[0001] Die Erfindung betrifft ein doppellagiges Papiermaschinensieb gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Seit langem ist es der Wunsch der Papiermacher, daß bei der Herstellung von Papiermaschinensieben
die Papierseite mit einer möglichst engmaschigen Struktur versehen wird, um eine optimale
Faserablage bei möglichst hoher Retention und völliger Markierungsfreiheit zu erreichen,
während die Laufseite des Siebes zur Erzielung einer guten Entwässerung des Papierstoffs
grobmaschig ausgebildet wird, wodurch darüberhinaus die Verschmutzungsanfälligkeit
verringert und die Reinigungsmöglichkeiten verbessert werden sollen. Dazu kommt, daß
die Laufseite durch entsprechenden Materialeinbau ausreichend verschleißfest sein
soll, so daß zumindest die heute bei doppellagigen Sieben üblichen Laufzeiten erreicht
werden. Zur Erzielung der obigen Qualitätsmerkmale bei doppellagigen Papiermaschinensieben
sind in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte erreicht worden, ohne daß jedoch
Siebe bereitgestellt werden konnten, die den modernen, schnellen und leistungsfähigen,
aber auch empfindlicheren Druckverfahren insoweit in vollem Umfang entsprechen, daß
sie Papiere höchster Qualität liefern können. Auch die sogenannten Verbundsiebe, die
aus zwei kompletten, miteinander verbundenen Geweben bestehen, konnten bisher die
durch die geforderten Papierqualitäten gestellten Anforderungen nicht voll erfüllen.
[0003] In diesem Zusammenhang
sei beispielshalber die US-PS 4,112,982 erwähnt, die zweilagige Siebe beschreibt,
welche durch Querflottierungen auf der Papierseite gekennzeichnet sind sowie durch
grobe Strukturierung der Laufseite mittels relativ dicker Querfäden relativ geringer
Zahl. Die Praxis hat in diesem Zusammenhang gezeigt, daß mit den feinen Längsfäden
der bekannten doppellagigen Gewebe auf der Laufseite nur Querfäden ähnlicher Dicke
eingebunden werden können, und bei zunehmendem Durchmesser der Querfäden die Schußläufereigenschaft
immer mehr verloren geht, d.h., der Abstand der durch Querfadenflottierungen gebildeten
Verschleißebene zur Ebene der Längsfadenkröpfungen wird immer geringer. Dadurch werden
die Längsfäden zu früh dem Verschleiß ausgesetzt mit der Folge, daß ein schneller
Verlust an Längsstabilität eintritt, was schließlich zum Querreißen des Siebes bei
verminderter Laufzeit führt.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht also darin, das doppellagige Papiermaschinensieb
der genannten Art so weiterzubilden, daß es den eingangs genannten Forderungen, die
an derartige Siebe gestellt werden, nämlich Feinmaschigkeit auf der Papierseite und
Grobmaschigkeit auf der Laufseite bei gleichzeitigem optimalen Verschleißverhalten
in höherem Maß entspricht, so daß diese Eigenschaften Papiere höchster Qualität entstehen
lassen, die für die modernen, besonders empfindlichen Druckverfahren in hohem Maße
geeignet sind.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß dem Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst. Der Grundgedanke
dieser Lösung besteht darin, anstelle eines dicken, nur noch schwer kröpfbaren Querfadens
mehrere Querfäden einzuweben, wobei die Einzelfäden noch 9ut kröpfbar sind. Dadurch
erhalten die erfindungsgemäßen Siebe ähnliche positive Eigenschaften wie die sogenannten
Verbundsiebe, ohne jedoch deren Nachteile zu übernehmen. Darüberhinaus ist die Herstellung
der erfindungsgemäßen Siebe aufgrund der Tatsache, daß sie nur ein Längsfadensystem
enthalten und keine Bindefäden benötigen, weniger kompliziert.
[0006] In den Fällen, in denen erfindungsgemäß die Verstärkung der Laufseite des doppellagigen
Siebgewebes mit Hilfe von Fadenpaaren geschieht, könnten diese mit "Zwillingsfäden"
bezeichnet werden, gebildet aus aufeinanderfolgenden, quer verlaufenden Fäden, die
in geringem Abstand voneinander angeordnet sind und sich im Grenzfall sogar berühren,
jedoch keine Doppelfäden bilden, da sie nicht wie diese von den gleichen, sondern
von verschiedenen Längsfäden eingebunden sind.
[0007] Nun sind Zwillingsfäden aus diesem Bereich der Technik bekannt, wie aus der US-PS
4,231,401 und der DE-PS 30 44 762 entnehmbar ist. Solche Zwillingsfäden, für die der
Begriff "Schußpaarigkeit" geprägt wurde, sind aber bisher in diesem Zusammenhang nur
als negative Erscheinung aufgetreten bzw. erkannt worden, die es zu vermeiden bzw.
zu beseitigen galt.
[0008] Die Erfindung, die die bindungsmechanischen Ursachen des Zwillingseffektes aufklärt,
ermöglicht es nun, daß dieser Effekt in besonderem Maße zur Lösung der oben genannten
Aufgabe beiträgt und zu einer Verbesserung der Laufzeiten bei doppellagigen Sieben
führt.
[0009] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Dabei sind die Ansprüche 4 und 5 auf die bindungstechnische Lehre zur Bildung von
Schußfadenpaaren auf der Laufseite des Gewebes gerich tet, wonach die beiden Fäden
eines Zwillingsfadenpaares zweckmäßigerweise um n/2 Längsfäden gegeneinander versetzt
sind, wobei n die Rapportzahl ist und/oder die beiden Längsfäden, die je einen der
beiden Fäden eines Zwillingsfadenpaares einbinden, sind vorteilhafterweise mit den
übrigen Querfäden außer den Zwillingsfäden selbst innerhalb des Rapports in gleicher
Weise verwebt. Hierdurch wird die Anordnung der Einbindepunkte der laufseitigen Querfäden
innerhalb des Gesamtrapports, der aus zwei Teilrapporten besteht, zum Gegenstand einer
besonderen Ausbildung, bei der die Anordnung der formierseitigen Längs- und Querkröpfungen
in den besagten Teilrap porten übereinstimmend ist.
[0010] Die Tatsache, daß bei diesen vorteilhaften Ausgestaltungen die Struktur der Papier-
oder Formierseite nicht erwähnt wird, bedeutet, daß der Erfindungsvorschlag auf an
sich beliebige doppellagige Bindungsmuster angewendet werden kann.
[0011] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung, die Gegenstand des Anspruches 6
ist, unterscheiden sich die papierseitigen Querfadensätze untereinander und von den
laufseitigen in der Länge ihrer Flottierungen zu dem Zweck, unter Beibehaltung einer
sehr feinmaschigen Formierseite eine ziemlich offenmaschige Laufseite zu schaffen,
in die möglichst viel Verschleißmaterial eingebaut werden kann. Material und/oder
Durchmesser der papierseitigen Querfadensätze können gleich oder verschieden sein.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeipiele
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht der Papier- und Formierseite eines bekannten doppellagigen
Papiermaschinensiebgewebes mit sieben Schäften (Rapportzahl 7),
Fig. 1a) eine Draufsicht der Laufseite und damit Verschleißseite des Gewebes von Fig.
1,
Fig. 2 eine Draufsicht der Laufseite eines erfindungsgemäßen, mit sogenannten Zwillingsfäden
versehenen Papiermaschinengewebes mit vierzehn Schäften (Rapportzahl 14),
Fig. 3 eine Draufsicht der Laufseite einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Gewebes mit zehn Schäften (Rapportzahl 10), wobei die Längsfadenstellung offen ist
und die papierseitigen Querfäden über vier aufeinanderfolgende Längsfäden flottieren,
Fig. 4 eine Draufsicht der Formierseite einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Gewebes, wobei die laufseitigen Zwillingsfäden dreizehn Längsfäden überspannen und
wie bei der Ausführungsform nach Fig. 2 angeordnet sind,
Fig. 5 einen Abdruck der Laufseite eines bekannten siebenschäftigen Siebgewebes in
6,5-facher Vergrößerung, und
Fig. 6 einen Abdruck der Laufseite eines erfindungsgemäßen Siebgewebes mit Zwillingsfäden,
wobei Bindung und Feinheit dem Siebgewebe von Fig. 5 entsprechen.
[0013] Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Siebgewebe geht man zweckmäßigerweise so vor,
daß zunächst ein bewährtes Bindungsmuster, das für die Herstellung von feinsten Papieren
hervorragend geeignet ist, ausgewählt wird. Ein solches Muster ist in den Fig. 1 und
1a) dargestellt, wobei Fig. 1 die Papier- oder Formierseite eines bekannten doppellagigen
Gewebes mit sieben Schäften zeigt und Fig. 1a) dessen Laufseite. Ein Längsfadensatz
1 ist hier mit a, b, c, d, e, f 1 und g bezeichnet. Die formierseitigen Querfäden
sind mit 2 und die verschleißseitigen mit 3 bezeichnet.
[0014] In diesem Bindungsmuster werden nun - wie aus Fig. 2 ersichtlich - die verschleißseitigen
Querfäden 3 durch Zwillingsfäden 4a, 4b ersetzt, also durch Fadenpaare aus aufeinanderfolgenden,
querverlaufenden Fäden, die sich bei diesem Ausführungsbeispiel berühren, und - wie
ersichtlich - sich von den bekannten Doppelfäden dadurch unterscheiden, daß sie nicht
wie diese von den gleichen, sondern von verschiedenen Längsfäden eingebunden sind.
[0015] Die Formierseite, also Papierseite, bleibt unverändert, was bedeutet, daß diese Gewebeseite
bei der Ausführungsform nach Fig. 2 derjenigen von Fig. 1 entspricht, wobei beim vierzehnschäftigen
Gewebe von Fig. 2 sich die Teilrapporte g, f, e, d, c, b, a, ... gʹ, eʹ, dʹ, cʹ, bʹ,
aʹ, nur auf der Laufseite unterscheiden.
[0016] Durch gegenseitiges Verschieben der Einzelfäden 4a, 4b eines Zwillingspaares um n/2
Längsfäden, wobei n die Schaftzahl bzw. Rapportzahl bedeutet, ergibt sich der maximale
Abstand zwischen den Einbindungspunkten der Fäden eines Paares in Querrichtung, wodurch
die abweisende Kraft zwischen diesen Fäden auf ein Minimum reduziert wird. Die Einbindungspunkte
eines zweiten Fadens eines Paares und des ersten Fadens des folgenden Paares von Zwillingsfäd
en haben aber stets einen geringeren Abstand. Somit besteht also zwischen diesen beiden
Fäden eine höhere abweisende Kraft. Darunter versteht man den Widerstand, den die
Kettfäden, die sich nach dem zuletzt eingewebten Schußfaden kreuzen, um diesen einzubinden,
dem folgend einzuwebenden Schußfaden entgegensetzen. Dieser Widerstand ist umso größer,
je näher die gekreuzten Kettfäden beeinander sind. Dieser Zwillings- oder Paarbildungseffekt
wird noch verstärkt dadurch, daß die beiden Längsfäden, die je einen der beiden Fäden
eines Zwillingsfadenpaares einbinden, mit den übrigen Querfäden, außer den Zwillingsfäden
selbst, innerhalb des Rapports in gleicher Weise verwebt sind. Dies bedeutet, bezogen
auf die in Fig. 2 gezeigte Laufseite des Gewebes, daß die Einzelfäden 4a, 4b eines
Zwillingsfadenpaares an einander entsprechenden Stellen zweier benachbarter Teilrapporte
a, ... g; aʹ, ... gʹ eingebunden werden; man sagt auch, die genannten Fäden werden
"auf den gleichen Platz gewebt".
[0017] Der so erzeugte Zwillingseffekt ist so stark, daß sich bei vielen Ausführungsformen
solcher Gewebe die Eizelfäden eines Zwillingsfadenpaares wie Doppelfäden berühren.
Dies ist jedoch keine notwendige Bedingung für die Erreichung des angestrebten, eingangs
genannten Ziels.
[0018] Da die Zwillingsfäden 4a, 4b in zwei nebeneinanderliegenden Teilrapporten auf den
gleichen Platz gewebt werden, wird die papierseitige Oberfläche, also Formierseite
des Gewebes durch die Zwillingsfäden der Laufseite nicht gestört. Wird also eine ursprüngliche
Bindung mit geringster Markierungsneigung ausgewählt, so bleibt diese Eigenschaft
auch dann erhalten, wenn, wie oben erläutert, die verschleißseitigen bzw. laufseitigen
Querfäden 3 (Fig. 1a) durch die Zwillingsfäden 4a, 4b ersetzt werden. Es versteht
sich, daß nicht jeder laufseitige Querfaden des aus9ewählten ursprünglichen Bindungsmusters
durch ein Zwillingsfadenpaar ersetzt werden muß, vielmehr kann auch nur jeder zweite
ursprüngliche Querfaden durch ein Zwillingsfadenpaar ersetzt werden. Die übrigen Querfäden
behalten dann ihre ursprüngliche Anordnungsform, können aber auch ganz wegfallen,
falls dies gewünscht werden sollte. In diesem Zusammenhang wird auf die Ausführungsform
des in Fig. 3 dargestellten Siebgewebes mit der Schaft- bzw. Rapportzahl 10 verwiesen.
Hierbei ist leicht zu erkennen, daß nur jedem zweiten papierseitigen Querfaden ein
Zwillingsfadenpaar 4a, 4b zugeordnet ist, da jeder zweite ursprüngliche laufseitige
Querfaden des ausgewählten Bindungsmusters weggelassen ist. Im Gegensatz zur in Fig.
2 gezeigten Gewebeausbildung ist hier die Längsfadenstellung offen.
[0019] Die papierseitigen Querfäden flottieren über vier aufeinanderfolgende Längsfäden.
Die mit kleinen Kreisen markierten Punkte bezeichnen jene Stellen, an denen die über
den Zwillingsfäden liegenden Querfäden von einem Längsfaden überquert werden. Die
Struktur der Papierseite (Formierseite) entspricht somit der eines Fünfschaft-Atlasgewebes.
Somit ist es möglich, eine sehr feinmaschige Papierseite mit einer besonders grobmaschigen
Laufseite zu kombinieren.
[0020] Bei der in Fig. 4 als Draufsicht auf die Formierseite dargestellten Ausführungsform
des doppellagigen Papiermaschinensiebgewebes überqueren die Flottierungen der dicken
papierseitigen Querfäden 2a vier aufeinanderfolgende Längsfäden, während die dünneren
papierseitigen Querfäden 2b sechs aufeinanderfolgende Längsfäden überqueren. Die laufseitigen,
also verschleißseitigen Zwillingsfäden 4a, 4b überspannen dreizehn Längsfäden. Ihre
Anordnung entspricht derjenigen des Gewebes von Fig. 2. Die papierseitigen Querfädensätze
unterscheiden sich bei diesem Ausführungsbeispiel in ihrem Durchmesser.
[0021] Durch die oben beschriebene Struktur des Siebgewebes entstehen Entwässerungskanäle,
die ihrer Form nach einem umgekehrten Trichter entsprechen. Das Wasser aus der Fasersuspension
tritt an der kleinen Öffnung (feine Maschen) in den Trichter ein und an der großen
Öffnung (grobe Maschen) wieder aus. Auf diese Weise ka nn sich über
den kleinen Trichteröffnungen eine sehr gleichmäßige Fasermatte bilden, ohne daß ein
wesentlicher Faseranteil in den Trichter gezogen wird. Dies bedeutet, daß die Retention,
also das Rückhaltevermögen für Fasermaterial und Feinstoffe, bei den erfindungsgemäßen
doppellagigen Sieben größer ist als bei den bekannten.
[0022] Ein weiterer Vorteil der hier beschriebenen doppellagigen Siebe besteht darin, daß
die den Entwässerungselementen der Papiermaschine, wie Foils und Sauger, zugewandten
großen Trichteröffnungen das Sauberhalten und Reinigen der Siebe erleichtern. Außerdem
verringert sich die Neigung zur Bildung und zum Mitschleppen von Vakuumeinschlüssen
in den Trichtern über den Saugerbelägen mit zunehmender Trichteröffnungsgröße. Dementsprechend
geringer sind Leistungsaufnahme und Energieverbrauch für den Antrieb der Siebpartie.
[0023] Wenn als Lösung des oben erläuterten, der Erfindung zugrundeliegenden Problems festgestellt
wurde, daß wenigstens Teile der laufseitigen Querfäden 4a, 4b Mehrlingsfäden aus jeweils
zwei eng benachbarten Fäden bilden, die von verschiedenen Längsfäden eingebunden sind,
dann soll der Begriff "Mehrlingsfäden" bedeuten, daß nicht nur Fadenzwillinge Verwendung
finden, wie sie den obigen Ausführungsbeispielen zugrundeliegen, sondern auch Fadendrillinge,
-vierlinge, -fünflinge u.dgl. verwendet werden könnten, die Erfindungslehre also nicht
auf Zwillingsfäden und damit Fadenpaare beschränkt ist, bestehend aus nur zwei aufeinanderfolgenden,
querverlaufenden Fäden. Der im obigen sogenannte Zwillingseffekt würde dann bei Fadendrillingen,
Fadenvierlingen u.dgl. gewissermaßen als Drillingseffekt, Vierlingseffekt u.dgl. auftreten.
[0024] Im folgenden sind einige Beispiele für Siebe mit Zwillingsfäden unter Bezugnahme
auf die Zeichnungsfiguren näher gekennzeichnet. Für die in Fig. 3 dargestellte zehnschäftige
Bindung werden beispielsweise folgende Abmessungen benutzt:
Längsfadenzahl 24/cm ⌀ 0,25 mm PES
Querfadenzahl Papierseite 20/cm ⌀ 0,27 mm PES
Querfadenzahl Laufseite 20/cm ⌀ 0,32 mm PES
[0025] Für die in Fig. 4 dargestellte vierzehnschäftige Bindung, die für feine und feinste
Papiere geeignet ist, können beispielsweise folgende Abmessungen gelten:
Längsfadenzahl 65/cm ⌀ 0,14 mm PES
1. Querfadenzahl Papierseite 20/cm ⌀ 0,17 mm PES
2. Querfadenzahl Papierseite 20/cm ⌀ 0,12 mm PES
Querfadenzahl Laufseite 40/cm ⌀ 0,18 mm PES/PA
(PES = Polyester, PA = Polyamid)
[0026] Die Einwebung (= eingearbeitete Kettfadenlänge pro Gewebelänge) liegt je nach verwendeter
Grundbindung zwischen 6% und 15%.
[0027] Die hier beschriebenen doppellagigen Papiermaschinensiebe mit grob strukturierter
Laufseite und fein strukturierter Papierseite lassen sich je nach Feinheit und Bindungsart
zur Herstellung im wesentlichen aller Papiersorten verwenden.
[0028] Zur Verdeutlichung der Unterschiede des Verschleißvoluments des erfindungsgemäßen
Siebes im Vergleich zu einem bekannten, in Fig. 1 dargestellten Sieb, ist in Fig.
6 ein Abdruck der Laufseite des erfindungsgemäßen Siebes mit Zwillingsfäden dargestellt,
bei dem Bindung und Feinheit dem in Fig. 5 ebenfalls als Abdruck der Laufseite dargestellten
Sieb entsprechen, wobei dieser Abdruck ein bekanntes siebenschäftiges Sieb in 6,5-facher
Vergrößerüng zeigt.
[0029] Die im obigen mit 4a und 4b bezeichneten Quer- oder Zwillingsfäden bilden ein Querfadenpaar
4.
1. Doppellagiges Papiermaschinensieb mit grob strukturierter Laufseite und fein strukturierter
Papierseite, bestehend aus einem Längsfadensatz (1) und wenigstens zwei Querfadensätzen
(2, 4), die mit einem wenigstens sechsschäftigen Rapport miteinander verwebt sind,
so daß ein Querfadensatz auf der Laufseite eine vorgelagerte Verschleißebene bildet
und die restlichen Querfäden oder Querfadensätze auf der Papierseite angeordnet sind
und sich in Bezug auf Durchmesser und/oder Länge der Flottierungen unterscheiden können,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens Teile der laufseitigen Querfäden (4a, 4b) Mehrlingsfäden aus jeweils
mindestens zwei eng benachbarten Fäden bilden, die von verschiedenen Längsfäden eingebunden
sind.
2. Doppallagiges Papiermaschinensieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrlingsfäden Fadenzwillinge und/oder Fadendrillinge und/oder Fadenvierlinge
und/oder Fadenfünflinge bilden.
3. Doppallagiges Papiermaschinensieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die einzelnen Fäden der Mehrlingsfäden wenigstens teilweise einander berühren.
4. Doppellagiges Papiermaschinensieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Fäden eines Zwillingsfadenpaares um n/2 Längsfäden gegeneinander versetzt
sind, wobei n die Rapportzahl ist.
5. Doppellagiges Papiermaschinensieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Längsfäden, die je einen der beiden Fäden eines Zwillingsfadenpaares
einbinden, mit den übrigen Querfäden, außer den Zwillingsfäden selbst, innerhalb des
Rapports in gleicher Weise verwebt sind.
6. Doppellagiges Papiermaschinensieb nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich mindestens zwei papierseitige Querfadensätze (2a, 2b), deren Material und/oder
Durchmesser gleich oder verschieden sein können, und der laufseitige Querfadensatz
(4) in der Länge ihrer Flottierungen unterscheiden.
7. Doppellagiges Papiermaschinensieb nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die den Mehrlingsfaden bildenden einzelnen Fäden sich in Bezug auf Material
und/oder Durchmesser untereinander unterscheiden.