[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verdichten von in einem Formkasten eingefüllten
Formsand, der auf einer mit Entlüftungsbohrungen versehenen Modellplatte aufgesetzt
ist, mit einer in einer einseitig offenen und dem Formkasten angepaßten Kammer verschiebbar
angeordneten Flächenpreßvorrichtung, die höhenverschiebbar in der Kammer angeordnet
ist, welche druckdicht auf den Formkasten bzw. auf einen auf dem Formkasten aufgesetzten
Füllrahmen aufsetzbar und mit einem Druckgasanschluß versehen ist, über den Druckgas
über in der Flächenpreßvorrichtung angeordneten Öffnungen auf den Formsand aufbringbar
ist.
[0002] Aus der DE-AS 12 97 818 ist es bekannt, das Verdichten des Formsandes durch mechanische
Druckkräfte vorzunehmen, die über eine Preßplatte auf den Formsand ausgeübt werden.
Es hat sich gezeigt, daß eine gleichförmige Verdichtung des Formsandes allein mit
einer derartigen mechanischen Vorrichtung nicht erhalten werden kann.
[0003] Aus der DE-AS 26 08 740 ist des weiteren bekannt, den Formsand in Kombination durch
Druckluft und eine Preßplatte zu verdichten, wobei in der Modellplatte Entlüftungsbohrungen
angeordnet sind, über die die Druckluft aus dem Formkasten wieder austreten kann.
Die Druckluft wird über in der Preßplatte angeordnete Öffnungen in den Formsand eingeblasen.
Der Nachteil hierbei besteht darin, daß durch die lokale Einleitung der Druckluft
es zu einer ungleichförmigen Verdichtung des Sandes sowie zu Mulden in der Nähe der
Öffnungen für die Druckluft kommen kann.
[0004] Aus der DE-AS 28 44 464 ist des weiteren ein Verfahren bekannt, bei dem gleichfalls
eine mechanische wie auch eine Druckgasverdichtung erfolgt, wobei zunächst mit impulsartig
aufgebrachter Druckluft eine Vorverdichtung des Formsandes erfolgt, wobei gleichfalls
Entlüftungsbohrungen in der Formplatte vorgesehen sind und anschließend eine Nachverdichtung
mittels einer mechanischen flächenhaften Preßvorrichtung.
[0005] Die DE-AS 29 30 874 beschreibt eine Vorrichtung, bei der gleichfalls eine Vorverdichtung
mittels Druckluft und eine Nachverdichtung mittels einer flächenhaften Preßplatte
erfolgt, wobei die Besonderheit hierin besteht, daß die Druckluft einmal unmittelbar
auf die gesamte Oberfläche des Formsandes einwirken kann und bei der Nachverdichtung
durch die mechanische Preßplatte auf die Oberfläche dieser Preßplatte wirkt, so daß
hier zusätzliche Antriebskräfte für den Preßvorgang eingespart werden können.
[0006] Allen bekannten Vorrichtungen für die Verdichtung des Formsandes ist es jedoch gemein,
daß zwar durch das impulsartige Aufbringen der Druckluft eine gute Vorverdichtung
erhalten wird, daß jedoch die mechanische Nachverdichtung durch die flächenhafte Preßplatte
nur unvollkommen ist, da die Druckeinleitung in den Formsand über die Fläche nicht
gleichmäßig ist.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine eingangs beschriebene Vorrichtung
für die Verdichtung des Formsandes so auszubilden, daß zum einen eine optimale Vorverdichtung
durch Druckgas wie auch eine optimale Nachverdichtung durch mechanisches Pressen des
Sandes erhalten wird.
[0008] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
[0009] Gemäß der Erfindung besteht die Vorrichtung somit aus einer mechanischen Preßvorrichtung,
die zwar den in den Formkasten befindlichen Formsand über die gesamte Fläche des Formkastens
zusammenpreßt, die jedoch nicht aus einer flächenhaften Preßplatte, sondern aus einer
Vielzahl von Einzelstempeln besteht, die jeweils einen eigenen Antrieb aufweisen.
Die Preßstempel sind vorteilhaft an doppelt wirkenden Hydraulikzylindern angeschlossen,
die allen den gleichen Querschnitt aufweisen, so daß durch sämtliche Preßzylinder
der gleiche Druck auf den Formsand ausgeübt wird. Durch die relative Verschiebbarkeit
der einzelnen Stempel gegeneinander kann der Formsand über die Fläche der Gießform
gleichmäßig verfestigt werden, ohne daß durch Inhomogenitäten im Formsand ein unterschiedlicher
Verdichtungsgrad erhalten wird, wie dies bei den bekannten flächenhaften Preßvorrichtungen
der Fall ist. Des weiteren sind zwischen den einzelnen benachbarten Stempeln Öffnungen
belassen worden, durch die die Druckluft zur Vorverfestigung des Formsandes durchtreten
kann, so daß, da hier eine Vielzahl von Stempeln und somit auch eine Vielzahl von
Öffnungen vorhanden ist, eine gleichmäßige Beaufschlagung der Oberfläche des Formsandes
mit der Druckluft oder dem Druckgas erhalten wird. Dies trägt zu einer gleichmäßigen
Verdichtung des Formsandes über die Fläche bei, wobei durch den relativ großen Öffnungsquerschnitt
für das Druckgas, der über die Fläche des Formkastens verteilt angeordnet ist, örtliche
Muldenbildung vermieden wird.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
in Verbindung mit Zeichnung und Beschreibung hervor.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden anhand der Zeichnung näher
beschrieben, in dieser zeigen;
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung im Schnitt
und
Fig. 2 einen Draufsicht auf die Vorrichtung nach Fig. 1.
[0012] Die Vorrichtung zur Verdichtung ist in den Fig. 1 und 2 mit 1 bezeichnet. Die Vorrichtung
besteht aus einer Kammer 2, in der über die Fläche verteilt eine Vielzahl von Kolbenzylindereinheiten
3 angeordnet sind, wie dies auch aus Fig. 2 hervorgeht, in der die Kolbenzylindereinheiten
durch Kreuze angedeutet sind. Alle Kolbenzylindereinheiten 3 werden über gemeinsame
Anschlüsse 4, 5 mit Druckoel versorgt bzw. entlastet. Alle Kolbenzylindereinheiten
haben den gleichen Querschnitt. An den Enden der Kolben 17 jeder Kolbenzylindereinheit
ist ein Stempel 6 angeordnet, wobei die innenliegenden Stempel die gleiche Fläche
7 aufweisen, die Randstempel aber zur Erreichung eines höheren spezifischen Druckes
mit kleineren Flächen ausgeführt werden können. Zwischen verschiedenen Stempeln 6
sind Öffnungen 8 belassen, die für den Durchtritt von Druckluft dienen, die über Rohrleitungen
9 zugeführt wird, die mit einem relativ großen Querschnitt ausgebildet sind. Alle
Rohrleitungen 9 sind, wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich, an ein Ventil 10 angeschlossen,
über das die Druckluft geschaltet wird.
[0013] Die Vorrichtung 1 ist vorteilhaft höhenverschiebbar angeordnet, so daß diese auf
den Füllrahmen 11 aufsetzbar ist, der auf einem Formkasten 12 ruht. Formkasten 12
und Füllrahmen 11 sind mit Formsand 13 befüllt.
[0014] Das Modell 14 ist auf einer Modellplatte 15 angeordnet, die mit mehreren Entlüftungsbohrungen
16 versehen ist.
[0015] Die Verdichtung des Formsandes erfolgt in zwei Phasen. Zunächst wird die Vorrichtung
1 auf den Füllrahmen 11 aufgesetzt, der auf dem Formkasten 12 ruht. Es wird hier
eine druckdichte Verbindung hergestellt. Im Anschluß hieran wird das Ventil 10 geöffnet
und Druckluft über die Rohrleitungen 9 und die zwischen den Stempeln 6 ausgebildeten
Öffnungen 8 auf den Formsand aufgebracht. Durch die große Anzahl der Öffnungen, die
über die Fläche verteilt liegen, wird die Oberfläche fleichmäßig mit Druckluft beaufschlagt,
so daß hier eine gleichmäßige Vorverfestigung erhalten wird. Die Druckluft entweicht
durch die Entlüftungsbohrungen 16 in der Formplatte 15 aus dem Formkasten 12. Nach
dieser Vorverdichtung werden über den Druckölanschluß 4 die Kolbenzylindereinheiten
3 mit Druckoel beaufschlagt, so daß die Stempel 6 gegen den Formsand gepreßt werden,
und zwar mit jeweils gleichem Druck, wobei, da sämtliche Stempel mit der gleichen
Oberfläche ausgebildet sind, dieser Druck gleichmäßig in den Formsand weitergeleitet
wird. Der Formsand wird somit an jeder Stelle über die Fläche des Formkastens gleichmäßig
im gewünschten Umfang verdichtet. Die Verdichtung ist wesentlich besser und auch
gleichmäßiger als sie mit einer durchgehenden flächenhaften Preßplatte erhalten werden
kann.
[0016] Des weiteren ist auch die Vorverdichtung durch das Druckgas wesentlich gleichmäßiger
und wirkungsvoller, da das Druckgas durch die Öffnungen zwischen den Stempeln im wesentlichen
senkrecht auf die Oberfläche des Formsandes auftrifft. Dies ist beim Stand der Technik
nicht oder nur in geringem Umfang gegeben. Des weiteren hat es sich als vorteilhaft
herausgestellt, die Öffnungen 8 möglichst so groß auszubilden, daß eine gleichmäßige,
jedoch relativ kleine Strömungsgeschwindigkeit der Luft bzw. des Druckgases erhalten
wird.
1. Vorrichtung zum Verdichten von in einem Formkasten eingefüllten Formsand, der
auf einer mit Entlüftungsbohrungen versehenen Modellplatte aufgesetzt ist, mit einer
in einer einseitig offenen und dem Formkasten angepaßten Kammer verschiebbar angeordneten
Flächenpreßvorrichtung, die höhenverschiebbar in der Kammer angeordnet ist, welche
druckdicht auf den Formkasten bzw. auf einen auf dem Formkasten aufgesetzten Füllrahmen
aufsetzbar und mit einem Druckgasanschluß versehen ist, über den Druckgas über in
der Flächenpreßvorrichtung angeordneten Öffnungen auf den Formsand aufbringbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Preßvorrichtung (1) aus einer Vielzahl nebeneinander
angeordneter und unabhängig zu verschiebender Preßstempel (6) besteht und daß zwischen
den benachbarten Preßstempeln (6) Öffnungen (8) für den Durchtritt von Druckgas ausgebildet
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder einzelne Stempel
(6) an einer Kolbenstange eines doppelt wirkenden Hydraulikzylinders befestigt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stempelflächen
(7) größer als die sie tragenden Kolbenstangen sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen
(8) zwischen den benachbarten Stempeln (6) so groß bemessen sind, daß eine gleichmäßige
Luftströmung über die Fläche des Formkastens (12) erhalten wird.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben
der Hydraulikzylinder (3) alle die gleiche Fläche aufweisen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
im Bereich des Randes liegenden Stempel (6) eine größere Fläche als die übrigen Stempel
(6) aufweisen.