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EP 0 194 251 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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20.04.1988 Patentblatt 1988/16 |
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Anmeldetag: 11.02.1986 |
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Handfeuerwaffe
Hand firearm
Arme à feu portative
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Benannte Vertragsstaaten: |
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BE CH DE FR GB IT LI |
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Priorität: |
20.02.1985 AT 504/85
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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10.09.1986 Patentblatt 1986/37 |
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Patentinhaber: STEYR-DAIMLER-PUCH Aktiengesellschaft |
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A-1011 Wien (AT) |
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Erfinder: |
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- Malhotra, Satish Kumar
A-4400 Steyr (AT)
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Entgegenhaltungen: :
DE-C- 300 108 US-A- 2 270 683 US-A- 3 213 558
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US-A- 1 363 809 US-A- 2 365 389
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung bezieht sich gemäss dem bekannten Oberbegriff des Anspruches 1 auf
eine Handfeuerwaffe mit einem Verschluss, der aus einem gegen die Kraft einer Schliessfeder
verschiebbaren Gleitstück und einem in diesem relativ beweglich gelagerten, von einem
Zündstift durchsetzten Verschlussstück besteht, und mit einem mit einem Griffstück
od. dgl. fest verbundenen Lauf.
[0002] Bei Handfeuerwaffen mit gegen die Kraft einer Schliessfeder verschiebbarem Verschluss
ergibt sich gemäss dem Impulssatz eine zur Verschlussmasse verkehrt proportionale
Rücklaufgeschwindigkeit. Es müsste also, um die Rücklaufgeschwindigkeit des Verschlusses
zu verringern, die Verschlussmasse erhöht werden. Dies ist aber wegen des Bestrebens,
das Gewicht und die Abmessungen der Waffe zu verringern, undurchführbar. Demnach muss
bei Verminderung der Verschlussmasse mit erhöhter Rücklaufgeschwindigkeit des Verschlusses
gerechnet werden, was, da die Energie mit dem Quadrat der Geschwindigkeit steigt,
eine beträchtlich verstärkte und für den Schiesskomfort äusserst abträgliche Rücklaufenergie
zur Folge hat. Bei einer bekannten Handfeuerwaffe ist das Verschlussstück im Gleitstück
sowohl in Längsrichtung als auch in Querrichtung relativ beweglich gelagert und an
dem Gleitstück über einen Schwenkhebel abgestützt. Das Verschlussstück liegt zunächst
an einem schrägen Anschlag des Griffstückes od. dgl. spielfrei an. Um das Aufsteigen
des Verschlussstückes bzw. sein Abheben von diesem Anschlag, der im Augenblick des
Zündens zunächst eine erwünschte Krafteinleitung in das Griffstück od. dgl. bewirkt,
zu verzögern, wird über den Schwenkhebel die Massenträgheit des Gleitstückes ausgenützt.
Nachteilig ist dabei aber, dass durch den Schwenkhebel die Rücklaufgeschwindigkeit
des Gleitstückes zusätzlich gesteigert wird, so dass sich keine Rückstossverringerung
ergibt.
[0003] Somit liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Handfeuerwaffe der eingangs
geschilderten Art zu schaffen, bei der die Rücklaufgeschwindigkeit des Verschlusses
ohne Massenvermehrung vermindert und dadurch der Schiesskomfort verbessert wird.
[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass das Gleitstück hinter dem
in ihm längsverschiebbaren Verschlussstück einen in der Verschlusssymmetrieebene liegenden
quer verschiebbaren Riegel aufweist, der in der Schliessstellung des Verschlusses
mit einer hinteren Schrägfläche an einer Gegenfläche des Griffstükkes od. dgl. unter
geringem Spiel anliegt, wobei Riegel und Verschlussstück als schiefe Ebenen zusammenwirkende
Flächen gleicher Schräge besitzen.
[0005] Bei der Zündung läuft zunächst das Verschlussstück mit dem Gleitstück gegen die Kraft
der Schliessfeder den ganz geringen Weg zurück, der sich aus dem Spiel zwischen der
hinteren Schrägfläche des Riegels einerseits und der Gegenfläche des Griffstückes
od. dgl. anderseits ergibt. Dieser ganz geringe Rücklaufweg, den auch die im Verschlussstück
gefasste Patronenhülse mitmachen muss, reicht aus, um den Riegel, der bis dahin unbeweglich
gehalten war, in seiner Führung Verschubmöglichkeit zu geben. Es wird daher bei der
weiteren Rücklaufbewegung des Gleitstückes der Riegel quer zu dieser Bewegung vom
Griffstück weggedrückt, was aber zufolge der als schiefe Ebenen zusammenwirkenden
Flächen von Riegel und Verschlussstück ein Vorwärtsdrücken des Verschlussstückes und
der Patronenhülse gegen den im Lauf herrschenden Gasdruck mit sich bringt. Ein solches
Vorwärtsdrücken hat selbstverständlich eine entsprechende Energievernichtung zur Folge,
was sich dann in einer beträchtlich reduzierten Rücklaufgeschwindigkeit und damit
auch der Rücklaufenergie des Verschlusses auswirkt, so dass die Waffe vom Schützen
ruhiger gehalten werden kann.
[0006] Eine besonders zweckmässige Konstruktion des Verschlusses wird erfindungsgemäss dadurch
erreicht, dass zur Bildung der als schiefe Ebenen zusammenwirkenden Flächen der Riegel
einen von vorne nach hinten schräg ansteigenden Schlitz besitzt, in dem ein an der
Hinterseite des Verschlussstückes angeordneter, mit gleicher Schräge ansteigender
Fortsatz passend eingreift.
[0007] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar
zeigen
Fig. 1 eine Maschinenpistole mit den erfindungswesentlichen Teilen bei gespanntem
Verschluss schematisch in teilweise aufgebrochener Seitenansicht,
Fig. 2 dieselbe Waffe im Augenblick der Zündung in gleicher Darstellungsweise,
Fig. 3 Gleitstück, Verschlussstück und Riegel in der Stellung nach Fig. 2 vergrössert
im Vertikalschnitt und
Fig. 4 im Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3.
[0008] Mit dem Griffstück 1 ist der Lauf 2 einer Maschinenpistole fest verbunden, wobei
mit 3 das Patronenmagazin und mit 4 eine Hülse bezeichnet sind, in der der Verschluss
vor- und rückwärts gleiten kann. Der Verschluss besteht aus einem gegen die Kraft
einer Schliessfeder 5 verschiebbaren Gleitstück 6 und einem Verschlussstück 7, das
im Gleitstück 6 längsverschiebbar angeordnet ist. Das Verschlussstück 7 wird von einem
Zündstift 8 durchsetzt, der fest mit dem Gleitstück 6 verbunden ist.
[0009] Erfindungsgemäss weist das Gleitstück 6 hinter dem Verschlussstück 7 einen in der
Symmetrieebene des Verschlusses liegenden querverschiebbaren Riegel 9 auf. Der Riegel
9 ist mit einem von vorne nach hinten schräg ansteigenden Schlitz 10 versehen, in
dem ein an der Hinterseite des Verschlussstückes 7 angeordneter, mit gleicher Schräge
ansteigender Fortsatz 11 passend eingreift. Ausserdem weist der Riegel 9 eine hintere,
zum Schlitz 10 parallele Schrägfläche 12 auf, für die am Griffstück 1 eine entsprechende
Gegenfläche 13 vorgesehen ist.
[0010] Wird bei der Stellung nach Fig. 1 der Abzug betätigt, so gibt der Fanghebel 14 den
ganzen Verschluss 6, 7 frei und dieser kann unter der Wirkung der sich entspannenden
Schliessfeder 5 vorwärts schnellen, wobei das Verschlussstück 7 eine Patrone aus dem
Magazin 3 mitnimmt und in das Patronenlager des Laufes 2 einschiebt. Der Riegel 9
gleitet durch die dabei stattfindende Relativbewegung des Verschlussstückes 7 im Gleitstück
6 abwärts und stützt sich in der Schliessstellung mit seiner hinteren Schrägfläche
12 an der Gegenfläche 13 mit geringem Spiel (in Fig. 3 übertrieben dargestellt) ab.
Am Ende der Schliessbewegung ist durch den Zündstift 8 die Zündung erfolgt und es
kommt zu einer ermöglichten gemeinsamen Rückbewegung von Gleitstück 6 und Verschlussstück
7. Diese geringe Bewegung genügt, um ein Aufsteigen des Riegels 9 zu ermöglichen,
das vorher ausgeschlossen war, weil das Verschlussstück 7 wegen seiner Abstützung
am Laufhinterende sich nicht vorwärts bewegen konnte. Das Aufsteigen des Riegels 9
bewirkt nun das gewünschte Vorwärtsstossen des Verschlussstückes 7 zufolge der als
schiefe Ebenen dienenden Flächen des Schlitzes 10 und des Fortsatzes 11 entgegen dem
im Lauf 2 herrschenden Gasdruck und damit die gewünschte Energievernichtung.
1. Handfeuerwaffe mit einem Verschluss, der aus einem gegen die Kraft einer Schliessfeder
(5) verschiebbaren Gleitstück (6) und einem in diesem relativ beweglich gelagerten,
von einem Zündstift durchsetzten Verschlussstück (7) besteht, und mit einem mit einem
Griffstück (1) od. dgl. festverbundenen Lauf, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitstück
(6) hinter dem in ihm längsverschiebbaren Verschlussstück (7) einen in der Verschlusssymmetrieebene
liegenden quer verschiebbaren Riegel (9) aufweist, der in der Schliessstellung des
Verschlusses (6, 7) mit einer hinteren Schrägfläche (12) an einer Gegenfläche (13)
des Griffstückes (1 ) od. dgl. unter geringem Spiel anliegt, wobei Riegel (9) und
Verschlussstück (7) als schiefe Ebenen zusammenwirkende Flächen gleicher Schräge besitzen.
2. Waffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung der als schiefe
Ebenen zusammenwirkenden Flächen der Riegel (9) einen von vorne nach hinten schräg
ansteigenden Schlitz (10) besitzt, in dem ein an der Hinterseite des Verschlussstückes
(7) angeordneter mit gleicher Schräge ansteigender Fortsatz (11) passend eingreift.
1. A hand firearm with a breech-block consisting of a sliding member (6), which is
displaceable against the force of a breech-closing spring (5), and a breech piece
(7) mounted relatively movably in the breech-block and traversed by a firing pin,
the firearm having a barrel rigidly connected to a stock (1) or the like,
characterised in that the sliding member (6) has a bolt (9) which is movable in the
transverse direction and lies in the plane of symmetry of the breech-block behind
the longitudinally movable breech piece (7) therein, a rear oblique surface of the
bolt abutting a counterface (13) of the stock (1) or the like with slight clearance
in the closed position of the breech-block (6, 7), the bolt (9) and breech piece (7)
having surfaces of the same slant cooperating as oblique planes.
2. A firearm according to claim 1, characterised in that the bolt (9) has a slot (10)
which rises towards the rear to form the surfaces cooperating as oblique planes, a
projection (11) on the rear of the breech piece (7) rising at the same slant fitting
into the slot (10).
1. Arme à feu portative, avec une culasse qui se compose d'une pièce coulissante (6),
déplaçable contre la force d'un ressort de fermeture (5) et d'un obturateur (7) guidé
dans ladite pièce avec une possibilité de mouvement relatif, traversé par un percuteur,
et avec un canon solidement réuni à une crosse (1 ) ou une pièce équivalente, caractérisée
en ce que la pièce coulissante (6) présente en arrière de l'obturateur (7) mobile
dans son sens longitudinal un verrou (9) mobile en sens transversal, se trouvant dans
le plan de symétrie de la culasse, qui se met avec un faible jeu, en position de fermeture
de la culasse (6, 7), par une face oblique arrière (12), en regard d'une face antagoniste
(13) de la crosse (1 ) ou d'une pièce équivalente, le verrou (9) et l'obturateur (7)
possédant des surfaces de même inclinaison coopérantes comme des plans obliques.
2. Arme selon la revendication 1, caractérisée en ce que, pour la formation des surfaces
coopérantes comme des plans obliques, le verrou (9) possède une fente (10) inclinée,
montante d'avant en arrière, dans laquelle s'engage exactement un prolongement (11
) de même obliquité prévu sur le côté arrière de l'obturateur (7).