[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Walzwerk zur Herstellung eines Walzgutes, insbesondere
eines Walzbandes, mit Arbeitswalzen, die sich gegebenenfalls an Stützwalzen oder an
Stützwalzen und Zwischenstützwalzen abstützen, wobei die Arbeitswalzen und/oder die
Stützwalzen und/oder die Zwischenwalzen im Walzgerüst axial verschiebbar angeordnet
und mit einer im wesentlichen über die gesamte Ballenlänge verlaufenden gekrümmten
Kontur versehen sind.
[0002] Aus der europäischen Patentschrift 0091540 ist ein Walzwerk öbiger Bauart bekannt,
bei dem sich die gekrümmte Kontur im wesentlichen aus einem konvexen und einem konkaven
Bereich zusammensetzt und sich die Ballenkonturen der sich gegenseitig abstützenden
und zusammenwirkenden Walzen in einer bestimmten relativen Axialstellung der Walzen
zueinander, und zwar durch axiale Verschiebung der Walzen gegeneinander komplementär
ergänzen. Hierdurch soll nicht nur die Gleichmäßigkeit der Pressungsverteilung über
die Kontaktlänge zweier benachbarter Walzen verbessert werden, sondern hierdurch soll
auch die kontinuierliche mechanische Beeinflussung der Gestalt des Walzspaltes erhöht
werden.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in einer weitergehenden Verbesserung
und Vereinfachung dieses oben angeführten bekannten Walzwerkes, insbesondere auch
hinsichtlich einer gleichmäßigen Pressungsverteilung über die Kontaktlänge der Walzen
sowie einer Gestaltung und Aufrechterhaltung eines bestimmten Preßwalzspaltes.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Konturen der Walzen im Ausgangszustand
bzw. unbelasteten Zustand so ausgebildet sind, daß der axiale Verlauf der Summe der
Walzenballendurchmesser in jeder relativ veränderten Axialstellung der Walzen zueinander
einen von einem konstanten Verlauf abweichenden Verlauf einnimmt.
[0005] Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung der Walzenkonturen können sehr vorteilhaft
alle im Betrieb des Walzwerkes auftretenden Einflüsse wie Thermik, Walzendurchbiegung,
Abplattung, Verschleiß etc. schon von vorneherein, d. h. im unbelasteten Zustand im
wesentlichen so berücksichtigt werden, daß sie im Belastungszustand, d. h. im Betrieb
des Walzwerkes ausgeglichen werden. Um diese zuvor genannten Einflüsse im Betrieb
des Walzwerkes zu kompensieren, bedarf es, wenn überhaupt, dann allenfalls nur einer
geringen zusätzlichen axialen Verschiebung einzelner Walzen oder Walzenpaare gegeneinander.
Bei den erfindungsgemäß ausgebildeten Walzenkonturen handelt es sich um Walzenkonturen,
die sich im Ausgangszustand nicht ergänzen; sondern die sich erst im belasteten Zustand,
d. h. im Betrieb des Walzwerkes, insbesondere im Bereich der Bandbreite nahezu vollständig
ergänzen. Hierdurch wird auch eine optimale Preßdruckverteilung über die gesamte Kontaktlänge
der Walzen unter gleichzeitiger Aufrechterhaltung eines vorbestimmten Walzspaltes
erzielt.
[0006] Da der vom konstanten Verlauf abweichende axiale Verlauf der Summe der Walzenballendurchmesser
in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung gemäß der Erfindung einer mathematischen Funktion,
insbesondere einem Polynom n-ten Grades, einer Exponentialfunktion oder einer Winkelfunktion,
entspricht, kann er jederzeit rechnerisch leicht ermittelt werden. Die Polynomfunktion
n-ten Grades folgt dabei der allgemeinen Gleichung :

Bekanntermaßen lautet die Summengleichung für ein Polynom 2-ten Grades dann :
D(z) = a z² + b z + c
Die Winkelfunktion folgt der allgemeinen Darstellung :

Eine einfache Lösung lautet beispielsweise :
D(z) = a cos(2 π z) + c
Die Exponentialfunktion wird dargestellt als :

Eine einfache Lösung folgt beispielsweise der Gleichung :
D(z) = a exp(z) + a exp(- z)
D ist die Summe der Walzenballendurchmesser, z gibt die bezogene Ortskoordinate an,
n bezeichnet die Zahl der Walzen und a, b, c sind Konstanten.
[0007] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß sich
der axiale Verlauf der Summe der Walzenballendurchmesser abschnittweise aus verschiedenen
mathematischen Funktionen zusammensetzt. Dabei kann beispielsweise die Summe der Walzenballendurchmesser
in einem ersten Abschnitt dem Kurvenverlauf eines Parabelbogens folgen, während der
zweite mittlere Abschnitt als Sinuskurve und der dritte Abschnitt spiegelbildlich
zum ersten Abschnitt wiederum als Parabelbogen ausgebildet ist.
[0008] Weiterhin soll sich nach der Erfindung der axiale Verlauf der Summe der Walzenballendurchmesser
als Summe, gewichtetes Mittel oder als Linearkombination mehrerer mathematischer Funktionen
ergeben. Der Konturenverlauf einer derartigen Walzenform könnte sich beispielsweise
nach der Gleichung richten :
D(z) = a z² + b cos(2 π z) + c
Ferner ist vorgesehen, daß der axiale Verlauf der Summe der Walzenballendurchmesser
in jeder relativen Axialstellung der Walzen einer zur Walzmitte symmetrischen Funktion
folgt.
[0009] Ebenso ist nach der Erfindung vorgesehen, daß der axiale Verlauf der Summe der Walzenballendurchmesser
in jeder relativen Axialstellung der Walzen einer zur Walzmitte unsymmetrischen Funktion
folgt.
[0010] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht die Kontur
der Walzen, insbesondere der Arbeitswalzen, aus einem schwach konvexen und einem stark
konkav gekrümmten Teil, dessen Verlauf sich aus einer Polynomfunktion und einer Exponentialfunktion
zusammensetzt. Diese Walzenform eignet sich besonders zur Kompensation der Auswirkungen
stark unterschiedlicher Temperaturverhältnisse bzw. Temperaturschwankungen auf die
Walzen und den Walzspalt.
[0011] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Preßdruckwalzen
nur auf einer Seite der Walzgutebene axial verschiebbar angeordnet. Auf diese Weise
wird ein dem Höhenprofil überlagerter Verlauf des Preßwalzspaltes vermieden und eine
besonders gleichmäßige Verteilung der Beanspruchung über die Kontaktlänge der Arbeitswalzen
erreicht.
[0012] Es zeigen:
Fig. 1 Ein Arbeitswalzenpaar mit schwach konvexem und stark konkavem Konturenverlauf
in axial gegeneinander verschobener Position,
Fig. 2 das Arbeitswalzenpaar gemäß Fig. 1 mit in entgegengesetzter Richtung verschobener
Position der Walzen,
Fig. 3 ein Quarto-Walzwerk mit oberhalb der Walzbandebene axial verschiebbar angeordneten
konturierten Walzen,
Fig.4 ein Quinto-Walzwerk mit oberhalb der Walzbandebene axial verschiebbar angeordneten
konturierten Walzen im Querschnitt,
Fig. 5 und 6 Sexto-Walzwerke mit unterschiedlichen Anordnungen der Walzen oberhalb
und unterhalb der Walzbandebene im Querschnitt,
Fig. 7 Diagramm verschiedener Formfunktionen von Einzelwalzen, errechnet nach den
Verläufen der Summen der Walzenballendurchmesser von zwei Arbeitswalzen.
[0013] In Fig. 1 sind zwei Arbeitswalzen (10, 11) eines Walzwerkes dargestellt, deren Konturen
aus einem schwach konvexen Teil (12) und einem stark konkav gekrümmten Teil (13) bestehen.
Der Verlauf dieser Konturen setzt sich aus einer Polynomfunktion (konvexer Teil 12)
und einer Eponentialfunktion (konkaver Teil 13) zusammen. Die obere Arbeitswalze (10)
ist hierbei gegenüber der unteren Arbeitswalze (11) aus der Mittenlage heraus um einen
vorbestimmten Betrag (+ 100 mm) axial nach rechts verschoben. In dieser Position entsprechen
die Arbeitswalzen (10, 11) einem konventionell ballig geschliffenen Walzenpaar mit
parabelförmiger Balligkeit, und das Walzband (14) weist eine dem Walzspalt (15) entsprechende
bikonkave Form auf.
[0014] Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeipiel ist die obere Arbeitswalze (10)
gegenüber der unteren Arbeitswalze (11) um denselben Betrag (-100 mm) wie in Fig.
1, jedoch aus der Mittenlage heraus axial nach links verschoben. Da die Arbeitswalzen
in den in der Zeichnung dargestellten Figuren 1 und 2 identisch sind, wurden sie mit
denselben Bezugsziffern versehen. In der in Fig. 2 dargestellten Position der Arbeitswalzen
(10, 11) wird ein Walzspalt (16) gebildet, der dem Walzband (17) eine im wesentlichen
rechteckige Querschnittsform mit diagonal gegenüberliegenden, leicht abgerundeten
Außenkanten vermittelt. Durch axiales Verschieben der oberen Arbeitswalze (10) gegenüber
der unteren Arbeitswalze (11) von der in Fig. 1 dargestellten rechten Außenposition
(v = + 100 mm) in die in Fig. 2 dargestellte linke Außenposition (v = - 100 mm) können
sehr vorteilhft wahlweise stufenlos konkave bis rechteckige Walzspalte mit entsprechenden
Walzbandquerschnitten eingestellt und aufrechterhalten werden. Es ist verständlich,
daß die in den Figuren 1 und 2 dargestellten Positionen der Arbeitswalzen zueinander
auch durch eine Axialverschiebung der unteren Arbeitswalze (11) gegenüber der darüber
befindlichen oberen Arbeitswalze (10) erreicht werden können. Auch können die Arbeitswalzen
(10, 11) über in der Zeichnung nicht dargestellte, entsprechend ausgebildete Stützwalzen
und gegebenenfalls Zwischenwalzen abgestützt werden. Der wesentliche Vorteil dieser
konturierten Arbeitswalzen (10, 11) gemäß der Erfindung besteht jedoch darin, daß
sie sich besonders zur Kompensation der Auswirkungen unterschiedlicher Temperaturverhältnisse
eignen. So ist für kalte Walzen, wenn die Walzenform nur durch die mechanisch aufgebrachte
Oberflächenkontur bestimmt wird, zum Ausgleich der elastischen Deformationen des Walzensatzes
eine Balligkeit erforderlich, wie sie durch die in Fig. 1 dargestellte Position der
Arbeitswalzen (10, 11) realisiert wird. Mit zunehmender Walzentemperatur stellt sich
jedoch eine Temperaturverteilung ein, die im mittleren Bereich des Ballens flach verläuft
und zu den Ballenenden hin abfällt. Dem Temperaturverlauf entspricht jedoch aufgrund
der unterschiedlichen Wärmedehnung eine thermische Balligkeit der in den Figuren 1
und 2 dargestellten Walzenform. Die erforderliche mechanisch bestimmte Balligkeit
der Walzen verringert sich entsprechend. Gleichzeitig wird jedoch eine Kompensation
des veränderten Walzendurchmesserverlaufes im Bereich der Ballenenden erforderlich.
Beide Wirkungen lassen sich in der vom jeweiligen Temperaturniveau abhängigen Größe
durch die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Axialverschiebung der oberen Arbeitswalze
(10) gegenüber der unteren Arbeitswalze (11) stufenlos bis zum Extrempünkt (v = -
100) einstellen.
[0015] Die Fig. 3 zeigt ein Walzwerk mit zwei Arbeitswalzen (18, 19) und zwei Stützwalzen
(20, 21), wobei erfindungsgemäß die oberhalb der Ebene des Walzbandes (22) befindlichen
Walzen (18) und (20) etwa flaschenförmig ausgebildet und gegenüber den unterhalb des
Walzbandes (22) befindlichen Walzen (19, 21) axial verschiebbar angeordnet sind. Auch
sind hierbei die Arbeitswalze (18) und die Stützwalze (20) zweckmäßig senkrecht übereinander
- in Richtung des Kraftflusses (Pfeile 23, 24) gesehen - hintereinandërliegend angeordnet.
[0016] Die Form des Walzspaltes (25), und zwar quer zur Walzrichtung läßt sich durch die
Form der Walzballen beeinflussen. Eine Vergrößerung des jeweils örtlichen Durchmessers
(Di) einer Walze vermindert örtlich die Höhe des Walzspaltes (25), wobei der "Durchgriff"
der einzelnen Walzen verschieden ist. Im Ausführungsbeispiel nach der Formel :
- Δ h(z) = c₁D₁(z) + c₂D₂(z) + c₃D₃(z) + c₄D₄(z)
und zwar mit c₁, c₄ = 0,4 ... 0,45 für die Stützwalzen (20, 21)
und c₂, c₃ = 0,7 ... 0,95 für die Arbeitswalzen (18, 19), je nach Walzendurchmesser,
Ballenlänge, elastischen Eigenschaften, Lastniveau etc..
[0017] Die Walzenformen bzw. Konturen müssen daher so gewählt bzw. ausgebildet werden, daß
die Summenwirkung im Walzspalt die jeweils gewünschte, im allgemeinen zur Walzbandlaufmitte
symmetrische Gestalt hat :
- Δ h(z) = c₁D₁(z - v₁) + c₂D₂ (z - v₂),
wobei v₁ und v₂ die Verschiebewege der Walzen beinhalten.
[0018] Im allgemeinen wird man die weiter vom Walzgut entfernte Walze mit einer stärkeren
Konturierung versehen, und zwar etwa in einem Verhältnis :
D
1max - D
1min) : (D
2max - D
2min) = c₂ : c₁
[0019] Zusätzlich kann es sinnvoll sein, die Verschiebewege v₁ und v₂ betraglich unterschiedlich
zu wählen (etwa v₁ > v₂). Bei geeigneter Wahl der Walzenkonturen kann auf die axiale
Verschiebung einer der Walzen ganz verzichtet werden.
[0020] Bei dem in Fig. 4 dargestellten Quinto-Walzwerk mit den beiden Arbeitswalzen (26,
27) und Stützwalzen (28, 29) und (30) sind ebenfalls nur, wie bei dem Walzwerk gemäß
Fig. 3, die oberhalb der Ebene des Walzbandes (31) befindlichen Walzen (26), (28)
und (29) axial verschiebbar angeordnet. Jedoch ist hierbei die Anordnung der oberen
Stützwalzen (28, 29) so getroffen, daß sie - in Richtung des Kraftflusses (Pfeile
32, 33) gesehen - nebeneinander zu liegen kommen.
[0021] Im übrigen wird auch hierbei, in gleicher Weise wie bei dem in Fig. 3 dargestellten
Quarto-Walzwerk, die Walzspaltform durch alle Walzendurchmesserfunktionen beeinflußt.
Der Durchgriff der Walzen ist jedoch gegenüber den Walzen gemäß Fig. 3 um den Richtungskosinus
des Kraftflusses vermindert. Maßgebend für den Walzspalt ist auch hierbei wiederum
die vorstehend in Verbindung mit der Beschreibung der Fig. 3 angeführte Summenwirkung.
Da bei symmetrischer Anordnung die beiden Stützwazen (28, 29) den gleichen Durchgriff
auf den Walzspalt besitzen, kann im Gegensatz zum Walzwerk gemäß Fig. 3 mit gleichen
Walzenformen eine symmetrische Beeinflussung der Walzspaltform erreicht werden. Die
besonderen Vorteile der in den Figuren 3 und 4 dargestellten, erfindungsgemäß ausgebildeten
Walzwerke gegenüber den bisher bekannten Walzwerken bestehen darin, daß ein dem Höhenprofil
überlagerter s-förmiger Verlauf des Walzspaltes in einfacher Weise vermieden und ein
gleichmäßigerer Verlauf der Beanspruchung der Arbeitswalzen, insbesondere über die
Ballungen der Walzen hinweg erzielt wird.
[0022] Gegebenenfalls kann es auch, wie Fig. 5 zeigt, zweckmäßig sein, bei einem Walzwerk
mit sechs Walzen, eine zur Ebene des Walzbandes (34) spiegelbildliche bzw. symmetrische
Anordnung der Arbeiswalzen (35, 36) und der mit den Arbeitswalzen zusammenwirkenden
Stützwalzen (37, 38) bzw. (39, 30) gemäß der Erfindung vorzusehen. Auch bei diesem
Walzwerk sind die Walzenkonturen erfindungsgemäß ausgebildet, und es ist jeweils auch
nur eine axiale Verschiebung einer der Walzen, insbesondere Arbeitswalzen, gegenüber
den anderen Walzen auf einer Seite, d. h. auf der oberen oder unteren Seite des Walzbandes
(34) vorgesehen.
[0023] Im übrigen kann, wie in Fig. 6 dargestellt, die Anordnung der Walzen bei einem Walzwerk
mit sechs Walzen auch sehr vorteilhaft so vorgenommen werden, daß die Arbeitswalze
(41) unterhalb des Walzbandes (42) nur von einer Stützwalze (43) abgestützt wird,
während die Abstützung der oberhalb des Walzbandes (42) befindlichen Arbeitswalze
(44) über eine Zwischenwalze (45) und zwei mit der Zwischenwalze (45) zusammenwirkenden
Stützwalzen (46, 47) erfolgt.
[0024] In Fig. 7 werden beispielhaft verschiedene Konturen der Walzenballendurchmesser (mm)
von Arbeitswalzen in Abhängigkeit von der bezogenen Walzenballenbreite, d.h. der Ortskoordinate
z dargestellt. Für zwei gegengleiche symmetrische Ober- und Unterwalzen ist dabei
mit A der Funktionsverlauf der Form einer Einzelwalze nach einem Polynom 3-ten Grades
angegeben und folgt der Gleichung :
D₁(z) = 250 - 0,15 z - 0,20 z² + 0,15 z³
[0025] Mit B ist der einer Winkelfunktion folgende Formverlauf einer Einzelwalze gekennzeichnet,
sie lautet :
D₁(z) = 250 + 0,25 cos(2 π z) + 0,10 sin(2 π z) + 0,08 sin(4 π z)
[0026] Mit C ist der Funktionsverlauf nach einer Exponentialfunktion bezeichnet :
D₁(z) = 250 - 0,35 exp(z) - 0,12 exp(- 2 z) + 0,27 exp(-z) + 0,06 exp(2 z)
[0027] Darüberhinaus sind noch beliebig viele andere Varianten möglich, insbesondere auch
hinsichtlich der Anordnung von mehreren Stützwalzen und Zwischenwalzen einseitig oder
zu beiden Seiten des Walzspaltes, und zwar mit denselben Vorteilen, wie sie in Verbindung
mit den in den Zeichnungsfiguren dargestellten Walzwerken geschildert wurden. Dasgleiche
gilt auch hinsichtlich beliebiger Anordnungen bei Vielwalzengerüsten. Auch besteht
die Möglichkeit, die Arbeitswalzen des Walzwerkes gemäß der Erfindung in der Walzebene
gegeneinander verschwenkbar oder aber die Achsen des jeweils zusammenwirkenden Walzenpaares
quer zur Walzenebene gegeneinander geneigt einstellbar anzuordnen. Wesentlich ist
jedoch auch hierbei eine entsprechende erfindungsgemäße Konturierung der Walzen, und
zwar derart, daß sich die Walzen im Belastungszustand ergänzen und nicht im unbelasteten
Zustand.
1. Walzwerk zur Herstellung eines Walzgutes, insbesondere eines Walzbandes, mit Arbeitswalzen,
die sich gegebenenfalls an Stützwalzen oder an Stützwalzen und Zwischenwalzen abstützen,
wobei die Arbeitswalzen und/oder die Stützwalzen und/oder die Zwischenwalzen im Walzgerüst
axial verschiebbar angeordnet und mit einer im wesentlichen über die gesamte Ballenlänge
verlaufenden gekrümmten Kontur versehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Konturen der Walzen (10, 11, 18, 19, 20, 21, 26, 27, 28, 29, 30, 35, 36,
37, 38, 39, 40, 41, 43, 44, 45, 46, 47) im Ausgangszustand bzw. unbelasteten Zustand
so ausgebildet sind, daß der axiale Verlauf der Summe der Walzenballendurchmesser
in jeder relativ veränderten Axialstellung der Walzen zueinander einen von einem konstanten
Verlauf abweichenden Verlauf einnimmt.
2. Walzwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der vom konstanten Verlauf abweichende axiale Verlauf der Summe der Walzenballendurchmesser
einer mathematischen Funktion, insbesondere einem Polynom n-ten Grades, einer Exponentialfunktion
oder einer Winkelfunktion entspricht.
3. Walzwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich der axiale Verlauf der Summe der Walzenballendurchmesser abschnittweise
aus verschiedenen mathematischen Funktionen zusammensetzt.
4. Walzwerk nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß sich der axiale Verlauf der Summe der Walzenballendurchmesser als Summe, gewichtetes
Mittel oder als Linearkombination mehrerer mathematischer Funktionen ergibt.
5. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der axiale Verlauf der Summe der Walzenballendurchmesser in jeder relativen
Axialstellung der Walzen einer zur Walzmitte symmetrischen Funktion folgt.
6. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der axiale Verlauf der Summe der Walzenballendurchmesser in jeder relativen
Axialstellung der Walzen einer zur Walzmitte unsymmetrischen Funktion folgt.
7. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kontur der Walzen (10, 11), insbesondere der Arbeitswalzen (10, 11) aus
einem schwach konvexen Teil (12) und einem stark konkav gekrümmten Teil (13) besteht,
dessen Verlauf sich aus einer Polynomfunktion und einer Exponentialfunktion zusammensetzt.
8. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen (10, 18, 19, 26, 28, 29, 35, 37, 38, 44, 45, 46, 47) nur auf einer
Seite der Walzgutebene axial verschiebbar angeordnet sind.
9. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die axial verschiebbaren Walzen (18, 20) - in Richtung des Kraftflusses gesehen
- hintereinanderliegend angeordnet sind.
10. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die axial verschiebbaren Walzen (28, 29) - in Richtung des Kraftflusses gesehen
- nebeneinanderliegend angeordnet sind.