[0001] Die Erfindung betrifft die Materialauflage eines Arbeitstisches zum Schneiden von
Materialien mittels nichtmechanischer Schneidwerkzeuge.
[0002] Derartige Materialauflagen finden beispielsweise in Wasserstrahlschneidanlagen Verwendung
und von daher sind an sie bestimmte Anforderungen zu stellen.
[0003] Grundvoraussetzung ist, daß sie von dem unter Hochdruck stehenden Wasserstrahl durchdrungen
werden können, ohne daß sich an ihrer Oberfläche Wasser ansammelt, das dann mit dem
zu schneidenden Material in Berührung kommt. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit muß
die Auflage so ausgebildet sein, daß mehrere Schneidvorgänge auf ihr durchgeführt
werden können, ohne daß eine Materialzerstörung eintritt.
[0004] Die DE-OS 28 13 498 offenbart eine Materialauflage, die aus einem wabenförmig zusammengesetzten
Kastenprofil besteht, wobei die Spitzen der einzelnen Waben als Auflagefläche für
das zu schneidende Material dienen. Hierbei sind einerseits Rückspritzeffekte am Gitter
nicht ausgeschlossen, so daß das aufliegende Material beim Schneiden durchnäßt wird
und zum anderen werden biegeschlaffe Materialien beim Schneiden in die Öffnungen gedrückt,
so daß ein sehr unsauberer Schnitt entsteht. Die DE-OS 28 13 499 offenbart das Bett
einer Fluidstrahl-Schneidvorrichtung, das aus einer Vielzahl von starren Stiften
besteht, oder aus elastischen Borsten gebildet werden kann die fest genug sind, das
zu schneidende Material zu tragen und gleichzeitig so flexibel sind, um einem Fluidstrahl
auszuweichen.
[0005] Diese Borsten müssen, um auch biegeschlaffes Material schneiden zu können sehr eng
beieinander stehen und durch den Dominosteineffekt folgt, daß micht nur eine Borste
dem Fluidstrahl ausweicht, sondern größere Parzellen, so daß auch hier eine unsaubere
Schnittkante entsteht. Außerdem muß, um Tuch oder ähnliches Material zu schneiden,
eine dehnbare Folie aus wasserdichtem Material über die Schneidauflage gelegt und
dem Schneiden geopfert werden.
[0006] Die US PS 39 27 591 offenbart eine dreischichtige Materialauflage, bei der eine selbstheilende
Schicht zwischen einer oberen und unteren Deckschicht angeordnet ist.
[0007] Nachteilig bei einer derartigen Lösung stellt sich dar, daß die obere Deckschicht
nach kurzer Standzeit zerstört und ausgefranst ist, und dann keine sauberen Schnitte
mehr möglich sind.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine gattungsgemäße Materialauflage zu
schaffen, mit der auch biegeschlaffe Materialien problemlos geschnitten werden können,
die bei Verwendung in Wasserstrahlschneidanlagen ein Durchfeuchten des zu schneidenden
Materials ausschließt und eine hohe Standzeit besitzt.
[0009] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die im kennzeichnenden Teil der Ansprüche
1 und 2 aufgezeigten Mittel. Weitere Ausgestaltungsformen sind den Unteransprüchen
entnehmbar. Vorteilhaft an einer derartigen Materialauflage stellt sich dar, daß
durch den Überzug aus nichtmetallischer, knetbarer Masse, d.h. einem Stoff oder Stoffgemisch
in hochviskoser oder pastöser Konsistenz, beispielsweise Kunststoff, nicht nur saubere
und trockene Schnitte möglich werden, sondern daß auch ihre Standzeit um ein vielfaches
erhöht wird und für jeden Schneidvorgang reproduzierbar eine fehlerfreie, neue Oberfläche
geschaffen wird.
[0010] Anhand der Zeichnung soll die Erfindung näher beschrieben werden. Es zeigt:
Fig. 1 Die schematische Darstellung der Materialauflage in Ansicht.
Fig. 2 Einen Teillängsschnitt durch die Materialauflage nach Fig. 1.
[0011] In der nachfolgenden Beschreibung wird auf beide Figuren Bezug genommen.
[0012] Die Materialauflage 1 besteht aus einem als Trägermaterial 2 ausgebildetem, gitterförmigen
Drahtgewebe und einer darauf aufgebrachten Schicht 3 aus Silikonkitt. Das Drahtgewebe
2 ist seitlich mit einer Kette 8 verbunden.
[0013] Die Materialauflage 1 ist als ein umlaufendes endloses Transportband ausgebildet,
das über die Walzen 4 und 6 geführt wird. Gegenüber der Walze 4 ist eine weitere Walze
5 so angeordnet, daß die Materialauflage 1 durch beide Walzen 4 und 5 hindurchgeführt
wird. Über der Materialauflage 1 ist ein mit Silikonkitt gefüllter Vorratsbehälter
7 angeordent.
[0014] Der Silikonkitt ist so eingestellt, daß sich seine Gestalt unter Einfluß der Gravitation
verändert - er ist also nicht starr, sondern fließfähig. Ein derartiger Kitt wird
beispielsweise von der Firma Wacker-Chemie unter dem Namen "hüpfender Kitt" vertrieben.
[0015] Die Verbindung zwischen dem Drahtgeflecht 2 und der Schicht 3 aus Silikonkitt wird
durch Aufwalzen herbeigeführt. Dabei dringt der Kitt bis an die Unterseite 2 a des
Trägermaterials und umschließt vollständig die einzelnen Drähte des Drahtgeflechts
2. Um ein Schwingen der Materialauflage 1 während des Schneidvorgangs zu verhindern
ist es sinnvoll, den Silikonkitt beidseitig auf das Trägermaterial 2 aufzubringen,
woraus eine größere Stabilität resultiert. Das Aufwalzen des Kitts bewirkt nicht nur
eine möglichst gute Verbindung mit dem Trägermaterial 2, sondern gleichzeitig eine
fehlerfreie Oberfläche 1a.
[0016] Auf diese Oberfläche 1a wird das zu schneidende Material aufgelegt - wobei durch
den hohen Reibbeiwert der Kittschicht 3 ein Verrutschen unmöglich ist - und über bekannte
Wasserstrahlschneideinrichtungen geschnitten. Dabei durchdringt der Wasserstrahl die
Materialauflage 1 vollständig und zerschneidet die Kittschicht 3.
[0017] Nach Abschluß des vollständigen Schneidvorganges wird die Materialauflage 1 mittels
der Kette 8 so weit gezogen, daß die beschädigte Kittschicht durch die Walzen 4 und
5 hindurchgezogen und dort plastisch verformt wird. Über den Materialbehälter 7 wird
dabei frischer Silikonkitt auf die Materialauflage 1 aufgebracht und durch die Walzen
4 und 5 in die Oberfläche eingewalzt, so daß durch den Wasserstrahl ausgespültes Material
ersetzt wird. Gleichzeitig wird bei dem Walzvorgang die Schneidauflage so geknetet,
daß sich eine reproduzierbare fehlerfreie Oberfläche ergibt.
[0018] Es ist ebenso denkbar, daß die Materialauflage 1 kontinuierlich umläuft und das geschnittene
Material über eine Vorrichtung vor den Walzen 4 und 5 von der Materialauflage 1 entfernt
wird.
[0019] Ebenso ist es denkbar, die Materialauflage als rechteckige Platte auszubilden, wobei
dann den Walzen 4 und 5 entsprechende Walzen ober- und unterhalb dieser Platte geführt
werden, um ein Kneten und Erneuern der Oberfläche zu erreichen.
1. Materialauflage eines Arbeitstisches zum Schneiden von Materialien mittels nichtmechanischer
Schneidwerkzeuge, wobei die Materialauflage von einem Schneidstrahl durchdrungen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Materialauflage (1) aus einem gitterförmigen Trägermaterial (2) und einer
das Trägermaterial (2) überziehenden Schicht (3) aus nichtmetallischer, knetbarer
Mass ausbildbar ist.
2. Materialauflage eines Arbeitstisches zum Schneiden von Materialen mittels nichtmechanischer
Schneidwerkzeuge, wobei die Materialauflage von einem Schneidstrahl durchdrungen wird,
dadurch gekennzeichen, daß die Materialauflage (1) als umlaufendes, endloses Transportband ausbildbar ist.
3. Materialauflage nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß das gitterförmige Trägermaterial (2) aus einem Gewebe nichtrostenden Werkstoffes
herstellbar ist.
4. Materialauflage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gitterförmige Trägermaterial (2) keramisch ausbildbar ist.
5. Materialauflage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gitterförmige Trägermaterial (2) aus einem wabenförmig zusammensetzbarem
Material erzeugbar ist.
6. Materialauflage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die knetbare Masse eine Silikon-Verbindung ist.
7. Materialauflage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial (2) der Materialauflage (1) mit einem antreibbaren Zugmittel
(8) verbunden ist.
8. Materialauflage nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Verletzungen in der Materialauflage (1) nach jedem Schneidvorgang mechanisch
entfernbar sind.
Materialauflage nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialauflage (1) durch rotierende Walzen (4, 5) so hindurchführbar ist,
daß mittels Knetens kontinuierlich nach jedem Schneidvorgang eine fehlerfreie Oberfläche
(1a) der Schneidauflage (1) erzeugbar ist.
10. Materialauflage nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialauflage (1) vor jedem Knetvorgang mit geringen Mengen frischer, knetbarer
Masse reparabel ist.