(19)
(11) EP 0 257 234 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.03.1988  Patentblatt  1988/09

(21) Anmeldenummer: 87109178.1

(22) Anmeldetag:  26.06.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04D 1/30, E04D 12/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI NL SE

(30) Priorität: 12.07.1986 DE 3623562

(71) Anmelder:
  • Feil, Eugen
    D-73463 Westhausen (DE)
  • Neumann, Gerd
    D-85110 Kipfenberg (DE)
  • Graser, Wolfgang
    D-97475 Zeil (DE)
  • Friedrich, Horst
    D-95233 Helmbrechts (DE)

(72) Erfinder:
  • Feil, Eugen
    D-73463 Westhausen (DE)
  • Neumann, Gerd
    D-85110 Kipfenberg (DE)
  • Graser, Wolfgang
    D-97475 Zeil (DE)
  • Friedrich, Horst
    D-95233 Helmbrechts (DE)

(74) Vertreter: Neubauer, Hans-Jürgen, Dipl.-Phys. 
Fauststrasse 30
85051 Ingolstadt
85051 Ingolstadt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Dachplatte für eine Dachbegrünung


    (57) Die Erfindung betrifft eine Dachplatte für eine Dachbe­grünung, mit einer von oben gesehen etwa rechtwinkligen flächigen Ausdehnung. Erfindungsgemäß besteht die Dach­platte aus einem keilförmigen, firstseitigen Oberteil, einem Mittelteil gleicher Stärke und einem Unterteil mit nach oben offener Rinne. Die Summe der Längen des Mittel-­und Unterteils (in Richtung Traufe-First gemessen) ist größer als die Länge des Oberteils, so daß eine schuppen­förmige Doppel- oder Mehrfachdeckung durchführbar ist. Es liegen dabei mehrere Reihen (25, 26) übereinander, wobei die dabei entstehenden übereinanderliegenden Rinnen mit Nährboden (35) für eine Dachbegrünung (36) gefüllt sind. Zweckmäßig werden Schalenteile (32) in die Rinnen einge­setzt, die sich mit Wulsten und Sicken (33) gegenseitig verhaken und einen festen, dichten Verbund bilden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Dachplatte aus wärmedämmendem Material für eine Dachbegrünung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Zum Aufbau eines Unterdachs ist eine Dämmplatte bekannt (DE-GM 1 932 832), die ähnlich wie ein Dachziegel aufgebaut ist und mit einer oberen Nase in eine Dachlatte eingehängt wird. Eine darüber liegende Dämmplatte überdeckt die darun­ter liegende Dämmplatte in einem kleinen oberen Bereich. Dachziegel werden mit ihren Nasen an einem Quersteg auf der Dämmplatte eingehängt. An den Seitenrändern der Dämmplatte sind überdeckende Profilierungen angebracht, um die seit­lichen Stöße wasserdicht zu gestalten.

    [0003] Wegen der geringen Dämmplattendicke besteht die Gefahr, daß im rauhen Baustellenbetrieb die Dämmplatten verletzt wer­den, wodurch sowohl das Unterdach wasserundicht wird und Kältebrücken auftreten. Heutzutage werden üblicherweise re­lativ starke Dämmschichten gefordert, wozu die bekannten Platten wenig geeignet sind: Es würde dadurch unerwünscht eine stark stufenförmige Oberfläche entstehen, bei steilen Dächern besteht wegen hoher Kippmomente die Gefahr, daß die Platten nur schlecht liegenbleiben und bei flachen Dächern kann Wasser zurückdrücken.

    [0004] Ein Hinweis auf eine Dachbegrünung im Zusammenhang mit den bekannten Dämmplatten ist nicht gegeben.

    [0005] Bei einer weiter bekannten Dämmplatte zum Aufbau eines Unterdachs (DE-PS 23 49 710) greift diese zwischen die Dachlatten ein und stützt sich mit ihrer traufseitigen Seitenfläche an der unteren Dachlatte ab. Für ein wasser­dichtes Unterdach sind hier kompliziert ausgebildete, sich überdeckende Randprofilierungen erforderlich. Da sich die Lattungsabstände bei unterschiedlichen Dachziegelfabrika­ten unterscheiden und z. B. bei einer Dachpfannenein­deckung zwischen ca. 32 cm bis 36 cm liegen, sind jeweils Isolierplatten unterschiedlicher Abmessung zu verwenden. Dies bedeutet einen besonderen Aufwand bei der Herstel­lung, Projektierung, Lagerung, etc. Auch im Zusammenhang mit dieser Dämmplatte ist kein Hinweis auf eine Dachbegrü­nung gegeben.

    [0006] Eine Dachbegrünung kann zu Tarnzwecken im militärischen Bereich, zur Umweltverbesserung im Stadtbereich an Kommunalbauten oder als hervorragendes gestalterisches Element erforderlich oder zweckmäßig sein. Dazu werden in einfacher Weise Matten mit Nährboden über vorhandene Dach­flächen gelegt und verankert. Solche Matten halten nur eine gewisse Zeit und müssen dann wieder erneuert werden. Eine optisch ansprechende, dauerhafte Konstruktion wird dadurch nicht erreicht.

    [0007] Weiter ist es bekannt, zur Dachbegrünung individuell für jeden Fall ausgeführte Kästen, Wannen, etc. auf dem Dach aufzustellen und mit der Dachunterkonstruktion zu verbin­ den. Dies ist aufwendig und teuer, insbesondere auch wegen der Vielzahl der erforderlichen Anschlüsse zur Abdichtung.

    [0008] Eine weiter bekannte Dachplatte für eine Dachbegrünung (DE-OS 34 16 208) hat die Form eines Falzziegels oder einer Dach­pfanne mit profilierten Randausbildungen, die sich beim Ver­legen überdecken. Im unteren Bereich der Dachplatte ist ein nach oben offener Behälter zur Aufnahme eines Nährbodens für eine Dachbegrünung angeformt. Die Ausführung eines wärmege­dämmten Dachaufbaus ist mit einer solchen bekannten Dachplatte nicht möglich. Für eine Wärmedämmung wären weitere Maßnahmen durchzuführen, wie beispielsweise ein Unterdach aus Wärmedämm­platten anzubringen.

    [0009] Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, eine Dachplatte für eine Dachbegrünung zu schaffen, mit der zusätzlich zur Dachbe­grünung ein wärmegedämmtes Dach geschaffen wird, wobei die Dachplatten bzw. Wärmedämmplatten eine einfache Form aufwei­sen, eine Wärmedämmschicht etwa gleichmäßiger Dicke ergeben und zu einem dichten Dach führen.

    [0010] Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Dachplatte mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

    [0011] Die Dachplatte ist aus wärmedämmendem Material, insbesondere aus Hartschaum, Mineralfaser oder ähnlichem, hergestellt. Da­bei kann der von der Dachaußenseite her sichtbare Teil bzw. die Rinne von vornherein durch Folien, Blecheinsätze, etc. ab­gedeckt bzw. beschichtet sein (Anspruch 11). Zweckmäßig können in Gefällerichtung überlappende Ränder geschaffen sein, so daß damit eine geschlossene Schutzschicht und Dachaußenhaut ent­steht. Eine Beschichtung oder Abdeckung ist auch bei einer Verwendung als Dampfsperre oder bei Brandschutzmaßnahmen vor­geschlagen.

    [0012] Durch die beanspruchte Gestalt der Platte ist eine schuppen­förmige Doppel- oder Mehrfachdeckung durchführbar, die zu einer absoluten Wasserdichtheit führt. Im einzelnen besteht die Dachplatte (gedanklich) aus drei Teilen, einem keilförmi­gen Oberteil, das nach einer Verdeckung in Richtung des Firstes weist, einem Mittelteil und einem Unterteil. Das Mittelteil liegt in der Verlängerung der oberen Keilfläche des Oberteils und weist eine gleichmäßige Dicke auf. Die Unterseite des Unterteils, das nach einer Verdeckung zur Traufenseite hin weist, ist eine Verlängerung der Unter­seite des Mittelteils. An der Oberseite des Unterteils ist wenigstens eine in Querrichtung verlaufende Rinne geformt zur Aufnahme eines Nährbodens für eine Dachbegrünung.

    [0013] Weiter ist die Summe der Längen des Mittel- und Unterteils (in Richtung Traufe-First gemessen) größer als die Länge des Oberteils, so daß eine schuppenförmige Doppel- oder Mehrfachdeckung durchführbar ist. Als Plattenbreite kann jede Abmessung gewählt werden, die fertigungstechnisch und montagetechnisch geeignet und von Vorteil ist. Die Plat­tenlänge insgesamt richtet sich danach, wieviele Befe­stigungspunkte oder Auflagepunkte, z. B. Latten, mit einer Platte überbrückt werden sollen, wieviele Überdeckungs­schichten gewünscht werden, wie groß eine Isolierstärke durch die Dachplatten sein soll, usw.

    [0014] Die Wasserdichtheit eines mit erfindungsgemäßen Dachplat­ten ausgeführten Unterdachs wird durch eine versetzte Ver­legung der Seitenstöße und durch die Doppel- oder Mehr­fachüberdeckung der Platten in Gefällerichtung erreicht. Durch die sehr lange und weite Überdeckung ist auch eine weitgehende Winddichtheit gewährleistet.

    [0015] Da das Mittelteil der Dachplatte beim Verlegen von der nächsten darüber liegenden Platte immer überdeckt wird, kann dort über einfache Befestigungsmittel, z. B. einen Breitkopfnagel, die Platte ohne Kältebrücke oder Gefahr von Korrosion sturmsicher befestigt werden.

    [0016] Wegen der weiten Überdeckungen und versetzten Verlegung führen weder ausgebrochene Randteile noch Löcher zu einer Wasserundichtheit oder zu einem völligen Verlust der Dämmung in diesem Bereich. Zudem sind keine komplizierten und leicht verletzbaren Seitenfalzausbildungen für eine Wasserführung erforderlich. Eine Plattenausbildung mit glatter Unterfläche des Oberteils kann direkt auf Schalun­gen und bei entsprechender Breite auf Sparren, etc. aufge­bracht werden.

    [0017] Zusätzlich zu dem wasserdichten Unterbau werden Querrinnen am Dach geschaffen, die bei Anordnung der erfindungsgemä­ßen Platten der Reihe nach übereinander liegen und zur Aufnahme eines Nährbodens für eine Dachbegrünung geeignet sind. Als Nährboden kann einfach Erde in die Rinnen einge­füllt werden, die dann bepflanzt oder mit Samen versehen wird. Eine besonders einfache und vorteilhafte Art der Be­füllung der Rinnen kann dadurch geschehen, daß der ge­wünschte Nährboden (z. B. eine Erde-Torf-Mischung) gegebe­nenfalls mit dem Samen der gewünschten Begrünung versehen in Schlauchform verpackt hergestellt wird und diese Schläuche in die Rinnen eingelegt werden. Ein solcher Schlauch könnte beispielsweise eine grobmaschige Jute-Um­hüllung haben und nochmals in Plastikfolie eingepackt sein, wobei die Plastikfolie auf dem Dach beim Einlegen entfernt wird. Damit ist eine praktisch schmutzfreie Be­füllung der Rinnen mit einem optimalen Nährboden durch­führbar.

    [0018] Mit den als Einzelelementen zur Verfügung stehenden Dach­platten kann auf einfache Weise eine gewünschte Begrü­nungsfläche auch innerhalb eines mit üblichen Mitteln ein­gedeckten Daches geschaffen werden. Es sind dadurch auch großräumige Muster, Schriften, etc. auf Dächern in ein­facher Weise projektierbar und ausführbar. Die erfindungs­gemäßen Dachplatten sind dabei mit ähnlich ausgeführten Dachplatten zur Herstellung eines Unterdachs kombinierbar.

    [0019] Die erfindungsgemäße Dachplatte kann bei einer Quer-An­einanderreihung auch als Schneefang oder bei geeigneter Abdeckung als Standbrett dienen. Da die geschaffene Quer­rinne im Falle einer Begrünung Regenwasser aufnimmt und hält, ohne Befüllung jedoch Regenwasser in Querrichtung ableitet, ist die Rinne auch als Dachrinne (ggf. mit einer eingesetzten Rinne nach den Ansprüchen 13 bis 15) verwend­bar.

    [0020] Gemäß Anspruch 2 ist am Oberteil an dessen Unterseite ein stufenförmiger Quersteg angebracht, der zum Einhängen der Dachplatte an einer Unterkonstruktion aus Latten oder Me­tallwinkeln dient. Wegen der gegenseitigen Verschiebbar­keit von Platten in Gefällerichtung und der keilförmigen Ausbildung können auch bei unterschiedlichen Lattenabstän­den die gleichen Platten verwendet werden. Der Quersteg soll stufenförmig in Traufenrichtung abgesetzt sein, kann jedoch optisch ansprechend in geschwungener Form in die Keilform des Oberteils übergehen.

    [0021] Die Rinne wird nach Anspruch 3 in einfacher Weise durch einen randseitigen Quersteg und wenigstens einen weiteren dazu versetzten Quersteg gebildet. Dadurch sind unter­schiedliche Rinnenformen, wie Kastenrinnen oder Rinnen mit runden Querschnittsflächen, wie in Anspruch 5 beansprucht, möglich.

    [0022] Besonders zweckmäßig ist es, den randseitigen Quersteg entsprechend Anspruch 4 höher zu gestalten, damit die Rinne nach der Verdeckung der Dachplatten auf einem Dach mit Gefälle etwa waagrecht liegen und entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 6 nach oben hin flach auslaufen.

    [0023] Dieses flache Auslaufen wird durch das in Anspruch 7 bean­spruchte randseitige Abfallen des oberen Querstegs begün­stigt.

    [0024] Insbesondere dann, wenn weitere Rinnen- oder Schalenteile (Anspruch 13 bis 15) eingesetzt sind, ist es zweckmäßig, Entwässerungsrillen in Gefällerichtung quer durch den Rinnenaufbau auf der Dachplatte anzubringen, so daß sich kein Wasser hinter den Querstegen ansammeln kann. Es ist ersichtlich, daß dadurch die Querstege unterbrochen sind und höckerartige Erhebungen entstehen, in die beispiels­weise weitere Rinnenelemente eingesetzt werden können. Der Abstand dieser Höcker bzw. die Weite der Entwässerungs­rillen ist dann so zu wählen, daß eine mechanische Festig­keit und Abstützung für evtl. eingesetzte Rinnenteile noch gewährleistet ist.

    [0025] Zu einer Verbesserung der Winddichtheit wird eine spezi­elle Randausbildung der Platten nach den Merkmalen des An­spruchs 9 und 10 beansprucht.

    [0026] Mit den in Anspruch 12 angegebenen Abmessungen wird eine universell einsetzbare Dachplatte geschaffen, die für die üblichen Lattungsabstände verwendbar ist.

    [0027] Wenn die erfindungsgemäße Dachplatte aus Dämmaterial, z. B. aus Hartschaum, hergestellt ist, besteht die Gefahr, daß sich bei einer Begrünung Wurzeln in die Dachplatte oder Zwischenspalte bohren, wodurch der Dachaufbau evtl. un­dicht werden könnte. Es wird daher mit Anspruch 13 vorge­schlagen, in die in der Dachplatte gebildete Rinne Scha­lenteile oder eine zweite Rinne aus Kunststoff, Blech, Keramik oder Asbestzement einzusetzen, wodurch die ausge­formte Rinne der Dachplatte geschützt und abgedeckt ist. Zweckmäßig wird die gleiche Rinnenform wie in der ausge­formten Plattenrinne verwendet. Es können jedoch auch Schalenteile mit mehreren Rinnen verwendet werden, die mehrere Dachplattenreihen übergreifen.

    [0028] Diese eingesetzten Rinnen sollen sich nach den Ansprüchen 14 und 15 übergreifen und mit Wulsten oder Sicken versehen sein, so daß sie gegenseitig zusammengehängt werden können und sich so ohne spezielle Verbindungselemente auf ihrer Länge selbst befestigen.

    [0029] Ähnliche Standardelemente mit Flanschen, Bördelungen, etc. können für seitliche Abschlüsse, Dachanschlüsse usw. der begrünten Fläche verwendet werden.

    [0030] Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung mit weiteren Einzelheiten, Merkmalen und Vorteilen näher er­läutert.

    [0031] Es zeigen

    Fig. 1 einen Längsschnitt (Schnitt A-A aus Fig. 2) durch eine Dachplatte,

    Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Dachplatte,

    Fig. 3 eine Draufsicht auf eine Vielzahl von verlegten Dachplatten,

    Fig. 4 einen Schnitt und Seitenansicht (Schnitt B-B aus Fig. 3) einer Vielzahl von verlegten Dachplatten.



    [0032] In Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch eine Dachplatte 1 dargestellt, die (gedanklich) aus einem firstseitigen Oberteil 2, einem Mittelteil 3 und einem traufseitigen Un­terteil 4 besteht.

    [0033] Das Oberteil 2 ist keilförmig ausgeführt, mit einer unte­ren Keilfläche 5 und oberen Keilfläche 6. Die Oberseite 7 des Mittelteils 3 ist eine Verlängerung der oberen Keil­fläche 6. Zur Oberseite 7 parallel verläuft eine Untersei­te 8 des Mittelteils 3, wodurch eine Plattendicke des Mit­telteils 3 bestimmt ist, die kleiner als die Keildicke des Oberteils 2 ist. Auf der unteren Keilfläche 5 ist im Be­ reich des dicken Keilendes ein stufenförmiger Quersteg 9 gebildet, zum Einhängen der Dachplatte 1 an einer Unter­konstruktion aus Latten. Der Quersteg 9 geht geschwungen in die Keilfläche 5 über.

    [0034] Die Unterseite 10 des Unterteils 4 ist eine Verlängerung der Unterseite 8. Die Oberseite des Unterteils 4 wird durch eine in Querrichtung verlaufende und nach oben offene Rinne 11 gebildet. Die Rinne 11 wird nach unten hin von einem Quersteg 12 und nach oben hin von einem Quersteg 13 begrenzt, der den oberen Rand des Unterteils 4 bildet. Zwischen den Querstegen 12, 13 erstreckt sich der Rinnen­boden in geschwungener Form, wobei der Rinnenradius zum Quersteg 13 hin größer wird. Der Quersteg 12 ist insgeamt höher als der Quersteg 13 und weist eine zum Rand hin ver­laufende Abflachung 14 und eine Nase 15 auf, die eine Ver­längerung des Rinnenbogens einer angrenzenden Platte bil­den (siehe Fig. 4).

    [0035] In Fig. 2 ist eine Draufsicht auf eine Dachplatte 1 darge­stellt, wobei wieder die drei Bereiche Oberteil 2, Mittel­teil 3 und Unterteil 4 zu erkennen sind. Durch die Quer­stege 12, 13 bzw. quer zur Rinne 11 führen von dem tief­sten Stufenpunkt 16 ausgehend Entwässerungsrillen 17, 18 zum traufseitigen Plattenrand. Es sind hier nur zwei Ent­wässerungsrillen 17, 18 eingezeichnet, es können jedoch je nach Erfordernis mehr sein, so daß sich die unterteilten Querstege 12, 13 als Höcker darstellen.

    [0036] Die Längsseitenflächen 19, 20 sind versetzt ausgebildet, wobei ein oberer, in der Draufsicht rechter Seitenbereich 21 gegenüber einem rechten unteren Seitenbereich 22 nach links versetzt ist, so daß sich schräg ausgebildete Ver­hakungen 23, 24 ergeben. Die Verhakung 24 liegt geringfü­gig weiter nach unten zur Traufenseite als die Verhakung 23. Wenn eine angrenzende Platte mit ihrer Verhakung 24 in die Verhakung 23 der dargestellten Platte eingreift und beispielsweise durch Befüllen der Rinnen mit Erde Zug auf die zweite Platte ausgeübt wird, pressen sich die beiden Verhakungen dicht ineinander.

    [0037] Die Art der Eindeckung, Begrünung und Funktion der erfin­dungsgemäßen Dachplatte wird anhand der Fig. 3 und 4 näher erläutert.

    [0038] In Fig. 3 sind vier Reihen 25, 26, 27, 28 von Dachplatten 1 auf einem Unterbau aus Dachlatten 29 dargestellt (die Dachplatten sind ohne seitliche Verhakungen 23, 24 abge­bildet). Es ist zu erkennen, daß das Oberteil 2 und das Unterteil 4 etwas länger als der Dachlattenabstand 30 sind und das Mittelteil 3 etwa die Hälfte des Dachlattenabstan­des 30 mißt, so daß insgesamt eine weite Überdeckung unter den Platten erfolgt. Dies ist auch aus Fig. 4 zu ersehen, die einen Schnitt entlang der Linie B-B aus Fig. 3 zeigt, wobei allerdings bereits weitere Schalenteile mit einer Begrünung eingesetzt sind und zusätzlich weitere Platten mit einer Dacheindeckung dargestellt sind.

    [0039] Die Wasserdichtheit wird durch eine versetzte Eindeckung der Dachplattenreihen 25 bis 28 in Verbindung mit der wei­ten Überdeckung erreicht.

    [0040] Aus Fig. 4 ist zu ersehen, daß sich die einzelnen Plattenreihen 25 bis 28 bei einem etwas größeren oder kleineren Latten­abstand 30 geringfügig zusammen- oder auseinanderschieben würden. Wegen der keilförmigen Überdeckung würde sich da­durch keine Schwierigkeit ergeben und die mit den Platten erreichte, mittlere wirksame Dämmschichtstärke würde sich nur unmerklich verändern.

    [0041] Die beiden unteren Dachplattenreihen 27, 28 sind mit Plat­ten ausgeführt, bei denen auch das Unterteil keilförmig ausgebildet ist und Dachplatten 31 eingehängt sind. Die anmeldungsgemäßen Dachplatten sind somit mit solchen ent­sprechenden Dachplatten ohne weiteres kombinierbar.

    [0042] Für einen Begrünungsstreifen sind die Dachplattenreihen 25 und 26 mit der erfindungsgemäßen Rinnenausbildung einge­setzt. In die ausgeformten Rinnen sind Schalenteile 32 eingelegt, die an ihren Längsseiten mit Wulsten und Sicken 33 versehen sind, die sich von oben her verhaken und somit einen festen, wasserdichten Verbund bilden. Ein weiteres Anschlußelement 34 ist entsprechend ausgebildet zum An­schluß an die Dachplatten 31.

    [0043] Die Schalenteile 32 sind mit einem Nährboden 35 für Be­grünungspflanzen 36 gefüllt.

    [0044] Zusammenfassend wird festgestellt, daß mit erfindungsge­näßen Platten Elemente zur Verfügung gestellt werden, mit denen einfach und preiswert eine Dachflächenbegrünung be­sonders vorteilhaft im Zusammenhang mit einem wärmedämmen­den, wasserdichten Unterdach durchgeführt werden kann.


    Ansprüche

    1. Dachplatte für eine Dachbegrünung,
    mit einer von oben gesehen etwa rechtwinkligen flächigen Ausdehnung, und einem nach oben offenen angeformten Behäl­ter zur Aufnahme eines Nährbodens,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Dachplatte (1) aus wärmedämmendem Material, insbe­sondere aus Hartschaum oder Mineralfaser, hergestellt ist,
    daß die Dachplatte (1) aus einem keilförmigen (nach einer Verdeckung firstseitigen) Oberteil (2) mit einer unteren (nach einer Verdeckung dem Gebäudeinneren zugewandten) Keilfläche (5) und einer oberen Keilfläche (6),
    aus einem Mittelteil (3) mit einer Oberfläche (7), die eine Verlängerung der oberen Keilfläche (6) des Oberteils (2) bildet und mit einer dazu parallelen Unterseite (8), wodurch eine etwa gleichmäßige Dicke des Mittelteils (3) bestimmit ist, die gleich oder kleiner als die Keildicke ist und
    aus einem Unterteil (4) besteht, dessen Unterseite (10) eine Verlängerung der Unterseite (8) des Mittelteils (3) ist und das als Behälter zur Aufnahme des Nährbodens (35) für eine Dachbegrünung (36) wenigstens eine in Querrich­tung verlaufende, nach oben offene Rinne (11) aufweist und
    daß die Summe der Längen des Mittel- (3) und Unterteils (4) (in Richtung Traufe-First gemessen) größer als die Länge des Oberteils (6) ist, so daß eine schuppenförmige Doppel- oder Mehrfachdeckung durchführbar ist.
     
    2. Dachplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberteil (2) auf seiner unteren Keilfläche (5) im Be­reich des dicken Keilendes einen stufenförmigen Quersteg (9) trägt zum Einhängen der Dachplatte (1) an einer am Dach quer verlaufenden Unterkonstruktion aus Latten (29) oder Metallwinkeln.
     
    3. Dachplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rinne (11) durch einen randseitigen Quersteg (12) und einen das Unterteil (4) zum Mittelteil (3) hin ab­schließenden zweiten Quersteg (13) gebildet ist.
     
    4. Dachplatte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der randseitige Quersteg (12) höher als der zweite Quer­steg (13) ist.
     
    5. Dachplatte nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung zwischen den Querstegen (12, 13) mul­denförmig ist.
     
    6. Dachplatte nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die muldenartige Vertiefung (11) im Querschnitt zur Rand­außenseite hin einen kleineren Radius aufweist.
     
    7. Dachplatte nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch ge­kennzeichnet, daß der randseitige Quersteg (12) zum Plattenrand hin abfällt.
     
    8. Dachplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge­kennzeichnet, daß quer zur Rinne (11), d. h. durch die Querstege (12, 13) Entwässerungsrillen (17, 18) geführt sind.
     
    9. Dachplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge­kennzeichnet, daß der seitliche Rand (19, 20) zur Erzie­lung einer verbesserten Winddichtheit profiliert ist.
     
    10. Dachplatte nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Dachplatte (1) in der Draufsicht gesehen versetzt in Querrichtung aufgebaut ist, so daß sich an den Seiten­flächen (19, 20) stufenförmige Absätze (23, 24) ergeben.
     
    11. Dachplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge­kennzeichnet, daß die bei einer Eindeckung nicht über­deckten Plattenteile mit einer Kunststoffschale, einer Folie oder Beschichtung als Dampfsperre oder bei Verwen­dung nichtbrennbarer Materialien als Brandschutz versehen sind.
     
    12. Dachplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Länge des Ober- (2) und Unterteils (4) zwischen 32 cm und 38 cm liegt und die Länge des Mittelteils (3) etwa die Hälfte dieses Wertes beträgt.
     
    13. Dachplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch ge­kennzeichnet, daß in die in der Dachplatte (1) gebildeten Rinne (11) eine zweite Rinne oder Schalenteile (32) aus dünnem Material wie Blech, Kunststoff, etc. eingesetzt ist.
     
    14. Dachplatte nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Rinne (32) die Rinnenränder der plattenseitigen Rinne (11) bzw. die Querstege (12, 13) übergreift und ab­deckt.
     
    15. Dachplatte nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeich­net, daß die Randbereiche der zweiten Rinne so ausgebildet sind, daß bei einer Verdeckung zwei übereinander liegende Rinnen ineinandergreifen, wobei die obere Rinne die untere Rinne am Randbereich überdeckt und dort verhakt (Wulste, Sicken 33), so daß die Rinnen untereinander fest und wasserdicht verbunden sind.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht