(19)
(11) EP 0 255 474 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.02.1988  Patentblatt  1988/05

(21) Anmeldenummer: 87810318.3

(22) Anmeldetag:  02.06.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65B 9/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE ES FR GB GR IT NL SE

(30) Priorität: 31.07.1986 CH 3079/86

(71) Anmelder: ILAPAK Research & Development S.A.
CH-6911 Grancia Lugano (CH)

(72) Erfinder:
  • Klinkel, Wolfgang
    CH-6951 Bigorio (CH)
  • Vits, Dieter
    D-4040 Neuss 21 (DE)

(74) Vertreter: Bosshard, Ernst 
Schulhausstrasse 12
8002 Zürich
8002 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Bildung von Schlauchbeutelpackungen


    (57) Eine flache, fexible Folienbahn (2) wird von einer Vorratsrolle (3) abgezogen, über eine Formschulter (12) bewegt und dabei zu einem Schlauch (20) geformt. Am Schlauch (20) wird eine Längsnaht angebracht, das zu verpackende Produkt eingefüllt und die Verpackung durch Quernähte (17, 21) verschlossen. Die Folienbahn (2) wird durch Antriebsrollen (7) kontinuierlich ange­trieben. Die Herstellung der Längs- und Quernähte erfolgt während des kontinuierlichen Schlauchvor­schubes. Durch eine Fotozelle (19) werden Druckmarken auf der Folienbahn (2) abgetastet und eine Korrektur­einrichtung im Antrieb der Querschweissbacken (40, 43) bewirkt, dass sich Ungenauigkeiten in der Packungs­teilung nicht addieren können.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bil­dung von Schlauchbeutel-Packungen, wobei aus einer von einem Vorrat abgezogenen, flexiblen Folienbahn durch Umformung und Anbringung einer Längsnaht ein Schlauch gebildet wird, das zu verpackende Produkte in das Innere des Schlauches eingefüllt wird und am Schlauch Quernähte angebracht werden.

    [0002] Ferner bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Bildung von Schlauchbeutel-Packungen, mit einer Vorratsrolle von der eine flexible Folienbahn abzieh­bar ist, eine Umformeinrichtung vorhanden ist, mit der die Folienbahn zu einem um ein Füllrohr herum­liegenden Schlauch formbar ist, die zu verpackenden Produkte über das Innere des Füllrohres dem Schlauch­inneren zuführbar sind, Längsschweiss- oder Siegel­organe vorhanden sind zur Erzeugung einer Längsnaht am Schlauchmantel, Querschweiss- oder-Siegelorgane zur Erzeugung von Quernähten am Schlauch vorgesehen sind, Antriebsorgane zum Abziehen der Folienbahn von der Vorratsrolle vorhanden sind.

    [0003] Bisher bekannte vertikale Schlauchbeutelmaschinen arbeiten intermittierend, d.h., es wird von einer Vorratsrolle ein der benötigten Beutellänge ent­sprechendes Folienstück abgezogen. Zum Anbringen der Längs- und Querschweissnähte wird der Folienan­trieb stillgesetzt. Diese intermittierende Arbeits­weise hat zur Folge, dass durch den ruckweisen Folien­transport auf die Folienbahn unerwünschte Spannungen ausgeübt werden und bei Hochleistungsmaschinen die Steuerung schwer beherrschbar ist, Vibrationen ent­stehen und die Produktionsleistung begrenzt ist.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, welche eine kontinuierliche Herstellung von Schlauchbeutel-Packungen bei erhöhter Abpackleistung erlauben und akkumulierte Fehler beim Vorschub der Folienbahn oder bei der Bewegung der Querschweissbacken vermieden werden, so dass bei be­druckten Schlauchbeuteln die Quernähte und der Trenn­schnitt stets an den hiefür vorgesehenen Stellen er­folgt.

    [0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Vorschubbewegung der Folienbahn und des Schlauches kontinuierlich er­folgt, das Anbringen der Längsnaht und der Quernähte, sowie das Einfüllen des Produktes während der konti­nuierlichen Vorschubbewegung des Schlauches erfolgt, Längen-Inkremente der Folienbahn abgemessen und mit einem Sollwert verglichen werden, Abweichungen korri­giert und die korrigierten Werte mindestens auf die Bewegungen der Antriebsorgane zur Erzeugung der Quer­nähte übertragen werden.

    [0006] Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist dadurch gekenn­zeichnet, dass die Folienbahn von den Antriebsorganen kontinuierlich angetrieben ist, die Antriebsmittel für die Bewegung der Quernahtbacken während des Schweiss- oder Siegelvorganges kontinuierlich parallel zur Abzugsrichtung des Schlauches und mit gleicher Vorschubgeschwindigkeit wie der Schlauch angetrieben sind, der Folienbahn eine Messeinrichtung für Längen-­Inkremente pro Zeiteinheit zugeorndet ist, eine mit der Messeinrichtung und mit den Antriebsorganen der Folienbahn zusammenwirkende elektronische Korrektur­einrichtung vorhanden ist, welche die Längen-Inkre­mente mit einem Sollwert vergleicht, die Korrektur­einheit Abweichungen auf die Antriebsorgane der Quer­nahtbacken und/oder auf die Antriebsmittel der Folien­bahn überträgt.

    [0007] Dadurch wird eine hohe kontinuierliche Produktion erreicht, da sämtliche Operationen, wie Bildung der Längsnaht, Einfüllen des Produktes in das Innere des Schlauchbeutels, Herstellung der Quernähte am Schlauch­beutel und Abtrennen der fertigen Packung während des kontinuierlichen Folien- bzw. Schlauchbeutel-­Vorschubes erfolgt.

    [0008] Durch den kontinuierlichen Schlauchvorschub wird zudem erreicht, dass das Einfüllgut infolge Reibung am Schlauch mit diesem zusammen nach abwärts gezogen wird was mithilft Stauungen des abzupackenden Gutes zu vermeiden und die Abpackkapazität zu erhöhen.

    [0009] Da zwischen den Abtriebsmotoren für den Folientransport und der Bewegung der Quernahtbacken nur eine elek­trische Verbindung besteht, lässt sich der mechanische Aufwand wesentlich vereinfachen.

    [0010] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Er­findung dargestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Seitenansicht einer Schlauchbeutel­maschine vertikaler Bauart, in schematischer Darstellung

    Fig. 2 eine Frontansicht der Schlauchbeutelmaschine gemäss Fig. 1

    Fig. 3 eine gegenüber Fig. 1 vergrösserte Darstellung der Antriebsorgane

    Fig. 4 eine Ansicht des Antriebes der Querschweiss­backen

    Fig. 5 ein vereinfachtes Schaltschema der Maschine

    Fig. 6 ein Block-Diagramm



    [0011] Die Schlauchbeutelmaschine gemäss den Fig. 1 und 2 dient zur Erzeugung von Schlauchbeutel-Packungen die mit einem beispielsweise pulverförmigen, granulat­förmigen oder chipsartigen Produkt gefüllt sind. Das Verpackungsmaterial besteht aus einer flachen, flexiblen Kunststoff-Folienbahn. Diese Folienbahn 2 wird von einer Vorratsrolle 3 abgezogen. Die Vorrats­rolle 3 sitzt auswechselbar in einem Maschinengestell 4. Durch eine schwenkbar gelagerte Tänzerwalze 5 an sich bekannter Konstruktion wird eine veränderbare Folien-Schlaufe gebildet. Die Folienbahn 2 gelangt sodann über mehrere Umlenkrollen 6 zwischen ein An­triebsrollenpaar 7 von dem die eine Antriebsrolle über Ketten 8 oder Zahnriemen von einem Servo- oder Schrittmotor 10 angetrieben wird. Dieses im Betrieb ständig angetriebene Antriebsrollenpaar 7 zieht somit die Folienbahn 2 von der Vorratsrolle 3 ab. Die Folien­bahn 3 wird hernach über eine Formschulter 12 an sich bekannter Bauart gezogen und umgibt sodann ein vorzugsweise zylinderisches, vertikales Füllrohr 13 auf deren Aussenseite. Dieses Füllrohr 13 steht oben mit einem Einfülltrichter 14 in Durchflussver­ bindung, sodass von oben in Richtung des Pfeiles B die abzupackenden Produkte mit vorbestimmtem Gewicht pro Charge in das Innere des Füllrohres 13 eingefüllt werden können. Anstelle des Trichters können auch andere Einfüllorgane verwendet werden. Das Füllrohr 13 ist bis nahe an die Oberkante der Formschulter 12 auf seiner Rückseite in Längsrichtung offen, wo­durch eine frühzeitige Berührung des Einfüllgutes mit der kontinuierlich bewegten Folie erfolgt und dadurch das Einfüllgut mit der Folie durch Reibung mitgezogen wird.

    [0012] Die vertikalen Längsränder des um das Füllrohr 13 herumgelegten, aus der Folienbahn 2 gebildeten Schlauches 20 überlappen sich. Durch eine Längs­schweissvorrichtung 15 wird eine vertikale Längsnaht 16 erzeugt. Diese Längsschweissvorrichtung 15 ist als Ganzes in Vertikalrichtung auf- und abbeweglich, da der Schweissvorgang zur Erzeugung einer Längs­schweissnaht während des kontinuierlichen Vorschubes des Schlauches 20 erfolgt. Die längliche Schweiss­backe 15 führt eine Bewegung aus, wie sie in der Europa-OS Nr. 87810036.1 dargestellt und erläutert ist. Während des Schweissvorganges - bei der eine vertikale linienförmige Naht 16 erzeugt wird - bewegt sich die Schweissbacke 15 kontinuierlich und mit gleicher Geschwindigkeit zusammen mit dem Schlauch 20 und an diesem anliegend in Abwärtrichtung gemäss Pfeil R. Am Endes des Abwärtshubes der Schweissbacke 15 und nachdem eine Längsschweissnaht 16 am Mantel des Schlauches 20 erzeugt wurde, wird die Schweiss­backe 15 vom Schlauch 20 abgehoben und kehrt unter Einhaltung eines radialen Abstandes vom Schlauch 20 mit erhöhter Geschwindigkeit in die Ausgangslage zurück. Die Länge der Schweissbacke 15 und ihr vertikaler Bewegungsweg ist kürzer als die vertikale Nahtlänge welche für eine Schlauchbeutelpackung 54 benötigt wird, wodurch eine kurze Bauhöhe der Maschine möglich wird. Die durch die Schweissbacke 15 erzeugten Vertikal-Schweissnähte überlappen sich am Mantel zu einer durchgehenden vertikalen Längsnaht 16. Die Bewegung der Schweissbacke 15 wird vorzugsweise durch ein mechanisches Mehrgelenkkoppelgetriebe erzeugt, das vom Motor 10 angetrieben wird.

    [0013] Da die von der Schweissbacke 15 erzeugte Längsnaht kürzer ist als eine Schlauchbeutellänge, muss sich die Längsschweissbacke 15 in einem raschern Rhytmus bewegen als die Querschweissbacken 40, 43.

    [0014] Damit der Schlauch 20 über die Formschulter 12 entlang des Füllrohres 13 straff nach unten abgezogen werden kann, sind auf sich gegenüberliegenden Seiten des Füllrohres 13 zwei angetriebene Abzugsrollen 25 oder Riemen vorhanden, die auf diametral gegenüberliegenden Seiten gegen den Schlauch 20 anliegen. Die Abzugs­rollen 25 werden mit einer grössern Antriebsgeschwin­digkeit angetrieben als der Vorschubgeschwindigkeit des Schlauches 20 entspricht, sodass bei den Ab­zugsrollen 25 ein Schlupf entsteht. Dieser Schlupf wird durch eine Rutschkupplung im Innern jeder Ab­zugsrolle 25 ermöglicht. Da die Abzugsrollen 25 mit grösserer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben sind als dem Schlauchvorschub entspricht, entsteht bei der Rutschkupplung ein Schlupf, wobei die Zugkraft eingestellt werden kann.

    [0015] Die Abzugsrollen 25 sitzen je auf einem um eine horiz­zontale Achse schwenkbaren Arm 40 und werden durch Federdruck in Richtung der Pfeile E gegen den um das Füllrohr 13 herum liegenden Schlauch 20 ange­ drückt. Der Antrieb dieser Abzugsrollen 25 erfolgt über eine Welle 48 und ein Getriebe 46 vom gleichen Servomotor 10, welcher das Antriebsrollenpaar 7 an­treibt.

    [0016] Unterhalb der Längsschweisseinrichtung befinden sich die Organe zur Erzeugung von horizontalen Quernähten 17, 21 am Schlauch 20. Die beiden Schweissbacken 40, 43 für die Bildung der Quernähte sind so ausge­führt, dass gleichzeitig eine Kopfnaht 17 für den untern, bereits gefüllten Schlauchbeutel 54 und eine Bodennaht 21 für den darüberliegenden, noch zu füllenden, vorerst oben offenen Beutel erzeugt wird. Dazwischen befindet sich - gemäss Fig. 4 - ein Trenn­messer 72 zum Abtrennen des fertig verschlossenen untern Schlauchbeutels 54. Da der Vorschub des Schlauches 20 kontinuierlich erfolgt, müssen sich die Schweissbacken 40, 43 und die mit ihnen zusammen­wirkenden Organe während des Schweissvorganges eben­falls kontinuierlich und mit der gleichen Schlauch-­Vorschubgeschwindigkeit abwärts bewegen. Zu diesem Zweck ist eine Baugruppe 56 vorhanden, mit welcher die Schweissbacken 40, 43 gemäss dem Doppelpfeil F in Fig. 1, in Vertikalrichtung auf- und abwärts beweglich ist. Ein Antriebsmotor 58 steht über ein Ritzel 58 mit einer Zahnstange 59 im Eingriff. Je nach der Drehrichtung des Antriebsmotors 58 wird somit die ganze Baugruppe 56 entlang der Führungs­stange 60 vertikal nach oben oder nach unten bewegt.

    [0017] Auf der Baugruppe 56 befindet sich ferner ein Servo- oder Schritt-Motor 62, welcher die horizontale Oeffnungs- und Schliessbewegung der Schweissbacken 40, 43 erzeugt. Dieser Motor 62 treibt über ein Unter­setzungsgetriebe 62a eine Kurvenscheibe 76 (Fig.4) oder eine Kurbel an. Die beiden Schweissbacken 40, 43 werden gegengleich durch ein Gelenkpaar bewegt. Die auf einer vom Motor 62 angetriebenen Welle 78 sitzenden Kurbel oder Kurvenscheibe 76 liegt gegen eine Nockenrolle 82 an, welche mit einer Antriebs­stange 80 verbunden ist, an deren Ende sich die Schweissbacke 43 befindet. Bei einer Drehung der Kurbel oder Kurvenscheibe 76 bewegt sich somit die Schweissbacke 43 in Richtung des Doppelpfeiles K. Die andere Schweissback 40 führt synchron in entgegen­gesetzter Richtung eine gleich grosse Bewegung aus. Die Schweissbacke 40 ist in ihrer Mitte mit einem Trennmesser 72 versehen, das hydraulisch oder pneu­matisch betätigt wird, wenn eine Trennung des ge­füllten oder fertig verschlossenen Beutels 54 erfolgen soll, Der obere Teil der elektrisch auf Schweiss- oder Siegeltemperatur erwärmten beiden Schweissbacken 40, 43 dient zur Erzeugung einer quer zur Schlauch­längsrichtung verlaufenden Bodennaht 21 eines obern Schlauchbeutels. Der mit geringem Zwischemraum darun­ter befindliche Teil jeder der beiden Schweissbacken 40, 43 dient zur gleichzeitigen bildung der Kopfnaht 17 und zum Schliessen des sich darunter befindlichen Schlauchbeutels. Weitere Einzelheiten dieser Schweiss­einrichtung, der zugehörigen Antriebsmittel sowie der Regulierung des Schweissdruckes gehen aus der Europa-OS Nr. 8610059.5 hervor.

    [0018] Beim Schweissprozess zur Bildung der Quernähte 17, 21 und des kontinuierlichen Vorschubes des Schlauches 20 wird die ganze Baugruppe 56 samt Motor 62 genau mit der Schlauch-Vorschubgeschwindigkeit in Richtung des Pfeiles R nach unten bewegt. Die Schweissbacken 40, 43 werden in ihrer in Fig. 1 dargestellten obern Endlage der Baugruppe 56 geschlossen. Während des Schweissvorganges bewegen sich somit die geschlossenen Schweissbacken 40, 43 mit der Vorschubgeschwindigkeit des Schlauches 20 nach unten. Gleichzeitig werden die zu verpackenden - nicht flüssigen - Produkte durch den Einfülltrichter 14 über das Füllrohr 13 in abgemessener Menge dem Innern des Schlauches 20 zugeführt. Im Bereich der untern Endlage der Baugruppe 56 wird das Trennmesser 72 betätigt, worauf der untere fertig abgepackte Schlauchbeutel 54 in Richtung des Pfeiles R in einen Vorratsbehälter od.dgl. fällt. Die Betätigung des Trennmessers 72 kann zeitabhängig nach dem Schliessen der Schweissbacken 40, 43 oder in Abhängigkeit der vertikalen Position der Baugruppe 56 erfolgen. Hernach öffnen sich die Schweissbacken 40, 43 als Folge einer entsprechenden Drehbewegung der Kurbel oder Kurvenscheibe 76. Die Baugruppe 56 wird sodann durch Umkehr der Drehrichtung des Antriebs­motores 58 mit erhöhter Geschwindigkeit wieder nach oben in die Ausgangslage bewegt. An Stelle einer Betätigung der Schweissbacken 40, 43 durch eine Kurbel oder Kurvenscheibe 76, kann dieser Vorgang auch durch hydraulische oder pneumatische Zylinderkolben-Aggre­gate erfolgen, die durch elektromagnetische Ventile gesteuert werden oder durch einen Kniehebel. Um leichtes Einfüllgut im Innern des Schlauches 20 zu komprimieren ist ein hin- und herbeweglicher, seitlich gegen den Schlauch 20 klopfender Rüttler 51 vorhanden. Die Länge der Vertikalbewegung, welche die Quernaht­backen 40, 43 ausführen ist kürzer als eine Beutel­länge, da die Quernahtbacken 40, 43 während des konti­nuierlichen Vorschubes um eine Beutellänge nach dem Schweissvorgang wieder in die Ausgangslage zurück bewegt werden müssen.

    [0019] Aus den Fig. 5 und 6 geht die Steuerung und elektri­sche Funktionsweise dieser Schlauchbeutelmaschine hervor. Die auf der Vorratsrolle 3 aufgewickelte Folienbahn 2 wird durch das Antriebsrollenpaar 7 von der Vorratsrolle 3 kontinuierlich abgezogen. Der zugehörige Antriebsmotor ist ein Servomotor 10 oder Schrittmotor, der von der Steuereinrichtung 84 gesteuert wird und über ein Bewegungssteuerorgan 86 und einen mit einer Stromquelle 87 versehenen Treiber 88 Impulse erhält. Der sich zwischen dem Antriebsrollenpaar 7 und den Formschultern 12 be­findliche Sensor 19, der vorzugsweise als Fotozelle ausgebildet ist, spricht auf Helligkeitsunterschiede von Druckmarken auf der Folienbahn 2 an. Somit ent­spricht die jedem Schlauchbeutel 20 zugeordnete Länge der Folienbahn dem Abstand zwischen zwei Druckmarken. Mit den Abzugsrollen 7 könnte auch ein digitaler Drehgeber verbunden sein, der entsprechend der Drehbe­wegung bzw. des Folienbahn-Vorschubes Impulse ausgibt. Es wäre indessen auch möglich, dass die Impulse zeitabhängig ausgegeben werden. Bei einem Wechsel der Verpackungslänge kann die Einstellung zur An passung an den geänderten Abstand der Druckmarken digital angepasst werden. Die abgemessenen Längen-­Inkremente pro Zeiteinheit entsprechen einer Anzahl von Impulsen, die dem Servomotor 10 oder Schrittmotor zugeführt werden. Diese Impulse bewirken beim Antriebs­motor 10 entsprechende Drehschritte. Diese Impulszahl wird in einer mit einer Niederspannungs-Stromquelle 92 versehenen Korrektureinrichtung mit einer Ver­gleichsschaltung 90 der Steuereinrichtung 84 mit den im gleichen Zeitabschnitt zwischen zwei Druckmar­ken ausgegebenen Impulsen verglichen. Bei Abweichungen vom Sollwert erfolgt für die Servo- oder Schrittmoto­ren entweder eine Unterdrückung von Impulsen oder eine Erhöhung der Impulszahl. Diese korrigierten Werte werden den sonst synchron mit dem Servomotor 10 drehenden Motoren 58 und 62 zugeführt. Unter "syn­chron" soll verstanden werden, dass sich die Motoren in einer vorbestimmten Drehzahlabhängigkeit zueinander drehen, wobei die Drehzahl pro Minute unterschiedlich sein kann. Bei einer Veränderung der Drehzahl des Motores 10 sollen sich auch die Drehzahlen der Motoren 58 und 62 proportional ändern. Durch diese Regelein­richtung wird erreicht, dass sowohl die Vertikalbewe­gung der Schweissbacken 40, 43 genau in Uebereinstim­mung mit dem Schlauchvorschub erfolgt, als auch die Oeffnungs- und Schliessbewegungen der Schweissbacken 40, 43 während des Schweissprozesses genau in Ueberein­stimmung mit dem Teilungsabstand der Druckmarken erfolgt, sodass sich keine Ungenauigkeiten im Schlauch­vorschub addieren können. Den Motoren 58 und 62 sind ebenfalls je Bewegungssteuerungen 86 und Treiber 88 zugeordnet. Den Längs- und Querschweissbacken 40, 43 ist eine separate Stromversorgung 94 und ein Analog-Digital-Umsetzer 96 zugeordnet.

    [0020] Die Steuereinrichtung 84 hat vorzugsweise die Form eines Micro-Computers der entsprechend den Anforde­rungen programmierbar ist. Im Kommando- und Anzeige­gerät 65 für die Fernsteuerung können die verschiede­nen Angaben und Werte eingegeben und angezeigt werden. Durch Betätigung von Drucktasten lassen sich die gewünschten Werte abrufen und Aenderungen vornehmen.

    [0021] Anstelle von Schweissnähten können auch Siegelnähte in Längs- und Querrrichtung erzeugt werden, je nach dem verwendeten Material der Folienbahn. Die Schweiss­backen oder Schweissnähte wären in diesem Fall als Siegelbacken oder Siegelnähte zu verstehen.

    [0022] Beliebig lange Schlauchbeutel lassen sich dadurch erzeugen, dass die Betätigung des Motors 62 nicht automatisch, sondern durch einen Handschalter erfolgt.

    [0023] Unter "Druckmarken" sollen auch in der Folienbahn angebrachte Perforartionen verstanden werden.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Bildung von Schlauchbeutel-Packungen, wobei aus einer von einem Vorrat abgezogenen, flexiblen Folienbahn (2) durch Umformung und Anbringung einer Längsnaht (16) ein Schlauch (20) gebildet wird, das zu verpackende Produkt in das Innere des Schlauches (20) eingefüllt wird und am Schlauch Quernähte (17,21) angebracht werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschubbewegung der Folienbahn (2) und des Schlauches (20) kontinuierlich erfolgt, das Anbringen der Längs­naht (16) und der Quernähte (17, 21), sowie das Ein­füllen des Produktes während der kontinuierlichen Vorschubbewegung des Schlauches (20) erfolgt, Längen-­Inkremente der Folienbahn (2) abgemessen und mit einem Sollwert verglichen werden, Abweichungen korri­giert und die korrigierten Werte mindestens auf die Bewegungen der Antriebsorgane (58, 62) zur Erzeugung der Quernähte (17, 21) übertragen werden.
     
    2. Vorrichtung zur Bildung von Schlauchbeutel-Pak­kungen, mit einer Vorratsrolle (3) von der eine flexi­ble Folienbahn (2) abziehbar ist, eine Umformein­richtung (12) vorhanden ist, mit der die Folienbahn (2) zu einem um ein Füllrohr (13) herumliegenden Schlauch (20) formbar ist, die zu verpackenden Pro­dukte über das Innere des Füllrohres (13) dem Schlauch­inneren zuführbar sind, Längsschweiss- oder -Siegel­organe (15) vorhanden sind zur Erzeugung einer Längs­naht (16) am Schlauchmantel, Querschweiss- oder -Sie­gelorgane (40, 43) zur Erzeugung von Quernähten (17, 21) am Schlauch (20) vorgesehen sind, Antriebsorgane (7, 10) zum Abziehen der Folienbahn (2) von der Vor­ratsrolle (3) vorhanden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Folienbahn (2) von den Antriebsorganen (7, 10) kontinuierlich angetrieben ist, die Antriebs­mittel (58) für die Bewegung der Quernahtbacken (40, 43) während des Schweiss- oder Siegelvorganges konti­nuierlich parallel zur Abzugsrichtung (R) des Schlau­ches (20) und mit gleicher Vorschubgeschwindigkeit wie der Schlauch (20) angetrieben sind, der Folienbahn (2) eine Messeinrichtung für Längen-Inkremente zugeordnet ist, eine mit der Messeinrichtung und mit den Antriebsorganen (7, 10) der Folienbahn (2) zusammenwirkende elektronische Korrektureinrichtung vorhanden ist, welche die Längen-Inkremente mit einem Sollwert vergleicht, die Korrektureinheit Abweichungen auf die Antriebsorgane (58) der Quernahtbacken und/­oder auf die Antriebsmittel (58, 62) der Folienbahn (2) überträgt.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein auf Druckmarken der Folienbahn (2) ansprechen­der Sensor (19) vorhanden ist, der - in Folien-Durch­laufrichtung - vor der Umformeinrichtung (12) ange­ordnet ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (19) zwischen zwei sich folgenden Druckmarken Signale ausgibt, die Korrektureinrichtung eine Vergleichsschaltung enthält, welche diese Signale mit einem vorgegebenen Sollwert vergleicht und im Korrekturfall zusätzliche Signale an die Antriebs­organe (7, 10), an die Antriebsmittel (58, 60, 61) der Quernahtbacken (40, 43) und/oder der Folienbahn ausgibt oder Signale unterdrückt.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2-4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schweisshub der Querbacken (40,43) kürzer als eine Beutellänge ist.
     




    Zeichnung