[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Baggerzahn für Baggerschaufeln, insbesondere
Schaufelradbagger.
[0002] Baggerschaufeln und Schaufelräder greifen mit ihren Zähnen in das abzubauende bzw.
abzufördernde Material ein, wobei die Anordnung und Ausbildung der Baggerzähne jeweils
dahingehend angepaßt ist, daß die Schaufel bzw. das Schaufelrad freigeschnitten wird.
Bei der Anordnung und Ausbildung der Baggerzähne werden Orientierungen bevorzugt,
bei welchen sich ein möglichst geringer Verschleiß ergibt. Nach entsprechendem Verschleiß
von Baggerzähnen werden diese ausgetauscht, wofür bereits vorgeschlagen wurde, die
Baggerzähne lösbar mit den Schaufeln zu verbinden, um die Montagezeiten sowie Wartungszeiten
zu verkürzen.
[0003] Baggerzähne weisen eine spanseitige Flanke bzw. Fläche, auf welcher das abzubauende
bzw. abzufördernde Material aufläuft, und an der der spanseitigen Fläche gegenüberliegenden
Seite eine Freifläche auf, welche beim Eintritt in das abzubauende Material besonders
hohem Verschleiß unterliegt. Die Baggerzähne werden üblicherweise aus vergütetem Schmiedestahl,
beispielsweise einem Stahl mit einem Kohlenstoffgehalt von etwa 0,3 %, ausgebildet
und derartiger vergüteter Schmiedestahl führt bei einem Verschleiß des Baggerzahnes,
welcher in erster Linie die Freifläche betrifft, bei homogener Ausbildung des Baggerzahnes
aus einem derartigen Material zu einem Selbstschärfen der Baggerzahnspitze bei entsprechender
Wahl von Freischneidwinkel und Anstellwinkel des Zahnes. Nach Erreichen eines zulässigen
Höchstausmaßes der Verschleißes muß aber auch ein derartiger Baggerzahn getauscht
werden, wobei allerdings aufgrund des Selbstschärfeffektes die Kraft für das Eintreiben
des Baggerzahnes in das abzubauende oder zu räumende Material während der Standzeit
des Baggerzahnes keinen allzu großen Schwankungen unterliegt. Baggerzähne, die während
des Betriebes stumpf werden, würden dazu führen, daß die Kraft für das Eintreiben
des Zahnes mit zunehmender Abstumpfung größer wird und daß ein wirtschaftliches Fördern
bzw. Abbauen nach Erreichen einer maximal zulässigen Spitzenverbreiterung nicht mehr
gewährleistet ist.
[0004] Die Erfindung zielt nun darauf ab, die Standzeit derartiger Baggerzähne zu erhöhen,
und schlägt zur Lösung dieser Aufgabe vor, daß ausschließlich die spanseitige Fläche
des Baggerzahnes eine Hartmaterialaufpanzerung, insbesondere eine Hartmetallaufpanzerung,
aufweist und daß die Freifläche aus dem Grundmaterial des Baggerzahnes ausgebildet
ist. Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß, wenn ausschließlich die spanseitige
Fläche des Baggerzahnes eine Hartmaterialaufpanzerung erhält, der Selbstschärfeffekt
aufrechterhalten werden kann und dadurch bei zunehmendem Verschleiß die aufzuwendenden
Kräfte nicht wesentlich vergrößert werden. Versuche, bei welchen die Freifläche des
Baggerzahnes mit Hartmaterialaufpanzerungen versehen wurden, haben ebenso wie Versuche,
bei denen sowohl die Freifläche als auch die spanseitige Fläche mit Aufpanzerungen
versehen wurden, zu nachteiligen Effekten geführt, wobei insbesondere bei beidseitigem
Auftragen einer Hartmaterialaufpanzerung sowohl auf der spanseitigen Fläche als auch
auf der Freifläche der Selbstschärfeffekt verloren ging. Ebenso ging der Selbstschärfeffekt
bei einem freiflächenseitigen Auftrag verloren. Der Verschleiß ist freiflächenseitig
am größten. Ein Auftrag einer Aufpanzerung sowohl auf der Freifläche als auch auf
der spanseitigen Fläche hat zu einer unzulässigen Verbreiterung der Baggerzahnspitze
nach kurzer Betriebszeit geführt, welche in der Folge zum Ausbrechen von Teilen der
Hartmaterialauflage geführt hat. Die Beschränkung der Hartmaterialaufpanzerung auf
der spanseitige Fläche des Baggerzahnes hingegen führte zu einem Beibehalten der selbstschärfenden
Eigenschaften des Baggerzahnes und gleichzeitig zu einer erheblichen Verlängerung
der Standzeit.
[0005] Der Baggerzhan unterliegt auf seiner Freifläche einem zunehmendem Verschleiß und
die Ausbildung ist erfindungsgemäß mit Vorteil so getroffen, daß die Längserstreckung
der Aufpanzerung der spanseitigen Fläche des Zahnes wenigstens gleich der bei Verschleiß
zulässigen Verkürzung des Baggerzahnes in Richtung der Mittelachse des Baggerzahnes
ist. Auf diese Weise werden die vorteilhaften Eigenschaften der Aufpanzerung auf der
Spanseite über die gesamte Betriebsdauer des Baggerzahnes aufrechterhalten, da auch
bei zunehmendem Verschleiß ausgehend von der Freiflächenseite des Baggerzahnes eine
Aufpanzerung auf der spanseitigen Fläche zur Verfügung steht. Mit Vorteil wird relativ
hoch gekohlter Warmarbeitsstahl oder hochlegierter Stahl, insbesondere durch Fülldrahtschweißung,
aufgebracht, wobei die Aufpanzerung eine Stärke von 3 bis 15 mm erreichen kann. Im
Rahmen der Erfindung wurden Stähle mit 6 % Kohlenstoff und 30 % Chrom ebenso wie
Warmarbeitsstähle, beispielsweise ein Stahl mit 1,1 % Kohlenstoff, 4,5 % Chrom, 1,2
% Molybdän, 5,1 % Wolfram und 2,6 % Titan, sowie Stahllegierungen mit 5,5 % Kohlenstoff,
22 % Chrom und 7 % Niob, übereutektische Eisenborlegierungen und Stähle mit 1,9 %
Kohlenstoff, 7 % Chrom, 5 % Titan, 1,4 % Molybdän mit Erfolg bei deutlicher Verlängerung
der Standzeit als Material für die Aufpanzerung herangezogen.
[0006] Die Erfinding wird nachfolgend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. In dieser zeigen Fig. 1 schematisch ein Vorderende eines Baggerzahnes
beim Eingriff in abzutragendes Material, Fig. 2 eine Seitenansicht einer Darstellung
eines Baggerzahnes und Fig. 3 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles III der Fig. 2.
[0007] In Fig. 1 ist schematisch die Spitze 1 eines Baggerzahnes 2 dargestellt, welcher
in abzubauendes Material eingreift. Die spanseitige Fläche dieses Baggerzahnes 2 ist
mit 3 bezeichnet und unter einem Anstellwinkel α zur Bodennormalen angestellt. Die
Freifläche 4, die dieser spanseitigen Fläche gegenüberliegt, hebt unter einem Freiwinkel
γ von dem geschnittenen Material ab und unterliegt beim Eintreiben des Baggerzahnes
2 in das abzubauende Material dem größten Verschleiß.
[0008] Aus der Darstellung nach Fig. 2 ergibt sich nun, daß die Spanfläche 3 einen Hartmaterialauftrag
5 aufweist, wohingegen die Freifläche 4 von derartigen Hartmaterialbeschichtungen
freigehalten ist. Der in Fig. 2 dargestellte Baggerzahn 2 verschleißt im Zuge des
Betriebes entsprechend der mit 6 angedeuteten Verschleißkontur in zu dieser Verschleißkontur
parallelen Ebenen, wobei die mit 6 angedeutete Verschleißkontur den maximalen Verschleiß
darstellt, bei welchem der Baggerzahn 2 gewechselt werden muß. Um bei zunehmendem
Verschleiß die dem Verschleiß unterliegende Freifläche 4 und damit den Antriebsaufwand
für das Eingraben der Baggerzähne gering zu halten, weist der Baggerzahn an seiner
Freiflächenseite eine Ausnehmung 7 auf, welche die Länge der in Eingriff gelangenden
Freifläche 4 über die gesamte Betriebsdauer bis zum Erreichen der Verschleißkontur
6 annähernd konstant hält. Die axiale Länge der Hartmaterialbeschichtung 5, welche
mit a bezeichnet ist, ist hiebei größer als die maximale Verkürzung des Baggerzahnes
2 bis zum Erreichen der Verschleißkontur 6.
[0009] Die Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf die Spanflächenseite des Baggerzahnes nach Fig.
3, wobei die Bezugszeichen der Fig. 2 beibehalten wurden.
1. Baggerzahn für Baggerschaufeln, insbesondere Schaufelradbagger, dadurch gekennzeichnet,
daß ausschließlich die spanseitige Fläche (3) des Baggerzahnes (2) eine Hartmaterialaufpanzerung
(5) , insbesondere eine Hartmetallaufpanzerung, aufweist und daß die Freifläche (4)
aus dem Grundmaterial des Baggerzahnes (2) ausgebildet ist.
2. Baggerzahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Längserstreckung der
Aufpanzerung (5) der spanseitigen Fläche (3) des Zahnes (2) wenigstens gleich der
bei Verschleiß zulässigen Verkürzung des Baggerzahnes (2) in Richtung der Mittelachse
des Baggerzahnes (2) ist.
3. Baggerzahn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufpanzerung
(5) an der Spanseite (3) eine Stärke von 3 bis 15 mm aufweist.