(19)
(11) EP 0 163 667 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
20.04.1988  Patentblatt  1988/16

(21) Anmeldenummer: 84904081.1

(22) Anmeldetag:  15.11.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65B 13/10
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/CH8400/181
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 8502/161 (23.05.1985 Gazette  1985/12)

(54)

VORRICHTUNG ZUM UMWICKELN EINES STAPELS

MACHINE FOR WRAPPING A PILE WITH A STRIP

MACHINE POUR ENTOURER UN EMPILEMENT D'UNE BANDE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB NL SE

(30) Priorität: 15.11.1983 CH 6125/83

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
11.12.1985  Patentblatt  1985/50

(73) Patentinhaber: PETER BORN AG
4800 Zofingen (CH)

(72) Erfinder:
  • BORN, Peter
    CH-4800 Zofingen (CH)

(74) Vertreter: Kerr, Andrew 
A. Kerr AG Finkelerweg 44 Postfach 444
CH-4144 Arlesheim BL
CH-4144 Arlesheim BL (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-A- 2 847 523
US-A- 4 109 445
DE-B- 1 086 623
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum ein-oder mehrfachen Herumwickeln eines Bandes um einen während des Wickelvorgangs relativ zur Vorrichtung ortsfesten Stapel oder dergleichen, mit einer den Stapel umkreisenden Wickelvorrichtung zur Zuführung des Bandes, die einen an einer vertikalen Antriebswelle befestigten, horizontalen und an seinem äusseren Ende mit einem vertikal nach unten gerichteten Schenkel versehenen Wikkelarm aufweist. Die Bezeichnung «Band» wird für den Zweck dieser Beschreibung in einem weiteren Sinne verwendet und soll Bänder unterschiedlicher Breite einschliesslich breiter Streifen und Bahnen aus Gewebe, Geflecht, Folien usw. umfassen.

    [0002] Aus der US-Patentschrift Nr. 4109445 ist eine derartige Vorrichtung bekannt, mit der palettierte Güter mit Kunststoffolie umwickelt werden können. Diese Vorrichtung besitzt einen über der Palette kreisend angetriebenen, horizontalen Arm, der an seinem äusseren Ende senkrecht nach unten abgewinkelt ist und an diesem vertikalen Teil eine Folienabrollspule trägt, die in der Höhe verstellbar ist. Die Folienabrollspule umkreist die Güter auf der Palette und umwickelt sie infolge gleichmässiger Höhenverstellung spiralförmig mit Folienstreifen.

    [0003] Die Folienabrollspule und der im vertikalen Teil des Arms untergebrachte Mechanismus zur Höhenverstellung der Spule sind, wie in der US-PS-4109445 angegeben, so schwer, dass zusätzlich Abstützungen des Arms vorgesehen werden müssen. Dies ist ein Nachteil, da die ohnehin aufwendige Konstruktion dadurch kompliziert und verteuert wird. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass für die Herumführung der ganzen Spule um die Palette verhältnismässig viel Platz benötigt wird. Des weiteren fehlt der Vorrichtung auch eine Möglichkeit zum Befestigen des Endes des Folienstreifens, so dass hier offenbar noch manuelle Massnahmen erforderlich sind. Schliesslich ist die Vorrichtung speziell zur Umwicklung mit relativ breiten Folienbahnen ausgelegt und ist für schmale Bänder, wie sie zu Befestigungszwecken dienen, nicht zuletzt auch wegen der fehlenden Möglichkeit zum Festhalten und -legen der Bandenden, nicht gut geeignet.

    [0004] Aus DE-A-2847523 ist eine Maschine zum Umschnüren von Packstücken bekannt, die mit einem das Packstück umkreisenden und das Umschnürungsmittel um das Packstück herumlegenden Arm versehen ist. Mit dieser Maschine ist lediglich das ein- oder mehrmalige Umschnüren in jweils einer Umschnürungsmittellage möglich, d. h. die das Packstück umgebenden Schlingen definieren eine Ebene, in der auch die Verbindungsstelle (Knoten usw.) liegt. Vor dem Anlegen einer weiteren Lage ist jeweils die vorhergehende fertigzustellen. Diese Maschine ist somit gattungsfremd.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Umwicklungsvorrichtung zu schaffen, die keinen der Nachteile der bekannten Maschinen aufweist und die insbesondere auch zum Umwickeln von Stapeln mit einfach oder kreuzweise spiralig herumgelegten Folienbändern zum Zweck der Sicherung von Stapeln geeignet ist.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.

    [0007] Die Erfindung betrifft daher eine Vorrichtung zum ein- oder mehrfachen Herumwickeln eines Bandes um einen während des Wickelvorgangs relativ zur Vorrichtung ortsfesten Stapels oder dergleichen mit einer den Stapel umkreisenden Wickelvorrichtung zur Zuführung des Bandes, die einen an einer vertikalen Antriebswelle befestigten, horizontalen und an seinem äusseren Ende mit einem vertikal nach unten gerichteten Schenkel versehenen Wickelarm aufweist, gekennzeichnet durch im Wickelarm (21) angeordnete Bandführungsmittel (23) und eine oberhalb der Antriebswelle angeordnete Bandvorratsspule, eine Bandverbindungseinrichtung (4) zum Verbinden und Abtrennen des Bandes und eine Hubvorrichtung (5), die mit dem Wickelarm (21) derart zusammenwirkt, dass der Wickelarm während des Wickelvorgangs kontinuierlich höhenverstellbar ist.

    [0008] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Ansicht einer Vorrichtung zum Umwickeln von gestapelten Gütern auf Paletten, teilweise im Schnitt;

    Fig. 2 eine Seitenansicht, und

    Fig. 3 einen Grundriss derselben Vorrichtung;

    Fig. 4 eine horizontale, ringförmige Bandanordnung;

    Fig. 5 eine gekreuzte Bandanordnung, und

    Fig. 6 eine Ausführungsform der Vorrichtung mit einer Variante der Anbringung der Bandvor- ratsspule.



    [0009] Die dargestellte Maschine weist einen Ständer 1 auf, durch welchen ein Palettenförderer 2 führt. Auf diesem liegt die mit gestapelten Gütern beladene Palette 29 (Fig. 1).

    [0010] Am Städer 1, auf derselben Seite des Palettenförderers 2, sind ein oberer Schlitten 5 als Teil einer Wickelvorrichtung 3 und ein unterer Schlitten 6 als Teil einer Bandverbindungseinrichtung 4 an zwei vertikalen Schlitten 7 verstellbar geführt (Fig. 1 und 2). Beide Schlitten 5, 6 hängen an separaten Kettenzügen 8, 9 als Hubvorrichtungen.

    [0011] Der Kettenzug 8 für den oberen Schlitten 5 weist oben ein Antriebskettenrad 10 und unten eine Kettenrolle 11 auf (Fig. 2). Der Kettenzug 9 für den unteren Schlitten 6 ist oben mit einem Antriebskettenrad 1 und mit einer Kettenrolle 13 versehen.

    [0012] Der Antrieb für beide Antriebskettenräder 10, 12 ist in einem Gehäuse 14 (Fig. 1) am Ständer 1 untergebracht und drehzahlregulierbar. Die beiden Kettenzüge können wahlweise synchron angetrieben werden oder der Kettenzug 8 für den oberen Schlitten 5 der Wickelvorrichtung 3 kann angetrieben werden, während der Kettenzug 9 für den unteren Schlitten 6 der Bandverbindungseinrichtung 4 ausgekuppelt und blockiert sein kann.

    [0013] Der obere Schlitten 5 weist einen längeren Auslegerarm 15 auf. An diesem ist eine vertikalachsige Hohlwelle 16 gelagert, die von einem Motorgetriebe 17 über eine Kette 18 in Drehung gebracht werden kann. Die Hohlwelle 16 liegt in der vertikalen Mittelachse der Güter 28 und ist oben mit einer mitdrehenden Spule 19 für das Band 20 verbunden, das im vorliegenden Fall z. B. 1 bis 5 cm breit ist. Am unteren Ende der Hohlwelle 16 ist ein Wickelarm 21, 22 drehfest montiert, welcher an seinem äusseren Ende senkrecht nach unten abgewickelt ist. Der horizontale Teil 21 des Wickelarms 21 und sein vertikaler Teil 22 sind so ausgebildet, dass das Band 20 von der Spule 19 durch die Hohlwelle 16 über Umlenkrollen 23 durch den horizontalen Teil 21 und den vertikalen Teil 22 gelangen kann. Am unteren Ende des vertikalen Teils 22 ist ebenfalls eine Umlenkrolle 23 vorgesehen. Von dieser führt das freie Band 20 mit seinem Ende an eine Vorrichtung 24 der Bandverbindungseinrichtung 4 zum Festhalten, Verbinden und Trennen desselben. Die Vorrichtung 24 ist an einem kürzeren Auslegerarm 25 des unteren Schlittens 6 angebracht.

    [0014] Sobald die vertikale Mittelachse der beladenen Palette 29 unter die Hohlwelle 16 vorgeschoben ist, werden die Schlitten 5, 6 in die in Fig. 1 gezeigte Stellung gebracht und die Hohlwelle 16 mit dem Wickelarm 21, 22 in Drehung versetzt, so dass das Band 20 in der gewünschten Höhe über der Palette 29 mindestens eine horizontale Schlinge 26 bildet (Fig. 1, 4). Dabei dreht der vertikale Teil 22 des Wickelarms in Gegenuhrzeigerrichtung (Fig. 3) um die beladene Palette 29.

    [0015] Die Bandenden werden an einer Flachseite der Güter 28 verbunden, damit das Band über die Kanten der Güter 28 immer in der ganzen Breite aufliegt. Über die unterste horizontale Schlinge 26 können parallele Schlingen gelegt werden, wofür die beiden Schlitten 5, 6 synchron verstellt werden. Es können auch mehrere Lagen des Bandes 20 zu einer Schlinge 26 übereinander gebracht werden, wobei eine Vorrichtung das Band vom Greifer abweist.

    [0016] Sollen Schlingen 27 kreuzweise gezogen werden (Fig. 5), so wird nach den Lagen der untersten horizontalen Schlinge das untere Ende des vertikalen Teils 22 während des Umlaufens an das obere Ende der gestapelten Güter 3 verschoben und dort wieder eine horizontale Schlinge gelegt. Anschliessend wird der Schlitten 5 mit dem unteren Ende des kreisenden vertikalen Teils 22 wieder nach unten verschoben, so dass sich die nach oben laufenden Schlingen mit den nach unten laufenden Schlingen kreuzen. Erst nach dem Anbringen der untersten horizontalen Schlinge werden die Enden des Bandes miteinander verbunden. Die untere und die obere Umschlingung der gestapelten Güter 28 ist innerhalb des Hubbereichs frei wählbar, ebenso die Steigung der Wikkelschraube. Die Verbindung der Enden des Bandes 20 ist so gesteuert, dass sie nur bei entsprechender Lage der Wickelebene erfolgen kann.

    [0017] Für die Höhenverstellung der Schlitten 5, 6 können, statt Kettenzügen, auch Gewindespindeln sowie hydraulische oder pneumatische Hubvorrichtungen vorgesehen sein.

    [0018] Bei der in Fig. 6 gezeigten Ausführungsform ist die Bandvorratsspule 19 an einer Verlängerung des horizontalen Teils 21 des Wickelarms angebracht anstatt über der Welle 16. Auf diese Weise muss die Bandführung nicht durch die Hohlwelle erfolgen, sondern erfolgt direkt in den horizontalen Teil 21 des Wickelarms und ist damit einfacher. Ausserdem steht dann die Hohlwelle 16 zur fakultativen Anbringung einer Zusatzvorrichtung, z. B. einer Presse (nicht gezeigt) zur Verfügung. Im Vergleich zu der vorher beschriebenen Ausführungsform ist dafür eine grössere Distanz zwischen Ausleger und dem Stapel erforderlich.

    [0019] Bei einer weiteren, in der Zeichnung nicht gezeigten Ausführungsform der Erfindung ist nicht nur die gesamte Wickelvorrichtung höhenverstellbar, sondern der vertikale Teil 22 des Wickelarms ist teleskopisch in der Länge verstellbar. Dadurch kann die Höhenverstellung teilweise oder ganz durch diese Längsverstellung vorgenommen werden. Die teleskopische Längsverstellung kann in an sich bekannter Weise mittels Gewindespindel oder dergl. erfolgen. Durch diese zweifache Höhenverstellbarkeit bei der Wickelvorrichtung 3 erhält man zusätzliche Flexibilität. Gemäss einer anderen Ausführungsform erfolgt die Höhenverstellung der Wickelvorrichtung 3 ausschliesslich durch die teleskopische Längenänderung des vertikalen Teils 22, so dass auf die Hubvorrichtung verzichtet wird.

    [0020] Zur Verbindung der Bandenden kommen verschiedene, an sich bekannte Verfahren, wie Verklammern, Verleimen oder Verschweissen an einer Flachseite des Stapels in Frage. Dafür geeignete Vorrichtungen sind bekannt.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum ein- oder mehrfachen Herumwickeln eines Bandes (20) um einen während des Wickelvorgangs relativ zur Vorrichtung ortsfesten Stapel (28) oder dergleichen, mit einer den Stapel umkreisenden Wickelvorrichtung (3) zur Zuführung des Bandes, die einen an einer vertikalen Antriebswelle befestigten, horizontalen und an seinem äusseren Ende mit einem vertikal nach unten gerichteten Schenkel versehenen Wickelarm aufweist, gekennzeichnet durch im Wickelarm (21) angeordnete Bandführungsmittel (23) und eine am horizontalen Teil des Wickelarmes (21) in einer festen Höhe angeordnete Bandvorratsspule, eine Bandverbindungseinrichtung (4) zum Verbinden und Abtrennen des Bandes und eine Hubvorrichtung (5), die mit dem Wickelarm (21) derart zusammenwirkt, dass der Wickelarm während des Wickelvorgangs kontinuierlich höhenverstellbar ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite Hubvorrichtung (6) vorhanden ist, die mit der Bandverbindungseinrichtung (4) zusammenwirkt, derart, dass die Bandverbindungseinrichtung unabhängig von der Wickelvorrichtung (3) höhenverstellbar ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubvorrichtungen (5, 6) miteinander koppelbar sind, um ein synchrones Zusammenwirken zu ermöglichen.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubvorrichtung (5) der Wickelvorrichtung (3) eine Geschwindigkeitssteuerung aufweist.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubvorrichtungen aus Schlitten (5, 6) gebildet sind, die an vertikalen Schienen (7) eines Ständers (1) laufen und an einem Kettenantrieb (8-13) hängen.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des vertikalen Schenkels (22) des Wickelarms (21) teleskopisch verstellbar ist.
     


    Claims

    1.
     


    Revendications

    1.
     




    Zeichnung