[0001] Die Erfindung betrifft eine hochschwenkbare Scheitellafette für das Waffenrohr eines
Kampfpanzers nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Derartige Scheitellafettierungen sind bekannt und werden beispielsweise in der US-A-4
326 446 beschrieben.
[0003] Beim Einsatz dieser Scheitellafettierung ist es bei vergleichsweise grossen Feuerhöhen
grösser 4 m zur Erzielung einer ausreichenden Standfestigkeit des Kampfpanzerfahrzeuges
notwendig, den Abbremsweg des bei Schussabgabe rücklaufenden Rohres gegenüber einem
im Panzerturm gelagerten eine hohe Schussenergie übertragenden Waffenrohr um ein mehrfaches
zu erhöhen. Es ergeben sich somit bei der Scheitellafettierung lange Rohrrücklaufwege
mit der Notwendigkeit, die von der Scheitellafettierung aufgenommene Lagerung des
rücklaufenden Rohres und die Rohrrücklaufbremseinrichtung sowie die Rohrvorholeinrichtung
ebenso lang auszuführen.
[0004] Derartige lange Waffenrohrlagerungen und Rohrbrems- sowie Rohrvorholeinrichtungen
weisen jedoch nachteilig ein hohes Gewicht auf und verursachen einen nicht unbedeutenden
fertigungstechnischen Aufwand.
[0005] Aus der DE-C-317 025 sind zur Bremsung der Rücklaufbewegung des Waffenrohres einmal
beidseitig des Waffenrohres an der höhenrichtbaren Wiege angeordnete Bremszylinder
und auf der die Wiege aufnehmenden Unterlafette zwei in ihrer zur Geschützbettung
unveränderbaren parallelen Lage angeordnete Bremszylinder bekannt.
[0006] Bei diesen Bremszylindern sind jedoch keine Mittel ersichtlich, die am Schildzapfen
der Waffenrohrwiege wirkende Bremskraft während des Bremsvorganges annähernd konstant
zu halten, zumal der Bremsvorgang durch die veränderbare Kraft einer Vorholfeder beeinflusst
wird.
[0007] Diese Bremszylinder sind deshalb auch als Bremsmittel für den Einbau einer aus der
US-A-4 326 446 bekannten und zum Einstellen der Feuerhöhe benötigten Kolbenzylindereinheit
nicht geeignet, weil das Einhalten einer annähernd konstanten Bremskraft nicht gewährleistet
ist.
[0008] Nach der DE-C-317 025 ist des weiteren ein derartiger Einsatz einerseits nicht vorgesehen
und andererseits auch nicht möglich, weil das Waffenrohr ausschliesslich nur für den
Höhenrichtvorgang um die Schildzapfenachse schwenkbar ist und dafür ein manuell antreibbarer
Hebelmachanisms eingesetzt wird, der keine Verstellmöglichkeit der Feuerhöhe durch
Veränderung der Höhenlage der Schildzapfenachse zulässt. Des weiteren sind die aus
der DE-C-317 025 bekannten Bremszylinder durch ihren Aufbau und ihre Wirkungsweise
nicht in der Lage, als Hubzylinder zum Hochschwenken eines die Rohrwaffe tragenden
Lafettenarmes eingesetzt zu werden, so dass zum Hochschwenken eine separate Hubzylindereinheit
zusätzlich notwendig wäre.
[0009] Aus der FR-A-1 160 125 ist ein Kompensationszylinder bekannt, der jedoch nicht als
Hub- und Bremszylinder fungiert, und somit keine Bremsarbeit verrichtet, sondern ausschliesslich
den Ausgleich der Nickbewegung durch ein am Fahrzeug auftretendes Kräftepaar dient,
wobei das Kräftepaar durch einen Abstand der Schildzapfenachse zur Rohrseelenachse
erzeugt wird.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es, die Scheitellafettierung für das Waffenrohr eines Kampfpanzers
derartig auszubilden, dass Gewicht und Fertigungsaufwand sparend, das in einem Turm
des Kampfpanzers üblicherweise eingesetzte eine hohe Schussenergie übertragende Waffenrohr
mit der dazugehörigen an sich bekannten einen kurzen Rücklaufweg erzeugenden vorzugsweise
kombinierten Rohrrücklaufbrems-und Vorholeinrichtung bei einer Scheitellafettierung
eines Kampfpanzers mit einer Feuerhöhe grösser 4 m einsetzbar ist und, ohne die Standfestigkeit
des Kampfpanzers bei der Schussabgabe zu gefährden, eine reduzierte und konstante
Bremskraft am Schildzapfen erzielbar ist.
[0011] Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung. Die
Unteransprüche nennen vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen.
[0012] Die Erfindung ermöglicht es, in vorteilhafter Weise die Schwenkbewegung eines das
Waffenrohr tragenden Lafettenarmes für die Rücklaufenergieentlastung des Waffenrohres
nutzbar zu machen. Dadurch sind, Gewicht und Fertigungsaufwand sparend, bekannte in
Panzertürmen einsetzbare und eine hohe Schussenergie übertragende Waffenrohre sowie
kurzhübige, vorzugsweise kombinierte Rücklaufbrems- und Rohrvorholeinrichtungen, die
für den Rücklauf einen Freilauf enthalten, einsetzbar, wobei trotzdem bei Feuerhöhen
grösser 4 m ein die Standfestigkeit des Panzerfahrzeuges nicht gefährdender langer
Rücklaufweg zur Abbremsung des Waffenrohres gewährleistet ist.
[0013] In besonders vorteilhafter Weise wird bei der Schussabgabe die gesamte Rücklaufenergie
des Waffenrohres, die auch die Rücklaufenergie der mit dem Rohr zurücklaufenden Teile,
beispielsweise der wiegenfesten Rücklaufbremseinrichtung mit umfasst, nach beendetem
Freilauf der Rücklaufeinrichtung, gleichzeitig während des Zurückschwenkens des Lafettenarmes
um den Winkel a durch ein Bremsmittel einer die Feuerhöhe des Waffenrohres einstellenden
Kolbenzylindereinheit und durch die in bekannter Weise einen kurzen Bremsweg b aufweisende
Rohrrücklaufbremseinrichtung energieverzehrend absorbiert.
[0014] Aufgrund dieser neben der wiegenfesten Rücklaufbremseinrichtung zusätzlichen Abbremsmöglichkeit
des Rohrrücklaufs durch das Bremsmittel der Kolbenzylindereinheit lassen sich in einfacher
Weise durch die Rückschwenkmöglichkeit des Lafettenarmes grosse Bremswege c des Waffenrohres
mit einer vergleichsweise geringen am Schildzapfen wirkenden Bremskraft erzielen.
[0015] In Abhängigkeit von der Höhe der Bremsenergie, einerseits der Rücklaufbremseinrichtung
und andererseits des Bremsmittels der Kolbenzylindereinheit, lassen sich die Bremsbereiche
a des Bremsmittels und b der Rücklaufbremseinrichtung derartig zueinander einstellen,
dass der Rücklaufweg b vergleichsweise gering bleibt. Dadurch ergeben sich bei Bremsbereichen
a grösser b, vorzugsweise a/b = 2/1, den Fertigungsaufwand und das Gewicht reduzierend,
eine vergleichsweise geringe Rohrrücklauflänge innerhalb der Wiegenlagerung und vergleichsweise
kleine Baueinheiten für die Rücklaufbremseinrichtung, wobei sogar bei grosser Feuerhöhe
die Möglichkeit besteht, den Bremsbereich b derartig zu reduzieren, dass der Bremsbereich
a annähernd dem maximalen Rohrrücklaufweg c entspricht.
[0016] In vorteilhafter Weise lässt sich bei vergleichsweise kleinen Bremsbereichslängen
b bekannter Rücklaufbremseinrichtungen und bei Feuerhöhen > 4m sowie Bremsbereichslängen
a/b = 2/1 eine ausreichende Standfestigkeit des Panzerfahrzeuges bei Schussabgabe
erzielen. beispielsweise wird bei einem in einer Feuerhöhe von 5, m an dem Lafettenarm
über den Schildzapfen befestigten Kampfpanzerwaffenrohr bei einem Bremsbereichsverhältnis
a/b = 2/1 eine die Standfestigkeit des Panzerfahrzeuges garantierende Reduzierung
der am Schildzapfen angreifenden Bremskraft von 600 kN auf 200 kN erzielt.
[0017] Dadurch, dass das Bremsmittel als Druckhalteventil oder als ein elektrohydraulisches
Servoventil ausgebildet sein kann, wobei der Drosselquerschnitt des Servoventils wegabhängig
von der sich während des Rohrrücklaufs zurückbewegenden Kolbenstange der Kolbenzylindereinheit
und druckabhängig von dem in der Rücklaufbremseinrichtung entstehenden Bremsdruck
steuerbar ist, lässt sich weiter vorteilhaft die Bremskraft über den gesamten Rohrrücklaufweg
annähernd konstant halten, wobei sich die reduzierte Bremskraft schonend auf die Lafettierung,
die Rücklaufbremseinrichtung und die Kolbenzylindereinheit auswirkt.
[0018] Die Erfindung wird anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
des näheren erläutert.
[0019] Es zeigen:
Fig. 1 in einer Seitenansicht ein auf einem Kampfpanzer scheitellafettiertes Waffenrohr,
mit einer den Rücklaufweg gemeinsam bremsenden wiegenfesten Rücklaufbremseinrichtung
und einer Bremsmittel enthaltenden die Feuerhöhe des Waffenrohres einstellenden Kolbenzylindereinheit
der Scheitellafettierung;
Fig. 2 in einer ausschnittsweisen Vergrösserung die in Fig. 1 dargestellte Scheitellafettierung
des Waffenrohres.
Fig. 3 in einem Bremskraftdiagramm die Bremsarbeit der Rücklaufbremseinrichtung und
des Bremsmittels der Kolbenzylindereinheit sowie die am Schildzapfen wirkende reduzierte
Bremskraft;
Fig. 4 in einer schematischen Darstellung die Kolbenzylindereinheit mit einem als
Bremsmittel ausgebildeten elektrohydraulischen Servoventil;
Fig. 5 in einer schematischen Darstellung ein ausserhalb der Kolbenzylindereinheit
angeordnetes als Bremsmittel ausgebildetes Druckhalteventil;
Fig. 6 in einer schematischen Darstellung ein innerhalb der Kolbenzylindereinheit
angeordnetes als Bremsmittel ausgebildetes Druckhalteventil.
[0020] Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte hochschwenkbare Scheitellafettierung für
das Waffenrohr 3 eines Kampfpanzers 15 besteht im wesentlichen aus zwei das Waffenrohr
3 beidseitig tragenden Lafettenarmen 5 und zwei die Feuerhöhe h des Waffenrohres 3
einstellenden Kolbenzylindereinheiten 1. Durch die symmetrische Anordnung der Lafettenarme
5 und der Kolbenzylindereinheiten 1 beidseitig des Waffenrohres 3 sind in den gezeichneten
Seitenansichten der Scheitellafettierung jeweils nur ein Lafettenarm 5 und eine Kolbenzylindereinheit
1 sichtbar. Die Zylinder 8 beider Kolbenzylindereinheiten 1 sind mit einem um die
Achse 21 seitenrichtbaren Teil 16 des Panzerfahrzeuges 22 an den Lagerstellen 17 und
die Kolbenstange 10 jeder Kolbenzylindereinheit 1 an jeweils einer Lagerstelle 18
eines Lafettenarmes 5 schwenkbeweglich über Lagerbolzen 17', 18' verbunden.
[0021] Das seitenrichtbare Teil 16 enthält an dem den Lagerstellen 17 entgegengesetzt angeordneten
Ende 20 weitere Lagerstellen 19, an welchen jeweils die Lafettenarme 5 über Lagerbolzen
19' hochschwenkbar angeschlossen sind.
[0022] Das Waffenrohr 3 ist innerhalb der Waffenrohrwiege 14 gelagert, wobei es innerhalb
der Waffenrohrwiegenlagerung beim Waffenrohrdurchlauf eines Geschosses 23 um einen
widerstandsfreien Frailauf d und einen Bremsbereich b einer Rohrrücklaufbremseinrichtung
6, die vorzugsweise auch mit einer nicht dargestellten Vorholeinrichtung ausgerüstet
ist, zurück- und vorlaufen kann. Der Rücklauf- und Vorlaufweg (b+d) der Rücklaufbremseinrichtung
6 ist kurz und entspricht vergleichsweise den kurzen Rücklaufwegen bekannter Rücklaufbremseinrichtungen,
die ohne die Standfestigkeit bekannter Panzerfahrzeuge zu gefährden, zum Abbremsen
eines im Turm eines Kampfpanzers eingesetzten und eine hohe Schussenergie übertragbaren
Waffenrohres eingesetzt werden. Derartige, beispielsweise kombinierte Rücklaufbrems-
und Rohrvorholeinrichtungen mit Freilauf und kurzem Bremshub sind aus der DE-PS 3
015 097 bekannt.
[0023] Der Zylinder 24 der Rücklaufbremseinrichtung 6 ist in bekannter Weise fest mit der
Waffenrohrwiege 14 verbunden, während ihr Kolben 25 an dem zurück- und vorlaufenden
verschlussseitigen Ende 26 des Waffenrohres 3 angeschlossen ist. Die Waffenrohrwiege
14 enthält aussenseitig zur Lagerung in den Lafettenarmen 5 beidseitig angeordnete
Schildzapfen 13, um deren Achse das Waffenrohr 3 in einer durch die Kolbenzylindereinheiten
1 hochgeschwenkten Stellung 2 in der Feuerhöhe h durch an jedem Lafettenarm 5 befestigte
Höhenrichtzylinder 27 in einem Winkelbereich β höhenrichtbar ist.
[0024] Der Höhenrichtzylinder 27 ist in der Lage, das Waffenrohr 3 derartig zu stabilisieren,
dass es bei einer im Winkelbereich ß eingenommenen Feuerstellung 28 während des Rück-
und Vorlaufs seine zielgerichtete Lage beibehält. Zum Anvisieren der Ziele enthält
der Kampfpanzer des weiteren eine nicht dargestellte Visiereinrichtung. Zum Laden
des Waffenrohres 3 ist an der Waffenrohrwiege 14 eine schwenkbewegliche Ladeeinrichtung
29 befestigt, deren Aufbau und Funktion jedoch nicht erfindungswesentlich ist und
deshalb nicht weiter erläutert wird.
[0025] Die Kolbenzylindereinheit 1 ist in der Lage, den Lafettenarm 5 aus einer am Panzerfahrzeug
22 aufliegenden annähernd horizontalen Ausgangslage in eine fast senkrechte maximale
Position hochzuschwenken. Die Lagerung des Waffenrohres 3 befindet sich in der Ausgangslage
des Lafettenarmes 5 in einer der untersten Feuerhöhe h' entsprechenden Ausgangsstellung
30. Bei einer vergleichsweise flachen und einen nur geringen Neigungswinkel von y
kleiner 30° aufweisenden Einbaulage der Kolbenzylindereinheit 1 ist zum Aufschwenken
des Lafettenarmes 5 nur ein geringer raumsparender Kolbenhub e der Kolbenstange 10
erforderlich. Während des Hubes e bewegt sich die Lagestelle 18 derartig auf einem
kreisförmigen Weg 31 um die Lagerstelle 19, dass die Schräglage der Kolbenzylindereinheit
1 nur unwesentlich verändert wird.
[0026] Jeder Kolbenzylindereinheit 1 ist ein in den Figuren 4 bis 6 dargestelltes Bremsmittel
4 und eine Steuereinheit 33 zugeordnet. Das Bremsmittel 4 erfüllt den Zweck, in einem
Rücklaufbereich a der Schildzapfen 13 und somit auch des Waffenrohres 3, die rückwärtige
Schwenkbewegung des Lafettenarmes 5 in einem Winkelbereich a, für die Rücklaufenergieentlastung
des Waffenrohres 3 und der mit dem Waffenrohr 3 zurücklaufenden Massen nutzbar zu
machen. Das Bremsmittel 4 ist in jeder hochgeschwenkten Stellung 2 des Waffenrohres
3 bei der Schussabgabe wirksam, wodurch beim Rohrrücklauf nach beendetem Freilauf
d der Rohrrücklaufbremseinrichtung 6 innerhalb eines aus den Rohrrücklaufbereichen
(a + b) gemeinsam gebildeten Rohrrücklaufweges c die Rücklaufenergie des Waffenrohres
3, des Verschlusses 32 und weiterer mit dem Waffenrohr 3 zurücklaufenden Massen, gleichzeitig
einerseits durch die Kolbenzylindereinheit 1 über den dem Rohrrücklaufbereich a entsprechend
um den Winkel a zurückgeschwenkten Lafettenarm 5 und andererseits durch die wiegenfeste
um den Bereich b zurückgelaufene Rohrrücklaufbremseinrichtung 6 energieverzehrend
absorbiert wird.
[0027] Dadurch wird, wie es das Diagramm gemäss Fig. 3 zeigt, die am Schildzapfen 13 wirkende
Bremskraft F derartig reduziert, dass eine ausreichende Standsicherheit des Panzerfahrzeuges
22 bei Schusshöhen h grösser 4 m beim Einsatz üblicherweise im Turm eines Kampfpanzers
einsetzbarer und eine hohe Schussenergie übertragbarer Waffenrohre 3 besteht. Auf
diese Weise können bei stabiler Standsicherheit des Panzerfahrzeuges 22 Feuerhöhen
h bis zu 8 m erreicht werden.
[0028] Bei der geringsten Feuerhöhe h' wird das Waffenrohr 3 in der Ausgangsstellung 30
ausschliesslich in bekannter Weise durch die Rücklaufbremseinrichtung 6 innerhalb
des Rücklaufbereichs b gebremst, weil die Kolbenstange 10 ihre in den Zylinder 8 hineingeschobene
Endposition 34 erreicht hat und ein Weiterschwenken des Lafettenarmes 5 nicht möglich
ist. Aufgrund des geringen Bremsbereichs b ist die am Schildzapfen 13 wirkende Bremskraft
F
1 vergleichsweise gross, wobei jedoch aufgrund der geringen Feuerhöhe h' die Standsicherheit
des Panzerfahrzeuges 22 nicht gefährdet ist.
[0029] Die Bremsarbeit A
1 der Rücklaufbremseinrichtung 6 entspricht dabei dem Produkt aus der Kraft F
1 x Bremsbereich b und somit der durch die Punkte A, B, C, D eingeschlossenen Rechteckfläche.
[0030] Bei grossen Feuerhöhen h, vorzugsweise über 4 m, bei denen ein aus den Rücklaufbremsbereichen
(a + b) bestehender maximaler Rücklaufweg c möglich ist, wirkt bei der gleichen dem
Produkt F, x b entsprechenden Bremsarbeit A
2 = A, am Schildzapfen 13 eine im Verhältnis der Bremswegverlängerung reduzierte Bremskraft
F
2 = F, x b/(a + b).
[0031] Das Bremsmittel 4der Kolbenzylindereinheit 1 und die hydraulische Dämpfung der Rücklaufbremseinrichtung
6 sind während der gleichzeitig ablaufenden Bremsvorgänge beider Bremseinrichtungen
4, 6 derartig aufeinander abgestimmt, dass die am Schildzapfen 13 der Waffenrohrwiege
14 wirkende Bremskraft F
2 innerhalb des Rohrrücklaufweges c annähernd konstant ist. Entsprechend den Bremswegen
a bzw. b entspricht die vom Bremsmittel 4 verrichtete Bremsarbeit dem Produkt F
2 x a und somit der von den Punkten B, E, F, G eingeschlossenen Rechteckfläche und
die von der Rücklaufbremseinrichtung 6 verrichtete Bremsarbeit dem Produkt F
2 x b und somit der von den Punkten A, B, G, H eingeschlossenen Rechteckfläche. Die
gesamte Bremsarbeit A
z entspricht somit der von den Punkten A, E, F, H eingeschlossenen Rechteckfläche.
[0032] Bei kleiner werdenden Feuerhöhen h, vor allem unterhalb 4 m, nimmt im unteren Schwenkbereich
des Lafettenarmes 5 der horizontale Rücklaufbereich a des Schildzapfens 13 und somit
des Waffenrohres 3 zunehmend kleiner werdend ab. Deshalb steigt bei gleicher Bremsbarkeit
A
z und kleiner werdenden Bremsbereichen a des Bremsmittels 4 die Bremskraft über einen
die Bremskraft F
2 übersteigenden Betrag an, bis sie bei der Feuerhöhe h' wieder den Betrag der Bremskraft
F, erreicht hat.
[0033] Das Bremsmittel 4 ist mit einem während des Rohrrücklaufs Hydraulikmedium verdrängenden
Zylinderraum 7, 7' des zur Kolbenzylindereinheit 1 gehörenden Zylinders 8 verbunden
und kann innerhalb des Zylinders 8 oder ausgangsseitig des Zylinderraumes 7 ausserhalb
des Zylinders 8 angeordnet sein. Neben dem Zylinderraum 7, 7' erzeugt ein an der Kolbenstange
10 befestigter innerhalb des Zylinders 8 gleitbarer Kolben 42 einen weiteren zur beidseitigen
Bewegung der Kolbenstange 10 notwendigen Zylinderraum 43, 43'.
[0034] Bei der Anordnung ausserhalb des Zylinders 8 ist das Bremsmittel 4 gemäss Fig. 4
und 5 innerhalb einer Steuereinheit 33 integriert.
[0035] Entsprechend Fig. 4 ist das Bremsmittel 4 ein elektrohydraulisches Servoventil 11,
dessen Durchflussquerschnitt 36 zur Erzielung eines annähernd konstanten Bremskraftverlaufs
12 (Fig. 3) wegabhängig von der sich während des Rohrstücklaufs zurückbewegenden Kolbenstange
10 der Kolbenzylindereinheit 1 über einen Steuergliedverstärker 37 und druckabhängig
von dem in der Rücklaufbremseinrichtung 6 entstehenden Bremsdruck über einen mit dem
Steuergliedverstärker 37 verbundenen Druckgeber 35 drosselbar ist. Während des Bremsvorganges
ist der Zylinderraum 7 über eine Leitung 44 mit dem drosselbaren Durchflussquerschnitt
36 und der Zylinderraum 43 über eine Leitung 45 mit einer nicht dargestellten hydraulischen
Energiequelle verbunden, wobei der Durchflussquerschnitt in den Zylinderraum 43 ebenfalls
gedrosselt ist.
[0036] Nach beendetem Bremsbereich a ist das Servoventil 11 in der Schaltstellung 38 in
der Lage, die Kolbenstange 10 in die Richtung 39 vorwärts zu bewegen, wodurch auch
der Lafettenarm 5 (Fig. 1) den Schildzapfen 13 wieder in die Stellung 2 vorwärts bewegt.
In der Schaltstellung 40 ist eine Veränderung der Stellung 2 (Fig. 1) nicht möglich,
während in der Schaltstellung 41 die Kolbenstange 10 in entgegengesetzter Richtung
39 zurückbewegbar ist und somit geringe Feuerhöhen h einstellbar sind.
[0037] Gemäss Fig. 5 ist das Bremsmittel 4 als ein Druckhalteventil 9 ausgebildet, das innerhalb
der Steuereinheit 33 während des Rohrrücklaufbereichs a mit einem nicht drosselnden
4/4 Wegeventil 46 verbunden ist. Dadurch ist ebenfalls während des Bremsvorganges
eine vorgebbare konstante Bremskraft erzeugbar. Die zum Verstellen der Feuerhöhe h
notwendigen Schaltstellungen 38, 40, 41 entsprechen den bereits beschriebenen Schaltstellungen
gemäss Fig. 4.
[0038] Fig. 6 verdeutlicht die Anordnung eines als Druckhalteventil 9' ausgebildeten Bremsmittels
4 innerhalb des Kolbens 42. Dadurch, dass der Ventilkegel 47 erst nach Überwindung
eines vorgebbaren Druckes innerhalb des Zylinderraumes 78 öffnet, ist unter Einhaltung
einer konstanten Bremskraft eine Bremsbewegung der Kolbenstange 10 innerhalb des Zylinders
8 möglich. Während des Bremsvorganges ist die Leitung 44' des Kolbenraumes 7' verschlossen.
Zum Verstellen der Feuerhöhe h (Fig. 1) wird für diese Anordnung ein 4/3 Wegeventil
48 mit den weiteren vorbeschriebenen Schaltstellungen 38, 41 innerhalb der Steuereinheit
33 benötigt.
[0039] Die in den Figuren 4 bis 6 gezeichneten Schaltzeichen entsprechen der internationalen
Norm ISO 1219.
[0040] Nach einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist es des weiteren möglich, die
Scheitellafettierung nur mit einer Kolbenzylindereinheit 1 und einem dazugehörigen
Bremsmittel 4 auszustatten. Dementsprechend wird für die Höhenverstellung des Waffenrohres
3 ebenfalls nur ein Lafettenarm 5 benötigt, der sich jedoch zur beidseitigen Befestigung
des Waffenrohres 3 im Bereich der Schildzapfen 13 aufgabelt.
1. Hochschwenkbare Scheitetiafettierung für das Waffenrohr (3) eines Kampfpanzers
(15) mit wenigstens einer die Feuerhöhe (h) des Waffenrohres (3) einstellenden Kolbenzylindereinheit
(1), die an ihrem zylinderseitigen Ende mit dem seitenrichtbaren Teil (16) des Panzerfahrzeuges
(22) und an ihrem kolbenseitigen Ende (20) mit einem die Waffe tragenden Lafettenarm
(5) schwenkbeweglich verbunden ist, und mit einer an der Waffenrohrwiege (14) befestigten
Rohrrücklaufbremseinrichtung (6), die für einen widerstandsfreien Rohrrücklauf während
des Waffenrohrdurchlaufs des Geschosses (23) einen Freilauf (d) aufweist, dadurch
gekennzeichnet, dass die zum Einstellen der Feuerhöhe (h) des Waffenrohres (3) benötigte
Kolbenzylindereinheit (1) ein Bremsmittel (4) enthält, das in jeder hochgeschwenkten
Stellung (2) des Waffenrohres (3) bei der Schubabgabe derartig wirksam wird, dass
die aus der Rücklaufbremseinrichtung (6) und dem Bremsmittel (4) der Kolbenzylindereinheit
(1) gebildete am Schildzapfen (13) der Waffenrohrwiege (14) wirkende Bremskraft (F)
während des Bremsvorganges innerhalb des Rohrrücklaufweges (c) annähernd konstant
ist, wobei beim Rohrrücklauf, nach beendetem Freilauf (d) der Rohrrücklaufbremseinrichtung
(6), innerhalb eines aus den Rohrrücklaufbereichen (a) und (b) gemeinsam gebildeten
Rohrrücklaufweges (c) die Rücklaufenergie des Waffenrohres (3) und der mit dem Waffenrohr
(3) zurücklaufenden Masse gleichzeitig, einerseits durch die Kolbenzylindereinheit
(1) über den dem Rohrrücklaufbereich (a) entsprechend um einen Winkel a zurückgeschwenkten
Lafettenarm (5) und andererseits durch die wiegenfeste um den Bereich (b) zurückgelaufene
Rohrrücklaufbremseinrichtung (6) energieverzehrend absorbiert wird.
2. Scheitellafettierung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) das Bremsmittel (4) ist mit einem während des Rohrrücklaufs Hydraulikmedium verdrängenden
Zylinderraum (7) der Kolbenzylindereinheit (1) verbunden und
b) es ist ausgangsseitig des Zylinderraumes (7) ausserhalb des Zylinders (8) der Kolbenzylindereinheit
(1) oder innerhalb des Zylinders (8) angeordnet.
3. Scheitellafettierung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremsmittel
(4) ein Druckhalteventil (9, 9') ist.
4. Scheitellafettierung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremsmittel
(4) ein elektrohydraulisches Servoventil (11) ist, dessen Durchflussquerschnitt (36)
zur Erzielung des annähernd konstanten Bremskraftverlaufs (12) wegabhängig von der
sich während des Rohrrücklaufs zurückbewegenden Kolbenstange (10) der Kolbenzylindereinheit
(1) und druckabhängig von dem in der Rücklaufbremseinrichtung (6) entstehenden Bremsdruck
drosselbar ist.
1. Lifting gun mount for the gun barrel (3) of a battle tank (15) with at least one
piston cylinder unit (1) which is to be set for the firing height (h) of the barrel
(3) and which is pivotably connected at the cylinder end with the elevation part (16)
of the tank structure (22) and at its piston end (20) with a gun mount arm (5) bearing
the weapon, and with a barrel recoil braking device (6) which is affixed to the barrel
cradle and which has a free-running device (d) to enable the barrel to return without
resistance while the projectile (23) is passing through the barrel, characterised
by the fact that the piston cylinder unit (1) required for setting the firing height
(h) of the gun barrel 3 has a braking means (4) which, in any position (2) to which
the barrel (3) has been pivoted upwards, takes effect on the firing action in such
a way that the braking force (F) formed from the recoil braking device (6) and the
braking means (4) of the piston cylinder unit (1) and acting on the trunnion (13)
of the barrel cradle (14) is approximately constant during the braking process within
the path (c) of the return of the barrel, while in the said return of the barrel,
after completion of the free-running action (d) of the barrel recoil braking device
(6), within a barrel return path (c) formed from the barrel return zones (a) and (b)
in common, the return energy of the gun barrel (3) and of the mass returning with
the gun barrel (3) is absorbed simultaneously and with consumption of energy, on the
one hand by the piston cylinder unit (1) through the gun mount arm (5) pivoted back
by an angle a in accordance with the barrel return zone (a) and on the other hand
by the barrel recoil braking device (6) which is integral with the cradle and which
has moved back by the zone (b).
2. Gun mount in accordance with Claim 1, characterised by the following features:
a) the braking means (4) is connected with a cylinder chamber (7) belonging to the
piston cylinder unit (1) and displacing hydraulic medium during the return movement
of the barrel, and
b) it is positioned on the output side of the cylinder chamber (7) outside the cylinder
(8) of the piston cylinder unit (1) or inside the cylinder (8).
3. Gun mount in accordance with Claims 1 and 2, characterised by the fact that the
braking means (4) consists of a pressure-holding valve (9, 9').
4. Gun mount in accordance with Claims 1 and 2, characterised by the fact that the
braking means (4) consists of an electro-hydraulic servo-valve (11), of which the
flow cross section (36), in order to obtain the approximately constant brake force
pattern (12) can be throttled in accordance with the path covered by the piston rod
(10) of the piston cylinder unit (1) and moving back during the return movement of
the barrel, in accordance with the brake pressure occurring the recoil braking device
(6).
1. Montage sur affût élévateur à grand débattement du tube de canon (3) d'un char
de combat (15) comportant au moins un ensemble cylindre-piston (1) ajustant la hauteur
de la position de tir (h), l'ensemble cylindre-piston (1) étant relié de façon pivotante
à son extrémité côté cylindre à une partie (16) orientable latéralement du véhicule
blindé (22) et du côté piston à un bras d'affût (5) portant l'arme, et à un dispositif
de freinage du tube (6) fixé sur le berceau de l'arme (14) qui pour un recul du tube
sans résistance pendant la course du projectile (23) dans le tube comporte, une course
libre (d), caractérisé en ce que pour le réglage de la hauteur de la position de tir
(h) du tube du canon (3), l'ensemble cylindre-piston (1) nécessaire contient un moyen
de freinage (4) qui est efficace dans chaque position (2) déployée du tube du canon
(3) lors du départ du coup, de sorte que l'énergie de freinage (F) agissant à partir
du dispositif de freinage de recul (6) et du moyen de freinage (4) de l'ensemble cylindre-piston
(1) s'exerçant sur le tourillon (13) du berceau (14) pendant le processus de freinage
à l'intérieur de la course de recul (c) est à peu près constante, et en ce que lors
du recul du tube (3), une fois terminé le parcours libre (d) du dispositif de freinage
de recul (6) à l'intérieur d'une course de recul (c) formée en commun par les zones
de courses de recul du tube (a et b), l'énergie du recul du tube (3) et des masses
reculant avec lui, est absorbée par consommation d'énergie, d'une part par l'ensemble
cylindre-piston (1) sur la zone de recul (a) correspondant à un bras d'affût (5) pivotant
en arrière d'un angle a et d'autre part par le dispositif de freinage de recul (6)
solidaire du berceau reculant autour de la zone (b).
2. Montage sur affût élévateur selon la revendication 1, caractérisé par les points
suivants:
a) le moyen de freinage (4) est relié à la chambre de cylindre (7) de l'ensemble cylindre-piston
(1) refoulant le liquide hydraulique au cours du processus de freinage, et
b) ce moyen de freinage (4) est placé du côté sortie de la chambre de cylindre (7)
à l'extérieur ou à l'intérieur du cylindre (8) de l'ensemble cylindre-piston (1).
3. Montage sur affût élévateur selon les revendications 1 et 2, caractérisé en ce
que le moyen de freinage (4) est une soupape de conservation de pression (9, 9').
4. Montage sur affût élévateur selon les revendications 1 et 2, caractérisé en ce
que le moyen de freinage (4) est une servovalve électro- hydraulique (11) dont la
section de passage (36) peut être étranglée pour obtenir une évolution (12) de l'énergie
de freinage à peu près constante en dépendance de la tige de piston (10) de l'ensemble
cylindre-piston (1) se reculant pendant la course de recul, et dépendant de la pression
de freinage s'exerçant sur le dispositif de freinage de recul (6).