[0001] Zur Handhabung schwerer Schmiedestücke werden Schmiedemanipulatoren verwendet, deren
das Schmiedestück fassende Zange zum Heben, Senken, horizontalen und vertikalen Schwenken,
seitlichen Parallelverschieben, Drehen und axialen Fahren eingerichtet ist. Bekannte
Schmiedemanipulatoren sind hierzu gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 mit
in einem Fahrgestell von Zugstangen getragenen Lagern für einen in den Lagern drehbaren
Zangenträger versehen, wobei die als Kolben-Zylinder-Einheiten teleskopartig ausgebildeten
Zugstangen kugelgelenkig einerseits mit im Fahrgestell schwenkbaren Gabeln höhenverstellbar
und andererseits mit die Lager des Zangenträgers tragenden Traversen verbunden sind,
und wobei der Zangenträger mit seinen Lagern an den Traversen horizontal verstellbar
ist. Die durch integrierte Kolben-Zylinder-Einheiten teleskopartige Ausbildung der
Zugstangen, die mit dem dem Zangenkopf nächstgelegenen Zugstangenpaar für eine vertikale
Federung und mit dem hinteren Zugstangenpaar für eine Neigungseinstellung des Zangenträgers
eingerichtet sind, um übermaßige Lagerbelastungen zu vermeiden und ein Bewegen des
Schmiedestückes zwischen den Schmiedewerkzeugen der Presse berührungslos oder mit
geringem Auflagerdruck zu gewährleisten, hat zur Anordnung der den Zangenträger mit
seinen Lagern tragenden Traversen unterhalb der Lager geführt (DE-PS 22 55009). Ein
Vorteil dieser Anordnung liegt auch darin, daß sich relativ lange Zugstangen ergeben,
so daß deren Auslenkungswinkel bei einer vorgegebenen Längs- oder Querbewegung des
Zangenträgers gering bleiben (DE-PS 12 98 497).
[0002] Vorgegeben durch die Sattelhöhe des unteren Schmiedewerkzeuges muß der Zangenträger
in seiner unteren Lage moglichst dicht auf die Hüttenflur absenkbar sein und sofern
der Abstand vom Hüttenflur bis Mitte Zangenträger für die Unterbringung der Iager
mit zugehöriger Traverse in Lagermittenebene nicht ausreicht, hat man Lager und Traverse
in Richtung der Achse des Zangenträgers zueinander versetzt mit dem Nachteil, daß
das die Lager des Zangenträgers aufnehmende, diese verbindende Gehäuse den Biegemomenten
ausgesetzt ist, die aus den Lagerdrücken und dem Versatz der Traverse zu den Lagern
resultieren.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, bei entlang Traversen quer verschiebbaren Lagern der
Zangenträger Biegemomente in dem die Lager verbindenden Bauteil bei Anordnung des
Zangenträgers dicht über Hüttenflur auch für den Fall zu vermeiden, daß das nahe der
Zange gelegene Lager des Zangenträgers in seinem Durchmesser dem der Zange nahekommt.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß die die Lager für den Zangenträger
tragenden Traversen, entlang denen die Lager quer verschiebbar sind, in der jeweiligen
Lagermittenebene über den Lagern angeordnet sind.
[0005] Zum Stande der Technik wird auf die DE-PS 15 27 362 verwiesen, durch die die Aufhängung
der Lager eines Zangenträgers im Fahrgestell mittels Pendeln bekannt ist, wobei die
Verbindung zwischen den Pendeln und Lagern in der jeweiligen Lagermittenebene vorgesehen
ist. Durch die Aufhängung über Pendel wird eine nachgiebige Abstützung des Zangenträgers
in axialer Richtung ermöglicht, ohne daß aber eine Querbewegung des Zangenträgers,
dessen Höhenverstellung, Neigungseinstellung und vertikale Federung vorgesehen oder
moglich ist.
[0006] Die Anordnung der Traversen in der jeweiligen Lagermittenebene über den Lagern des
Zangenträgers, wie diese erfindungsgemaß vorgesehen ist, führt jedoch zu einer entsprechend
großen Bauhöhe des Manipulators, sofern die Zugstangen mit integrierten Kolben-Zylinder-Einheiten
teleskopartig ausgebildet und so für die vertikale Federung und Neigungseinstellung
des Zangenträgers eingerichtet sind. In Weiterführung der Aufgabe der Erfindung soll
auch eine Vergrößerung der Bauhöhe vermieden werden.
[0007] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung sollen daher die in die Z
ugstangen integrierten Kolben-Zylinder-Einheiten aus die Zugstangen verlängernden
Kolbenstangen mit Kolben und von den Kolbenstangen durchdrungenen, an diesen geführten,
als Stützen der Traversen ausgebildeten, unterhalb der Traversen angeordneten Zylindern
bestehen. Hierbei können die Zug- und Kolbenstangen kugelgelenkig miteinander verbunden
sein.
[0008] Werden gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung die Kolben-Zylinder-Einheiten mit
kugelballigen Bunden zur Abstützung von Endstücken der Traversen über zwischengeordnete
Kugelpfannen versehen und die zu Zugstangen verlängerten Kolbenstangen mit Spiel durch
Bohrungen in den Endstücken der Traversen geführt, so ergibt sich außer einer baulichen
Vereinfachung mit dem unterhalb der Abstützung gelegenen Mittelpunkt der kugelballigen
Bunde und Kugelpfannen eine entsprechend große wirksame Länge der Zugstangen als weiterer
Vorteil.
[0009] Die Zeichnungen zeigen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Figur 1 zeigt eine Gesamtansicht des Manipulators, zu der als Einzelheit in größerem
Maßstab die
Figur 2a eine der hinteren und die
Figur 2b eine der vorderen Zugstangen im Schnitt zeigen. Ebenfalls in größerem Maßstab
zeigt die
Figur 3 den Zangenträger mit seiner Lagerung im Längsschnitt nach den in Figur 4 eingetragenen
Linien III-III und die
Figur 4 die Lagerung des Zangenträgers teilweise in Stirnansicht und teilweise in
einem Querschnitt nach der in Figur 3 eingetragenen Linie IV-IV.
Figur 5 zeigt in nochmals größerem Maßstab eine Einzelheit.
[0010] Der Manipulator besteht aus einem von zwei Seitenwänden 1 und diese verbindenden
nicht dargestellten Querstreben gebildetem Fahrgestell 2, welches mit Rädern 3 auf
Schienen 4 verfahrbar ist. Auf den Seitenwänden 1 sind Lager 5 befestigt, die eine
vordere Schwenkwelle 6 und eine hintere Schwenkwelle 7 aufnehmen. Zwei auf der vorderen
Schwenkwelle 6 befestigte Schwenkhebel 8 und zwei auf der hinteren Schwenkwelle 7
befestigte Schwenkhebel 9 sind durch Lenker 10 miteinander verbunden und werden somit
gleichmäßig und gleichsinnig von an den Schwenkhebeln 9 angreifenden Kolben 11 bewegt,
die in an den Seitenwänden 1 mit Konsolen 12 befestigten Zylindern 13 laufen und beidseitig
beaufschlagbar sind. Mit den vorderen Schwenkhebeln 8 sind vordere Zugstangen 14 und
mit den hinteren Schwenkhebeln 9 sind hintere Zug stangen 15 über Kugelgelenke 16
verbunden. Die Paare von vorderen Zugstangen 14 und hinteren Zugstangen 5 tragen -
wie noch näher dargelegt wird - einen Zangenträger 17 mit Zangenkopf 18 und Spannbacken
19. Der Zangenträger 17 mit Zangenkopf 18 und Spannbacken 19 kann von der Kolben-Zylinder-Einheit
11/13 über die Schwenkhebel 8 und 9 den Lenker 10 und die Zugstangen 14 und 15 gehoben
und gesenkt werden.
[0011] Wie die Figuren 2a und 2b detailliert zeigen, gehen die Zugstangen 14 in Kolbenstangen
20 und die Zugstangen 15 in Kolbenstangen 21 über und es bildet jeweils ein Kolben
22 zur Kolbenstange 20 mit einem Zylinder 23 und jeweils ein Kolben 24 zur Kolbenstange
21 mit einem Zylinder 25 eine Kolben-Zylinder-Einheit 22/23 bzw. 24/25. Die Zylinder
23 und 25 sind zweigeteilt, wobei die Teilfuge von einer doppeltwirkenden Stopfbuchse
26 mit Dichtungsringen überbrückt ist und die beiden Zylinderteile durch Schrauben
und Muttern verbunden sind. An der Unterseite sind die Zylinder 23 und 25 gegenüber
den Kolbenstangen 20 bzw. 21, an denen sich die Zylinder 23 bzw. 25 führen, durch
Stopfbüchsen 27 abgeschlossen.
[0012] Die oberseitige Ausbildung der Zylinder 23 bzw. 25 zeigt in größerem Maßstab die
Figur 5. Die Zylinder 23 und 25 sind mit einem Hals 28 versehen, auf den ein Gewinde
29 aufgeschnitten und eine Gewindehülse 30 aufgeschraubt ist. Für den Durchtritt der
Kolbenstange 20 bzw.21, die in die Zugstangen 14 bzw. 15 übergehen ist der obere Zylinderboden
mit dem Hals 28 mit einer Bohrung 31 versehen. Ein mit Dichtungen versehener Abschlußring
32, der auf die Ge windehülse 30 aufgesetzt und durch Schrauben mit dieser verbunden
ist, dient zur oberen Führung des Zylinders 23 bzw. 25 und zu dessen Abdichtung gegenüber
der Kolbenstange 20 bzw. 21. Die Gewindehülse 30 ist mit einem kugelballigen Bund
33 versehen, auf dem sich ein Endstück 34 einer Traverse über eine zwischengeordnete
Kugelpfanne 35, die in einer Bohrung im Endstück 34 zentriert ist, abstützt. Ein Überwurfring
36 untergreift den kugelballigen Bund 33 der Gewindehülse 30 mit einer entsprechend
kugelballigen Stützfläche. Der Überwurfring 36 ist durch Schrauben mit dem Endstück
34 verbunden.
[0013] Die Endstücke 34 sind Traversen 37 und 38 zugehörig, wobei die Traverse 37 mit ihren
Endstücken 34 den vorderen Zugstangen 14 und die Traverse 38 mit ihren Endstücken
34 den hinteren Zugstangen 15 zugeordnet ist. Die Traverse 37 trägt ein vorderes Lagergehäuse
39 und die Traverse 38 trägt ein hinteres Lagergehäuse 40. Die Lagergehäuse 39 und
40 sind durch ein Distanzrohr 41 miteinander verbunden und mit Lagern 42 ausgerüstet,
in denen der Zangenträger 17 über einen Hydraulikmotor 43 und Ritzel 44 und einen
mit dem Zangenträger 17 verbundenen Zahnkranz 45 drehbar ist. Mit den Traversen 37
und 38 sind Kragarme 46 als Stützen von Zylindern 47 fest verbunden. In den Zylindern
47 sitzende Kolben 48 sind zur Verschiebung des Lagergehäuses 39 entlang seiner Traverse
37 bzw. des Lagergehäuses 40 entlang seiner Traverse 38 vorgesehen. Die Traversen
37 und 38 mit ihren Endstücken 34 sind zwischen den Seitenwänden 1 geführt, wozu die
Endstücke 34 mit Bohrungen ver sehen sind, in die von Federn gestützte Pufferstücke
49 eingesetzt sind.
[0014] Die Kolben 22 in den Zylindern 23 sind einseitig von oben mit einem einstellbaren
Druck aus einem Druckspeicher beaufschlagbar, so daß eine vertikale Federung des Zangenträgers
17 unter dem Schmiededruck moglich ist. Die Kolben 24 in den Zylinder 25 sind beidseitig
beaufschlagbar und die Zylinderräume sind absperrbar, so daß die Neigung des Zangenträgers
17 einstellbar ist.
[0015] In axialer Richtung ist der Zangenträger 17 durch seine pendelnde Aufhängung an den
Zugstangen 14 und 15 in Verbindung mit den zwischen der vorderen Traverse 37 und der
Schwenkwelle 7 wirksamen Kolben-Zylinder-Einheiten 50 federnd nachgiebig gehalten.
1. Schmiedemanipulator mit in einem Fahrgestell von Zugstangen getragenen Lagern für
einen in den Lagern drehbaren Zangenträger, wobei die als Kolben-Zylinder-Einheiten
teleskopartig ausgebildeten Zugstangen mit dem dem Zangenkopf nächstgelegenen vorderen
Paar für die vertikale Federung und mit dem hinteren Paar für die Neigungseinstellung
des Zangenträgers eingerichtet und kugelgelenkig einerseits mit im Fahrgestell schwenkbaren
Hebeln höhenverstellbar und andererseits mit die Lager des Zangenträgers tragenden
Traversen verbunden sind, und wobei der Zangenträger mit seinen Lagern an den Traversen
horizontal verstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die Lager (39, 42, 40, 42) für den Zangenträger tragenden Traversen (37, 38)
in der jeweiligen Lagermittenebene über den Lagern (39, 42, 40, 42) angeordnet sind.
2. Schmiedemanipulator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in die Zugstangen (14, 15) integrierten Kolben-Zylinder-Einheiten (22, 23,
24, 25) für die vertikale Federung (22, 23) und die Neigungseinstellung (24, 25) des
Zangenträgers (17) aus die Zugstangen (14, 15) verlängernden Kolbenstangen (20, 21)
mit Kolben (22, 24) und von den Kolbenstangen (20, 21) durchdrungenen, an diesen geführten,
als Stützen der Traversen (37, 38) ausgebildeten unterhalb der Traversen (37, 38)
angeordneten Zylindern (23, 25) bestehen.
3. Schmiedemanipulator nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zylinder (23, 25) der Kolben-Zylinder-Einheiten (22, 23, 24, 25) mit kugelballigen
Bunden (33) versehen sind zur Abstützung von Endstücken (34) der Traversen (37, 38)
über zwischengeordnete Kugelp fannen (35) an den Endstücken (34), wobei
die zu Zugstangen (14, 15) verlängerten Kolbenstangen (20, 21) Bohrungen in den Endstücken
(34) der Traversen (37, 38) mit Spiel durchdringen.