[0001] Die Erfindung, betrifft ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial mit verbesserter
Schleierbeständigkeit, welches wenigstens eine lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht
und wenigstens eine Schicht, die kolloidales Silber enthält, aufweist.
[0002] Fotografische Materialien, insbesondere farbfotografische Mehrschichtenmaterialien,
unterliegen während der Lagerung einer Reihe von nachteiligen Veränderungen, unter
denen der Verlust an Empfindlichkeit und der Anstieg des Schleiers besonders ins Gewichtfallen.
Diese Mängel treten besonders leicht auf, wenn im Material Schichten enthalten sind,
die kolloidales Silber als lichtabsorbierendes Medium enthalten. Solche Schichten
werden beispielsweise als Silberfiltergelbschicht (nach Carey Lea) zur Absorption
unerwünschten blauen Lichtes zwischen dem blauempfindlichen und den grün- und rotempfindlichen
Schichten angeordnet. Weiterhin kann unter die lichtempfindlichen Schichten eine graues,
schwarzes oder blaues kolloidales Silber enthaltende Antihalationsschicht angebracht
werden, um die Rückstreuung von Licht in die lichtempfindlichen Schichten und damit
eine Schärfeverschlechterung zu verhindern.
[0003] Der Vorteil von Silber als lichtabsorbierendes Medium gegenüber organischen Farbstoffen
für Filterschichten besteht in der Regel darin, dass eine gleiche Absorptionswirkung
mit wesentlich dünneren Schichten erzielt werden kann. Andererseits kann eine kolloidales
Silber enthaltende Schicht die fotografischen Eigenschaften der benachbarten lichtempfindlichen
Teilschichten nachteilig beeinflussen. Dieses kann sich insbesondere bei der Lagerung
durch erhöhten Schleier und Empfindlichkeitsverlust bemerkbar machen.
[0004] Zur Herabsetzung dieses Schleiers ist bekannt, Antischleiermittel (Antifoggants)
den betreffenden Emulsionsschichten oder den kolloidales Silber enthaltenden Filterschichten
zuzufügen. Brauchbare Antischleiermittel sind vor allem heterocyclische Verbindungen,
wie Benzimidazole, Benztriazole und heterocyclische Mercaptoverbindungen, insbesondere
1-Phenyl-5-mercaptotetrazol und dessen 1-Amidophenyl- sowie 1-Ureidophenylderivate.
Gemäss der DE-OS 1 547 694 und der US 3 397 987 soll durch Zusatz von Mercaptotetrazolen
zu Silberhalogenidemulsionen, insbesondere zu verschleierten Silberhalogenidemulsionen,
der Schleier bei Mischungen aus verschleierten und unverschleierten Emulsionen verhindert
werden. Gemäss der DE-OS 1 942 883 und der US 3 708 303 soll die Punktqualität (Dot
Quality) bei kontrastreichen Silberhalogenidemulsionen, die zu mindestens 50% aus
Chlorid bestehen, durch Verwendung von Amidophenylmercaptotetrazolen verbessert werden,
die z.B. einer lichtempfindlichen Emulsionsschicht oder einer zu dieser benachbart
angeordneten Schicht einverleibt werden können. Bei diesen Aufzeichnungsmaterialien
handelt es sich nicht um farbfotografische Aufzeichnungsmaterialien, sondern um Schwarzweiss-Materialien
die mit ganz speziellen Entwicklern (Lith-Entwicklern) zu entwickeln sind. Aus der
US 3 695 881 ist ein Verfahren zur Herstellung von Bildern bekannt, bei dem Jodidionen
aus einer silberjodidhaltigen Emulsion die Löslichkeit einer anderen Emulsion, die
mit einem Phenylmercaptotetrazol behandelt wurde, erhöht. Gemäss der DE-OS 2 437 353
und der GB 1 471 554 sollen Verunreinigungen durch Silber bei der Entwicklung von
Schwarzweiss Materialien durch Entwicklung in Gegenwart von Amidophenylmercaptotetrazolen
vermieden werden. Aus der DE-OS 2 336 721 und der US 3 945 829 ist bekannt, heterocyclische
Mercaptoverbindungen in einer kolloidales Silber enthaltenden Schicht zur Verminderung
des Schleiers zu verwenden. Gemäss der EP 0 080 631 sollen Ureidophenylmercaptotetrazole
den Schleier bei fotografischen Materialien unterdrücken, ohne die Bleichbarkeit zu
beeinträchtigen. Sie können z.B. in eine lichtempfindliche Schicht, eine kolloidales
Silber enthaltende Schicht oder in eine Hilfsschicht eingebracht werden.
[0005] Aus diversen Patentschriften (DE 2 163 546, US 3 715 208, US 3 705 802) und anderen
ist bekannt, Mercaptoverbindungen als Bleichinhibitoren bei der Herstellung von Silbertonspuren
zu verwenden.
[0006] Obwohl sich unter den vorgeschlagenen Verbindungen, insbesondere unter den Mercaptotetrazolderivaten,
Antischleiermittel mit ausgezeichneter Wirkung befinden, haftet ihnen in der Reghel
der schwerwiegende Nachteil an, dass sie die fotografische Empfindlichkeit mehr oder
weniger stark herabsetzen, dass sie die Bleichung des entwickelten Silbers während
der Verarbeitung behindern können oder dass sie durch Diffusion in lichtempfindliche
Nachbarschichten dort zu nachteiligen Veränderungen der fotografischen Eigenschaften
beitragen.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes farbfotografisches Material mit wenigstens
einer lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht und wenigstens einer kolloidales
Silber enthaltenden Schicht anzugeben, das diese Nachteile, insbesondere die Herabsetzung
der fotografischen Empfindlichkeit, nicht in dem bekannten Mass aufweist.
[0008] Es wurde nun ein farbtotografisches Auzeichnungsmaterial mit wenigstens einer lichtempfindlichen
Silberhalogenidemulsionsschicht, wenigstens einer Schicht, die kolloidales Silber
enthält und wenigstens einer zwischen diesen Schichten angeordneten silberfreien Schicht
gefunden. Erfindungsgemäss enthält das Material in der silberfreien Schicht wenigstens
ein Antischleiermittel folgender Formel
worin bedeuten:
R1 Wasserstoff oder einen gegebenenfalls substituierten aliphatischen Rest mit 1 bis
6 C-Atomen
R2 einen n -wertigen gegebenenfalls substituierten aliphatischen Rest mit 4 bis 17 C-Atomen,
wenn n für 1 steht und mit 2 bis 17 C-Atomen, wenn n für 2 steht
m 0 oder 1
n 1 oder 2
M Wasserstoff, Alkalimetallatom oder eine Ammoniumgruppe
Ar einen zweiwertigen, gegebenenfalls substituierten aromatischen Rest, insbesondere
Phenylen und Naphthylen, z.B.
Het einen zweiwertigen heterocyclischen Rest, der wenigstens ein N-Atom enthält und
der gegebenenfalls substituiert sein kann, insbesondere einen Rest mit oder aus einem
Ringsystem mit 5 Ringgliedern, z.B. ein Thiazol, Selenazol, Imidazol, Oxadiazol, und
insbesondere ein Triazol, Thiadiazol, Tetrazol, Oxazol.
[0009] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform entsprechen die Antischleiermittel
folgender Formel la
worin die Substituenten die o.a. Bedeutung haben.
[0010] Geeignete Substituenten für R
1, R
2, Ar und Het sind derartige, die für Antischleiermittel in lichtempfindlichen Silberhalogenidmaterialien
geeignet sind, beispielsweise Hydroxy, Alkoxy, wie z.B. Methoxy oder Ethoxy, Halogen,
wie Fluor, Chlor oder Brom. Insbesondere Het kann auch mit einem Aryl-, bevorzugt
mit einem Phenylrest substituiert sein.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform steht R
1 für Wasserstoff oder einen Alkylrest. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
steht R
2 für einen Alkylrest. M steht bevorzugt für Wasserstoff.
[0012] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist das Aufzeichnungsmaterial wenigstens
eine blauempfindliche, wenigstens eine grünempfindliche und wenigstens eine rotempfindliche
Schicht auf. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die kolloidales Silber enthaltende
Schicht eine Gelbfilterschicht, wobei die silberfreie Schicht mit einer Verbindung
I zwischen der Gelbfilterschicht und einer grün- oder rotempfindlichen Schicht angeordnet
ist.
[0013] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das erfindungsgemässe Material
jeweils wenigstens eine blau-, grün- und rotempfindliche Schicht sowie eine Antihalationsschicht
mit kolloidalem Silber auf, wobei eine silberfreie Schicht mit der erfindungsgemäss
zu verwendenden Verbindung 1 zwischen der Antihalationsschicht und den angegebenen
Schichten angeordnet ist.
[0014] Die erfindungsgemäss zu verwendenden Verbindungen werden vorzugsweise in Mengen von
10-
2 bis 10-
8 Mol/m
2, vorzugsweise in Mengen von 10-
4 bis 10-
6 Mol/m
2 den silberfreien Schichten zugesetzt.
[0016] Mit dem erfindungsgemässen Material lassen sich farbige fotografische Bilder nach
den verschiedensten Verfahren herstellen, z.B. nach dem Silberfarbbleichverfahrenn
oder nach Farbdiffusionsverfahren. Besonders geeignet ist das erfindungsgemässe Material
zur Erzeugung farbiger fotografischer Bilder durch chromogene Entwicklung in Anwesenheit
von Farbkupplern, die mit dem Oxidationsprodukt von Entwicklern, im allgemeinen p-Phenylendiaminen,
unter Bildung von Farbstoffen reagieren.
[0017] Die Farbkuppler können dem Farbentwickler zugesetzt werden. In einer bevorzugten
Ausführungsform enthält das fotografische Material selbst die üblichen Farbkuppler,
die in der Regel den Silberhalogenidschichten einverleibt sind. So kann die rotempfindliche
Schicht beispielsweise einen nicht-diffundierenden Farbkuppler zur Erzeugung des blaugrünen
Teilfarbenbildes enthalten, in der Regel einen Kuppler von Phenol- oder a-Naphtholtyp.
Die grünempfindliche Schicht kann beispielsweise mindestens einen nichtdiffundierenden
Farbkuppler zur Erzeugung des purpurnen Teilfarbenbildes enthalten, wobei üblicherweise
Farbkuppler vom Typ des 5-Pyrazolons oder des Imidazolons Verwendung finden. Die blauempfindliche
Schicht kann beispielsweise einen nicht-diffundierenden Farbkuppler zur Erzeugung
des gelben Teilfarbenbildes, in der Regel einen Farbkuppler mit einer offenkettigen
Ketomethylengruppierung enthalten. Bei den Farbkupplern kann es sich z.B. um 6-, 4-
und um 2-Äquivalentkuppler handeln, darunter die sogenannten Weisskuppler die bei
Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten keinen Farbstoff ergeben, sowie DIR-Kuppler.
Geeignete Kuppler sind beispielsweise bekannt aus den Veröffentlichungen «Farbkuppler»
von W. Pelz in «Mitteilungen aus den Forschungslaboratorien der Agfa, Leverkusen/München»,
Band 111, Seite 111 (1961), K. Venkataraman in «The Chemistry of Synthetic Dyes»,
Vol. 4, 341 bis 387, Academic Press (1971) und T.H. games, «The Theory of the Photographic
Process», 4. Ed., S. 353-362, sowie aus der Research Disclosure Nr. 17643 vom Dezember
1978, Abschnitt VII.
[0018] Die erfindungsgemässen farbfotografischen Aufzeichnungsmaterialien enthalten vorzugsweise
wenigstens eine Silberhalogenidemulsionsschichten-Einheit für die Aufzeichnung von
Licht jedes der drei Spektralbereiche Rot, Grün und Blau. Jede dieser Schichteinheiten
kann eine einzige Silberhalogenidemulsionsschicht oder auch mehrere Silberhalogenidemulsionsschichten
umfassen. Farbfotografische Aufzeichnungsmaterialien mit Doppelschichten für die verschiedenen
Spektralbereiche sind beispielsweise aus den US-Patentschriften 3 663 228, 3 849 138
und 4 184 876 bekannt.
[0019] Die verwendeten Silberhalogenidemulsionen können als Halogenid Chlorid, Bromid und
Jodid bzw. Mischungen davon enthalten. In einer bevorzugten Ausführungsform besteht
der Halogenidanteil wenigstens einer Schicht zu 0 bis 10 Mol-% aus Agl, zu 0 bis 10
Mol-% aus AgCI und zu 0 bis 100% aus AgBr, wobei sich die Summe dieser Anteile zu
100% ergänzt. In einer weiteren Ausführungsform kann der Halogenidanteil auch überwiegend
aus Chlorid bestehen. Die Silberhalogenidhörner können z.B. kubisch, oktaedrisch oder
tafelförmig sein.
[0020] Die Emulsionen können in an sich bekannter Weise optisch sensibilisiert werden, z.B.
mit den üblichen Polymethinfarbstoffen, wie Neutrocyaninen, basischen oder sauren
Carbocyaninen, Rhodacyaninen, Hemicyaninen, Styrylfarbstoffen, Oxonolen und ähnlichen.
Derartige Sensibilisatoren sind von F.M. Hamer in «The Cyanine Dyes and related Compounds»,
(1964), beschrieben. Verwiesen sei diesbezüglich insbesondere auf Ullmanns Enzyklopädie
dertechnischen Chemie, 4. Auflage. Band 18, Seiten 431 ff und auf die oben angegebene
Research Disclosure Nr. 17643, Abschnitt IV.
[0021] Zusätzlich zu den erfindungsgemäss zu verwendenden Antischleiermittel können üblicherweise
verwendete Antischleiermittel und Stabilisatoren verwendet werden.
[0022] Als Stabilisatoren sind besonders geeignet Azaindene, vorzugsweise Tetra- oder Pentaazaindene,
insbesondere solche, die mit Hydroxyl- oder Aminogruppen substituiert sind. Derartige
Verbindungen sind z.B. in dem Artikel von Birr, Z. Wiss. Phot. 47, 1952), S. 2-58,
beschrieben. Weitere geeignete Stabilisatoren und Antischleiermittel sind in der oben
angegebenen Research Disclosure Nr. 17643 in Abschnitt IV angegeben.
[0023] Für die erfindungsgemässen Materialien können die üblichen Schichtträger verwendet
werden, z.B. Träger aus Celluloseestern, z.B. Celluloseacetat und aus Polyestern.
Geeignet sind ferner Papierträger, die gegebenenfalls beschichtet sein können z.B.
mit Polyolefinen, insbesondere mit Polyethylen oder Polypropylen. Verwiesen wird diesbezüglich
auf die oben angegebene Research Disclosure Nr. 17643 Abschnitt XVII.
[0024] Als Schutzkolloid bzw. Bindemittel für die Schichten des Aufzeichnungsmaterials sind
die üblichen hydrophilen filmbildenden Mittel geeignet, z.B. Proteine, insbesondere
Gelatine, Alginsäure oder deren Derivate wie Ester, Amide oder Salze, Cellulose-Derivate
wie Carboxymethylcellulose und Cellulosesulfate, Stärke oder deren Derivate oder hydrophile
synthetische Bindemittel wie Polyvinylalkohol, teilweise verseiftes Polyvinylacetat,
Polyvinylpyrrolidon und andere. Die Schichten können im Gemisch mit den hydrophilen
Bindemitteln auch andere synthetische Bindemittel in gelöster oder dispergierter Form
enthalten wie Homo-oder Copolymerisate von Acryl- oder Methacrylsäure oder deren Derivaten
wie Erstern, Amiden oder Nitrilen, ferner Vinylpolymerisate wie Vinylester oder Vinylether.
Verwiesen wird weiterhin auf die in der oben angegebenen Research Disclosure 17643
in Abschnitt IX angegebenen Bindemittel.
[0025] Die Schichten des fotografischen Materials können in der üblichen Weise gehärtet
sein, beispielsweise mit Formaldehyd, mit Härtern des Epoxidtyps, des heterocyclischen
Ethylenimins und des Acryloyltyps. Weiterhin ist es auch möglich, die Schichten gemäss
dem Verfahren der deutschen Offenlegungsschrift 2 218 009 zu härten, um farbfotografische
Materialien zu erzielen, die für eine Hochtemperaturverarbeitung geeignet sind. Es
ist ferner möglich, die fotografischen Schichten bzw. die farbfotografischen Mehrschichtenmaterialien
mit Härtern der Diazin-, Triazin-oder 1,2-Dihydrochinolin-Reihe zu härten oder mit
Härtern vom Vinylsulfon-Typ.
[0026] Weitere geeignete Härter sind beispielsweise angegeben in der oben angegebenen Research
Disclosure 17643 in Abschnitt XI.
[0027] Weitere geeignete Zusätze werden in der Research Disclosure 17643 und in «Product
Licnsing Index» von Dezember 1971, Seiten 107-110 angegeben.
[0028] Geeignete Farbentwicklersubstanzen für das erfindungsgemässe Material sind insbesondere
solche vom p-Phenylendiamintyp, z.B. 4-Amino-N,N-diethyl-anilinhydrochlorid; 4-Amino-3-methyl-N-ethyl--N-ß-(methansulfonamido)-ethylanilinsulfathydrat;
4-Amino-3-methyl-N-ethyl-N-ß-hydroxy-ethyl-ani- linsulfat; 4-Amino-N-ethyl-N-(2-methoxyethyl)-m--toluidin-di-p-toluolsulfonsäure
und N-Ethyl-N-ß-hydroxyethyl-p-phenylendiamin.
[0029] Weitere brauchbare Farbentwickler sind beispielsweise beschrieben in J. Amer. Chem.
Soc. 73, 3100 (1951) und in G. Haist, Modern Photogra
phic Processing, 1979, John Wiley and Sons, New York, Seiten 545 ff.
[0030] Nach der Farbentwicklung wird das Material üblicherweise gebleicht und fixiert. Bleichung
und Fixierung können getrennt voneinander oder auch zusammen durchgeführt werden.
Als Bleichmittel können die üblichen Verbindungen verwendet werden, z.B. Fell-Salze
und Fe
3+-Komplexsalze wie Ferricyanide, Dichromate, wasserlösliche Kobaltkomplexe usw. Besonders
bevorzugt sind Eisen-III-Komplexe von Aminopolycarbonsäuren, insbesondere z.B. Ethylendiamintetraessigsäure,
Nitrilotriessigsäure, lminodiessigsäure, N-Hydroxyethylethylendiamintriessigsäure,
Alkyliminodicarbonsäuren und von entsprechenden Phosphonsäuren. Geeignet als Bleichmittel
sind weiterhin Persulfate.
Beispiel 1
[0031] Auf einen mit einer Lichthofschutzschicht und einer Haftschicht versehenen Cellulosetriacetatträger
werden nacheinander die im folgenden angegebenen Schichten aufgetragen. Angegebene
Mengenangaben beziehen sich jeweils auf 1 m
2. Der Silberauftrag wird durch die Angabe der äquimolaren Mengen Silbernitrat ausgewiesen:
1. Rotempfindliche Schicht geringer Empfindlichkeit
[0032] Die Schicht enthält eine Silberbromidjodidemulsion (6 Mol % Silberjodid), einen Blaugrünkuppler,
einen DIR-Kuppler sowie einen Maskenkuppler. Silberauftrag: 3,4 g.
2. Rotempfindliche Schicht hoher Empfindlichkeit
[0033] Die Schicht enthält eine Silberbromidjodidemulsion mit 10 Mol % Silberjodid sowie
einen Blaugrünkuppler. Silberauftrag: 2,2 g.
3. Zwischenschicht
[0034] Die Zwischenschicht enthält 0,7 g Gelatine, 0,09 g eines darin dispergierten Fängers
für Entwickleroxidationsprodukte der folgenden Formel:
4. Grünempfindliche Schicht geringer Empfindlichkeit
[0035] Die Schicht enthält eine Silberbromidjodidemulsion (6 Mol % Silberjodid) sowie einen
Purpurkuppler vom Pyrazolontyp, einen DIR-Kuppler und einen Gelbmaskenkuppler. Silberauftrag:
2,2 g.
5. Grünempfindliche Schicht hoher Empfindlichkeit
[0036] Die Schicht enthält eine Silberbromidjodidemulsion (10 Mol % Silberjodid) sowie einen
darin dispergierten Purpurkuppler vom Pyrazolontyp.
6. Zwischenschicht
[0037] Die Zwischeschicht enthält 0, 5 g Gelatine und darin dispergiert den unter Schicht
3 angegebenen Fänger für Entwickleroxidationsprodukte sowie gegebenenfalls die in
der folgenden Tabelle 2 angegebenen Antischleiermittel.
7. Gelbfilterschicht
[0038] Die Gelbfilterschicht enthält kolloidales Silber. Dichte: 0,7.
8. Blauempfindliche Schicht niedriger Empfindlichkeit
[0039] Die Schicht enthält eine Silberbromidjodidemulsion (5 Mol % Silberjodid) und darin
dispergiert eine Abmischung von Gelbkupplern vom Benzoylacetanilid-Typ.
9. Blauempfindliche Schicht hoher Empfindlichkeit
[0040] Die Schicht enthält eine blauempfindliche Schicht mit 6 Mol % Silberjodid sowie eine
Mischung der unter Schicht 8 angegebenen Gelbkuppler.
10. UV-Absorberschicht
[0041] Die Schicht enthält in Gelatine dispergiert 0,8 g eines UV-Absorbers vom Benzotriazol-Typ.
11. Deckschicht
[0042] Die Deckschicht besteht aus gehärteter Gelatine.
[0043] Proben derart aufgebauter Materialien werden hinter einem Stufenkeil belichtet und
einer üblichen Farbnegativverarbeitung, wie sie beschrieben wurde in British Journal
of Photography, 1974, Seite 597, unterworfen.
[0044] Vor der Auswertung wurden die Proben zur Überprüfung der Lagerstabilität folgenden
Lagerbedingungen A ausgesetzt: 7 Tage Lagerung bei einer Temperatur von 35% °C, 90%
relativer Feuchtigkeit und unter Lichtausschluss.
[0045] Verglichen wurden die so erhaltenen Werte mit den Werten die erhalten wurden nach
einer Lagerung unter normalen Bedingungen B: 7 Tage Lagerung bei einer Temperatur
von 20°C und 60% relativer Feuchtigkeit. Aus folgender Tabelle 2 sind die Veränderungen
infolge der Lagerung unter den Bedingungen A verglichen mit der Lagerung B angegeben
(jeweils Empfindlichkeits- bzw. Schleierdifferenz B-A):
[0046] Es ist deutlich zu sehen, dass bei Zusatz der erfindungsgemäss zu verwendenden Verbindungen
1 bis 7 ein deutlich geringerer Empfindlichkeitsverlust und eine deutlich geringere
Schleierzunahme auftritt als bei Abwesenheit dieser Verbindungen.
Beispiel 2
[0047] Gemäss dem in Beispiel 1 angegebenen allgemeinen Aufbauschema wurden fünf verschiedene
Aufbauten bis Q hergestellt, die sich dadurch unterschieden, dass in der unter 6.
angegebenen Zwischenschicht zwischen der Gelbfilterschicht und der grünempfindlichen
Schicht hoher Empfindlichkeit die in folgender Tabelle 3 angegebenen Verbindungen
zugesetzt wurden.
[0048]
[0049] Aus Beispiel 2 ist zu ersehen, dass mit zunehmender Menge der erfindungsgemäss zu
verwendenden Verbindungen die bei Lagerung A auftretende Schleierzunahme abnimmt.
Beispiel 3
[0050] Es wird ein Aufzeichnungsmaterial gemäss Beispiel 1, Aufbau A hergestellt, wobei
aber in die Haftschicht zwischen der Lichthofschutzschicht aus kolloidalem Silber
und der rotempfindlichen Schicht geringer Empfindlichkeit die in folgender Tabelle
4 angegebenen erfindungsgemäss zu verwendenden Verbindungen eingebracht wurden. Das
Material wird wie in Beispiel 1 beschrieben unter den Lagerungsbedingungen A und B
gelagert, belichtet und dann wie in Beispiel 1 angegeben entwickelt.
[0051] Aus den Ergebnissen der Tabelle 4 lässt sich ersehen, dass durch Einlagerung einer
erfindungsgemäss zu verwendenden Verbindung in die Haftschicht eine deutliche Schleierstabilität
im Blaugrün-Schichtpaket zu verzeichnen ist sowie geringerer Empfindlichkeitsrückgang.
1. Farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial mit wenigstens einer lichtempfindlichen
Silberhalogenidemulsionsschicht, wenigstens einer Schicht, die kolloidales Silber
enthält, und wenigstens einer zwischen diesen Schichten angeordneten silberfreien
Schicht, dadurch gekennzeichnet, dass in der silberfreien Schicht wenigstens ein Antischleiermittel
folgender Formel enthalten ist
worin bedeuten
R1 Wasserstoff oder einen gegebenenfalls substituierten aliphatischen Rest mit 1 bis
6 C-Atomen
R2 einen n-wertigen gegebenenfalls substituierten alpihatischen Rest mit 4 bis 17 C-Atomen,
wenn n für 1 steht und mit 2 bis 17 C-Atomen, wenn n für 2 steht
m 0 oder 1
n 1 oder 2
M Wasserstoff, ein Alkalimetallatom oder eine Ammoniumgruppe
Ar einen zweiwertigen, gegebenenfalls sustituierten aromatischen Rest
Het einen zweiwertigen heterocyclischen Rest, der wenigstens ein N-Atom enthält und
der gegebenenfalls substituiert sein kann.
2. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Antischleiermittel folgender
Formel entspricht
worin die Substituenten die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung haben.
3. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, das wenigstens ein Farbkuppler
enthalten ist.
4. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine blauempfindliche,
wenigstens eine grünempfindliche und wenigstens eine rotempfindliche Schicht enthalten
ist, dass die kolloidales Silber enthaltende Schicht eine Gelbfilterschicht ist und
dass die silberfreie Schicht zwischen der Gelbfilterschicht und einer grün- oder rotempfindlichen
Schicht angeordnet ist.
5. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Material wenigstens
eine blau-, grün- und rotempfindliche Schicht und eine Antihalationsschicht aus kolloidalem
Silber enthält und dass die silberfreie Schicht zwischen der Antihalationsschicht
und den übrigen Schichten angeordnet ist.
6. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung der Formel
1 in einer Menge von 10-2 - 10-8 Mol/m2 enthalten ist.
7. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung der Formel
in einer Menge von 10-4 - 10-6 Mol/m2 enthalten ist.
8. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine lichtempfindliche
Silberhalogenidemulsionsschicht in wenigstens zwei Teilschichten unterschiedlicher
Empfindlichkeit aufgespalten ist.
9. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Silberhalogenid der
lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht zu 0 bis 10 Mol % aus Silberiodid,
zu 0 bis 10 Mol % aus Silberchlorid und zu 0 bis 100 Mol % aus Silberbromid besteht,
wobei sich die Summe dieser Anteile zu 100% ergänzt.
10. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht
als Silberhalogenid überwiegend Silberbromid enthält.
1. A colour-photographic recording material which has at least one photosensitive
silver halide emulsion layer, at least one layer which contains colloidal silver and
at least one silver-free layer positioned between these layers, characterised in that
the silver-free layer contains at least one anti-foggant corresponding to the following
formula:
wherein
R1 represents hydrogen or an optionally substituted aliphatic radical having from 1
to 6 carbon atoms,
R2 represente an n-valent, optionally substituted aliphatic radical having from 4 to
17 carbon atoms when n represents 1, and having from 2 to 17 carbon atoms when n represents
2,
m represents 0 or 1,
n represents 1 or 2,
M represents hydrogen, an alkali metal atom or an ammonium group,
Ar represents a bivalent optionally substituted aromatic radical,
Het represents a bivalent heterocyclic radical containing at least one N-atom and
which may be substituted.
2. A material according to claim 1, characterised in that the anti-foggant corresponds
to the following formula
wherein the substituents are defined as in claim 1.
3. A material according to claim 1, characterised in that it contains at least one
colour coupler.
4. A material according to claim 1, characterised in that it contains at least one
blue-sensitive layer, at least one green-sensitive layer and at least one red-sensitive
layer, the layer containing colloidal silver is a yellow filter layer, and the silver-free
layer is positioned between the yellow filter layer and a green-sensitive layer or
a red-sensitive layer.
5. A material according to claim 1, characterised in that it contains at least one
blue-, green- and red-sensitive layer and an anti-halation layer consisting of colloidal
silver, and the silver-free layer is positioned between the anti-halation and the
other layers.
6. A material according to claim 1, characterised in that it contains the compound
corresponding to formula I in a quantity of from 10-2 to 10-8 mol/mz.
7. A material according to claim 1, characterised in that it contains the compound
corresponding to formula I in a quantity of from 10-4 to 10-6 mol/m2.
8. A material according to claim 1, characterised in that at least one photosensitive
silver halide emulsion layer is divided into at least two partial layers which differ
in sensitivity.
9. A material according to claim 1, characterised in that the silver halide of the
photosensitive silver halide emulsion layer consists of 0-10 mol % of silver iodide,
0-10 mol % of silver chloride and 0-100 mol % of silver bromide, the total of these
proportions amounting to 100%. -
10. A material according to claim 1, characterised in that the photosensitive silver
halide emulsion layer mainly contains silver bromide as silver halide.
1. Matériau d'enregistrement de photographie en couleurs comportant au moins une couche
d'émulsion photosensible d'halogénure d'argent, au moins une couche contenant de l'argent
colloïdal, ainsi qu'au moins une couche exempte d'argent disposée entre ces couches,
caractérisé en ce que la couche exempte d'argent contient au moins un agent antivoile
répondant à la formule suivante:
dans laquelle
R1 représente un atome d'hydrogène ou un radical aliphatique éventuellement substitué
et contenant 1 à 6 atomes de carbone,
R2 représente un radical aliphatique n-valent éventuellement substitué contenant 4 à
17 atomes de carbone, lorsque n représente 1, et 2 à 17 atomes de carbone, lorsque
n représente 2,
m représente 0 ou 1,
n représente 1 ou 2,
M représente un atome d'hydrogène, un atome d'un métal alcalin ou un groupe ammonium,
Ar représente un radical aromatique bivalent éventuellement substitué,
Het représente un radical hétérocyclile bivalent contenant au moins un atome de N
et pouvant éventuellement être substitué.
2. Matériau selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'agent antivoile répond
à la formule suivante:
dans laquelle les substituants ont les significations indiquées dans la revendication
1.
3. Matériau selon la revendication 1, caracrérisé en ce qu'il contient au moins un
copulant chromogène.
4. Matériau selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'il contient au moins une
couche sensible au bleu, au moins une couche sensible au vert et au moins une couche
sensible au rouge, en ce que la couche contenant de l'argent colloïdal est une couche
filtrante jaune et en ce que la couche exempte d'argent est disposée entre le couche
filtrante jaune et une couche sensible au vert ou au rouge.
5. Matériau selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'il contient au moins une
couche sensible au bleu, une couche sensible au vert et une couche sensible au rouge,
ainsi qu'une couche antihalo constituée d'argent colloïdal, tandis que la couche exempte
d'argent est disposée entre la couche antihalo et les autres couches.
6. Matériau selon la revendication 1, caractérisé en ce que le composé de formule
est contenu en une quantité de 10-2 à 10-8 mole/m2.
7. Matériau selon la revendication 1, caracrérisé en ce que le composé de formule
est contenu en une quantité de 10-4 à 10-6 mole/m2.
8. Matériau selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'au moins une couche d'émulsion
photosensible d'halogénure d'argent est divisée en au moins deux couches partielles
de sensibilité différente.
9. Matériau selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'halogénure d'argent
de la couche d'émulsion photosensible d'halogénure d'argent est constitué de 0 à 10%
molaires d'iodure d'argent, de 0 à 10% molaires de chlorure d'argent et de 0 à 100%
molaires de bromure d'argent, la somme de ces fractions se complétant à 100%.
10. Matériau selon la revendication 1, caractérisé en ce que la couche d'émulsion
photosensible à l'halogénure d'argent contient principalement, comme halogénure d'argent,
du bromure d'argent.