[0001] Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zum Waschen und Reinigen von verschmutztem
Textilgut durch dessen Behandlung in wäßrigen Waschflotten, die gelöste, emulgierte
und/oder suspendierte Waschhilfsstoffe enthalten unter Einwirkung von Ultraschall
auf das Waschbad zur Intensivierung und/oder Beschleunigung des Waschprozesses.
[0002] Die Reinigung von harten Oberflächen in wäßrigen und/oder organischen Waschbädern
unter der Einwirkung von Ultraschall ist seit Jahrzehnten bekannt und im technischen
Maßstab verwirklicht. Die Anwendung dieser Maßnahme auf das Waschen beziehungsweise
Reinigen von Textilien ist als Wunschvorstellung ebenfalls seit längerer Zeit bekannt.
In den Jahren um 1950 wurde der Entwicklung von Waschverfahren mittels Ultraschall
eine größere Bedeutung für die Zukunft zugesprochen, vergleiche hierzu beispielsweise
Dr. Ludwig Bergmann "Der Ultraschall und seine Anwendung in Wissenschaft und Technik"
6. Auflage, S. Hirzel Verlag Stuttgart 1954, S. 788 und die dort zitierte Literatur,
insbesondere Schilling et al., J. acoust Amer., Band 21 (1949) Seite 39 - Sonic Laundering.
Gemäß dieser zuletzt zitierten Literaturstelle wurde zum Beispiel ein stark mit Ölruß
verschmutzter weißer Baumwollstoff in Seifenwasser bei fünfmaligem Wasserwechsel
in einer Stunde akustisch genauso sauber gewaschen, wie in der Wäscherei bei fünfzigmaligem
Wasserwechsel in 1 bis 6 Stunden, ohne daß die beim üblichen Waschprozeß zu beobachtende
Festigkeitseinbuße eingetreten wäre.
[0003] Während seitdem die technische Anwendung zur Reinigung harter Oberflächen unter Einfluß
von Ultraschall intensiv genutzt wird, ist es um die Ultraschall- Textilwäsche still
geworden. Wohl übereinstimmend wird sie aufgrund der in der Zwischenzeit vorliegenden
Erfahrungen als undurchführbar angesehen. Das Textilgut in der Waschflotte dämpft
den Eintritt der Ultraschallenergie in das Bad derart rapide, daß in der Praxis brauchbare
Wirkungsverstärkungen der Waschleistung durch Ultraschalleinwirkungen bisher nicht
erzielt werden konnten. Die durch Abschattung und/oder durch Schmutz-Redeposition
ausgelösten Probleme sind bis heute ungelöst. Weitgehend wird dafür die schmiegsame
weiche Beschaffenheit textiler Materialien verantwortlich gemacht, die mit den starren
Oberflächen der in der technischen Reinigung eingesetzten festen verschmutzten Werkstoffe
beziehungsweise Werkstoffteile nicht zu vergleichen ist. In Übereinstimmung damit
steht die Erfahrung der technischen Ultraschallreinigung, daß elastische Materialien
- beispielsweise die Gummipartien von Gasmasken - der Reinigungsverstärkung durch
Einwirkung von Ultraschall auf das Waschbad nicht zugänglich sind.
[0004] Der jüngste bekannt gewordene Vorschlag aus diesem Arbeitsgebiet sieht die Behandlung
des zu reinigenden Textilgutes mit Ultraschall in reinem Wasser bei Raumtemperatur
vor, wobei das Wasser mit feinverteilter Luft begast wird. Die Überprüfung dieser
Arbeitsmethodik an Textilproben mit den heute üblichen Standardverschmutzungen läßt
jedoch auch bei mehrstündiger Einwirkung der Ultraschallbehandlung keine wesentlichen
Reinigungseffekte erkennen.
[0005] Die im nachfolgenden erörterten Elemente der hier beschriebenen Erfindung betreffen
insbesondere Vorschläge zur Lösung der Abschattungsproblematik. Der Lehre der Erfindung
liegt die überraschende Feststellung zugrunde, daß in Wirklichkeit keine grundlegenden
Unterschiede zwischen der Reinigung starrer Oberflächen fester Formteile einerseits
und weicher schmiegsamer Textilstücke andererseits besteht. Für die reinigungsverstärkende
Wirkung des Ultraschalls ist auch das weichste Textilmaterial, beispielsweise reine
nicht ausgerüstete Wolle, als "harte Oberfläche" anzusehen, vorausgesetzt, es werden
die nachfolgend geschilderten Elemente der Erfindung eingehalten. Der Erfindung liegt
die Erkenntnis zugrunde, daß ein entscheidender Faktor für die Inhibierung beziehungsweise
Einschränkung der Ultraschallwirkung bei der Textilwäsche durch mikrodispers verteilte
Restluft verursacht wird, die in der Fasermikrostruktur auch des eingeweichten Textilgutes
vorliegt und hier hartnäckig festgehalten wird.
[0006] Eine im flüssigen beziehungsweise festen Medium fortschreitende Schallwelle bricht
bekanntlich an den Phasengrenzen flüssig/gasförmig beziehungsweise fest/gasförmig
ab. Das mit mikrodisperser Restluft belegte eingetauchte Textilgut ist dementsprechend
ein starker Isolator gegen die Ultraschalleinwirkung. Behindert wird dabei nicht nur
der Durchtritt der Ultraschallwelle durch hinreichende Bereiche des beladenen Waschbades,
auch in der Mikrostruktur der verschmutzten Stelle des Textilgutes kann sich die Reinigungserleichterung
des Ultraschalleinflusses nicht auswirken. Die Folge ist, daß nicht einmal eine 1-lagige
Schicht des Textilgutes wirkungsvoll durch Ultraschalleinwirkung gewaschen werden
kann. Durch die nachfolgend beschriebenen Maßnahmen der Erfindung wird hier grundlegende
Abhilfe geschaffen.
[0007] Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend ein Verfahren zum Waschen und Reinigen
von verschmutztem Textilgut durch dessen Behandlung in einer gelöste, emulgierte und/oder
suspendierte Waschhilfsstoffe enthaltenden wäßrigen Waschflotte unter Einwirkung von
Ultraschall auf das Waschbad. Das neue Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man
das verschmutzte Textilgut mit einer wäßrigen Flotte behandelt, die unter den Bedingungen
dieser Behandlung derart hohe Netzfähigkeit aufweist, daß die Fasermikrostruktur des
Textilgutes einschließlich seiner verschmutzten Bereiche unter Verdrängung mikrodispers
verteilter Restluft durchdringend genetzt und entlüftet wird und wobei gleichzeitig
und/oder nachfolgend das in die wäßrige Waschflotte eingetauchte Textilgut der Einwirkung
von Ultraschall ausgesetzt und dabei sichergestellt wird, daß die verschmutzten Bereiche
des Textilgutes zumindest im Zustand ihrer hinreichenden Durchnetzung und Entlüftung
für wenigstens einige Sekunden im Ultraschall-Wirkungsbereich verweilen.
[0008] Entscheidende Bedeutung kommt demgemäß im erfindungsgemäßen Verfahren dem Verdrängen
der in der Fasermikrostruktur festgehaltenen Restluft zu. Erschwerend gilt hier, daß
in der Regel eine Vielzahl von Fasern fest gebündelt zum Faden vereinigt sind und
daß diese Bündelung den Austritt der Restluft insbesondere aus dem Fadeninneren stark
behindert. Trotz dieser Erschwernis soll die Flüssigphase die Faser auch in ihrer
Mikrostruktur möglichst vollständig netzen, so daß die Konzentration an gaserfüllten
Mikrohohlräumen im Textilgut wenigstens substantiell gesenkt wird.
[0009] Der Textil- beziehungsweise Waschmittelchemie steht zur Lösung dieser Teilaufgabe
eine Vielzahl von wirksamen waschaktiven Netzhilfsmitteln zur Verfügung, die sich
in die Klasse entsprechender Tenside, Emulgatoren und/oder Waschkraftverstärker einordnen
lassen. Aus der dem Fachmann heute gegebenen breiten Palette von einschlägigen Netzhilfsmitteln
kann dieser durch einfache Vorversuche geeignete Mittel - in Abstimmung mit den sonstigen
Bedingungen des Wasch- beziehungsweise Reinigungsverfahrens - leicht ermitteln. In
diesem Zusammenhang sind die nachfolgenden weiteren, der erfindungsgemäßen Lehre
zugrundeliegenden Feststellungen von Bedeutung:
[0010] Die Einwirkung von Ultraschall der heute üblichen technischen Frequenzen muß keine
oder keine wesentliche Erleichterung der Befreiung des Textilgutes von mikrodisperser
Restluft bedeuten. Zwar ist bekannt, daß sich in wäßrigen Bädern gelöste oder feinstverteilte
Gasanteile unter dem Einfluß von Ultraschall zu größeren Gasbläschen vereinigen, bekanntlich
werden diese Gasbläschen aber - je nach ihrer Größe - in den Schwingungsbäuchen beziehungsweise
Schwingungsknoten der Schallwelle stabilisiert. Nur in Sonderfällen treten sie unter
Schalleinwirkung zu größeren Gasblasen zusammen, die dann aufgrund des Dichteunterschiedes
auch aus dem beschallten Bad nach oben austreten. Diese stabilisierende Wirkung der
Ultraschallwelle auf die Verteilung feiner Gasbläschen im Waschbad wird ersichtlich
durch die Gegenwart des getauchten Textilgutes verstärkt. In der visuellen Betrachtung
läßt sich häufig am getauchten Textilstück in der Beschallungsphase die Ausbildung
mikrofeiner Gasblasen im Netzwerk des Textils feststellen, die sich nicht vom Textil
ablösen, solange die Ultraschalleinwirkung anhält, sofern nicht weiterführende Maßnahmen
getroffen werden, die zur gewünschten Phasentrennung führen. Eine lang anhaltende
und insbesondere kontinuierliche Einwirkung von Ultraschall auf das zu reinigende
getauchte Textilstück kann dementsprechend gerade nicht reinigungsverstärkend sondern
sich selbst inhibierend wirken. Hier dürfte eine der Ursachen zu finden sein, die
eine verbesserte Textilwäsche unter Ultraschalleinwirkung bisher verhindert haben.
[0011] Die erfindungsgemäß geforderte Verdrängung der mikrodispers verteilten Restluft erfolgt
durch das geeignet ausgewählte Kräftespiel des an sich bekannten Netzungsvorganges,
der damit zum Zeit-bestimmenden Schritt des Waschverfahrens unter Ultraschalleinwirkung
werden kann. Die Ultraschalleinwirkung kann diesen Vorgang gegebenenfalls beeinflussen,
aber nicht notwendigerweise beschleunigen. Genetzte Schmutzanteile werden ersichtlich
unter Schalleinwirkung nahezu unmittelbar von der Faser abgelöst. Dann bedarf es aber
des weiteren Eindringens der netzenden Flüssigphase in die Tiefenstruktur der Faserbündel
und des Verdrängens der hier mikrodispers festgehaltenen Luft, bevor weitere Reinigungseffekte
durch Schalleinwirkung sichtbar werden können. Eine eventuelle Fixierung abgelöster
Luftanteile durch Schalleinwirkung kann die gewünschte Entgasung gegebenenfalls behindern.
Die hiergegen einzusetzenden Mittel des erfindungsgemäßen Verfahrens werden nachfolgend
noch beschrieben.
[0012] Die technische Lösung für die der Erfindung zugrundeliegende Problematik liegt in
der richtigen Kombination der Kräfte beziehungsweise Kräftekonstellationen, die sich
einerseits dem Begriff des Netzens im konventionellen Sinne und andererseits dem Begriff
der Oberflächenreinigung durch Ultraschalleinwirkung, insbesondere unter Ausnutzung
der hierdurch hervorgerufenen Kavitationskräfte subsumieren lassen. Verschiedenartigste
Kombinationen von Netzen und Ultraschallbehandlung können zum gewünschten Erfolg
führen. Im folgenden sind vier charakteristische Muster aufgezählt, die das erfindungsgemäße
Handeln verdeutlichen:
[0013] In einer ersten Ausführungsform kann zunächst das zu reinigende Textilgut in konventioneller
Weise durchdringend genetzt werden, wobei darauf hinzuwirken ist, daß die mikrodispers
verteilte Restluft möglichst weitgehend aus der Fasermikrostruktur verdrängt und durch
bevorzugt tensidische Waschhilfsstoffe enthaltende Flüssigphase ersetzt wird. Erst
wenn dieser Zustand im angestrebten Ausmaß verwirklicht ist, wird das in die Waschflotte
eingetauchte Textilgut der Einwirkung von Ultraschall auf das Waschbad ausgesetzt.
[0014] Der Vorgang des Netzens kann in einer nächsten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens dadurch erleichtert werden, daß das verschmutzte Textilgut unmittelbar
nach seinem Eintauchen in die Waschflüssigkeit oder nach nur einer kurzen Benetzungsdauer
einer Grobreinigung durch Ultraschalleinwirkung ausgesetzt wird. Hierbei werden die
im flüchtigen Vornetzen erfaßten Schmutzanteile abgelöst. Damit kann eine Erleichterung
der nachfolgenden Intensivnetzung der Problembereiche in der Fadeninnenstruktur verbunden
sein. Nach dieser Intensivnetzung unter Verdrängung wenigstens substantieller Anteile
der mikrodispers verteilten Restluft auch im inneren Kern des Textilgutes findet dann
die abschließende Reinigung unter Einwirkung von Ultraschall auf das Waschbad statt.
[0015] In einer Variation der zuletzt beschriebenen Ausführungsform kann die mehrfache Wiederholung
der aufeinanderfolgenden Schritte von Netzung und Beschallung im Rahmen eines Waschverfahrens
vorgesehen sein, die gewünschtenfalls auch zu einer impulsartigen Beschallung des
mit Textil gefüllten Waschbades modifiziert werden kann.
[0016] Schließlich kann aber das Prinzip der wechselnden Netzung und Beschallung auch dadurch
verwirklicht werden, daß im Waschbad beschallte und nicht beschallte Bereiche vorgesehen
sind, so daß selbst bei kontinuierlicher Beschallung des Waschbades durch ein gleichzeitig
sichergestelltes kontinuierliches oder diskontinuierliches Bewegen des zu reinigenden
Gutes durch das Waschbad und seine verschiedenen Zonen hindurch abwechselnde Verfahrensabschnitte
von Netzung in Abwesenheit von Ultraschall und Abschlagen der genetzten Schmutzanteile
durch Kavitationseinwirkung miteinander verbunden sind.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist unabhängig
vom bisher Gesagten jeweils vorgesehen, daß die hinreichende Entlüftung der Waschflotte
sichergestellt ist, wobei auch hier wiederum verschiedene Elemente zu berücksichtigen
sind: Die frisch in das Waschverfahren eingebrachte Flotte enthält gelöste Luft, die
unter Einwirkung von Ultraschall in an sich bekannter Weise zunächst zu mit dem bloßen
Auge feststellbaren Bläschen zusammentritt, die dann aber im Ultraschallfeld stabilisiert
und festgehalten werden. Entsprechendes erfolgt mit den Luftanteilen, die durch den
Netzungsvorgang von der Textilfaser freigemacht werden, dann aber makrodispers verteilt
dem Textil unter Ultraschalleinwirkung hartnäckig anhaften.
[0018] Zur technischen Lösung dieser mehrfachen Entlüftungsprobleme sieht die Erfindung
in ihren bevorzugten Ausführungsformen vor, durch hinreichende Textilmechanik im Waschbad
die labilen Gleichgewichtszustände so weitgehend zu stören, daß die Vereinigung von
Luftperlen zu größeren Luftblasen stattfindet und letztlich die Phasentrennung aufgrund
des Dichteunterschiedes stattfindet. Neben einer hinreichenden Textilmechanik im
Waschbad ist hier die wenigstens intermediäre, sich gegebenenfalls mehrfach wiederholende
Anwendung schallfreier Behandlungsphasen ein wichtiges Arbeitsmittel der Erfindung.
Daß durch eine Textilmechanik in der Waschflotte gleichzeitig der angestrebte Netzungsvorgang
in an sich bekannter Weise unterstützt wird, ist ein Vorteil für diese bevorzugte
Arbeitsweise der Erfindung.
[0019] Ersichtlich kommt der Bewegungsmechanik der Textilbeladung in der Waschflotte im
erfindungsgemäßen Verfahren wichtige Bedeutung zu. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird dabei mit einem solchen Ausmaß der Textilbeladung und einer solchen Form der
Bewegungsmechanik des Textilgutes in der Waschflotte gearbeitet, daß durch ein aufbrechendes
Umwälzen der textilen Flottenbeladung der fortlaufende Berührungs- und Verformungskontakt
benachbart liegender Textilien beziehungsweise Textilbereiche gewährleistet ist. Es
ist dabei ausreichend, wenn das Textilgut in ruhiger Bewegung im wesentlichen in die
Flüssigphase eingetaucht, in der Waschflotte aufbrechend umgewälzt wird, wobei vergleichsweise
niedere mittlere Bewegungsgeschwindigkeiten der individuellen Textilabschnitte nicht
überschritten werden. Wenn auch ein intensives rasches Umwälzen des Textilgutes in
der Flotte im erfindungsgemäßen Verfahren nicht ausgeschlossen ist, so kann hierdurch
jedoch das zusätzliche Problem unerwünschten Lufteintrages in die Waschflotte verschärft
und damit dem erfindungsgemäßen Ziel der möglichst vollständigen Entlüftung der Flotte
entgegengewirkt werden. Dementsprechend ist es bevorzugt, eine langsame ruhige Bewegung
des Materials im Waschbad vorzusehen, die kontinuierlich oder auch in alternierende
Abschnitte von Bewegung und Ruhe ausgebildet sein kann. Ein brauchbarer Höchstwert
für die mittlere Bewegungsgeschwindigkeit des Textils in der Waschflotte liegt beispielsweise
bei etwa 0,5 m/sec, vorzugsweise aber beträchtlich niedriger, beispielsweise bei höchstens
0,4 m/sec oder auch noch darunter, zum Beispiel bei nicht mehr als 0,2 m/sec.
[0020] Die Bewegung des Textilgutes in der Waschflotte kann in an sich bekannter Weise mittels
mechanisch bewegter Einsätze oder auch durch Umpumpen der Waschflotte bewirkt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird eine Kombination dieser Maßnahmen
eingesetzt, um damit das aufbrechende Umwälzen der textilen Flottenbeladung unter
fortlaufendem Berührungs- und Verformungskontakt benachbart liegender Textilbereiche
zu gewährleisten.
[0021] Auf diese Weise kann Einfluß auf das Ausdrücken von Luft aus dem Fadeninneren und
auf das Abstreifen und Vereinigen der Luftbläschen genommen werden, die sich beim
Netzungsvorgang an der Grenzphase textiler Feststoff/Flüssigphase bilden, so daß auf
diese Weise das unmittelbare Benetzen des Textils mit Flüssigphase und damit der Zugriff
des Ultraschalls auf diese Textilbereiche gefördert werden. Andererseits wird aber
durch diese Maßnahme ein anderes wichtiges Element der erfindungsgemäßen Lehre gefördert,
das im folgenden geschildert wird.
[0022] Am nicht oder nur flüchtig genetzten Textilgut ist die Abschattungswirkung der mikrodispers
an der Textilphase anhaftenden Restluft so stark, daß der Wirkungsbereich eines Ultraschallgebers
- beispielsweise durch die Wandung des Waschbades hindurch - nur sehr beschränkt ist.
Selbst wenn man mit Waschbädern arbeitet - und das ist erfindungsgemäß bevorzugt -
die eine Mehrzahl von Schallschwingern aufweisen, die vorzugsweise über einen möglichst
großen Bereich der Badwandungen verteilt angeordnet sein können, ist beim Arbeiten
mit einem in das Bad eingetauchten und das Badvolumen weitgehend erfüllenden Knäuel
aus Textilstücken - wie es beispielsweise bei üblichen Haushaltswaschmaschinen der
Fall ist -bei Ultraschalleinwirkung nur ein vergleichsweise begrenzter Bereich des
Badvolumens als Ultraschall-durchsetzt anzusehen. Anders sind die Verhältnisse bei
der nachfolgend noch erörterten Reinigung textiler Bahnenware.
[0023] Im erfindungsgemäßen Verfahren kann es daher wichtig sein, die Bewegungsmechanik
des zu reinigenden Textilgutes im Waschbad so auszulegen, daß eine hinreichende Wahrscheinlichkeit
für alle verschmutzten Bereiche des Textils gewährleistet ist, in den Nahbereich wenigstens
eines Ultraschallgebers zu gelangen und hier so lange zu verweilen, daß die durch
die Ultraschallwirkung gewünschte Leistung vollbracht wird. Im Rahmen des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird die Erfüllung dieser Voraussetzung möglich.
[0024] Entscheidend hilfreich ist hier die der Erfindung unter anderem zugrundeliegende
Feststellung, daß nach hinreichender Durchnetzung des Textilgutes, insbesondere auch
in seinen Schmutzbereichen die Ablösung des Schmutzes unter Einwirkung der Kavitationskräfte
nahezu spontan erfolgt. Wird ein Schmutzgewebe in ein beschalltes Waschbad eingebracht,
so ist -in Abhängigkeit vom Zustand seiner Durchnetzung - die spontane Entfernung
des Pigmentschmutzes visuell wahrnehmbar. Der Pigmentschmutz fällt unmittelbar vom
Textil ab und wird vom Waschbad aufgenommen. Das am verschmutzten Textilstück einzustellende
Reinigungsergebnis hängt vom Durchnetzungszustand ab, der wiederum kann durch die
Beschaffenheit der Faser mitbestimmt werden. Geschlossene Kunstfasern, beispielsweise
Polyesterfasern bzw. daraus hergestellte Textilmusterstücke können in stark neztenden
Bädern unter Ultraschalleinwirkung selbst ohne hinreichende Vornetzung in Sekundenschnelle
- beispielsweise in einem Zeitraum von 10 bis 30 Sekunden - bis in die Textilinnenstruktur
hinein gereinigt werden. Ganz anders sehen die Verhältnisse bei der Verwendung von
Textilien aus, die eine kompliziertere Mikrostruktur der Faser aufweisen, die insbesondere
durch Hohlraum- oder Kapillarenbildung gekennzeichnet ist. Charakteristisch hierfür
sind Fasern natürlichen Ursprungs, insbesondere Fasern pflanzlichen Ursprungs im veredelten
oder unveredelten Zustand. In Betracht kommt hier insbesondere Baumwolle oder Leinen,
wobei in der Praxis der Textilwäsche weitaus überwiegend Mischgewebe eingesetzt werden,
die zu nicht unbeträchtlichem Anteil Fasern natürlichen insbesondere pflanzlichen
Ursprungs enthalten. Die mikroskopische Untersuchung eines solchen Fasermaterials
zeigt die Problematik auf, die der Textilwäsche unter Einwirkung von Ultraschall zugrundeliegt.
Jede Faser in sich selbst, insbesondere aber die im Faden vorliegenden Faserbündel
besitzen eine Unzahl von Mikrohohlräumen, die im Normalzustand lufterfüllt sind. Die
für die Ultraschalleinwirkung zwingend erforderliche hinreichende Netzung verlangt
schon am nicht verschmutzten Textil die Auswahl besonders wirkungsvoller Netzer. Diese
Netzungsproblematik ist in den verschmutzen Textilbereichen insbesondere dann zusätzlich
verschärft, wenn oleophile Verschmutzungen, beispielsweise Fette und/oder Öle substantielle
Bereiche der Faser einhüllen.
[0025] Wird dementsprechend ein mit Standard-Pigment- und/oder Fettschmutz angeschmutztes
Textilmaterial auf Basis solcher Fasern natürlichen Ursprungs der Ultraschallwäsche
unterworfen - beispielsweise unveredelte oder veredelte Baumwolle bzw. entsprechendes
Mischgewebe auf Basis Baumwolle/Polyester als textiler Träger - dann ist beim Eintrag
des verschmutzten Textilstückes in ein beschalltes Waschbad ohne hinreichende Vornetzung
keine oder nur eine beschränkte Reinigungswirkung festzustellen. Die Verhätlnisse
verändern sich im Ausmaße der Durchnetzung des verschmutzten Probestückes. Hinreichende
Durchnetzung und damit Verdrängung der mikrodispers verteilten Restluft vorausgesetzt,
ist auch hier die nahezu spontane Abtragung des Pigmentschmutzes im beschallten Waschbad
im Zeitraum weniger Sekunden sichtbar, sodaß beispielsweise auch hier im Zeitraum
zwischen 10 und 60 Sekunden - aber auch in noch kürzeren Intervallen - ein volles
Reinigungsergebnis erhalten werden kann. Es sind dabei Weißheitsgrade am Textil einzustellen,
wie sie in der konventionellen Wäsche nicht oder nur in Sonderfällen erzielbar sind.
[0026] Von diesen Voraussetzungen ausgehend fordert die erfindungsgemäße Lehre in ihrer
allgemeinsten Fasung, daß die verschmutzen Bereiche des Textilguts zumindest im Zustand
ihrer hinreichenden Durchnetzung und Entlüftung für wenigstens einige Sekunden im
Ultraschallwirkungsbereich verweilen. Die mittlere Verweildauer der Anschmutzungsbereiche
des Textilguts im Nahbereich der Ultraschallgeber kann dabei zur Einstellung hochwertiger
Reinigunsgergebnisse weniger als 10 Minuten und vorzugsweise höchsten etwa 5 Minuten
betragen. Es hat sich als völlig hinreichen erwiesen, daß das voll durchnetzte und
damit porentief entlüftete Textilgut eine mittlere Verweildauer der Anschmutzungsbereiche
im Nahbereich der Ultraschallgeber von etwa 2 bis 200 Sekunden und vorzugsweise von
etwa 3 bis 120 Sekunden erfüllt. Für die Zwecke der erfindungsgemäßen Definition sind
dabei die Begriffe des Nahbereichs und des Wirkungsbereichs eines jeweiligen Ultraschallgebers
getrennt zu sehen. Der Nahbereich eines Ultraschallgebers versteht sich als die Distanz
bis etwa 40 cm, vorzugsweise bis etwa 25 cm und insbesondere bis etwa 15 cm jeweils
berechnet ab Schallquelle bzw. Schall-abgebendem Wandstück.
[0027] Besonders bevorzugte Werte für diesen Nahbereich liegen im Sinne des erfindungsgemäßen
Handelns bis etwa 10 cm und insbesondere bis etwa 7 cm, berechnet ab Schallquelle.
Der Wirkungsbereich des Schallgebers ist demgegenüber im Waschprozeß eine sich verändernde
Größe und abhängig von der Abschattungswirkung des mit Restluft verschmutzten Textilguts.
Liegt keine hinreichende Vornetzung unter Verdrängung wenigstens substantieller Anteile
dieser Restluft vor, so ergibt sich ein sehr kleiner Wirkungsbereich, wiederum berechnet
als Distanz ab Schallquelle. Die absoluten Werte für den Wirkungsbereich können hier
deutlich unter den zuvor genannten Zahlenwerten des Nahbereichs liegen. Im Ausmaß
der zunehmenden Entlüftung des Textils in seiner Mikrostruktur dehnt sich der Wirkungsbereich
aus und kann - hinreichende Durchnetzung und Entlüftung des Bades vorausgesetzt -
bis in die Größe des Nahbereichs kommen.
[0028] Unter Berücksichtigung der insgesamt auf das Waschergebnis einwirkenden Parameter
lassen sich wirkungsvolle Waschverfahren im Sinne der Lehre des erfindungsgemäßen
Handelns in vielgestaltiger Weise auführen. So kann man mit kontinuierlicher Beschallung
des Waschbades, vorzugsweise aber mit alternierenden Phasen der Beschallung und nicht
beschallter Waschphasen arbeiten, wobei bevorzugt die Bewegungsmechanik der Textilbeladung
in der Waschflotte auch und gerade während der nicht beschallten Phasen fortgestzt
wird. Es kann dabei mit hinreichender Vornetzung ohne Einwirkung von Ultraschall oder
auch kurzfristiger, nur die verschmutzten Außenbereiche des Textils erfassender Ultraschallvorbehandlung
gearbeitet werden. Man kann mit einer Mehrfach-Behandlung bevorzugt kurzfristiger
Beschallungsphasen arbeiten, die durch nicht beschallte Waschphasen voneinander getrennt
sind, wobei die Dauer dieser nicht beschallten Waschphasen gleich, kürzer oder länger
als die der beschallten Waschphasen sein kann. In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die nicht beschallten Waschphasen mindestens etwa von gleicher Dauer wie dei
beschallten Waschphasen. Die Dauer der jeweiligen Beschallungsphasen kann dabei im
Bereich bis zu etwa 15 Minuten, vorzugsweise im Bereich von etwa 0,25 bis 10 Minuten
und insbesondere im Bereich von etwa 0,5 bis 5 Minuten liegen. Man kann aber auch
- bevorzugt bei kontinuierlich fortgesetzter Textilmechanik im Waschbad - mit punktuellen
Beschallungsphasen arbeiten, deren Dauer im einzelnen 1 bis 2 Minuten nicht überschreitet
und beispielsweise im Bereich von 10 bis 60 Sekunden liegt. Die jeweils erforderliche
Verweildauer der verschmutzten Stelle im Wirkungsbereich eines Schallgebers bemißt
sich nach Sekunden, selbst Sekundenbruchteile ergeben eine deutliche reinigungsverstärkende
Wirkung - hinreichende Durchnetzung vorausgesetzt.
[0029] Zur Förderung der Entgasung kann es wünschenswert sein, mit netzenden bzw. tensidischen
Waschflotten zu arbeiten, die wenigstens weitgehend schaumarm bzw. schaumfrei gehalten
werden. Da im Vergleich mit der konventionellen Textilmechanik in Ultraschall-freien
Waschverfahren erfindungsgemäß aber auch praktisch nicht schäumende Arbeitsbedingungen
eingesetzt werden können, kann gleichwohl mit Tensiden, Emuglatoren und/oder Waschkraftverstärkern
in der Waschflotte gearbeitet werden, die an sich im konventionellen Waschverfahren
zu starker Schaumbildung führen müßten. Hier liegt eine wichtige Freiheit für die
Auswahl besonders wirkungsvoller Netzmittel aus dem großen Rahmen der genannten Waschhilfsstoffe.
Gewünschtenfalls kann eintretende Schaumbildung durch an sich aus der Textilwäsche
bekannte Schaumbremsen verhindert bzw. beseitigt werden.
[0030] Bevorzugt wird mit Waschflotten gearbeitet, die wenigstens etwa 0,2 g/l und vorzugsweise
wenigstens etwa 0,5 g/l netzend wirkender Zusatzstoffe insbesondere aus der Klasse
entsprechender waschaktiver Tenside, Emulgatoren und/oder Waschkraftverstärker enthalten.
Üblicherweise wird der Gehalt an diesen Netzhilfsstoffen im Waschbad im Bereich von
etwa 0,3 bis 5 g/l, vorzugsweise im Bereich von etwa 0,3 bis 2 g/l liegen. Gewünschtenfalls
enthalten die netzend wirkenden Flotten zusätzlich verstärkend wirkende Hilfsstoffe,
insbesondere Waschmittelbuilder und/oder lösliche Elektrolytsalze, wie sie aus dem
Gebiet der konventionellen Textilwäsche umfangreich bekannt und in der einschlägigen
Literatur beschrieben sind.
[0031] In den Stufen der Netzung und der Wäsche unter Ultraschalleinwirkung können unterschiedliche
Behandlungslösungen zum Einsatz kommen, wenn auch in der hier diskutierten bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung Netzung und Ultraschallwäsche im gleichen Waschbad vorgenommen
wird. Wird eine besonders intensive Vornetzung gewünscht, so kann durch Anpassung
der Verfahrensparameter - zum Beispiel Art und Menge der Netzhilfsmittel, Verfahrenstemperatur
u. dgl. - diesem Bedürfnis Rechnung getragen werden. Hochwirksame waschaktive Netzmittel
finden sich in den bekannten großen Klassen ionischer, insbesondere anionischer,
nichtionischer oder zwitterionischer Waschmittelrohstoffe der genannten Art, wobei
der Fachmann durch Einsatz üblicher standardisierter Netzversuche - wie sie in der
Waschmittelchemie gebräuchlich sind - die hochnetzenden, hoch waschaktive Systeme
ermitteln und von den schwächer netzenden bzw. waschenden Systemen mit geringerer
Brauchbarkeit unterscheiden kann. Ausführliche Sachangaben zu diesem Gebiet der Netzung
textiler Materialien unterschiedlichster chemischer Beschaffenheit und Herkunft auf
Basis natürlicher und/oder synthetischer Fasern finden sich beispielsweise in Ullmann
"Enzyklopädie der technischen Chemie" 4. Auflage, Band 24, Waschmittel insbesondere
Unterkapitel 2, "Theorie des Waschprozesses", a.a.O. Seite 68 ff., sowie Unterkapitel
3.1 "Tenside" und 3.2 "Builder", a.a.O. Seiten 81 - 96.
[0032] Bevorzugt wird im erfindungsgemäßen Verfahren mit wäßrigen Flotten des pH-Bereichs
von etwa neutral bis waschalkalisch gearbeitet. Besonders geeignet ist beispielsweise
der pH-Bereich von etwa 6,5 bis 12 und insbesondere von etwa 7,5 bis 11. Die Bedingungen
der geeigneten Waschalkalität können durch übliche alkalisierende Zusatzstoffe eingestellt
werden. Genannt seien hier lösliche Natriumsilikate, insbesondere Wasserglas, basische
Waschaktivsalze, insbesondere das Natriumtripolyphosphat, ebenso aber auch phosphatfreie
alkalische Zusatzstoffe wie Soda, Natronlauge, Ammoniak oder organische wasserlösliche
Basen wie Triethanolamin. Aus der konventionellen Textilwäsche bekannte Hilfsstoffe,
insbesondere Builder-Substanzen, beispielsweise solche auf Basis von feinteiligen,
wasserunlöslichen kristallinen Zeolithen, insbesondere Zeolith-NaA und/oder lösliche
Erdalkali-Komplexe bildende lösliche Buildersalze können Verwendung finden. Es hat
sich gezeigt, daß die gewünschte rasche Durchnetzung der Fasermikrostruktur unter
Verdrängung der mikrodispers verteilten Restluft gerade durch Mitverwendung solcher
Hilfsmittel zu Beseitigung der Wasserhärte bzw. durch Einsatz von entionisiertem Wasser
bedeutend begünstigt werden kann. Gerade auch die Mitverwendung von löslichen Elektrolytsalzen,
beispielsweise Natriumsulfat, kann in diese Richtung wirken. So kann die Durchnetzungswirkung
einer vorgegebenen Waschflotte durch Zugabe beträchtlicher Mengen solcher löslicher
Elektrolytsalze zum Waschbad bedeutend gesteigert werden. Geeignet sind beispielsweise
2 bis 20 g/l, insbesondere 3 bis 10 g/l Natriumsulfat bezogen auf die zum Einsatz
kommende Waschflotte.
[0033] Dei Temperatur der Waschflotte bei der Ultraschallbehandlung kann bis etwa 95 °C
betragen, liegt aber bevorzugt beträchtlich darunter und überschreitet üblicherweise
Temperaturen von etwa 75 °C nicht. Als besonders geeignet hat sich der Temperaturbereich
von etwa 15 bis 75 °C gezeigt, wobei zweckmäßigerweise im Bereich von etwa 20 bis
50 °C und insbesondere im Temperaturbereich von etwa 25 bis 40 °C gewaschen wird.
Interessant ist, daß bei Anpassung der Netzungssysteme und Netzbedingungen hervorragende
Waschergebnisse unter Einwirkung von Ultraschall auch bei Temperaturen unterhalb Raumtemperatur,
z. B. im Eisbad bei 0 °C erhalten werden können, und zwar unter nur kurzfristiger
Einwirkung des Ultraschalls. Es liegen also hier ersichtlich Verhältnisse vor, die
mit denen der konventionellen Textilwäsche nicht unmittelbar vergleichbar sind, wenn
auch das Wissen aus der konventionellen Textilwäsche insbesondere zum Netzungsvorgang
wesentlicher Bestandteil des erfindungsgemäßen Handelns ist.
[0034] Aus dieser Möglichkeit der raschen Schmutzablösung an einem hinreichend genetzten
Textilgut auch bei niederen Temperaturen durch Einwirkung von Ultraschall leiten sich
wichtige Ausführungsformen für dei Durchführung des erfindungsgemäßen Wasch- und
Reinigungsverfahrens ab, wenn die Erfindung auch hierauf keineswegs eingeschränkt
ist. Die Erfindung macht hier von der Möglichkeit Gebrauch, durch Auswahl geeigneter
Netzmittel bzw. Netzmittel-Systeme und/oder der Bedingungen der netzenden Behandlung
eine vergleichsweise kurzfristige durchdringende Netzung im Sinne des erfindungsgemäßen
Handelns unter Verdrängung der mikrodispers verteilten Restluft einzustellen. Bei
niederer Temperatur, die beispielsweise im Bereich der Raumtemperatur oder nur mäßig
erhöhter Temperaturen liegt, wird dann die Ultraschallbehandlung und damit die Reinigung
des Textils vollzogen bzw. abgeschlossen. Insgesamt ergeben sich damit Möglichkeiten
zur wirkungsvollen Wäsche und Reinigung von Textilmaterialien, wie sie bisher nicht
zur Verfügung gestanden haben. Hochwirksame Waschergebnisse werden bei tiefen Temperaturen
auch an solchen Materialien erhalten, für die bisher der Einsatz erhöhter Waschtemperaturen
als unverzichtbar angesehen worden ist. Ein Beispiel hierfür sind etwa Textilien auf
Basis Baumwolle. Gleichzeitig oder alternativ kann der für die wirkungsvolle Wäsche
bzw. Reinigung erforderliche Zeitraum auf derart geringe Zeitspannen abgekürzt werden,
wie sie bisher bei gleichem Einsatzgut nicht für möglich gehalten werden.
[0035] In bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung wird eine wirkungsvolle Textilwäsche
beispielsweise im Temperaturbereich bis etwa 30 °C, 35 °C oder auch 40 °C selbst an
solchen Materialien durchgeführt, für die bisher eine Kochwäsche als unerläßlich angesehen
worden ist. Je nach Auswahl und Netzwirkung des eingesetzten Waschbades kann dabei
die Dauer des Wasch- und Reinigungsvorganges insgesamt im üblichen Bereich liegen,
also beispielsweise bis etwa 90 Minuten, vorzugsweise nicht mehr als etwa 60 Minuten
betragen. Besonders bevorzugt ist es allerdings, die Dauer des Waschverfahrens insgesamt
- bezogen also auf die Summe von Phasen der Netzung und der Ultraschallbehandlung
- abzukürzen.
[0036] So können Wasch- und Reinigungsprozesse eine Dauer von insgesamt höchstens 45 Minuten
und besonders bevorzugt von höchstens etwa 30 Minuten im Sinne des erfindungsgemäßen
Handelns wirkungsvoll durchgeführt werden. Je nach Art des zu reinigenden Textilgutes
und der eingesetzten Wasch- bzw. Reinigungsflotte können beispielsweise wirkungsvolle
Waschergebnisse im Zeitraum von insgesamt 3 bis 30 Minuten, insbesondere 5 bis 25
Minuten und bevorzugt 5 bis 20 Minuten erhalten werden. Die Ultraschallbehandlung
des Textilgutes kann dabei nur einen geringen Bruchteil der hier angegebenen Zeiträume
ausmachen, der überwiegende Anteil des Waschprozesses wird für die erfindungsgemäß
geforderte durchdringende Netzung eingesetzt. Diese Abkürzung des Waschprozesses
ist dabei, wie zuvor angegeben, weitgehend temperaturunabhängig möglich und damit
also auch bei niederen Temperaturen von beispielsweise Raumtemperatur bis etwa 40
°C und insbesondere im Temperaturbereich von etwa 20 bis 35 °C mit Wasch- bzw. Reinigungsergebnisen
zu verwirklichen, wie sie bisher nur durch Einsatz höherer Temperaturen und längerer
Waschzyklen zu erzielen waren.
[0037] Das erfindungsgemäße Verfahren , durchgeführt im Sinne eines diskontinuierlichen
Verfahrens, etwa einer Haushaltswaschmaschine, wird üblicherweise mit Flottenverhältnissen
von Textiltrockengewicht/Gewicht der wässrigen Waschflotte im Bereich von etwa 1
: 4 bis etwa 1 : 50, vorzugsweise im Bereich von etwa 1 : 5 bis etwa 1 : 30 und insbesondere
im Bereich von etwa 1 : 8 bis 1 : 15 durchgeführt. Für die praktische Verwirklichung
des Verfahrens von Bedeutung ist, daß der Vorgang der Verdrängung der mikrodispers
eingeschlossenen Restluft auch dann nicht schnell wieder rückgängig gemacht wird,
wenn das genetzte Textilstück vollständig oder anteilsweise aus der geschlossenen
Flotte entfernt wird, ohne daß es dabei zu einer Trocknung kommt. Es kann dementsprechend
mit verhältnismäßig beschränkten Mengen an geschlossener wässriger Badphase wirkungsvoll
gearbeitet werden, solange hinreichend vollständig genetztes Textilgut absatzweise
oder kontinuierlich immer wieder in dieses Bad eingebracht wird.
[0038] Als Frequenzbereich kommt für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
in der hier betroffenen Stufe der Ultraschallbehandlung der gesamte heute bekannte
und auch teilweise in Reinigungsverfahren genutzte Bereich in Betracht. Besonders
bevorzugte Frequenzen der Beschallung liegen im Bereich bis etwa 100 kHz, wobei üblicherweise
die Untergrenze für den Ultraschall mit etwa 16 kHz angegeben wird. Besonders geeignet
kann dementsprechend ein Bereich von etwa 20 bis 60 kHz für die eingesetzte Schallfrequenz
sein, wobei gilt, daß die Tendenz zur reinigungsverstärkenden Kavitationsbildung um
so größer wird, je niedriger die Beschallungsfrequenz im hier genannten Bereich gewählt
ist.
[0039] Der Leistungseintrag, bzw. die Leistungsdichte im beschallten Waschbadvolumen liegt
bevorzugt bei Werten bis etwa 25 W/l und insbesondere im Bereich bis etwa 15 W/l,
wobei besonders der Bereich von etwa 5 bis 10 W/l bevorzugt sein kann. Die in der
Ultraschall-Reinigungstechnik heute zur Verfügung stehenden technischen Elemente entsprechen
diesen Daten, so daß insoweit eine unmittelbare Übertragung der Ultraschallreinigung
auf das Gebiet der Textilwäsche verwirklicht werden kann. Grundsätzlich bestehen allerdings
keine Bedenken, mit höheren Leistungseinträgen zu arbeiten und/oder auch die vorgenannten
Frequenzen in wesentlich höhere Bereiche zu verschieben wie sie in Forschungsarbeiten
schon vor Jahrzehnten umfangreich zum Einsatz gekommen sind, vergleiche hierzu die
eingangs zitierte Literaturstelle Dr. L. Bergmann a.a.O.
[0040] Auch im erfindungsgemäßen Verfahren kann es vorgesehen sein, im Rahmen einer Kombinationsbehandlung
unter Mitverwendung von enzymatisch und/oder bleichend wirkenden Wasch- bzw. Reinigungshilfen
zu arbeiten wie es aus der konventionellen Textilwäsche bekannt ist. Es hat sich gezeigt,
daß durch Einwirkung von Ultraschall zumindest keine Störungen der Bleiche typischer
Standard-Farbanschmutzungen unter den erfindungsgemäßen Arbeitsbedingungen im Vergleich
zum konventionellen Arbeiten in Abwesenheit von Ultraschall bewirkt werden.
[0041] Dementsprechend umfaßt die Lehre der vorliegenden Erfindung Wasch- und Reinigungsverfahren
an textilen Materialien, die durch Zusatz von Bleichhilfsmitteln unerwünschte Farbanschmutzungen
bekämpfen. Betroffen ist insbesondere das Gebiet der oxidativen Bleiche, bevorzugt
der Peroxid-Bleiche, das nach den in Europa dominierenden Verfahren in der Regel die
Mitverwendung von sogenannten Bleichaktivatoren vorsieht. Hierbei handelt es sich
im allgemeinen um in Waschmitteln inkorporierte Acylierungsmittel, die in der Waschflotte
mit Wasserstoff-Peroxid bevorzugt zwischen pH 9 und pH 12 intermediär organische Persäuren
bilden, die aufgrund ihres vergleichsweise hohen Oxidationspotentials im Bereich
niedriger Temperaturen eine gute Bleichwirkung entfalten. Üblich ist in der konventionellen
Wäsche dieser Art die Mitverwendung einer Peroxid liefernden Verbindung, wobei anorganische
Peroxide und Peroxyhydrate in Betracht kommen. Wichtigster Vertreter ist das Natriumperborat.
Zu Einzelheiten der bleichenden Textilwäsche, der Peroxid-Bleiche und der dabei verwendeten
Bleichaktivatoren wird verwiesen auf Ullmann "Enzyklopädie der technischen Chemie",
4. Auflage, Band 24, Waschmittel, unter Kapitel 3.3 "Bleichmittel", insbesondere
3.3.1. "Bleichaktive Verbindungen" und 3.3.2. "Bleichaktivatoren" A.A.O., Seiten
97 bis 99.
[0042] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist dementsprechend im bleichenden
Waschbad der Zusatz von Peroxidverbindungen vorgesehen, die an sich als wirkungsvolle
Bleichmittel aus der konventionellen Textilwäsche bekannt sind. Zu nennen sind hier
neben den Wasserstoffperoxid liefernden Peroxidsalzen wie Natriumperborat in seinen
verschiedenen hydratisierten Formen Percarbonsäuren bzw. Percarbonsäuresalze. Es kann
dabei in einer weiterhin besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung von der
an sich bekannten Aktivierung des Peroxids durch gleichzeitige Mitverwendung der erwähnten
Bleichaktivatoren Gebrauch gemacht werden, so daß in dieser Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens - so wie es im Prinzip aus der konventionellen Textilwäsche
bekannt ist - Peroxid liefernde Komponenten wie Natriumperborat gemeinsam mit Bleichaktivatoren
- beispielsweise von der Art TAED und/oder TAGU - zum Einsatz kommen.
[0043] Die bleichenden Perverbindungen, insbesondere Peroxid liefernde Salze von der Art
des Natriumperborats, können dabei beispielsweise in Mengen bis zu 5 g/l, bevorzugt
in Mengen von 0,1 bis 4 g/l und insbesondere in Mengen im Bereich von etwa 0,2 bis
2,5 g/l, verwendet werden.
[0044] Bleichaktivatoren können der Waschflotte beispielsweise in Mengen von 0,05 bis 2
g/l oder auch in darüberhinausgehenden Mengen zugesetzt werden, wobei die Verwendung
von etwa 0,1 bis 1 g/l dieser Bleichaktivatoren bevorzugt sein kann.Es erschließt
sich damit die erfindungsgemäß besonders wichtige Ausführungsform für das neue Wasch-
und Reinigungsverfahren, die Beseitigung einerseits von Pigment- und/oder Fettanschmutzungen,
andererseits von der Bleiche bedürftigen Verunreinigungen in einem Zuge und in einem
Verfahrensabschnitt durchzuführen. Verständlicherweise ist die Lehre der Erfindung
nicht auf diese gemeinsame Behandlung der unterschiedlichen Anschmutzungstypen eingeschränkt,
so daß auch eine zeitlich getrennte Bleiche unter den erfindungsgemäßen Bedingungen
in die Lehre der Erfindung fällt. Bevorzugt wird dann die bleichende Textilbehandlung
nachgängig zur Befreiung des verschmutzten Textils von Pigment- und/oder Fettanschmutzungen
durchgeführt.
[0045] Überraschenderweise hat sich weiterhin gezeigt, daß auch ein anderes Hilfsmittel
zur Beseitigung bestimmter Problemanschmutzungen durch die Einwirkung von Ultraschall
wirkungsverstärkt werden kann. Hier handelt es sich um die heute in großem Umfang
eingesetzten Waschmittelenzyme, die zur Beseitigung von Eiweißverschmutzungen in konventinellen
Waschmittelgemischen in untergeordneter Menge mitverwendet werden. So hat sich beispielsweise
gezeigt, daß die auf ein Wirkungsoptimum im Temperaturbereich um 60 °C abgestimmten,
heute üblichen Waschmittelenzyme unter der Einwirkung von Ultraschall auch schon
bei substantiell niedrigeren Temperaturen, zum Bespiel im Temperaturbereich von
etwa 25 bis 40 °C, innerhalb vergleichsweise kurzer Einwirkungszeiten substantielle
Reinigungseffekte ergeben.
[0046] Im besonderen betrifft damit das Verfahren der vorliegenden Erfindung auch die Textilwäsche
in der Variante, die unerwünschte Problemanschmutzungen, beispielsweise hartnäckige
Eiweißanschmutzungen unterschiedlichsten Ursprungs, durch Mitverwendung von Waschmittelenzymen
wenigstens anteilsweise beseitigt. Diese enzymatische Reinigungsstufe kann dabei
gleichzeitig mit der Entfernung von Pigment-/Ölanschmutzungen oder auch im Anschluß
daran erfolgen. In einer Ausführungsform der Erfindung wird die hier betroffene enzymatische
Reinigung mit einer Beseitigung unerwünschter Farbanschmutzungen durch Einsatz von
Bleichmitteln verbunden.
[0047] Bekannte Quellen für solche Problemanschmutzungen sind beispielsweise Milch, Kakao,
Blut, Eigelb, aber auch Schmutzflecken pflanzlichen Ursprungs, beispielsweise Grasflecken.
Die Beseitigung solcher Problemanschmutzungen gelingt durch Mitverwendung enzymatischer
Waschhilfsmittel. Insbesondere proteolytische Enzyme werden in geeigneter Konfektionierung,
beispielsweise in Form von Granulaten, Prills und/oder Pellets in weitem Umfang in
Textilwaschmitteln des Haushalts und Gewerbes mitverwendet. Die Wirkung der Enzyme
beruht auf der enzymatischen Hydrolyse von Peptid- beziehungsweise Esterbindungen.
Um während des Waschprozesses wirksam sein zu können, müssen die Enzyme eine Mehrzahl
von Voraussetzungen erfüllen, insbesondere hohe Wirksamkeit gegen heterogene Verschmutzungen,
Stabilität bei erhöhten Temperaturen und im alkalischen Bereich sowie Stabilität
gegenüber weiteren Waschmittelbestandteilen, insbesondere Tensiden, den häufig mitverwendeten
Oxidationsmittel von der Art des Perborats, Komplexbildnern und dergleichen besitzen.
Serinaktive, alkalistabile proteolytische Enzyme, insbesondere auf Basis von Bacillopeptidasen
werden in modernen Waschmitteln in größtem Umfange eingesetzt. Sie zeichnen sich durch
hohe Temperatur-und pH-Stabilität aus. Zu dem Gebiet der Waschmittelenzyme wird verwiesen
auf Ullmann "Encyklopädie der technischen Chemie", Band 24, 4. Auflage, Waschmittel,
unter Kapitel 3.4.1 "Enzyme" a.a.O., Seite 100 bis 102 sowie "Waschmittelchemie",
Aktuelle Themen aus Forschung und Entwicklung (HENKEL & Cie GmbH), Dr. A. Hüthing
Verlag, Heidelberg 1976, Seiten 155 bis 178.
[0048] Es hat sich gezeigt, daß unter der Einwirkung von Ultraschall auf ein Waschmittelenzyme
enthaltendes textiles Waschbad unerwartet hohe wirkungsverstärkte Reinigungseffekte
erhalten werden können. Bei vergleichsweise niederen Temperaturen des Waschbades
und kurzen Behandlungszeiten können an Testtextilien, die standardisierte enzymspezifische
Anschmutzungen enthalten, hervorragende Reinigungsergebnisse erhalten werden. Ersichtlich
liegt hier in der beschallten Waschflotte eine Interaktion der reinigungsaktiven
Hilfsstoffe vor, die in dieser Intensivität unter den Bedingungen der konventionellen
Textilwäsche nicht zu beobachten ist.
[0049] Geeignete waschaktive mikrobielle Enzyme sind insbesondere alkalistabile proteolytische
Enzyme und hier vor allem entsprechende serinaktive Komponenten. Typische Beispiele
dafür sind die heute in weitestem Umfang eingesetzten Bacillopeptidasen, beispielsweise
die von der Anmelderin in der Literatur beschriebene und in der Praxis eingesetzte
Bacillopeptidase P 300. Aber auch weitere mikrobielle Enzyme, beispielsweise die
für die Verwendung in Waschmitteln vorgeschlagenen Amylasen, Lipasen, Pektinasen,
Nukleasen und/oder Oxydoreduktasen können mitverwendet werden. Insbesondere sind
in jüngerer Zeit neben Proteasen in Textilwaschmitteln auch Amylasen eingesetzt worden,
die beispielsweise gegenüber kohlehydrathaltigen Anschmutzungen wirksam sind. Durch
die Mitverwendung von Lipasen soll das Auswaschen fetthaltiger Anschmutzungen erleichtert
werden. Handelsübliche Lipasen zeigen eine hinreichende Stabilität unter Waschbedingungen.
[0050] In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die beiden Bereiche
der großen Problemanschmutzungen - die enzymatisch zu reinigenden Verschmutzungen
und die durch Bleichprozesse zu beseitigenden Anschmutzungen - derart miteinander
verbunden, daß in einem Waschgang gleichzeitig und/oder nachfolgend enzymatisch geförderte
Wäsche und bleichende Wäsche vorgenommen werden. In einer besonders wichtigen Ausführungsform
der Erfindung wird in diesen Waschprozeß auch noch die Beseitigung von Pigment- und/oder
Öl- beziehungsweise Fettanschmutzungen eingebunden. Auch in dieser Ausführungsform
kann ein- oder mehrstufig gearbeitet werden. Gemeinsam ist all diesen Ausführungsformen,
daß wenigstens die enzymatische Reinigung unter Einwirkung von Ultraschall erfolgt,
wobei aber bevorzugt auch die Entfernung der Pigment- und/oder Fettanschmutzungen
beziehungsweise auch die Einwirkung der waschaktiven Bleichmittel unter wenigstens
anteilsweiser Einwirkung von Ultraschall erfolgen.
[0051] Die Menge der im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Waschmittel-Enzyme kann
im üblichen Bereich liegen. Bevorzugt werden Mengen von wenigstens etwa 0,005 g/l
in der Waschflotte mitverwendet. Üblicherweise liegt die eingesetzte Konzentration
solcher Enzyme nicht oberhalb von 1 g/l und insbesondere nicht oberhalb von etwa 0,5
g/l. Besonders geeignet können für das Gebiet der heute in der Waschmittelchemie eingesetzten
proteolytischen Enzyme Zusatzmengen im Bereich von etwa 0,01 bis 0,1 g/l und insbesondere
im Bereich von etwa 0,01 bis 0,07 g/l sein. Diese Angaben beziehen sich dabei auf
die heute in der Praxis eingesetzten Enzyme mit Proteaseaktivitäten von mindestens
etwa 50.000 PE/g, vorzugsweise von mindestens etwa 100.000 PE/g und insbesondere im
Bereich von etwa 100.000 bis 200.000 PE/g.
[0052] Eine weitere wichtige Ausführungsform der Erfindung betrifft eine neuartige besondere
Ausgestaltung des Aspektes der erfindungsgemäße Arbeitsweise, der sich mit der durchdringenden
Netzung des zu reinigenden Textilgutes unter Verdrängung der mikrodispers verteilten
Restluft aus der Fasermikrostruktur des Textilgutes einschließlich seiner verschmutzten
Bereiche beschäftigt. Es wurde gefunden, daß diese möglichst vollständige und rasche
Entlüftung der textilen Fasern bzw. Faserbündel mittels einer Arbeitsweise beschleunigt
werden kann, die an sich im Rahmen von textilen Waschverfahren vorgeschlagen wurde,
bis heute aber keine praktische Anwendung gefunden hat. Es handelt sich hier um die
Maßnahme, die Waschflüssigkeit mit dem Waschgut in mechanische Schwingungen zu versetzen,
die unterhalb des Frequenzbereiches des Ultraschalls liegen und insbesondere dem
Frequenzbereich des hörbaren Schalles oder den noch darunterliegenden Frequenzen
des sogenannten Infraschallbereichs zuzuordnen sind.
[0053] Die DE-AS 26 01 549 beschreibt beispielsweise ein Verfahren zum Waschen von Wolle-enthaltenden
Textilien, bei dem die erwärmte Waschflüssigkeit mit dem Waschgut in Schwingungen
versetzt wird, wobei dieses Verfahren sich dadurch kennzeichnet, daß die Waschflüssigkeit
mit dem Waschgut in Schwingungen zwischen 10 und 1000 Hz versetzt wird, wobei die
Waschflüssigkeit auf mindestens 80 °C aufgeheizt wird. In dieser Druckschrift des
Standes der Technik wird weitere einschlägige Literatur referiert. So wird beispielsweise
auf die DT-PS 596 868 verwiesen, in der ein Verfahren zum Waschen von Wäsche beschrieben
ist, bei dem die Waschflüssigkeit mit dem Waschgut in Schwingungen von 3 bis 4 Hz
versetzt wird. Dieses Verfahren soll für das Waschen von Wolltextilien ungeeignet
sein, weil das Waschgut so stark bewegt wird, das die dadurch hervorgerufene Reibung
zu Verfilzungen führt. Dies ist insbesondere der Fall, wenn bei erhöhten Temperaturen
der Waschflüssigkeit gearbeitet wird. In der DT-PS 973 083 ist darauf hingewiesen,
daß Schwingungen im Schallbereich den Waschvorgang erheblich fördern. Der vom Ohr
eines erwachsenen Menschen wahrnehmbare Frequenzbereich liegt etwa im Bereich von
16 bis 16 000 Hz und wird als "Schall" bezeichnet. In der physikalischen Betrachtung
ist sowohl dieser Bereich des hörbaren Schalles wie der darunterliegende Infraschallbereich
und der darüberliegende Ultraschallbereich durch den longitudinalen Charakter des
angeregten mechanischen Schwingungszustandes gekennzeichnet.
[0054] Die bekannte Reinigungswirkung des Ultraschallbereiches an verschmutzten harten
Oberflächen beruht bekanntlich auf der Kavitation, einer Erscheinung, deren Auftreten
für den Ultraschallbereich charakteristisch ist. Unter dem Einfluß der hochfrequenten
mechanischen Schwingung bilden sich im flüssigen Bad Vakuolen, deren Implosion in
der nächsten Umgebung des Kavitationbläschens außerordentlich hohe Energien freimacht.
Durch die hochfrequente longitudinale Schwingung treten zwar in der mit Ultraschall
beaufschlagten Flüssigkeit auch ungeheure Beschleunigungskräfte auf, es ist jedoch
durch Versuche nachgewiesen, daß diese materielle Beschleunigung für die Reinigungswirkung
im Ultraschallfeld nicht verantwortlich gemacht werden kann, sondern daß es das erwähnte
Phänomen der Kavitation ist, dem hier die entscheidende Bedeutung zukommt, vergleiche
beispielsweise J. Olaf, "Oberflächenreinigung mit Ultraschall", Acustica 7 (1957),
Heft 5, 253 bis 263.
[0055] Die niedrigerfrequenten Bereiche longitudinaler mechanischer Schwingung in Flüssigbädern,
beispielsweise also in einer Waschflotte, kennen dieses Phänomen der Kavitationsausbildung
nicht. Das gilt insbesondere für niedrigere Bereiche des hörbaren Schalles und den
bereits erwähnten Infraschallbereich. Dieser Bereich ist aber immer wieder gerade
für das Reinigen von Textilien im Rahmen von Waschverfahren vorgeschlagen worde,
vergleiche zusätzlich zu der bereits genannten Literatur beispielsweise die US-PS
3 134 990, in der unter Einsatz von Schallfrequenzen im Bereich von 2000 Hz gearbeitet
werden soll oder die DE-PS 29 07 562, in der mit niederfrequenten Schwingungen insbesondere
des Frequenzbereichs zwischen 30 und 100 Hz gearbeitet wird.
[0056] In der hier besprochenen besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
gezielt Gebrauch gemacht auch von der Einwirkung mechanischer Schwingungsbereiche,
die unterhalb des Ultraschallbereiches liegen und damit den Bereich des hörbaren Schalls
und/oder des Infraschalls erfassen. Dieses Arbeitsmittel kann im Rahmen des erfindungsgemäßen
Handelns dazu verwendet werden, den erforderlichen Netzvorgang unter Vertreibung der
mikrodispers auf der Faserstruktur verteilten Restluft zu beschleunigen und/oder
die Luftbläschen von der Faser, dem Faserbündel und/oder dem Textilstück abzudrängen,
die sich unter Normalbedingungen und/oder unter der Einwirkung des Ultraschalls hartnäckig
am Textil bzw. der Faser oder dem Faserbündel festhalten und hier den Durchtritt bzw.
die Auswirkung des Ultraschalls substantiell behindern. Die Wirksamkeit dieser Methode
muß sofort einleuchten: Die Haftung der Luftbläschen in der Fasermikrostruktur bzw.
am Textil ist sehr viel geringer als die Haftung des zu entfernenden Schmutzes. Beschleunigungskräfte
wie sie in der longitudinalen Schwingung des Infraschallbereiches bzw. des hörbaren
Schallbereiches in der Mikrostruktur der Flüssigphase auftreten, reichen in aller
Regel aus, die erwünschte Ablösung der Luftbläschen von der Faser bzw. der Textilstruktur
zu bewirken. Verbunden damit sein kann die im Stand der Technik immer wieder beobachtete
gleichzeitige Erleichterung der Schmutzablösung unter Waschbedingung. In der Intensität
der Reinigungswirkung ist diese Behandlung aber nicht mit der Reinigung durch Kavitation
im Ultraschallfeld zu vergleichen, die im erfindungsgemäßen Verfahren als wesentliche
Reinigungshilfe eingesetzt wird. Die hier besprochene gleichzeitige Mitverwendung
von vergleichsweise niedriger-frequenter Schwingung dient also insbesondere als Netzhilfe
bzw. zur Konditionierung des Textilgutes in der Flüssigphase im Sinne der beschleunigten
Entlüftung.
[0057] Diese erfindungsgemäße Verfahrenshilfe kann während der Netzung des zu reinigenden
Textilgutes und/oder zusammen mit seiner Behandlung im Ultraschallfeld erfolgen.
In einer wichtigen Ausführungsform werden Einwirkung von vergleichsweise niedriger-frequentem
Schall bzw. Infraschall und Ultraschall in voneinander getrennten Verfahrensperioden
eingesetzt. Dabei kann die durch nieder-frequente Schwingung beschleunigte Netzung
im Waschbad und/oder in getrennt eingesetzten Netzflüssigkeiten erfolgen. In einer
anderen, ebenfalls wichtigen Ausführungsform der Erfindung kommen nieder-frequente
Schwingung und Ultraschallschwingung wenigstens anteilsweise gemeinsam zum Einsatz.
[0058] Wenn auch der gesamte Frequenzbereich bis zur Ultraschallgrenze - d. h., etwa bis
zu einer Schwingungszahl von 15 kHz - für die nieder-frequente Behandlung geeignet
ist, so können doch innerhalb dieses Bereiches wiederum niedrigere Werte besonders
bevorzugt sein. So eignen sich insbesondere Schwingungen von etwa 10 Hz bis 10 000
Hz und insbesondere der Bereich von etwa 10 bis 5 000 Hz. Technisch besonders einfach
zugänglich sind niedrigfrequente Bereiche von etwa 10 bis 2 000 Hz, die noch dazu
den Vorteil haben können, daß hier keine zusätzlichen Probleme wegen störender Geräuschbelästigung
auftreten. Das Arbeiten mit Geräten dieses Schwingungsbereiches ist heute praktisches
Allgemeingut, beispielsweise im Bereich elektrischer Zahnbürsten-Frequenz etwa 30
bis 100 Hz - oder schwingender Messer, beispielsweise für das Schneiden von Fleisch
- Frequenz üblicherweise im Bereich von etwa 1 000 bis 2 000 Hz. Technische Arbeitsmittel
dieser Art können in einfacher Anpassung an die Gegebenheiten der Textilwäsche und/oder
des Vornetzens eines Textilgutes in einer Netz- bzw. Waschflüssigkeit zum praktischen
Einsatz gebracht werden, ohne daß hierdurch die Anwendung des Ultraschallfeldes
im Sinne des Hauptgedankens des erfindungsgemäßen Handelns beeinträchtigt würde.
[0059] Das erfindungsgemäße Waschverfahren ist für die Reinigung von Textilien auf Basis
aller in der Praxis eingesetzten Fasertypen geeignet. Es eignet sich für die Wäsche
und Reinigung von Fasergebilden natürlichen Ursprungs wie Baumwolle, Leinen und Wolle
im unbehandelten oder chemisch veredelten Zustand. Ebenso ist es geeignet für die
Reinigung von textilen Fasergebilden auf Basis von synthetischen Fasern, beispielsweise
auf Polyester-, Polyamid- und/oder Polyacrylnitril-Basis und deren Gemischen mit den
zuvor genannten Fasertypen natürlichen Ursprungs im veredelten und/oder unveredelten
Zustand.
[0060] Die Prinzipien des erfindungsgemäßen Verfahrens sind dabei anwendbar auf Wasch-
bzw. Reinigungsverfahren von textilen Fasergebilden mit wäßrigen Waschflotten im
absatzweisen und/oder im kontinuierlichen Betrieb. Das typische Beispiel für das absatzweise
Reinigen von verschmutzten Textilien ist die chargenweise durchgeführte Textilwäsche
in Haushalt bzw. Gewerbe, wobei die gewerblichen Verfahren häufig kontinuierlich betriebene
Waschstraßen aufweisen, die jedoch im einzelnen dann durch chargen- bzw. absatzweise
arbeitende Verfahrensstufen gekennzeichnet sind. Die Anwendbarkeit der Erfindung ist
darauf jedoch nicht beschränkt. Sie hat auch Gültigkeit für die Reinigungsbehandlung
von textilen Flächengebilden in kontinuierlich geführten Verfahren, wie sie im Rahmen
der Textiltechnik bekannt sind. Hier wird bekanntlich bahnförmige Ware meist mit hoher
Geschwindigkeit durch aneinander anschließende Verfahrensstufen von beispielsweise
Netzen, Waschen und Spülen geführt. Die Anwendung der erfindungsgemäßen Prinzipien
kann hier besondere Bedeutung haben, wobei insbesondere darauf zu achten ist, daß
in der Stufe des Netzens die Fasermikrostruktur des Textilgutes einschließlich seiner
verschmutzten Bereiche unter Verdrängung der mikrodispers verteilten Restluft hinreichend
entlüftet wird. Für die Behandlung solchen bahnförmigen Guts kann die stufenweise
Behandlung von wiederholter Netzung und nachfolgender Ultraschallbehandlung besondere
Bedeutung haben.
[0061] Ein weiteres Einsatzgebiet für die erfindungsgemäßen Prinzipien sind die Reinigung
bzw. das Spülen von strangförmigen Textilmaterialien, beispielsweise im Zusammenhang
mit dem Ausspülen von Farbresten nach der Färbung entsprechender Materialien.
[0062] Die Eignung der jeweiligen Waschflotte unter den beabsichtigten Verfahrensbedingungen,
insbesondere der vorgegebenen Waschtemperatur, läßt sich in einem sehr einfachen Test
von Fall zu Fall ermitteln: Als Indikator dienen die künstlich angeschmutzten Testgewebe
bzw. Fasern auf Basis unterschiedlicher Fasern und Anschmutzungen, die heute in der
Praxis der Überprüfung und Entwicklung von Waschmittelformulierungen allgemein üblich
und zum Teil käuflich zu erwerben sind oder von der Waschmittelindustrie nach eigenem
Muster hergestellt werden. Bekannte Hersteller entsprechender käuflicher, künstlich
angeschmutzter Fasern oder Testgewebe sind EMPA, Eidgenössische Materialprüfungs-
und Versuchsanstalt, Unterstraße 11, CH-9001 St. Gallen; Wäschereiforschung Krefeld,
WFK-Testgewebe-GmbH, Adlerstraße 44, D-4150 Krefeld; Testfabrics Inc., 200 Blackford
Ave. Middlesex, N. J. USA.
[0063] Angeschmutzte Standardtestgewebelappen und/oder Testfasern - beispielsweise auf
Basis von Wolle, Baumwolle veredelt und unveredelt, Mischgewebe (z. B. Polyester/Baumwolle
veredelt) werden im nicht vorgenetzten Zustand in das mit Ultraschall beschallte
Waschbad bei der vorgesehenen Waschtemperatur eingetragen und hier im Wirkungsbereich
eines Schallgebers für den Zeitraum von 1 Minute gehalten und dabei einmal derart
umgewendet, daß das Testgewebestück eingetaucht in die Waschflotte 30 Sekunden von
der Unterseite und 30 Sekunden von der Oberseite beschallt wird. In Strangform vorliegende
Testanschmutzungen, beispielsweise entsprechende Wollstränge, werden für den Testzeitraum
von 1 Minute von Hand leicht im Wirkungsbereich des Schallgebers bewegt. Nach 1 Minute
Behandlungsdauer im Ultraschallfeld wird das Testmaterial aus dem Bad entnommen,
ausgespült und getrocknet. Der Verschmutzungsgrad des in dieser Weise behandelten
Testmaterials wird durch Messung des Remissionsgrades mit dem Elrephomat DFC 5 (Hersteller
Carl Zeiss, Oberkochen, Baden-Württemberg, BRD) bestimmt und mit dem entsprechend
gemessenen Verschmutzungsgrad des eingesetzten, nichtbehandelten Testgewebes verglichen.
Eine Steigerung des Remissionswertes auf der 100 %-Skala um 10 % (Delta R = + 10 %)
zeigt bereits die Eignung des Waschbades für die Zwecke des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Rascher wird eine Netzung und Reinigung erreicht, wenn der in entsprechender Weise
bestimmte Delta R - Wert bei wenigstens + 20 % oder gar bei + 25 % oder + 30 % liegt.
In hochwirksamen Waschbädern liegt der Delta R-Wert bei + 40 % oder mehr.
[0064] Das erfindungsgemäße Verfahren schafft damit die Möglichkeit, hochwirksame Reinigungsergebnisse
sowohl bezüglich der Entfernung von Pigment- und/oder Fettanschmutzungen als auch
bezüglich der Beseitigung von Problemanschmutzungen, insbesondere der Beseitigung
von enzymspezifischen Farbanschmutzungen in kurzer Zeit bei bisher nicht für möglich
gehaltenen niedrigen Temperaturen einzustellen. Waschzyklen einer Gesamtdauer von
etwa 10 bis 30 Minuten im Temperaturbereich von etwa 20 bis 40 °C können Waschergebnisse
liefern, wie sie in der konventionellen Wäsche nur mit wesentlich höheren Temperaturen
- beispielsweise bei 60 °C - und über einen wesentlich längeren Waschzeitraum - beispielsweise
50 bis 60 Minuten - eingestellt werden können. Auffallend ist dabei weiterhin, daß
durch Anpassung der Netzungscharakteristik der erfindungsgemäß zum Einsatz kommenden
Waschflotten an die jeweils zu reinigenden Fasertypen eine Gleichwertigkeit des Waschergebnisses
gegenüber den verschiedenartigsten Textiltypen eingestellt werden kann, wie sie bisher
mit konventionellen Mitteln aus nur einer Waschlauge heraus nicht oder nur mit Mühe
zugänglich ist.
Beispiele
[0065] Es wurden Waschversuche mit unterschiedlichen Gewebeproben durchgeführt, die mit
Standardanschmutzungen versehen waren. Die Versuche wurden in einem Edelstahlbottich
durchgeführt, der an seinem Boden mit zwei Ultraschall-erzeugenden Schwingelementen
ausgerüstet war.
[0066] Für die Durchführung dieser Waschversuche gelten,soweit nichts anderes angegeben
ist, die folgenden allgemeinen Bedingungen:
1. Fassungsvermögen des Waschbottiches: 4 Liter
Flottenvolumen im Waschbottich : 3 Liter
Auf die Waschflotte übertragene Ultraschallfrequenz: 35 kHz
2. Mit Standardschmutz (Staub/Hautfett) angeschmutzte Testgewebe aus der Eigenfertigung
der Anmelderin:
Baumwolle, nicht ausgerüstet (B)
Baumwolle, veredelt (BV)
Polyester-Baumwoll-Mischgewebe, veredelt (PBV)
Polyester (P)
Darüber hinaus werden käuflich erwerbliche mit Standardschmutz angeschmutzte Woltestgewebe
der folgenden Hersteller eingesetzt:
WFK (Wäschereiforschung Krefeld)
EMPA (Eidgenössische Materialprüfungsanstalt St. Gallen)
T (Testfabrics Inc. Middlesex).
Die durch Messung des Remissionsgrades mit dem Elrephomat DFC 5 (Carl Zeiss, Oberkochen,
Baden-Württemberg, BRD) bestimmten Verschmutzungs-Ausgangswerte der eingesetzten verschmutzten
Testgewebe sind wie folgt (sofern nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben ist):
Baumwolle, nicht ausgerüstet 39,5 (% Remission)
Baumwolle, veredelt 29,0 (% Remission)
Polyester-Baumwoll-Mischgewebe, veredelt 30,0 (% Remission)
Polyester 28,0 (% Remission)
Die Anschmutzungswerte der käuflich erworbenen Woll-Testgewebe sind wie folgt:
WFK 34,4 (% Remission)
EMPA 14,1 (% Remission)
T 39,5 (% Remission)
3. Angeschmutzte Testlappen werden unter den in den nachfolgenden Beispielen im einzelnen
angegebenen Verfahrensbedingungen gewaschen, nachfolgend mehrfach gespült und getrocknet.
Anschließend wird das Wasch- bzw. Reinigungsergebnis durch Bestimmung des jetzt vorliegenden
Remissionsgrades ermittelt. Die Wasch- bzw. Reinigungsleistung ermittelt sich als
der Differenzbetrag Delta R zwischen dem Remissionswert der gewaschenen Materialprobe
abzüglich des Anschmutzungswertes des eingesetzten Testgewebes.
4. Die Waschflotten aus den nachfolgenden Beispielen wurden durchweg mit Benrather
Leitungswasser einer durchschnittlichen Härte von 16 °dH angesetzt, sofern nicht
ausdrücklich anderes angegeben ist. Die Mehrfachspülung der gewaschenen Materialproben
erfolgte durchweg mit Benrather Leitungswasser des angegebenen Härtegrades.
Beispiele 1 bis 7
[0067] In einem Waschbad, das in der nachfolgend beschriebenen Weise stufenförmig mit Aktivkomponenten
versetzt wird, werden standardisierte, angeschmutzte Testlappen auf Basis Polyesterf-Baumwolle-Mischgewebe,
veredelt (PBV), jeweils ohne Vornetzung für den Zeitraum von 1 Minute unter leichter
Bewegung im Waschbad im Wirkungsbereich eines Ultraschallgebers gewaschen.
[0068] Die Temperatur des Waschbades beträgt 42 - 43 °C. Nach 1 Minute Waschdauer im Ultraschallfeld
werden die jeweiligen Muster dem Waschbad entnommen, mehrfach gespült und getrocknet.
Am getrockneten Probenstück werden die Remissionswerte (Doppelbestimmung) bestimmt.
[0069] Der stufeweise Aufbau des Waschbades wird dabei wie folgt vorgenommen:
Beispiel 1:
[0070] 0,5 g/l eines Etheramins C
12/14-3,6 EO-NH-(CH₂)₂OH (C
12/14-Fettalkohol mit im Mittel 3,6 Ethylenoxidgruppen, mit dem Rest des Monoethanolamins
Endgruppen-verschlossen)
pH-Wert des Bades: 7 bis 7,5
Beispiel 2:
[0071] Zusatz von 0,5 g/l Wasserglas (Aktivsubstanz) zum Bad des Beispiels 1
pH-Wert des Bades: 8,5 bis 9
Beispiel 3:
[0072] Zusatz von 2 g/l Natriumtripolyphosphat
(STP) zum Bad des Beispiels 2
pH-Wert des Bades: 9 bis 9,5
Beispiel 4:
[0073] Zusatz von 0,5 g/l Alkylbenzolsulfonat
(ABS) zum Bad des Beispiels 3
Beispiel 5:
[0074] Zusatz von 0,5 g/l Kokosfettsäurediethanolamid
(Comperlan KD)
Beispiel 6:
[0075] Es wird mit dem Bad des Beispiels 5 gewaschen. Das verschmutzte PBV-Standardmaterial
wird jedoch vor dem Eintauchen in die Badlösung in einer wässrigen Wasserglaslösung
benetzt, bis visuell das Textilstück durchdringed naß erscheint. Zeitdauer der Tränkung
ca. 10 bis 15 Sekunden.
Beispiel 7:
[0076] Es wird wieder in dem Bad des Beispiels 5 gewaschen, das zu reinigende PBV-Textilgut
wird jedoch zunächst in verdünntem wässrigen Wasserglas genetzt, dem eine geringe
Menge an Palmkernfettsäure-diethanolamid zugesetzt worden war. Auch hier beträgt
die Zeitdauer des Vornetzens weniger als 15 Sekunden.
[0077] Die Remissionswerte der so gewaschenen und getrockneten PBV-Proben sind in der nachfolgenden
Tabelle 1 zusammengefaßt, der Vergleichswert des eingesetzten angeschmutzten Standardmaterials
liegt bekanntlich bei 30.

Beispiel 8 - 10:
[0078] Wie in den vorangegangenen Beispielen wird stufenweise ein Waschbad wie folgt aufgebaut:
Beispiel 8:
[0079] 0,5 g/l Kokosfettsäure (C
12-18)-diethanolamid (Comperlan KD)
Beispiel 9:
[0080] Zusatz von 1,1 g/l STP
Beispiel 10:
[0081] Erneuter Zusatz von 1,1 g/l STP
[0082] Die Temperatur des Waschbades beträgt durchweg 42 °C. Standardisierte, angeschmutzte
PBV-Testlappen werden ohne Vornetzung für 1 Minute unter leichter Bewegung im Wirkungsbereich
eines Schallgebers im jeweiligen Bad gewaschen.
[0083] Die an den gewaschenen und getrockneten Materialproben ermittelten Remissionswerte
(Doppelbestimmung) sind in der nachfolgenden Tabelle 2 zusammengefaßt.

Beispiele 11 - 13:
[0084] Es wird wie in den vorangegangenen Beispielen stufenweise ein Waschbad mit Aktivkomponenten
versetzt. Standard-Testlappen auf Basis PBV werden ohne Vornetzung für den Zeitraum
von 1 Minute im Wirkungsbereich eines Schallgebers unter leichter Bewegung gewaschen,
Temperatur der Waschflotte durchgängig 42 °C. Im einzelnen gilt:
Beispiel 11:
[0085] 0,7 g/l Comperlan KD
Beispiel 12:
[0086] Zusatz von 3 g/l Natriumsulfat zum Bad des Beispiels 11
Beispiel 13:
[0087] Zusatz von 1 g/l Soda zum Bad des Beispiels 12
[0088] Die an den gewaschenen und getrockneten Materialproben ermittelten Remissionswerte
sind in der nachfolgenden Tabelle 3 zusammengefaßt.

Beispiel 14:
[0089] Verschmutztes PBV-Gewebe der in den Beispielen 1 - 13 eingesetzten Art wird in einer
Waschflotte behandelt, die 1,7 g/l Comperlan KD und 2 g/l STP enthält. Die Temperatur
der Waschflotte beträgt 42 °C.
[0090] Im Gegensetz zu der leichten Bewegungsmechanik gemäß Beispielen 1 - 13 werden hier
jedoch die verschmutzten Testlappen auf dem Behälterboden unmittelbar oberhalb der
beiden Schallgeber dadurch fixiert, daß diese Lappen im Waschbad nach oben durch aufgelegte
Baumwoll-Frottierlappen abgedeckt sind. In dieser Anordnung werden die verschmutzten
Testlappen ohne Bewegung für den Zeitraum von 3 Minuten der unmittelbaren Einwirkung
der Ultraschallgeber ausgesetzt. Anschließend werden auch hier die Teststücke dem
Bad entnommen, gespült und getrocknet.
[0091] Trotz Einsatz eines Bades mit beträchtlicher Waschkraft - vergleiche hierzu das
ähnlich aufgebaute, aber noch tensidärmere Bad des Beispiels 10 - und verdreifachter
Dauer der Ultraschalleinwirkung wird ein vergleichsweise nur schlechtes Waschergebnis
erhalten. Die Einzelbestimmungen der Remissionswerte an 5 Testlappen zeigt die folgende
Zahlenreihe:
56,5 / 59,6 / 52,6 / 48,4 / 56,0.
[0092] Ersichtlich ist aus dieser Zahlenreihe auch die Ungleichmäßigkeit des Waschergebnis.
Bei der Mittelung dieses Ergebnis durch Bestimmung des Remissionswertes an 3 übereinandergelegten
Lappen werden die folgenden Remissionswerte (Doppelbestimmungen) erhalten:
54,6 / 54,4.
[0093] Die Reinigungswirkung an diesen nicht bewegten, gleichwohl im Bereich optimaler Ultraschalleinwirkung
fixierten Proben ist ersichtlich sehr viel schlechter als die Reinigungswirkung in
dem vergleichsweise tensidärmeren Bad des Beispiels 10 unter Textil-Bewegung bei sonst
vergleichbaren Bedingungen.
Bespiele 15 und 16:
[0094] Es wird ein Waschbad der folgenden Zusammensetzung zusammengestellt:
2 g/l Comperlan KD
1 g/l (Aktivsubstanz) eines Fettalkoholethersulfats
(FAES,
C
12/14-Fettalkohol-2,0 EO-Sulfat-Natriumsalz)
2 g/l STP
Die Badtemperatur beträgt 42 °C.
[0095] Das Bad wird mit Baumwoll-Frottierlappen bei einem Flottenverhältnis (Textiltrockengewicht:
Badgewicht) von 1 : 10 beschickt. Gleichmäßig zwischen diese Baumwoll-Frottierware
wird eine Vielzahl von größeren und kleineren mit Standardschmutz angeschmutzten
PBV-Testgewebelappen eingelegt.
[0096] In 2 aufeinander folgenden Versuchen unter diesen gleichgehaltenen Ausgangsbedingungen
wird jeweils für den Zeitraum von 12 Minuten der Badinhalt mit 2 Holzstäben langsam
von Hand umgewälzt und dabei auch die dichte Packung des Textilgutes aufbrechend
im Bad bewegt.
[0097] In dem 1. Versuch (Beispiel 15) steht die gefüllte Waschflotte unter kontinuierlicher
Einwirkung der beiden Ultraschallgeber am Boden des Troges. Im 2. identischen Versuch
(Beispiel 16) wird die Arbeitsweise des Beispiels 15 mit einer frischen identischen
Badfüllung wiederholt und auch hier das Textilgut intensiv mit den Holzstäben aufbrechend
umgewälzt. In diesem Fall wird jedoch auf den Einsatz von Ultraschall verzichtet.
[0098] Das gewaschene und getrocknete PBV-Gut aus dem unter Ultraschalleinwirkung erhaltenen
Beispiel 15 zeigt durchgängig einen hohen Weißheitsgrad bei weitgehend einheitlicher
Entfärbung des insgesamt eingesetzten PBV-Testgutes.
[0099] Auch das ohne Einwirkung von Ultraschall gewaschene PBV-Testmaterial zeigt Einheitlichkeit
im Waschergebnis, die erzielten Werte des Remissionsgrades liegen jedoch deutlich
niedriger. Im einzelnen gilt (gemittelte Werte, Doppelbestimmung):
Beispiel 15: 81,1 / 81,7
Beispiel 16: 51,0 / 52,2
Beispiele 17 - 20:
[0100] Standardverschmutzte PBV-Testlappen werden ohne Vornetzung jeweils für 1 Minute in
einem beschalltem Waschbad unter leichterf Bewegung gewaschen, dessen Gehalt an Waschaktivstoffen
stufenweise in der im Nachfolgenden geschilderten Weise aufgebaut worden war. Die
Waschtemperatur beträgt in allen Fällen 42 °C.
Beispiel 17:
[0101] 1 g/l eines handelsüblichen Geschirrspülmittels mit einem Gehalt an etwa gleichen
Gewichtsteilen Alkansulfonat, FAES und ABS (pH-Wert des Bades: 7)
Beispiel 18:
[0102] Zusatz von 0,5 g/l (Aktivsubstanz) Wasserglas
Beispiel 19:
[0103] Zusatz von 1 g/l Comperlan KD zum Bad des Beispiels 18
Beispiel 20:
[0104] Zusatz von 0,5 g/l einer waschaktiven Alkylglycosidverbindung auf Basis eines Fettalkohols
mit 12 bis 14 C-Atomen und einem durchschnittlichen Glycosid-Oligomerisationsgrad
von 1,5 zum Bad des Beispiels 19.
[0105] Die Remissionswerte (Doppelbestimmung) der gewaschenen und getrockneten PBV-Testmaterialien
sind in der nachfolgenden Tabelle 4 zusammengefaßt.

Beispiele 21 - 31:
[0106] Es wird mit einer Mehrzahl von Waschbädern gearbeitet, die durchweg die folgende
Wirkstoffkombination aufweisen:
1 g/l C
xE
y
2 g/l STP
C
xE
y steht dabei für Fettalkohol-Ethoxylate der Kettenlänge x = 12 bzw. 14, während der
Ethoxylierungsgrad y im Bereich von 2 bis 10 variiert wird. Die Beispiele 21 bis 23
und 27 bis 31 arbeiten bei einer Badtemperatur von 50 °C, die Beispiele 24 bis 26
arbeiten mit der Badtemperatur von 28 °C.
[0107] Neben standard-angeschmutztem PBV werden entsprechende mit Standardanschmutzung versehene
Textilproben auf Basis Polyester (P) und auf Basis Baumwolle, nicht veredelt (B),
gewaschen.
[0108] In Beispiel 30 wird die hier eingesetzte Tensidkomponente durch Mitverwendung von
0,6 g/l FAES aufgestockt. Zum Vergleich benutzt das Beispiel 31 eine Flotte, die
als Tensidkomponente ausschließlich 0,6 g/l dieses FAES in Abmischung mit 2 g/l STP
enthält.
[0109] Die jeweils eingesetzten Bäder - gekennzeichnet nur durch das bestimmte eingesetzte
Tensid -, die gewählten Temperaturbe dingungen sowie die Waschergebnisse an den eingesetzten
angeschmutzten Textil-Standardmustern (Doppelbestimmung) sind in der nachfolgenden
Tabelle 5 zusammengefaßt. Übereinstimmend gilt, daß in allen Fällen ohne Vornetzung
der Textilproben bei einer Verweildauer des Testlappens im Wirkungsbereich des Ultraschallgebers
für eine Zeitdauer von 1 Minute gearbeitet worden ist.

Beispiele 32 bis 52:
[0110] Es wird jeweils mit einem Bad der folgenden Zusammensetzung gewaschen:
2 g/l Comperlan KD
1 g/l FAES
2 g/l STP
[0111] Mit Standard-Anschmutzungen versehene Testgewebe auf Basis PBV, B und P sowie auch
auf Basis von Baumwolle, veredelt (BV), werden zunächst bei Badtemperaturen von 40
°C (Beispiele 32 bis 37), dann bei Badtemperaturen von 30 °C (Beispiele 38 bis 41),
anschließend bei einer Badtemperatur von 20 °C (Beispiele 42 bis 44), dann bei Badtemperaturen
von 10 °C (Beispiele 45 und 46) bzw. 8 °C (Beispiele 47 und 48) sowie schließlich
bei einer Badtemperatur von 0 °C (Beispiele 49 bis 52) gewaschen.
[0112] Im einzelnen gelten dabei die folgenden Arbeitsbedingungen:
Die zu waschende Testprobe wird in dem Bad ohne Einwirkung von Ultraschall bei der
beabsichtigten Verfahrenstemperatur für die Ultraschallwäsche vorgenetzt. Dabei wird
in der Mehrzahl der Fälle mit einem Doppelversuch derart gearbeitet, daß diese Stufe
des Vornetzens einmal ohne Bewegung des Textilgutes - d.h. durch einfaches Eintauchen
und Liegenlassen des eingetauchten Textilstückes - und in einem Parallelversuch mit
leichter Handmechanik während der Zeitdauer des Vornetzens vorgenommen wird.
[0113] Die Vornetzdauer beträgt bei der Badtemperatur von 40 °C 3 Minuten, bei den Badtemperaturen
von 30 °C, 20 °C, 10 °C und 8 °C jeweils 5 Minuten.
[0114] Die Waschbadtemperatur von 0 °C wird durch eine aufschwimmende Schicht an Stückeis
sichergestellt. Die Behandlung des Textilgutes in diesem Waschbad ist in den betreffenden
Beispielen näher erläutert (Beispiele 49 bis 52).
[0115] Die Behandlungsdauer im beschallten Wirkungsbereich des Bades beträgt in der Regel
1 Minute, im Fall der Beispiele 45 und 46 zwei Minuten, die Verfahrensangaben für
das Waschen bei einer Flottentemperatur von 0 °C (Beispiele 49 bis 52) sind im Anschluß
an die nachfolgende Tabelle 6 angegeben, in der die jeweils erhaltenen Remissionswerte
(Doppelbestimmung) den einzelnen Versuchsbeispielen zugeordnet sind.

[0116] Die Beschallungsdauer in Beispiel 49 beträgt 1 Minute. Dabei ist hier ohne Vornetzen
gearbeitet worden.
[0117] Die Beispiele 51 und 52 arbeiten mit einem Bad der angegebenen Zusammensetzung, dem
eine beschränkte Menge einer quaternisierten wasserunlöslichen Hydroxyethylcellulose
in feinkörniger Form zugegeben worden war. Die eingesetzten Textilproben werden ohne
Vornetzung 5 Minuten im Wirkungsbereich des Ultraschallgebers mit leichter Textilmechanik
gehalten.
[0118] Im Falle des Beispiels 50 wurde wie folgt vorgegangen:
Das nicht vorgenetzte Testmaterial wird unmittelbar nach dem Eintrag in das bei 0
°C gehaltene Waschbad 30 Sekunden im Wirkungsbereich eines Ultraschallgebers bewegt,
dann wird ohne Einwirkung von Ultraschall die Bewegung des Textils für 3 Minuten
fortgesetzt. Anschließend wird erneut 30 Sekunden beschallt, dann wieder 2 Minuten
ohne Beschallung im Bad bewegt. Nachfolgend werden Beschallung (jeweilige Beschallungsdauer
30 Sekunden) und anschließende Bewegung im nichtbeschallten Bad (Bewegungsdauer jeweils
1 Minute) solange fortgesetzt, bis insgesamt eine Behandlungsdauer von 11 Minuten
erreicht ist. Das Textilmaterial wird dem Bad entnommen, gespült, getrocknet und wie
üblich vermessen.
Beispiele 53 bis 59:
[0119] Es wird ein Waschbad der folgenden Zusammensetzung eingesetzt:
2 g/l Comperlan KD
2 g/l STP
1 g/l FAES (C
12/14 Fettalkohol-2,0 EO-Sulfat-Natriumsalz)
[0120] Verschiedenartig angeschmutzte Standard-Testmaterialien werden bei einer Badtemperatur
von ca. 35 °C zunächst über einen Zeitraum von 10 bis 20 Minuten ohne Einwirkung
von Ultraschall vorgenetzt, anschließend wird das so vorbehandelte Material in den
Wirkungsbereich eines Ultraschallgebers im Waschbad gebracht und dort mit leichter
Textilmechanik bewegt. Die Temperatur des beschallten Bades beträgt durchgängig 32
°C.
[0121] Im einzelnen gelten die folgenden Behandlungsbedingen:
Beispiel 53:
[0122] PBV, 10 Minuten vornetzen, dann 1 Minute Ultraschallbehandlung
Beispiel 54:
[0123] BV, 15 Minuten vornetzen, dann 1 Minute Ultraschallbehandlung
Beispiel 55:
[0124] BV, 2mal hintereinander jeweils 10 Minuten ohne Ultraschallbehandlung vornetzen
und beide Male nachfolgend 1 Minute Ultra schallbehandlung
Beispiel 56:
[0125] P, 20 Minuten vornetzen ohne Ultraschalleinwirkung, dann Ultraschallbehandlung für
0,25 Minuten
Beispiel 57:
[0126] B, 10 Minuten vornetzen ohne Ultraschalleinwirkung, dann 1 Minute Ultraschallbehandlung
Beispiel 58:
[0127] B, 20 Minuten Vorbehandlung ohne Ultraschalleinwirkung, dann 1 Minute Ultraschallbehandlungf
Beispiel 59:
[0128] PBV, 30 Sekunden Ultraschalleinwirkung auf das nicht vorgenetzte Textilgut im beschallten
Bad, anschließend 10 Minuten netzen in der Badlösung ohne Ultraschalleinwirkung bei
leichter Textilmechanik, nachfolgend 30 Sekunden Ultraschallbehandlung, erneut 10
Minuten netzen im Bad ohne Ultraschalleinwirkung bei leichter Textilmechanik, abschließend
1 Minute Ultraschalleinwirkung.
[0129] Die an den gewaschenen und getrockneten Materialproben erhaltenen Remissionswerte
sind in der nachfolgenden Tabelle 7 zusammengefaßt.

Beispiel 60 bis 63:
[0130] Es wird mit einer Badlösung der folgenden Zusammensetzung gearbeitet:
1 g/l Comperlan KD
1 g/l STP
0,5 g/l FAES wie zuvorf
[0131] Die Arbeitstemperatur des Bades beträgt bei den Versuchen 60 und 61 25 °C, bei den
Versuchen 62 und 63 steigt die Temperatur bis zu einer Endtemperatur von 30 °C an.
Dabei wird im einzelnen wie folgt gearbeitet:
Beispiele 60 und 61:
[0132] Standard-angeschmutztes PBV (Beispiel 60) und P (Beispiel 61) werden ohne Vornetzen
umittelbar nach dem Eintauchen in das Waschbad in das Wirkungsfeld eines Ultraschallgebers
gebracht und hier für 1 Minute unter leichter Textilmechanik gehalten. Anschließend
wird wie üblich gespült, getrocknet und vermessen.
Beispiele 62 und 63:
[0133] Im gleichen Bad wird zunächst eine frische standard-angeschmutzte PBV-Probe (Beispiel
62) ohne Vornetzen in das Waschbad eingebracht und hier insgesamt für 30 Minuten
unter leichter Textilmechanik bewegt. Während dieses Zeitraumes wird in regelmäßigen
Abständen, insgesamt 10 mal, das Textilgut jeweils für einen Zeitraum von etwa einer
1/2 Minute beschallt.
[0134] Die Behandlungsweise gemäß Beispiel 63 entspricht der des Beispiels 62, nur wird
hier anstelle PBV mit einem standard-angeschmutzten Polyestermaterial gearbeitet.
[0135] Die gemessenen Remissionswerte vom gewaschenen Material sind in der nachfolgenden
Tabelle 8 angegeben. Besonders deutlich wird hier, daß durch die geeignete Kombination
von Netzen und Beschallen selbst mit solchen Bädern und unter solchen Bedingungen
gute Waschwirkungen erhalten werden können, die im 1 Minutentest nur völlig unbefriedigende
Waschergebnisse liefern.

Beispiele 64 bis 68:
[0136] Dem benutzten und verschmutzten Bad der Versuche 60 bis 63 wird STP in einer Menge
von 2 g/l zugesetzt.
[0137] Bei einer Badtemperatur von 30 °C werden zunächst die Versuche 64 (PBV) und 65 (P)
in Analogie zu den vorherigen Versuchen 60 und 61 durchgeführt, daß heißt, Behandlung
des jeweiligen verschmutzten Textilmaterials im Bad im Wirkungsbereich des Ultraschallgebers
ohne Vornetzen für den Zeitraum von 1 Minute.
[0138] In den Versuchen 66 bis 68 werden dann standard-angeschmutzte Textilien auf Basis
PBV (Beispiel 66), P (Beispiel 67) und BV (Beispiel 68) jeweils 10 Minuten bei leichter
Textilmechanik behandelt, wobei gleichmäßig über diesen Zeitraum verteilt, 5 mal
jeweils 0,5 Minuten Ultraschalleinwirkung auf das zu waschende Gut aufgebracht wird.
[0139] In allen Fällen werden die gewaschenen Materialproben gespült, getrocknet und vermessen.
Die dabei erhaltenen Werte sind in der nachfolgenden Tabelle 9 zusammengefaßt.

Beispiel 69:
[0140] Es wird mit einem Waschbad der folgenden Zusammensetzung gearbeitet:
0,7 g/l FAES (gemäß Beispiel 53 ff.)
0,2 g/l ethoxylierter Decylalkohol (C₁₀ 2,9 EO)
2 g/l STP Verschmutztes Standard-Gewebe auf Basis PBV wird 20 Minuten in dem
Waschbad leicht bewegt und dabei 8 mal in den Wirkungsbereich eines Ultraschallgebers
für den Zeitraum jeweils von etwa 0,5 bis 1 Minute gebracht und dort unter leichter
Textilmechanik gehalten. Die Temperatur des Waschbades steigt während dieser Behandlung
von 30 auf 35 °C an.
[0141] Das gespülte und getrocknete PBV-Gewebe zeigt die folgenden Remissionswerte:
87,9 / 88,2
Beispiele 70 bis 72
[0142] Es wird wieder mit einer Waschflotte gearbeitet, die stufenweise in ihrer Aktivsubstanz
aufgestockt wird. Dabei gelten die folgenden Angaben:
Beispiel 70:
[0143] Eine Waschflotte mit einem Gehalt von 1 g/l Comperlan KD und 1 g/l FAES (wie zuvor)
wird zur Vornetzung von angeschmutztem PBV bei 27 °C für den Zeitraum von 20 Minuten
eingesetzt. Anschließend wird das so vorgenetzte Textil in dieser Waschflotte 1 Minute
unter Ultraschalleinwirkung behandelt.
Beispiel 71:
[0144] Dem Bad aus Beispiel 70 werden 1 g/l Wasserglas (Aktivsubstanz) zugegeben. Ein angeschmutztes
PBV-Material wird bei 27 °C für 5 Minuten in diesem Bad vorgenetzt, dabei wird eine
leichte Bewegungsmechanik eingehalten. Anschließend erfolgt die Beschallung des so
vorgenetzten Textils im Bad für den Zeitraum von 1 Minute.
Beispiel 72:
[0145] Dem Bad aus Beispiel 71 werden 2 g/l Natriumperborat und 1 g/l Wasserglas (Aktivsubstanz)
zugemischt, anschließend wird erneut ein frisches, angeschmutztes Standard-Material
auf PBV-Basis 25 Minuten ohne Ultraschalleinwirkung, jedoch leichter Textilmechanik
bei 27 °C vorgenetzt, dann wird das so genetzte Material 1 Minute in dem aufgestockten
Bad mit Ultraschall behandelt.
[0146] Die Remissionswerte der in üblicher Weise aufgearbeiteten Materialproben sind in
der nachfolgenden Tabelle 10 zusammengefaßt.

Beispiele 73 bis 75
[0147] Es wird mit einem Bad der folgenden Zusammensetzung gearbeitet:
0,2 g/l Fettalkoholethoxylat C₁₀ 2,9 EO
0,5 g/l Dinatriumsalz einer C
16/18-alpha-Sulfofettsäure (Disalz)
0,3 g/l Alkylglycosid gemäß Beispiel 20
[0148] Die Badtemperatur beträgt in allen Fällen 30 °C. Dabei wird auch hier mit einem schrittweise
aufgestockten Bad wie folgt gearbeitet.
Beispiel 73:
[0149] Bad der oben angegebenen Zusammensetzung, pH-Wert 7
Beispiel 74:
[0150] Bad aus Beispiel 73 unter Zusatz von 1 g/l Wasserglas (Aktivsubstanz), pH-Wert 9
Beispiel 75:
[0151] Zusatz von 2 g/l trockenem Zeolith NaA-Pulver zum Bad aus Beispiel 74
[0152] In allen 3 Beispielen wird mit angeschmutztem PBV-Standardgewebe gearbeitet. Dabei
wird gemäß Beispiel 73 zunächst 5 Minuten in der Badlösung vorgenetzt, anschließend
30 Sekunden im Ultraschallfeld behandelt, dann wiederum ohne Einwirkung von Ultraschall
genetzt und dieser Rhythmus von Beschallung und Netzen wiederholt, bis insgesamt 15
Minuten Behandlungszeit erfüllt sind.
[0153] Die gleiche wechselnde Behandlung von Netzen ohne Einwirkung von Ultraschall für
jeweils 2 Minuten und anschließende Beschallung im Bad für den Zeitraum von jeweils
einer 1/2 Minute wird in Beispiel 74 vorgenommen, hier allerdings nur bis zu einer
Gesamtdauer von 10 Minuten. Der gleiche Behandlungsrhythmus wird in Beispiel 75 eingehalten,
hier aber wieder für einen Gesamtzeitraum von 15 Minuten. Die Remissionswerte der
gespülten und getrockneten Materialproben sind in der nachfolgenden Tabelle 11 zusammengefaßt.

Beispiele 76 bis 79
[0154] Während in den Beispielen 1 bis 75 zum Ansetzen der Waschflotten jeweils einfaches
Leitungswasser (16 °dH) verwendet worden war, wird in den nachfolgenden Beispielen
76 bis 79 die Flotte mit entionisiertem Wasser angesetzt. Dabei werden zunächst (Beispiele
76 und 77) die folgenden Wirkstoffkomponenten in die Waschflotte eingetragen:
0,5 g/l Comperlan KD
0,5 g/l eines wasserhaltigen Gemisches von ABS (55 % Feststoffgehalt) und C₁₀
2,9 EO (wasserfrei) im Mengenverhältnis 3 : 1
1,0 g/l Wasserglas (Aktivsubstanz)
[0155] Im Rhythmus der Beispiele 73 bis 75 - 2 Minuten Netzen ohne Einwirkung von Ultraschall,
aber leichter Textilmechanik im Bad, dann 0,5 Minuten Einwirkung von Ultraschall -
wird in Beispiel 76 angeschmutztes PBV-Textilgut und in Beispiel 77 angeschmutztes
BV-Textilgut behandelt. Die Badtemperatur beträgt in Beispiel 76 25 °C, in Beispiel
77 29 °C.
[0156] Nachfolgend wird dem benutzten Bad Natriumsulfat in einer Menge von 4 g/l zugesetzt.
Dann wird im gleichen Zeitrhythmus angeschmutztes PBV-Textilgut (Beispiel 78) sowie
angeschmutzte Baumwolle, unveredelt, jeweils für einen Gesamtzeitraum von 10 Minuten
der Netzung und der Beschallung unterworfen. Die Endtemperatur des Bades beträgt nach
Abschluß des Versuches 79 32 °C.
[0157] Die an den in üblicher Weise aufgearbeiteten Materialproben gemessenen Remissionswerte
sind in der Tabelle 12 zusammengefaßt.

Beispiele 80 bis 85
[0158] Zur Untersuchung des Waschverhaltens von Wollgeweben werden die folgenden auf dem
Markt erhältlichen Testanschmutzungen auff Wollgewebe gewaschen:
EMPA-Tusche/Olivenöl-Wolle
WSK-Staub/Wollfett-Wolle
T(testfabric)-Mineralöl/Pflanzenfett/Lampenruß-Wolle
[0159] Es wird ein Netz- und Waschbad wie folgt zusammengestellt:
entionisiertes Wasser
2 g/l Comperlan KD
2 g/l STP
0,3 g/l FAES
[0160] In den nachfolgenden Beispielen 80 bis 83 wird die besonders hartnäckig festsitzende
Verschmutzung des EMPA-Materials im Temperaturbereich von 25 bis 28 °C (Beispiel 80
bis 82) bzw. 28 bis 32 °C (Beispiel 83) gewaschen. Im einzelnen gelten hier die folgenden
Bedingungen:
Beispiel 80:
[0161] Das verschmutzte Testgewebe wird bei 25 °C unter leichter Mechanik in der Waschflotte
vorgenetzt und dann für 1 Minute bei der angegebenen Temperatur im Wirkungsbereich
des Ultraschallgebers gewaschen.
Beispiel 81:
[0162] Frisches, verschmutztes EMPA-Material wird zunächst 3 Minuten lang dem folgenden
Behandlungsrhythmus unterworfen: 20 Sekunden Ultraschallbehandlung, anschließend 40
Sekunden Netzung unter Textilmechanik ohne Ultraschalleinwirkung im Waschbad. Nachfolgend
wird der Rhythmus wie folgt für weitere 3 Minuten abgewandelt: 15 Sekunden Einwirkung
von Ultraschall, 15 Sekunden Netzen ohne Ultraschall. Gesamtdauer der Behandlung 6
Minuten wie in Beispiel 80, Badtemperatur 26 °C.
Beispiel 82:
[0163] Frisches, verschmutztes EMPA-Wollgewebe wird 10 Minuten in dem Waschbad bei 28 °C
vorgenetzt, anschließend 1 Minute der Einwirkung von Ultraschall ausgesetzt
Beispiel 83:
[0164] Frisches, angeschmutztes EMPA-Wollgewebe wird wie folgt behandelt:
5 Minuten Vornetzen im Waschbad bei 25 °C
1 Minute Behandlung mit Ultraschall im Waschbad
3 Minuten weiteres Netzen unter Textilmechanik ohne Einwirkung von Ultraschall
1 Minute Ultraschallbehandlung bei 32 °C
3 Minuten Netzen im Waschbad von 32 °C ohne Einwirkung von Ultraschall
abschließend 1 Minute Ultraschalleinwirkung
[0165] In den nachfolgenden Beispielen 84 und 85 werden die Testanschmutzungen WFK-Wolle
bzw. T-Wolle wie folgt behandelt:
5 Minuten im Waschbad der angegebenen Zusammensetzung bei 27 °C, unter leichter Textilmechanik
vornetzen, dann abschließend 1 Minute Ultraschallbehandlung im Bad bei der angegebenen
Temperatur.
[0166] Die Remissionswerte der eingesetzten angeschmutzten Standard-Materialien sind dabei
zuvor wie folgt bestimmt worden:
EMPA 14,1 / 14,1
WSK 34,4 / 34,3
T 39,4 / 39,6
[0167] Die Remissionswerte der in üblicher Weise aufgearbeiteten, gewaschenen Materialproben
aus den Beispielen 80 bis 85 sind in der nachfolgenden Tabelle 13 zusammengefaßt.

Beispiel 86:
[0168] In einer vergleichenden Reihenuntersuchung wird das Verhalten charakteristischer
mit Testschmutz angeschmutzter Proben untersucht. Im einzelnen gelten die folgenden
Bedingungen:
Untersuchte Testmaterialien:
mit Staub-Hautfett angeschmutzte Materialproben auf Basis
Polyester (P)
Polyester-Baumwolle-Mischgewebe veredelt (PBV)
Baumwolle unveredelt (B)
Baumwolle veredelt (BV)
Mineralöl auf Baumwolle veredelt (M-BV)
sowie eine kosmetische Anschmutzung (Lippenstift) auf PBV (LS-PBV)
Behandlungsbedingungen:
[0169] Nach Bestimmung der jeweiligen Anfangswerte der eingesetzten Testmaterialien wird
in einer ersten Versuchsreihe das Material in Leitungswasser (16 °dH) bei 30 °C unter
Einwirkung von Ultraschall für den Zeitraum von jeweils 3 Minuten behandelt. In einer
zweiten Versuchsserie werden frische Materialproben ohne Einwirkung von Ultraschall
bei einer Temperatur von 30 °C 8 Minuten lang in einem wässrigen Bad bewegt, das die
folgende Kombination von waschaktiven Komponenten enthielt:
1 g/l Fettalkoholethoxylat (Dehydol LT 5)
1 g/l Alkylglycosid
1 g/l Wasserglas
2 g/l Natriumzeolith NaA (Waschmittelqualität)
4 g/l Natriumsulfat
[0170] In einer abschließenden Versuchsserie werden wiederum frische Materialproben bei
30 °C in einem Bad der zuvor angegebenen Zusammensetzung bewegt, jetzt jedoch unter
absatzweiser zweimaliger Einwirkung von Ultraschall gemäß der nachfolgenden Arbeitsregel:
3 Minuten Netzen ohne Ultraschall
1 Minute Einwirkung von Ultraschall
3 Minuten erneutes Netzen ohne Einwirkung von Ultraschall
1 Minute abschließendes Behandeln unter Einwirkung von Ultraschall
[0171] Die jeweils am gespülten und getrockneten Textilmaterial bestimmten Remissionswerte
sind in der nachfolgenden Tabelle 14 zusammengefaßt.

Beispiel 87:
[0172] In einer weiteren Reihenuntersuchung wird mit einer Waschflotte der folgenden Zusammensetzung
gearbeitet:
0,75 g/l ABS
0,75 g/l Comperlan KD
0,5 g/l Dehydol LT 5
1 g/l Wasserglas
2 g/l Natriumzeolith NaA (Waschmittelqualität)
Leitungswasser(16 °dH)
pH-Wert der Flotte 9,9
Bad Temperatur 28 °C
[0173] Mit Staub-Hautfett verschmutzte Standardtesttextilien auf Basis BV, P, PBV und B
werden vierstufig jeweils (pro Stufe) 3 Minuten genetzt und unmittelbar nachfolgend
30 Sekunden der Einwirkung von Ultraschall ausgesetzt. Nach jeder Behandlungsstufe
werden die Remissionswerte des ausgewaschenen und getrockneten Materials bestimmt.
Diese Werte sind in der nachfolgenden Tabelle 15 zusammengefaßt.

Beispiel 89:
[0174] Es wird mit einer wässrigen Flotte (16 °dH) bei ca. 28 bis 30 °C im folgenden Verfahrens-Rhythmus
genetzt und gewaschen:
3 Minuten Netzen
30 Sekunden Einwirkung von Ultraschall
3 Minuten Netzen
60 Sekunden Einwirkung von Ultraschall
[0175] Es werden dabei unterschiedlich zusammengesetzte Tensid- und Builderkombinationen
eingesetzt, wobei die Reinigungswirkung jeweils an den standardangeschmutzten Textilproben
H-SH-B und H-SH-P bestimmt wird. An den gewaschenen und getrockneten Materialstücken
wird jeweils das Waschergebnis durch Bestimmung des Remissionswertes festgehalten.
[0176] Im nachfolgenden sind die jeweils eingesetzten Waschflotten und die darin bestimmten
Waschergebnisse (% Remission) zusammengefaßt.
a) 1 g/l ABS + 1 g/l Dehydol LT 5 + 2 g/l Natriumzeolith NaA + 1 g/l Wasserglas
B: 57; P: 75
b) 1,25 g/l ABS + 0,75 g/l Comperlan KD + 2 g/l Zeolith NaA
B: 69; P: 65
c) Dem Bad zu b) werden 1 g/l Wasserglas zugesetzt
B: 70; P: 74
d) 0,75 g/l ABS + 1,25 g/l Comperlan KD + 2 g/l Zeolith NaA
B: 67; P: 67
e) Dem Bad zu d) werden 1 g/l Wasserglas zugesetzt
B: 72; P: 76
f) 2,0 g/l Comperlan KD + 2 g/l Zeolith NaA + 1 g/l Wasserglas
B: 67; P: 77
g) 2 g/l Dehydol LT 5 + 2 g/l Zeolith NaA + 1 g/l Wasserglas
B: 70; P: 79
h) 1 g/l Talgalkoholsulfat + 1 g/l Dehydol LT 5 + 2 g/l Zeolith NaA + 1 g/l Wasserglas
B: 68; P: 72
i) 1 g/l Alkylgycosid + 1 g/l Dehydol LT 5 + 2 g/l Zeolith NaA + 1 g/l Wasserglas
B: 71; P: 78
Beispiel 90:
[0177] Nach dem Behandlungszyklus des Bespiels 89 werden enzymspezifische Testanschmutzungen
unter den im nachfolgenden angegebenen Bedingungen gewaschen:
Enzymspezifische Anschmutzungen
Milch/Kakao (H-MK-B)
Blut (H-BL-B)
Blut/Milch/Ruß (H-BMR-B)
Zusammensetzung des Waschbades:
1 g/l ABS
1 g/l Dehydol LT 5
1 g/l Wasserglas
2 g/l Zeolith NaA
4 g/l Natriumsulfat
Leitungswasser 16 °dH
Badtemperatur 28 bis 29 °C
[0178] In Parallelversuchen werden zunächst die Waschergebnisse bei zeitgleicher Behandlung
im oben angegebenen Bad ohne Einsatz von Ultraschall und zum anderen unter Mitverwendung
von Ultraschall (3 Minuten Netzen, 30 Sekunden Ultraschall, erneut 3 Minuten Netzen,
abschließend 60 Sekunden Ultraschall) bestimmt.
[0179] Die gleichen Waschversuche werden in nachfolgenden Versuchsserien wiederholt, jetzt
werden jedoch den eingesetzten Bädern jeweils 0,1 g/l einer Waschmittelprotease (Maxatase
CX) zugesetzt.
[0180] Die jeweils bestimmten Remissionswerte an den gewaschenen und getrockneten Probestücken
sind in der nachfolgenden Tabelle 16 zusammengefaßt.

1. Verfahren zum Waschen und Reinigen von verschmutztem Textilgut durch dessen Behandlung
in einer gelöste, emulgierte und/oder suspendierte Waschhilfsstoffe enthaltenden
wässrigen Waschflotte unter Einwirkung von Ultraschall auf das Waschbad, dadurch gekennzeichnet,
daß man das verschmutzte Textilgut mit einer wässrigen Flotte behandelt, die unter
den Bedingungen dieser Behandlung derart hohe Netzfähigkeit aufweist, daß die Fasermikrostruktur
des Textilgutes einschließlich seiner verschmutzten Bereiche unter Verdrängung mikrodispers
verteilter Restluft durchdringend genetzt und entlüftet wird und wobei gleichzeitig
und/oder nachfolgend das in die wässrige Waschflotte eingetauchte Textilgut der Einwirkung
von Ultraschall ausgesetzt und dabei sichergestellt wird, daß die verschmutzten Bereiche
des Textilguts zumindest im Zustand ihrer hinreichenden Durchnetzung und Entlüftung
für wenigstens einige Sekunden im Ultraschall-Wirkungsbereich verweilen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man auch die hinreichende
Entlüftung der Waschflotte sicherstellt.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die sich insbesondere
während der Beschallungsphasen bildenden und am Textil makrodispers verteilt anhaftenden
Luftbläschen vom Textilgut und bevorzugt auch wenigstens anteilsweise aus der Waschflotte
entfernt.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilgut wenigstens
während der Netzung im Waschbad bewegt und dabei bevorzugt umgewälzt wird.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilgut auch
während der Beschallung wenigstens absatzweise derart im Waschbad bewegt und umgewälzt
wird, daß wenigsten die mit Pigment- und/oder Fettverschmutzung belasteten Bereiche
in den Nahbereich eines Ultraschallgebers gebracht und hier - im Mittel über den Beschallungszeitraum
des Waschprozesses - wenigstens einige Sekunden verbleiben.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man mit kontinuierlicher
Beschallung des Waschbades, vorzugsweise aber mit alternierenden Phasen der Beschallung
und nichtbeschallter Waschphasen arbeitet und dabei bevorzugt die Bewegungsmechanik
der Textilbeladung in der Waschflotte auch gerade während der nicht beschallten Phasen
fortsetzt.
7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man mit einer Mehrzahl
bevorzugt kurzfristiger Beschallungsphasen arbeitet, die durch nicht beschallte Waschphasen
von vorzugsweise mindestens etwa gleicher Dauer voneinander getrennt sind.
8. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man mit einer Dauer
der jeweiligen Beschallungsphasen von 0,25 bis 10 Minuten, vorzugsweise von 0,5 bis
5 Minuten arbeitet.
9. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man mit einem Waschbad
arbeitet, das beschallte und nicht beschallte Wirkungsbereiche aufweist, wobei das
Textilgut bevorzugt kontinuierlich durch diese alternierenden Bereiche geführt wird.
10. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß mit einem solchen
Ausmaß der Textilbeladung und einer Form der Bewegungsmechanik in der Waschflotte
gearbeitet wird, daß durch ein aufbrechendes Umwälzen der textilen Flottenbeladung
der fortlaufende Berührungs- und Verformungskontakt benachbart liegender Textilien
bzw. Textilbereiche gewährleistet ist.
11. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Textilbeladung
in ruhiger Bewegung im wesentlichen in die Flüssigphase eingetaucht in der Waschflotte
aufbrechend umgewälzt wird und dabei vorzugsweise mittlere Bewegungsgeschwindigkeiten
des Textils von 40 cm/sec nicht überschritten werden.
12. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß mit Bädern gearbeitet
wird, die eine Mehrzahl von Schallschwingern aufweisen, die vorzugsweise über einen
möglichst großen Bereich der Badwandungen verteilt angeordnet sind.
13. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß man mit tensidischen
Waschflotten arbeitet, die wenigstens weitgehend schaumarm bzw. schaumfrei gehalten
werden.
14. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung
des Textilgutes in der Waschflotte mittels mechanisch bewegter Einsätze und/oder durch
Umpumpen der Waschflotte bewirkt wird.
15. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere
Verweildauer der Anschmutzungsbereiche des Textilguts im Nahbereich der Ultraschallgeber
etwa 2 bis 200 Sekunden, vorzugsweise etwa 3 bis 120 Sekunden beträgt.
16. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Nahbereich
des jeweiligen Ultraschallgebers als die Distanz bis etwa 25 cm, vorzugsweise bis
etwa 15 cm und insbesondere bis etwa 10 cm - jeweils berechnet ab Schallquelle - ergibt.
17. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß mit Waschflotten
gearbeitet wird, die wenigstens etwa 0,2 g/l, vorzugsweise wenigstens 0,5 g/l netzend
wirkender Zusatzstoffe, insbesondere entsprechende Tenside, Emulgatoren und/oder Waschkraftverstärker,
sowie gewünschtenfalls verstärkend wirkende Hilfsstoffe, insbesondere Waschmittelbuilder
und/oder lösliche Elektrolytsalze enthalten.
18. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an
Tensiden, Emulgatoren und/oder Waschkraftverstärkern im Bereich von etwa 0,3 bis 4,5
g/l, vorzugsweise im Bereich von etwa 0,3 bis 2 g/l liegt.
19. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß mit wässrigen
Flotten des pH-Bereiches von etwa neutral bis waschalkalisch, bevorzugt von etwa 6,5
bis 12 gearbeitet wird.
20. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß im Temperaturbereich
von etwa 15 bis 75 °C, bevorzugt im Bereich von etwa 20 bis 50 °C gewaschen wird.
21. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß verschmutztes,
insbesondere Pigment-und/oder Fett-verschmutztes Textilgut gewaschen wird, das wenigstens
anteilsweise Fasermaterial natürlichen Ursprungs im unveredelten und/oder veredelten
Zustand enthält.
22. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Ultraschallbehandlung
mit Frequenzen im Bereich bis etwa 100 kHz, vorzugsweise im Bereich von etwa 20 bis
60 kHz durchgeführt wird.
23. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Beschallung
mit einem Leistungseintrag in das Bad bis zu ewa 15 W/l und vorzugsweise mit einem
Leistungseintrag im Bereich von etwa 6 bis 10 W/l gearbeitet wird.
24. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß im Rahmen einer
Kombinationsbehandlung unter Mitverwendung von bleichend und/oder enzymatisch wirkenden
Wasch- bzw. Reinigungshilfen gearbeitet wird.
25. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mit tensidischen
Waschflotten gearbeitet wird, die zusätzliche Bleichaktivatoren, insbesondere intermediär
organische Persäuren bildende Bleichaktivatoren enthalten.
26. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß mit Flotten gearbeitet
wird, die Bleichaktivatoren, insbesondere intermediär Persäure bildende Bleichaktivatoren
in Mengen von 0,05 bis 2 g/l, vorzugsweise im Bereich von 0,1 bis 1 g/l, enthalten.
27. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß mit Waschflotten
gearbeitet wird, die Persalze, insbesondere Natriumperborat, in Mengen von 0,1 bis
4 g/l, bevorzugt in Mengen von 0,2 bis 2,5 g/l, enthalten.
28. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß mit tensidischen
Waschflotten gearbeitet wird, die alkalistabile proteolytische Enzyme, insbesondere
serinaktive Bacillopeptidasen enthalten, die bevorzugt in konfektionierter Form, zum
Beispiel als Granulate, Prills und/oder Pellets vorliegen.