[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bildung von Schlauchbeutel-Packungen,
wobei aus einer von einem Vorrat abgezogenen, flexiblen Folienbahn durch Umformung
und Anbringung einer Längsnaht ein Schlauch gebildet wird, das zu verpackende Produkte
in das Innere des Schlauches eingefüllt wird und am Schlauch Quernähte angebracht
werden.
[0002] Ferner bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Bildung von Schlauchbeutel-Packungen,
mit einer Vorratsrolle von der eine flexible Folienbahn abziehbar ist, eine Umformeinrichtung
vorhanden ist, mit der die Folienbahn zu einem um ein Füllrohr herumliegenden Schlauch
formbar ist, die zu verpackenden Produkte über das Innere des Füllrohres dem Schlauchinneren
zuführbar sind, Längsschweiss- oder Siegelorgane vorhanden sind zur Erzeugung einer
Längsnaht am Schlauchmantel, Querschweiss- oder-Siegelorgane zur Erzeugung von Quernähten
am Schlauch vorgesehen sind, Antriebsorgane zum Abziehen der Folienbahn von der Vorratsrolle
vorhanden sind.
[0003] Bisher bekannte vertikale Schlauchbeutelmaschinen arbeiten intermittierend, d.h.,
es wird von einer Vorratsrolle ein der benötigten Beutellänge entsprechendes Folienstück
abgezogen. Zum Anbringen der Längs- und Querschweissnähte wird der Folienantrieb
stillgesetzt. Diese intermittierende Arbeitsweise hat zur Folge, dass durch den ruckweisen
Folientransport auf die Folienbahn unerwünschte Spannungen ausgeübt werden und bei
Hochleistungsmaschinen die Steuerung schwer beherrschbar ist, Vibrationen entstehen
und die Produktionsleistung begrenzt ist.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, welche
eine kontinuierliche Herstellung von Schlauchbeutel-Packungen bei erhöhter Abpackleistung
erlauben und akkumulierte Fehler beim Vorschub der Folienbahn oder bei der Bewegung
der Querschweissbacken vermieden werden, so dass bei bedruckten Schlauchbeuteln die
Quernähte und der Trennschnitt stets an den hiefür vorgesehenen Stellen erfolgt.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren das dadurch gekennzeichnet ist, dass
die Vorschubbewegung der Folienbahn und des Schlauches kontinuierlich erfolgt, das
Anbringen der Längsnaht und der Quernähte, sowie das Einfüllen des Produktes während
der kontinuierlichen Vorschubbewegung des Schlauches erfolgt, Längen-Inkremente der
Folienbahn abgemessen und mit einem Sollwert verglichen werden, Abweichungen korrigiert
und die korrigierten Werte mindestens auf die Bewegungen der Antriebsorgane zur Erzeugung
der Quernähte übertragen werden.
[0006] Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Folienbahn
von den Antriebsorganen kontinuierlich angetrieben ist, die Antriebsmittel für die
Bewegung der Quernahtbacken während des Schweiss- oder Siegelvorganges kontinuierlich
parallel zur Abzugsrichtung des Schlauches und mit gleicher Vorschubgeschwindigkeit
wie der Schlauch angetrieben sind, der Folienbahn eine Messeinrichtung für Längen-Inkremente
pro Zeiteinheit zugeorndet ist, eine mit der Messeinrichtung und mit den Antriebsorganen
der Folienbahn zusammenwirkende elektronische Korrektureinrichtung vorhanden ist,
welche die Längen-Inkremente mit einem Sollwert vergleicht, die Korrektureinheit
Abweichungen auf die Antriebsorgane der Quernahtbacken und/oder auf die Antriebsmittel
der Folienbahn überträgt.
[0007] Dadurch wird eine hohe kontinuierliche Produktion erreicht, da sämtliche Operationen,
wie Bildung der Längsnaht, Einfüllen des Produktes in das Innere des Schlauchbeutels,
Herstellung der Quernähte am Schlauchbeutel und Abtrennen der fertigen Packung während
des kontinuierlichen Folien- bzw. Schlauchbeutel-Vorschubes erfolgt.
[0008] Durch den kontinuierlichen Schlauchvorschub wird zudem erreicht, dass das Einfüllgut
infolge Reibung am Schlauch mit diesem zusammen nach abwärts gezogen wird was mithilft
Stauungen des abzupackenden Gutes zu vermeiden und die Abpackkapazität zu erhöhen.
[0009] Da zwischen den Abtriebsmotoren für den Folientransport und der Bewegung der Quernahtbacken
nur eine elektrische Verbindung besteht, lässt sich der mechanische Aufwand wesentlich
vereinfachen.
[0010] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Schlauchbeutelmaschine vertikaler Bauart, in schematischer
Darstellung
Fig. 2 eine Frontansicht der Schlauchbeutelmaschine gemäss Fig. 1
Fig. 3 eine gegenüber Fig. 1 vergrösserte Darstellung der Antriebsorgane
Fig. 4 eine Ansicht des Antriebes der Querschweissbacken
Fig. 5 ein vereinfachtes Schaltschema der Maschine
Fig. 6 ein Block-Diagramm
[0011] Die Schlauchbeutelmaschine gemäss den Fig. 1 und 2 dient zur Erzeugung von Schlauchbeutel-Packungen
die mit einem beispielsweise pulverförmigen, granulatförmigen oder chipsartigen Produkt
gefüllt sind. Das Verpackungsmaterial besteht aus einer flachen, flexiblen Kunststoff-Folienbahn.
Diese Folienbahn 2 wird von einer Vorratsrolle 3 abgezogen. Die Vorratsrolle 3 sitzt
auswechselbar in einem Maschinengestell 4. Durch eine schwenkbar gelagerte Tänzerwalze
5 an sich bekannter Konstruktion wird eine veränderbare Folien-Schlaufe gebildet.
Die Folienbahn 2 gelangt sodann über mehrere Umlenkrollen 6 zwischen ein Antriebsrollenpaar
7 von dem die eine Antriebsrolle über Ketten 8 oder Zahnriemen von einem Servo- oder
Schrittmotor 10 angetrieben wird. Dieses im Betrieb ständig angetriebene Antriebsrollenpaar
7 zieht somit die Folienbahn 2 von der Vorratsrolle 3 ab. Die Folienbahn 3 wird hernach
über eine Formschulter 12 an sich bekannter Bauart gezogen und umgibt sodann ein vorzugsweise
zylinderisches, vertikales Füllrohr 13 auf deren Aussenseite. Dieses Füllrohr 13 steht
oben mit einem Einfülltrichter 14 in Durchflussver bindung, sodass von oben in Richtung
des Pfeiles B die abzupackenden Produkte mit vorbestimmtem Gewicht pro Charge in das
Innere des Füllrohres 13 eingefüllt werden können. Anstelle des Trichters können auch
andere Einfüllorgane verwendet werden. Das Füllrohr 13 ist bis nahe an die Oberkante
der Formschulter 12 auf seiner Rückseite in Längsrichtung offen, wodurch eine frühzeitige
Berührung des Einfüllgutes mit der kontinuierlich bewegten Folie erfolgt und dadurch
das Einfüllgut mit der Folie durch Reibung mitgezogen wird.
[0012] Die vertikalen Längsränder des um das Füllrohr 13 herumgelegten, aus der Folienbahn
2 gebildeten Schlauches 20 überlappen sich. Durch eine Längsschweissvorrichtung 15
wird eine vertikale Längsnaht 16 erzeugt. Diese Längsschweissvorrichtung 15 ist als
Ganzes in Vertikalrichtung auf- und abbeweglich, da der Schweissvorgang zur Erzeugung
einer Längsschweissnaht während des kontinuierlichen Vorschubes des Schlauches 20
erfolgt. Die längliche Schweissbacke 15 führt eine Bewegung aus, wie sie in der Europa-OS
Nr. 87810036.1 dargestellt und erläutert ist. Während des Schweissvorganges - bei
der eine vertikale linienförmige Naht 16 erzeugt wird - bewegt sich die Schweissbacke
15 kontinuierlich und mit gleicher Geschwindigkeit zusammen mit dem Schlauch 20 und
an diesem anliegend in Abwärtrichtung gemäss Pfeil R. Am Endes des Abwärtshubes der
Schweissbacke 15 und nachdem eine Längsschweissnaht 16 am Mantel des Schlauches 20
erzeugt wurde, wird die Schweissbacke 15 vom Schlauch 20 abgehoben und kehrt unter
Einhaltung eines radialen Abstandes vom Schlauch 20 mit erhöhter Geschwindigkeit in
die Ausgangslage zurück. Die Länge der Schweissbacke 15 und ihr vertikaler Bewegungsweg
ist kürzer als die vertikale Nahtlänge welche für eine Schlauchbeutelpackung 54 benötigt
wird, wodurch eine kurze Bauhöhe der Maschine möglich wird. Die durch die Schweissbacke
15 erzeugten Vertikal-Schweissnähte überlappen sich am Mantel zu einer durchgehenden
vertikalen Längsnaht 16. Die Bewegung der Schweissbacke 15 wird vorzugsweise durch
ein mechanisches Mehrgelenkkoppelgetriebe erzeugt, das vom Motor 10 angetrieben wird.
[0013] Da die von der Schweissbacke 15 erzeugte Längsnaht kürzer ist als eine Schlauchbeutellänge,
muss sich die Längsschweissbacke 15 in einem raschern Rhytmus bewegen als die Querschweissbacken
40, 43.
[0014] Damit der Schlauch 20 über die Formschulter 12 entlang des Füllrohres 13 straff nach
unten abgezogen werden kann, sind auf sich gegenüberliegenden Seiten des Füllrohres
13 zwei angetriebene Abzugsrollen 25 oder Riemen vorhanden, die auf diametral gegenüberliegenden
Seiten gegen den Schlauch 20 anliegen. Die Abzugsrollen 25 werden mit einer grössern
Antriebsgeschwindigkeit angetrieben als der Vorschubgeschwindigkeit des Schlauches
20 entspricht, sodass bei den Abzugsrollen 25 ein Schlupf entsteht. Dieser Schlupf
wird durch eine Rutschkupplung im Innern jeder Abzugsrolle 25 ermöglicht. Da die
Abzugsrollen 25 mit grösserer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben sind als dem Schlauchvorschub
entspricht, entsteht bei der Rutschkupplung ein Schlupf, wobei die Zugkraft eingestellt
werden kann.
[0015] Die Abzugsrollen 25 sitzen je auf einem um eine horizzontale Achse schwenkbaren
Arm 40 und werden durch Federdruck in Richtung der Pfeile E gegen den um das Füllrohr
13 herum liegenden Schlauch 20 ange drückt. Der Antrieb dieser Abzugsrollen 25 erfolgt
über eine Welle 48 und ein Getriebe 46 vom gleichen Servomotor 10, welcher das Antriebsrollenpaar
7 antreibt.
[0016] Unterhalb der Längsschweisseinrichtung befinden sich die Organe zur Erzeugung von
horizontalen Quernähten 17, 21 am Schlauch 20. Die beiden Schweissbacken 40, 43 für
die Bildung der Quernähte sind so ausgeführt, dass gleichzeitig eine Kopfnaht 17
für den untern, bereits gefüllten Schlauchbeutel 54 und eine Bodennaht 21 für den
darüberliegenden, noch zu füllenden, vorerst oben offenen Beutel erzeugt wird. Dazwischen
befindet sich - gemäss Fig. 4 - ein Trennmesser 72 zum Abtrennen des fertig verschlossenen
untern Schlauchbeutels 54. Da der Vorschub des Schlauches 20 kontinuierlich erfolgt,
müssen sich die Schweissbacken 40, 43 und die mit ihnen zusammenwirkenden Organe
während des Schweissvorganges ebenfalls kontinuierlich und mit der gleichen Schlauch-Vorschubgeschwindigkeit
abwärts bewegen. Zu diesem Zweck ist eine Baugruppe 56 vorhanden, mit welcher die
Schweissbacken 40, 43 gemäss dem Doppelpfeil F in Fig. 1, in Vertikalrichtung auf-
und abwärts beweglich ist. Ein Antriebsmotor 58 steht über ein Ritzel 58 mit einer
Zahnstange 59 im Eingriff. Je nach der Drehrichtung des Antriebsmotors 58 wird somit
die ganze Baugruppe 56 entlang der Führungsstange 60 vertikal nach oben oder nach
unten bewegt.
[0017] Auf der Baugruppe 56 befindet sich ferner ein Servo- oder Schritt-Motor 62, welcher
die horizontale Oeffnungs- und Schliessbewegung der Schweissbacken 40, 43 erzeugt.
Dieser Motor 62 treibt über ein Untersetzungsgetriebe 62a eine Kurvenscheibe 76 (Fig.4)
oder eine Kurbel an. Die beiden Schweissbacken 40, 43 werden gegengleich durch ein
Gelenkpaar bewegt. Die auf einer vom Motor 62 angetriebenen Welle 78 sitzenden Kurbel
oder Kurvenscheibe 76 liegt gegen eine Nockenrolle 82 an, welche mit einer Antriebsstange
80 verbunden ist, an deren Ende sich die Schweissbacke 43 befindet. Bei einer Drehung
der Kurbel oder Kurvenscheibe 76 bewegt sich somit die Schweissbacke 43 in Richtung
des Doppelpfeiles K. Die andere Schweissback 40 führt synchron in entgegengesetzter
Richtung eine gleich grosse Bewegung aus. Die Schweissbacke 40 ist in ihrer Mitte
mit einem Trennmesser 72 versehen, das hydraulisch oder pneumatisch betätigt wird,
wenn eine Trennung des gefüllten oder fertig verschlossenen Beutels 54 erfolgen soll,
Der obere Teil der elektrisch auf Schweiss- oder Siegeltemperatur erwärmten beiden
Schweissbacken 40, 43 dient zur Erzeugung einer quer zur Schlauchlängsrichtung verlaufenden
Bodennaht 21 eines obern Schlauchbeutels. Der mit geringem Zwischemraum darunter
befindliche Teil jeder der beiden Schweissbacken 40, 43 dient zur gleichzeitigen bildung
der Kopfnaht 17 und zum Schliessen des sich darunter befindlichen Schlauchbeutels.
Weitere Einzelheiten dieser Schweisseinrichtung, der zugehörigen Antriebsmittel sowie
der Regulierung des Schweissdruckes gehen aus der Europa-OS Nr. 8610059.5 hervor.
[0018] Beim Schweissprozess zur Bildung der Quernähte 17, 21 und des kontinuierlichen Vorschubes
des Schlauches 20 wird die ganze Baugruppe 56 samt Motor 62 genau mit der Schlauch-Vorschubgeschwindigkeit
in Richtung des Pfeiles R nach unten bewegt. Die Schweissbacken 40, 43 werden in ihrer
in Fig. 1 dargestellten obern Endlage der Baugruppe 56 geschlossen. Während des Schweissvorganges
bewegen sich somit die geschlossenen Schweissbacken 40, 43 mit der Vorschubgeschwindigkeit
des Schlauches 20 nach unten. Gleichzeitig werden die zu verpackenden - nicht flüssigen
- Produkte durch den Einfülltrichter 14 über das Füllrohr 13 in abgemessener Menge
dem Innern des Schlauches 20 zugeführt. Im Bereich der untern Endlage der Baugruppe
56 wird das Trennmesser 72 betätigt, worauf der untere fertig abgepackte Schlauchbeutel
54 in Richtung des Pfeiles R in einen Vorratsbehälter od.dgl. fällt. Die Betätigung
des Trennmessers 72 kann zeitabhängig nach dem Schliessen der Schweissbacken 40, 43
oder in Abhängigkeit der vertikalen Position der Baugruppe 56 erfolgen. Hernach öffnen
sich die Schweissbacken 40, 43 als Folge einer entsprechenden Drehbewegung der Kurbel
oder Kurvenscheibe 76. Die Baugruppe 56 wird sodann durch Umkehr der Drehrichtung
des Antriebsmotores 58 mit erhöhter Geschwindigkeit wieder nach oben in die Ausgangslage
bewegt. An Stelle einer Betätigung der Schweissbacken 40, 43 durch eine Kurbel oder
Kurvenscheibe 76, kann dieser Vorgang auch durch hydraulische oder pneumatische Zylinderkolben-Aggregate
erfolgen, die durch elektromagnetische Ventile gesteuert werden oder durch einen Kniehebel.
Um leichtes Einfüllgut im Innern des Schlauches 20 zu komprimieren ist ein hin- und
herbeweglicher, seitlich gegen den Schlauch 20 klopfender Rüttler 51 vorhanden. Die
Länge der Vertikalbewegung, welche die Quernahtbacken 40, 43 ausführen ist kürzer
als eine Beutellänge, da die Quernahtbacken 40, 43 während des kontinuierlichen
Vorschubes um eine Beutellänge nach dem Schweissvorgang wieder in die Ausgangslage
zurück bewegt werden müssen.
[0019] Aus den Fig. 5 und 6 geht die Steuerung und elektrische Funktionsweise dieser Schlauchbeutelmaschine
hervor. Die auf der Vorratsrolle 3 aufgewickelte Folienbahn 2 wird durch das Antriebsrollenpaar
7 von der Vorratsrolle 3 kontinuierlich abgezogen. Der zugehörige Antriebsmotor ist
ein Servomotor 10 oder Schrittmotor, der von der Steuereinrichtung 84 gesteuert wird
und über ein Bewegungssteuerorgan 86 und einen mit einer Stromquelle 87 versehenen
Treiber 88 Impulse erhält. Der sich zwischen dem Antriebsrollenpaar 7 und den Formschultern
12 befindliche Sensor 19, der vorzugsweise als Fotozelle ausgebildet ist, spricht
auf Helligkeitsunterschiede von Druckmarken auf der Folienbahn 2 an. Somit entspricht
die jedem Schlauchbeutel 20 zugeordnete Länge der Folienbahn dem Abstand zwischen
zwei Druckmarken. Mit den Abzugsrollen 7 könnte auch ein digitaler Drehgeber verbunden
sein, der entsprechend der Drehbewegung bzw. des Folienbahn-Vorschubes Impulse ausgibt.
Es wäre indessen auch möglich, dass die Impulse zeitabhängig ausgegeben werden. Bei
einem Wechsel der Verpackungslänge kann die Einstellung zur An passung an den geänderten
Abstand der Druckmarken digital angepasst werden. Die abgemessenen Längen-Inkremente
pro Zeiteinheit entsprechen einer Anzahl von Impulsen, die dem Servomotor 10 oder
Schrittmotor zugeführt werden. Diese Impulse bewirken beim Antriebsmotor 10 entsprechende
Drehschritte. Diese Impulszahl wird in einer mit einer Niederspannungs-Stromquelle
92 versehenen Korrektureinrichtung mit einer Vergleichsschaltung 90 der Steuereinrichtung
84 mit den im gleichen Zeitabschnitt zwischen zwei Druckmarken ausgegebenen Impulsen
verglichen. Bei Abweichungen vom Sollwert erfolgt für die Servo- oder Schrittmotoren
entweder eine Unterdrückung von Impulsen oder eine Erhöhung der Impulszahl. Diese
korrigierten Werte werden den sonst synchron mit dem Servomotor 10 drehenden Motoren
58 und 62 zugeführt. Unter "synchron" soll verstanden werden, dass sich die Motoren
in einer vorbestimmten Drehzahlabhängigkeit zueinander drehen, wobei die Drehzahl
pro Minute unterschiedlich sein kann. Bei einer Veränderung der Drehzahl des Motores
10 sollen sich auch die Drehzahlen der Motoren 58 und 62 proportional ändern. Durch
diese Regeleinrichtung wird erreicht, dass sowohl die Vertikalbewegung der Schweissbacken
40, 43 genau in Uebereinstimmung mit dem Schlauchvorschub erfolgt, als auch die Oeffnungs-
und Schliessbewegungen der Schweissbacken 40, 43 während des Schweissprozesses genau
in Uebereinstimmung mit dem Teilungsabstand der Druckmarken erfolgt, sodass sich
keine Ungenauigkeiten im Schlauchvorschub addieren können. Den Motoren 58 und 62
sind ebenfalls je Bewegungssteuerungen 86 und Treiber 88 zugeordnet. Den Längs- und
Querschweissbacken 40, 43 ist eine separate Stromversorgung 94 und ein Analog-Digital-Umsetzer
96 zugeordnet.
[0020] Die Steuereinrichtung 84 hat vorzugsweise die Form eines Micro-Computers der entsprechend
den Anforderungen programmierbar ist. Im Kommando- und Anzeigegerät 65 für die Fernsteuerung
können die verschiedenen Angaben und Werte eingegeben und angezeigt werden. Durch
Betätigung von Drucktasten lassen sich die gewünschten Werte abrufen und Aenderungen
vornehmen.
[0021] Anstelle von Schweissnähten können auch Siegelnähte in Längs- und Querrrichtung erzeugt
werden, je nach dem verwendeten Material der Folienbahn. Die Schweissbacken oder
Schweissnähte wären in diesem Fall als Siegelbacken oder Siegelnähte zu verstehen.
[0022] Beliebig lange Schlauchbeutel lassen sich dadurch erzeugen, dass die Betätigung des
Motors 62 nicht automatisch, sondern durch einen Handschalter erfolgt.
[0023] Unter "Druckmarken" sollen auch in der Folienbahn angebrachte Perforartionen verstanden
werden.
1. Verfahren zur Bildung von Schlauchbeutel-Packungen, wobei aus einer von einem Vorrat
abgezogenen, flexiblen Folienbahn (2) durch Umformung und Anbringung einer Längsnaht
(16) ein Schlauch (20) gebildet wird, das zu verpackende Produkt in das Innere des
Schlauches (20) eingefüllt wird und am Schlauch Quernähte (17,21) angebracht werden,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschubbewegung der Folienbahn (2) und des Schlauches
(20) kontinuierlich erfolgt, das Anbringen der Längsnaht (16) und der Quernähte (17,
21), sowie das Einfüllen des Produktes während der kontinuierlichen Vorschubbewegung
des Schlauches (20) erfolgt, Längen-Inkremente der Folienbahn (2) abgemessen und
mit einem Sollwert verglichen werden, Abweichungen korrigiert und die korrigierten
Werte mindestens auf die Bewegungen der Antriebsorgane (58, 62) zur Erzeugung der
Quernähte (17, 21) übertragen werden.
2. Vorrichtung zur Bildung von Schlauchbeutel-Pakkungen, mit einer Vorratsrolle (3)
von der eine flexible Folienbahn (2) abziehbar ist, eine Umformeinrichtung (12)
vorhanden ist, mit der die Folienbahn (2) zu einem um ein Füllrohr (13) herumliegenden
Schlauch (20) formbar ist, die zu verpackenden Produkte über das Innere des Füllrohres
(13) dem Schlauchinneren zuführbar sind, Längsschweiss- oder -Siegelorgane (15)
vorhanden sind zur Erzeugung einer Längsnaht (16) am Schlauchmantel, Querschweiss-
oder -Siegelorgane (40, 43) zur Erzeugung von Quernähten (17, 21) am Schlauch (20)
vorgesehen sind, Antriebsorgane (7, 10) zum Abziehen der Folienbahn (2) von der Vorratsrolle
(3) vorhanden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Folienbahn (2) von den Antriebsorganen
(7, 10) kontinuierlich angetrieben ist, die Antriebsmittel (58) für die Bewegung
der Quernahtbacken (40, 43) während des Schweiss- oder Siegelvorganges kontinuierlich
parallel zur Abzugsrichtung (R) des Schlauches (20) und mit gleicher Vorschubgeschwindigkeit
wie der Schlauch (20) angetrieben sind, der Folienbahn (2) eine Messeinrichtung für
Längen-Inkremente zugeordnet ist, eine mit der Messeinrichtung und mit den Antriebsorganen
(7, 10) der Folienbahn (2) zusammenwirkende elektronische Korrektureinrichtung vorhanden
ist, welche die Längen-Inkremente mit einem Sollwert vergleicht, die Korrektureinheit
Abweichungen auf die Antriebsorgane (58) der Quernahtbacken und/oder auf die Antriebsmittel
(58, 62) der Folienbahn (2) überträgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein auf Druckmarken der
Folienbahn (2) ansprechender Sensor (19) vorhanden ist, der - in Folien-Durchlaufrichtung
- vor der Umformeinrichtung (12) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (19) zwischen
zwei sich folgenden Druckmarken Signale ausgibt, die Korrektureinrichtung eine Vergleichsschaltung
enthält, welche diese Signale mit einem vorgegebenen Sollwert vergleicht und im Korrekturfall
zusätzliche Signale an die Antriebsorgane (7, 10), an die Antriebsmittel (58, 60,
61) der Quernahtbacken (40, 43) und/oder der Folienbahn ausgibt oder Signale unterdrückt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2-4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schweisshub
der Querbacken (40,43) kürzer als eine Beutellänge ist.