[0001] Die Erfindung betrifft eine Dachplatte aus wärmedämmendem Material für eine Dachbegrünung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Zum Aufbau eines Unterdachs ist eine Dämmplatte bekannt (DE-GM 1 932 832), die ähnlich
wie ein Dachziegel aufgebaut ist und mit einer oberen Nase in eine Dachlatte eingehängt
wird. Eine darüber liegende Dämmplatte überdeckt die darunter liegende Dämmplatte
in einem kleinen oberen Bereich. Dachziegel werden mit ihren Nasen an einem Quersteg
auf der Dämmplatte eingehängt. An den Seitenrändern der Dämmplatte sind überdeckende
Profilierungen angebracht, um die seitlichen Stöße wasserdicht zu gestalten.
[0003] Wegen der geringen Dämmplattendicke besteht die Gefahr, daß im rauhen Baustellenbetrieb
die Dämmplatten verletzt werden, wodurch sowohl das Unterdach wasserundicht wird
und Kältebrücken auftreten. Heutzutage werden üblicherweise relativ starke Dämmschichten
gefordert, wozu die bekannten Platten wenig geeignet sind: Es würde dadurch unerwünscht
eine stark stufenförmige Oberfläche entstehen, bei steilen Dächern besteht wegen hoher
Kippmomente die Gefahr, daß die Platten nur schlecht liegenbleiben und bei flachen
Dächern kann Wasser zurückdrücken.
[0004] Ein Hinweis auf eine Dachbegrünung im Zusammenhang mit den bekannten Dämmplatten
ist nicht gegeben.
[0005] Bei einer weiter bekannten Dämmplatte zum Aufbau eines Unterdachs (DE-PS 23 49 710)
greift diese zwischen die Dachlatten ein und stützt sich mit ihrer traufseitigen Seitenfläche
an der unteren Dachlatte ab. Für ein wasserdichtes Unterdach sind hier kompliziert
ausgebildete, sich überdeckende Randprofilierungen erforderlich. Da sich die Lattungsabstände
bei unterschiedlichen Dachziegelfabrikaten unterscheiden und z. B. bei einer Dachpfanneneindeckung
zwischen ca. 32 cm bis 36 cm liegen, sind jeweils Isolierplatten unterschiedlicher
Abmessung zu verwenden. Dies bedeutet einen besonderen Aufwand bei der Herstellung,
Projektierung, Lagerung, etc. Auch im Zusammenhang mit dieser Dämmplatte ist kein
Hinweis auf eine Dachbegrünung gegeben.
[0006] Eine Dachbegrünung kann zu Tarnzwecken im militärischen Bereich, zur Umweltverbesserung
im Stadtbereich an Kommunalbauten oder als hervorragendes gestalterisches Element
erforderlich oder zweckmäßig sein. Dazu werden in einfacher Weise Matten mit Nährboden
über vorhandene Dachflächen gelegt und verankert. Solche Matten halten nur eine gewisse
Zeit und müssen dann wieder erneuert werden. Eine optisch ansprechende, dauerhafte
Konstruktion wird dadurch nicht erreicht.
[0007] Weiter ist es bekannt, zur Dachbegrünung individuell für jeden Fall ausgeführte Kästen,
Wannen, etc. auf dem Dach aufzustellen und mit der Dachunterkonstruktion zu verbin
den. Dies ist aufwendig und teuer, insbesondere auch wegen der Vielzahl der erforderlichen
Anschlüsse zur Abdichtung.
[0008] Eine weiter bekannte Dachplatte für eine Dachbegrünung (DE-OS 34 16 208) hat die
Form eines Falzziegels oder einer Dachpfanne mit profilierten Randausbildungen, die
sich beim Verlegen überdecken. Im unteren Bereich der Dachplatte ist ein nach oben
offener Behälter zur Aufnahme eines Nährbodens für eine Dachbegrünung angeformt. Die
Ausführung eines wärmegedämmten Dachaufbaus ist mit einer solchen bekannten Dachplatte
nicht möglich. Für eine Wärmedämmung wären weitere Maßnahmen durchzuführen, wie beispielsweise
ein Unterdach aus Wärmedämmplatten anzubringen.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, eine Dachplatte für eine Dachbegrünung
zu schaffen, mit der zusätzlich zur Dachbegrünung ein wärmegedämmtes Dach geschaffen
wird, wobei die Dachplatten bzw. Wärmedämmplatten eine einfache Form aufweisen, eine
Wärmedämmschicht etwa gleichmäßiger Dicke ergeben und zu einem dichten Dach führen.
[0010] Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Dachplatte mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
[0011] Die Dachplatte ist aus wärmedämmendem Material, insbesondere aus Hartschaum, Mineralfaser
oder ähnlichem, hergestellt. Dabei kann der von der Dachaußenseite her sichtbare
Teil bzw. die Rinne von vornherein durch Folien, Blecheinsätze, etc. abgedeckt bzw.
beschichtet sein (Anspruch 11). Zweckmäßig können in Gefällerichtung überlappende
Ränder geschaffen sein, so daß damit eine geschlossene Schutzschicht und Dachaußenhaut
entsteht. Eine Beschichtung oder Abdeckung ist auch bei einer Verwendung als Dampfsperre
oder bei Brandschutzmaßnahmen vorgeschlagen.
[0012] Durch die beanspruchte Gestalt der Platte ist eine schuppenförmige Doppel- oder
Mehrfachdeckung durchführbar, die zu einer absoluten Wasserdichtheit führt. Im einzelnen
besteht die Dachplatte (gedanklich) aus drei Teilen, einem keilförmigen Oberteil,
das nach einer Verdeckung in Richtung des Firstes weist, einem Mittelteil und einem
Unterteil. Das Mittelteil liegt in der Verlängerung der oberen Keilfläche des Oberteils
und weist eine gleichmäßige Dicke auf. Die Unterseite des Unterteils, das nach einer
Verdeckung zur Traufenseite hin weist, ist eine Verlängerung der Unterseite des Mittelteils.
An der Oberseite des Unterteils ist wenigstens eine in Querrichtung verlaufende Rinne
geformt zur Aufnahme eines Nährbodens für eine Dachbegrünung.
[0013] Weiter ist die Summe der Längen des Mittel- und Unterteils (in Richtung Traufe-First
gemessen) größer als die Länge des Oberteils, so daß eine schuppenförmige Doppel-
oder Mehrfachdeckung durchführbar ist. Als Plattenbreite kann jede Abmessung gewählt
werden, die fertigungstechnisch und montagetechnisch geeignet und von Vorteil ist.
Die Plattenlänge insgesamt richtet sich danach, wieviele Befestigungspunkte oder
Auflagepunkte, z. B. Latten, mit einer Platte überbrückt werden sollen, wieviele Überdeckungsschichten
gewünscht werden, wie groß eine Isolierstärke durch die Dachplatten sein soll, usw.
[0014] Die Wasserdichtheit eines mit erfindungsgemäßen Dachplatten ausgeführten Unterdachs
wird durch eine versetzte Verlegung der Seitenstöße und durch die Doppel- oder Mehrfachüberdeckung
der Platten in Gefällerichtung erreicht. Durch die sehr lange und weite Überdeckung
ist auch eine weitgehende Winddichtheit gewährleistet.
[0015] Da das Mittelteil der Dachplatte beim Verlegen von der nächsten darüber liegenden
Platte immer überdeckt wird, kann dort über einfache Befestigungsmittel, z. B. einen
Breitkopfnagel, die Platte ohne Kältebrücke oder Gefahr von Korrosion sturmsicher
befestigt werden.
[0016] Wegen der weiten Überdeckungen und versetzten Verlegung führen weder ausgebrochene
Randteile noch Löcher zu einer Wasserundichtheit oder zu einem völligen Verlust der
Dämmung in diesem Bereich. Zudem sind keine komplizierten und leicht verletzbaren
Seitenfalzausbildungen für eine Wasserführung erforderlich. Eine Plattenausbildung
mit glatter Unterfläche des Oberteils kann direkt auf Schalungen und bei entsprechender
Breite auf Sparren, etc. aufgebracht werden.
[0017] Zusätzlich zu dem wasserdichten Unterbau werden Querrinnen am Dach geschaffen, die
bei Anordnung der erfindungsgemäßen Platten der Reihe nach übereinander liegen und
zur Aufnahme eines Nährbodens für eine Dachbegrünung geeignet sind. Als Nährboden
kann einfach Erde in die Rinnen eingefüllt werden, die dann bepflanzt oder mit Samen
versehen wird. Eine besonders einfache und vorteilhafte Art der Befüllung der Rinnen
kann dadurch geschehen, daß der gewünschte Nährboden (z. B. eine Erde-Torf-Mischung)
gegebenenfalls mit dem Samen der gewünschten Begrünung versehen in Schlauchform verpackt
hergestellt wird und diese Schläuche in die Rinnen eingelegt werden. Ein solcher Schlauch
könnte beispielsweise eine grobmaschige Jute-Umhüllung haben und nochmals in Plastikfolie
eingepackt sein, wobei die Plastikfolie auf dem Dach beim Einlegen entfernt wird.
Damit ist eine praktisch schmutzfreie Befüllung der Rinnen mit einem optimalen Nährboden
durchführbar.
[0018] Mit den als Einzelelementen zur Verfügung stehenden Dachplatten kann auf einfache
Weise eine gewünschte Begrünungsfläche auch innerhalb eines mit üblichen Mitteln
eingedeckten Daches geschaffen werden. Es sind dadurch auch großräumige Muster, Schriften,
etc. auf Dächern in einfacher Weise projektierbar und ausführbar. Die erfindungsgemäßen
Dachplatten sind dabei mit ähnlich ausgeführten Dachplatten zur Herstellung eines
Unterdachs kombinierbar.
[0019] Die erfindungsgemäße Dachplatte kann bei einer Quer-Aneinanderreihung auch als Schneefang
oder bei geeigneter Abdeckung als Standbrett dienen. Da die geschaffene Querrinne
im Falle einer Begrünung Regenwasser aufnimmt und hält, ohne Befüllung jedoch Regenwasser
in Querrichtung ableitet, ist die Rinne auch als Dachrinne (ggf. mit einer eingesetzten
Rinne nach den Ansprüchen 13 bis 15) verwendbar.
[0020] Gemäß Anspruch 2 ist am Oberteil an dessen Unterseite ein stufenförmiger Quersteg
angebracht, der zum Einhängen der Dachplatte an einer Unterkonstruktion aus Latten
oder Metallwinkeln dient. Wegen der gegenseitigen Verschiebbarkeit von Platten in
Gefällerichtung und der keilförmigen Ausbildung können auch bei unterschiedlichen
Lattenabständen die gleichen Platten verwendet werden. Der Quersteg soll stufenförmig
in Traufenrichtung abgesetzt sein, kann jedoch optisch ansprechend in geschwungener
Form in die Keilform des Oberteils übergehen.
[0021] Die Rinne wird nach Anspruch 3 in einfacher Weise durch einen randseitigen Quersteg
und wenigstens einen weiteren dazu versetzten Quersteg gebildet. Dadurch sind unterschiedliche
Rinnenformen, wie Kastenrinnen oder Rinnen mit runden Querschnittsflächen, wie in
Anspruch 5 beansprucht, möglich.
[0022] Besonders zweckmäßig ist es, den randseitigen Quersteg entsprechend Anspruch 4 höher
zu gestalten, damit die Rinne nach der Verdeckung der Dachplatten auf einem Dach mit
Gefälle etwa waagrecht liegen und entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 6 nach
oben hin flach auslaufen.
[0023] Dieses flache Auslaufen wird durch das in Anspruch 7 beanspruchte randseitige Abfallen
des oberen Querstegs begünstigt.
[0024] Insbesondere dann, wenn weitere Rinnen- oder Schalenteile (Anspruch 13 bis 15) eingesetzt
sind, ist es zweckmäßig, Entwässerungsrillen in Gefällerichtung quer durch den Rinnenaufbau
auf der Dachplatte anzubringen, so daß sich kein Wasser hinter den Querstegen ansammeln
kann. Es ist ersichtlich, daß dadurch die Querstege unterbrochen sind und höckerartige
Erhebungen entstehen, in die beispielsweise weitere Rinnenelemente eingesetzt werden
können. Der Abstand dieser Höcker bzw. die Weite der Entwässerungsrillen ist dann
so zu wählen, daß eine mechanische Festigkeit und Abstützung für evtl. eingesetzte
Rinnenteile noch gewährleistet ist.
[0025] Zu einer Verbesserung der Winddichtheit wird eine spezielle Randausbildung der Platten
nach den Merkmalen des Anspruchs 9 und 10 beansprucht.
[0026] Mit den in Anspruch 12 angegebenen Abmessungen wird eine universell einsetzbare Dachplatte
geschaffen, die für die üblichen Lattungsabstände verwendbar ist.
[0027] Wenn die erfindungsgemäße Dachplatte aus Dämmaterial, z. B. aus Hartschaum, hergestellt
ist, besteht die Gefahr, daß sich bei einer Begrünung Wurzeln in die Dachplatte oder
Zwischenspalte bohren, wodurch der Dachaufbau evtl. undicht werden könnte. Es wird
daher mit Anspruch 13 vorgeschlagen, in die in der Dachplatte gebildete Rinne Schalenteile
oder eine zweite Rinne aus Kunststoff, Blech, Keramik oder Asbestzement einzusetzen,
wodurch die ausgeformte Rinne der Dachplatte geschützt und abgedeckt ist. Zweckmäßig
wird die gleiche Rinnenform wie in der ausgeformten Plattenrinne verwendet. Es können
jedoch auch Schalenteile mit mehreren Rinnen verwendet werden, die mehrere Dachplattenreihen
übergreifen.
[0028] Diese eingesetzten Rinnen sollen sich nach den Ansprüchen 14 und 15 übergreifen und
mit Wulsten oder Sicken versehen sein, so daß sie gegenseitig zusammengehängt werden
können und sich so ohne spezielle Verbindungselemente auf ihrer Länge selbst befestigen.
[0029] Ähnliche Standardelemente mit Flanschen, Bördelungen, etc. können für seitliche Abschlüsse,
Dachanschlüsse usw. der begrünten Fläche verwendet werden.
[0030] Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung mit weiteren Einzelheiten, Merkmalen
und Vorteilen näher erläutert.
[0031] Es zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt (Schnitt A-A aus Fig. 2) durch eine Dachplatte,
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Dachplatte,
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine Vielzahl von verlegten Dachplatten,
Fig. 4 einen Schnitt und Seitenansicht (Schnitt B-B aus Fig. 3) einer Vielzahl von
verlegten Dachplatten.
[0032] In Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch eine Dachplatte 1 dargestellt, die (gedanklich)
aus einem firstseitigen Oberteil 2, einem Mittelteil 3 und einem traufseitigen Unterteil
4 besteht.
[0033] Das Oberteil 2 ist keilförmig ausgeführt, mit einer unteren Keilfläche 5 und oberen
Keilfläche 6. Die Oberseite 7 des Mittelteils 3 ist eine Verlängerung der oberen Keilfläche
6. Zur Oberseite 7 parallel verläuft eine Unterseite 8 des Mittelteils 3, wodurch
eine Plattendicke des Mittelteils 3 bestimmt ist, die kleiner als die Keildicke des
Oberteils 2 ist. Auf der unteren Keilfläche 5 ist im Be reich des dicken Keilendes
ein stufenförmiger Quersteg 9 gebildet, zum Einhängen der Dachplatte 1 an einer Unterkonstruktion
aus Latten. Der Quersteg 9 geht geschwungen in die Keilfläche 5 über.
[0034] Die Unterseite 10 des Unterteils 4 ist eine Verlängerung der Unterseite 8. Die Oberseite
des Unterteils 4 wird durch eine in Querrichtung verlaufende und nach oben offene
Rinne 11 gebildet. Die Rinne 11 wird nach unten hin von einem Quersteg 12 und nach
oben hin von einem Quersteg 13 begrenzt, der den oberen Rand des Unterteils 4 bildet.
Zwischen den Querstegen 12, 13 erstreckt sich der Rinnenboden in geschwungener Form,
wobei der Rinnenradius zum Quersteg 13 hin größer wird. Der Quersteg 12 ist insgeamt
höher als der Quersteg 13 und weist eine zum Rand hin verlaufende Abflachung 14 und
eine Nase 15 auf, die eine Verlängerung des Rinnenbogens einer angrenzenden Platte
bilden (siehe Fig. 4).
[0035] In Fig. 2 ist eine Draufsicht auf eine Dachplatte 1 dargestellt, wobei wieder die
drei Bereiche Oberteil 2, Mittelteil 3 und Unterteil 4 zu erkennen sind. Durch die
Querstege 12, 13 bzw. quer zur Rinne 11 führen von dem tiefsten Stufenpunkt 16 ausgehend
Entwässerungsrillen 17, 18 zum traufseitigen Plattenrand. Es sind hier nur zwei Entwässerungsrillen
17, 18 eingezeichnet, es können jedoch je nach Erfordernis mehr sein, so daß sich
die unterteilten Querstege 12, 13 als Höcker darstellen.
[0036] Die Längsseitenflächen 19, 20 sind versetzt ausgebildet, wobei ein oberer, in der
Draufsicht rechter Seitenbereich 21 gegenüber einem rechten unteren Seitenbereich
22 nach links versetzt ist, so daß sich schräg ausgebildete Verhakungen 23, 24 ergeben.
Die Verhakung 24 liegt geringfügig weiter nach unten zur Traufenseite als die Verhakung
23. Wenn eine angrenzende Platte mit ihrer Verhakung 24 in die Verhakung 23 der dargestellten
Platte eingreift und beispielsweise durch Befüllen der Rinnen mit Erde Zug auf die
zweite Platte ausgeübt wird, pressen sich die beiden Verhakungen dicht ineinander.
[0037] Die Art der Eindeckung, Begrünung und Funktion der erfindungsgemäßen Dachplatte
wird anhand der Fig. 3 und 4 näher erläutert.
[0038] In Fig. 3 sind vier Reihen 25, 26, 27, 28 von Dachplatten 1 auf einem Unterbau aus
Dachlatten 29 dargestellt (die Dachplatten sind ohne seitliche Verhakungen 23, 24
abgebildet). Es ist zu erkennen, daß das Oberteil 2 und das Unterteil 4 etwas länger
als der Dachlattenabstand 30 sind und das Mittelteil 3 etwa die Hälfte des Dachlattenabstandes
30 mißt, so daß insgesamt eine weite Überdeckung unter den Platten erfolgt. Dies ist
auch aus Fig. 4 zu ersehen, die einen Schnitt entlang der Linie B-B aus Fig. 3 zeigt,
wobei allerdings bereits weitere Schalenteile mit einer Begrünung eingesetzt sind
und zusätzlich weitere Platten mit einer Dacheindeckung dargestellt sind.
[0039] Die Wasserdichtheit wird durch eine versetzte Eindeckung der Dachplattenreihen 25
bis 28 in Verbindung mit der weiten Überdeckung erreicht.
[0040] Aus Fig. 4 ist zu ersehen, daß sich die einzelnen Plattenreihen 25 bis 28 bei einem
etwas größeren oder kleineren Lattenabstand 30 geringfügig zusammen- oder auseinanderschieben
würden. Wegen der keilförmigen Überdeckung würde sich dadurch keine Schwierigkeit
ergeben und die mit den Platten erreichte, mittlere wirksame Dämmschichtstärke würde
sich nur unmerklich verändern.
[0041] Die beiden unteren Dachplattenreihen 27, 28 sind mit Platten ausgeführt, bei denen
auch das Unterteil keilförmig ausgebildet ist und Dachplatten 31 eingehängt sind.
Die anmeldungsgemäßen Dachplatten sind somit mit solchen entsprechenden Dachplatten
ohne weiteres kombinierbar.
[0042] Für einen Begrünungsstreifen sind die Dachplattenreihen 25 und 26 mit der erfindungsgemäßen
Rinnenausbildung eingesetzt. In die ausgeformten Rinnen sind Schalenteile 32 eingelegt,
die an ihren Längsseiten mit Wulsten und Sicken 33 versehen sind, die sich von oben
her verhaken und somit einen festen, wasserdichten Verbund bilden. Ein weiteres Anschlußelement
34 ist entsprechend ausgebildet zum Anschluß an die Dachplatten 31.
[0043] Die Schalenteile 32 sind mit einem Nährboden 35 für Begrünungspflanzen 36 gefüllt.
[0044] Zusammenfassend wird festgestellt, daß mit erfindungsgenäßen Platten Elemente zur
Verfügung gestellt werden, mit denen einfach und preiswert eine Dachflächenbegrünung
besonders vorteilhaft im Zusammenhang mit einem wärmedämmenden, wasserdichten Unterdach
durchgeführt werden kann.
1. Dachplatte für eine Dachbegrünung,
mit einer von oben gesehen etwa rechtwinkligen flächigen Ausdehnung, und einem nach
oben offenen angeformten Behälter zur Aufnahme eines Nährbodens,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dachplatte (1) aus wärmedämmendem Material, insbesondere aus Hartschaum oder
Mineralfaser, hergestellt ist,
daß die Dachplatte (1) aus einem keilförmigen (nach einer Verdeckung firstseitigen)
Oberteil (2) mit einer unteren (nach einer Verdeckung dem Gebäudeinneren zugewandten)
Keilfläche (5) und einer oberen Keilfläche (6),
aus einem Mittelteil (3) mit einer Oberfläche (7), die eine Verlängerung der oberen
Keilfläche (6) des Oberteils (2) bildet und mit einer dazu parallelen Unterseite (8),
wodurch eine etwa gleichmäßige Dicke des Mittelteils (3) bestimmit ist, die gleich
oder kleiner als die Keildicke ist und
aus einem Unterteil (4) besteht, dessen Unterseite (10) eine Verlängerung der Unterseite
(8) des Mittelteils (3) ist und das als Behälter zur Aufnahme des Nährbodens (35)
für eine Dachbegrünung (36) wenigstens eine in Querrichtung verlaufende, nach oben
offene Rinne (11) aufweist und
daß die Summe der Längen des Mittel- (3) und Unterteils (4) (in Richtung Traufe-First
gemessen) größer als die Länge des Oberteils (6) ist, so daß eine schuppenförmige
Doppel- oder Mehrfachdeckung durchführbar ist.
2. Dachplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberteil (2) auf seiner
unteren Keilfläche (5) im Bereich des dicken Keilendes einen stufenförmigen Quersteg
(9) trägt zum Einhängen der Dachplatte (1) an einer am Dach quer verlaufenden Unterkonstruktion
aus Latten (29) oder Metallwinkeln.
3. Dachplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rinne (11) durch
einen randseitigen Quersteg (12) und einen das Unterteil (4) zum Mittelteil (3) hin
abschließenden zweiten Quersteg (13) gebildet ist.
4. Dachplatte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der randseitige Quersteg
(12) höher als der zweite Quersteg (13) ist.
5. Dachplatte nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung zwischen
den Querstegen (12, 13) muldenförmig ist.
6. Dachplatte nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die muldenartige Vertiefung
(11) im Querschnitt zur Randaußenseite hin einen kleineren Radius aufweist.
7. Dachplatte nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der randseitige
Quersteg (12) zum Plattenrand hin abfällt.
8. Dachplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß quer
zur Rinne (11), d. h. durch die Querstege (12, 13) Entwässerungsrillen (17, 18) geführt
sind.
9. Dachplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der seitliche
Rand (19, 20) zur Erzielung einer verbesserten Winddichtheit profiliert ist.
10. Dachplatte nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Dachplatte (1) in
der Draufsicht gesehen versetzt in Querrichtung aufgebaut ist, so daß sich an den
Seitenflächen (19, 20) stufenförmige Absätze (23, 24) ergeben.
11. Dachplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
bei einer Eindeckung nicht überdeckten Plattenteile mit einer Kunststoffschale, einer
Folie oder Beschichtung als Dampfsperre oder bei Verwendung nichtbrennbarer Materialien
als Brandschutz versehen sind.
12. Dachplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Länge des Ober- (2) und Unterteils (4) zwischen 32 cm und 38 cm liegt und die Länge
des Mittelteils (3) etwa die Hälfte dieses Wertes beträgt.
13. Dachplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß in
die in der Dachplatte (1) gebildeten Rinne (11) eine zweite Rinne oder Schalenteile
(32) aus dünnem Material wie Blech, Kunststoff, etc. eingesetzt ist.
14. Dachplatte nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Rinne (32)
die Rinnenränder der plattenseitigen Rinne (11) bzw. die Querstege (12, 13) übergreift
und abdeckt.
15. Dachplatte nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Randbereiche
der zweiten Rinne so ausgebildet sind, daß bei einer Verdeckung zwei übereinander
liegende Rinnen ineinandergreifen, wobei die obere Rinne die untere Rinne am Randbereich
überdeckt und dort verhakt (Wulste, Sicken 33), so daß die Rinnen untereinander fest
und wasserdicht verbunden sind.