(19)
(11) EP 0 259 624 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.03.1988  Patentblatt  1988/11

(21) Anmeldenummer: 87111528.3

(22) Anmeldetag:  10.08.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B66F 7/00, B66F 7/28
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 08.09.1986 DE 3630541

(71) Anmelder: Otto Nussbaum GmbH & Co. KG
D-77694 Kehl (DE)

(72) Erfinder:
  • Hegenbart, Horst
    D-6140 Bensheim 2 (DE)

(74) Vertreter: Brommer, Hans Joachim, Dr.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. R. Lemcke Dr.-Ing. H.J. Brommer, Postfach 40 26
76025 Karlsruhe
76025 Karlsruhe (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Arbeitspodest, das mit einer Hebebühne zur Durchführung von Arbeiten an einem von der Hebebühne angehobenen Fahrzeug kombiniert ist


    (57) Die Plattformteile (1, 1') sind an einem feststehenden Grundgestell (5) beweglich gelagert, so daß die Plattformteile in eine äußere Endstellung verfahrbar sind, bei der das Fahrzeug (2) in die Hebebühne (3) eingefahren und angehoben werden kann und ferner bei angehobenem Fahrzeug in eine innere Endstellung verfahrbar sind, bei welcher ein Teil der Arbeitsplattform unter der Umrißlinie (6) des angeho­benen Fahrzeugs zu liegen kommt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Arbeitspodest, das mit einer Hebebühne zur Durchführung von Arbeiten an einem von der Hebebühne angehobenen Fahrzeug kombiniert ist mit einer seitlich zum Fahrzeug und quer dazu verlaufenden Arbeitsplattform.

    [0002] In Kraftfahrzeugreparaturwerkstätten wird, um den zur Verfügung stehenden Arbeitsraum möglichst optimal auszunutzen, angestrebt, daß an einem Ar­beitsplatz mindestens zwei Leute gleichzeitig und ohne gegenseitige Behin­derung am Fahrzeug arbeiten können. Hierzu hat sich ein Arbeitspodest mit einer Arbeitsplattform angeboten, welches insbesondere im Bereich des Kraft­fahrzeugmotors das Kraftfahrzeug an beiden Seiten und vorne umgibt. Am an­gehobenen Kraftfahrzeug können daher gleichzeitig Arbeiten am Motor, bzw. Motorbereich, und an seiner Unterseite durchgeführt werden. Hierbei ergeben sich jedoch, insbesondere im Bereich des Arbeitspodestes, Unfallgefahren, da zwischen der Plattform, welche das Kraftfahrzeug vorne und seitlich umfaßt, und dem Umriß des Kraftfahrzeugs ein ausreichender Platz vorhanden sein muß, damit das Kraftfahrzeug ungehindert in den Kraftfahrzeugraum der Hebebühne einfahren kann. Beim Begehen der Plattform ergeben sich aus diesem Abstand zwischen dem Kraftfahrzeugumriß und der Innenkante der Plattform Unfallge­fahren.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein mit einer Hebebühne kombiniertes Arbeitspodest zu schaffen, bei dem Unfallgefahren beim Begehen der Platt­form während der Reparatur des angehobenen Fahrzeugs vermieden sind.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Arbeitsplatt­form an einem feststehenden Grundgestell beweglich gelagert ist und beim Einfahren des Fahrzeugs in die Hebebühne und beim Anheben des Fahrzeugs mit der Hebebühne in eine äußere Endstellung außerhalb der Umrißlinie des Fahrzeugs und bei angehobenem Fahrzeug zum Teil unter die Umrißlinie des angehobenen Fahrzeugs in eine Arbeitsstellung verfahrbar ist.

    [0005] Dadurch, daß die Arbeitsplattform während des Einfahrens des Fahrzeugs in den Fahrzeugraum der Hebebühne und beim Anheben des Fahrzeugs mit der He­bebühne außerhalb der Umrißlinie des Fahrzeugs liegt, laßt sich das Fahrzeug unbehindert in die Hebebühne einbringen und dort anheben. Im angehobenen Zu­stand wird dann der innenliegende Umfassungsrand und der sich hieran an­schließende Teil der Arbeitsplattform unter die Umrißlinie des angehobenen Fahrzeugs verfahren, so daß keinerlei Abstand zwischen der Umrißlinie des angehobenen Fahrzeugs und der Innenkante der Plattform in horizontaler Rich­tung mehr vorhanden ist. Beim Begehen der Plattform besteht dann nicht mehr die Gefahr, daß die Arbeitsperson beispielweise mit dem Bein zwischen Umriß­linie und Innenkante der Plattform kommt und sich dabei verletzt.

    [0006] Die Arbeitsplattform kann hierzu in bevorzugter Weise zweiteilig ausgebil­det sein, wobei die beiden Plattformteile in der äußeren Endstellung von­ einander getrennt sind und in der Arbeitsstellung eine durchgehende Arbeitsfläche bilden, welche das Fahrzeug U-förmig, beispielweise im Bereich des Motorraums, umfassen.

    [0007] Das Grundgestell, an welchem die Arbeitsplattform beweglich gelagert ist, ist in bevorzugter Weise gegenüber der Hebebühne, die insbesondere als Zweisäulenhebebühne ausgebildet ist, in einer bestimmten Position festge­legt, so daß immer ein bestimmter Bezug zwischen der äußeren Endstellung und der Arbeitsstellung sowie gegenüber der Umrißlinie des Fahrzeugs vor­handen ist. Es wird hierdurch gewährleistet, daß das Fahrzeug ungehindert in den Fahrzeugraum der Hebebühne einfahren kann und daß in der Arbeitsstel­lung mit Sicherheit ein innenliegender Randbereich der durchgehenden Ar­beitsfläche der Plattform unter der Umrißlinie des Fahrzeugs zu liegen kommt.

    [0008] In bevorzugter Weise können die beiden Plattformteile L-förmig ausgebildet sein und diagonal bezüglich des Fahrzeugraums der Hebebühne verfahrbar sein. Hierdurch wird eine optimale Raumausnutzung erreicht. Die Plattform kann jedoch auch so ausgebildet sein, daß der quer zum Fahrzeugraum der Hebe­bühne verlaufende Plattformteil in Längsrichtung zum Fahrzeugraum der Hebe­bühne verfahrbar ist, wobei die beiden seitlichen Plattformteile in der horizontalen Ebene schwenkbar am querliegenden Plattformteil angelenkt sind.

    [0009] Um die Arbeit an den Rädern und an den Bremsen zu erleichtern, können an den beiden seitlichen Plattformteilen außerhalb der Umrißlinie des Fahrzeugs liegende Plattformteilstücke aus dem Bereich der Räder, insbesondere durch Schwenken um eine querliegende Achse, entfernbar sein.

    [0010] Um ein Einfahren der Plattformen während des Einfahrens und des Hochhebens des Fahrzeugs zu verhindern, ist eine Verriegelungseinrichtung in bevor­zugter Weise vorhanden, die die Plattform in der äußeren Endstellung so lan­ge verriegelt, bis das Fahrzeug in der Hebebühne angehoben ist. Außerdem kann eine Verriegelung vorgesehen sein, welche ein Absinken des Fahrzeugs so lange verhindert, bis die Plattform aus der Arbeitsstellung wieder in die äußere Endstellung gebracht ist.

    [0011] Anhand der beiliegenden Figuren wird an Ausführungsbeispielen die Erfindung noch näher erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 die Seitenansicht eines mit einer Zweisäulenhebebühne kombinier­ten Arbeitspodests;

    Fig. 2 einen Grundriß der in der Fig. 1 dargestellten Arbeitspodest-­Hebebühnenkombination und

    Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel in Grundrißdarstellung.



    [0012] Das in den Figuren 1 und 2 dargestellte Ausführungsbeispiel der Arbeitspo­dest- Hebebühnenkombination besteht aus einer Hebebühne 3 und einem Ar­beitspodest, das aus einem Grundgestell 5 und zwei verschiebbaren Plattfor­men 1 und 1ʹ besteht. Die beiden Plattformteile 1 und 1ʹ können zwei ver­ schiedene Stellungen einnehmen und sind hierzu verschiebbar am Grundgestell 5 gelagert. Eine äußere Endstellung der beiden Plattformteile 1 und 1ʹ ist in der Figur 2 mit durchgezogenen Linien dargestellt. In dieser Stellung kann ein Fahrzeug 2 in den Fahrzeugraum der Hebebühne 3 einfahren. Die bei­den Plattformteile 1 und 1ʹ verbleiben in dieser Stellung,bis das Fahrzeug 2 in eine geeignete Höhe angehoben ist, wie es in Figur 1 dargestellt ist. In der angehobenen Stellung des Fahrzeugs 2 werden die beiden Plattformteile 1 und 1ʹ diagonal zum Fahrzeug 2 in eine innere Endstellung, nämlich der Ar­beitsstellung,gebracht, in welcher die beiden Plattformteile 1 und 1ʹ eine durchgehende Arbeitsfläche bilden. Diese Arbeitsstellung ist in der Figur 2 mit strichlierten Linien dargestellt.

    [0013] Wie aus Figur 2 zu ersehen ist, befinden sich die inneren Umrißlinien des feststehenden Grundgestells 5 immer außerhalb der Umrißlinie 6 des Fahrzeugs 2, das sich auf der Hebebühne befindet. In der äußeren Endstellung liegen auch die inneren Umrißlinien der Arbeitsplattform beim Ausführungsbeispiel der beiden Plattformteile 1 und 1ʹ außerhalb der Umrißlinie 6 des Fahrzeugs 2. In der Arbeitsstellung liegen die Innenkanten der zu einer einzigen Ar­beitsfläche vereinten Plattformteile 1 und 1ʹ innerhalb der Umrißlinie 6 des Fahrzeugs 2 und unterhalb des Fahrzeugs. In horizontaler Richtung ist zwischen der Umrißlinie 6 des Fahrzeugs 2 und den Innenkanten der durchge­henden Arbeitsfläche der Plattform kein Zwischenraum mehr vorhanden.

    [0014] Um die Vorderräder und die im Bereich der Vorderräder liegenden Bremsen leichter zugänglich zu machen, können Plattformteilstücke 4 und 4ʹ an den seitlichen Plattformteilen um etwa parallel zur Fahrzeugradachse verlau­fende Schwenkachsen nach oben schwenkbar gelagert sein. In strichlierter Darstellung ist in der Figur 1 das Plattformteilstück 4ʹ in der nach oben geklappten Lage gezeigt.

    [0015] Bei dem in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die beiden Plattformteile L-förmig ausgebildet und werden, wie schon erläutert, diagonal im wesentlichen in Richtung von Teilen A und B zwischen der äußeren Endlage und der inneren Endstellung (Arbeitsstellung) verschoben. Es ist jedoch auch möglich, den querliegenden Teil der Plattform, d.h. die beiden Teile, welche sich im wesentlichen parallel zur Fahrzeugachse erstrecken, in Richtung der Längsachse des Fahrzeugs 2 bewegbar zu machen und die bei­den Seitenteile der Plattform in Richtung der Fahrzeugachse bzw. quer zur Längsachse des Fahrzeugs am Grundgestell 5 beweglich zu lagern. Auch hier­durch läßt sich eine äußere Endstellung erzielen, bei der das Fahrzeug 2 ungehindert in die Hebebühne 3 einfahren kann und eine innere Arbeitsstel­lung erreichen, bei der die Plattformteile eine durchgehende Arbeitsfläche bilden mit unterhalb des Fahrzeugs liegender innerer Umrißkante.

    [0016] Bei dem in der Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel sind an einem sich im wesentlichen quer zur Fahrzeuglängsachse erstreckenden, beispielsweise an der Fahrzeugvorderseite vorgesehenen Plattformteil 7 die beiden seit­lichen Plattformteile 7ʹ und 7ʺ an Anlenkpunkten 9 und 10 in Richtung von Pfeilen C und D schwenkbar angelenkt. Der Plattformteil 7 kann in Richtung der Längsachse des Fahrzeugs bewegt werden. Auch hierdurch läßt sich eine äußere und eine innere Endlage der Arbeitsplattform wie beim Ausführungs­ beispiel der Figuren 1 und 2 erzielen.

    [0017] Ein Geländer 5 mit Werzeugablage 6 dient der Sicherheit und der Erleichterung des Arbeitens im Bereich des Motors. Zwei Trittstufen 11 und 12 erleichtern den Zugang zur Arbeitsplattform.


    Ansprüche

    1. Arbeitspodest, das mit einer Hebebühne zur Durchführung von Arbeiten an einem von der Hebebühne angehobenen Fahrzeug kombiniert ist, mit einer seitlich zum Fahrzeug und quer dazu verlaufenden Arbeisplattform, da­durch gekennzeichnet, daß die Arbeisplattform (1,1ʹ) be­weglich an einem feststehenden Grundgestell (5) gelagert ist und beim Ein­fahren des Fahrzeugs (2) in einen Fahrzeugraum der Hebebühne (3) und beim Anheben des Fahrzeugs (2) mit der Hebebühne (3) in eine äußere Endstellung außerhalb der Umrißlinie (6) des Fahrzeugs (2) und bei angehobenem Fahrzeug (2) zum Teil unter die Umrißlinie des angehobenen Fahrzeugs (2) in eine Arbeitsstellung verfahrbar ist.
     
    2. Arbeitspodest nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß die Arbeitsplattform(1,1ʹ)zweiteilig ausgebildet und die bei­den Plattformteile (1) und (1ʹ) in der äußeren Endstellung voneinander ge­ trennt sind und in der Arbeitsstellung eine durchgehende Arbeitsfläche bilden.
     
    3. Arbeitspodest nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die beiden Plattformteile (1) und (1ʹ) L-förmig aus­gebildet sind und diagonal zum Fahrzeugraum der Hebebühne (3) verfahrbar sind.
     
    4. Arbeitspodest nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß an einem zum Fahrzeugraum der Hebebühne quer liegenden Plattformteil (7), welcher in Längsrichtung des Fahrzeugraums der Hebebühne verfahrbar ist, zwei seitliche Plattformteile (7ʹ) und (7ʺ) schwenkbar an­gelenkt sind.
     
    5. Arbeitspodest nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Plattform (1, 1ʹ) bzw. (7,7ʹ,7ʺ) in der äußeren Endstellung so lange verriegelt ist, bis das Fahrzeug (2) in der Hebebühne (3) angehoben ist.
     
    6. Arbeitspodest nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge­kennzeichnet, daß die damit kombinierte Hebebühne (3) als Zwei­säulenhebebühne ausgebildet ist.
     
    7. Arbeitspodest nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn­zeichnet, daß an den beiden seitlichen Plattformteilen außerhalb der Umrißlinie des Fahrzeugs liegende Plattformteilstücke (4,4ʹ) aus dem Bereich der Räder des Fahrzeugs entfernbar sind.
     




    Zeichnung