(19)
(11) EP 0 253 913 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.01.1988  Patentblatt  1988/04

(21) Anmeldenummer: 86110074.1

(22) Anmeldetag:  22.07.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04F 15/024, E04C 2/28
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(71) Anmelder: Ermossa AG
CH-7000 Chur (CH)

(72) Erfinder:
  • Der Erfinder hat auf seine Nennung verzichtet.

(74) Vertreter: Dörner, Lothar, Dipl.-Ing. 
Stresemannstrasse 15
58095 Hagen
58095 Hagen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Freitragende Bodenplatte


    (57) Die Bodenplatte ist rechteckig. Sie besteht aus einer Grundplatte (1) und einem Rahmen (2), der mit der Grundplatte (1) materialeinheitlich nach Art einer Wanne hergestellt ist. An seinem umlau­fenden Rand ist der Rahmen (2) zu einer in Rich­tung der Grundplatte (1) offenen Rinne (13) zwei­fach abgewinkelt. Die Wanne ist durch eine ebene Platte (15) aus dem Werkstoff der Wanne abgedeckt, die den Rahmen (2) übergreift. Die Platte (15) ist am Rand (17) abgewinkelt und greift in den die Rinne (13) mitbildenden Außenschenkel (16) des Rahmens (2). In der Grundplatte (1) sind Öff­nungen (19) für das Einbringen der Füllung vorge­sehen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine rechteckige frei­tragende Bodenplatte mit einer Grundplatte und mit einem Rahmen, der mit der Grundplatte materialein­heitlich nach Art einer Wanne für die Aufnahme einer Füllung hergestellt und an seinem umlaufenden Rand nach außen zu einer in Richtung der Grundplatte offe­nen Rinne zweifach abgewinkelt ist.

    [0002] Freitragende Bodenplatten werden als Basis von Ver­bundbauplatten für Doppelböden verwendet. Mit ihren Ecken werden die Verbundbauplatten auf Stützen ver­legt, die ihrerseits auf einen Rohboden aufgestellt werden. Die Bodenplatte ist aus einem Werkstoff mit hoher Zugfestigkeit und hohem Elastizitätsmodul ge­fertigt, zum Beispiel aus Stahlblech. Ihre Grundplatte und der Rahmen bilden eine Wanne, in die ein fließ­oder schüttfähiger und aushärtbarer Werkstoff mit geringer Zugfestigkeit und geringem Elastizitätsmodul, zum Beispiel Beton, eingebracht wird. Die obere Fläche des Werkstoffs wird mit einem Deckbelag belegt.

    [0003] Eine freitragende Bodenplatte der eingangs genannten Art ist aus der DE-U-8 502 917 bekannt. Es handelt sich um eine "offene"Bodenplatte , das heißt die Wanne ist an ihrer oberen Fläche offen. Die bekannte Boden­platte ist sehr stabil. Trotzdem sind bei ihr - wie bei anderen offenen Bodenplatten - bei der Herstel­lung besondere Spannvorrichtungen notwendig, die ver­ hindern, daß sich beim Verfüllen der Wanne diese ins­besondere an den Rändern verzieht, was zu einer ver­minderten Haftung des fließ- und schüttfähigen Werk­stoffs führen würde. Außerdem ist die Beschaffenheit des Füllmaterials an seiner oberen Fläche, die mit einem Deckbelag versehen wird, verbesserungsfähig. Trotz Verfüllens unter Verwendung von an den Rand der Wanne gedrückten und verspannten Maschinenteilen ist eine Nachbearbeitung nahezu unvermeidlich. Auf eine nicht völlig ebene und homogene Oberfläche läßt sich aber der Deckbelag nicht einwandfrei aufbringen; nach dem Aufbringen kann es bei Belastung zum Ab­bröckeln des Füllmaterials unter dem Deckbelag kommen.

    [0004] Es sind weiterhin "geschlossene" Bodenplatten bekannt, das heißt Bodenplatten, die zusätzlich mit einer Deckplatte aus dem Material der Grundplatte versehen sind. Bei den bekannten Platten (vgl. BE-A-886 684; DE-A-1 559 479) ist die ebene Deckplatte mit dem Rand der Wanne verschweißt. Das führt zu thermischen Spannungen im Rahmen, die ein Verziehen zur Folge haben. Bei einer weiteren mit einer Deckplatte ver­sehenen Platte (vgl. DE-A-875 403) sollen die Platten am Rand nach Art von Nut und Feder ineinandergreifen. Das macht die bekannte Platte als Bodenplatte unver­wendbar; denn es ist nicht möglich, eine einzelne Platte aus einem Doppelboden auszuwechseln.

    [0005] Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeich­net ist, löst die Aufgabe, bei einer Bodenplatte der eingangs genannten Art unter Beibehaltung der beim Materialverformen zur Herstellung der Wanne eingehal­ tenen Fertigungstoleranzen die Biegesteifigkeit zu er­höhen, insbesondere Nachbearbeitungen der Oberfläche unnötig zu machen.

    [0006] Die durch die Erfindung erzielten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, daß die Bodenplatte stabil ist, insbesondere im kritischen Randbereich durch die Deckplatte weiter verstärkt ist. Die Deckplatte gibt zwangsläufig der Bodenplatte eine glatte Oberfläche. Auf dieser glatten Oberfläche kann jeder Bodenbelag problemlos verlegt werden. Unter dem Belag ist ein Aus­bröckeln des Füllmaterials nicht zu erwarten. Aber selbst beim Ausbröckeln gleicht die Deckplatte solche Schwachstellen innerhalb des Füllmaterials aus. Die Verbindung der Wanne mit der Deckplatte erfolgt in dem Preßwerkzeug, in dem auch die Wanne, die Deckplatte und etwaige sonstige Teile der Bodenplatte hergestellt wer­den. Auch der Füllvorgang mit dem Füllmaterial ge­staltet sich einfach. Der Randbereich bleibt zur Aufnahme von Dichtungsstreifen oder feuerhemmenden Streifen in seiner Ausgestaltung erhalten.

    [0007] Im folgenden wird die Erfindunganhand von lediglich Aus­führungswege darstellenden Zeichnungen näher erläutert.
    Es zeight:

    Fig. 1 die verkleinerte Ansicht einer Boden­platte bei teilweise weggebrochener Deckplatte mit zusätzlichen Schienen in der rechten und ohne Schienen in der linken Hälfte;

    Fig. 2 die Bodenansicht der Bodenplatte;

    Fig. 3 einen Schnitt durch die Bodenplatte parallel zu den Sicken entlang der Schnittlinie III-III in Fig. 1;

    Fig. 4 einen Randausschnitt "IV" aus Fig. 3 ohne zusätzliche Schienen;

    Fig. 5 einen Randausschnitt "V" aus Fig. 3 mit zusätzlichen Schienen;

    Fig. 6 eine Stirnansicht - Ansicht VI in Fig. 1 - der Bodenplatte;

    Fig. 7 einen Randausschnitt VII aus Fig. 6 in vergrößertem Maßstab;

    Fig. 8 in vergrößertem Maßstab einen Teil­schnitt durch die Bodenplatte senk­recht zu den Sicken ohne Schiene ent­lang der Schnittlinie VIII-VIII in Fig. 1;

    Fig. 9 in vergrößertem Maßstab einen Teil­schnitt durch die Bodenplatte senkrecht zu den Sicken in Höhe einer Schiene ent­lang der Schnittlinie IX-IX in Fig. 1;

    Fig.10 in vergrößertem Maßstab einen Teilschnitt durch die Bodenplatte senkrecht zu den Sicken im Abstand von einer Schiene ent­lang der Schnittlinie X-X in Fig. 1.



    [0008] Die als Ausführungsbeispiel gewählte Bodenplatte ist in der Ansicht rechteckig und freitragend. Sie besteht aus einer Grundplatte 1, einem Rahmen 2, der mit der Grund­platte 1 materialeinheitlich nach Art einer Wanne herge­stellt ist, und einer ebenen Deckplatte 15, die die Wanne abdeckt. Die Bodenplatte besteht aus einem Werkstoff mit hoher Zugfestigkeit und hohem Elastizitätsmodul, zum Beispiel aus verzinktem Stahlblech. Ihre Wanne dient der Aufnahme einer Füllung aus einem fließ- oder schütt­fähigen und aushärtbaren Werkstoff mit geringer Zug­festigkeit und geringem Elastizitätsmodul, zum Beispiel Beton. Die Füllung ist nicht dargestellt; ebenfalls nicht ein Bodenbelag, der auf die Deckplatte 15 aufgebracht wird. In die Grundplatte 1 sind in einer Richtung parallel zu einer Seitenkante 3 Sicken 4 eingebracht. In die Grundplatte 1 ist dabei zunächst am Übergang zu dem Rahmen 2 - im Bereich der Seitenkanten 3 - ein umlaufen­der Randbereich 5 nach außen gedrückt. In dem zwischen dem nach außen gedrückten Randbereich 5 und dem Rahmen 2 gebildeten Winkel sind außerdem winkelförmig angeordnete Zusatzsicken 6 im Abstand voneinander nach innen ge­drückt. Im Abstand von dem Randbereich 5 sind in einer Richtung die Sicken 4 nach innen gedrückt. Die Mulden des Randbereichs 5 sind also zum Innern der Bodenplatte hin offen; die Mulden der Sicken 4 nach außen. Die bisher beschriebene Ausführung ist in Fig. 1 bis 3 jeweils in der linken Hälfte dargestellt.

    [0009] In einer anderen Ausführung, die in Fig. 1 bis 3 jeweils in der rechten Hälfte dargestellt ist, ist senkrecht zu den Sicken 4 in der Grundplatte 1 zusätzlich eine Beweh­rung in der Form von Schienen vorgesehen. Die Schienen sind als Doppel-Z-Schienen 7 ausgebildet. Jede Doppel-­Z-Schiene 7 weist einen Boden 8, zwei an den Längskanten des Bodens 8 anschließende senkrechte Mittelstücke 9 und an den freien Kanten der Mittelstücke 9 jeweils nach außen anschließende Flansche 10 auf. Jede Doppel-Z-­Schiene 7 ist mit ihrem Boden 8 an die überbrückten Sicken 4 der Grundplatte 1 durch Verklinchen befestigt. Zu diesem Zweck sind die Sicken 4 in dem Bereich 12, in dem die Doppel-Z-Schienen 7 anliegen, abgeflacht. Bei dem Verklinchen wird nicht nur der Boden 8 der Doppel-Z-Schiene 7 in den Bereich 12 der Sicke 4 einge­drückt, sondern punktförmig Material weiter nach außen gedrückt, wie es in Fig. 9 dargestellt ist.

    [0010] Der Rahmen 2 ist an seinem umlaufenden Rand nach außen zweifach abgewinkelt, nämlich einmal nach außen, sodann in Richtung der Grundplatte 1. Es entsteht eine nach unten offene Rinne 13, die einen umlaufenden Außenschen­kel 16 aufweist.

    [0011] Die von der Grundplatte 1 und dem Rahmen 2 gebildete Wanne ist durch die ebene Deckplatte 15 abgedeckt. Die Deckplatte 15 besteht aus dem Werkstoff der Wanne. Sie übergreift den Rahmen 2, ist an ihrem Rand 17 abgewinkelt und greift in und/oder über den die Rinne 13 mitbilden­den Außenschenkel 16 des Rahmens. In den Rand 17 der Deckplatte 15 sind Zungen 22 geschnitten und zum Boden der Rinne 13 abgewinkelt. Andererseits sind im Außenschen­kel 16 der Rinne 13 Aussparungen 18 vorgesehen. In die Aussparungen 18 greifen die Abgewinkelten Zungen 22 und halten so die Deckplatte 15 mit dem Rahmen 2 verbunden.

    [0012] Aus der Grundplatte 1, dem Rahmen 2 und der Deckplatte 15 sind Fahnen 11 herausgeschnitten, die nach innen und in Richtung auf die Deckplatte 15 und/oder die Grundplatte 1 abgewinkelt sind. Die Fahnen 11 erhöhen die Verbindung des fließ- oder schüttfähigen und aushärtbaren Werkstoffs mit der Bodenplatte.

    [0013] In der Grundplatte 1 sind zwei kreisförmige Öffnungen 19 für das Einbringen der Füllung vorgesehen.


    Ansprüche

    1. Rechteckige freitragende Bodenplatte mit einer Grundplatte (1) und mit einem Rahmen (2), der mit der Grundplatte (1) materialeinheitlich nach Art einer Wanne für die Aufnahme einer Füllung hergestellt und an seinem umlaufenden Rand nach außen zu einer in Richtung der Grundplatte (1) offenen Rinne (13) zweifach abgewinkelt ist, da­durch gekennzeichnet, daß die Wanne durch eine ebene Platte (15) aus dem Werkstoff der Wanne abgedeckt ist, die den Rahmen (2) übergreift, am Rand (17) abgewinkelt ist und zumindest teil­weise in und/oder über den die Rinne (13) mitbil­denden Außenschenkel (16) des Rahmens (2) greift und daß in der Grundplatte (1) wenigstens eine Öffnung (19) für das Einbringen der Füllung vor­gesehen ist.
     
    2. Bodenplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß in den Rand (17) der ebenen Platte (15) Zungen (22) geschnitten und zum Boden der Rinne (13) abgewinkelt sind, die Aussparungen (18) im die Rinne (13) mitbildenden Außenschenkel (16) des Rahmens (2) übergreifen.
     
    3. Bodenplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß aus der Grundplatte (1), dem Rahmen (2) und/oder der ebenen Platte (15) Fahnen (11) herausgeschnitten sind, die nach innen und in Rich­tung auf die ebene Platte (15) und/oder die Grund­platte (1) abgewinkelt sind.
     
    4. Bodenplatte nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß in die Grundplatte (1) in einer Richtung parallel zu einer Seitenkante (3) von Fahnen freie Sicken (4) eingebracht sind.
     
    5. Bodenplatte nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß senkrecht zu den Sicken (4) eine Bewehrung in der Form von an den Sicken (4) im Abstand voneinander befestigten Schienen (7) vorgesehen ist.
     
    6. Bodenplatte nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­net, daß die Schienen als Doppel-Z-Schienen (7) ausgebildet sind, von denen jede mit ihrem Boden (8) an den überbrückten Sicken (4) durch Verklin­chen befestigt ist.
     
    7. Bodenplatte nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß in die Grundplatte (1) am Über­gang zu dem Rahmen (2) ein umlaufender Randbereich (5) nach außen gedrückt und im Abstand von dem Randbereich (5) die Sicken (4) nach innen gedrückt sind.
     
    8. Bodenplatte nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich­net, daß zwischen dem nach außen gedrückten Rand­bereich (5) und dem Rahmen (2) L-förmige Zusatz­sicken (6) im Abstand voneinander angeordnet sind.
     
    9. Bodenplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß in der Grundplatte (1) wenigstens zwei kreisförmige Öffnungen (19) für das Einbringen der Füllung vorgesehen sind.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht