[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Kraftstoffaufbereitungssystem für eine gemischverdichtende
Brennkraftmaschine, insbesondere für Personenkraftfahrzeuge, gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Mit einem Dreiwege-Katalysator und einem λ-geregelten Gemischbildner ausgerüstete
Motorkonzepte stellen die zur Zeit beste technische Lösung zur Reduzierung der Abgasemissionen
von gemischverdichtenden Brennkraftmaschinen im gesamten Motorkennfeld bei gutem Fahrverhalten
und ausreichender Langzeitstabilität dar. Dabei werden die zum Beispiel aus elektronischen
oder elektronisch-hydraulischen Einspritzeinrichtungen, gegebenenfalls aber auch aus
geregelten Vergasern, bestehenden Gemischbildner durch eine in der Abgasleitung angeordnete
λ-Sonde im gesamten Betriebsbereich zur Einhaltung des stöchiometrischen Luft-Kraftstoff-Verhältnisses
(λ = 1) geregelt, wodurch die Gewähr dafür gegeben wird, daß die in den Abgasen der
Brennkraftmaschine enthaltenen und als schädlich angesehenen Bestandteile, nämlich
Kohlenmonoxid CO, Kohlenwasserstoff HC und Stickoxid NOx, in dem nachgeschalteten
Dreiwege-Katalysator gleichzeitig und mit hohen Konvertierungsraten umgewandelt werden
können.
[0003] Beim Kraftstoffverbrauch sind allerdings gegenüber den herkömmlichen Europakonzepten
mit magerer Teillastabstimmung der Motoren Verbrauchseinbußen von 5 - 10 % hinzunehmen,
die auf dem verbrauchserhöhenden Zwang zum Betrieb mit dem stöchiometrischen Kraftstoff-Luft-Gemisch
in allen Betriebspunkten beruhen.
[0004] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin,ein Kraftstoffaufbereitungssystem
für gemischverdichtende Brennkraftmaschinen, insbesondere für Personen kraftfahrzeuge,
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 zu schaffen, das zum einen die aus Gründen
der Reinhaltung der Luft geschaffenen strengsten Abgasvorschriften erfüllt und das
zum anderen die bei den herkömmlichen Konzepten vorhandenen Verbrauchseinbußen, insbesondere
im Teillastbereich, vermeidet.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich gemäß den im Kennzeichen des Patentanspruchs
1 angegebenen Merkmalen. Erfindungsgemäß wird also nicht im gesamten Betriebsbereich
der Brennkraftmaschine, sondern nur in einem außerhalb des Leerlauf- und Teillast-Betriebsbereichs
liegenden Betriebsbereich mit dem stöchiometrischen, verbrauchserhöhenden Luft-Kraftstoff-Verhältnis
gefahren. In dem Teillastbetriebsbereich wird dagegen mit einem mageren Kraftstoff-Luft-Gemisch
mit einem Wert λ ≧ 1,15 gearbeitet, das eine entscheidende Verbrauchsverbesserung
bringt. Dabei wurde die Erkenntnis ausgenutzt, daß ein Dreiwege-Katalysator im Magerbetrieb
als reiner Oxidations-Katalysator genutzt werden kann. Die Oxidation der in den Abgasen
einer mit einem mageren Kraftstoff-Luft-Gemisch betriebenen Brennkraftmaschine enthaltenen
Kohlenwasserstoffe HC und Kohlenmonoxide CO läuft nämlich weiterhin mit hohen Konvertierungsraten
ab; aufgrund der dann in den Abgasen enthaltenen relativ hohen Sauerstoffanteile kommt
dagegen die Reduzierung der Stickoxide NO
x praktisch zum Erliegen.
[0006] Da jedoch die Entstehung der Stickoxide im Brennraum einer Brennkraftmaschine als
reaktionskinetischer Vorgang im wesentlichen von Druck, Temperatur sowie den Konzentrationen
der Reaktionspartner bestimmt wird und diese Stickoxidbildung im Bereich niedriger
Drücke und Temperaturen, das heißt im Leerlauf- und Teillastbereich der Brennkraftmaschine,
progressiv abfällt, werden während dieser Teillastbetriebsbereiche nur sehr geringe
Anteile an Stickoxiden bei der Verbrennung erzeugt.
[0007] Die zur Ermittlung der vom Gesetzgeber limitierten Abgasemissionen vorgeschriebenen
Testprozeduren stellen Fahrzyklen mit relativ großen Anteilen von Stadtverkehr, also
mit relativ geringen Leistungsanforderungen der Brennkraftmaschine dar. Damit werden
während großer zeitlicher Anteile im Testzyklus niedrige bis sehr niedrige Stickoxidemissionen
erzeugt, die am Gesamttestergebnis nur einen geringen Anteil haben. Für den Kraftstoffverbrauch
sind diese Testbereiche allerdings relevant. Wenn daher während des den Leerlauf
und die niedrige Teillast umfassenden Teillastbetriebsbereiches mit einem mager abgestimmten
Kraftstoff- Luft-Gemisch gefahren wird, werden gegenüber einem stöchiometrischen
Betrieb nur geringfügig angehobene Stickoxidemissionen erzeugt, dafür aber entscheidende
Verbrauchsverbesserungen, auch in den von den Gesetzen vorgeschriebenen Testzyklen,
erzielt.
[0008] Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben und
werden im folgenden anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
der Erfindung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in
Figur 1 ein schematisches Schaltbild einer Brennkraftmaschinenanordnung für ein Personenkraftfahrzeug
mit dem erfindungsgemäßen Kraftstoffzumeßsystem,
Figur 2 das Kennfeld einer herkömmlichen gemischverdichtenden Brennkraftmaschine
in einem Diagramm des Motordrehmoments über der Motordrehzahl, in dem der Teillastbetriebsbereich,
in dem mit einem mageren Gemisch gefahren werden soll, schraffiert angedeutet ist,
und
Figur 3 ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Regel- und Steuereinrichtung.
[0009] In der Figur 1 der Zeichnung ist mit 1 eine herkömmliche, gemischverdichtende Brennkraftmaschine
angegen, wie sie beispielsweise zum Antrieb von Personenkraftfahrzeugen verwendet
wird, mit einer Ansauganlage 2 und einer Abgasanlage 3. In der Abgasanlage 3 ist ein
herkömmlicher Dreiwege-Latalysator 4 angeordnet, der in der Lage ist, in einem engen
Bereich des Luft-Kraftstoff-Verhältnisses um den stöchiometrischen Wert λ = 1 herum
gleichzeitig alle drei in den Abgasen enthaltenen Schadstoffe Kohlenmonoxid CO, Kohlenwasserstoff
HC und Stickoxid NO
x mit hohem Wirkungsgrad in unschädliche Bestandteile umzuwandeln.
[0010] Das der Brennkraftmaschine 1 zugeführte Kraftstoff-Luft-Gemisch wird von einem in
der Ansauganlage 2 angeordneten Gemischbildner 6 geliefert, der von einem Steuergerät
5 über eine Signalleitung 15 mit die Kraftstoffzumessung bewirkenden Kraftstoffzumeßsignalen
beaufschlagt wird. Das Steuergerät 5 bildet dabei die Kraftstoffzumeßsignale in Abhängigkeit
vom Betriebszustand der Brennkraftmaschine, wobei es über Signalleitungen 11 bis 14
mit verschiedenen Meßgebern 7 bis 10 zur Erfassung von den Betriebszustand der Brennkraftmaschine
kennzeichnenden Betriebsgrößen verbunden ist. So stellt der Meßgeber 7 eine in der
Abgasanlage 3 angeordnete bekannte λ -Sonde zur Erfassung des Sauerstoffüberschusses
im Abgas und somit des tatsächlich vorhandenen Luft-Kraftstoff-Verhältnisses dar,
während mit 8 ein einen maschinenlastabhängigen Wert, wie zum Beispiel den in der
Ansauganlage 2 herrschenden Unterdruck, erfassender Meßgeber und mit 9 ein die Drehzahl
der Brennkraftmaschine 1 erfassender Drehzahlgeber angegeben ist. Mit 10 ist ein
Temperaturgeber zur Erfassung der Temperatur der Brennkraftmaschine angedeutet. Aus
allen diesen Werten ermittelt das Steuergerät 5 nun ein dem jeweiligen Betriebszustand
zugeordnetes Kraftstoffzumeßsignal und liefert dieses an den Gemischbildner 6 zur
Zuführung der entsprechenden Kraftstoffmenge in die von der Brennkraftmaschine 1
angesaugte Luft.
[0011] Während bei herkömmlichen λ -geregelten Konzepten der beispielsweise aus einem elektronisch
oder elektronisch-mechanisch bzw. hydraulisch gesteuerten Einspritzsystem oder Vergaser
bestehende Gemischbildner im gesamten Betriebsbereich der Brennkraftmaschine mit
einem ein stöchiometrisches Kraftstoff-Luft-Gemisch (λ = 1) ergebenden Kraftstoffzumeßsignal
beaufschlagt wird, soll gemäß der Erfindung ein solches, ein stöchiometrisches Kraftstoff-Luft-Gemisch
ergebendes Kraftstoffzumeßsignal nur außerhalb eines Leerlauf- und Teillast-Betriebsbereiches
zugeführt werden. In dem Leerlauf- und Teillastbetriebsbereich soll dagegen der Gemischbildner
mit solchen Kraftstoffzumeßsignalen beaufschlagt werden, die ein insgesamt mageres
Kraftstoff-Luft-Gemisch mit λ -Werten größer oder höchstens gleich 1,15 ergeben. Lediglich
in einem Übergangsbereich zwischen diesem Teillast-Betriebsbereich und dem übrigen
Lastbereich soll das Luft-Kraftstoff-Verhältnis kontinuierlich von dem mageren auf
den stöchiometrischen Wert übergehen.
[0012] Der Teillast-Betriebsbereich, in dem mit einem aus Verbrauchsgründen mager abgestimmten
Gemisch gearbeitet werden soll, ist in dem in der Figur 2 als Diagramm des Motordrehmomentes
über der Motordrehzahl dargestellten Motorkennfeld mit dem schraffierten Bereich 23
angegeben. Das gesamte Kennfeld 22 der Brennkraftmaschine 1 wird dabei begrenzt durch
die maximal zulässige Motordrehzahl n
max sowie die mit 20 bezeichnete Vollastlinie. Mit 21 sind übliche Straßenteillastkurven
eingetragen, die sich bei konstanten Geschwindigkeiten des Fahrzeugs v ergeben.
[0013] Der schraffierte Teillast-Betriebsbereich 23 soll im wesentlichen begrenzt sein durch
eine Grenzdrehzahl n
grenz und ein Grenzmotordrehmoment Md
grenz, wobei die Grenzdrehzahl z.B. bei einer Brennkraftmaschine von 1,8 l Hubvolumen mit
n
grenz = 3000 U/min etwa 55 % der maximalen Drehzahl n
max und das Grenzdrehmoment Md
grenz mit 60 Nm etwa 50 % des maximalen Motordrehmomentes Md
max betragen kann.
[0014] Die Ausführung der Erfindung führt nun je nach dem, ob eine vollelektronische, kennfeldgesteuerte
und λ-geregelte Einspritzung oder andere elektronisch-hydraulisch-mechanisch gesteuerte
Einspritzsysteme oder Vergaser benutzt werden, zu unterschiedlichen Lösungen. Für
den Fall, daß eine vollelektronische Einspritzung mit Kennfeldvorsteuerung und λ-Regelung
zur Verfügung steht, kann die Erfindung ohne zusätzlichen Hardware-Aufwand realisiert
werden. Hier muß lediglich der Regelalgorithmus derart geändert werden, daß in dem
in der Figur 2 mit 23 angegebenen Teillastbereich nicht mit dem stöchiometrischen
Wert λ = 1, sondern mager mit einem Wert λ≧1,15 gefahren wird. Die zur Erkennung dieses
Betriebsbereiches notwendigen Sensorsignale, im wesentlichen also ein Signal über
die Motordrehzahl und die Last bzw. die Füllung, stehen ohnehin bei diesen Einspritzsystemen
zur Verfügung. Zur Vermeidung von Fahrfehlern sind gleitende Übergänge mit Hysterese
in der Gemischqualität beim Wechsel vom mageren zum stöchiometrischen Kraftstoff-Luft-Verhältnis
angeraten.
[0015] Bei Verwendung eines elektronisch-mechanisch bzw. hydraulisch gesteuerten Einspritzsystems
oder Vergasers mit zusätzlicher λ-Regelung wird wegen der mechanischen Vorsteuerung
der Gemischqualität ein elektronisches Zusatzgerät benötigt, das über zusätzliche
Sensoren für Motordrehzahl und Last (hier z.B. Saugrohrunterdruck) den zu steuernden
Kennfeldbereich erkennt und dem Steller der Kraftstoffzuführeinrichtung ein entsprechendes,
die Gemischqualität steuerndes Signal liefert. In der Figur 3 ist dazu ein Blockschaltbild
einer Steuerschaltung für eine elektronisch gesteuerte, kontinuierliche Einspritzung
angegeben. Dabei bezeichnet 31 eine λ-Regeleinrichtung, die außerhalb des Teillast-Betriebsbereiches
zur Wirkung kommt und in Abhängigkeit von dem über die Signalleitungen 11 bis 14 zugeführten
betriebszustandsabhängigen Kenngrößen, wie Motorlast, Motordrehzahl, Motortemperatur
und λ-Wert, über eine Signalleitung 36 einen Regelstrom liefert, der ein Maß für die
Kraftstoffzumessung darstellt. Dieser Regelstrom wird über die Signalleitung 36 zu
einem Umschalter 37 geführt, der nur außerhalb des Teillast-Betriebsbereiches diesen
Regelstrom über eine Signalleitung 38 an den beispielsweise elektro-hydraulischen
Drucksteller der Einspritzeinrichtung weiterleitet.
[0016] Der Umschalter 37 wird dabei über eine Signalleitung 33a von dem Ausgang einer mit
32 angegebenen Einrichtung gesteuert, die aus den über die Signalleitungen 11 bis
13 zugeführten betriebszustandsabhängigen Kenngrößen der Brennkraftmaschine, nämlich
insbesondere der Motorlast und der Motordrehzahl sowie gegebenenfalls der Motortemperatur,
den zutreffenden Betriebspunkt im Kennfeld ermittelt und dabei zugleich entscheidet,
ob dieser Betriebspunkt innerhalb oder außerhalb des in der Figur 2 schraffierten
Teillastbetriebsbereiches 23 liegt. Liegt der jeweilige Betriebspunkt der Brennkraftmaschine
1 innerhalb des Teillast-Betriebsbereiches, dann wird der Umschalter 37 auf den Ausgang
einer mit 34 angegebenen, kennfeldabhängig von dem Ausgangssignal der Einrichtung
32 steuerbaren Konstantstromquelle gelegt. Mit Hilfe dieser Konstantstromquelle 34
und eines entsprechend angesteuerten Widerstandes eines zugeordneten Widerstandsregisters
wird für jeden Betriebspunkt des selektiven Teillast-Kennfeldes 23 ein Steuerstrom
erzeugt, der über die Signalleitung 35 und den Umschalter 37 sowie die an dessen Ausgang
angeschlossene Signalleitung 38 zu dem Drucksteller der Regeleinrichtung geleitet
wird.
[0017] Dieser Steuerstrom ist dabei so eingestellt, daß die Brennkraftmaschine 1 in jedem
Betriebspunkt dieses durch den Teillastbetriebsbereich 23 gebildeten selektiven Kennfeldes
mit einem Luftverhältnis im Bereich zwischen 1,05 (Leerlauf) und 1,2 (Teillast) oder
gegebenenfalls noch magerer, nach Möglichkeit also im Verbrauchsminimum, gefahren
wird.
[0018] Werden Betriebspunkte außerhalb des selektiven Teillast-Kennfeldes 23 angefahren,
so wird der Umschalter 37 zur Umschaltung beaufschlagt, so daß dann der über die Signalleitung
36 von der λ-Regeleinrichtung 31 kommende Regelstrom dem Drucksteller der Einspritzeinrichtung
zugeführt wird.
[0019] Im Falle der Verwendung eines elektronisch geregelten Vergasers kann mit einem im
Prinzip gleichen System wie dem in der Figur 3 gezeigten gearbeitet werden. Anstelle
eines elektrohydraulischen Druckstellers wird dann eine die Gemischzusammensetzung
steuernde Einrichtung, zum Beispiel ein elektrisch betätigtes Kraftstoffventil des
Vergasers, von dem am Ausgang des Umschalters 37 anstehenden Steuer- bzw. Regelstrom
beaufschlagt.
[0020] Der zuvor beschriebene gesteuerte Magerbetrieb kann jedoch, insbesondere wenn mit
Luft-Kraftstoff-Verhältnissen von λ > 1,2 gearbeitet werden soll, zumindest bei herkömmlichen
Ottomotoren, zu Fahrfehlern führen. Als Abhilfe und zur Nutzung des Magerlaufpotentials
bietet sich daher ein geregelter Magerbetrieb an mit den bekannten Vorteilen einer
Regelung, das heißt insbesondere dem Ausgleich laufzeit- und umweltabhängiger Störgrößeneinflüsse.
Als mögliche Regelungen wären dabei für den Teillastbetriebsbereich eine Mager- λ
-Regelung, eine Laufruhenregelung oder eine Wirkungsgradregelung einsetzbar. Bei
der Mager- λ -Regelung wird ein Vergleich des Istwertes des Luft-Kraftstoff-Verhältnisses
λ, das mit Hilfe einer nicht nur den stöchiometrischen Wert, sondern auch magere Luft-Kraftstoff-Verhältnisse
erfassenden Meßsonde ermittelt wird, mit einem aus seinem Speicher in Abhängigkeit
von dem jeweiligen Betriebszustand der Brennkraftmaschine ermittelbaren Sollwert durchgeführt
und in Abhängigkeit von der so ermittelten Regelabweichung das Kraftstoffzumeßsignal
für die Kraftstoffzuführeinrichtung gebildet.
[0021] Bei der Laufruheregelung wird in einem geschlossenen Regelkreis die Laufunruhe der
Brennkraftmaschine, beispielsweise in Form von Drehmomentschwankungen, gemessen und
diese Laufunruhe durch entsprechende Veränderung des Kraftstoffzumeßsignals auf einen
für eine derartige Brennkraftmaschine als günstig angesehenen Sollwert (Führungsgröße)
geregelt.
[0022] Diese beiden erstgenannten Regelungen haben jedoch den Nachteil, daß sie mit einer
Führungsgröße arbeiten, die von einem Referenzmotor abgeleitet werden muß. Naturgemäß
auftretende Steuungen der Motoren können dabei nicht berücksichtigt werden, so daß
man mehr oder weniger weit von dem verbrauchsgünstigen Betriebspunkt entfernt bleibt.
[0023] Die ebenfalls vorgeschlagene Wirkungsgradregelung benötigt dagegen keine Führungsgröße.
Sie stellt eine direkte Regelung des Wirkungsgrades bzw. des Kraftstoffverbrauchs
als umgekehrt proportionale Größe dar, die mit Hilfe der Stellgrößen Zündwinkel (λ
z) und Luft-Kraftstoff-Verhältnis λ durchgeführt wird. Da sich der Kraftstoffverbrauch
bzw. der Wirkungsgrad aber nur mit großem Aufwand direkt dynamisch messen lassen,
wird hier als Ersatzgröße für die Istwertmessung das Drehmoment herangezogen. Bei
dieser Wirkungsgradregelung wird der Zündwinkel mit Hilfe eines elektronischen Reglers
derart geregelt, daß das Drehmoment ein Maximum annimmt. Der Istwert des Drehmomentes
kann dabei mit Hilfe eines geeigneten, das Drehmoment der Brennkraftmaschine erfassenden
Sensors ermittelt oder aber auch aus den mit entsprechenden Gebern gemessenen Winkelgeschwindigkeitsänderungen
der Kurbelwelle rechnerisch ermittelt werden. Nur unter der Randbedingung, daß der
Kraftstoffmassenstrom m
B konstant gehalten wird, ist jedoch ein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem Verbrauchsminimum
und dem Drehmomentenmaximum gegeben. Wird dagegen der Luftmassenstrom
L konstant gehalten, führt die Regelung zwar auf das Drehmomentenmaximum, nicht jedoch
zu dem eigentlichen Wirkungsgradmaximum. Demnach ist es notwendig, den Luftmassenstrom
L bei konstantem Kraftstoffmassenstrom
B als Stellgröße für die Wirkungsgradregelung heranzuziehen.
[0024] Die Regelung erfolgt daher in der Weise, daß nach Vorsteuerung der dem jeweiligen
Betriebspunkt der Brennkraftmaschine zugeordneten Kraftstoffmenge der Zündwinkel und/oder
der die Ansaugleitung durchsetzende Luftmassenstrom zur Erreichung eines maximalen
Motordrehmomentes geregelt wird.
[0025] Auch diese Regelung arbeitet zweckmäßigerweise elektronisch; zur Änderung des Luftmassenstroms
sind im Prinzip bekannte Stellventile heranzuziehen, die zum Beispiel bei λ = 1-Regelungen
in Verbindung mit Vergasern an Ottomotoren bereits zum Einsatz kommen. Ausgehend vom
heutigen Stand der digitalen Motorelektronik sind die zuvor beschriebenen elektronischen
Regler nicht mehr in diskreter, analoger Bauweise auszuführen, sondern in Form verschiedener
Regelalgorithmen Teil der Software eines digitalen Motorrechners.
1. Kraftstoffaufbereitungssystem für eine gemischverdichtende Brennkraftmaschine,
insbesondere für Personenkraftfahrzeuge, in deren Abgasleitung ein Dreiwege-Katalysator
zur Umwandlung der Abgasschadstoffe angeordnet ist, mit einer die Verbrennungsluft
zuführenden Ansaugleitung und mit einer Kraftstoffzuführeinrichtung, dadurch gekennzeichnet,
daß die Brennkraftmaschine (1) nur außerhalb eines den Leerlauf und die niedrige Teillast
umfassenden Teillastbetriebsbereiches mit einem ein stöchiometrisches Luft-Kraftstoff-Verhältnis
aufweisenden Kraftstoff-Luftgemisch und im Teillastbetriebsbereich mit einem ein mageres
Luft-Kraftstoff-Verhältnis (λ≧1,15) aufweisenden Kraftstoff-Luft-Gemisch beaufschlagbar
ist.
2. Kraftstoffaufbereitungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Brennkraftmaschine in einem Übergangsbereich zwischen dem Teillast- und dem übrigen
Betriebsbereich mit einem ein kontinuierlich von einem mageren zum stöchiometrischen
Wert übergehendes Luft-Kraftstoff-Verhältnis aufweisenden Kraftstoff-Luft-Gemisch
beaufschlagbar ist.
3. Kraftstoffaufbereitungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kraftstoffzuführeinrichtung (6) nur in dem außerhalb des Teillastbereiches
liegenden Betriebsbereich mit einer Regeleinrichtung (31) zur Zuführung eines ein
stöchiometrisches Luft-Kraftstoff-Verhältnis ergebenden Kraftstoffzumeßsignals verbindbar
ist und daß sie im Teillast- und im Übergangsbetriebsbereich mit einer Steuereinrichtung
(32, 34) verbindbar ist, die ein in Abhängigkeit vom Betriebszustand der Brennkraftmaschine
stehendes, ein mageres bzw. kontinuierlich bis zum stöchiometrischen Verhältnis angefettetes
Luft-Kraftstoff-Verhältnis ergebendes Kraftstoff-Zumeßsignal erzeugt.
4. Kraftstoffaufbereitungssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine
in Abhängigkeit vom Betriebszustand der Brennkraftmaschine steuerbare Umschaltvorrichtung
(37) vorgesehen ist, die die Kraftstoffzuführeinrichtung (6) im Teillast- und Übergangsbetriebsbereich
mit der Steuereinrichtung (32, 34) und im übrigen Betriebsbereich mit der Regeleinrichtung
(31) verbindet.
5. Kraftstoffaufbereitung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuereinrichtung (32, 34) eine in Abhängigkeit vom Betriebszustand der Brennkraftmaschine
ansteuerbare Konstantstromquelle (34) aufweist.
6. Kraftstoffaufbereitungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kraftstoffzuführeinrichtung eine Regeleinrichtung zugeordnet ist, die im Teillastbetriebsbereich
ein ein mageres Luft-Kraftstoff-Verhältnis, in einem Übergangsbereich ein vom mageren
bis zum stöchiometrischen Verhältnis angefettes Luft-Kraftstoff-Verhältnis und im
übrigen Betriebsbereich ein stöchiometrisches Luft-Kraftstoff-Verhältnis ergebendes
Kraftstoff-Zumeßsignal liefert.
7. Kraftstoffaufbereitungssystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine
das Luft-Kraftstoff-Verhältnis im gesamten Betriebsbereich erfassende Meßsonde vorgesehen
ist und daß die Regeleinrichtung zur Erzeugung eines Kraftstoff-Zumeßsignals als Ergebnis
eines Soll-Ist-Vergleiches zwischen dem von der Meßsonde gemessenen Istwert und dem
in einem Speicher in Abhängigkeit vom Betriebszustand abgelegten Sollwert des Luft-Kraftstoff-Verhältnisses
ausgebildet ist.
8. Kraftstoffaufbereitungssystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Regeleinrichtung zur Bildung des Kraftstoff-Zumeßsignals im Teillastbetriebs- und
Übergangsbetriebsbereich als Ergebnis einer Laufruhe-Regelung ausgebildet ist.
9. Kraftstoffaufbereitungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Brennkraftmaschine eine Regeleinrichtung zugeordnet ist, die außerhalb des
Teillast- und Übergangsbetriebsbereiches ein ein stöchiometrisches Luft-Kraftstoff-Verhältnis
ergebendes Kraftstoffzumeßsignal zur Weiterleitung an die Kraftstoffzuführeinrichtung
und innerhalb des Teillast- und Übergangsbereiches ein ein mageres Luft-Kraftstoff-Verhältnis
ergebendes Steuersignal als Ergebnis einer Wirkungsgradregelung erzeugt.
10. Kraftstoffaufbereitungssystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wirkungsgradregelung durch Erfassung des von der Brennkraftmaschine abgegebenen Drehmoments
und Verstellung des Zündwinkels und/oder des Luftmassenstroms bei konstant gehaltenem
Kraftstoffmassenstrom zur Erreichung eines maximalen Drehmoments erfolgt.
11. Kraftstoffaufbereitungssystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Verstellung des Luftmassenstroms wenigstens ein in der Ansaugleitung vor der Kraftstoffzumeßstelle
vorgesehenes elektronisch ansteuerbares Stellventil vorgesehen ist.