[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine rechteckige freitragende Bodenplatte mit einer
Grundplatte und mit einem Rahmen, der mit der Grundplatte materialeinheitlich nach
Art einer Wanne für die Aufnahme einer Füllung hergestellt und an seinem umlaufenden
Rand nach außen zu einer in Richtung der Grundplatte offenen Rinne zweifach abgewinkelt
ist.
[0002] Freitragende Bodenplatten werden als Basis von Verbundbauplatten für Doppelböden
verwendet. Mit ihren Ecken werden die Verbundbauplatten auf Stützen verlegt, die
ihrerseits auf einen Rohboden aufgestellt werden. Die Bodenplatte ist aus einem Werkstoff
mit hoher Zugfestigkeit und hohem Elastizitätsmodul gefertigt, zum Beispiel aus Stahlblech.
Ihre Grundplatte und der Rahmen bilden eine Wanne, in die ein fließoder schüttfähiger
und aushärtbarer Werkstoff mit geringer Zugfestigkeit und geringem Elastizitätsmodul,
zum Beispiel Beton, eingebracht wird. Die obere Fläche des Werkstoffs wird mit einem
Deckbelag belegt.
[0003] Eine freitragende Bodenplatte der eingangs genannten Art ist aus der DE-U-8 502 917
bekannt. Es handelt sich um eine "offene"Bodenplatte , das heißt die Wanne ist an
ihrer oberen Fläche offen. Die bekannte Bodenplatte ist sehr stabil. Trotzdem sind
bei ihr - wie bei anderen offenen Bodenplatten - bei der Herstellung besondere Spannvorrichtungen
notwendig, die ver hindern, daß sich beim Verfüllen der Wanne diese insbesondere
an den Rändern verzieht, was zu einer verminderten Haftung des fließ- und schüttfähigen
Werkstoffs führen würde. Außerdem ist die Beschaffenheit des Füllmaterials an seiner
oberen Fläche, die mit einem Deckbelag versehen wird, verbesserungsfähig. Trotz Verfüllens
unter Verwendung von an den Rand der Wanne gedrückten und verspannten Maschinenteilen
ist eine Nachbearbeitung nahezu unvermeidlich. Auf eine nicht völlig ebene und homogene
Oberfläche läßt sich aber der Deckbelag nicht einwandfrei aufbringen; nach dem Aufbringen
kann es bei Belastung zum Abbröckeln des Füllmaterials unter dem Deckbelag kommen.
[0004] Es sind weiterhin "geschlossene" Bodenplatten bekannt, das heißt Bodenplatten, die
zusätzlich mit einer Deckplatte aus dem Material der Grundplatte versehen sind. Bei
den bekannten Platten (vgl. BE-A-886 684; DE-A-1 559 479) ist die ebene Deckplatte
mit dem Rand der Wanne verschweißt. Das führt zu thermischen Spannungen im Rahmen,
die ein Verziehen zur Folge haben. Bei einer weiteren mit einer Deckplatte versehenen
Platte (vgl. DE-A-875 403) sollen die Platten am Rand nach Art von Nut und Feder ineinandergreifen.
Das macht die bekannte Platte als Bodenplatte unverwendbar; denn es ist nicht möglich,
eine einzelne Platte aus einem Doppelboden auszuwechseln.
[0005] Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, bei
einer Bodenplatte der eingangs genannten Art unter Beibehaltung der beim Materialverformen
zur Herstellung der Wanne eingehal tenen Fertigungstoleranzen die Biegesteifigkeit
zu erhöhen, insbesondere Nachbearbeitungen der Oberfläche unnötig zu machen.
[0006] Die durch die Erfindung erzielten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, daß
die Bodenplatte stabil ist, insbesondere im kritischen Randbereich durch die Deckplatte
weiter verstärkt ist. Die Deckplatte gibt zwangsläufig der Bodenplatte eine glatte
Oberfläche. Auf dieser glatten Oberfläche kann jeder Bodenbelag problemlos verlegt
werden. Unter dem Belag ist ein Ausbröckeln des Füllmaterials nicht zu erwarten.
Aber selbst beim Ausbröckeln gleicht die Deckplatte solche Schwachstellen innerhalb
des Füllmaterials aus. Die Verbindung der Wanne mit der Deckplatte erfolgt in dem
Preßwerkzeug, in dem auch die Wanne, die Deckplatte und etwaige sonstige Teile der
Bodenplatte hergestellt werden. Auch der Füllvorgang mit dem Füllmaterial gestaltet
sich einfach. Der Randbereich bleibt zur Aufnahme von Dichtungsstreifen oder feuerhemmenden
Streifen in seiner Ausgestaltung erhalten.
[0007] Im folgenden wird die Erfindunganhand von lediglich Ausführungswege darstellenden
Zeichnungen näher erläutert.
Es zeight:
Fig. 1 die verkleinerte Ansicht einer Bodenplatte bei teilweise weggebrochener Deckplatte
mit zusätzlichen Schienen in der rechten und ohne Schienen in der linken Hälfte;
Fig. 2 die Bodenansicht der Bodenplatte;
Fig. 3 einen Schnitt durch die Bodenplatte parallel zu den Sicken entlang der Schnittlinie
III-III in Fig. 1;
Fig. 4 einen Randausschnitt "IV" aus Fig. 3 ohne zusätzliche Schienen;
Fig. 5 einen Randausschnitt "V" aus Fig. 3 mit zusätzlichen Schienen;
Fig. 6 eine Stirnansicht - Ansicht VI in Fig. 1 - der Bodenplatte;
Fig. 7 einen Randausschnitt VII aus Fig. 6 in vergrößertem Maßstab;
Fig. 8 in vergrößertem Maßstab einen Teilschnitt durch die Bodenplatte senkrecht
zu den Sicken ohne Schiene entlang der Schnittlinie VIII-VIII in Fig. 1;
Fig. 9 in vergrößertem Maßstab einen Teilschnitt durch die Bodenplatte senkrecht
zu den Sicken in Höhe einer Schiene entlang der Schnittlinie IX-IX in Fig. 1;
Fig.10 in vergrößertem Maßstab einen Teilschnitt durch die Bodenplatte senkrecht zu
den Sicken im Abstand von einer Schiene entlang der Schnittlinie X-X in Fig. 1.
[0008] Die als Ausführungsbeispiel gewählte Bodenplatte ist in der Ansicht rechteckig und
freitragend. Sie besteht aus einer Grundplatte 1, einem Rahmen 2, der mit der Grundplatte
1 materialeinheitlich nach Art einer Wanne hergestellt ist, und einer ebenen Deckplatte
15, die die Wanne abdeckt. Die Bodenplatte besteht aus einem Werkstoff mit hoher Zugfestigkeit
und hohem Elastizitätsmodul, zum Beispiel aus verzinktem Stahlblech. Ihre Wanne dient
der Aufnahme einer Füllung aus einem fließ- oder schüttfähigen und aushärtbaren Werkstoff
mit geringer Zugfestigkeit und geringem Elastizitätsmodul, zum Beispiel Beton. Die
Füllung ist nicht dargestellt; ebenfalls nicht ein Bodenbelag, der auf die Deckplatte
15 aufgebracht wird. In die Grundplatte 1 sind in einer Richtung parallel zu einer
Seitenkante 3 Sicken 4 eingebracht. In die Grundplatte 1 ist dabei zunächst am Übergang
zu dem Rahmen 2 - im Bereich der Seitenkanten 3 - ein umlaufender Randbereich 5 nach
außen gedrückt. In dem zwischen dem nach außen gedrückten Randbereich 5 und dem Rahmen
2 gebildeten Winkel sind außerdem winkelförmig angeordnete Zusatzsicken 6 im Abstand
voneinander nach innen gedrückt. Im Abstand von dem Randbereich 5 sind in einer Richtung
die Sicken 4 nach innen gedrückt. Die Mulden des Randbereichs 5 sind also zum Innern
der Bodenplatte hin offen; die Mulden der Sicken 4 nach außen. Die bisher beschriebene
Ausführung ist in Fig. 1 bis 3 jeweils in der linken Hälfte dargestellt.
[0009] In einer anderen Ausführung, die in Fig. 1 bis 3 jeweils in der rechten Hälfte dargestellt
ist, ist senkrecht zu den Sicken 4 in der Grundplatte 1 zusätzlich eine Bewehrung
in der Form von Schienen vorgesehen. Die Schienen sind als Doppel-Z-Schienen 7 ausgebildet.
Jede Doppel-Z-Schiene 7 weist einen Boden 8, zwei an den Längskanten des Bodens 8
anschließende senkrechte Mittelstücke 9 und an den freien Kanten der Mittelstücke
9 jeweils nach außen anschließende Flansche 10 auf. Jede Doppel-Z-Schiene 7 ist mit
ihrem Boden 8 an die überbrückten Sicken 4 der Grundplatte 1 durch Verklinchen befestigt.
Zu diesem Zweck sind die Sicken 4 in dem Bereich 12, in dem die Doppel-Z-Schienen
7 anliegen, abgeflacht. Bei dem Verklinchen wird nicht nur der Boden 8 der Doppel-Z-Schiene
7 in den Bereich 12 der Sicke 4 eingedrückt, sondern punktförmig Material weiter
nach außen gedrückt, wie es in Fig. 9 dargestellt ist.
[0010] Der Rahmen 2 ist an seinem umlaufenden Rand nach außen zweifach abgewinkelt, nämlich
einmal nach außen, sodann in Richtung der Grundplatte 1. Es entsteht eine nach unten
offene Rinne 13, die einen umlaufenden Außenschenkel 16 aufweist.
[0011] Die von der Grundplatte 1 und dem Rahmen 2 gebildete Wanne ist durch die ebene Deckplatte
15 abgedeckt. Die Deckplatte 15 besteht aus dem Werkstoff der Wanne. Sie übergreift
den Rahmen 2, ist an ihrem Rand 17 abgewinkelt und greift in und/oder über den die
Rinne 13 mitbildenden Außenschenkel 16 des Rahmens. In den Rand 17 der Deckplatte
15 sind Zungen 22 geschnitten und zum Boden der Rinne 13 abgewinkelt. Andererseits
sind im Außenschenkel 16 der Rinne 13 Aussparungen 18 vorgesehen. In die Aussparungen
18 greifen die Abgewinkelten Zungen 22 und halten so die Deckplatte 15 mit dem Rahmen
2 verbunden.
[0012] Aus der Grundplatte 1, dem Rahmen 2 und der Deckplatte 15 sind Fahnen 11 herausgeschnitten,
die nach innen und in Richtung auf die Deckplatte 15 und/oder die Grundplatte 1 abgewinkelt
sind. Die Fahnen 11 erhöhen die Verbindung des fließ- oder schüttfähigen und aushärtbaren
Werkstoffs mit der Bodenplatte.
[0013] In der Grundplatte 1 sind zwei kreisförmige Öffnungen 19 für das Einbringen der Füllung
vorgesehen.
1. Rechteckige freitragende Bodenplatte mit einer Grundplatte (1) und mit einem Rahmen
(2), der mit der Grundplatte (1) materialeinheitlich nach Art einer Wanne für die
Aufnahme einer Füllung hergestellt und an seinem umlaufenden Rand nach außen zu einer
in Richtung der Grundplatte (1) offenen Rinne (13) zweifach abgewinkelt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wanne durch eine ebene Platte (15) aus dem Werkstoff der Wanne
abgedeckt ist, die den Rahmen (2) übergreift, am Rand (17) abgewinkelt ist und zumindest
teilweise in und/oder über den die Rinne (13) mitbildenden Außenschenkel (16) des
Rahmens (2) greift und daß in der Grundplatte (1) wenigstens eine Öffnung (19) für
das Einbringen der Füllung vorgesehen ist.
2. Bodenplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Rand (17) der
ebenen Platte (15) Zungen (22) geschnitten und zum Boden der Rinne (13) abgewinkelt
sind, die Aussparungen (18) im die Rinne (13) mitbildenden Außenschenkel (16) des
Rahmens (2) übergreifen.
3. Bodenplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß aus der Grundplatte
(1), dem Rahmen (2) und/oder der ebenen Platte (15) Fahnen (11) herausgeschnitten
sind, die nach innen und in Richtung auf die ebene Platte (15) und/oder die Grundplatte
(1) abgewinkelt sind.
4. Bodenplatte nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß in die Grundplatte
(1) in einer Richtung parallel zu einer Seitenkante (3) von Fahnen freie Sicken (4)
eingebracht sind.
5. Bodenplatte nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß senkrecht
zu den Sicken (4) eine Bewehrung in der Form von an den Sicken (4) im Abstand voneinander
befestigten Schienen (7) vorgesehen ist.
6. Bodenplatte nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schienen als Doppel-Z-Schienen
(7) ausgebildet sind, von denen jede mit ihrem Boden (8) an den überbrückten Sicken
(4) durch Verklinchen befestigt ist.
7. Bodenplatte nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß in die Grundplatte
(1) am Übergang zu dem Rahmen (2) ein umlaufender Randbereich (5) nach außen gedrückt
und im Abstand von dem Randbereich (5) die Sicken (4) nach innen gedrückt sind.
8. Bodenplatte nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem nach außen
gedrückten Randbereich (5) und dem Rahmen (2) L-förmige Zusatzsicken (6) im Abstand
voneinander angeordnet sind.
9. Bodenplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Grundplatte (1)
wenigstens zwei kreisförmige Öffnungen (19) für das Einbringen der Füllung vorgesehen
sind.