und zu betätigen. Die einzelnen, mit Über-
oder Unterdruck betätigbaren Verbraucher sind über Leitungen mit der Flügelzellenpumpe
verbunden.
[0003] Bei Flügelzellenpumpen vergeht nach dem Stillstand eine gewisse Zeit, bis sich zwischen
der Verbraucherseite und dem Raum mit dem zu fördernden Medium der Druck ausgleicht.
Während dieser Zeit ist keine Betätigung der Zentralverriegelungsanlage, der Schließhilfen,
der Kindersicherungen und dergleichen möglich. Manchmal wird jedoch sofort ein erneutes
Betätigen gewünscht, um z. B. vergessene Gegenstände aus dem Kraftfahrzeug zu holen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen
Gattung derart weiterzuentwickeln, daß Sie bei geringem Aufwand wahlweise zur Erzeugung
von Über- und Unterdruck geeignet ist und daß nach dem Stillstand zwangsweise ein
Druckausgleich zwischen den Verbrauchern und dem Raum mit dem zu fördernden Medium
stattfinden kann.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der in zwei verschiedenen Richtungen
drehbare Rotor mit dem Gehäuse für die Erzeugung eines Steuerdrucks eine zweite Pumpenkammer
bildet, in deren Wand zwei Durchlässe vorgesehen sind, die jeweils mit einer Zylinderkammer
eines ersten und zweiten Hohlzylinders verbunden sind, daß die Hohlzylinder verschiebbare
Kolben aufweisen, die zusätzlich von dem den Verbrauchern zugeführten Über- oder Unterdruck
beaufschlagt sind, daß der Kolben im ersten Hohlzylinder durch den von der Flügelzellenpumpe
für Verbraucher erzeugten Druck bei fehlendem Steuerdruck in eine, eine Durchlaßöffnung
im Hohlzylinder in den Raum mit dem zu fördernden Medium freigebende Lage verschiebbar
ist und daß der Kolben des zweiten Hohlzylinders unter dem von der Flügelzellenpumpe
für die Verbraucher erzeugten Unterdruck in eine, einen Kanal in den Raum mit dem
zu fördernden Medium freigebende Lage verschiebbar ist.
[0006] Je nach der Drehrichtung des Rotors tritt an dem einen oder anderen Durchlaß der
ersten Pumpenkammer ein Überdruck auf. Am zweiten Durchlaß der Pumpenkammer herrscht
dann jeweils ein Unterdruck.
[0007] Unabhängig von der Drehrichtung des Rotors wird ein Steuerdruck immer als Überdruck
erzeugt. Der Steuerdruck wird zur Betätigung bestimmter Elemente des Kraftfahrzeuges
z. B. der Zentralverriegelungsanlage ausgenutzt. Außerdem wird der Steuerdruck dazu
verwendet, die Kolben in ihre die Durchlässe zu dem Raum für das zu fördernde Medium
sperrenden Stellungen zu verschieben. Bei Stillstand des Rotors ist kein Steuerdruck
vorhanden. Durch den an die Verbraucher gelegten Über- bzw. Unterdruck werden die
Kolben des ersten bzw. zweiten Hohlraums in ihre die jeweiligen Ausgänge für den Druckausgleich
freigebenden Stellungen bewegt. Durch den schnellen Druckausgleich nach dem Stillstand
des Rotors kann der Rotor für eine erneute Betätigung der zu steuernden Elemente des
Kraftfahrzeuges z. B. der Zentralverriegelung, der Schließhilfen oder dergleichen
wieder in Gang gesetzt werden. Es ist daher keine Wartezeit für die Betätigung dieser
Kraftfahrzeugelemente erforderlich.
[0008] Die oben beschriebene Vorrichtung kann für Elemente, die mit Über- oder Unterdruck
betätigt werden, eingesetzt werden. In diesem Falle sind die Verbraucher unter Abstimmung
auf die Drehrichtung des Rotors an den entsprechenden Durchlaß der ersten Pumpenkammer
anzuschließen. Es ist auch möglich, Verbraucher, die sowohl auf Überdruck als auch
auf Unterdruck in einer vorbestimmten Art reagieren, an den einen Durchlaß der Pumpenkammer
anzuschließen. Die Vorrichtung läßt sich daher vielseitig einsetzen.
[0009] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß die zweite Pumpenkammer
über einen Kanal einerseits mit der Zylinderkammer des ersten Hohlzylinders und andererseits
mit einem in Richtung des Raums mit dem zu fördernden Medium durch den Steuerdruck
schließbaren Ventil verbunden ist, daß die zweite Pumpenkammer weiterhin über einen
Kanal einerseits mit der Zylinderkammer des zweiten Hohlzylinders und anderseits mit
einem in Richtung des Raumes mit dem zu sperrenden Medium durch den Steuerdruck schließbaren
Ventil verbunden ist, und daß eine weitere Zylinderkammer im ersten Hohlzylinder mit
der ersten Pumpenkammer und mit einem Hohlraum verbunden ist, in dem das Ende des
als Stufenkolben ausgebildeten Kolbens des zweiten Hohlzylinders angeordnet ist, der
eine zweite Zylinderkammer aufweist, die an einer Seite offen ist und die Mündung
eines zum Hohlraum verlaufenden Kanals enthält, der in einer Endlage des Stufenkolbens
gesperrt ist.
[0010] Besondere Vorteile ergeben sich bei dieser Vorrichtung, wenn das zu fördernde Medium
Luft ist, die aus der Atmosphäre entnommen wird. Die Zylinder können dann über kurze
Kanäle in den Wände mit der umgebenden Atmosphäre verbunden sein. Auch die an die
zweite Pumpenkammer angeschlossenen Ventile münden an einem Anschluß in die Atmosphäre.
Für die Hohlzylinder und die Kanäle zwischen den beiden Pumpenkammern wird nur wenig
Raum beansprucht.
[0011] Vorzugsweise hat die zweite Pumpenkammer ein kleineres Volumen als die erste Pumpenkammer.
Die zweite Pumpenkammer wird nur für die Erzeugung des Steuerdrucks benötigt, mit
dem keine großvolumigen Elemente bewegt werden. Daher reicht eine relativ kleine zweite
Kammer auch für die Erzeugung eines hohen Steuerdrucks aus. Für die Förderung des
Medium von oder zu den Verbrauchern steht somit ein relativ großes Volumen der ersten
Pumpenkammer zur Verfügung, so daß trotz der zweiten Pumpenkammer ein großes Volumen
des Mediums bei entsprechenden Über- bzw. Unterdruck gefördert werden kann.
[0012] Vorzugsweise sind die Hohlzylinder und Hohlräume für die Ventile in der Wand des
Gehäuses als radiale oder zu der Drehachse des Rotors achsparallele Bohrungen angeordnet.
Die Flügelzellenpumpe bildet bei dieser Vorrichtung mit den Elementen für den Druckausgleich
eine Einheit, die einfach hergestellt werden kann. Der Aufwand für den Einbau in das
jeweilige Kraftfahrzeug ist ebenfalls gering.
[0013] Die Ventile sind z. B. Flatterventile.
[0014] Mit dem Stufenkolben lassen sich die für die Verschiebung maßgebenden Kräfte so auf
die Druckverhältnisse zwischen Steuerdruck, Über- bzw. Unterdruck einstellen, daß
bei von der ersten Pumpenkammer für die Verbraucher erzeugtem Unterdruck und bei vorhandenem
Steuerdruck der Kolben seine den Druckausgleich versperrende Endlage einnimmt. Je
nach den von der Auslegung der Flügelzellenpumpe abhängigen Druckverhältnissen ist
es günstig, auch den ersten Kolben als Stufenkolben auszubilden.
[0015] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur
aus den Ansprüchen und denen diesen für sich und/oder in Kombination zu entnehmenden
Merkmalen, sondern auch aus der folgenden Beschreibung eines in einer Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels.
[0016] Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung mit einer Flügelzellenpumpe schematisch im Schnitt,
Fig. 2 einen Querschnitt durch eine Flügelzellenpumpe, in deren Gehäuse Steuerelemente
angeordnet sind und
Fig. 3 einen Längsschnitt durch einen Teil eines Gehäuses einer Flügelzellenpumpe.
[0017] Eine Vorrichtung zur wahlweisen Erzeugung eines Unter- bzw. Überdrucks und eines
Steuerdrucks enthält eine Flügelzellenpumpe 10, die ein Gehäuse 12 aufweist, in dem
ein von einem nicht näher dargestellten Motor antreibbarer Rotor 12 drehbar gelagert
ist.
[0018] Im Gehäuse 12 befindet sich ein zylindrischer Hohlraum mit einem größeren Querschnitt
als der Querschnitt des Rotors 14. Der Rotor 14 ist exzentrisch zu diesem, eine erste
Pumpenkammer 16 bildenden Hohlraum angeordnet.
[0019] Eine Symmetrieebene 18, die durch die nicht dargestellten Längsachsen der Pumpenkammer
16 und des Rotors 14 verläuft, teilt die Pumpenkammer 16 in zwei Teilräume 20, 22
auf, die sichelförmig ausgebildet sind. Die Teilräume 20, 22 enthalten jeweils einen
Durchlaß 24, 26 für den Anschluß an nicht dargestellte Verbraucher oder an den Raum
eines zu fördernden Mediums. Bei der in der Zeichnung dargestellten Vorrichtung sind
z. B. nicht dargestellte Verbraucher über eine Rohrleitung 28 mit dem Durchlaß 26
verbunden, während der Durchlaß 24 über eine Rohrleitung 30 mit dem Raum für das zu
fördernde Medium in Verbindung steht. Bei dem zu fördernden Medium kann es sich um
ein Gas, z. B. Luft, handeln. Es ist auch möglich, daß das zu fördernde Medium eine
Flüssigkeit, beispielsweise Öl, ist, die sich in einem nicht näher dargestellten,
unter atmosphärischen Luftdruck stehenden Tank befindet, zu dem die Rohrleitung 30
verläuft, deren nicht dargestelltes Ende in allen Betriebsstellungen der Verbraucher
in den Flüssigkeitsspiegel eintaucht.
[0020] Im Gehäuse 12 befindet sich noch ein zweiter Hohlraum, der zylindrisch ausgebildet
ist und der sich teilweise mit dem ersten Hohlraum überlappt. Auch zu diesem nicht
näher bezeichneten Hohlraum, der einen größeren Durchmesser als der Rotor 14 hat,
ist der Rotor 14 exzentrisch angeordnet. Infolgedessen wird eine zweite Pumpenkammer
32 gebildet, die von der Innenwand des Gehäuses 12, der Außenseite des Rotors 14 und
den nicht dargestellten Stirnwänden der Flügelzellenpumpe 10 eingeschlossen wird.
Die Pumpenkammer 32 weist in Bezug auf die Symmetrieebene 18 ebenso wie die Pumpenkammer
16 zwei Teilräume 34, 36 auf. Jeder Teilraum 34, 36 enthält einen Durchlaß 38 bzw.
40.
[0021] Der Rotor 14 enthält radial verlaufende Aussparungen 42, die in gleichmäßigen Abständen
voneinander angeordnet sind. In den Aussparungen 42 sind Flügel 44 radial verschiebbar
gelagert. Die Flügel 44 treten bei der Drehung des Rotors 14 mit der Innenwand des
Gehäuses in Berührung bzw. in Wechselwirkung, wobei sie mit ihren Enden längs der
Innenwand gleiten und voneinander getrennte Abteile bilden, in die während der Drehung
des Rotors 14 das zu fördernde Medium angesaugt und danach unter Druck gesetzt wird.
Das unter Druck stehende Medium wird über einen Durchlaß abgegeben.
[0022] Der Durchlaß 38 ist über einen Kanal 46 mit einer ein variables Volumen aufweisenden
Zylinderkammer 48 eines ersten Hohlzylinders 50 verbunden, in dem in Kolben 52 verschiebbar
angeordnet ist. Der Kolben 52 teilt den Hohlzylinder 50 in die erste Zylinderkammer
48 und eine zweite Zylinderkammer 54, die ebenfalls im Volumen veränderbar ist, und
über einen in die eine kreiszylindrische Stirnwand 60 des Hohlzylinders 50 einmündenden
Kanal 56 mit der Rohrleitung 28 verbunden ist. Der Kanal 46 mündet in die andere kreiszylindrische
Stirnwand 62 der Hohlzylinders 50 ein.
[0023] An der Mündung des Kanals 56 befindet sich ein Dichtungsring 58. Im Mantel des Hohlzylinders
50 befinden sich im Abstand voneinander zwei Durchlaßöffnungen 64, 66. Die Durchlaßöffnung
64 ist nahe an der Stirnwand 60 in einer nicht bezeichneten Zone vorgesehen, die vom
zylindrischen Kolben 52 in seiner von der Stirnwand 60 begrenzten ersten Endlage abgedeckt
ist. Infolgedessen ist die Durchlaßffnung 64, die ebenso wie die Durchlaßöffnung 24
in den Raum für das zu fördernde Medium mündet, in der ersten Endlage des Kolbens
52, Die in Fig. 1 dargestellt ist, abgedichtet. Die andere Durchlaßöffnung 66 führt
zu nicht näher dargestellten Betätigungselementen, die vom Steuerdruck beaufschlagt
werden.
[0024] Vom Kanal 46 zweigt ein Kanalstück 68 zu einem Ventil 70 ab, das bei vorhandenem
Steuerdruck im Kanal 46 sperrt.
[0025] Ein zweiter Hohlzylinder 72 enthält einen Stufenkolben 74, der mit seinem stufig
abgesetzten Ende 76 in einen zylindrischen Hohlraum 78 ragt. Das Ende 76 ist meiner
Kolbenringdichtung 80 versehen. Der Stufenkolben 74 teilt den Innenraum des Hohlzylinders
72 in eine erste Zylinderkammer 82 und eine zweite Zylinderkammer 84, deren Volumen
jeweils in Abhängigkeit von der Stellung des Stufenkolbens 74 veränderlich sind.
[0026] Die Kammer 82 grenzt an den Hohlraum 78 an. Die Zylinderkammer 84 ist an ihrer kreiszylindrischen
Stirnseite gegen die Atmosphäre hin offen. Ein Kanal 86 verbindet die Kammer 82 mit
dem Durchlaß 40. Vom Kanal 86 zweigt ein Kanalstück 88 zu einem Ventil 90 ab, das
bei vorhandenem Steuerdruck den Kanal 88 sperrt. Die zweite Zylinderkammer 84 ist
über einen Kanal 92 mit dem Hohlraum 78 verbunden. Nahe an seiner, dem Ende 76 gegenüberstehenden
Stirnwand ist der Hohlraum 78 über einen Durchlaß 94 und einen Kanal 96 mit der Rohrleitung
28 verbunden. Die Pumpenkammern 16 und 32 sind in Abstimmung auf die angeschlossenen
Betätigungselemente so bemessen, daß der Steuerdruck etwas größer als der an die Verbraucher
angelegte Druck ist.
[0027] In Fig. 1 geben Pfeile die beiden zueinander entgegengesetzten Drehrichtung 98 und
100 an.
[0028] Wenn sich der Rotor 14 in Drehrichtung 98 dreht, wird das Medium über die Rohrleitung
30 und der Durchlaß 24 angesaugt, in der Kammer 16 komprimiert und unter Überdruck
über den Durchlaß 26 in die Rohrleitung 28 eingespeist, an die die Verbraucher angeschlossen
sind. Am Durchlaß 24 tritt dabei ein Unterdruck auf. Die Verbraucher, z. B. Zentralverriegelungseinrichtungen,
Schließhilfen und dergleichen Vorrichtungen in Kraftfahrzeugen, werden dabei so betätigt,
daß sie eine bestimmte Betriebsstellung einnehmen oder in diese Betriebsstellung übergehen.
Bei Drehung des Rotors 14 in Drehrichtung 98 entsteht ein Unterdruck im Teilraum 32,
der sich über den Durchlaß 40 fortpflanzt, so daß sich das Ventil 88 öffnet und eine
Verbindung zu dem das zu fördernde Medium enthaltenden Raum herstellt, aus dem dieses
Medium angesaugt wird. Das Medium gelangt in die Pumpenkammer 32, wird in der Teilkammer
34 komprimiert und gelangt unter Überdruck durch den Durchlaß 38 in den Kanal 46,
über den es in der Zylinderkammer 48 die Stirnseite des Kolbens 52 beaufschlagt.
[0029] Der in der Rohrleitung 28 wirkende Überdruck pflanzt sich in die Zylinderkammer 54
fort und beaufschlagt den Kolben 52 an seiner anderen Stirnseite. Durch die Druckbeaufschlagung
verschiebt sich der Kolben 52 in die in Fig. 1 dargestellte Endlage, in der die Mündung
der Durchlaßöffnung 64 in der Zylinderkammer 54 abgedeckt ist.
[0030] Der Druck in der Rohrleitung 28 pflanzt sich auch in den Hohlraum 78 fort und beaufschlagt
das Ende 76 des Stufenkolbens 74. Durch die Druckbeaufschlagung verschiebt sich der
Stufenkolben 74 in die in Fig. 1 dargestellte Endlage, in der die Mündung des Kanals
92 in die Kammer 84 abgedeckt ist.
[0031] Wird der Rotor 14 über den nicht näher dargestellten Antriebsmotor stillgesetzt,
dann fällt der Steuerdruck sofort ab. Der noch in der Rohrleitung 28 vorhandene Druck
für die Verbraucher verschiebt den Kolben 52 in seine andere Endlage, in der die Durchlaßöffnung
64 freigegeben wird. Sobald die Durchlaßöffnung 64 mit der Zylinderkammer 54 verbunden
ist, fällt der Druck in der Rohrleitung 28 auf den Druck ab, unter dem das fördernde
Medium steht. Sofern dieses nicht Luft ist, steht es zumeist unter atmosphärischen
Druck. Damit steht die Vorrichtung wieder für den Aufbau des Steuerdrucks und des
Drucks für die Verbraucher zur Verfügung.
[0032] Dreht sich der Rotor 14 in Drehrichtung 100, dann wird im Teilraum 22 ein Unterdruck
hervorgerufen, der sich über den Durchlaß 26 und die Rohrleitung 28 zu den Verbraucherns
fortpflanzt und aus diesem das Medium zumindest teilweise absaugt. Das Medium wird
über den Teilraum 20 unter Überdruck gesetzt und durch den Durchlaß 24 und die Rohrleitung
30 in den Raum mit dem Medium, z. B. einem Tank, zurückgefördert.
[0033] Die Verbraucher können daher mit dem Unterdruck entlastet bzw. in eine andere Betriebsstellung
versetzt oder in diese übergeführt werden. Wenn sich der Rotor 14 in Drehrichtung
100 dreht, entsteht im Teilraum 34 Unterdruck, der sich über den Durchlaß 38 in den
Kanal 46 fortpflanzt. Durch den Unterdruck wird das Ventil 70 geöffnet, so daß Medium
über den Kanal 46 und den Durchlaß 38 in den Teilraum 34 gesaugt wird. Das Medium
wird im Teilraum 36 komprimiert und gelangt über den Durchlaß 40 und den Kanal 86
bei sperrendem Ventil 88 in die Kammer 82, in der es die kreisringförmige Stirnfläche
des Stufenkolbens 74 beaufschlagt. Trotz des in der Rohrleitung 28 und damit auch
im Hohlraum 78 herrschenden Unterdrucks wird der Stufenkolben 74 mittels des Steuerdrucks
in die Fig. 1 gezeigte Endlage bewegt, in der die Mündung des Kanals 92 in die Kammer
84 abgedeckt ist. Der Kolben 52 nimmt aufgrund des Unterdrucks in der Zylinderkammer
54 die in Fig. 1 dargestellte Endlage ein.
[0034] Wird nun der Rotor 14 stillgesetzt, dann fällt der Steuerdruck sofort ab. Damit entfällt
der Druck in der Zylinderkammer 82. Aufgrund des im Hohlraum 78 wirkenden Unterdrucks
wird der Stufenkolben 74 in seine andere Endlage bewegt, in der die kreisringförmige
Stirnseite an der Stirnwand der Zylinderkammer 82 anlegt. Hierbei wird die Mündung
des Kanals 92 freigegeben, so daß der Unterdruck im Hohlraum 78 durch den Druck in
der Atmosphäre ausgeglichen wird. Die Vorrichtung steht danach wieder für eine erneute
Betätigung der angeschlossenen Verbraucher durch Antreiben des Rotors 14 zur Verfügung.
[0035] Bei der in Fig. 2 dargestellten Vorrichtung sind die Ventile, Hohlräume und Steuerelemente
in der Wand des Gehäuses 12 der Flügelzellenpumpe 10 angeordnet. Gleiche Elemente
in den Fig. 1 und 2 sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0036] Der Teilraum 34 der zweiten Pumpenkammer 32 ist über einen Kanal 102 mit einem Hohlraum
104 verbunden, in dem sich ein Flatterventil 106 befindet, daß über eine Durchlaßöffnung
108 mit den vom Steuerdruck im Kraftfahrzeug zu betätigenden Elementen verbunden ist.
Der Hohlraum 104 steht über einen Kanal 110 mit dem Hohlzylinder 50 in Verbindung,
in dem der Kolben 52 beweglich angeordnet ist. Die Durchlaßöffnung 64 befindet sich
in der Wand des Gehäuses 12. Der Kanal 56 verläuft in der Gehäusewand bis zu einer
Verzweigungsstelle 114, von der die Durchlaßöffnung 26, die Rohrleitung 28 und der
Kanal 96 ausgehen. Der Hohlzylinder 72 befindet sich ebenfalls im Gehäuse 12 und weist
am Ende der Kammer 72 eine Durchlaßöffnung 116 zur Atmosphäre hin auf. Vom Teilraum
36 verläuft ein Kanal 118 zu einem Hohlraum 120, in dem sich ein Flatterventil 122
befindet, dessen Durchlaßöffnung 124 mit den Verbrauchern für den Steuerdruck verbunden
ist. Der Hohlraum 120 ist über den Kanal 86 mit der Zylinderkammer 82 verbunden. Die
in Fig. 2 dargestelle Vorrichtung arbeitet auf die oben in Verbindung mit Fig. 1 beschriebene
Art.
[0037] Um den Steuerdruck unabhängig von der Drehrichtung zu den Betätigungselementen zu
leiten, können die Kanäle 46 und 86 je über ein weiteres, nicht dargestelltes Ventil,
das jeweils in umgekehrter Richtung sperrend ist wie das Ventil 70 bzw. 90, mit einem
gemeinsamen nicht dargestellten Kanal verbunden sein, an den die Steuerdruckverbraucher
angeschlossen sind.
[0038] Die in Fig. 2 dargestellten Hohlräume 104, 120 und die Hohlzylinder 50 und 72 sind
vorzugsweise nicht in der gezeigten Weise sondern radial oder achsparallel zu der
Drehachse des Rotors 14 im Gehäuse 12 als Bohrungen angeordnet. Die Kanäle 102, 110,
56, 96, 86 sind soweit als möglich aus radialen und achsparallelen Abschnitten als
Bohrungen aufgebaut. Damit lassen sich die Kanäle und Hohlräume weitgehend mittels
Bohrungen herstellen. Deshalb ist eine einfache Herstellung möglich.
[0039] Die Fig. 3 zeigt als Beispiel den achsparallel zur Drehachse des Rotors 14 angeordneten
Hohlzylinder 50 mit dem Kolben 52. Der Hohlzylinder 50 ist an einer Stirnseite durch
einen Deckel 126 verschlossen, der eine zentrische, nicht näher bezeichnete Öffnung
für den Kanal 46 aufweist.
[0040] Die Flatterventile 106 und 122 können bei entsprechender Auslegung des Kolbens 52
und des Stufenkolbens 74 entfallen.
1. Vorrichtung mit einer Flügelzellenpumpe (10), die einen in einem Gehäuse (12) unter
Bildung einer Pumpenkammer (16) exzentrisch gelagerten Rotor (14) aufweist, der Aussparungen
(42) enthält, in denen mit der Innenwand des Gehäuses (12) wechselwirkende Flügel
(44) radial verschiebbar angeordnet sind, wobei in der Wand der Pumpenkammer (16)
zwei Durchlässe (26, 24) je für den Anschluß an mindestens einen Verbraucher und an
einen ein zu förderndes Medium enthaltenden Raum vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß der in zwei verschiedenen Richtungen drehbare Rotor (14) mit dem Gehäuse (12)
für die Erzeugung eines Steuerdrucks eine zweite Pumpenkammer (32) bildet, in deren
Wand zwei Durchlässe (38, 40) vorgesehen sind, die jeweils mit einer Zylinderkammer
(48; 82) eines ersten und zweiten Hohlzylinders (50, 72) verbunden sind, daß die Hohlzylinder
(50, 72) verschiebbare Kolben (52, 74) aufweisen, die zusätzlich von dem den Verbrauchern
zugeführten Über- oder Unterdruck beaufschlagt sind, daß der Kolben (52) im ersten
Hohlzylinder (50) durch den von der Flügelzellenpumpe (10) für Verbraucher erzeugten
Druck bei fehlendem Steuerdruck in eine eine Durchlaßöffnung (64) im Hohlzylinder
(50) in den Raum mit dem zu fördernden Medium freigebende Lage verschiebbar ist, und
daß der Kolben (74) des zweiten Hohlzylinders (72) unter dem von der Flügelzellenpumpe
(10) für die Verbraucher erzeugten Unterdruck in eine einen Kanal (92) in den Raum
mit dem zu fördernden Medium freigebende Lage verschiebbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Pumpenkammer (32) über einen Kanal (46), einerseits mit der Zylinderkammer
(48) des ersten Hohlzylinders (50) und andererseits mit einem in Richtung des Raums
mit dem zu fördernden Medium durch den Steuerdruck schließbaren Ventil (70) verbunden
ist, daß die zweite Pumpenkammer (32) weiterhin über einen Kanal (86) einerseits mit
der Zylinderkammer (82) des zweiten Hohlzylinders (72) und andererseits mit einem
in Richtung des Raums mit dem zu fördernden Medium durch den Steuerdruck schließbaren
Ventil (90) verbunden ist, und daß eine weitere Zylinderkammer (54) im ersten Hohlzylinder
mit der ersten Pumpenkammer (16) und mit einem Hohlraum (78) verbunden ist, in dem
das Ende (76) des als Stufenkolben (74) ausgebildeten Kolbens des zweiten Hohlzylinders
(72) angeordnet ist, der eine zweite Zylinderkammer (84) aufweist, die an einer Seite
offen ist und die Mündung eines zum Hohlraum (78) verlaufenden Kanals (92) enthält,
der in einer Endlage des Stufenkolbens (74) geschlossen und in der anderen Endlage
offen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das zu fördernde Medium Luft ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Pumpenkammer (32) ein kleineres Volumen als die erste Pumpenkammer
(16) hat.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlzylinder (50, 72) und die Hohlräume (104, 120) für die Ventile in der
Wand des Gehäuses (12) als radiale oder zu der Drehachse des Rotors (14) achsparallele
Bohrungen angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ventile als Flatterventile (106, 122) ausgebildet sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ende (76) des Stufenkolbens (74) eine Kolbenringdichtung (80) aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein in die eine Zylinderkammer (54) in der Stirnwand (60) des Hohlzylinders
(50) mündender, von der ersten Pumpenkammer (16) gespeister Kanal (56) an der Mündung
einen Dichtungsring (58) aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die an die zweite Pumpenkammer (32) angeschlossenen Kanäle (46, 86) je über
ein weiteres, vom Steuerdruck in Richtung eines gemeinsamen Steuerdruckkanals zu öffnendes
Ventil mit dem Steuerdruckkanal verbunden sind.