[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum ein-oder mehrfachen Herumwickeln eines
Bandes um einen während des Wickelvorgangs relativ zur Vorrichtung ortsfesten Stapel
oder dergleichen, mit einer den Stapel umkreisenden Wickelvorrichtung zur Zuführung
des Bandes, die einen an einer vertikalen Antriebswelle befestigten, horizontalen
und an seinem äusseren Ende mit einem vertikal nach unten gerichteten Schenkel versehenen
Wikkelarm aufweist. Die Bezeichnung «Band» wird für den Zweck dieser Beschreibung
in einem weiteren Sinne verwendet und soll Bänder unterschiedlicher Breite einschliesslich
breiter Streifen und Bahnen aus Gewebe, Geflecht, Folien usw. umfassen.
[0002] Aus der US-Patentschrift Nr. 4109445 ist eine derartige Vorrichtung bekannt, mit
der palettierte Güter mit Kunststoffolie umwickelt werden können. Diese Vorrichtung
besitzt einen über der Palette kreisend angetriebenen, horizontalen Arm, der an seinem
äusseren Ende senkrecht nach unten abgewinkelt ist und an diesem vertikalen Teil eine
Folienabrollspule trägt, die in der Höhe verstellbar ist. Die Folienabrollspule umkreist
die Güter auf der Palette und umwickelt sie infolge gleichmässiger Höhenverstellung
spiralförmig mit Folienstreifen.
[0003] Die Folienabrollspule und der im vertikalen Teil des Arms untergebrachte Mechanismus
zur Höhenverstellung der Spule sind, wie in der US-PS-4109445 angegeben, so schwer,
dass zusätzlich Abstützungen des Arms vorgesehen werden müssen. Dies ist ein Nachteil,
da die ohnehin aufwendige Konstruktion dadurch kompliziert und verteuert wird. Ein
weiterer Nachteil besteht darin, dass für die Herumführung der ganzen Spule um die
Palette verhältnismässig viel Platz benötigt wird. Des weiteren fehlt der Vorrichtung
auch eine Möglichkeit zum Befestigen des Endes des Folienstreifens, so dass hier offenbar
noch manuelle Massnahmen erforderlich sind. Schliesslich ist die Vorrichtung speziell
zur Umwicklung mit relativ breiten Folienbahnen ausgelegt und ist für schmale Bänder,
wie sie zu Befestigungszwecken dienen, nicht zuletzt auch wegen der fehlenden Möglichkeit
zum Festhalten und -legen der Bandenden, nicht gut geeignet.
[0004] Aus DE-A-2847523 ist eine Maschine zum Umschnüren von Packstücken bekannt, die mit
einem das Packstück umkreisenden und das Umschnürungsmittel um das Packstück herumlegenden
Arm versehen ist. Mit dieser Maschine ist lediglich das ein- oder mehrmalige Umschnüren
in jweils einer Umschnürungsmittellage möglich, d. h. die das Packstück umgebenden
Schlingen definieren eine Ebene, in der auch die Verbindungsstelle (Knoten usw.) liegt.
Vor dem Anlegen einer weiteren Lage ist jeweils die vorhergehende fertigzustellen.
Diese Maschine ist somit gattungsfremd.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Umwicklungsvorrichtung zu schaffen,
die keinen der Nachteile der bekannten Maschinen aufweist und die insbesondere auch
zum Umwickeln von Stapeln mit einfach oder kreuzweise spiralig herumgelegten Folienbändern
zum Zweck der Sicherung von Stapeln geeignet ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils
von Anspruch 1 gelöst.
[0007] Die Erfindung betrifft daher eine Vorrichtung zum ein- oder mehrfachen Herumwickeln
eines Bandes um einen während des Wickelvorgangs relativ zur Vorrichtung ortsfesten
Stapels oder dergleichen mit einer den Stapel umkreisenden Wickelvorrichtung zur Zuführung
des Bandes, die einen an einer vertikalen Antriebswelle befestigten, horizontalen
und an seinem äusseren Ende mit einem vertikal nach unten gerichteten Schenkel versehenen
Wickelarm aufweist, gekennzeichnet durch im Wickelarm (21) angeordnete Bandführungsmittel
(23) und eine oberhalb der Antriebswelle angeordnete Bandvorratsspule, eine Bandverbindungseinrichtung
(4) zum Verbinden und Abtrennen des Bandes und eine Hubvorrichtung (5), die mit dem
Wickelarm (21) derart zusammenwirkt, dass der Wickelarm während des Wickelvorgangs
kontinuierlich höhenverstellbar ist.
[0008] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht einer Vorrichtung zum Umwickeln von gestapelten Gütern auf Paletten,
teilweise im Schnitt;
Fig. 2 eine Seitenansicht, und
Fig. 3 einen Grundriss derselben Vorrichtung;
Fig. 4 eine horizontale, ringförmige Bandanordnung;
Fig. 5 eine gekreuzte Bandanordnung, und
Fig. 6 eine Ausführungsform der Vorrichtung mit einer Variante der Anbringung der
Bandvor- ratsspule.
[0009] Die dargestellte Maschine weist einen Ständer 1 auf, durch welchen ein Palettenförderer
2 führt. Auf diesem liegt die mit gestapelten Gütern beladene Palette 29 (Fig. 1).
[0010] Am Städer 1, auf derselben Seite des Palettenförderers 2, sind ein oberer Schlitten
5 als Teil einer Wickelvorrichtung 3 und ein unterer Schlitten 6 als Teil einer Bandverbindungseinrichtung
4 an zwei vertikalen Schlitten 7 verstellbar geführt (Fig. 1 und 2). Beide Schlitten
5, 6 hängen an separaten Kettenzügen 8, 9 als Hubvorrichtungen.
[0011] Der Kettenzug 8 für den oberen Schlitten 5 weist oben ein Antriebskettenrad 10 und
unten eine Kettenrolle 11 auf (Fig. 2). Der Kettenzug 9 für den unteren Schlitten
6 ist oben mit einem Antriebskettenrad 1 und mit einer Kettenrolle 13 versehen.
[0012] Der Antrieb für beide Antriebskettenräder 10, 12 ist in einem Gehäuse 14 (Fig. 1)
am Ständer 1 untergebracht und drehzahlregulierbar. Die beiden Kettenzüge können wahlweise
synchron angetrieben werden oder der Kettenzug 8 für den oberen Schlitten 5 der Wickelvorrichtung
3 kann angetrieben werden, während der Kettenzug 9 für den unteren Schlitten 6 der
Bandverbindungseinrichtung 4 ausgekuppelt und blockiert sein kann.
[0013] Der obere Schlitten 5 weist einen längeren Auslegerarm 15 auf. An diesem ist eine
vertikalachsige Hohlwelle 16 gelagert, die von einem Motorgetriebe 17 über eine Kette
18 in Drehung gebracht werden kann. Die Hohlwelle 16 liegt in der vertikalen Mittelachse
der Güter 28 und ist oben mit einer mitdrehenden Spule 19 für das Band 20 verbunden,
das im vorliegenden Fall z. B. 1 bis 5 cm breit ist. Am unteren Ende der Hohlwelle
16 ist ein Wickelarm 21, 22 drehfest montiert, welcher an seinem äusseren Ende senkrecht
nach unten abgewickelt ist. Der horizontale Teil 21 des Wickelarms 21 und sein vertikaler
Teil 22 sind so ausgebildet, dass das Band 20 von der Spule 19 durch die Hohlwelle
16 über Umlenkrollen 23 durch den horizontalen Teil 21 und den vertikalen Teil 22
gelangen kann. Am unteren Ende des vertikalen Teils 22 ist ebenfalls eine Umlenkrolle
23 vorgesehen. Von dieser führt das freie Band 20 mit seinem Ende an eine Vorrichtung
24 der Bandverbindungseinrichtung 4 zum Festhalten, Verbinden und Trennen desselben.
Die Vorrichtung 24 ist an einem kürzeren Auslegerarm 25 des unteren Schlittens 6 angebracht.
[0014] Sobald die vertikale Mittelachse der beladenen Palette 29 unter die Hohlwelle 16
vorgeschoben ist, werden die Schlitten 5, 6 in die in Fig. 1 gezeigte Stellung gebracht
und die Hohlwelle 16 mit dem Wickelarm 21, 22 in Drehung versetzt, so dass das Band
20 in der gewünschten Höhe über der Palette 29 mindestens eine horizontale Schlinge
26 bildet (Fig. 1, 4). Dabei dreht der vertikale Teil 22 des Wickelarms in Gegenuhrzeigerrichtung
(Fig. 3) um die beladene Palette 29.
[0015] Die Bandenden werden an einer Flachseite der Güter 28 verbunden, damit das Band über
die Kanten der Güter 28 immer in der ganzen Breite aufliegt. Über die unterste horizontale
Schlinge 26 können parallele Schlingen gelegt werden, wofür die beiden Schlitten 5,
6 synchron verstellt werden. Es können auch mehrere Lagen des Bandes 20 zu einer Schlinge
26 übereinander gebracht werden, wobei eine Vorrichtung das Band vom Greifer abweist.
[0016] Sollen Schlingen 27 kreuzweise gezogen werden (Fig. 5), so wird nach den Lagen der
untersten horizontalen Schlinge das untere Ende des vertikalen Teils 22 während des
Umlaufens an das obere Ende der gestapelten Güter 3 verschoben und dort wieder eine
horizontale Schlinge gelegt. Anschliessend wird der Schlitten 5 mit dem unteren Ende
des kreisenden vertikalen Teils 22 wieder nach unten verschoben, so dass sich die
nach oben laufenden Schlingen mit den nach unten laufenden Schlingen kreuzen. Erst
nach dem Anbringen der untersten horizontalen Schlinge werden die Enden des Bandes
miteinander verbunden. Die untere und die obere Umschlingung der gestapelten Güter
28 ist innerhalb des Hubbereichs frei wählbar, ebenso die Steigung der Wikkelschraube.
Die Verbindung der Enden des Bandes 20 ist so gesteuert, dass sie nur bei entsprechender
Lage der Wickelebene erfolgen kann.
[0017] Für die Höhenverstellung der Schlitten 5, 6 können, statt Kettenzügen, auch Gewindespindeln
sowie hydraulische oder pneumatische Hubvorrichtungen vorgesehen sein.
[0018] Bei der in Fig. 6 gezeigten Ausführungsform ist die Bandvorratsspule 19 an einer
Verlängerung des horizontalen Teils 21 des Wickelarms angebracht anstatt über der
Welle 16. Auf diese Weise muss die Bandführung nicht durch die Hohlwelle erfolgen,
sondern erfolgt direkt in den horizontalen Teil 21 des Wickelarms und ist damit einfacher.
Ausserdem steht dann die Hohlwelle 16 zur fakultativen Anbringung einer Zusatzvorrichtung,
z. B. einer Presse (nicht gezeigt) zur Verfügung. Im Vergleich zu der vorher beschriebenen
Ausführungsform ist dafür eine grössere Distanz zwischen Ausleger und dem Stapel erforderlich.
[0019] Bei einer weiteren, in der Zeichnung nicht gezeigten Ausführungsform der Erfindung
ist nicht nur die gesamte Wickelvorrichtung höhenverstellbar, sondern der vertikale
Teil 22 des Wickelarms ist teleskopisch in der Länge verstellbar. Dadurch kann die
Höhenverstellung teilweise oder ganz durch diese Längsverstellung vorgenommen werden.
Die teleskopische Längsverstellung kann in an sich bekannter Weise mittels Gewindespindel
oder dergl. erfolgen. Durch diese zweifache Höhenverstellbarkeit bei der Wickelvorrichtung
3 erhält man zusätzliche Flexibilität. Gemäss einer anderen Ausführungsform erfolgt
die Höhenverstellung der Wickelvorrichtung 3 ausschliesslich durch die teleskopische
Längenänderung des vertikalen Teils 22, so dass auf die Hubvorrichtung verzichtet
wird.
[0020] Zur Verbindung der Bandenden kommen verschiedene, an sich bekannte Verfahren, wie
Verklammern, Verleimen oder Verschweissen an einer Flachseite des Stapels in Frage.
Dafür geeignete Vorrichtungen sind bekannt.
1. Vorrichtung zum ein- oder mehrfachen Herumwickeln eines Bandes (20) um einen während
des Wickelvorgangs relativ zur Vorrichtung ortsfesten Stapel (28) oder dergleichen,
mit einer den Stapel umkreisenden Wickelvorrichtung (3) zur Zuführung des Bandes,
die einen an einer vertikalen Antriebswelle befestigten, horizontalen und an seinem
äusseren Ende mit einem vertikal nach unten gerichteten Schenkel versehenen Wickelarm
aufweist, gekennzeichnet durch im Wickelarm (21) angeordnete Bandführungsmittel (23)
und eine am horizontalen Teil des Wickelarmes (21) in einer festen Höhe angeordnete
Bandvorratsspule, eine Bandverbindungseinrichtung (4) zum Verbinden und Abtrennen
des Bandes und eine Hubvorrichtung (5), die mit dem Wickelarm (21) derart zusammenwirkt,
dass der Wickelarm während des Wickelvorgangs kontinuierlich höhenverstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite Hubvorrichtung
(6) vorhanden ist, die mit der Bandverbindungseinrichtung (4) zusammenwirkt, derart,
dass die Bandverbindungseinrichtung unabhängig von der Wickelvorrichtung (3) höhenverstellbar
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubvorrichtungen
(5, 6) miteinander koppelbar sind, um ein synchrones Zusammenwirken zu ermöglichen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubvorrichtung (5)
der Wickelvorrichtung (3) eine Geschwindigkeitssteuerung aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubvorrichtungen
aus Schlitten (5, 6) gebildet sind, die an vertikalen Schienen (7) eines Ständers
(1) laufen und an einem Kettenantrieb (8-13) hängen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des vertikalen
Schenkels (22) des Wickelarms (21) teleskopisch verstellbar ist.