(19)
(11) EP 0 259 736 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.03.1988  Patentblatt  1988/11

(21) Anmeldenummer: 87112645.4

(22) Anmeldetag:  29.08.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01R 13/642
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT SE

(30) Priorität: 09.09.1986 DE 3630600

(71) Anmelder: THYSSEN INDUSTRIE AG
D-45128 Essen (DE)

(72) Erfinder:
  • Schlesinger, Detlev
    D-3527 Calden 4 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Steckdose für Rundstecker mit gleichem Kontaktbild


    (57) 

    1. Steckdose für Rundstecker mit gleichem Kontaktbild

    2.1 Für die Prüfung mit Kabelprüfgeräten von Kabeln mit Rund­steckern mit gleichem Kontaktbild, die jeweils im Einsteck­bereich auf dem Gehäuse des Rundsteckers für die Kodierung einen Führungsvorsprung und mehrere Kodiervorsprünge auf­weisen, die in unterschiedlichen Winkelstellungen zueinander angeordnet sein können, ist für jede Steckerkodierung eine Steckdose einschließlich der elektrischen Verbindungen zum Kabelprüfgerät bereitzustellen.

    2.2 Da die elektrischen Durchgangs- und Isolationsprüfungen von den Kodierstellungen unabhängig sind und eine Sichtprüfung bezüglich der Lage der Führungs- bzw. Kodiervorsprünge ausreicht, wird zur Verringerung des Steckdosenbedarfs eine Steckdose im Einschraubbereich des Rundsteckers an der Innen­wand des Gehäuses für jeden Führungsvorsprung und Kodiervor­sprung des Steckers mit einer Nut versehen, deren Breite je­weils den gesamten Bereich der möglichen Lagen des zugeord­neten Führungs- bzw. Kodiervorsprungs überdeckt.

    2.3 Passend zu Rundsteckern nach Verteidigungsgeräte-Norm VG 96 912 zeigt die Zeichnung die Stirnansicht einer Steckdose mit einer breiten Nut(6)im Bereich der möglichen Stellungen der Haupt­führungsnut im Steckdosengehäuse.






    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Steckdose für Rundstecker nach dem Oberbe­griff des Patentanspruchs.

    [0002] Die vorgegebenen Mittel zum Verhindern einer falschen Kupplung, wie z.B. Vorsprungs-Nutenführungen in verschiedenen Winkelstellungen zu­einander werden angewandt, um bei einer Gehäusegröße und gleichem Kontaktbild der Rundsteckverbindung eine Unverwechselbarkeit zur Ver­meidung von Fehlfunktionen zu erreichen.

    [0003] Es ist bekannt, zur Erfüllung dieses Erfordernisses bei gleichbleibender Lage des Kontakteinsatzes zum Steckdosengehäuse entweder
    a) eine Kodierung durch fünf verschiedene Winkelstellungen der Hauptführungsnut bei gleichbleibender Lage der Kodiernuten zum Gehäuse (z.B. Verteidigungsgerätenorm: VG 96912) oder
    b) eine Kodierung durch sechs verschiedene Winkelstellungen von vier Kodiernuten bei gleichbleibender Lage der Hauptführungsnut zum Gehäuse (z.B. Verteidigungsgerätenorm: VG 95329)
    vorzunehmen.

    [0004] Für die Prüfung mit Kabelprüfgeräten von Kabeln mit Steckern nach den genannten VG-Normen ist es allerdings erforderlich, jeweils für jede Stecker-Kodierstellung eine Steckdose mit der zugehörigen Kodierung und den elektrischen Verbindungen zum Kabelprüfgerät bereitzustellen.

    [0005] Es sind Z.B. bei Rundsteckverbindungen nach VG 96912 für 9 verschiedene Gehäusegrößen und 25 Kontaktbilder, bei wahlweiser Bestückung mit Buchsen oder Stiftkontakten, insgesamt 246 verschiedenen Steckergrößen möglich und somit auch 246 dazu passende Steckdosen zur Kabelprüfung erforderlich.

    [0006] Bei den Rundsteckverbindungen nach VG 95 329 sind für 6 verschiedene Gehäusegrößen und 12 Kontaktbilder bei wahlweiser Bestückung mit Bunchsen oder Stiftkontakten insgesamt 144 verschiedene Stecker möglich und somit auch 144 dazu passende Steckdosen zur Kabelprüfung erforder­lich.

    [0007] Für die Prüfung von Kabeln mit derartigen Steckern ist die durch die Kodiermaßnahmen erreichte Verhinderung einer flaschen Kupplung jedoch nicht erforderlich, da nur die von den Kodierstellungen unabhängigen elektrischen Prüfungen, bestehend aus Durchgangsprüfung und Isolations­prüfung, durchgeführt werden, für die Prüfung der Kodier­stellungen, d.h. die Lage der Führungs- bzw. Kodiervorsprünge an den Steckern, eine Sichtprüfung ausreichend ist.

    [0008] Von daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, für die Durchführung von Kabelprüfungen (Durchgangsprüfung und Isolationsprüfung) mit Rund­steckern, z.B. nach VG 96912 bzw. VG 95 329, die Zahl der Steckdosen zu verringern.

    [0009] Diese Aufgabe wird bei gattungsgemäßen Steckdosen für Rundstecker mit gleichem Kontaktbild durch die kennzeichnenden Merkmale des An­spruchs 1 gelöst.

    [0010] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß für die Durchgangsprüfung und die Isolationsprüfung mit Hilfe von Kabelprüfgeräten und unter Verwendung von Adaptionen, bestehend aus einzelnen oder mehreren blockweise in Gehäuse zusammengefaßten Steck­dosen und daran mitverbundener Prüfverkabelung und Anschlußmöglichkeit an das Kabelprüfgerät, statt eine der Anzahl der möglichen kodierten Stecker entsprechende Anzahl von kodierten Steckdosen nur noch eine stark reduzierte Anzahl von Steckdosen mit vereinfachter Anordnung der Kodier- und Führungsnuten erforderlich ist. Mit Steckdosen gemäß der Erfindung sind für die genannten Prüfungen bei Kabeln mit Steckern nach
    a) VG 96912 statt 246 Stück verschiedener Steckdosen nur noch 50 verschiedene Steckdosen und nach
    b) VG 95329 statt 144 Stück verschiedener Steckdosen nur noch 24 verschiedene Steckdosen
    erforderlich.

    [0011] Die erreichte Verringerung der Anzahl der für die Kabelprüfung mit Kabelprüfgeräten erforderlichen Steckdosen und der dazugehörigen Prüfkabel führt zu wesentlichen Einsparungen an Kosten und an Platz­bedarf, an Verkabelungsaufwand sowie Gewicht, welches insbesondere für die mobile Verwendung von Vorteil ist.

    [0012] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.

    [0013] Es zeigen

    Fig. 1 die Stirnansicht einer Steckdose mit einer breiten Nut im Bereich der möglichen Stellungen der Hauptführungsnut im Steckdosengehäuse, passend zu Steckern nach VG 96912,

    Fig. 2 die Stirnansichten N, A, B, C und D von Steckdosen nach VG 96912 mit den möglichen Stellungen der Hauptführungs­nut im Steckdosengehäuse bei gleichbleibender Stellung der Kodierungsnuten im Gehäuse,

    Fig. 3 die Stirnansicht einer Steckdose mit breiten Nuten im Steck­dosengehäuse im Bereich der möglichen Stellungen der Kodier­nuten, passend zu Steckern nach VG 95329,

    Fig. 4 die Stirnansicht einer Steckdose nach VG 95329 mit den Eintragungen A, B, C,D für die veränderlichen Winkellagen von vier Kodierungsnuten im Steckdosengehäuse bei gleich­bleibender Lage der Hauptführungsnut im Steckdosengehäuse.



    [0014] In der Stirnansicht gemäß Fig. 1 ist in dem Steckdosengehäuse 1a ein Kontakteinsatz 2a befestigt, dessen Buchsen oder Stiftkontakte mit 3 be­zeichnet sind. Auf dem untenliegenden Halbkreis der Innenwand des Steck­dosengehäuses 1a sind vier Kodiernuten 4a angeordnet, deren gleich­bleibende Winkelstellung zueinander mit den Winkelstellungen der Kodier­nuten in den Stirnansichten N, A, B,C und D gemäß Fig. 2 übereinstimmt. Die Darstellungsmaßstäbe von Fig. 1 und Fig. 2 sind unterschiedlich.

    [0015] Die Winkel β u. γ für die Winkelstellung der Kodiernuten zueinander und der Winkel α, unterschiedlich in den Stirnansichten N, A, B, C und D des Steckdosengehäuses 1a, welcher die möglichen Lagen der Hauptführungsnut 5 bestimmt, sind in einer (nicht dargestellten) Tabelle der VG 96912 enthalten.

    [0016] Die im oberen Halbkreis des Steckdosengehäuses 1a von Fig. 1 darge­stellte Nute 6 überdeckt die möglichen Lagen der Hauptführungsnut 5 von Fig. 2. Der Winkel δ₁ und die Lage der Nute 6 errechnet sich aus den Tabellenangeben für den Winkel αD in der Stirnansicht D, vermindert um den Winkel αB in der Stirnansicht B und für die Nute 6 beidseitig ver­größert um mindestens die halbe Breite b der Hauptführungsnut 5. Ein mit der Steckdose gemäß der Nutenanordnung von Fig. 1 gekuppelter Stecker wird mit seinen Kodiervorsprüngen allseitig in den Kodiernuten 4a und mit der Rückenfläche seines Führungsvorsprungs in der Nut 6 geführt.

    [0017] In der Stirnansicht gemäß Fig. 3 ist in dem Steckdosengehäuse 1b ein Kontakteinsatz 2b befestigt, dessen Buchsen oder Stiftkontakte mit 3 be­zeichnet sind. Auf dem obenliegenden Halbkreis der Innenwand des Steck­dosengehäuses 1b ist die bei Steckverbindungen nach VG 95329 eine in ihrer Lage unveränderliche Hauptführungsnut 5 dargestellt. Mit 8 bzw. 9 sind die breiten Nuten bezeichnet, welche die möglichen Lagen der Kodierungsnuten 4b gemäß Fig. 4 in den Sektoren A + B bzw. C + D ein­schließlich der zwischen den Sektoren A und B bzw. C und D liegenden, in der Zeichnung nicht zusätzlich bezeichneten Sektoren überdecken. Die in Fig. 4 dargestellten möglichen Lagen der Kondiernuten 4 b in den Sektoren A, B, C und D sind in einer (nicht dargestellten) Tabelle der VG 95329 enthalten.

    [0018] Die Wirkel δ₂u. δ₃ und die Lagen der Nuten 8, 9 errechnen sich aus den Tabellenangaben für die Sektoren A + B bzw. C + D einschließlich deren Zwischenräume und für die Nuten 8, 9 beidseitig vergrößert um mindestens die halbe Breite c der Kodiernut 4b.

    [0019] Ein mit der Steckdose gemäß der Nutenordnung von Fig. 3 gekuppelter Stecker wird mit dem Führungsvorsprung allseitig in der Haupführungs­nut 5 und mit den Rückenflächen der Kodierungsvorsprünge in den Nuten 8, 9 geführt.


    Ansprüche

    Steckdose für Rundstecker mit gleichem Kontaktbild, die jeweils im Einsteckbereich auf dem Umfang des Gehäuses des Rundsteckers für die Kodierung einen Führungsvorsprung und mehrere, vorzugsweise vier Kodiervorsprünge aufweisen, die in unterschiedlichen Winkelstellun­gen zueinander angeordnet sein können, dadurch gekennzeichnet, daß die Steckdose im Einschraubbereich für einen Rundstecker an der Innen­wand des Gehäuses für jeden Führungsvorsprung und Kodiervorsprung des Rundsteckers mit einer Nut (6, 8, 9) versehen ist, deren Breite jeweils den gesamten Bereich der möglichen Lagen des zugeordneten Führungs- bzw. Kodiervorsprungs überdeckt.
     




    Zeichnung